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SüMfche Mittwoch, Oen S. März 1SSV mii Loschwiher Anzeiger L..r: Tageszeitung für das östliche Dresden und leine Vororte. «Natt »ntkSlt dl« amtlichen Bekanntmachungen des Rat«» zu Dr«sden für dl« Stadtteil« DiEfES Diari E y «r»«ck»niltr und Latibeaakt M- und III- Vern>attnna«dch»I»k^ d»» m»«owlnd^n IN«,«*». Aufschlag berechne«. Schluß der Anzeigenannahme vorm. 11 Uhr Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wir» ! Gewähr geleistet. Insertionsbeträge find sofort bet Erscheinen der Anzeige fällig, späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nung gebracht Aabattan pnich ersticht - b. verspät. Zahlung. Mage ob. Konkurs d. Auftraggebers LtLeinl täglich mi« den Setlagen: Amtt. Fremden- Der Sezugspreis beträgt frei Ins Haus mit 100 Goldpfennigen. Anzeigen u. Il «.»-«tm, au» Sk»«dM.u —«E Tolkewther Str. 4 7tr.»4 U MII »kN MW SkWkil? »« Abermals 24 Stunden Gnadenfrist Die Sitzung des ReichSkabtnettS am vienstagnachmittag war nur von kurzer Dauer. Sie brachte wieder keine Entscheid jung, die nunmehr wohl erst heute abend »ach den Fraktionssitzunsen der Sozial demokraten und des Zentrums fallen wird. Erst dann wird das ReichSkabinett iu der Lage fein, einen endgültigen Be schluß über die Frage des Notopfers bzw. über die Verbundenheit zwischen Young, plan und ReichshauShalt 1SS0/31 fassen. Beitragserhöhung statt Notopfer In der Kabinettssitzung am Dienstag stand ein neuer Vorschlag zur Aussprache, der unter Vermeidung jeder direkten Be. steucrung den 100-Millionen-Kehlbetrag -er Arbeitslosenversicherung auf andere Weise decken soll. Nach den näheren Ein zelheiten lehnt er sich -em ursprünglichen Entwurf Dr. MoldenhauerS an, nach dem man der Reichsanstalt selbst die sorge um ihre Sanierung überlassen sollte. Wie die ,Sost. Ztg." erfährt, istzur Be- schaffung der notwendigen 100 Millionen erstens die Autonomisterung der Reichs anstalt für Arbeitslosenversicherung vor. gesehen, h. di« Ermächtigung zur veitragserhSbuug um k Prozent, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich darüber einigem Durch eine solche Maßnahme würden 70 Millionen mehr einkommen. Der Rest, betrag von etwa 80 Millionen solle aus dem Reservefonds der Bank für die In. dustrieobliaationen entnommen werden. Da ein stufenweiser Abbau der Industrie belastung vorgesehen sei und die Bank in absehbarer Zeit überflüssig werde, wäre die Verminderung ihres Reservefonds schon fetzt nicht ungewöhnlich. Da die Gefahr einer Regierungskrise akut ge. worden sei und man in Kreisen der Wirtschaft diese Gefahr auch für wirtschaftlich h-chft bedrohlich ansehe, glaube man, daß jetzt die Arbeitgeber einer Beitragserhöhung um V« Prozent zustimmen würden, die zudem noch zur Hälfte von den Arbeitnehmern getragen werden müßte. Man glaube, daß auf die ser Basis eine Einigung in der Koalition herbeizufübren sein werde. Der „Börsenzeitung* erscheint es schwer vorstellbar, daß die Volkspartei einem solchen Projekt zustimmen könnte, das sich keineswegs mit den wirtschaftspolitischen Richtlinien vereinbaren laste, die di« Deutsche Volkspartei ausgestellt habe. Auch die „D. A.Z.* ist der Auftastung, daß eine Verstärkung der Jndustriebe- lastung, die eigentlich abgeoaut wer den sollte, eine unerträgliche Zumutung für die Volkspartei darstelle. und fie »ach Möglichkeit rücksichtslos zu unter- binde», L bet der RetchSregierung energisch daraus zu -rängen daß diese in ihrem Macht- bereich in gleicher Weise vorgeht. Sie Hmle U -en k. MM ,HSir lasten uns nicht länger schlagen!" so lautet die Parole, die von den Kommu nisten für die am 6. März geplanten De- monstrationen gegen die .^VeltarbeitS- losigkeit* auSgegeben worden ist. Die Berliner Presse beschäftigt sich sehr ein. Fest zupacken I gehend mit den kommunistischen Putsch absichten, wobei meistens betont wird, hat von und daß die Polizei imstande sein wird, schwere Zusammenstöße Lurch rechtzeitige Auf. lüsung etwaiger Ansammlungen zu ver hindern. Unser Bild -etat di. Lluleuschrfi „Haimaner" wieder i» Dieuft Linienschiff .Elsaß* da» weg"» _^tzt modernisierten Linienschiffe» »Hannover*, da» da» ^Schl«»wta^Volftei»* auSscheiden mußte, ersetzt. Ilm Hintergrund liegt die -»kN,-!» ,lhr -ll-s, ab-r noch u» Dienst b-stntltche-tzque Bayrisches Demonstrations- Verbot Die Münchener kommunistische „Neue Zeitung* kündigt an, daß auch in Bayern der 6. März in allen größeren Städten Kundgebungen und Aufmärsche bringen werde. ES ist unter anderem geplant, am 6. Mär- Hungermärsche durchzufüh- ren von den Wohnorten zu den Stempel stellen, um dort zu demonstrieren. Die Polizeidirektion München hat dar aufhin alle diese geplanten Demonstra. tionen und Kundgebungen unter Hinweis auf di« entsprechenden Bestimmungen in der ReichSverfastung verboten. Die deutschnationale LanbtagSfraktion folgenden Antrag eingebracht: Auch «n Sachsen mehren sich die Fälle Gewalttätigkeit, Diebstahl, Drohung Landfriedensbruch, die von der Kommunisti schen Partei veranlaßt werden, und zu denen die Agitation dieser Partei einen Teil der Be. völkerung aufretzt. Ebenso liegt klar -«tage, daß di« Kommunistische Partei ans Weisung einer auswärtige« Wacht handelt, um in deren Interesse Deutsch land «» Wiederausban einer gefunden staatliche«, wirtschaftlichen, sittliche» Ord, nuug zu hindern. Angesicht» dieser Tatsachen beantragen wir: der Landtag wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, 1. mit allen Mitteln, die die Staatsgewalt, die Gesetzgebung und das Straf- gesetzbuch in ihre Hand legen, dieser kommuni stischen verbrecherischen Tätigkeit vorzubeugen Die Waffendiebstähle in Leipzig vollkommen geklärt Die kriminalpolizeiltchen Ermittlungen in der Waftendiebstahlssache haben fol- gendes Ergebnis gehabt: Etwa Ende Januar -. I. hat der Tarif, angestellte Pestner, der bei der Lagerver- waltung der Reichswehr beschäftigt war und sich in Geldschwierigkeiten befand, auf dem Büro der Sächsischen Arbeiter- «wehr im Franz-Mehring-Haus die Was. fen der Reichswehr -em Stadtverordneten Hofmann -um Kauf angeboten. Als Preis für den Verrat wurden von P. 2000 RM. gefordert. H. erklärte ihm, die Sache sei schon zu machen, aber er selbst I wolle nichts damit zu tun haben. Viel mehr vermittelt« H. eine Bekanntschaft Inzwischen P. und dem Mitglied der Kom. I l munistischen Partei und früherem Roten I Frontkämpfer Ernst Döring, der im I wesentlichen die Verhandlungen geführt und dem P. noch vor Ausführung des W Diebstahls 300 RM. übergeben hat. Nach M der Tat hat Döring dem P. weitere 500 Ij RM. übergeben. Die restlichen 1200 RM. DI sollte P. noch erhalten Die Waffen sind ' bereits am Abend des 22. Februar mittels I eines Chevrolet-Lastwagens unmittelbar I aus dem Laaergebäude heraus abtranS. U portiert worden. Die während der Unter- I suchung von kommunistischer Seite auf- f gestellte Behauptung, der ganze Diebstahl W gehe auf die Tätigkeit eines Lockspitzels ' zurück, entbehrt jeder Begründung. Der W erste Anlaß zu dem Diebstahl war die I Geldnot des Herrn P, der zweifellos l über seine Verhältnisse gelebt hat. Döring D nnd Pestner sind am Montagvormittag M festpenommen worden und werden wie die übrigen an der Sache Beteiligten dem Herrn Oberreichsanwalt zuaefttbrt. der von sich an» die Bestellung eines Unter. snchirngSrichterS in dieser Sache bereit» I beantragt hat.