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Ausgabe: Wochentags Abends (mit Datum des nächste» Tage-). — Dle Anzeige» finden ohne Preisausschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. — Nr. 247. — 12. Jahrgang. — I Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße ö. j Sonnabend, 22. Oktober 1892. Politische Rundschau. Chemnitz, den 21. Oclober. Deutsches Reich. — Die «eue prenßtfche La««dtagssesfion. Wen» auch vom Landtage in seiner Cessio» vor Weihnächte» hauptsächlich die Stemkvorlagc» berathen werde» sollen, so werde» doch vo» den ver- lchiedene» in Frage kommenden Staalsbehörde» noch eine Anzahl sogen, kleiner Vorlagen in der ersten Zeit eingebracht werden, deren Dnrchbcrathung in den Zwischenpausen gut möglich ist. Vom CultuSministerinm wird, wie verkantet, der Entwurf betr. den Vor stand in den katholischen Kirchengemeinden der Rheinprovinz wieder erscheine», dann wird eine Vorlage, betr. die Pensionen der Lehrer an den nichtslaatlichen höheren Lehranstalten zu erwarten sein; ferner sollen Entwürfe betr. Aufhebung der Slolgcbührc», z. B. i» der Provinz Hessen, in den reformirten Gemeinden bald eingebracht werden. — Pathen bei dev Tanfe dev jüttgstgevoreueu kaiser liche« Prinzessin werde» sein: Die Königin von England, die Kaiserin Friedrich, die Köui'gin-Negcntin von Spanien, der König und die Königin von Württemberg, der Großherzog und die Groß- herzvgi» von Baden, die Großfürstin Katharina von Rußland, der Großherzog und die Großherzogi» von Mecklenburg-Strelitz, die Arvi Herzogin-Mutter von Mecklenburg-Schwerin mit der Prinzessin Elisabeth, Prinz nud Prinzessiu Leopold vo» Bayer», Prinz und Priuzessi» Karl Theodor von Bayern, Herzog und Herzogin Karl Ferdinand von SchleSwig-Holstein-Glücksbnrg. — Dev Bnndesrath des Deutschen Reiches hielt am Donnerstag eine Sitznng in Berlin ab und überwies n. A. die neue Nilitärvvrlage de» zuständige» Ausschüssen. — Rach eiuev Meldung aus Stuttgart ist das Befinden ocr Kvnigin-Wittwe Olga nnvcrändert. Die Königin Charlotte, die bisher bei der Schwerkrauke» verweilte, ist aus Friedrichshafen ab- gereist. Man erblickt darin ein Anzeichen einer günstigen Wendung. — Dev Herzogsthron vo«» Brau«»sch«veig. In Brann- schweigischen Zeitungen wird der Wunsch ausgesprochen, die Thron» frage definitiv geregelt zu sehe». Es heißt bekanntlich, an eine Thronbesteigung des Herzogs von Cumberlaud oder seines ältesten Sohnes werde nicht gedacht und in diesem Falle könnte allerdings die heutige Regentschaft durch einen definitiven Zustand ersetzt werden. — Bon» Bau der «eueu kaiserliche» Hofhacht „Hohen- zolkeru", die Ende Juni d. I. auf den Werften der Actiengesell schaff „Vulkan" in Stettin vom Stapel lief, wird »ntgetheiit, daß die inneren Arbeiten rcsp. die an den Maschinen soweit vorgeschritten sind, daß die Dacht im kommenden Frühjahr bei offenem Wasser wird mit den Probefahrten beginnen können. Im Innern des Schiffes selbst sind nicht weniger als elf Messen — größere resp. kleinere Säle — vorgesehen. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die „Hohenzollern" im Ernstfälle die Funktionen eines Admiral- avisos zu übernehmen haben wird, und dies ist auch der Hauptgrund, weshalb mau dem Schiffe nicht (wie die zu persönliche» Zwecken be stimmten Hofyachten sämmtlicher Souveräne) Radkaste» gegeben, son dern als Zweischraubeuboot cvnstruirt hat, da crstcre zwar die schwankenden Bewegungen in See weniger unangenehm machen, anf der anderen Seite aber durch ihre großen über Wasser gelegenen, empfindlichen Theile dem feindlichen Geschützfener ei» willkommenes Ziel bieten würden. Monsieur Judas. Original-Roman von FergnS Hu me. (23. Fortsetzung.) Nachdruck Verbote». Sie ging sogleich wieder die Treppe hinab und trat in das anstoßende Zimmer in der Absicht, durch die verhängte Thür eiuzu- treten. Dieselbe war »nr angelehnt, und sie Hörle Guinaud'S triumphirende Stimme: „Natürlich, Monsieur, werden Sic mir jetzt erlauben, mich um die Hand von Miß Marsvn zu bewerben." Judith horchte gespannt auf Marson's Antwort. Aber diese war so leise gesprochen, daß sie nichts verstehen konnte. Sie errieth ihren Sinn erst durch die nächste» Worte des Franzosen: „Sie müsse»! Denke» Sie daran, daß ich Alles weiß." „Ich kan» nicht, Ich kann nicht. Außerdem ist auch meine Tochter krank, — schivcr krank." „Ah bah! Sie wird wieder gesund werde», der süße Engel." „Aber sie soll Mister Spolger heirathen." „Ein Jrrthum, Monsieur, sie soll mich heirathen. Nun, was sagen Sie dazu?" „Nein!" Gninand und Marso» wandten sich beide nm und erblickten Judith mit zo.nigcm Gesicht neben sich stehend. „Ich sage »ei»", wiederholte sie. „Eh, Mademoiselle, aber Sie sind nicht der Vater", sagte JndaS spöttisch. „Sie wollen Miß Marso» heirathen?" rief Judith zornig. „Sie? Wie wagen Sie es, das HanS eines englischen Edel- mannes zu betrete» mit einem solchen Verlangen? — Sie — Sie Dieb." „Dieb. Mademoiselle?" sagte der Franzose lächelnd. »Ja, ich weiß, daß Sie einige Briefe aus jenem Packet ge stohlen haben, das an mich adressirt war." „Nun ja. lPademoiselle, das ist wahr, und ich habe sie eben Monsieur Marso» gezeigt. Er ist so entzückt darüber, der verehrte Herr, daß er zu mir sagt: „Nehmen Sie den reizende» Engel, JutcS, -r ist für Sie.» „Unmöglich! Unmöglich I« rstf Judith. „Mister Marso», — Rektor Ahlwardt hat vo» der Berliner Staatsanwalt- schaft die Aufforderung erhalten, die ihm vom dortigen Landgericht I wegen Beleidigung de- Magistrats zuerkciinit« Gefängnißstrafe von vier Monaten heute, Freitag, nnzutretcn. Ahlwardt's Vertheidiger hofft jedoch, mit Rücksicht anf die Candidalur seines Klienten im Neichstagswahlkrciss Friedeberg-Arnswaldc, noch einen Aufschub deS Strafantritts auswirken zu könne». Von der Candidatur des Herrn Ahlwardt verspricht man sich in Sntisemitischen Kreisen »ach dem Verlauf der bisherigen OppositiouSthätigkeit einen guten Erfolg; man hofft sogar, Ahlwardt im ersten Wahlgange durchzubringen. — Die vielfach verbreitete Anscha«n«»g, baß die Quittnngs bncher der Invalidität-- und Altersversicherung so lange in Gebrauch gehalten werden müssen, bis sie mit Marken vollgcklebt sind, ist nach § 102 Abs. 2 des Jnvaliditäts- und Mersversicherinigsgesctzes nicht richtig. Der Versicherte ist berechtigt, zu jeder Zeit die Ausstellung einer neue» Quittungskarte gegen Rückgabe der ältere» Karte zu bean spruche». Nach der Anweisung bctr. da? Verfahren bei Ausstellung von QuittnngSkarten vom 17. Octobcr 1890 darf für die Ausstellung der neuen Karte nur dann vo» de» Versicherten ein Kostenbetrag von 5 Pfennigen erhoben werde», wen» die abzugebcnde Karte weniger als 30 Beitragsmarken enthält; sind dagegen mindestens 30 Marken ans der Karte, so erfolgt der Umiausch kostenfrei. ES kan» »nr ge wünscht werde», daß von dieser Befugniß Gebrauch gemacht werde, da sich sonst der größte Theil des Umtauschgeschästs auf den Schluß des alten und de» Beginn des neuen Jahres znsammeudrängt und hierdurch leicht Verzögerungen entstehen könne». — Alts Dentsch-Ostafrika. Die Nachrichten über die Ent wicklung der deutschen Planlagen in Ostafrika lauten dauernd günstig. Das Usambaragebirge, wo die Lichtung des Urwaldes fortgesetzt wird, liefert mehr und mehr eine» überaus fruchtbare» Boden. Die Leiter des Plantagenbanes im Aufträge der Plautagen-Gcsclljchaft, die Herren Rvwehl und Conilcy, sind in voller Thätigkcit, und die Aussichten der Kolonie anf diesem Gebiet bleiben so vortheilhaft, wie man es von der Zeit, seit die Arbeit nnternomnien wurde, erwarten konnte. — Die englischen Missionare in Mvschi, denen bekanntlich mit Recht ihr zweideutiges Verhallen bei der Niederlage der deutschen Expedit»» unter Freiherrn V.Bülow vvrgeworsenworden ist, habe»Mvschi endgiltig verlassen und sich nach Taveta in Britisch-Ostasrika zurückgezogen. Oesiekreich.ttktgavt». — Dev Erzherzog Start Lndwig vor» Oesterreich, der älteste Bruder des Kaisers, hat mit seiner Gemahlin in Lebensgefahr geschwebt. Beide fuhren Mittwoch Abend znm Bahnhofe i» der Wiener Neustadt, als der Wagen in einen tiefen Grabe» gerieth. Der Erzherzog, welcher Wegen der Kälte einen Pelz trug, stürzte kopfüber in den Grabe», während die Erzherzogin »nler den Wagen zu liegen kam; ein Hinterrad ging der Erzherzogin über beide Beine, welche starke Quetschungen erlitten. Das rechte Bei» wies eine Verletzung anf. Der Erzherzog lag im Straßengraben, wie bewußtlos, blieb aber in Folge des Pelzes »»verletzt. Der Kutscher erlitt schwere Verletzungen. — Aus den Pestev Delegationen liegt etwas Neues von Belang nicht vor. — Dev Stand der Cholera ist in der ungarischen Hauptstadt unvcräudcrt. Die Epidemie ist nicht zu nehmend, aber auch nicht abnehmend. In der böhmische» Ortschaft Dielrichstein starb ei» dorthin ans Pest verzogener Mann a» der Cholera. — Große Aufvegung ruft die Absetzung der Verwaltung der dentschböhmischen Stadt Reichenberg hervor, der von der Prager Stadthallerschaft Ueberschreitnug ihrer Besngnisse vorgeworfc» wird. Sie werden niemals Ihre Tochter diesem erbärmlichen Spion geben l" „O Mademoiselle, Sie sind nicht sehr höflich." „Sagen Sie diesem Menschen, Mister Marso», daß Sie sein Verlangen abwcise»." Der alle Mann erhob rathlos die Hände und seufzte. „Ich kan» nicht, Judith. Ich kann nicht." „Sie wollen Jlvrry diesem Menschen zur Fra» geben?" „Ich muß." „Sie sehe», Mademoiselle —" „Schweigen Sie, Monsieur!" sagte sie stolz. „Ich spreche nicht mit Ihnen. Onkel, Ihre Tochter ist mir von ihrer verstorbenen Mutter anvertrant worden, und ich sage, sie soll diesen Menschen nicht heirathen." „Judith, Judith! — Ich habe die Papiere gesehen." „Ah!" sagte Judith mit einem langen Athcmzng. „Sie haben die Papiere gesehen?" „Ja, gewiß", sagte JndaS mit spöttischen, Lächeln. „Und dem zufolge ist Monsieur bereit, mir sein Kind zu geben. Nicht wahr?" Marso» nickte mechanisch mit dem Kopf. Aber Judith, welche hinter ihm stand, wandte sich plötzlich an den lächelnde» Franzosen mit solcher Heftigkeit, daß er vor ihrer Wnlh znrückwich. „Sie habe» einem alten Mau» gedroht", rief sie. „Sie habe» zufällig ei» Geheimmß erfahre» und gebrauche» es zu Ihren nieder trächtigen Zwecken. Aber eS soll nicht sei»! Ich sage, es wird nicht geschehen!" „Und ich sage, es wird doch geschehen", sagte Judas, indem er seine lächelnde Maske abwarf. „Hören Sie »,ich an, Mademoiselle. Ich biete Ihnen jetzt »och Frieden, aber wen» ich gehe, ohne daß meine Wünsche befriedigt sind, so kehre ich znrück mit Krieg. O, ich frage nichts „ach Ihrem Zorn. Ah bah! Ich lache über Ihre Wnlh. Sehen Sie, Miß Varlins, in der einen Hand halte ich Stillschweigen, i» der anderen Ruin — und Skandal. Wähle» Sie, was Sie wollen. Die Welt weiß »och nicht, wie mein Freund Melstane sein Ende gefunden hat, wenn ich aber spreche, ist Alles offenbar." Judith war »eben Marson's Stuhl auf die Kniee gesunken und verbarg ihr bleiches Gesicht mit den Händen. Marson blickte angst voll und entsetzt nach dem trinmphirenden Feind. Die Angelegenheit soll im österreichischen Landtage zur Sprache ge bracht werde». Italien. — In Rom hat es am Mittwoch Ave,id einen der landesüblichen große» Scandale gegeben. In der städtischen Ver waltung auf dem Kapitol kam es i» Folge der Erklärung de» Bürgermeisters, des Herzogs Gaelani, daß er für eine 1995 geplante Landesausstellung in Nom keinen Pfennig bewilligen werde, zu heftigen Scene» und schließlich zu einem Handgemenge zwischen der Polizei und den» aufgeregten Publikum. Der Bürgermeister kündigte seinen Rücktritt an; ein Beschluß nnterblieb. Frankreich. ^ — Bom westafvikauische» Kriegsschauplätze i» Dahomey haben die sorgende» Pariser endlich wieder Nachricht erhalte», aber mit der schon vor zwei Wochen erwartete» Einnahme der Hauptstadt Abomey ist es »och immer nichts. Am 14. und 15. haben wieder holte Gefechte zwischen Franzosen und den Schwarzen, die große Verluste erlitten habe» solle», stattgcsnnden. Die Franzose» hatte» 1 Officier »nd 9 Man» todt, 6 Officiere und 79 Mann ver wundet. Nach einer Verproviantierung der Truppen soll der Haupt« angriff auf die letzte Vertheidignngsstellung der Schwarze» ersolgen. Trotz aller Beinäntelnngen ist eS ganz offenbar, daß die französische Coloniie anf viel größere Schwierigkeiten gestoßen ist, als man er wartet hatte. — Die Bevgavvciter in Car»«»anx streiken weiter. Die Hoffnung der Pariser, die Ausständigen in Carmanx würden sofort die Arbeit wieder cinfnehme», nachdem der Premierminister Loubet sich bereit erklärt hat, de» Schiedsrichter zwischen Arbeit gebern und Arbeitern zu spielen, hat sich nicht erfüllt. Die Arbeiter verlangen ein Schiedsgericht von mehreren Personen, in welche» auch Vertreter ihrer Interesse» enthalte» sind, und streike» vorläufig weiter. — Ju Marseiile find neue Chokerafälle vovgekommen.— Große landwivthschaftliche und indnstrielle Bereinigungen Frankreichs habe» sich gegen den neuen Handelsvertrag mit der Schweiz ausgesprochen, dessen Ablehnung immer wahrscheinlicher wird. — Zwischen dem Statthalter und de«» militärischen Be fehlshaber der Colonie Tonkin ist ein Streit ansgebrochen. Der General verlangt Vermehrung der Trnvpcu und Erhöhung der Militärausgaben, da ihm die Lage gefährlich erscheint. Der Statt halter schildert hingegen die Lage als ungefährlich. — Die Pariser DepUtivte»«ka«»mev beschäftigte sich Donnerstag abermals mit dem Streik von Carmanx. Zur Lösung der Schwierigkeile» soll ei» au- mchrerc» Personen bestehendes Schiedsgericht gebildet werde». Belgien-Niederlande. — Die Cholera ist »NN in Mcchcl» anfgctrele». Im klebrigen dauert die Abnahme fort. — In ganz Belgien finden am Sonn- tag zahlreiche Protestversammlnngen gegen die bekannte Verfolgung belgischer Arbeiter i» Nordfrankreich statt. Spanien. — Mit dem erkrankte» kleine«» Könige Alfonso soll es etwas besser gehe»; man hofft anf eine baldige Gcnesnng, voraus gesetzt, daß kein Nncksall eintritt. — Ein für die nächsten Tage in Aussicht genommener Besuch des Königs von Portugal in Madrid ist der Erkrankung des spanische» Königs wegen vertagt worden. — In Barcelona hat es bei der Cvlnmbusscier heftige Raufereien zwischen Bevölkerung und Pvlizci gegeben. „Jetzt kiiiecn Sic," — rief Judas spöttisch — „vor mir. — dem Spion, dem Dieb. O, ich weiß Alles! Es giebt auch eine Guillotine in Ihren, Lande! Ja, ich weiß, so ist cs. Ein Wort von mir »nd — o, ich sehe, Sie wissen cs wohl, meine sanfte, englische Dame. Wenn ich reden wollte, könnte ich Sie Alle «ninire». Aber ich bin ein Man» von Ehre! Ich will großmülhig sei» »»d sagte diesem Mvnsiciir, Ivas meine Wünsche sind. Nun, ich gehe, ich will Ihnen Zeit lassen — einen Tag. Wenn ich znrückkomme, ist eS an Ihne», mir z» sagen, wozu Sie sich entschlösse» haben. Gute Nacht. Gninand ist kein Narr. Er weiß seine Karten richtig anSznspieleu „nd gewinnt das Spiel." Mit eine», spöttische» Lächeln verließ er das Zimmer, Judith saß in dnmpfci» Schrecken »eben dem alten Mann, welcher wie versteinert war. XIV. Wer ist der Schnldige? Obgleich Doctvr Japix ei» Junggeselle war, so war eS doch, der landläufigen Ansicht entgegen, mit seinem Hanswesc» nicht schlecht bestellt, wovon Franks »nd Axton sich durch practische Erfahrung überzeugte», als sie bei dem Doctvr speiste». Das Diner und der Weii, Ware» vorzüglich. Und da alle drei Thci'lnchmer große Unler- haltnngsgabe besaßen, so befanden sie sich in sehr angenehm erregter Stimmung, als sie nach Tisch i» das Stndirzimmcr des Doctvrs traten, »>» bei einer Cigarre den Kaffee zu trinke». Das Stndirzimmcr des Dvclors war ei» besonders comsortables Zimmer »nd enthielt alle Bücher des Hausherrn, einige bequeme Lehnstühle, einen geschmackvoll ansschenden Schreibtisch und mehrere vorzügliche Stahlstiche vo» bedeutenden Künstlern. Es war vortrefflich ansgcstattct mit Teppichen und rolhen Draperien, nm die kalten Winde abzuhallen, w.lche Jronsiclds so oft hcimsnchtcn. Doctor Japix und seine Gäste saßen rauchend vor den, Hellen Kaminstncr in lebhafter Unterhaltung. Alle Drei hatten viel zn sagen» und »»- mcrklich kamen sie endlich ans Melstane zn spreche». Dieser Gesprächs gegenstand lvar zuvor schon flüchtig berührt worden, aber erst gegen zehn Uhr vertiefte» sie sich in eine genaue Besprechung de- Falles. (Fortsetzung folgt.) Ren veitretenden Abonnenten wird der bereits er schienene Theil dieses RomanS ans Verlangen koste»»seek nachgeliefert.