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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 15.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192510152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251015
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-15
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Monat
1925-10
-
Jahr
1925
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Lund und verschiedenem andern die Rede, und auch von den Kolonien. Di? »unpar teiische Schlichtung" der Frage liefen der deutschen Kolonien kommt gleichfalls darin vor» und zwar sollten dabei »Gr'ndsätze von zweifacher Art" angewendet s cen: erstens die berechtigten Ansprüche der Parteien (Deutschland. England und Ja- pan werden genannt, Frankreich und Bel gien merkwürdigerweise nicht), und zwei ten» die Interessen der Singeborenen-Be- Völker««"". Hiernach werden al» »Ansprüche" Ena- lands und Japans, di« gegen eine Nita* gäbe der Kolonien an Deutschland sprächen formuliert: die Gefahr, dak Deutschland die Kolonien als UntersecbootShüfcn ver- wenden und die Eingeborenen bewaffnen würde; außerdem brauche eS sie als Aus gangspunkt von Intrigen (?) und be drücke die Einaeborenen (!) Die berechtig ten Ansprüche Deutschland» dagegen feien: 1 »daß e» Zugang zu den Tropen mit ihren Rohstoffen braucht"; 2. »daß eS ein Gebiet für seinen BevölkerungSüberschnß nötig hat"; 3. „baß nach den vorgeschlag?» nen FricdcnSbedingungen die Eroberung keinen Rechtsanspruch der Gegner be deute". Dieser dritte Satz, der aus Wilsons mo ralischer F'ricdcnSküche stammt, hat die Alliierten in Versailles genötigt, als den entscheidenden, und zwar den allein ent scheidenden Grund, für die koloniale Be raubung Deutschlands sein angebliches kulturelles Versagen in den Kolonien zu nennen. In dieser Schlinge haben sie sich selbst gefangen, denn eS gibt eine über wältigende Menge von Zeugnissen und Beweisen dafür, daß gerade Deutschland seine kulturelle Mission in Afrika in der Eingeborenenpolttik, im Gesundheits wesen, in der Entwicklung der Bolkskul- turen, im Straßenbau usw. hervorragend aut verstanden und verwirklicht hat. Tie fer Beweis ist nicht nur mit vielen Zeu gen aus der Vor- und Nachkriegszeit zu führen, amerikanischen, englischen, italie nischen und andern, sondern vor allen Dingen auch durch unsere Eingeborenen selbst. Niemand wünscht unsere Herrschaft sehnsüchtiger zurück al» sie. Darum gibt eS für uns keinen anderen Standpunkt als ven: Heraus mit unserem kolonialen Ei gentum, um da» wir durch Lüge und Heuchelet gebracht worden sind! Graf Kanitz zur Krise in der Landwirtschaft Aus einer Tagung des Vereins Oberlän bischer Landwirte in Preußisch - Holland führte Reichsernährungsminister Graf Ka- nitz in längerer Rede u. a. aus: „Nach der Ctabili'ierung der Mark haben wir es zic eilig gehabt mit der Aufnahme von Krediten, deren Abzahlung uns jetzt schwer fällt. In der Industrie sieht es teil weise sehr viel schlechter aus als in der Landwirtschaft. An eine Be seruni ist vor- läufig nicht zu denken. Wir müssen froh sein, wenn die Fälligkeitstermine unserer Wechsel auseinandergezogen werden. Zu be zahlen sind von der Landwirtschaft am 15. November die Rentenbankwechsel. Diese kön nen nicht gestundet werden, weil die deut sche Mark auf diesen Zahlungen beruht. Es hat lehr schwer gehalten, den Realkredit von 25 Millionen Dollar in Amerika zu er- halten. Der Kredit ist zu teuer. Ich fr«« mich, daß er so klein war, deshalb ist er auch zwanzigmal überzeichnet ward:«. Die nächste Anleihe wird eine viel größere sein, und es ist Grund zu der Annahme vorhan den, daß auch diese überzeichnet wird. Den HauotleU der Arbeit und der finanziellen Kraft müssen wir aus uns selbst hervor- trinaen. Wir werden noch lange au» der Hand in den Mund leben. Die Rückzahlung der Saatgutkred'.t: macht gewaltige Schwie rigkeiten. Durch dir Zollvorlage kannte die Negierung nicht mehr erreichen, als sie er reicht hat. Die Getrcidrvrelse sind zu nied rig. Die» bat seinen Grund in der riesigen Wcltemte. nie viel größer ist. als ursprüng lich angenommen wurde. Rußland und Polen treten als Erporteure auf und drücken eben falls die Preise. Die Preise werden auch weiter niedrig b'. iben. Der Kartoffelhandei ruht fast völlig. Auch die Städte haben kein Geld, sich einzudecken. Dir Bevöl.erung ist derart verarmt, daß sie nicht imstande ist, sich mit Kartoffeln für den ganzen Winter zu versorgen, das verschärft die Aüsatzkrise. Das Reich versucht die Wirtschaft zu stützen Der UeberwachungSausschuß des Reichs tages trat gestern zu einer Sitzung znsam- men, nm dringende Kredlisra cn der In dustrie zu beraten. Es handelt sich um die Mitwirkung bet Stützungsaktionen, wo- durch schädliche Folgen für die gesamte Wirtschaft verhütet werden sollen und einer größeren Arbeitslosigkeit vorgcbcugt werden soll. Der Ausschuß nahm von den durch die NeichSregierung bisher eingelet- tcten Stützungsaktionen Kenntnis, ohne hierzu materiell Stellung zu nehmen und sprach die Erwartung ans, daß dem Reichs tag ordnungsgemäß Vorlagen gemacht werben, sobald sich die tatsächliche finan zielle Inanspruchnahme des Reiches — fe: es im Wege der Zahlung oder Garantie- Übernahme — ttberseßcn läßt. Abgelehnt wurde ein kommunistischer Antrag, der die geplante Kreditaktion der NeichSregierung mißbilligt. LLrmfzenen im braunschweigischen Landtag Im Braunschweigischen Landtag gab es gestern eine stürmische Debatte um die Wie dercinführung des Bußtages als gesetzlicher Feiertag, um den 9. November und um den vor einigen Wochen von der braunschweigigen Regierung herausgegebenen Religionserlaß, der einen Schulerlaß der ehemaligen sozial demokratischen Negierung aukhcbt, den Schu len wieder den Clxrrakter der Bekenntnis schule gibt und demgemäß der Erteilung des Nelinionsunterrichtes an den Schulen wie der große Sorgfalt zuwendet. Der 9. No vember als Feiertag wurde von der Rechten des Hauses stark bekämpft mit Unterstützung der Demokraten, die dem 9. November jede Berechtigung als Feiertag absprachen, da er zu einem Klasscnscicrtag geworden sei. Der Bußtag sei in den Bolksgefühlcu «tief gewurzelt. Er entspreche auch den Be stimmungen der NcichSversasinng. Der I von den Bürgerlichen gestellte Antrag, den Der Opianieniragödie zweiter Teil Wieder 2000 Deutsche zur Abwanderung gezwungen Roch M in aller Ertnncrmig das Elend, das die brutale Auslreibuna von 20 OM Menschen aus Po len im Juli und Auzuft der Irhre» mit sich ge bracht htt. Immerhin, er »rr dam Ui Sommer zeit. die Landwirtschaft brauchte ArbeiisdrSste mb ein großer Te l der Vertriebenen konnte alsbald wieder rin Obdach und einen Bedienst sirren. Jetzt sieh! der Water vor der Tür. und schon rasten sich wieder Laufend«, die polnische B u a- litat au, Hrer Heimat »ertreHt, dl« zwe i« D mpe der Optanten, die Polen b!» zu« 1. Ro?«mbel verlassen müsse». Die Drrtr.ebenen vom t. A» u l wercn Per oicn »tzn« GrunZbesih. Dis zum 1. November müssen die Leu.e m t Gru^b.sitz im Grenz- und Zen.run-.rbr äk h raus. Und b.s zum 1. Juli nächsten I-Hres alle ü' r §en. Die deutsche Reg ermq Huie den deuten Ge sandten in War'chau alrbatd nach den Vorfällen von Schneidemühl angewiesen, noch einmal mit der polnischen Regierung über di« beiderseitige Ela- Heilung der -iviltslerten Staaten uiwür.tqen Aus treibung friedlicher Bürger zu ve h.ndeln. Um sonst. Die polnische Regierung bestand ru ihrem Stlxin wie LH stock auf seine n P und Fleisch. Der Optamenlragbdi« zweiter Teil sich- bevor. Es sind diesmal nur etwa 2000 Menschen, bk Haus und Hof verlassen müssen. Aber es stad alle» solä)«, die eigenen Grund und Bo den dabei aufg.'den, vielfach das Erbgut, das in der Familie sich schon feit vielen Gencrattuntn forterdie. Irgendeine östliche Erscheinung wirb sich ans den Bod« sef^n. de» deutscher Fleiß kultiviert hat. und wenn e» auch gelingt, die ver triebenen Optanten Wiedel anzvsiedeln, wird doch ihre Arbeit von Jahrzehnte«, dahin sei». Dort zu ernten, wo sie nicht gesät haben, eine, der Grund prinzipien polnischer Politik, ist eben leider ein mal hier gelungen. Die R« chsrcgi:ru»g hat sich von vornherein auk den Standpunkt «stellt, mit den »olaifchen Op tanten in Deutschland so zu verfahren, wie mit den deutsch:» Optanten in Polen oerf.hren wird. Man wird aljo auch polnische Optan.ea-G^und- besitzet zum Belassen Dcu Manda zwingen. Aber der Gewinn wirb qualitativ und quantitativ nicht groß sein, wenn auch eine ge oiss« Reinigung der Grenzmark und der ostprcmischrn Greizkesse von Stützpunkten polnischer Wühlarbeit ,>u begrüßen ist. Im übrigen kommt die es Schulbeispiel polnischer Gesittung und Frieden,licbe gerade recht. Da, ist der Lraat, der nach Di-Hennig schreit und d«r von Versicherungen d«r Friedenslieve überfließt. Kein Zweifel m.yr, die Sicherungen, die im Oste» nötig sind, sind Sicherungen gegen Polen. RevolutlonSfeiertag aufzuhcbcn und da für den Bußtag wieder als Feiertag cin- zuführen, wurde dem NechtSausschnß über wiesen. Von der sozialdemokratischen Landtagsfraltion lag ein Antrag vor, den neuesten Neli^tonserlaß der Negierung aufzuhcbcn. Gegen den Willen der Sozial demokraten stimmten die Bürgerlichen für sofortige Be-premung und Rb'ii.nnung. In der Debatte kam es zu stürmischen Auseinandersetzungen und zu Störnnas- rnfen der Linken, die das Verständnis oer Neben der bürgerlichen Abgeordneten un verständlich und dem Präsidenten dir Fortführung der Verhandlungen unmög lich machten. Die Sitzung mußte abge- brochen und aus Donnerstag vertagt wer den SmeLon-tagSanfrage über EltenrrSte Im Landtage hat Pros. Siegert fD.-N. Vp.) svlgcnde Kurze Anfrage an die Negierung ge- stellt: An verschiedenen Orten Sachsen» sind in diesem Jahre Elternratswahlen unmöglich ge- macht worden durch Nichtcinberufung der El ternversammlung, durch NichtauSführung des ausdrücklichen Beschlusses der Elternversamm lung, durch Nichtbcratung eine» dieöbczüg- Uchen ordnungsmäßigen Antrags, oder durch unzulässige Beschlüsse der Elternversammlung oder der OrtSschulbehördc. Eingaben von El- ternvercinen an die zuständige Aussicht», behörde find entweder zurückgewiesen oder monatelang nicht erledigt worden. Die ge denkt das Ministerinm sür Volksbildung die sen willkürlichen und ungesetzlichen Zuständen und Vorgängen entgegcnzutreten und Abhilfe zu schassen? Ich begnüge mich der Dringlich- kcit wegen auch mit einer schriftlichen Ant wort." Fahnenzwang für deutsche Orte in der Tschechoslowakei Nachdem sich im Vorfahre verschiedene Stadt- und Landgemeinden im deutschen Gebiet geweigert hatten, dem behördlichen Auftrage auf Beflaggung der öffentlichen Gebäude zu entsprechen, haben jetzt die pr- litischen Bezirksverwaltungen einen Ukas erlassen, der den demokratischen Grund sätzen der Tschechoslowakei alle Ebre mach». Danach erhalten alle Bürgermeister und Gemeindevorsteher den Auftrag, am 28. Oktober eines jeden Jahre» alle Gebäude, in denen öffentliche Behörden, Anstalten, Unternehmungen und Schulen unterge- bracht sind, mit Fahnen in den tschechoslo wakischen Landesfarben zu schmücken. Bür- germelster und Vorsteher, welche gegen diese Vorschrift verstoßen, werden mit Geldstrafe bis zn 10000 Kronen, eventuell mit Arrest bestraft. Kleine politische Nachrichten Bevorstehende Anflöfung der tschechischen Nationalversammlung. Nach übereinstimmenden Meldungen der Regierung», und der oppositionellen Presse werden die beiden Kammern der tschechischen Nationalversammlung Ende dieser Woche auf. gelöst werden. Am 18. November sollen die N"«w<M.'n statssinden. Noch ei« MißtranenSantrag gegen Severing. Die LandtagSfraklion dcr Deutschen Volk»- vartei in Preußen hat zur Beratung dcS Etats de» JnnenministerinmS einen Mißtrauens, antrag gegen den orenßischen Innenminister Severing eingcbracht. vulgarifch-füdflawische Annäherung. Ministerpräsident Naditsch kündigte in einer Erklärung an, daß eine völlige Annäherung zwischen Serbien nnd V.ulaarien zu erwarten sei. ES bestünde eine Annäherung Bulgariens an Südslawicn durch Abschluß einer Zoll- Union, so bass beide Staaten in außcnvoliti. scher und wirtschaftlicher Hinsicht einheitlich auktreten würden. DorauSfichtl chr Witterima. Wolkig bis zeitweise etwas aufheiternd. Fallende nördliche bis westliche Winde. Flach land sehr kühl. Gebirge Kälte. Allgemein Nachtfrostgefahr. Airnelicht Wie pocht' das Herz mir in der Vrust Trotz meiner jungen Wanderlust, Wann, heimgewendet, ich erschaut' Die Schneegebirge süß umblaut, Das große, stille Leuchten! Ich atmet' eilig, wie auf Raub Der Märkte Dunst, -er Städte Staub, Ich sah den Kampf. WaS sagtest du, Mein reines Firnelicht dazu, Du großes, stilles Leuchten? Nie prahlt' ich mit der Heimat noch Und liebe sie von Herzen doch! In meinem Wesen und Gedicht Allüberall ist Ftrnelicht, Das große, stille Leuchten. WaS kann ich für die Heimat tun, Bevor ich geh' im Grabe ruh'n? WaS geb' ich, das dem Tod entflieht? Vielleicht ein Wort, vielleicht ein Lieb, Ein kleines, stilles Leuchten! E. F. M e y e r. Vie größten Theater -er Welt Ebenso wie die ersten Spuren der bramati- lchen Kunst in Italien gefunden wurden, scheint auch dort der erste feste rempel, welcher der Kunst geweiht war, gebaut worden zu sein. Schon lm Anfang de» 10. Jahrhundert» wurden Gebäude errichtet, die mit vollem Nccht den Namen Theater tragen konnten. Zwei dieser Gebäude au» dem 18. Jahrhundert bestehen «och und zwar da» Theater Farnese in Parma, da» 4500 Personen faßte, und da» von Vlvanza, durch Palladt erbaut. Im 17. Jahrhundert batte fast jede italienisch« Stadt Ihr Theater. x-La» erste französische Theater, welche» ver- dient, genant zu werden, war da» von Riche- Neu im linken Flügel de» Palat» Nona! er baute welche» damals nach feinem Bewohner den Ramen .Palais Eardinal" trug. Mercier war der Architekt des Saale», an dem fahre- lang gearbetiet wurde und der rund 500 000 Mk. kostete, für die damalige Zeit «ine enorme Summe. Zu der Holzbekltdnng wurden acht »roße Eichbäume gebraucht, die au» verschie denen Wäldern de» Reiche» ausgesucht worden »ar««. Allem di« TrauSportkoste« dieser Waldricscn erforderten 8000 LivrcS. Die Decke de» Saale- war von Lemaire gemalt, sie zeigte in der Perspektive «ine lange Ncihe kortntht- scher Säulen, welche ein sehr Hohr» Gewölbe trugen, so kunstvoll belichtet, -aß eS Wirklich keit dünkte und die Schönheit LeS SaalcS außergewöhnlich steigerte. Dieser Saal wurde erst 1661 dem Publikum freigcgebcn, al» der- selbe durch Ludwig XIV. MoliSre abgestanden wurde. Derselbe Fürst ließ in den Tnillericn durch den italienischen-^'"nucister E. Viga- rani einen anderen Theatcrsaal banen, dcr in der damaligen Zeit als dcr größte in Europa lnach dem Theater in Parma) galt. Dcr Saal hatte dir ganze Länge dcS Flügels vom Pavll. lon Marsan von der einen Maner bis znr anderen. Die Bühne allein war 49 Meter tief und der Vorhang 10 Meter breit und 11 Meter hoch. Der Znschaucrranm war 16 Meter breit und hatte 80 Meter Tiefe. Die Höhe vom Parterre bis znm Gewölbe betrug 16 Meter. In Moskau wurde unter dcr Negierung der Kaiserin Elisabeth ein Theater erbaut, wcl- che» 8000 Personen faßte. Unter den heutigen Theatern mögen an erster Stelle genannt wer den: „La Scala" in Mailand,- „San Earlo" in Neapel; „La Venice" in Bcncdtg und die „Reue Oper" in Pari». 8 Eeutral-Theater. Sonnabend, den 17. Oktober, beginnt ein kurzes Gastspiel von Hansi Arnstaedt und Hciiiz Klnbcrtanz lbeide uom Lessing-Theater). Zur Erstausführung kommt „Der Dlcb", Komödie in drei Akten von H. Bernstein. Anfang ^8 Uhr. — Btv Freitag, den 16. Oktober, „Ende gut, alles gut", Lust- spick von Shakespeare in der Inszenierung von Berthold Viertel. Beginn K8 Uhr. 8 Mitteilung de» Rcfideuz-Theater». Der Tpielplan in dieser Woche gestaltet sich folgen, dermaßen: Donnerstag, den 15. Oktober, .Anneliese von Dessau", Freitag, den 18. Okto- ber, erste Wiederholung der Operette „Karne val der Licbe", Sonnabend, de 17. Oktober, nicht wie berichtet „Anneliese von Dessau", sondern Karneval ber Liebe". Sonntag, den 18. Oktober, nachmittag» H4 Uhr. zum 20ü. Male „Gräfin Mariza", abend» KS Uhr „Anneliese von Dtssau". 8 Entdeck»»» «iae» »ubekaunte» valke» Etncn bisher unbekannten Volksstamm tn Sibirien hat nach der Leipziger Illustrierten Zeitung ein« vo« der Geographische« Gefell schäft und der rnsstschen Akademie der Dissen- schäften tn Moskau ausgerüstete Expedition qm Nurafluß entdeckt, der sich sowohl hinsicht lich der Sprache, als auch durch die äußere Erscheinung wesentlich von den übrigen Ein- geborenen Les Bezirks, den Samojeden, unter- scheidet. Die Samojeden nennen dieses Volk in ihrer Sprache nian casovo, d. h. Waldvolk während diese selbst sich peschan. d. h. Mssnner, nennen. Ihre Sprache hat selbständige Sprach- wurzeln, der R-Laut, dcr im Camvicdischcn ziemlich häufig vorkommt, fehlt den PcschanS. Sie sind Nomaden und wohnen abseits von den Samojeden. Ihre Gesamtzahl beträgt nur sechshundert. ES ist angeblich daS erstemal, daß sie mit zivilisierten Menschen in Berüh rung gekommen find. 8 Die archäologische« Forfchvnge« Hart, mann». AuS Rom, 18. Oktober, wird gemeldet: Die Expedition dcS Archäologen Hartmann znr Erforschung dcS unterseeischen Pompeji wurde unterbrochen, weil Hartmann bisher keine Er laubnis seitens dcS MarineministcriumS er- halten konnte, und weil bet vorgeschrittener Jahreszeit die Arbeiten tn der MeereStiefe «»möglich wären. Die Arbeiten wurden des halb aus nächste- Frühjahr vertagt, wo Hart mann mit eigenem Dampser, den ein ameri kanischer Milliardär znr Verfügung stellt, bte Forschung wieder aufnimmt. Mittlerweile geht Hartmann nach TnntS. um zu versuchen, bte im Jahre 146 v. Ehr. dort gesunkenen antike« Kunstwerke zu hebe«. Die Sachsenburg als v-lkshichschulkkim. Da» Gesamtministenum hat in seiner letzten Sitzung, ent sprechend einem früher gefaßten Beschluß de» Land tage», beschlossen, die zur Feit noch al» Korrektion»« anstatt benutzte Vurg Sachsenburg bei Frankenberg dem Volksbildung-Ministerium zur Errichtung eine» Volkshochschulheims zu überlassen. 8 Dichter als Feinschmecker. Klopstock war ein leidenschaftlicher Liebhaber von Trauben. Zu seinen Leibefsen gehörten ferner: Pasteten, vor allem Trüffelpa- steten, Salm, geräucherte» Fleisch; von Gemüsen liebte er vor allem die Erbfen. Lein Leibtrank war Rheinwein und in den letzten Lebensjahren eine Flasche Bordeaux. Lessing» LiebltngSgcricht wa- re« Linsen. Schiller liebte vor allem Schinken, während Wieland ei» besonderer Freund von Kuchen und Backwerk war. Alle Sonntage kam bei ihm in Weimar eine Tatsche, ein in Biberach altbekanntes Backwerk, zum Nachtisch auf die Tafel. Alpenforellen aus Appenzell bereiteten ihm besonderen Genuß; im Alter schätzte er ein Gläschen Kirschgeist vor allem. Matthisson liebte von Gemüsen vor allem Erbsen und weiße Bohnen, zu denen er gern Pökelfleisch aß. Voltaire trank un glaubliche Mengen guten Kaffee-, wäh rend Torquato Tasso Marzipan und ein gemachte Früchte allen anderen Genüssen vorzog. M. F. 8 Dl« bevtsche Fassung der Augsburger Konfession entdeckt. Die ein München«« Blatt meldet, ist e» dem Pfarrer a. D. Dr. Guß- mann gelungen, tn einem Folioband im Ger manischen Nationalmuseum zu Nürnberg die seit Jahrhunderten vergeben» gesucht« deutsche Fassung d«S Augsburger GlaubcnSbekennt- nisse» zu entdecken, die die Nürnberger Ge sandten in AugSbnrg am 15. Junt 1580 dem Rat« ihrer Stadt übersandt haben. Durch die sen Fund ist das bisher letzt« fehlende Mit telglied in der EntstchungSgeschlcht« des deut- schen Bekenntnisse» an da» Licht gezogen unk damit die Möglichkeit eines kritisch gesichert«« Texte» zum Ersatz für da» spurlos verfchwun- d«ne Original gegeben. (Dieser Fund ist von außerordentlicher wissenschaftlicher Bedeutung. Die AugSöurgtsche Konfession war seinerzeit in zwei Exemplaren flatctntsch und deutsch) h«rgeft«llt worden. Da» deutsche und da» la- teintlche Exemplar wurden auf dem Reichstag zu AuaSburq 1580 dem Kaiser übergeben. Da» lateinische ist später zunächst nach Brüssel gc- wandert, gelangt« dann nach Spanien und wurde dort vernichtet. DaS deutsche kam in das Mainzer Archiv und galt bis zum heu tigen Tage verschollen.) ß Bernhard Kellerman« al» Dramatiker. Der bekannte Romanschriftsteller Bernhard Kellermann, dessen Roman „Der Tunnel" überall bekannt tst, hat sich nunmehr auch auf da» Gebiet de» Drama» begeben. Ein groß angelegte» Werk, mit historischem Unt«rgrunk -Die Wiedertäufer von Münster" wird om FriedrickStheater tn Dessau fJntendant Dr. Gearg Hartman«) am Kreit«-, de» LS. Vk- tvber, zur Uraussühruu« »ela«-e«.
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