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»ichNch: vr-ö« ». SIS« 7kr.61 Moniag, ven -14. März 4927 tm Aid, Agrar-Dartr, Nadto-Zsltuv-, I Anzeigen w<rd« d<- Sqespalteoe peii^^etl« Nstundm, AuS alter und neun Jett,Moden-ZÄtun-,Schnittmusterbogea. OnSrzugSpret« beträgt frei ins Haus I »tt SV S-ldpfevatgen. «nz^gen a. NeNan««» " """"" ' - - — I^dattion und Expedition i Slasewitz, Tolkewitzer Str. 4 i -— SS. Jahrgang ' Mk.I.so, durch diepost »hne Zustellgebühr msnatl Mt.r.-. Für Mille KSH.Sewalt, Iknea, Streits usw. hat der Solcher keinen Anspruch aus Lieferung d,«.Nachlieferung der Ätung ob Nückzahl.d Lesegeldes. Druck: Tiemens Landgraf Nächst., Dresden-Meitat. A unvert. eingesandt. Manuskripten ist Nückparto beizufüa. Mir Anzeigen, welche durch ZMispr. aufgegeb werden, Won. wir ein« Verantwort, de», der Nichstgkett nicht übernehm. mit Loschwiher Anzeiger » SU v«— Tageszeitung für das tsllich« Dresden und leine Darorte. * Diese« Dia« «nthSN di« amtlichen »ekrmntmachungen de«.«ate» ,u Dresden für die StadtteN« «asewltz, Loschwitz, Weiber Hirsch, »ühlan, Rochwitz und Laubsgast (L und M. Berwaltungrbezirks der Gemeinden Wach, wttz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönseid, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Verlag: «bgawVuchdwcker« und Verlagsanstatt Hermann Veyer » Sa, DreademBlasewitz. - Verantwartlich i»r Latalea Larl Drache für de« »beige» Zaha« Tugen Werner beide m V - Aoldpfmaig« berechnet, NeNamen die 4 gespalten« Zeile pktzvorschriften und ichwiengen Satzarten werdev mit 50X Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorn». 11 Uhr. Für das Erschein« d« Anzeigen an bestimmten Tagen ober PUH«, keine Gewähr geleistet. 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Im Saargebiet sollten Gendarme« nicht ausreiche», aber Deutschland mu tet man zu, die ganze entmilitarisier, teu Zone», die, wie das Ruhrgebiet, eine riesige Arbeiterbevölkerung aus- weise», trotz Streik- und Kommun»- steugefahr lediglich mit Gendarme« iu Ordnung zu halten. Im entmilitarisierten Gebiet -es Rheinlandes habe man Deutschland keinerlei anderes Instrument zur Auf rechterhaltung seiner eigenen Autorität gelassen, als eben solche Gendarmen. Da bei handele es sich um dichtbevölkerte und mit Fabriken, Verkehrseinrichtungen usw. übersäte Gebietsteile. „Ich bitte den von mir so sehr verehrten Herrn Briand, von dieser Autorität, mit der wir im besetzten Gebiet auskommen müsse» ' und auskommeu, doch auch etwas der Gendarmerie a« der Saar zugestehe« zu wolle». Gerade von Ihnen, Herr Briand, hat vor hin das Volk an der Saar das Zeugnis ausgestellt bekommen, daß ein gutes Einvernehmen zwischen den Truppen und der Bevölkerung besteht. Nun, das väter liche Verhältnis zwischen Gendarmen und Bevölkerung ist vielleicht nichts anderes als eia Zeichen des gute« Sinnes dieser ganze« Bevölkerung, - und deshalb ist auch vor allem die Zustim mung dieser Bevölkerung zu dem Ergeb nis unserer hiesigen Beratungen er wünscht. Briand wünsche, eine juristische Dis- kuflion zu vermeiden. Wenn Deutsch land darauf verzichte, seine juristische Auf fassung zu vertreten, so bitte er das als ei« starkes Opfer anzuerkennen. DaS sei ein Beweis dafür, daß Deutschland lebhaft wünsche, zum Einvernehmen betzutragen. Für die Be schaffung einer neutralen Gendarmerie gebe es nahe gelegene neutrale Mächte. Die Festsetzung eines genane« R8«, «uugsterminS sei ei« berechtigter Wu«sch. Stresemann appellierte an den Rat und zugleich an die Mitwirkung des Präsiden ten der Saar-Regierungskommisston zu dem Zweck, die Saarfrage und die verschie denen in Zusammenhang mit ihr immer wieder aufgerollten Fragen endlich von der Tagesordnung des Rates verschwinden zu lassen. „Die stärkste Autorität einer Regierung", so schloß Dr. Stresemann, „ist das Vertrauen der Bevölkerung." Das Lob -er Gaarbevöllerung Nach Stresemann nahm einmal der Saarpräsident Stephens zu den deutschen Forderungen Stellung. Er betonte nach drücklichst das ausgezeichnete Verhalten der Saarbevölkerung in den letzten sieben Jahren. Insbesondere seien die lokalen, von der Saarbevölkerung gebildeten Gen darmerien ausgezeichnet. Jedes zivili sierte Land würde glücklich sein, eine der artige Gendarmerie zu besitzen. Die Zahl 800 sei das Resultat eines Kompromisses innerhalb der Saarregierung. * Oie Einigung über das Saargebiet Der Völkerbundsrat hat am Sonn abend abend den Vorschlag der Regie rungskommission des Saargebiets ge meinsam mit folgenden, auf Vorschlag Dr. Stresemanns von Scialoja formu lierten Zusätzen einstimmig angenom men: Die ob« der Regierungskommistio« vorgeschlageue Organisation -er Trans port- und Transit-Freiheit ans den Bah nen des Saargebiets wird innerhalb einer Höchstfrift von drei Monaten verwirk licht, und infolgedessen wir- -ie im Saar gebiet stationierte Trvppe iuuerhalb der gleichen Frist zurückgezogen. Der Bahnansschnß ebenso wie die Bahnschntztrnppe werden nnter den Be seh! der Regiernngskommistion gestellt und ihr verantwortlich sein. Die Bahn- schntztruppe wird ihre Befugnisse gegen, über der Bevölkerung nur nnter außer- gewöhnliche» Umstände» ausübe« dür, fen. Der Bestand von 800 Mann, der für diese Truppe angegeben ist, stellt die Maximalzisser dar. —Im Falle -ie RegierunaSkommission zur Auffassung gelangt, daß eine Ver minderung dieser Zahl möglich ist, wird sie die zu diesem Zwecke notwendigen Maß nahmen treffen können, ohne sich vorher mit dem Rat in Verbindung zu setzen. Amisverlängerung um ein Jahr Nach Abschluß der öffentlichen Sitzung trat der Döckerbunbsrat noch zu einer Ge heimberatung zusammen, in der bi« Man date der Mitglieder der Saar-RegierungS- kommission mit Ausnahme des Präsidenten Stephens auf ein weiteres Iahr erneuert wur den. Gleichzeitig wurde der derzeitig« Prä sident Stephens um vorläufige Weiterfüh rung der Präsidentschaft der Regi«rungSk>m- Mission gebeten. Stephens hat dieser Ditte vorläufig zugestimmt. RetchSmintster Dr. Stresemann sprach bei dieser Gelegenheit den Wunsch aus, daß «ine neutral« Mehrheit d«r Negierungskommission geschaffen werden möge. Dieser Wunsch wurde von dem bel gischen Minister des Aeuhern, Vandervelde, ausdrücklich gebilligt. Schließlich wurde be schlossen, daß künftig kein Mitglied der Saar- Regierungskommission länger als fünf Jahre amtieren soll. Lieber die Kolonien wurde nicht gesprochen Chamberlain ermächtigte den Genfer Berichterstatter der „Daily News" zur endgültigen Feststellung, daß die Frage der Zurückerstattung gewißer vormaliger deutscher Kolonien zwischen ihm und Dr. Stresemann in Genf nicht erörtert wor den fei. Jie AM do» Seos In einem kühlen fröstelnden Regen ist die Genfer Tagung zu Ende gegangen. Das Stück ist zu Ende; es gibt nichts mehr zu rätseln. Kann man Dr. Stresemann einen Vor wurf machen? Er hat, das läßt sich nicht leugnen, das möglichst Günstige und Er reichbare für uns aus Genf herausgeholt. Wenn das Günstige und Erreichte recht dürftig ist, ist's seine Schuld? Wir sind Mitglied des Völkerbundes geworden. Da mit ist der Politik des Reiches ihre Bahn gewiesen, die nun zweckmäßig ihren Lauf nehmen muß. Hätte es Dr. Stresemann auf eine Abstimmung des Rates ankom men laßen, der Endeffekt wäre höchsten- derselbe oder ungünstiger, denn im Rate wären wir sicher überstimmt worden. Vielleicht macht man Stresemann auch zum Borwurf, daß er etwas allzu verant wortungsfreudig und eigenmächtig seine Regierung vor vollendete Tatsachen gestellt habe. Auch dieser Vorwurf ist nicht stich haltig. Was Dr. Stresemann in Genf be siegelte, fügt sich in den Rahmen ein, -er durch den Gedanken von Locarno um schrieben ist. Zum tatsächlichen Ergebnis der Genfer Tagung: Die beiden einzigen für uns wichtigen Punkte der Tagesord nung sind nach Willen und Erkenntnis des Rates in einem Sinne geregelt worden, -er -em -rutschen Rechtsstan-puntt nicht entsprach Bester gesagt, dem geltenden Rechtsstand- punkt. Denn was wir in Genf forderten, war die Einlösung eines"'rechtsgültigen Versprechens, vertraglich festgelegt und be siegelt durch den Versailler Vertrag und verbrieft durch andere Abmachungen, die in einem engen Zusammenhänge mit ihm stehen. In der oberschlesischen Schulfrage hatten wir das Recht zu verlangen, daß es den deutschen Eltern gestattet sein müsse, ihre Kinder in die Schulen zu schik- ken, die sie für geeignet halten. Entweder in die deutsche, oder in die polnische, je nach Wunsch. Ueber diese Frage hätte sich eigentlich eine Diskussion erübrigen müs sen. Immerhin ist es begrüßenswert, -aß in dieser Frage Stresemann sich so rasch entschloß, seine Einwilligung zu dem Kom promiß zu geben. Auf diese Weise können doch wenigstens von den 6000 Kindern Volnisch-Oberschlestens, die hier in Frage kommen, vielleicht 3000 eingeschult werden. Andernfalls hätte vielleicht noch manches Jahr verstreichen können, bis sich die Herren in Genf zu einer besseren Lösung durchgerungen hatten. viel ernster «vd kritischer gestaltet sich das Genfer Ergebnis der Saarfrage Nach den Abmachungen im Versailler Frtedensvertrag hätte nun die französische Besatzung im Saargebtet zu verschwinden. Sie verschwindet auch, offiziell wenigstens auf dem Papier,