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Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189210086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921008
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921008
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-10
- Tag 1892-10-08
-
Monat
1892-10
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.10.1892
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ti'i Portemonnaie lm Werlhe von 1 Mk. 50; endlich ans der unver schlossenen Wohnung einer HanseS an der Mnhlenstraße ei» Paar kalblederne Stiefeletten iin Werlhe von 6 Mark. Ein Gesn«»gve»eins-Jnbilä«m. Am 11. »nd 12. October begeht die hiesige Siugacademie die seltene Feier des 75jährigen Bestehens, Dienstag durch ein ivelt- lichcs Concert, welches Compositione» von Dirigenten des Vereins und Schumanns „Der Rose Pilgerfahrt" verheißt, Mittwoch durch gesell schaftliche Festlichkeiten, während ein Kirchcnconcert am Bußtag, den 16. November mit Bachs „Weihnachtsoratoriuin" in sinnvoller Weise darin erinnern wird, daß auch die Kirche der Schanvlatz war, ans welchen» sich vor 75 Jahren der jung gegründete Verein erstmals bcthätigte. Die Singacadcmie feiert den Kansmann Ioh an » G o tIfri ed Knnstma nn als ihren Gründer »nd erste» Dirigenten Im Jahre 1817, als cS mit der Kunst und ihrer Ausübung in unserer Stadt »och trostlos be- schafsc.i war, gab er Gcsaugsfreundcn, welche sich mit Chören aus der Oper „Johann von Paris" erfolglos abmühte», den Rath, doch Frauenstimmen anznwerben und die Männerstimmen dadurch znni gemischten Chor zu ergänzen. Heule berührt nus diese Gründungsgeschiclte in ihrer Naivetüt wie die Er zählung vom Ei des Colnmbns, damals ward Kunstmaiui zum findigen Nctler i» der Nolh und was das Beste ist, zum Veranlasser einer folgen reichen Gründung, denn die Chemnitzer Siugacademie hat das Panier edler Kniistbestrebungcn auch in de» Zeiten schwerer Schicksale und Gefahren immerdar Hochgehalte» »nd ihren Dirigenten »nd Mitgliedern ist eS zu danken, daß manches schöne Kunstwerk in Chemnitz Einzug gehalten Hai, viele Anregung zu künstlerischem Schaffen gegeben worden ist. In solchen Perioden namentlich, wo das übrige Vereinslcben und vor Allem die Centralslcllc eines vorzügliche» städtischen Orchesters noch nicht derartig fest begründet war, wie in der Gegenwart, bildete die Siugacademie ost die einzige treibende Kraft, welche dafür sorgte, daß nicht alle Keime idealer Erhebung im rast losen geschäftlichen Getriebe unserer ArbeilSüadt untergingcn. Nach den ersten 25 Jahren, während welchen Knnstmanu und C. T. Brunner als Dirigenten snngirte», trat im Vereinslcben, das vrrher sich allezeit kraftvoll und hochstrebcnd bcthäligt hatte, eine Ermattung ein. Die politischen Unruhen, welche i» langsamer Steigerung zu den Ncvolntionsjahren führten, einerseits, sodann das Auskommen eines Concurrenzvereins, genannt „Singacadcmie", unter Leitung des Mnsiklehrers und späteren CantorS A. H. Stahlknecht anderseits schädigten unsere damals nnter dem Namen „Singvereiu" bestehende Sangcs- gcnossenschast. Auch Mej o, welcher Brunner folgte (1846—48), vermochte nicht, dem Einflnß der politischen Unruhen zn steuern. Erst als sich im Jahre 1855 nach mancherlei Wechselsällen beide Vereine unter Stahlkncchts Direktion in einen verschmolzen, regte sich neues frisches Leben. Cantor Stahl knccht starb leider schon 1857. Den ihm folgenden Musiklchrer Wetter hah» löste bald und zwar am 1. März 1880 der jetzige musikalische Leiter des Vereins, Herr Kirchcnmnsikdircctor Theodor Schneider ab, und ihm war es beschielten, beginnend in den besten Jahren seiner Mannes- kraft, den von »nn ab „Singacadcmie" genannten Verein zn einer langan- danerndc» und reichen Älülhezeit zn führen. Als besondere Begebenheiten treten ans den später» Erlebnissen des thalkräftigen Vereins noch hervor die Feier des äbjährigcn Bestehens mit Franz Liszt's damals ganz neuem Oratorium: „Legende von der heiligen Elisabeth" und des Herrn Kirchenmusikdirector Schneider 25jährigen Dirigenten- jnbilänm. Die spezielle Geschichte der Singacadamie wurde nach den Acten in einer kleinen Festschrift vom Vorstand zusammengestelll und ist daselbst recht anschaulich »achznlcscn. Mehr als rühmende Worte aber sprechen für die idealen und hohen Bestrebungen des Jnbilänmsvereins die Namen der Hauptwerke, welche vornehmlich ab 1860, also unter Schneiders Aegide, elnstndicrt und ansgesührt wurden. Wir finde» da unter Anderen,: „Passionsmnsik" von Schütz, die „Matthäus"-, „Johannis"- »nd „Lncaspassion" und diverse Molette» von Bach, den „Messias", „Israel in Egypten", „JndaS Maccabäns", „Acis und Galathea" von Händel, „Requiem" von Mozart, „Christus am Oelberg" von Beet hoven, von demselben Antor die nennte Symphonie und „ülissa golomnis". „Jahreszeiten", „Schöpfung", „Die sieben Worte des Erlösers au, Kreuze" von Haydn, „Das Weltgericht", „Gethsemane und Golgatha", „Absalon" von Fried rich S ch n c i d er, Messen von Schnbcrt, „Elias", „Paulus", den „Lobgciang", „Athalia", „die erste Walpurgisnacht" von Mendelssohn, „das Paradies und die Pcri", „Der Rose Pilgerfahrt", Manfred, das „Ncnjahrslied", „Vom Pagen und der Königstochter", „Messe" von Nvbcrt Schn ma nn, „Ein Neaniem" von Brahms, Grell« löstuninige „dlrssa solviirirrs", Nubin- tcin's „Verlorenes Paradies", äs-clui-Ncguiem von Fr. Kiel, „Luther in Worms" von L. Mcinardns, „das Märchen von der schöne» Melusine" von Heinr. Hofmann, Neinecke's Märchcncompositionen, „Jephta und eine Tochter von Reinthalcr, „Der entfesselte Prometheus", „Die heilige Elisabeth und die „Grauer Festmcsse" von Liszt als größere Werke, neben welchem viele kleinere der verschiedensten Gattungen Platz fanden. Als besonderes Charakteristikum der Theodor Schneidcr'schen nun- »lehr 32jährige» Directionsperiodc muß das allenthalben zn Tage getretene Interesse bezeichnet werden, welches dieser Dirigent den» gute» Ncnennnd Ncncsten neben dem bewährten Alten und Aeltesten jederzeit entgcgenbrachte. engen dasür die Namen Brahms, Liszt, bin bi »stein und viele Andere, o versäumen wir nicht, als nnzwcidenlig bcwciSkrästig das Faclnm an- znsiihrc», daß in den Abenden der Singacadcmie am Clavier zuweilen Bruchstücke anS Wagners Mnsikoranic» jür Chor, Soli und Begleitung wie aus den „Meistersingern", „Götterdämmerung" und „Parsisol" rc. znm Vortrag käme», daß aber der grandiose „Tranerniarscy beim Tode Siegfrieds" zuerst für Chemnitz in einemCasinocoucert der Siugacademie iw Jahre 1876 von dein durch Militärinnsikcr verstärkten Sladtorcl csler unter Theodor Schneiders Leitung zur Ausführung gelangte. —Möchte» der Sin.,- academic, welche im Lause ihrer Entwicklung so viel zur Hebung der hiesigen Musikvcrhällnissc bcigctrageu hat, und ihrem langjährigen verdienstvolle» Dirigenten an diesem Ehrentage die Sympalhien der kttnstsinnigen Kreise nnserer Stadt im unbeschränkten Maße zu Tyeil werden. —clr. S1vafkammer-Ve» Handlungen — Chemnitz. 6. 10. 'Ans lange Zeit versorgt. Ter schon wiederholt, darunter auch mit Zuchthaus vorbestrafte, im Jahre 1869 in Zwickau geboren Steinmetz Max Albin Arno Müll er verbüßt gegenwärtig eine Zuchthaus- strase von 4 Jahren, welche ihm im Juni d. I. vom Herzog! chcn Landgerichte Altcnbnrg wegen verschiedener schwerer Eigenthntnevergehen zncrkannl worden' ist. Doch ist mit denselben das Sündenregister des gemcingcsährlichcn Menschen noch nicht erschöpft, denn ans dem Zuchthause vorgesührt, hatte er sich heute wegen weiterer, nachträglich bekannt gewordener Straslhalcn z» verantworten. In der Nacht znm 24. April sticg Müller mittels einer Leiterin die Wohn- vnbe des Webers Ai. in Frankenberg ein und entwendete daraus eitle Uhr im Wcrthc von 8 Mk., sowie ein Zwcnnartstück und ans dem in der an stehenden Kammer stehenden Klcidcrschranke Kleidungsstücke im Werlhe von 40 Mark. In der daranssolgcndeu Nacht sticg er durch das Küchcnfensler in die Gaststube einer hiesige» Nestanralion ei» und machte sich daselbst 2 Kisten und 1 Packet Cigarren znm Mitnchmcn ziilccht, sodann labte er sich an den vorhandenen Lebensmitteln, wobei er jedoch gestört wurde, sodaß er unter Znrücklassnug der Bcnte die Flucht crgrcisen mußte. In !er folgende» Nacht wiederholte dcr freche Dieb dasselbe Manöver in derselben Sclianktvirthschaft, diesmal mit besserem Erfolge, indem er 300 Stück Cigarren, eit. Paar Stiefeln, einen schwarzen Filzhut und eine größere Quantität Nahrnngsniittcl im Gciauimtwcrthc von etwa 20 Pik. erbeutete. Ans die bestimmten Aus sagen der Zeugen hin hielt der Gerichtshof trotz des hartnäckige» Leugncns des Müller den SchnldbewciS in allen Fälle» sür vollständig erbracht und erkannte »nnmchr a»s eine Gesammtstrase von 10 Jahren Zuchthaus, lO Jahren Ehre» rc cbtSvcrlust und Zulässigkeit seiner Stellung »nter Polizei-Aussicht, so daß der rasiinirtc Dieb auf längere Zeit unschädlich ge macht ist. Vater «nd Tochter» Unter der Anklage dcr Urknndcnsälschnng, bez. der Beihilfe dazu, nahmen der im Jahre >837 geborene WirlhscbastSbcsitzer Carl Heit,rieh Irin sch er ans Anerswalde und dessen im Jahre 1862 geborene Tochter, die Tienstmagd Anna August e Jrmschev, Beide noch völlig nnleschollen, die Anklagebank ein. Ans Grund der Beweisaufnahme wurde Jrnischer der Fälschung für ichnldig befunden und zn 2 Wochen Gesang»iß vernrtheilt, seine Tochter aber kostenlos freigel'P rochen. Jrmichcr war außerdem noch ein Hausfriedensbruch zur Last gelegt, welchen die Strafkammer mit 20 Mk. Geldstrafe, an deren Stelle' in, F lle dcr Uncinbringlichleit 4 Tage Gcfängniß treten, sür gesühnt erachtete. Auf schlimmen Wegen. An, Abcnde des 2. Jnli d. I. stiegen die c,, ... »» ^ , - Zchnllnaben Max W illiam Lasch, Alb an Fricdri ch Spindlcr und Neinontoiriihr »n Werlhe vor, 12 Mark; am 3V. September einer Max Sachic, im Jahre 1879, bez. 1880 geboren, sämmllich ans Ober —tr. Herbsteontrolverfammlnng. Die Mannschaften des Benrkaul'tenstande-, nameiitlich D i - posI tionSn rl a n bcr und Reservisten, werden an dieser Stelle besonders darauf ansmerlsam gemacht, di« gelegen lich de- statlgehabten Qnartalwechsel» innerhalb der Stadt vorgeiiommene» Wodnniigsveränderungeu nicht erst im Laufe der gesetzlichen Meldefrist, sonder» ohne Weitere- im Hauplmcldcamt de- Vezirks-Eonnnandos I Chemnitz, Logenstraße 4, zu uielden, damit in dcr Bestellung dcr deninSchst zur Austragung gelangenden Gestellitngsdcsehlc sür die diesjährige Hcrbstcontrolpcr- samutlii«; keine Verzögerungen eintrekc». — Hansliften. In den nächsten Tagen werden durch die Echutzmannschast Hantlisteu zur Austragung gelange», deren Ausstell ung sich durch dir Erhebung der Einkommensteuer sür das nächste Jahr nöthig macht. Dieselben sind von de» Hausbesitzern oder deren Stellvertretern nnter genauer Beachtung der vorgcdrnckte» Anleitung zur Vermeidung der unter 0 der Vorbenicrknngcn angcdrohten Nach- thetl« richtig »ud vollständig ausznfüllcn. In Spalte 18 der Listen sind die Unterschritten dcr einzelne» Haushallungsvorstände und auf der Außenseite an der dasür bestimmten Stelle diejenige dcr Haus besitzer oder deren Stellvertreter eigenhändig zu bewirke». Als Maßgebender Tag sür die Ausfüllung dcr Listen ist seitens des künigl. Finanzministeriums der 12. Oclober dieses Jahres bestimmt werden. —e—. Samariter-Bereitt. Unter sehr zahlreicher Belheiligung hielt am gestrigen Tage der hiesige „Samariter Verein" seine dies jährige Haiiptversanimlnng i»> Gesellschaftszimmer des ReslaurantS z« de» „3 Raben" ab. Der Vorsitzende, Herr Redakteur Richter, eröffnete dieselbe mit einigen kurzen Worten der Begrüßung an die Erschienenen und gab den Gefühlen des Dankes gegen alle Gönner Mid Freunde der gemeinnützige» Sache des Vereins, namentlich ader gegen die ärztlichen Leiter der Curse desselben, die Herren Saniläts rath I)i. Meyner und Dr. mast. Disquö, beredten Ansdruck. Aus dem hierauf vom Schriftführer Herr» Hclbig erstatteten Jahres U berichte auf das mit Ende September abgelaufcne 6. Vcreinsjahr war ersichtlich, daß sich der Verein in erfreulicher Weise weiter ent wickelt und fröhlich gedeiht. Die Zahl der Mitglieder ist von 169 im Vorjahre aus 181 am Schlnsse des Berichtsjahres gestiegen, dürfte sich aber am 1. October infolge zahlreicher Ncnanfnahme» auf etwa 235 belaufen haben. Der Bericht gab unter Anderem der Hoffnung Ausdruck, daß die vorläufig nur vorübergehende Einrichtung einer SanitätSwache auf hiesigem Hauptbahiiliofe sich bald zu einer dauernden nmgestalten möge. Von du, bis jetzt in 14 AuSbildungscnrseu nnter- richletk» 350 Personen sind 30 Samariter und 1 Samariterin mit behördlich beglaubigten Ausweisen zur Ausübung ihrer Thätigkeil in eintrctenden Fällen versehen. Nach dem vom Kassirer Herrn Richter erstattete» Kassenbericht beliefen sich die Gesammt-Eiiiuahmen, welche sich außer den Beiträge» der Mitglieder ans zahlreiche» Geschenke», Zuwendungen und lleberwcisungen» sowie ans den Erträgen der Ver anstaltungen zum Besten der Vereins znsamiueiisetzen, auf rund 1783 Mark, welchen Ausgaben in Höhe von 985 Mk. gegcnüberstehen. Das Vcrein-Veriiivgen stieg auf über 2843 Mk. Die Ergänznngs- wahlen für den Vorstand ergaben die einstimmige Wiederwahl der bisherige»Inhaber der Aemier,Herren: Stadtrath Albert Voigt(2. Vor sitzender), Expedient Hel big und Kassenführer Hunger (l. bez. 2. Schriftführer) und Gustav Richter (Kassirer). Als Ausschuß- Mitglieder und Ersatzmänner wnrdcn wieder», bez. nengewählt die Herren: Sekretär Götze, Eisendreher Arwed Hecht, Rentner D. G. Diehl, Expedient Wittig und Controleur Wetzcl, letzterer an Stelle des Herrn Bau mann, der die auf ihn gefallene Wieder wahl entschieden ablehnte. —i-. Im Hiesigel« Schlachthose wurden im September d. I. 742 Rinder, 5172 Schweine, 2045 Kälber, 1137 Schafe, 4 Ziege:,, 25 Pferde und 14 Hunde, zusammen 9139 Thiere geschlachtet, sonach 1754 Stück mehr (43 Rinder, 1269 Schweine» 416 Kälber, 46 Schafe, 2 Ziegen mehr, dagegen 16 Pferde, 6 Hunde weniger) als im September des Jahres 1891. Die Untersuchung sämmttichcr im September d. I. geschlachteten Thiere ergab, daß 142 Stück mit Krankheiten behaftet waren. Das Fleisch dieser 142 Schlnchtstücke wurde beanstandet und nach den Bestimmungen der Schlcichlhoss- Ihierärzte von 3 Rinder», 5 Schweine» und 1 Kalb dem Genüsse entzogen, von 5 Rinder», 30 Schweinen und 1 Kalb als mindcr- werthig (nicht bankwürdig) verkauft und von 97 Schlachtstücken ver schiedener Gattungen die erkrankte» Thcile dem Genüsse entzogen, das übrige Fleisch aber freigegeben. Außerdem wurden 31935 Psnnd gegen 30666 Pfund im September !891 auswärts geschlachtetes und nach Chemnitz eingefnhrtes Fleisch im Schlachthvse untersucht, wobei sich 2 Stück Schweinsledern als ungenießbar erwiesen. —* Selbstmord. Gestern Vormittag wnrde ein in der Ost- Vorstadt wohnhafter Handarbeiter in seiner Wohnung erhängt ans gefunden und polizeilich aufgehoben. —* Hinanstzewotscl». Am 4. ds. wnrde Abends in der 6. Stunde ei» angetrunkener Mann ans einer Schanlwirthschaft in der Aue gewaltsam a» die Lust gesetzt, weil er mit dortigen Gästen in Streit geralhe» war. Derselbe lag vor der Schanlwirthschaft ans dem Boden und gab an, bei dein Hiualiswerfen derartige Ver letzungen erhalten zu haben, daß er nicht anfstehe» könne. Er wurde dann von einige» Männer» anfgehvbe» und mittelst Droschke nach seiner Wohnung gebracht. —* Strctthähnc. In der Schloßvvrsladt hatte» am Mittwoch zwei Männer in ihre» Wohnungen großen Skandal verübt; Einer derselben hatte mit seiner Frau Streit angcsangcn und diese »nd seine Kinder mit dem Tode bedroht. Beide Slreichäne wnrde» nach dem Arresthanse verbracht. —* Krakcyle». Gestern Abend in der zehnten Stunde balgten sich in dcr Angusinsbnrgerstraße zwei junge Bnrjchen unter großem Brüllen und Slandaliren her,»» und wälzten sich ans dcr Straße, so daß die Nahe weithin gestört wurde und eine Menge Mensche» znsaniniciilief. Dem Rnlicgcbvl eines dazu gekommene» Schutz manns leistete» die Krakehlcr nicht Folge, so daß sie schließlich im Arecsthanse uiitcrgebrachl werden mußten. —* In« Streite. Am Mittwoch Abend waren 2 Arb iter nus dcr Schillcrstraßc mit einander in Streit geralhen. Im Verla»' desselben schlug Einer dem Ander» mit einer Bierflasche dermaß über den Kops, das; die Flasche zerbrach und den. Getroffenen sofort das Blut über das Gesicht hcradslrömtc. Derselbe mußte sofort ärztliche Behandlung ia Anspruch nehmen. Ter Vorfall hatte eine Menge Menschen herbeigczvgcn. —* Geflößten wurde am 23. September ans nnverschlvssenem Hose cine-5 Grundstücks dcr Stotlbcrgerstraßc ei» vierrädriger Hand wagen, bla» angestrichcn, im Werlhe von 8 Mark, ferner in einer Turnhalle ans einer dort ßangcnden Weste eine silberne Chlinder- den, verschlossenen Keller de« Steigers H. daselbst unter erschwerend«» Um ständen 7 Flaschen Wein »nd 1 Flasche Coaiiac im Werthe von 17 Mk. «,»- wendete». I» diesem Falle erkannte die Strastammer gegen jede» der An? gcklagien ans 5 Wochen Gesängniß. D»al,tt»achvkchte«r ,md letzte Meld»mge,r. Chemnitz, 7. October 1692. Bremen. Die Beerdigung des Biceadmlrals Dein« hard fand heute IS'/, Uhr vom Bahnhofe ab statt. Die Leiche kam mit Sonderzug an, begleitet von einer Com pagnie Marinesoldaten nnd 70 Offieieren. Das erste Bataillon 1. Hanf. Inf-Negts. Rr. 75 von hier fchtost sich dem Leichencondnet an. München. Prinz Lndtvig Ferdinand reiste nach Weimar als Stellvertreter des Prinzregenten bei den Festlichkeiten ans Anlasj der Feier der goldenen Hochzeit des grohherzoglichen Paares ab. In seiner Begleitung befinden sich Generalmajor Graf Dürkheim und der per- sönliche Adjutant von Ow. Heilbron». vorige Nacht brannte die Maschinen fabrik Weippert s- Söhne Hierselbst ab. Der Schaven ist bedeutend. Wien. Im Ritterfaale der Milttär-Reitlehrfchnle fand eine Zusammenkunft der deutschen Distanzreiter «nd der Generale und Officiere der Wiener Garnison statt. Auf die Begrühttttgsansprache des General-Jnfpectorö der Cavallerie, F. M. L. Frhr» von Gagcrn, erwiderte Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein, die deutschen Officiere fühlten sich geehrt von solchen öfter reichischen Reitern geschlagen zn werden. Der Distanzritt werde die Bande zwischen de»» österreichischen «nd deutsche,t Heere noch enger knüpfen und das Glück beiden Armeen im Kriegsfälle treu bleiben. Bndapest. Wie der „Nemzet" ans Belgrad meldet» lnd der deutsche Gesandte officiell die Regenten zn einer Zusammenkunft ein, um über das Projekt der Aushebung des Salz- und Tabakmonopolö zn conferiren, deren Ein- kttnfte zumeist als Pfandoeject sür die deutschen Gläubiger dienen. Die deutsche Regierung sei darauf bedacht, zu verhindern, dah mit den serbischen Wcrthen ans Kosten der deutschen Gläubiger Spekulation getrieben werde, da in der Absicht der Anshebuna der Monopole ent schieden ei««e solche Specnlation zn erblicken sei. Paris. Der „Eclair" meldet ans Konstantinopel, der Grobvezier sei in Ungnade gefallen in Folge der letzten Reklamationen von Seiten Rnhlands. London. AlS Telegirte zur 4Mü„zc«inferenz sind ernannt: Sir Charles Rivel, Wilson, Whonldsworth, Cttrrie» Sir Charles Freemanlel. England dürfte keinerlei Concessionen mache»; Indien entsendet eigene Delegirte. Die „Daily News" befürchten, die Bereinigten Staaten könnten ans die Weigerung Englands, das Silber zn einem festen Conventiönspreise anznnehmen, mit einem Tarifkrieg antworten. Christiania. Wie ans Christianssand gemeldet wird, dauert der Regel» dort fort. Dcr Torrisdalstnb steigt fortgesetzt, mehrere kleinere Gebäude sind fortge- rissen, ganz Mosby steht «nter Wasser, die Telephon- verbtndttng mit der Stadt ist zerstört. Es wird Tag nnd Nacht daran gearbeitet, die groben Holzflöbe vor dem Abtreiben zu sichern. Ans Mandat wurde gemeldet, datz das Wasser zn falle» beginnt, von Malmö mnbten jedoch viele Bewohner in der Nacht flüchten. Saint Lonis. Die diesjährige Getreideernte in Missouri ist stark gefährdet durch eine Invasion dcr Rage- thiere. Die Farmer der Grafschaft WaremmeS fordern StaatShilfe. Lililnchiviehmarkt in» Schlacht- und Viehhose z» Chemnitz, an» 6. October 1892. - Anstrieb: 21 Sünder, 214 Lanbschweine, 520 „ngarische Schweine, 302 Kälber, 153 Hammel. Dar Geschäft war in Rindern, Hammeln langsam, i» Schweinen nnd Kälbern dagegen gut- Preise: Rinder: II. Qnal. 52—59 Mk., für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Landschwein«: 60—61 Mk. sür >00 Psd. Lebendzewi.ht bei 40 Psd. Tara per Llück. Ungar. Schweine: 50—53 Mk- für lOO Psd. Schlachtgewicht, llälberk'io-62 Mk. für wo P,'d. Schlachtgewicht, btnmnel: 28—31 Mi. für lOO Pfd. Lebendgewicht. Berliner Produklen-Böese von» 6. October. Welzen: loco 145—165 Pik., pr. Oct.-Nov. 151,75 Mk., pr. Nov.-Tec, 153,25 Ml. pr. April-Mai 150,25Mk. - Roggen: loco !42,— Mk., pr- Oct .Nov.142,— Mk„ pr. Nov.-Tec. 141,50 Mk., vr. April Mai 142,25 Pik. Kündigung: 5 Tendenz: Rahig. — Spiritus: 70er loco 35,— Mk., pr. Oet. 33,60 Mk„ pr. Oct.-Nov. 32,40 Ml. pr. Novcmb -Deceuib. 32,30 Mk pr. April-Mai 33,40 Pik. Kündigung- 9. 50er loco 54,70 Tendenz: Fest. — Riiböl: loco 49,70 Mk., pr. Qciöber 49,50 Mk, vr.April-Mai 50,10 Mk Tendenz: Ruhig. —Hafer: pr. Lctober-Novcuibcr 140,75 Mk., pr. April-Mai 142,- Pik. Aerautworllich: sür V-NNischc?, OerNichr? mW gcuNIrtomftychr? Julias Theiß: sur SuchuIchiS: grau, Kiiye: lur dku übrig«» Tbk» drr Bcrlk-Iki; lümunlilb in ili'rnnntz. tgiir Niybkwahnlug nnd viii.llcuduu» nicht kcbelkulr Mauuittwle umd inch» oedüwt.» „-/Salon Lclrlaßr. IHueüo Oompl, Oinrü lO. 355 518j— 368 — 242 342^ — 35 - 48!— lboir :wo»>. Fra» ans dein Ae„siädler' Markt, während Einkaufs von Kartoffel», ans der Klcidtasche ihr 5 Mark enthaltenes Geldtäschchen; ans der verschlossenen Ladcnkasse eines an dcr Brüclenstraße gelegene» Bäcker ladens in der Nacht znni 27. September 5 Mark Geld (der Dieb hat durch Hinansichiebcn des Rollladens durch die »»vcrschlvsscne Ti ürc Eingang in de» Laden erlangt); anS dem ntiverschlossencil Glaskasten, welcher in emeni Ledergalankericivaarenladen an dcr Nochlitzerstraßc sicht, 2 Cigarrcnel»is ii» Werlhe von 4 Mark und lnngwitz nnd bisher »och nnbeschollc», in, Gehöfte des Gutsbesitzers W. in Wiißcnbrand durch ein Kellerloch in den Schuppen desselben ein „nd stahlen von den darin befindlichen Kohlenvorräthen ctiva 3 Metzen, welche sie »nter sich vcrlhcilten und dann nnier dem Vorgehen, die Köln«» gelesen zn haben, an ihre Elter» abgab.» In Anbetracht ihrer große» Jugend nnd der Ge- ringsügigkcit dcr Bcnte kamen die Ile »en Schelme mit je zwei Tagen Ge sang»,ß davon. — Weit schlimmer trieben es die ebenfalls «vlh nicht vor« depraften, ,,n Jahre 1878, bez. 1879 geborenen Tchnlknaden Brnnv Friedrich Pfüller. Ernst Karl Unaer und Ernst Paul Bvenia ans Lug an. welche in der Nach, zun» Lü. Znni d. I, gemMchMich an» kuei, pkiciwi'ö ums vinfLohees ^ödsl. I'vrtlls a» » aitjxl» t« Mi»8tv» L>iu,i»vi», ^.llss vdersrcdrlieft ant'gostslit. Crosss» I-assr 1a 7 Ltnssa. Volls VarnaUs. Spsvial-IllödsILrbriL Vkivmn'llr, Xl-VN6N8ll-L88S 5 <1o>- fltatte^te1»UUN»Ubck »avb »In»«»» l!»oseii x«>» battet.
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