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Bredt und Zweigert Die „Dresdner DolkS-ettuna" läßt sich mel den, baß der ReichSjustizmintster Dr. Bredt als Schützer von Hochverrätern aufgetreten lei. Sie verweist dabet auf di« Entsendung des Staatssekretärs Dr. Zweigert zu den Verhandlungen gegen die Ulmer Reichs wehroffizier« vor dem 4. Straf senat des Reichsgerichts. Dort hab« Dr. Zweigeri mit gebundener Marschroute auftreten müssen und der ReichSjustizmintster Dr. Bredt sei an di« Seit« Hitlers getreten, weil er gegen die Entsendung Dr. ZwetgrrtS protestiert Hütte. Die „Dresdner Neuesten Nachrichten" las sen sich nun durch ihren Berliner Bericht erstatter melden: „Wi« uns hierzu an zustündiger Stell« versichert wird, ist im Kabinett dies« An gelegenheit mit keinem Wort gestreift wor den. Staatssekretär Zweigert lügt erklären, baß er von keiner Seit« irgendwelche In struktionen erhalten hab« über das, was er vor dem Reichsgericht als Zeuge aus gesagt hat und daß er für seine Aussage lediglich vor seinem eigenen Gewissen v«r- antwortlich sei. Für die AuSsagegenehmb- gung als StaatSsekretür sei ausschließlich der Reichsinnenminister Dr. Wirth zustündig, der ihm die Genehmigung ohne jede Einschrän kung erteilt hab«. Die voll« Verantwortung für bas, was er in Leipzig angegeben habe, trage er selbst. Reichsjustizminister Dr. Bredt äußert sich dahin, daß er sich jeder Eingriff- nahme auf den Prozeß enthalten hab«. Lediglich auf Ersuchen des Reichsinnenmini sters hab« er den Oberveichsanwalt ange wiesen, di« Vernehmung des Staatssekretärs Zweigert beantragen zu lassen. Irgendeine Anweisung für sein« Tätigkeit in dem Pro zeß habe der Oberreichsanwalt von ihm nicht erhalten." 577 Abgeordnete im neuen Reichstag Et» Mandat »ehr für die Ko»««aifte». Wie amtlich mttgetetlt wird, hat sich bet der Feststellung de» endgültigen Ergebnisse- der Retch-tag-wahlen die Zahl der gültigen Stim men auf 84 Sb6 728 erhöht. Die Gesamtzahl der Abgeordneten wird daher 877 statt V76 betragen. Da- neue Mandat fällt den Sommuntsten -u, -te somit mit 77 Abgeordneten vertreten fein werden. MklM M MM WM M» -2 MMW IN NWWelo Nur zwei Minister Die Verhandlungen der hinter der bürgerlichen Einheitsliste stehenden Par. teie« und der NSDAP, zum Zwecke der Regierungsbildung in Braunschweig habe« zu einer Einigung geführt. Die Regierung soll statt bisher drei «ur «och von zwei Ministern gebildet werde«. Bo« de« Bürgerliche« wird der frühere Fiaanz«i«ister Dr. Süche«thal vorgeschla. ge« werde«. Der nationalsozialistische Mtuisterkandidat ist Amtsgerichtsrat Dr. Anton Franzen i« Siel. Die Regierung würde im Braunschwei gische» Landtag allerdings «ur genau über die Hälfte der Mandate verfüge«. Die „Braunschweigische LandeSzeitung" veröffentlicht das Programm deS bürger lichen Blockes und der NSDAP. Danach fordert u. a. -er bürgerliche Block Auf. stellung einer genauen Bilanz deS StaatS, vermögens, auf Grund deren zu prüfen ist. ob das Land Braunschweig noch als lebensfähig angesehen werden kann, Prü. fung der Frage, ob die Entfernung eines sogenannten Parteibuchbeamten ohne Ruhegehalt erfolgen kann, Beseitigung -er Nebenbezüge der Staatsbeamten, Aufhebung des MinisterpenstonSgesetzeS. Die Minister erhalten nur Ueberganas. bezüge. Bon den nationalsozialistischen Foroerungen ist hervorzuheben. Herab, fetzung deS Ministergrundgebaltes von 18 OVO auf 12 0V0 Mark, Säuberung der Landesverwaltung von Beamten und An. gestellten, die ohne besondere Vorbildung und Eignung nur auf Grund ihres Par. teibucheS in den Staatsdienst gekommen sind. Prinz Leopold von Bayern s Geueralfel-marschall Prinz Le»v»l- »o« Bayer« ist am Sonntag t» Alter von 84 Jahren i« LeuchtenbergPalaiS an Altersschwäche verstorbe«. Der Prinz »ar am T Februar 184« als -weiier Soh« des »achmalige« Prinzregente« Luitpold ge boren Prinz Leopold von Bayern wurde am T Februar 184« al» -weiter Sohu -e» Zm Kreuzfeuer der Fragen Die Belastungszeugen bleiben farblos Der fünft« verbanLlunaSta» im Prozeß gegen -te Ulmer Offiziere »ringt, bevor man in die wettere Zeugenvernehmung eintrttt, lange Vorspiele, öle sich auf Vorfälle am Frei- tag beziehe«. Dr. Brau»«: Ich -ab« ganz allgemein «ach der Berbtnbung mit Ler NSDAP, gefragt. Di« Herre« hab? ich auch nicht wie Verbrecher behandelt. Die Hausdurchsuchungen waren notwendig. Ich kann auch nicht »erstehen, daß nicht schon früher Beschwerden gekommen sind, wenn ich die Zeugen so behandelt haben soll. Vorsitzender: Selbstverständlich soll ein Un tersuchungsrichter höflich sein, wie er die Ver- nehmung vorntmmt, steht aber in seinem Er messen. Nach längeren weiteren Erklärungen gibt -er Angeklagte Scheringer an, daß er nicht ben Eindruck gehabt habe, wie ein Verbrecher be handelt zu werden, aber er habe herau-gesllhlt, daß bei dem Untersuchungsrichter ei» Haß, z»m mindesten eine Voreinge nommenheit gegen di« Nationalsozialist«» vorltege, und er bittet, den UntersuchungSrich. ter zu befragen. Der Reichsanwalt bezweifelt die Zulässig- keit der Frage und erbittet einen Gerichtsbe- schluß. Der Untersuchungsrichter sei kein Angeklagter. Rechtsanwalt Dr. Frank 2: Wie Dr. Braune begonnen hat, sich zu verteidigen, steht er wohl in der Rolle eines Angeklagten. Vorsitzender: Dr. Braune verteidigt sich nicht, er hat nur Ergänzungen seiner Aussage gegeben. Rechtsanwalt Dr. Frank S: Di« Ergänzun gen erklären sich daraus, baß Dr. Braun« feit Freitag der Hauptbeschul» digte tu diesem verfahre« ist. sveifall im Saal, wa» vom Vorsitzende« ge rügt wirdi Leutnant Scheringer zieht dann seine Frage -mrück und führt wetter auS: Ich habe gebeten, die Münchner Herren zu vernehmen. Dr. Braun« hat aber nur gelacht und dem Ginne nach zum Ausdruck gebracht, daß ihn diese doch nur anlügen würden. ES kommt mir nicht darauf a«, mich an der Schlinge zu ziehen. Wen« Kamerad Ludin verurteilt wird, muß ich auch ver urteilt werden, «ns ans kommt eS aber überhaupt nicht an. sondern ans die Wahr» hett. Hier hat «dols Hitler den Ltd geleistet. Hauptmann a. D. Weiß erkürt auch, daß seine mehrstündig« Vernehmung von Dr. Braune mit den Worten abgeschlossen sei: ES ist alles unwahr. waS Gi« gesagt haben, die Offiziere haben längst gestanden. Hauptmann a. D. v. Pfeffer (mit den Fin- ger auf Dr. Braune zeigend): Ich will hier darauf aufmerksam machen, daß der Untersuchungsrichter eben «uter Sid die Unwahrheit gesagt hat. Vorsitzender: Wte wollen Sie den schweren Vorwurf begründen? v. Pfeffer: Er hat behauptet, «r habe das Wort „Zellenbildung" nicht zuerst an die Zeu- gen herpngebracht. Mir ist er zuerst mit dem Wort gekommen. Dr. Braun« klärt dies dahingehend auf, daß er Lie OfstzterSzeugen gemeint habe. ES wir- endlich der Zeuge Oberleutnant Löhr aufgerusen. dessen Vernehmung sich sehr schwierig und langweilig gestaltet. Es ist viel fach ein Streit um Worte und um ihr« Auslegung. Oberleutnant Löhr war von Leutnant Ludin zum 1. Dezember zu einer Aussprache nach Berlin bestellt worben. Man habe sich zunächst über Len schwindenden nationale» Geist i« der Armee unterhalten. Er let über seine Mei nung über bi« NSDAP, befragt worden und Hobe gesagt, daß «r Lies« für «ine sehr ordeut- liche Partei -alte. LuLtn sei lehr erregt g«. wesen und -abe gekragt, ob man nicht durch einen Zusammenschluß vaterländischer Offi ziere den nationalen Geist tu der Trupp« h«. den könne. Man müsse tu geistig«» vezieduug Anschluß a« die uattouale» verbände suche«. um dies« auszuklären, daß die Truppe noch aus nationalem 8od«n stehe. Vorsitzender: Hat Ludin gefragt. waS Sie wohl machen würden, wenn bet einem na- tionalsoztalisttschen Putsch die Reichswehr ei«, geletzt werde? Zeuge: Jawohl, ich habe gesagt, daß die» die schwerste Entscheidung für un» sein würde. Vorsitzender: Hat er Ihnen gesagt, -aß Sie in Ihrer Garnison auf die Kameraden ein. wirken sollen, daß sie nicht auf Nattonalsoztali- sten schießen sollten. Zeuge: Nein, da- keinesfalls. Parteipoli tische Erwägungen spielten keine Rolle. Es sollten nur die nationalen Kräfte gesammelt werden. ES war ja schon so wett gekommen, daß man, wenn man das Wort „national" tn den Mund nahm, schon für einen Reaktionär gehl.!ten wurde. Au- den weiteren Vernehmungen geht her vor, Laß für Len Zeugen die Begriffe „na- ttonal" un- „nationalistisch" das gleiche sind. Vorsitzender: Hat Ludin gesagt, daß «uter Umstände« die Regier««, gewalt sam gestürzt werd«« müsse? Zeuge». In dieser scharfen Form hat er dies nicht gesagt. Er hat später gesagt, ein gemalt- samer Sturz käme nicht tn Frage. Reichsanwalt Dr. Nagel: Es kommt nicht in Betracht, was Ludin später gesagt hat, als er besänftigt war, sondern, was er zuerst ge- Krochen hat. Vorsitzender: Hat Ludin von einer Organi sation gesprochen, die tn der Reichswehr gebil det werben müße? Zeuge: Nein, baS war wohl mehr eine Schlußfolgerung von mir. Er wollte wohl nur, baß wir suchten, welch« national«» Ka- meraden noch vorhanden wären. Der Zeuge Löhr ist tn seinen Angaben ziem- ltch unklar und muß häufig Behauptungen zu rücknehmen, die er kurz vorher aufgestellt hat. Da er zu ben Zeugen gehört, die früher Ludin belastet haben, wirb setzt auf seine Befragung besonderer Wert gelegt. Vorsitzender: Hat Sie Ludin aufgefordert, die Kameraden zu beeinflussen, daß sie bet einem etwaigen Putsch nicht auf die National- sozialisten schießen sollten. Zeuge: Nein. Ich habe ihm da» auSge- redet. Vorsitzender: Wa» haben Gi« ihm auSge- redet? Zeuge: Ich hatte nicht die Auffassung, daß er schon tn einer Gache wäre, daß er aber hin- eingeraten könne. Wetter erklärt der Zeuge, daß er nicht den Eindruck gehabt habe, daß Ludin im Auftrag einer politischen Partei oder im Auftrag -rtt- ter Personen gehandelt habe. , Ans keine« Fall hab« Ladin von national sozialistische« ZersetzangSzellen gesproche«. Inzwischen ist im GerichtSsaal bekanntge worden, daß ein Berliner Blatt die Nachricht von einer MeineidSanzetge gegen Landge- rtchtöbirektor Dr. Braune verbreitet hat. Die Verteidiger geben an Gerichtsstelle hierzu die Erklärung ab, daß sie einer solchen Nachricht fernsteben und nicht daran gedacht haben, eine solche Anzeige zu erstatten. Die Verhandlung wird aus Montag ver- tagt. nachmaligen Regenten Luitpold un- sei. ner Gemahlin Augusta geboren. Al- junger Artillerieoffizier nahm er am Feld, zug von 1866 teil. Im Kriege 1870/71 zeichnete er sich als Batterieführer bei Sedan und bei Billepion aus, wo er durch einen Prellschuß in die Hüfte verwundet wurde. Gegen Kriegsende wurde er zum Oberstleutnant im 1. Kürassierregiment in München, im späteren schweren Retter, regiment ernannt. Von 1887 bis 1802 war er kommandierender General des 1. Bayrischen Armeekorps tn München und von 1802 bts 1018 Generalinspekteur der 4. Armeetnspektion, die die drei bay. rischen und zwei preußische Armeekorps umfaßte. 1015 wurde er Generalseldmar. schall. Im Juni desselben Jahres wurde er zur Führung einer Armee gegen Ruß. land b«usen. mit -er er Warschau er. oberte. Nachdem der wettere Vormarsch im September zum Stehen gekommen war, wurde er Oberbefehlshaber etner Heere», gruppe un- später an Stelle Rin-enburgS Oberbefehlshaber im Hten. Mit Htn-en. bürg stellte er sich nach -em Zusammen, bruch der neuen Reichsregierung zur Verfügung, um da» EhaoS vermeiden zu helfen. Seit dem Umsturz lebte der Prinz, der seit 187S mit -er verstorbenen Tochter des Kaiser» Kranz Joseph, Gisela, ver. beiratet war, in München. Der Ehe ent. sprossen vier Kinder: Prinz Georg, der als Oberst am Weltkrieg teilnahm und später zum Priester geweiht wurde, Prinz Lonrad, Prinzessin Elisabeth, verehelichte Gräfin von Geesried aus vn-denhetm, und Prinzessin Auguste, die mit Erzherzog Joseph verheiratet ist. Der Prager Bürger- meister und sein Mob Der Bürgermeister von Prag, Dr. Daxa, veröffentlicht im Namen de» Stadtrate« mit seiner Unterschrift folgende Erklärung: „Der Stadtrat begrüßt di« würdigen Ma nifestationen für den Schutz de« slawischen LyarakterS Prag«. Der Stadtrat bedauert aber, daß di« würdigen Kundgebungen de« erste» Tages durch Verschulden einiger un verantwortlicher Faktoren tn strafbare Hand lungen ausgeartet sind, di« den gute» Ruf be« slawischen Prags und da« Privateigen tum der Bürger schädigten. Der Stadtrat fordert nach Einschreiten de« Bürgermeister« bei ben zuständigen Stellen bi« Bevölkerung b«r Stabt Prag auf. sich weiteren demonstra tiven Kundgebungen zu «nthalten und bi« erforderliche Ruhe aufrechtzuer-altrn." * Dies« Kundgebung ist bezeichnend für den traurigen Geist, der im Prager Rathau« wohnt. S« besteht «tn großer Unterschieb in d«r Auffassung von Würde zwischen der g«sttteten W«lt und Dr. DaZa. SA »MMNlM KnMMt Der Finanzminister hat dem Prager Parlamente das Budget für 1081 vor. gelegt und dazu tn seinem Exoosk betont, bah dieses Budget die durch fünf Jahre etngehaltene Stabilisierung der Ausgaben verlasse und die Ausgaben um 600 Mil. ltonen Kronen erhöhe. Bet 0888 Millionen Kronen an Ausgaben un- 0848 Millionen an Einnahmen beträgt das Aktivum nur ö Millionen Kronen. Das Budget spannt alle Steuerreserven schars an uno zebrt die tn -em Steuerpräliminare bisher bestan denen Butmetreserven restlos auf. An Steuern sollen die Erwerb» st euern und die Bier st euer beträchtlich erhöht werden. Diese Erhöhung wird insbesondere den Gewerbe, unb Handelsstand schwer treffen, doppelt schwer bei der herrschenden WtrtschaftS. krtse. Der Ftnauzmintster drobt mit der schärfsten Steueremtreibung An Steuer strafen und Exekutionsgebühren sind in dem Budget allein bet den direkten Steuern 120 Millionen Kronen vorge sehen, während der Ertrag der Erwerbs, steuern außer -er Einkommensteuer im letzten abgeschlossenen Steuerjahr nur 185 Millionen Kronen war. Die Staats, schuld ist aus den Belastungen des Pariser Abkommens etwas gestiegen und beträgt 87 Milliarden. Der Zmsen-tenst ver. schlingt jährlich 2287 Millionen, nahezu ein Viertel deS Budgets. Die Ausgaben sür Militär sind sehr verschleiert, be. tragen offiziell 1715 Millionen, insgesamt aber an 2600 Millionen. Sehr niedrig dotiert ist das Han-elSmintstertum mit nur 48 Millionen Kronen Aufwand. Der Betrag sür Förderung des Gewerbe- wurde trotz -er nötigen Hilfe infolge der Wirtschaftskrise um 3 Millionen gekürzt. Die Sudetendeutschen kommen m dem Budget sehr schlecht weg, ob wohl siebte Hälfte aller Steu ern zahlen. Das Budget verteilt w wte am Tische des reichen Prassers die vollen Schüsseln für die Tschechen und die Staatsbürokratie un- die Brosamen für die Deutschen und die anderen Minder- hettSvölker. Bemerkenswert ist, daß für den Bau tschechischer Trutzschulen im deutschen Gebiete neuerlich 28 Millionen jährlich ausgeworfen wer- den, während man für den Bau deutscher Schulen kein Geld übrig hat. Das Boden amt erhält vom Staate für die weitere Beschlagnahme und Verstaat- lichung von Wäldern einen Kre. -it von 280 Millionen Kronen. Die staat. liche Tabakregie soll 1307 Millionen Kronen, das ist ein 56prozentiger Rein, gewinn, bringen. In seinen anderen Unternehmungen arbeitet der Staat wenig wirtschaftlich. Dawes zur Wirtschaftskrise Der amerikanisch« Botschafter Dawes er klärte, die gegenwärtige WirtschastSdepression sei lediglich «ine vorübergehend« P«riod< die die gradlinig aufsteigend« SntwicklungS- kurve der früher«» Iahre zettwetlig unter brochen habe. Man könne daher eine Bes serung der Lage vom nächsten Iahre ab wieder erwarten. Kunst und Wissen Oper«-«»». Am Sonntag lernte man im „Tannhäuser" eine neue Kraft kennen. Margarete Bokor sang erstmalig die Rolle -er Venu». Diese Partie stellt, soll sie Lie Illusion fördern und da» Verhalten Tann- Häusers begreiflich erscheinen lassen, sowohl an das Aeußere, als auch an Gesangs- und Auödruckskraft große Ansprüche. Margarete Bokor erfüllte diese Ansprüche »um größten Teile. Ein anmutig«» Aeußere» und «ine roeiche, geschmeidige Stimme sind ihr eigen. Namentlich die Mittel- und Hochlage kling?n voll und ausgeglichen. Der Tieslage fehlt es an Tragfähigkeit. Die anfangs schmei- chelnüe», betörenden Partien gelangen ihr bcss«r als die «rregten und zürnenden. Die ganz« Rolle war mehr auf Lieblichkeit ange- legt. Der dämonische große Zug fehlte, waS sich namentlich bet der Verfluchung des Men schengeschlecht» bemerkbar »lachte. Eine Venus, wte st« sich Wagner jedenfalls gedacht hat, ist die Sängerin noch nicht. Möglich erscheint «S, daß sie noch tn die Partie mehr hinein- wächst. U—n. MM »er MMr MM Opernhaus Dienstag s8): Die BohLme. AnrechtSreihe B. VB.: K178—5200. Schauspielhaus Dienstag l8): Tempo über hundert. Anrechts reihe B. VB.: 2542- 2007. Die Komödie Dienstag (NS): . . . Vater sein dagegen sehr. VB.: 821—SOO. BVB. Gr. 1: 7001—7700. Gr. 2: L—2b. Residenz-Theater Gastspiel Johanna Schubert und Kammer« sänger Willy ThunlS. Dienstag (8): Friederike. VB.: 8626-5650. Central-Theater Gastspiel Hanna Rodegg und Kammersänger Mar Reichari DtenStag f8): Die drei Musketiere. VB.: 1226 bis 1250. «B«. Gr. 1: 1001—1100. Gr 2: 501—525. Wettervorantsag«. Meist schwache Wind« au« Ost bis Rord. Nur vorübergehend« v«rstärkte Bewölkung. Neigung zu Nebelbtldung. Nach sehr kühler Nacht tagsüber mäßige Erwärmung. Im Gebirge verhältnismäßig mild.