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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 01.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193009011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19300901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19300901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1930
-
Monat
1930-09
- Tag 1930-09-01
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Monat
1930-09
-
Jahr
1930
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September! Nach einem wenig schönen August, der doch nach dem zweideutigen Iuliu» ein Koch- monat hätte sein sollen, steht nun alles Hof en auf den September, der noch ein paar chöne Tage bringen möchte, zum Abklang >es Borherbstes. Die Hauptblütezeit der Natur ist vorüber, wenn auch noch viele Tau sende von Pflanzen allenthalben blühen. E» sind nur noch verhältnismühig wenige, die nun erst zu so später Zeit ihre Kelche öffnen. Der Naturfreund wird doppelt aufmerksam die Fluren durchstreifen, um sich an federn Gewächse zu erfreuen, da» ihm noch ein altes loder neues Blumenmärchen offen bart. Gibt es doch gerade unter den Herbst blühern einige von besonderer Schönheit, gleich, als wollten sie uns den Abschied von der schönen Jahreszeit doppelt schmerzlich machen. Manche Gewächse, die schon im zei tigen Frühjahr rmit dem Brautkleid sich schmücken, blühen im Herbst ein zweites Mal auf, so der Schmirgel, die kleine rundblät terige Glockenblume, das Gänsefingerkraul, das Täschelkraut, mehrere Ehrenpreisarten u. a. Weniger regelmäßig erscheint eine zweite Blüte bei Erdbeeren, Veilchen und Himmelschlüsselchen. In manchen Jahren sieht man vereinzelt auch den Slebstock noch einmal Gescheine entwickeln und erlebt eine zweite Obstblüte bei Apfelbäumen und an deren Obstbäumen. Solche „Naturereignisse" werden häufig m den Lokalzeitungen be sonders vermerkt, und die Neugierigen strö men zusammen, um das Naturwunder zu schauen. Ja, ja, auch die Natur hat ihre Launen. . . Dresden Antwort auf eine Anfrage aus Dresden WahlvorstLnde: staatliches Organ. Bet den letzten Wahlen sind in einigen Wahlstellen von Dresden Unzuträglichketten dadurch entstanden, daß Mitglieder des Wahl- vorstandeö während der Ausübung ihres Dienstes politische Abzeichen trugen. Auf An frage der sächsischen Negierung hat sich der Reichsminister des Innern wie folgt geäußert: Der Abstimmungsvorstand ist ein staat liches Organ zur Vornahme der Wahl. Seine Mitglieder bekleiden ein staatliches Ehren amt. Sie werden durch Handschlag verpflich tet. Ungeachtet des Umstandes, daß bei Be rufung der Beisitzer die verschiedenen Par- leien zu berücksichtigen sind, sind die Mitglie der des Abstimmungsvorstandes zu strengster Unparteilichkeit verpflichtet. Die Mitglieder des Abstimmungsvorstandes haben, gleichviel welcher politischen Partei sie angehören, bet ihrer Amtsführung diejenigen Rücksichten zu nehmen, die durch ihre Stellung als Mitglieder eines staatlichen Organs be dingt sind. Sie haben besonders parteiliche Kundgebungen zu vermeiden, die, wie z. B. das sichtbare Tragen gewisser Abzeichen, geeignet find, bei Andersdenkenden berechtig» ten Anstoß zu erregen. Der Abstimmungs vorsteher wird zur Vermeidung von Unzu träglichkeiten den Mitgliedern des Absttm- mungsvorstandes, die mit politischem Partei abzeichen erscheinen, nahezulegen haben, das Abzeichen während der Ausübung ihrer Tä tigkeit als Mitglied des Abstimmungsvorstan- des abzulegen. Wird diesem Ersuchen nicht entsprochen, so hätte der Abstimmungsvor- steher den Beisitzer im Interesse der Aufrecht erhaltung von Ruhe und Ordnung während der Abstimmungshandlung durch einen ande ren Wähler zu ersetzen. Wahlarbeit und Erwerbslose Der Rat schreibt uns: Der Stadtverordnete Clajus richtete an den Rat der Stadt Dres den folgende Anfrage: „Nach zuverlässiger Mitteilung hat daS Wahlamt der Stadt zur Erledigung einfachster Wahlarbeiten statt Erwerbsloser in der Haupt sache Leute gegen Stundenlohn eingestellt, die an sich schon festes Einkommen beziehen. Ist der Rat nicht gewillt, in derartigen Fällen auch an seinem Teil zur Linderung der Not der Arbeitslosen und zur Verminderung der Wohl fahrtslasten der Stadt beizutragen?" Die Anfrage wird in der nächsten Sitzung der Stadtverordneten beantwortet werden. Da die Anfrage aber bereits der Dresdner Presse zugegangen und dort besprochen worden ist, ist es notwendig, jetzt schon zu der Anfrage auch in der Presse Stellung zu nehmen. Im Jahre 1926 waren Unstimmigkeiten in der Wahkartei bemängelt worden, die man dar auf zurückfiihrte, daß die umfänglichen Arbeiten, die sich kurz vor jeder Wahl zusammendräng- ten, zu einem großen Teil mit ungeübten Aus hilfskräften bewältigt wurden Die Stadtver ordneten ersuchten infolgedessen den Rat, dafür Sorge zu tragen, daß in Zukunft die Kontrolle -er Wahlkartei besser durchgeführt würde und eingerichtete Kräfte für die Arbeit eingestellt würden. Der Rat beschloß, bei der Vorberei tung der Wahlen in der Regel aktive oder im Ruhestand oder im Wartegeld befindliche Kanz lei- und Verwaltungsbeamle auS städtischen, gegebenenfalls aus Reichs- oder LanbeSdien- stcn heranzuztehen. Entgegen diesem bisherigen übereinstimmen den Standpunkt beider städtischer Kollegien haben die Stadtverordneten am 8. Juli 1980 den Rat ersucht, bei Wahlen stellenlose ältere Angestellte zur Ableistung der Mehrarbeit an zufordern. Der Rat beschloß nunmehr einstim mig, dem Ersuchen Ler Stadtverordneten inso weit zu entsprechen, als eS mit der dem Wahl amte oblieaenden Verantwortung für gewissen hafte und schnelle Arbeit vereinbar ist. Das Waylamt hat nun auS Anlaß der be vorstehenden ReichstagSwahl zunächst 14 Tage 22 Wohlfahrt-erwrrb-lose und weitere 1b an 1b WohlfahrtSvoli-eiwachen, in denen sich AuS- legestelle» besiudeu, 8 Tage beschäftigt. Ls hat Bedenken getragen, die anderen 81 Au-lege- stellen, die m Schulen oder Gastwirtschaften untergebracht waren und wo die mit der Auf sicht der Kartet betrauten Personen sich allein überlasten waren, mit erwerb-losen Personen zu besetzen, hat vielmehr diese 81 AuSlegestellen wie bisher mit Beamten tm Warlegeld oder Ruhestand besetzt. DaS Wablamt verkennt nicht die Notlage der Erwerbslosen und hat sie auch bet den Wühlarbeiten berücksichtigt, ba da- Wahlamt aber für gewissenhafte und genaue Vorbereitung und Durchführung der Wahlen verantwortlich ist, so muß eS auch seinem Pflicht- mäßigen Ermessen überlasten werden, inwie weit es zur Erledigung von Wühlarbeiten Er- werbslose heranztehen kann. Bei dem hohen Werte, den die Wahlkartet für die gesamte Wahl hat, kann man unmöglich ganze Bezirke einer einzelnen nichtbeamteten Person ohne Kontrolle 8 Tage hindurch überlasten. Man denke nur an die Möglichkeit, daß Karten aus der Kartet be seitigt werden, wie eS tatsächlich schon vorgekom- men ist. In solchem Kalle must damit gerechnet werden, daß die Wahl sür ungültig erklärt wird und wiederholt werden muß, was einen verlo- renen Auswand von etwa 45 000 RM. für die Stadt verursacht und auch die einzelnen politi schen Parteien finanziell stark schädigen würde. Daß eine unnütze Wiederholung der Wahl auch andere unangenehme Folgen für Parteien, Wähler und Wahlkanbtdaten hat, braucht nicht tm einzelnen dargelegt zu werden. FamMeutragödle I« ihrer in Tolkewitz, Lewickistraße 87 gelegene« Wohnung wnrd« heute früh der LS Jahre alte Buchhalter eines Zigarette«, konzerns mit seiner Sljührigen Ehefrau nnd 18jLhriaen Tochter gasvergiftet anf- gefunde«. Bei Auffindung der Familie war bei ihnen schon Totenstarre ei«, getreteu. Das Ehepaar hat vermutlich im gegenseitigen Einverständnis schon nachts den Gashahn geöffnet und hat die Tochter mit in den Tod genommen. Als Grund der unglückseligen Tat werden wirtschaftliche Sorgen angenommen, -och ist es auch nicht ausgeschloffe«, daß sich der Mann irgendwelcher Verfehlungen schuldig gemacht hat. h. Sedan, und Taunenbergfeier. Die Ber einigten Vaterländischen Verbände und der Stahlhelm veranstalteten am Sonntag in Dresden eine gemeinsam« Sedan- und Tan- nenbergfeter. Nach einem Werbemarsch, der sich durch die Hauptstraßen -er Stadt bewegte, fand mittags auf dem Theaterplatz eine große Kundgebung statt, in deren Mittelpunkt eine Ansprache des Oberstudienrats Prof. Dr. Baffenge stand. Mit einem gemeinsamen Ge sang deS Deutschlandliedes schloß die Ver anstaltung. h. Sächsischer K«nstv«rein, Brühlsche Ter rasse. Den Verein, der die noch bis Anfang Oktober dauernde repräsentative Ausstellung „Dresdner Kunst 1930" geschäftlich leitet, be schäftigen jetzt die Vorbereitungen für die Mitte Oktober zu eröffnende „Herbstausstel lung", die u. a. eine große Schau von Gemäl den und Plastiken Berliner Künstler und zwei sehr bemerkenswerte Gedächtnisausstellungen umfassen wird: für den im Sommer 1929 ver storbenen Dresdner Bildhauer Arthur Lange nnd für den namhaften Führer der Münchner Sezession Professor Hugo Freiherr v. Haber mann. Die jetzige Ausstellung ist Sonntags von ^b11 bis 2 Uhr, werktags von 9 bis 6 Uhr durchgehend geöffnet. Alter Tierschutzvereiu in Dresden. Ter Verein stellt mit Freude und Anerkennung fest, daß die Werbung für die Tierwelt in der Oef- fentlichkeit neuerdings dankenswerterweise auch dadurch unterstützt wirb, -aß namentlich illu strierte Zeitungen viele oft außerordentlich schöne und charakteristische Tterbilder bringen und daß Buchhandlungen Bücher und Werke über Tiere zu Schausensterausstellungen ver einigen, um dadurch allen Tierfreunden einen besseren Ueberlick über die erschienene Litera tur zu geben. So wird augenblicklich in der Auslage der Kaufmannschen Buchhandlung, Seestraße, dem Publikum «ine sehenswerte Ausstellung von Tterbüchern -argeboten. h. Eröffnung der neue« Zweigstelle Nor-, west fPieschen-Tracha«) der Städtischen Bitche- rei und Lesehalle Am heutigen Montag er öffnete die Städtische Bücherei und Lesehalle Rehefelder Straße 39b in einem Seitenge bäude des Volksbades eine neue Zweigstelle. Diese Zweigstelle bietet den Bewohnern der Stadtteile Pieschen und Trachau eine reiche und gute Auswahl von erzählenden und be lehrenden Schriften. Ferner ist ein neuzeit lich eingerichtetes Lesezimmer vorhanden, das unentgeltlich von jedem Erwachsenen benutzt werden kann. Di« Besichtigung der neuen Zweigstelle ist auch denen, die sich nicht sofort zur Anmeldung als Leser entschließen können, gern gestattet. h. Fest der Garten, «nd Schreberverewe. Der KrciSverband Dresden der Garten- und Schrebervereine veranstaltete am Sonntag auf -er Jlgenkampfbahn ein Spiel- und Schreber- fest. Den Darbietungen ging ein Festzug vor- an In neun Gruppen gestellt, bewegte er sich von der Maxstraße durch die innere Stadt (Rings nach dem Festplatz. „Die unschuldige Kindheit auf grüner Flur einer goldenen Zu- kunft entgegen" war daS Leitmotiv Neun sinn reich gestaltete und geschmückte Festwagen bo ten erfreuliche Abwechslung und wurden, wie der ganz« Festzug, lebhaft begrüßt. Aus der Jlgenkampbabn marschierten die Kinder dann in großer Zahl zu den Massenfretttbungen auf nnd führten trotz ihrer Jnqend schwierige Hebungen vor. Danach folgten Reihen-. Sing- nnd Volkstänze, bi« von den kleinen Mädchen all«rliebtt ausgeführt wurden. Andere Kinder wieder führten dann noch verschiedene volks tümlich« Spiele auf. Zwei Juaendgruppen unterhielten ein Handballspiel. Mit einem Fackelreigen fand das Fest seinen AuSklang. h. Auf der Heimfahrt vernnalücki. Am Sonntag gegen 19 Uhr befand sich ein 30 Jahre alter Motorradfahrer auf der Heimsa-rt »ach Chemnitz. Am Neustädter Bahnhof wurde er von einem Personenkraftwagen, der in di« Großenhainer Straße etnbtegen wollte und die Fahrtrichtuna kreuzte, umgefahren und ver letzt. Der Führer de» Personenkraftwagens lx>t den Kraftradfahrer wahrscheinlich nicht sehen können, ba ihm «ine Säule die Sicht versperrte. h. Da» »e»e J««-iahr. Da» neue Jagd- jahr beginnt am 1. September. Damit be ginnt auch ordnungsgemäß die Jagd auk Reb- Hühner; denn die Heaemaßnahmen, welche in der alten Jagdkarte als Anlage betgefügt find, und nach denen di« Schubzett für Rebhühner erst später beginnt, ist nur für die Zett vom 1. Juli 1929 bis 80. Juni 1980 gültig g«wefen h. ES »tbt »och ehrlich« Menlche«. Auf der Fahrt von der Leipziger JPA. zur Dr«Süner JHA. entledigte sich ein Farmer aus Mexiko all' der überflüssigen Papiere wie Reklameschriften, Zeitungen usw. die sich auf der JPA. angesammelt hatten, einfach dadurch, baß er si« kurzerhand -um Fenster des D-ZugcS htnauSwarf, als der Zug »wi schen Gerichshatn und Machern war. Bet dem summarischen Verfahren hatte -er Me xikaner auch seine Brieftasche mit erwischt und zum Fenster htnauSbefördert, in der sich sämtliche AuSweiSpaptere, «in Scheckbuch unö über 400 Mark bares Geld befanden. In Dresden angelangt, wurde -er Verlust ge merkt und sofort nach Borsdorf telephoniert mit dem Ersuchen, die Strecke abgehen zu lassen. Der Bauarbeiter Knöfel aus Machern fand auch das schwer Vermißt«, liefert« es ab und bekam 50 Mark Finderlohn. Der Mexi kaner soll sehr verwundert und natürlich auch hoch erfreut darüber gewesen sein, baß er seine Brieftasche wiederbekommen hat. Er ließ sich di« Adresse des Finder- geben und stellte ihm ein wertvolles Andenken in Aussicht, das er von Mexiko schicken will. Das dürfte frei lich klar sein: In Mexiko wäre die Brief tasche auf Nimmerwiedersehen verschwunden geivesen. h. In -ea Leib geschaffen. Am Sonnabend früh hat sich eine 25 Jahre alte Angestellte eines Restaurants mit einem Revolver in den Leib geschossen. Das Mädchen wnrde in be denklichem Zustand ins Friedrichstäbter Kran kenhaus gebracht. ES ist noch nicht verneh mungsfähig. Es konnte deshalb auch noch nicht geklärt werden, ob Selbstmordversuch oder Un fall vorltegt. b. Zwei Einbrecher feftgenommen. Eine Radstreife der Schutzpolizei begegnete in der Nacht zum Sonnabend aus dem Leisniger Platz zwei jungen Leuten, die große Pakete bei stch hatten. Die Burschen flüchteten, wurden aber in einem Grundstück an -er Osterbergstraße gestellt nnd festgenommen. Die Kartons, in denen sich Zigarren und Zigaretten befanden, hatten sie auf Ler Flucht weggeworfen. Nach den Feststel lungen der Kriminalpolizei handelt es sich um zwei Einbrecher, die in letzter Zeit in Pieschen und Trachau mehrere Einbrüche in Trinkhallen und Tabakverkaufshäuschen verübi haben. Die Tabakwaren stammen von einem kurz vor ihrer Festnahme verübten Einbruch in ein Zigarren geschäft aus der Riesaer Straße. h. Bon» Kraftwagen überfahren. Nabe der Meierei HeinrichStal in Radeberg wurde am Freitagabend gegen 8 Uhr ein Mann aus Großröhrsdorf von einem Personenkraftwagen überfahren. Ohne anzuhalten, fuhr der Kraft wagen in Richtung Dresden davon. Der Schwerverletzte wnrde später auf -er Straße gefunden und nach dem Radeberger Kranken haus gebracht. Sein Zustand soll sehr ernst sein. Angaben zur Ermittlung des Kraftwagens werden nach der nächsten Pollzeidienststelle oder dem Kriminalamt, Zimmer 73, erbeten. h. Diebstähle. Von Speditionsfuhrwerken wurden gestohlen: 1 Ballen gestreifter Hosen- stoff, C. und H. 824 gezeichnet, 1 Karton, A. F. 8036 gezeichnet, enthaltend 20 Paar braune Herrenhalbschuhe, und 1 Sack mit 3 Motorrab- schläuchen, Marke „Michelin". — In einem Elbbade wurden am Sonnabendnachmittag einem Badegast die goldene Uhr mit feinglicd- riger Kette, ein goldenes Zehnmarkstück und anderes Geld entwendet. Der noch unbekannte Dieb ist mittels Nachschlüssel in Len Raum ein- gebrungen. — Sachdienliche Mitteilungen hierzu werden nach dem Kriminalamt, Zimmer 85b, erbeten. b. Wem gehören die Wageuplane«? In Ber- wahrung des Polizeipräsidiums befinden sich zwei graue Wagenplanen, 2X2 und 3X8 Meter groß. Eine trägt die Aufschrift „Weinberg . . ., Dresden". Die Planen sind in Haft befindlichen Personen abgenommen worden. Der Eigen- tümer wird gebeten, sich sofort im Kriminalamt, Zimmer 85b, zu melden. h. Festnahme eines Gittlichkeitsverletzers. Am 29. August abends wurde in Dresden-Neu stadt von einem Beamten -er 15. Schuhpol^ei- wache eine Person festaenommen, die verschie dene Fraue,» unsittlich belästigt hatte. Dresden-West WilSbrnffer Borftadt. Sin schwerer Unfall ereignete sich am Sonnabendnachmittag gegen 3 Uhr auf dem Gternplatz, Ecke Falkenstraßc. Ein hiesiger Personenkraftwagen fuhr die Fal- kenstrahe stadtwärtS. Dabei stieß er mit einem Radfahrer, einem 75 Jahre alten Damenschnei- der, der ihm entgegengefahren kam und nach links zur Ortskrankenkasse abbiegen wollte, zu sammen. Um den Zusammenstoß zu vermeiden, war der Kraftwagenführer etwas nach links ausgebogen und hatte dabei einen zweiten Rad fahrer, einen 25iährtgen Arbeiter, umgefahren. Der Verunglückte wurde noch ein Stück fort geschoben und -er Kraftwagen geriet auf die linke Fußbahn, fuhr gegen einen Oberleitung-, mast der Straßenbahn und dann gegen die eiserne Einfriedigung der Gartenanlagen, wo er »um Stehen kam. Die beiden Radfahrer mußten mit schweren Verletzungen (Gehirner schütterung, Beinbruch) dem Frtedrichsiädter Krankenhaus zugeführt werden. Bon den In- fassen des Kraftwagens erlitten eine Dame und ein Kind Hautabschürfungen im Gesicht und an den Knien. Der Unfall hatte eine größere Menschenansammlung »ur Folge. Die schnell erschienene Unsallkommission stellte Erörterun gen betrefsS der Gchuldsrage an «nd beschlag, nahmte den Kraftwagen. WU»-r«sser Bvrftadt. Brand einer va«» ->-e. Eine in den Zwtng«ranlag«n «rrt«b- tete Baubude war heute früh in -er 8. Stund« durch einen geheizten Ofen teilweise in Bran- geraten. Beim Anrücken der Feuerwehr stau- den Kleidungsstücke, die Gettenwand und -a- Dach in Flammen. Friedrichstadt. Schwerverletzt a«s^s«»de». Am Sonnabend kur» vor 1 Uhr wurde auf der Hamburger Straße der SO Johre alte Weichen- Wärter Mo eckel von der Pennricher Straße mit einer stark blutenden Kopfwunde zwischen den Straßenbahnschienen liegend aufgefunden. Er mußte nach dem Friedrichstadter Kranken haus gebracht werden, verweigerte aber alle Angaben über die Ursache seines UnsalleS. Dr.-Planen. Ein heftiger Zusammenstoß zwischen einem Perjonentrastwagen und einem Kraftradfahrer ereignete sich am Sonntagnach- mittag auf der Würzburger Straße. Der Kraftradfahrer mußte mit einem schweren Schädel- und komplizierten Unterfchenkelbruch dem Friedrichstadter Krankenhaus zugefllhrt werden. Eine Frau, die in der Nähe gestan den und den Unfall beobachtet hatte, erlitt vor Aufregung einen Krämpfeanfall. Sie wurde nach ihrer Wohnung gebracht. DresdexLöbta«. Auf ei« 39jährigeS Be steben kann das Kaufhaus Steinhart an der Ecke der Kesselsdorfer und Poststraße zurück- blicken. Ta die von der Firma innegehabten Räume an der Ecke der Kesselsdorfer und Grö- belstraße zu klein wurden, sind die Geschäfts räume in die umgebauten Räumlichkeiten der früheren Musenhalle verlegt worden. Dresden » Löbtau. Sin Motorradfahrer fährt in eine Srastdrojchke. Am Sonntag gegen 18 Uhr abends ereignete sich auf der Kreuzung Tharandter und Kesselsdorfer Straße ei« Zu- sammenstoß zwischen einem Kraftradfahrer und einer Kleinkraftdroschke. Ein 22jährtger Bäckergehilfe aus Klotzsche fuhr mit seinem Kraftrad die Tharandier Straße stadtwärtS und geriet auf der Kreuzung in eine Klein- kraftdroschke, die eben ihren dortigen Stand- platz verlassen hatte. Er zog sich stark blutende Wunden am Unterarm und am Kops zu nnd mußte ins Friedrichstädter Krankenhaus ge bracht werden. DreSden-Gorbitz. Die Gorbitzer Bogel miefe nahm am Sonnabendnachmittag bei schönstem Wetter ihren Anfang und bei eben- solchem Wetter ist auch der Hauptfesttag, der Sonntag, zu Ende gegangen. Aus den Kam- mergutSfeldern, diesmal den unteren, ist eine Buden- und Zeltstadt errichtet worden, die räumlich größer als die in den vergangenen Jahren ist. Lie Zahl der Fieranten und Schausteller ist ebenfalls gewachsen. Mit der offiziellen Bierprobe am Sonnabend, die gut ausgefallen fein soll, begann der rechte Bogel wiesenrummel und bereits dieser Eröjfnungs- abend dürfte viele Unternehmer und Schau steller mit Befriedigung erfüllt haben. Am Sonntag entwickelte sich aus dem sonnenbescht«. neuen Festplatze ein frohes ausgelassenes Le- ben und Treiben. Bis in die Mitternachts, stunde -urchwogte die Menge, die aus der Stadt, unseren westlichen Vorstädten und Bor- orten gekommen war, die Reihen der Zelte und Buden. Zeitweise, besonders vor den Hauptattraktionen, kam eS, trotzdem der Raum doch groß genug ist, zu Stockungen. Einzelne Buden erfreuten sich bemerkenswert starken Zustroms. Tie Vergnügungen, Lie Lie dies, jährige Vogelwiese bietet, sind äußerst reich, haltig. Für Abwechslung ist gesorgt. DaS Pretsvogelschießcn sand regen Zuspruch. Be- sonders beliebt waren der Skooter, das Te«. selsrad, die Kettenkaruffells, wo jede Fahrt zum Gaudium -er Zuschauer vonstatten ging. Auch -ie russische und andere Schaukeln und die verschiedenen Karuffels dürften mit dem Geschäft zufrieden sein. Hetterkeitsausbrüche tönten von der schwankenden Krinoline her- über. Am Kraftmesser wurden die Kräfte ge- messen und in Schießhallen die Schießkunst er. probt. Von sonstigen Unterhaltungen sind noch zu nennen ein VarietL, die Fakire, eine Rte- sendame usw. Zahlreiche Würfel- und Gv- winnbuden haben sich aus dem Festplatz aufge tan. Besonders die Buden, wo es Affe«, Hunde, Bälle usw. als Gewinne gab, waren dicht umlagert. Auch die übrigen Gewinn- Luden erfreuten sich eines regen Zuspruchs. In den Schankzelten war für die Hungrig«« und Durstigen bei musikalischer Unterhaltung gesorgt. Auch das Kaffeezelt des Frauenver- eins war wieder vertreten. Außerdem gab Lß noch Stände mit Altdeutschen, Bratwürsten, Fischsemmeln, Pfefferkuchen, sauren Gurken usw. Seiferts Oskar hatte seinen Stand am Eingang zum Festplatz und vereinte stets eine große Anzahl Lacher um sich. Abends er. strahlte die Vogelwiese in buntem Lichter, glanz«. Die verschiedenartigsten Mustkinstru- mententöne vermischten sich mit dem Lache« und Johlen der frohen Menge zum echten Bo- gelwtesenlärm. Das Volksfest, das der Ber- etnSverband von Nieder- und Obergorbitz ver- anstaltet, findet in ben nächsten Tagen seine Fortsetzung und endet am Mittwoch mit ein«« Feuerwerk. scltmut» Si« 1 «»«l.« I Wasserstand der Elbe Ka Mo Br Me L AD S» 8. - d -17 —27 ^-84 -80-181 1.S.; -8 —96 -2l ^Vb -»4 -
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