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Kampf um Arbeit Die neuesten politischen Vorgättge in England, über deren Tragweite man noch nicht genau unterrichtet ist, verdienen das Interesse des im Wahlkampf stehenden Deutschlands besonders deswegen, weil cS sich dort um die Bewältigung desselben Problems handelt, um das letzten Endes auch hier gerungen wird, der Arbeitslos», keit als einer Folge -er Weltwirtschaft, liiyen Depression, und der Beseitigung der Zerstörungen, die dieser allzulang« an. haltende Zustand in den Staatsfinanzen und den innenpolitischen Verhältnissen der am meisten betroffenen Länder anzurichten droht. Als die englische Arbeiterpartei die Regierung übernahm, stand unter den Versprechungen, die sie bei den Wahlen gemacht hatte, die Bekämpfung der Arbeits losigkeit an erster Stelle- dieses Welt, gespenst stand damals schon auf der Bühne, wenn auch noch nicht mit den schrecklichen Gebärden von heute, und wie die amerika. Nischen Wählermassen dem Lockruf der Prosperity zu folgen pflegen, so liefen in England auch bürgerliche Schichten der Arbeiterpartei zu, die das Heilmittel gegen die neue Weltseuche zu besitzen be hauptete. Der Kredit, de« man der Arbeiter, regierung daraufhin zu gewähre« be» reit war, scheint jetzt erschöpft z« sei»; sie hat sich zu irgendwelchen erfolgreichen Maßnahmen nicht aufschwingen können und steht heute da, wo die von der Sozial demokratie geführte deutsche ReichSreaie- runa unter dem Kanzler Hermann Müller im Frühjahr stand, vor einer rein pas. siven Bilanz ihrer Regierungstätigkeit und vor der Notwendigkeit, entweder ab. zudanken oder sich mit bürgerlichen Par. teien zu endlichen Reformen zusammen- zuschließen, die den Charakter emer natio nalen Notstandsaktion haben. Die Konferenz, die der Ministerpräsident Macdonald und sein Schatzkanzler Snow, den mit Lloyd George und liberalen Wirt schaftssachverständigen jetzt in London ge habt haben, zeigt, daß man zunächst den Weg zu einer gemeinsamen nationalen Front zu suchen bestrebt ist. Die verhältnismäßig kleine liberale Partei ist damit wieder in den Mittel, punkt der politischen Entscheidungen in England gerückt, und es ist ein Zeichen dafür, wie bedroh lich -er englische Arbeiterführer -ie Lage seiner Regierung und des Landes ansieht, wenn er sich nun entschlossen hat, die be? .tonte Zurückhaltung fallen zu lassen, mit der er Lloyd George in den letzten Jahren zu behandeln liebte. Die politische und persönliche Spannung, die zwischen diesen immerhin etwas verwandten Parteien und Persönlichkeiten bestand, erinnerte manch mal an deutsche Verhältnisse, wo sich ge rade benachbarte Parteien am schärfsten bekämpfen und wo sich vornehmlich die Sozialdemokratie am unduldsamsten gegen ihre direkten Nachbarn von rechts und links zeigt, während sie mit einer Partei, die wie das Zentrum auf ganz anderer Kultur- und Geistesbasis steht, immer vortrefflich zu handeln verstand. Wenn sich jetzt Macdonald mit Lloyd George an einen Verhandlungstisch setzte, so ist dies nicht nur ein Beweis der zwingenden Rot, sondern auch der Elastizität, welche die englische Arbeiterpartei im Gegen, satz zu der deutschen Sozialdemokratie immer ausgezeichnet hat, um ihres mutigen Verantwortungsge fühls, das die Staatsinteressen über das Parteiprestige zu stellen gewohnt ist. Wie sich dieses sensationelle Ereignis der englischen Politik auswirken wird, kann noch nicht beurteilt werden, da der Inhalt der Besprechungen vorläufig noch nicht bekannt ist. Dabei ist es für Deutsch land weniger interessant, ob sich aus der Annäherung etwa ein Eintritt liberaler Minister in die bisherige Arbeiterregie- rnng ergeben wird, als was für praktische Maßnahmen zur Beseitigung oder Linde- rung der Arbeitslosigkeit als gemein, sames liberal-sozialistisches Programm aufgestellt werden. Wenn das Problem auch in den einzelnen Ländern national nuanciert ist, so ist es doch im Grunde überall dasselbe: Aufbringung der Mittel zur Unterstützung der Arbeitslosen, Be freiung des laufenden Etats von der un. bestimmbaren Position der Aufwendung für die Arbeitslosenhilfe, langsame Ein dämmung der Arbettslosenzahl und Be- lebung der Wirtschaft zur Wiederaufnahme -er Arbeitslosen. Um diese Aufgabe, an die man jetzt in England mit vereinten sozialistischen und bürgerlichen Kräften Herangehen will, ist in Deutschland seit einem halben Jahr ohne Erfolg ge- kämpft worden. Auch hier hatte die Sozial, demokratie die Führung und von vorn, herein -ie Bereitwilligkeit und Assistenz bürgerlicher Parteien. Aber sie hat eS vorgezogen, zunächst einmal nichts zu tun un- dann, als die Initiative an die bür. gerltchen Parteien überging, sich von der Verantwortung zu entlasten und den bequemen Weg der Opposition zu gehen. So sind auch -le zu spät eingesetzten direk. ten Verhandlungen zwischen den Organi. Monen der Arbeitgeber un- der Arbeit. nehmer über eine parallel verlaufende Senkung der Preise und der Löhne, aus die man große Hoffnung hätte fetzen dürfen, ergebuislos gebltebe«, weil die Ge- werkschaste« nach dem »»»scheib« -er politischen Partei a«S -er Regier«»» noch weniger als vorher bereit wäre», «eyr allgemein wirtschaftlich als ge- »erkfchaftlich »»d i«teresse»geb»»-e» z» -e»ke«. So wurde Lie Chance einer gemeinsamen sozialistisch-bürgerlichen Aktion, -ie sich England jetzt gibt, und die in Deutschland von vornherein vorhanden war, vertan und die deutsche Politik in eine Periode bürgerlicher Notwehr und Parlament«, rischer Kämpfe getrieben, deren Ausgang nicht abzusehen ist, die aber jedenfalls einen großen Zeitverlust und eine ver. hängnisvolle Verschärfung der ungesunden Zustände verschuldet haben. Die Retchsregierung hat mit der Dor. legung von Richtlinien, von denen -ie für den Herbst angesagten großen Resorm. Der Landesausschuß des sächsischen Handiverks hat in einer Vertretervec. sammlung nach Referaten von Obermeister Kuntzsch, Dr. Weber und Syndikus Dr. Kunze zur Wirtschaftslage un- Reichs, tagswayl nachstehende Entschließmig ge faßt: Das sächsische Handwerk steht mit größ ter Unruhe und Besorgnis um feine Exi stenz der katastrophalen Entwicklung unserer heutigen Wirtschaftsverhältnisse gegenüber. Seit Monaten sind viele Be triebe des Handwerks ohne Aufträge und Arbeit. Roch «ie wurden so trostlose Verhält nisse in Handwerkerfamilie« ange. tröffe» wie heute. Das ReichSbeschaffungsprogramm ver spricht leider keineswegs, di« schlechten Wirtschaftsverhältnisse im Handwerk zu mildern. Da das Reich zur Finanzierung dieses Programms Anleihcmittel ausschließlich zunächst vom Inland verwendet, wird eine Kavitalverknappung erzielt, die die Wirtschaft, speziell die Bauwtrtschaft, be- sonders bedroht. Ebenso muß der prak. tische Erfolg im Sinne einer Entlastung des Arbeitsmarktes und einer Ankurbe- Deutschfeindliche Aus schreitungen in Polen Am Sonntag fanden in Warschau große deutschfeindliche Kundgebungen statt, tn denen gegen eine Rsvision der polnischen Grenze protestiert wurde. Durch Rufe, wie „Rieder mit Deutschland!" und „Fort mit den Preußen!" wurde die Menge aufgehetzt. ES bildete sich ein Demonstra.ionSzug, der versuchte, vor das Gebäude der deutschen Gesandtschaft zu ziehen. S'arken Polizei- aufgeboten gelang es jedoch, den Zugang abzusperre» Die von dem Westmarkenverein für Sonn tag nach Ka towitz einberufene Protestkund gebung gegen die Ostrede des Reichsministers Treviranus gestaltete sich zu einer wüsten Hetze gegen das Deutschtum. Etwa 1000 Menschen sammelten sich vor dem Stadt- thcaler. um nach mehreren Hetzreden «inen DemonstralionSzug zum deutschen Konsulat zu bilden. Obwohl die Polizei die Zugangs straßen zum deutschen Konsulat durch starke Polizeikrüfte abgesperrt hatte, gelang ea den Demonstranten, die Polizeikette zu durch brechen und im Sturmschritt nach dem Kon sul« Sgebäude zu eilen, wo ihnen ein zwei ter Ring von Poltzeibeamten entgegentrat. Unterwegs wurden vor den GeschüftSlokalen der deutschen Zeitungen Drohrufe auSge- stohen. Starke Polizeiabteilungen. die vor dem Zeitungsgebäude postiert waren, der- hinderten Ausschreitungen. In einer an Pilsudski gerichteten Ent schließung wurde u. a. verlangt, der Völ kerbund solle Deutschland zwingen, eine Ver sicherung abzugeben, bah die Westarenzen Polens unantastbar seien. Ferner wird ge fordert: Ausweisung aller Reichsdeutschen aus Ostoberschlesien. Enteignung der deut- chen Grohg undbesitzer, Auslüiung aller deut- n Organisationen, vornehmlich des Deut- n DolkSbundeS, Einfuhrverbot für alle »rutschen Zeitungen. Nationalsozialisten gegen Nationalsozialisten Ein schwerer Ueberfall wurde aus di« Ge- «äitsstelle der Berliner Grulettung der N« ttonalsozialisttschen Partei tn der Nacht zum Sonntag verübt. Das Lokal wurde von 8li Anhängern der Straßengruppe überfallen von denen die fünf al» Wache dart» befind- »«setze geleitet werben sollen, den Entschluß bekräftigt, die volitische Initiative auch nach den Wahlen tn der Han- zu be halten. Den Stein -er Weisen den die Opposition darin vermißt, hat sie freilich nicht gefunden, «»eil er gar nicht vor- Händen ist. Sparsamkeit un- Verzicht aus parteipolitische und programmatische Eigen- wünsche sind hausbackene, aber allein wirk, same Mittel, deren Durchsetzung aber schwerer ist, als man glauben sollte. Daneben albt eS ««r noch eine». waS -er deutsch« Reichsregier»«» veso«» -er» -» empfehle» ist: Schnelligkeit -eS Ha»-el»S »n- -er Entschlußkraft, denn wenn nicht das Wunder eines plötz. lichen Weltwirtschaftsfrühling zu Hilse kommt, wird jede tatenlos und unfrucht bar dahinaelebte Winterwoche -ie Schwie rigkeiten steigern. Wenn die englischen Vorgänge dahin zu deuten sind, daß -ie Not das Phlegma überwindet, so sollten sie besonders tn Deutschland sorgfältig verfolgt und beherzigt werden. lung der Wirtschaft bezweifelt werden, wenn von Mindestangeboten automatisch 10 Prozent und mehr vom Preise abge- strichen werden. In der Preisfeukungssrage wird daS Handwerk weiterhin tätig Mitarbeiten. ES ist hierbei festzustellen, daß der Unter, nehmergewinn im Handwerk tn den mei. sten Fällen bei weitem nicht die vorkriegs zeitliche Höhe wiedererreichen konnte. Demgegenüber sind Löhne und Gehälter ganz erheblich über das Niveau der Vor kriegszeit gestiegen. Die Preissenkungs aktton darf sich deshalb nicht, wie bei dem Rctchsbeschaffungsprogramm, einseitig auf den Unternehmergewinn, Ler im Hand werk vielmals überhaupt nicht vorhanden ist abstellen, sondern muß auch die andere«, die Preisstel. lang anteilig am größten belastenden Faktoren wie Rohstoffe,, Löhne, Sten ern, soziale Lasten, Zinsen erfassen. In diesem Zusammenhang ist es für das Handwerk unverständlich, wenn die In dustrie. und Handelskammer Leipzig in einer Entschließung zur Lage der Wirt schaft sich in einer abfälligen Kritik über die Preise der Innungen ausspricht. Mn Mmre zur Anllvorl In der Sporthalle von Münster sprach am Sonntagabend Reichsminister Treviranus. Zu seinen früheren Feststellungen zur Außen politik erklärte er, es sei bestätigt worden, daß er sich damals mlt der überwiegenden Mehr heit des Bölkes tn Einklang befunden habe. Er sei aber vorsichtig genug, den Zeitpunkt des Handelns offen zu lasten. Selbst Herr Severing habe tn Bremen den Mut zu der Erklärung gesunden, daß der polnische Korri dor ein Pfahl im Fleische Europas und Deutschlands sei. Er. Treviranus, sei der Mei. nung, daß der Krieg nur durch Frontsoldaten liquidiert werden könne, weil ein größeres Gemetnschastskeitsgesühl notwendig sei, als dies heute zutrifft. Seeckt sekundiert Treviranus In einer Wahlversammlung der Deutschen Volkspartci tn Esten machte Generaloberst von Seeckt programmatische Ausführungen. Er erklärte, tn der Außenpolitik müsse das wichtigste Ziel die Wicveranfrichtung Deutschlands als Machtstaat sein, b. b. die Wiederherstellung seiner Weltgeltung, wte sie Deutschland bei seiner Größe und Be- deutung zukomme. Zwischen den Völkern sei eine Verständigung anzustreben. Deutschland habe kein Interesse daran, sich einer «uro. väischen Zusammenarbeit auf Grund der Vor- schläge Briands zu widersetzen. ES müsse so lange Mitarbeiten, wte seine Belange gewahrt würden. Voraussetzung hierfür sei jedoch die Anerkennung der Gleichberechtigung Deutschlands. Im Osten sei daS Deutschtum zu erhalten. Der Korridor sei et«« dauerude Bedrohung Ostpr«ßenS. Mit Italien und Rußland müsse Deutschland tn Frieben und Freundschaft leben, wenngleich eS die politischen Ziele beider Staaten ab- lehne. Die dem deutschen Heere auferlegten Beschränkungen müßten in jeder Beziehung verschwinden. lichen Nationalsozialisten schwer mißhandelt - erden. Zwei von ihnen konnte» entkommen uni. daS Ueverfallkommando alarmierten, da» die 80 Anhänger Straßer» festnahm und zur Rolizei brachte. Sie wurden wegen HauSfrte- deusbruche» und Sachbeschädigung tn Haft ge- nommen, da sie inzwischen die Einrichtung de» Büro» vollkommen tn Trümmer geschlagen hatte«. 8 WM Mr M W »er MM« MWM Reichskanzler Dr. Brüning sprach am Sonntag auf einer Kundgebung d«r Zen- trumSfartei tn Trier. Nach der Rhetnland- Rüumuna steh« Deutschland vor großen außenpolitischen Aufgaben. Die Endziele b»r deutschen Außenpolitik müßten sich aus der heutigen Gesamt la ie Deutschlands von selbst ergeben. Um dies« Endziel« zu erreichen, brauch« man in erster Linie Stabilität und innere Folgerichtigkeit, die eine gesetzmäßige Einstellung zur Außenpolitik bringen mühten. Mau dürfe sich aus kein« politisch« Ab«»t«»er «irUass« und von einem Streben nach Popularität dürfe keine Rede sein. Verantwortungsvoll« Außenpolitik müsse nüchtern abschätzen und vorhanden« Mittel etnsetzen. Di« Retchs regierung werde die bisherige Linie mit Festigkeit und Energie Wetter beschreiten», um das Vertrauen des In- und Auslandes zu erwerben. Sine Voraussetzung sei ab«r. taß die inneren Verhältnisse sich befestigen. Die Aufnahme einer Anleihe sei geschei tert, weil die Politik der Retchsregierung von deutfchnationaler Seite aus schloßt gemacht worden sei. Gr wandte sich dann noch gegen den Hugenbergschen Vorschlag eines Repa rationszolles auf die eingefuhrten Waren, denn unfere gesamte Ausfuhr müßte darun ter leiden. Tarilkündiqung in der Berliner Metallindustrie Der Verband Berliner Metall-Industri eller hat durch Schreiben an die beteiligten Gewerkschaften den für die Berliner Me tallarbeiter geltenden Lohntartf zum 5. Ok tober gekündigt. Eine Begründung war der Kündigung nicht beigegeben. Die Tarifkündigung erstreckt sich auf etwa 260 Betrieb«, die zurzeit rund 140 000 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäf tigen. Die Gewerkschaften hatten im vorigen Monat beschlossen, ihrerseits von einer Auf kündigung des Lohntarifvertrages abzusehen. Eine peinliche Absage für Seitz Der sozialdemokratische Bürgermeister von Wien, Seitz, hatte -ie Truppen dcS Bundes heeres, die anläßlich -es Abschlusses -er dies jährigen Manöver in Wien eintreffen, zu einem Abendessen eingeladen. Der Heeres personalausschub hat die Einladung des Bür- gcrmeisterd in einem Schreiben abgelehnt, in dem eS heißt: „Wir stehen mitten tn anstrengenden Uebungen, die -ie Eignung des Bundesheeres zur Verteidigung der Grenzen unseres Vater landes erhöhen sollen. Da empfinden wir es um so schmerzlicher, daß Ihre Parteifreund« immer und immer wiederholen, wir Soldaten seien nur für Para-en gut und würden im Grenzschutz versagen. Wir haben auch nicht >ie Flut von Verunglimpfungen vergessen, die über unS tn ununterbrochener Folge nieder- ging, weil sich die weitaus überwiegende Mehr zahl der Heeresangehörtgen stolz zu den Waf- entaten und Soldatentugenden der ehemaligen icwaffneten Macht bekennt und pietätvoll deren Tradition fortsetzen will. Wir haben all die Jahre hindurch zu fühlen bekommen, baß die Sozialdemokratische Partei und ihre Freunde ür uns und unsere Vorgesetzten immer nur »ämische Bemerkungen übrig hatten und die geringste Verfehlung eines Sol-aten, wenn er ich zu der im Bundesheer herrschenden Rich tung bekennt, vor die breite Oeffentlichkeit zerren." DaS Schreiben ist unterzeichnet von dem Heerespersonalausschuß der Offiziere, der Be- russunteroffiztere und der Wehrmänner. Andrees Leiche in Norwegen eingetroffen Das norwegische Expeditionsschiff „Brat- vaag" traf mit den Ueberresten der An dreeschen Expeditton an Bor- am Sonn, tagnachnnttag in einem kleinen Hafen in der Nähe von Hammerfest ein. Nach kur zem Aufenthalt setzte der Dampfer die Reise nach Tromsö fort. Die Leichen der schwedischen Forscher befinden sich auf -cm Achterdeck. Andrees Leiche ist nicht in Verwesung übergegangen, sondern befin det sich im gleichen Zustand wte bei -er Auffin-ung. Wetterleuchten in Argentinien Nach Meldungen auS Buenos Aires hat sich die Lage tn Argentinien wesentlich ver schärft, nachdem ein Anhänger deS Präsiden ten Irigoyens während einer Demonstration von Gegnern des Regimes erschossen worden ist Der Vorfall trug sich so zu, daß ein Kraft- wagen tn die Demonstration, die zugunsten Irigoyen- stattfand, htnetnsuhr un- die In sassen etwa 25 Schüsse aus die Menge abgaben. Ferner sind mehrere Offiziere im Obersten- rang verhaftet worbe«. W«tterdo«»«sage. Stabil« beständige Wetterlage beenbet. In den nächsten Tagen etwas wechselhafte Wit terung wahrscheinlich. Teils aufklarend, teils verstärkt« Bewölkung mit etwas Regen. Temperaturen schwankend, im großen und ganzen der fortgeschrittenen IahreSzeil ent sprechend. Schwache bi» mäßig« Wind« ver änderlicher Richtung. Erschreckend grohe Arbeitslosigkeit im sächsischen Handwerk Aufregung um den „Korridor^