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1930 Nr. 34 nel, ReNam«, die 4 gespalten« Zeil« . irrigen Satzarten werden mit 50^ , Kebaktlien «nd . Aufschlag berechnet Schluß der Anzeigenannahme vorm. ii Uhr Für da« drschetnea L-— -«eoanloa Uno ^xpeomon —-1 Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, I»wie für telephonische Aufträge wir» I 4 I Gewähr geleistet. Insertion«beträqe sind sofort bei drlcheinen der Anzeige fällig I VtUs^kVty, i späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenprei« in Anre: nung dl. zavrganq ' gebrach« sttabatlan pruch erli'cht ! b verspät. Zahlung. Klage ob. Konkurs d. Auftraggeber« SächsiWe DMMU - WWvM p,. «-.««»« ». »X» mit Loschwiher Anzeiger LL -»«-»«II. Tog-S,-Iking für da« östlich- Or-sd-n und ,-In- D-r-rle. Dieses Vlatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile «s-,r-mru Losckwik Weiber Hirsch, Bühlau, Rochwitz und Laubegast (ll. und lll. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach- Dlaserviy, ^^^Eederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig und Schonfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Mbgan.BÜchdrucker-' und Lertag-anfialt Hermann Seyer » «Le. Vreed«>LK»sew<tz. - Verantw^ttich sür Lokale« Lar» Vrach« für d«, übrigen Inhalt Sugeu Werner beide m Vreadea. — . Amt», fremden, und Kurliste, Agrar-Warte, Radio-Zeitung, Nur «lll Viertel. I Anzeigen werden die »gespaltene petit.Z«tle mit rs Goldpfenmqen berechnet ar>chemi 'ägllch Modm^Zeitung, «chnittmusterbogen. Der Sezugsprei« beträgt frei in« Sau« > mit 100 Golbpfenntgen Anzeigen u. Reklamen mit platzvorschriften und chwii M Ao M.2.20 Mr^Ssie dSH.Gewalt. ' «rieg, Streik« u,w. ät der Sezteher keinen Anspruch auf Lleie^g bzw.Nachlieferung der od Rückiakl d. Leieaelde«. Druck: Memens Landgraf Nächst., Dresden -^r eUa^. ^-i unverl einqe'andt. Manuskripten ist Rückporto beizufüg. ^ür Anzeigen, welche durch Awr^ufB werden känn. wir eine Verantwort dez der Richtigkeit n.cht übernehm Montag, den 10. Februar Deutschlands Zukunft ist gefährdet, wenn das PolengbLommen angenommen wird Auf einer großen Kundgebung des Deutschen Ostmarkenvereins wurde ein. stimmig eine Entschließung gefaßt, in der es heißt: Polen wird durch den sogenann ten Neuen Plan von der durch das Ver sailler Diktat ihm auferlegten Verpflich tung befreit, für das übernommene deut sche Staatseigentum Ersatz zu leisten. Ein Geschenk von rund LH Milliarden fällt ihm damit in de« Schoß und stärkt seine politische «nd wirtschaftliche Stellung. Diesem Geschenk tritt das Liquidations- Mvmmen, ein weiteres nicht minder un geheuerliches, hinzu. Es befreit Polen von seiner unter gröbstem Rechtsruck bisher gar nicht oder völlig unzulänglich erfüllten Verpflichtung, die enteigneten Deutschen voll zu entschädigen, und über- trägt die Verpflichtung auf Deutschland. Der Verzicht Polens auf weitere Liqui dationen, nachdem dies« zum größten TeU bereits durchgeftthrt sind, und der Ver zicht auf das Wiederkaufsrccht gegenüber Len deutschen Ansiedlern rechtfertigt nicht so ungeheure wirtschaftliche und politische Opfer. Kein Deutscher, der mit offenen Augen das bisherige Verhalten Polens verfolgt hat, kann alauben, daß Polen jetzt eine Politik aufgeben wird, Lie es unter gröbster Mißachtung des klaren Rechts in den zehn Jahren seines Bestehens getrieben hat, eine Politik, -le immer ««verhüllter dem Erwerb deutscher Gebiete -«strebt. Nit dem LiqnidationSabkommen wird es Deutschland unmöglich gemacht, sich mit ganzer Kraft einzusetzen für unsere Le bensfragen im Osten: Die Beseitigung des durch eine unmögliche Grenzziehung uns zugcfügten Unrechts. In schwerster Lchicksalsstunde des deutschen Volkes for dern wir deshalb vom Deutschen Reichs tag Ablehnung Les Liquidationsabkom mens. Lettland hat sein Wort gebrochen Auf die Meldung, wonach die litauische Regierung allen reichsdeutsichrn Lehrern Mrt eilung von ihrer bevorstehenden Auswei- ung gemacht habe, hat die Reichsregierung >rn deutschen Gesandten in Koumo angewie- en, sofort Vorstellungen zu erheben. Ti« Ausweisungsanordnung ist um so un- yeheuerlicher, als gegenwärtig zwischen der Neichsregierung und Litauen Verband!tmqen über die Verhältnisse der reichsdeutschen Lehrerschaft schweben und die Vereinbarung getroffen wurde, daß bis zum Abschluß die- scr Verhandlungen keinerlei Veränderungen erfolgen sollten. Kein Vorwärtskommen! Verlegenheit Aus Berlin wird gemeldet: Der Dang, den die bisherigen Beratungen über di« Aufstellung des Haushaltplanes für 1930 und die damit verbunden« finanziell« Sa nirrung des Reiches und der Länder genom men haben, ist höchst unbefriedigend und steht in seltsamem Gegensatz zu der Wichtigkeit und Dringlichkeit der Angelegen heit. Wenn bisher auch offen« Konflikte nicht zli verzeichnen sind, so läßt doch die Tatsache, daß man sich bis jetzt nicht an Entscheidungen gewagt hat, den Verdacht aufkommen, daß bi« Schwierigkeiten größer sind, als viel fach angenommen worden ist. Fest steht bisher eigentlich nur di« Höhe des Defizits des neuen ReichShauShaltS, das bekanntlich auf 700 Millionen veranschlagt wird. Zu einer programmatischen Festlegung über die Gestaltung des Etats, und di« Dek- kungsmöglichkelten ist man weder innerhalb des Kabinetts noch in den Besprechungen mit den Parteiführern gelangt. Anscheinend ist die bekannte Forderung des Zentrums, die Regierungsparteien auf ein festes Finanz programm noch vor der Beratung der Poung-Gesehe im Reichstag festzulegen, auf keinen fruchtbaren Boden gefallen. Auf der Suche nach einem Ausireq Don parlamentarischer Serie erfahren wir, baß man sich in den Kreisen gewisser Regie ¬ rungsparteien augenblicklich mit dem Vor schlag einer Kompromißlösung in der Frage der Finanzreform und der Budget-Aufstel lung beschäftigt, dahingehend, daß die beab sichtigte Erhöhung der Verbrauchssteuern, also der Viersteuer und der Zölle auf Toe und Kaffee, zunächst nur für ein Jahr Gel- tung haben follL entsprechend dem einjäh rigen Aufschub, den auch die Steuersenkun gen erleiden müssen. Diese Lösung würde aber nur bedeuten, daß man sich mit einem Notbehelf zu- friedengibt und eine wirkliche und organische Sanierung der Finanzen auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben wäre. Ob ein solches Umgehen der Schwierigkeiten im gegenwär tigen Augenblick zu verantworten ist, darf füglich benoeifett werden. Dagegen sperren sich insbesondere die Länder, gestützt aus Zentrum und Bayerische Volkspartei. Geschlossene Gewerkschafts, front D« Spitzen verbände der Gewerkschaften aller Richtungen protestleven gegen die Dek- kung des Defizits der Arbeitslosenoersiche- rung durch eine Zwangsanleihe bei den Lau- desoersjcherungsanstallen und der Reichs Ver sicherungsanstalt für Angestellte. Sie be fürchten davon eine Gefäln-ung der gesam- ten Sozialversicherung. Der Finanzminüster hält die Befürchtungen der Gewerkschaften für unbegründet, da das Reich volle Sicher heit gewähre und die DarkLfen auch voll verzinse. Hindenburg auf der „Grünen Woche" Reichspräsident von Hindenburg besuchte am Freitag das im Rahmen der Berliner .Grünen Woche stattftndenüe große Reit- und Fahrturnier und unternahm am Sonnabend einen Rundgang durch di« Ausstellung der „Grünen Woche". Unser Bild zeigt rechts die Ankunft Hindenburgs in FeldmarschallSuntform vor der Turnterhalle, links den Präsidenten beim Gang durch die Ausstellung. m vl -te AMWOl! Die Italiener pflegen es eine Schlacht zu nennen, wenigstens die Faschisten von heute, wenn sie in einer Lebensfrage -es italienischen Volkes sich an Lie Dtafferr wenden und dnrch ««fassende Anfklarnngsarbeit de« Lebenswillen der Allgemeinheit in eine bestimmte Richtung z« lenken suchen. Der Ausdruck Schlacht klingt uns fremdartig, dennoch ist es ein Ringen um die Volksseele, um -en Willen unseres Volkes, -as jetzt einzusetzen hat, wenn wir aus -er gegenwärtigen Wirtschaftskrise herauskommen wollen. Wie groß -er Jammer ist, wird jedem anschaulich zu Gemüte geführt, -er die er staunliche Kunde hört, daß hervorragende Führer -er deutschen Industrie dieser Tage den Vorschlag machten, trotz des Aounaplanes die Jndustriebelastung noch fünf Jahre fortbestehen zu lasten un- die Erträgnisse der Landwirtschaft zu nied rigen Zinsen zur Verfügung zu stellen. Das Solidaritätsbewußtsein unserer Wirtschastsführer in allen Ehren! Kann damit aber die Agrarkrisis beseitigt und -ie WirtschaftSkrisis in ihren Fundamen ten saniert werden? Raffen wir uns auf, die Wahrheit hören zu können! In den letzten Jahren geschah wie in Italien und Frankreich so auch bei uns alles, um die Getreideernte zu steigern. vergleiche« wir die Ernteergebnisse von 1SL4 und 1S2S, dann ergibt sich folgendes Bil-: Der Er trag -er Weizenernte stieg von 23,6 auf 33F Millionen, Roggen von 66H auf 81d Millionen, Gerste von 23R auf 81R Mill, un- Hafer von 60,1 auf 78H Millionen Doppelzentner. Die gesamte deutsche Körnerernte stieg somit in dem genannten Zeitraum von 183Z auf 220,6 Millionen Doppelzentner, also um rund 20 Prozent. Diese günstige Entwicklung, sollte man meinen, mußte der gesamten deutschen Landwirtschaft zum Segen gereichen. In Wirklichkeit haben wir eine AgrarkrisiS, wie wir sie schärfer in den 60er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts nicht batten. Sieht man tiefer in die Krisis hinein, dann erkennt man, daß wir erstens eine Rentabilitätskrlsis und zweitens eine Absatzkrisis haben. Ist letztere gelöst, dann folgt erstere auf dem Fuße in der Lösung nach. Das deutsche Volk hat vor dem Krieg« 65 Kg. Roggenmehl und 56 Kg. Weizen- mehr pro Kopf der Bevölkerung im Jahre verzehrt. Im letzten Wirtschaftsjahre lauten die entsprechenden Ziffern 52 un- - 56 Kg. Daraus ergibt sich, daß der Ver brauch an Weizenmehl der gleiche blieb, der Noggenmehlverbrauch dagegen um rund 20 Prozent sank, Gerade diese 20 Prozent bilden aber den Neberschuß unse rer Roggenbilanz in einem guten Ernte- fahr, der einen unheilvollen Druck auf den Roggenmarkt ausübt und die ganze Rentabilität -es Noggenbaues über den Haufen wirft. Daraus ergibt sich der Schluß, daß wir «ehr Roggenbrot esse« wüsten. Staats ekretSr Joel scheint unentbehrlich Der Staatssekretär im Reichsjustizmini, skrium, Ioel, der im Mai sein 65. Lebens- iaw erreicht hat und gemäß -en gesetzlichen Bestimmungen ausscheiden mühte, wir- auf Beichluß -es Reichskabiitetts ein weiteres 3ahr »m Amt bleiben. Die „Grüne Woche" war ein voller Erfolg -T« am Sonntag abgeschlossene fünfte Grüne Woche Berlin brachte in acht Hal- lm -es Berliner Ausstellungsgeländes mit über 300 000 Besuchern im Laufe von neun Dagen einen der größten Berliner Ve^an- stattungserfolge. Dieses Ergebnis ist um so bedeutsamer, als -ie bekannten Wirtschaft-- Verhältnisse in -er Landwirtschaft, -ie auch in diesem Jahr -en wesentlichsten Teil der Besucher stellte, alles andere als ein glän zendes Ergebnis erwarten ließen. Auch hin sichtlich -es wirtschaftlichen Verkaufserfolges kann von einem befriedigenden, in ein'el- neu Abteilungen sogar besonders guten Ab schluß gesprochen werden. Bor -em Krieg« warrn wir stolz auf -aS „Made in Germann", soweit unsere In. dustrteprodukt« in Frage kamen. Es ist eine Forderung des gesunden Menschen. Verstandes, daß wir den gleichen Stolz jetzt für unsere Agrarprodukte haben. Der Reichsernährungsminister Dr. Dietrich-Baden ist uns mit gutem Beispiel vorangegangen, als er sein Vermahlung-- gesetz für die -eutfcheu Mühlen im Reichs-