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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 28.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192512288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251228
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Enthält Beilage "Fremden- und Kurliste" 87.1925 Nr. 47
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-28
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Monat
1925-12
-
Jahr
1925
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vemMM zelten Mj-MMeil Bon K. von Hartmann. ' Dte Geschickte beS WeihnachtSfesteS weist eine Mischung aus Heidnischem und Christlichem auf, die uns heute kaum mehr -um Bewußtsem kommt, sind wir ja ge rade gewöhnt, am 28. Dezember nur an die Geburt unseres Heilandes zu denken. Und doch erstand die eigentliche Feier aus Leu altgermantschen Iulfesten. den Lagen der Wintersonnenwende. Unsere Vorfahren begrüßten das Aufgeben des TageSgesttrnS mit allerhand sinnigen Zeremonien, die in mancher Hinsicht an die Feier der Eaturnalicn bei den Römern erinnerten. Bet diesen begann ary 18. De- -ember das allgemeine Volksfest, bet dem sich alt uü- jung reichlich an Speise und Trank labte. Mit Musik und Tanz wurde ber „Tag der -inbeslegoaren Sonne* beju belt; Hauser und ganze Straßen trugen Blumenschmuck, ja auS Freude über dte Geburt des Lichtes beschenkte man sich sogar. AIS das Christentum Stngang fand, »atzte eS die alten schönen Gebräuche seiner -ehre an. AuS -cm „Fest des Lichtes* wurde bas des „ewigen Lichtes*, des Er lösers der Welt. Wenngleich dte Kirch« in den ersten Kabrhunderten Christi Geburtstag aus den C Januar legte, so sand doch bald durch Ha Edikt de» Kaisers Justinian die Be stimmung Platz, daß dieser Tag am 25. De zember gefeiert werden sollte. Der dama- lige Papst Julius I. stimmte diesem Erlab bei, und seitdem ist unser christliches Weih nachten an sein heutiges Datum gebunden. Ueberreste altheidnischer Sitten haben sich aber noch in den Feuern erhalten, die viel- fach aus den Bergen anaezündet werden, und unsere brennenden Kerzen am Christ- bäum sind auch noch ein umaewandelter Grub an den Sonnengott. Verhältnis- mäßig neu ist aber der geschmückte Wcih- nachtsbaum, den das ganze Mittelalter nickt kannte. Dte älteste beglaubigte Nach richt über ihn stammt aus dem Jahre 1606. Da erwähnt ein Chronist in Straßburg den „Dannenbäum* und schreibt von ihm: „Daran henket man rosen ans vielsarbi- aem papier geschnitten, äpfel, oblaten, Zischgolt und zucker* Der geputzte Banm bildete damals noch eine Seltenheit, bis er sich Ende des 17. Jahrhunderts allmählich über Eüb- deutschland verbreitete. Auffallend ist, daß er noch keine Lichter trug. Von einem brennenden Baum berichtet als erster ein Wittenberger im Jahre 1737. Seit dieser Zeit trägt er den Kerzenschmnck, ohne den wir ihn uns gar nicht mehr vorstellen können, gilt doch der vielfache Glanz seiner Lichter als besonderes Merkmal unseres christlichen Weihnachten. Obwohl der mythologische Charakter des ChrtstbaumS für die Geschichte längst fest pefehl 'der französischen Desayungsbehvrde auj-unehmen: „Bekanntmachung! Laut Gesetz (französisches!!!) vom 18. April 1919 können Ausländer (lies: Deut- sche!!!) von Nun an nach Unterzeichnung eine» Derpflichtungsschcines in die Frem- denlegion ausgenommen «erde«. Zunge Leute Nie» wieder: Deutsche!), die sich zu vervfilchten wünschen, können sich »weck» AuskUnfte (zu deutsch: zweck» Anwerbung) an den Militürverwalter, Schlotzplatz 15 (Saarbrücken!!!) wenden/' Da» «ns Deutschen ans deutschem Grund End Boden! Eigentlich sollte man nach dem Friedensdiktat von Versailles annehmen, daß es nach dessen Bestimmungen ein Ding der Unmöglichkeit ist. daß Deutsche in fran- Bsischen Militärdiensten stehen können, denn Teil V Artikel 179 besagt: ..Unbedingtes Verbot für deutsche Reichsangehörige, Dienst m einem fremden Heere. Marine oder Luft, dienst zu nehmen . . ." Bef Beratung d»e- ses Artikels erhob sich der Vertreter Frank reichs und beantragte folgenden Zusatz, der auch angenommen wurde: „Dies« Bestimmung berührt jedoch nicht da» Recht Frankreichs, gemäß den französi- schen Aeeresgefetzen und Verordnungen, Re- rruten für die französische Fremdenlegion anzuwerben." (!) c Also: Frankreich z w i n g t uns, Deutsche aus deutsche Relchsiosien im Lande anwerven zu lassen, die jene Länder zu schützen haben, aus denen Frankreich die Besatzungstruppen in Deutschland an Rhein, Ruhr und Saar heute noch in einer Stärke von rund 25 000 Farbigen entnimmt! Ist das Moral? Braucht es da bei gehst- deten Menschen, die Nationalstolz als etwas Selbstverständliches ansehen, noch eines Kommentars- Dringende Fragen -er Außenpolitik Denn auch eine Art politische Weih- nachtSpause einaetreten ist, so wird doch in einzelnen Negierungöämtern eifrig gearbeitet. Der Grund für diese verstärk te Tätigkeit dürste einmal in der von Herrn Scialoja überreichten Einladung zur Teilnahme Deutschlands an der vor bereitenden Kommission sür die Abrüstungskonferenz liegen, deren Beantwortung eine Reihe sehr wichtiger und schwieriger Fragen aufwirst, und ein andermal in den fick in den letzten Tagen häufenden Nachrichten über bi« brutale Vergewaltigung der beut» -cheu Minoritäten in verschiedenen Nachbarländern. Beide Dinge stehen in einem gewissen Zusam menhang miteinander, da dte Abrüstungs- einladung vom Völkerbund ausgeht und der Völkerbund andererseits sich auch als Ausgabe gesetzt hat, die nationalen Min derheiten und ihre Rechte zu schützen. ES besteht die Möglichkeit, daß auf Grun- der Erhebungen die neue Regie rung im Januar eine Note an die am Völkerbund beteiligten Mächte richten, sich zur Eintrittsfrage äußern, die Mi- noritätenfrage aufrollen und eingehend formulierte, auf Statuten des Bölkeroun- -e- gegründete Forderungen stellen wird. Oa- OaweS.Fiaslo Der Pariser „Figaro* bringt ei« Reu ter-Telegramm, wouach Morgan un- mehrere andere führende Bankiers von Wallstreet telegraphisch «ach Washington t«S Weitze HanS beruse« find, wo seit Montag die Besprechungen deS Repara- tümSageute« Parker Gilbert mit DaweS per sich geheu. „World" schreibt, die Srotzsinanz rech« allgemeiu mit einer gäuzlicheu Einstellung der DaweSzahluage« aus die Dauer eiues Jahres, da früher keine Bes serungen der deutschen Wirtschaftskrise eintretcn würde. Wieder ein Schritt vorwärts im Kampf gegen die Kriegsschuidlüge In der Humanits werden Schriftstücke veröffentlicht, die das ehemalige Mitglied der Liga für Menschenrechte Lazare in einem demnächst erscheinenden Buche über dte Kriegsursachen Mitteilen wird. La- zare sagt darüber in der Humanits, die von ihm verösfeutlichteu Briefe deckte« die Wurzel» der «iedrige» Komödie, die Intrigen, die Heuchelei, die Irrtümer und die Ausflüchte -er französische« Diplomatie auf. Spanien nicht friedensbereit Wie offiziell mttgeteilt wird, weist di« spanische Regierung di« durch Hauptmann Gordon Dunnings in Paris unterbreiteten Friedensvorschläge Abd «l KrimS mit aller Entschiedenheit zurück. Oas besonnene türkische Kabinett Der Korrespondent der,,Chicago Tri bune* in Angora meldet, daß die türkische Negierung endgültig beschlossen habe, eS nicht wegen der Mossulangelegcnheit zu einem Krieg kommen zu lassen. DaS tür kische Kabinett und der türkische General stab hätten in Anwesenheit Mustapha Kemal-PaschaS gemeinsame Beratungen abgehaltcn. Hierbei hätten die Minister ihren Standpunkt, von kriegerischen Maß- nahmen abzusehen, gegen die Ansicht der anwesenden Militärs ourchgesetzt. Die Unterzeichnung des Vertrages mit Sowjetrußland wird in Angora verschie den kommentiert. Einige Abgeordnete hegen die Hoffnung, daß Sowjetrußland bei einem eventuellen Konflikt mit Eng land aus seiner Neutralität hcraustreten und der Türkei aktiv beistehen würde, andere Parlamentarier befürchten jedoch, daß die Sowjets die Gelegenheit wahr- nehmen würden, um sich in die inneren Angelegenheiten der Türkei einzumischen. TschanglsoknS entscheidender Sieg Die Blätter melden aus Peking, daß Lschangtsolin über seinen Gegner, den Ge neral Kuo Lun Ling einen entscheidenden Die Südsee-Insel Jap das Opfer einer Sturmflut Alle Häuser verkchwmGen Rach einer Meldung a«S Hanoi»!« kft Ge Insel Ja» i« westlichen StUte« v»ra« insolge eines UnierseededenS »o» einer Gprtngslni tzelmgesncht worde«. Dle Jule! ist »Slttg »erwü. stet, sämtllche Hänfer find oersch»»»bea. «kl« Bewohner ertranken. Ma» befürchtet, dach auch di« Karottae«, dte sich in der Nicht«« -er Springflut besin-r«, Gchade» Gelitten habe«. Ja» ist eine Schlüsselfiati»» für das Unterfee- kabel. Die ksetne Ansel Jap, früher deutsche Ko lonie, die von nur sehr wenigen Schiffen im Jahre angelaufen wird, gehört za de» Weft-Ea- rolinen, deren Berwaltungssitz sie unter beut^ scher Herrschaft war. Eie ist von ungefähr AK» Menschen bevölkert, fast durchweg Eingebo renen, während di« ZaM »er Weiße«, Japm»«r und Mischling« »och nicht wo beträgt. Die Insel hat nach dem Kriege de« Gegen stand eines erbitterten Streites -wische» Am«, rtka und Japan gebildet. Japan beansprvcht« daS Mandal über Jap und behaupt«»«. daß der Präsident Wilson während der Friedenskon ferenz von Versailles sich mit »er Zuteilung einverstanden erklärt habe. Das wurde, «ach- dem die amerikanische Regierung dte Natisizie- rung deS Versailler Vertrages adgelehnt hatte, von Amerika bestritten. Nun ist der wirtschast- liche Wert der Insel verhältnismäßig gering. U« ß» grvher G aber Ihr »olitlschcr Wert Deun sie tst «tu K»belt»»tenpunkt, den Ame rika für sein« Verbindung mit den Philippinen nötig hatt. Auch eine Gro^Funkstation bs- stndet sich aus Jap. 1014 war dte Ins«! vo» den Japaner« befevt und s/f»rt besesttGt »or^ den. Die Regelung »er Japsrage lieh lange auf sich warten, »»eil weder Amerika noch Ja- »an naciweben wollte«. Erst auf der Wafhiag- toner Koufereu». »te neben de« Geeab- rüstuugSabkvmmeu ja auch et« Abkomme« über beu Stille« Ozean zustande bracht«, er folgte «t»« Einigung tu »er Form, daß dte Ju- sel zwar Japan al» Mandat überlasse«, daß sie aber neutralisiert wurde. Ein-et-eite» der Katastrophe von der Insel Ja» tst buchstäblich nichts mehr übrig geblieben, als der flache Erdboden. Kei« HaUS steht mehr. Man kann nicht etu- «al von einem Trümawrselde sprechen, da die McereSfluten sich bis weit in das Jnselinneee hinein ergoßen na» dort all« Zeichen meittch- sicher Zivtltsat!»« wcgg«schwemmt haben. ES wird der augeftreugteu Arbeit von Jahren be dürfen, stier wieder auszubanen, waS dte ra senden Elemente in wenige« Min«t«n vernich tet haben. Etu« Stunde »ach dem Seebeben und der tobenden Springflut glätteten sich die Wogen de» Meere» wieder und dte strahlend« Sinne der Südsee leuchtete über dte verwüste« Ansel, al» fei MiMV geschehen. Lieg errungen hat. Kuo Sun Ling wurde mit seinen gesamten Truppen von der Kavallerie TschangtsolinS gefangengenomm«» und zu sammen mit seiner Frau auf Befehl Tschangt- solinS standrechtlich erschossen. Er hatte ver such, als Kuii verkleidet, in Richtung auf Liao Dang zu entkommen. 2apa» »erbtrtet dir Besetzung Mukdens. Rach elner Havas-Meldung aus Tokio hat ein Beamter des japanischen Ministeriums des Auswärtigen erklärt, -atz General Lschangtsolin trotz seines Sieges nicht er mächtigt wird, in Mulden einzurücken, so lange die Möglichkeit eines neuen Angriffes gegen den Marschall bestehe Weihnachtsamnestle in Sachsen AuS Anlaß beS Weihnachtsfestes sivd, wie wir bereits in einem Teil der Weih- nachtsnummer mitteilen konnten, im Ge schäftsbereich -es sächsischen Justizmini steriums 178 Strafgefangene, einschließ lich politischer Gefangener, in Freiheit ge setzt worden. Laudesausschuß der sächsischen Landwirtschaft Die Landwirischastskammer und der Säch sische Landbund haben einen Landesausschuß ber sächsischen Landwirtschaft gebildet, dem außerdem der Verband der landwirtschaft- ichcn Genossenschaften beigetreten ist. Er >esteht aus den Vorsitzenden und den Ge- chäftsführern der erstgenannten Organisa- ionen und einem Vertreter des Eenossen- chaftsverbandes. Seine Aufgabe besteht >arin, unter Abgrenzung der Arbeitsgebiete nach einheitlichen Richtlinien dse Belange der sächsischen Landwirtschaft zu vertreten. Dollsiraueriag am LS. Ae-ruar Der RechtSausschuß des Reichstags, dem -er Antrag aus Einsetzung des VoitS- trauertages sür die Gefallenen voritegt, wird zur Frage der gesetzlichen Festsetzung dieses T<We» nach Bildung der Retchs- regierunsi Stellung nehmen. Für alle Falle Der «»-schuß für dte Festscyun- ei»rs Bolt4tra«erta-«S bei» Rcichsmtni- stertu» de» Inner« bea«traat, -e« Tag i» Bvor-«una»»ege z» schlitze«, -am» ei» würdiger Verlauf -es VolkStraucr- taaeS oewEhrleistet iß. Der Tag soll ein heitlich vo» allen Volksschichte» und Reli gionsgemeinschaften a« 8. Sv»ntaa vor Ostern, Meminiszere, begangen werden, da sich bei der letzten Veranstaltung deS Volkstrauertages in einigen Kirchen, z.y. Württembergs, herauSgcstcllt hat, daß ber 0. Sonntag vor Ostern, Jnvocavit, mit an der« kirchlichen Feiertagen zusammcn- sällt. - Nachdem die Spitzenbehörden der drei großen NeNalonSaesellschaften ihre Zustimmung gegeben haben, wird der BottStranerkag am Sonntag Reminiszcre, also am 28. Februar, vom ganzen Volk einmütig gefeiert werden. Oeckeneiusturz im Darmstädter Hauptbahnhof Auf dem Hauptbahnhof stürzte am heiligen Abend aachmUtag gegen 4 Ahr aus bisher unaufgeklärter Ursache ein Lell der. Hallen decke herab, wobei 20 Personen unter dem Schutt begraben wurden. Don diesen 20 Personen ist eine lebensgefährlich, drei sin- schwer und 16 leicht verletzt worden. Sämt liche Verletzten wurden nach dem Kranken haus« gebracht. D:« AufräumungSarbeiteu wurden sofort aufgenommen. Im Dienste ist keine Störung eingetreten. Aus Darmstadt wird gemeldet: Die ein gestürzte Decke ist eine Rabihdecke von 20S Quadratmeter Flächeninhalt. Die Deck« löste sich zunächst nur an einer Ecke. Sin großer Teil der sich in ber Bahnhofshalle aufhab- tenden Personen hatte dies noch rechtzeitig bemerkt, um sich in Sicherheit bringen zu können. Diesem Umstande ist «S zu ver danken, daß von den Personen, die sich in der B«chnhofshalle befanden, nur verhält nismäßig wenige verletzt wurden. Die Ur sache des Unfalles konnte noch nicht fest» gestellt werden. Die Untersuchung ist einge leitet. Ehrhardt völlig amnestiert La» beim StaatSgcrichtShos zum Schuh« der Republik anhängige Hastversahrcn gegen den Korvettenkapitän a. D. Eltthardt ist nun mehr auch wegen der bekannten McinctdSan- gelcgcnhcit tAnstistuvg der Prinzessin Hohen lohe zum Meineid. Ned.) eingestellt und dem gemäß der bi» jetzt noch in Kraft befindliche Steckbrief znrückgczogen worden. Der Staats- gerichtShos hatte bisher den Standpunkt ver treten, daß dte Amnestie aus den Mcincidsfall keine Anwendung sinde, well Ehrhardt hier auS persönlichem Eigennutz gehandelt habe. Er ist jedoch jetzt ans Grund von neu vorge- legten BcwciSmaterial zu der Rcchtöaussassung gelangt, daß auch in der MeincidSassäre sür Ehrhardt politische Antriebe bestimmend gewesen seien, so daß also die Amnestie sür den ganzen Komplex der Handlungen Ehrhardt- Platz greife. Kake«-er8»-er«ng !« -er Türkei. Reicher Titelfegen in Bayern 8« Weihnachten sind in Bayer« — wie in der Vorkriegszeit — dte Titelverleihungru in grober Zahl hcrauS-gekommvn. Gegenüber der Monarchie hat jetzt der Freistaat auch die Titel Landesgcwerberat und Gowcrberat, LandeSarbeitSrat und ArLeitsrat, Pharmazie rat, LandcSveterinärrat und Dertcrinärrat, sowie Bcrsicherungsrat eingesührt. Zu Lan- desavbeitSrätcn und Arbcitsräten sind Per sönlichkeiten ernannt worden, die sich um das soziale West« als Gewerkschaftler und tn an deren Stellen verdient gemacht haben. Dar- unter befinden sich zahlreiche einstige Arbeiter.! Die Große Nationalversammlung i« Angora nahm ein Gesetz an, das die Ein führung des Gregorianischen Kalenders und des 24 stündigen Tages vorsieht. Wettervorhersage. Weiterhin mild, nur vorübergehend im Flach'and Temperaturen unter 5 Grad Wär« me. Gebirge bis zu 900 Metern Höh« vor wiegend frostfrei. Wechselnd bewölkt, mit verein ten Riederfch'agS chauern. Flachland mäßig«, südwestliche, Gebirge zeitweise leb hafte bis stürmische südwestlich« bis west liche Winde. steht, so konnte doch unsere Kirche kein schöneres Symbol sür die Geburt Christi finden. Poettscherwetse vergleicht man die Tanne mit dem Baum des Paradieses, von dessen Früchten einst Adam und Eva aßen; die Acpfel an seinen Zweigen verstärken diese Erinnerung noch. Sein Grün soll an die Hossnung aus Erlösung gemahnen, seine Nadeln, dte selbst den Wmterstürmen standhalten, die Ewigkeit verkünden. Daß man vielfach eine Krippe mit den Figuren der heiligen Familie, den Hirten, sowie OchS und Eselein unter den Baum stellt, Ist eine kindlich-fromme Sitte, dte namentlich auf den Dörfern noch allgemein gepflegt wird. Weihnachten! Wie manche Betrachtun gen knüpfen sich an dies schlichte Fest, daS wir nicht gedankenlos und nur mit mate riellen Genüssen feiern sollen, damit auch uns ein Hauch seines Geistes umweht! 8 Opernhaus. In weihnachtlichem SSube- runasdrange Hit!« sich F r« tz B u f ch des o h e n- grin" angenommen und st.llte ihn nun am ersten ChrisUage blitzblank vor die dichtgrdrängte Icst- gemeinde. Seine hinlänglich bekannte Art, fein- dynamisch z» formen, wirkte sich gleich in dem lehr langsam genommenen Vorspiel aus. Der hri- lige Gral senkte sich inmitten von EngelschZren in märchenhafter Iariheit herab: nach großem Eres- eendo verrann die Gralsiveis« in Aetyerhmichen. Der 1. Akt setzte absichtlich gedämpft ein und fand sich allmählich erst nach Tempo und Tonstärk« in r'e frische» Weisen des ritterlichen Gepränges: so war eine wohltuende Ueberbrückung geschossen. So dieser Weise »o-te« sich a«ch dte Solisten «ü> Chöre allenthalben anpassen; dte Choristen wartcteni geradezu mit säuselnden "Pianissimi auf. Durch die starke Pianobetonung waren natürlich gewaltig« SteigerungLMögiichdeilen gegeben; di« Ankunst Lohengrins. der Schluß des KSnigsgcdetes, die Finale de» 1. und 2. Aktes, der Zug zum Münster wurden z« faszinierenden Höhepunkten. Die so« listische Betätigung vermittel.« zwar keine neue« Eindrücke, zwang aber zu respektvoller Anerken nung. Max Hirzels Lohengrin hat sich stimm lich ganz fabelhaft entfalte!, aber an Weiche und Klangschonheit durchaus nicht «lngcbiißt. Elisa Stünzners feinglicdrige Geslal . ver nnerlichtee Gesang ist für die Elsa wie geschaffen. Friedrich Plaschkes letdrnschosisdu chveh tcr T lramund hebt sich darstellerisch und gesanglich jedesmal aigan- tisch heraus. Eugenie Burkhardt we ß den Stolz und die Duman!« Ortruds z« unterstreichen und setzt stimmlich übtrwuchtige Akzente auf. Adolph Schoepflin ist ein gütiger König, der mit Bedacht. Sorgfalt und Klangrriz seine Wisen ertönen läßt. Joseph Correck lieh dem H.«r- ruser seine hohe Gestalt, sein sülliges Organ; von allzuleichli h«m Tremolo aber möchte er sich frei machen. Das aurverkaufte Haus bOan.rw sich für die Festgabe beim Dirigenten, bei d«n Solisten in üd«rströmend«r Art, wie es sich ^lül) t«. Zentraltheater. Am 31. Dezember beendet das Neue Theater sein Gastspiel tm Zentraltheater. Freitag, den 1. Jannar beginnt da» Gastspiel der Jean-Gilbert-Tournee mit der Gesangs- posi« Usch' tn »er Berliner Origittalbcsctzuug mit Uschi Elleot, Aritz Schulz. Gertrude Ber liner. Lie Erstaufführung wird ber Kompo nist dirigiere«. Kartenverkauf ab 2V. De»«mu ber »o» 10 Uhr a«,
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