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Erscheint täglich mit den Setlagen? Amtz. Fremden- «nd Kurvst«, Lebe» im SW, Ägrar-Dart», Rablo Mu-estuoben, Au« alter und neuer Zett, Moden-Zeltuog, Schn! > tmu st erdogen Oer Se»ug<prels beträgt frei «onatl.Mk.1D0,durch diepestahn«Zustell-ebvhrmana« Mk.2...FürFM«köh. Gewalt, im SM, Lgrar-Dart«, Rablo-Zeituo», I Langen werbe» dte «gest u Der Setugsprels beträgt frei ms Haus I «tt so Soldpfranige». « nicht übernehm Richtig! Lionnerstag, den Oktober ^S2S 22S aalte»« Petit-A«tl« mit 20 Solbpfeanig«» ber«chn«t, Re Nam« die 4 gespaltene Zeil« lnzeia«, ». Reklamen mit platzavrschristea und »chwieriaen Satzarten werden mit sox «usschlaq derechnet. Schluß der «iqeigenannahm« oorm. 11 Uhr. Für das Erschetna» der Anzeigen an bestimmte» Laa« oder Plätzen, sowie für teiephonische Aufträge wird keine Gewähr geleistet. Insertionsbeträge sind sofort det Erscheinen der Anzeige fällig. Set späterer Zahlung wird der am Dm, der Zahlung giltig« Zeilenprets in «nm mmg gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klaqe »d. Konkurs d. Auftraggebers, 4'^" <7/ Sm^Wöe DMMU m <MWWM ' mit Loschwther Anzeiger LL Taseszetstiug für das Mche Dresden und seine D-rvrte. Dieses Matt enthält die amtlichen VeKanntmachnngen de« Rate« zu Dresden für die Stadtteile Vlasewitz, Loschwitz, Weiher Hirsch, Vühla«, Rochwitz und Laubegaft pl. und M. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach« witz. Riederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig und SchSnseld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Eine Denkschrift über die preissenkungsattion Reue Hoffnungen der Regierung Dia RetchSregierung gibt in einer umfang, reichen Denkschrift eine zusammensassende Darstellung über ihre Maßnahmen zur Preis, senkung. Diese Maßnahmen sind zum Teil durchgeführt, zum Teil in der Durchführung begriffen. Weitere werden vorbereitet. Dte Denkschrift besagt: Mit Rücksicht auf dte Ermäßigung der Um. satzsteuer von 1A auf 1 Proz. am 1. Oktober ist bei allen in Betracht kommenden Wirt- schaftsverbänden auf eine einheitliche Preissenkung hiugewirkt worden. Die Lpitzenorganisattonen haben ihr -»gestimmt. Aijf dem Gebiete der industriellen Erzeugnisse baben die Verhandlungen mit den Verbänden in vielen Fällen zur Zurücknahme von beabsichtigten Preiserhöhungen und zu Preis. Herabsetzungen geführt. Mit Sirk»«» »o« 1. Oktober find »eitere PreiSfeukuugeu zum Teil er» hebiich über bas durch die Herabsetzung der Umsatzsteuer bedingte Maß hinaus gesichert. Verhandlungen wegen anderer Preisherab. sctzungen schweben. Gegen eine Reihe von Verbänden, die nach Auffassung der Regie rung unberechtigte Preiserhöhungen in letzter Zeit beschlossen haben, wurde mit den Mitteln der Kartellverordnung vorgegangen. Den Mißbräuchen im Kartellwesen wird mit aller Schärfe begegnet. Eine Reihe von Klagen vor dem Kartellgericht ist angestrengt, um die Fakturierung in fremder Währung und dte „FreibletbendVKlausel zu beseitigen. Andere Klagen, die sich gegen gewisse Treuerabatt, bestimmungen und Preisbindungen der Ab nehmerschaft richten, werden demnächst folgen. Etwa 85 bedeutendere Verbände erklärten sich freiwillig bereit, künftig nur in Reichs mark zu fakturieren. Eine fast gleich hohe Zahl verzichtete auf die „Freibleibend"-Klau- sel und ging zu Festpreisen über. Bei weite, ren Verbänden sind Treuerabattbesttmmungen für dte Abnehmerschaft beseitigt oder auf ein für die Allgemeinwirtschaft unschädliches Maß zurückgeführt. Die Staats, und Minister. Präsidenten der Länder haben zugesagt, die Reichsregierung bei der Ueberwachung der Kartelle, Verbände usw. zu unterstützen. Auf dem Gebiet der Ernährung muß hervorgehoben werden, daß wichtige Lebens mittel, wie Getreide und Kartoffeln, im Preise im Verhältnis zum Teuerungsdurchschnitt niedrig stehen. Der Brotpreis für 1 Ktlogr. sank in Berlin von 40 Pfg. Anfang März bis auf 35 Pfg. Verhandlungen über die weitere Anpassung des Brotgewichts an den in zwischen wieder gesunkenen Mehrpreis sind im Gange. Dte Fleischpreise unterliegen fortgesetzter Kontrolle. Der Berliner Fleisch großhandel hat sich bereit erklärt, keine be sondere Spanne mehr zwischen dem Markt- preis für Schlachtvieh und dem Großhandels preis für Fleisch zu berechnen. Für Laden- fleischer hat dte mittlere PreiSprüfungSstelle Berltn-Brandenburg nach eingehenden Ver- Handlungen den Zuschlag für Frischfleisch und Wurst zusammen auf höchstens 20 Proz., für Frischfleisch allein auf höchstens 15 Proz. fest- gesetzt. Der Verkauf von zollfreiem Gefrier, fleisch erfolgt vom 1. Oktober ab unter Neber, wachung durch die Gemeinden. Die Marga, rtnetndustri« erklärte sich bereit, die bisherigen Bindungen des Kleinhandels an feste Der- kaufSpreike fallen zu lassen. Der Zucker neuer Ernt« wird im Preise ermäßigt werden. Die Staats- und Ministerpräsidenten der Länder haben auch diesen Maßnahmen ihre volle Unterstützung zugesagt. Die Deutsch« ReichSbahuqesellschast er» mäßig« die jetzt gültigen Frachtsätze »für dte wichtigsten Lebensmittel vom 1. Oktober ab um 10 Proz. Außerdem sollen demnächst ermäßigte Frachtsätze für GetreibetranSporte aus Ostpreußen nach dem übrigen Dentsch. land eingeführt werden. Mit den Kom. munen werden Verhandlungen wegen der Preis« für Wasser. Elektrizität usw. ausge- nommen werde». Bei Vergebung von öffent- lichem Aufträgen wurde der freie» Sou» Belgiens und Italiens Antwort In Beantwortung der Mitteilung des deutschen Gesandten erklärte der belgische Außenminister, die belgische Regierung sei glücklich, die Note zu erhalten, nach der die ReichSregierung die Einladung zur Sicher- heitspaktkvnferenz annehme, die am 5. Oktober in Locarno stattfinde, und stellte mit Genug, tuung fest, daß die Note keinen Vorbehalt ent. halte. Was dte Erklärungen anbetrcffe, die bei der Ueberreichung der Note abgegeben wur. den, ohne jedoch Bedingungen für die Annah. me Deutschlands zu sein, so erkläre die bel gische Negierung, daß in den Fragen der Räu mung der Kölner Zone und der Entwaffnung Deutschlands eS von der deutschen Regierung selbst abhänge, ihre Lösung durch die Trfül. lung der Verpflichtungen zu beschleunigen, an die die Note vom 4. Juni 1025 sie ennnerte. Die Frage der SrtegSverantwortlichkeit Deutschlands sei durch den Plan eine- Gicher- heitspakteS nicht aufgeworfen worden. Im übrigen sei sie, was Belgien anbetreffe, nicht nur durch den Versailler Vertrag, sondern auch durch die Erklärungen des Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg im Reichstage am 4. August und am 1. September 1924 geregelt. (Das jetzige Zurückkommen der belgischen Regierung auf jene unglückliche Rede Beth- mann-HollwegS vermag nichts in dem Sinne zu beweisen, als ob Deutschland die Schuld im Kriege auf sich geladen hätte. Im übrigen be sagen die zahlreichen Aktenveröffentlichungen zur Genüge, wer wirklich die Schuld am Kriege trug.) * Wie die Agenzia Stefani meldet, wurde die italienische Regierung, die zugleich mit den übrigen Alliierten die Mitteilung von der deutschen Note über die Teilnahme an der Sicherheitspaktkonferenz und von den mündlichen deutschen Erklärungen er hielt, über den Meinungsaustausch zwi- schen den alliierten Regierungen über die Deutschland zu erteilende Antwort unter richtet. Da der Sicherheitspakt auf der vollkommenen Achtung vor den Verträ gen gegründet sein soll, ist eS nicht mög lich, die durch die Erklärungen Deutsch lands angeregten Fragen in Erwägung zu ziehen. Die Mitteilung, dte die italie nische Regierung an die deutsche Negie rung gerichtet hat, ist in diesem Sinne ab- gefaßt. Ministerrat in Berlin Unter dem Vorsitz deS Reichskanzlers wur de gestern abend ein Mtntsterrat abgehalten, der sich mit den für die Konferenz von, Locarno notwendigen Vorbereitungen beschäftigte. Ferner sollen dem „Berlin. Lokalanz* zufolge verschiedene Punkte der EntwasfnungSfrage be. sprachen worden sein. * Tschitscherin bei Stresemann Der gestern in Berlin eingetrosfene russi sche Außenkommissar Tschitscherin folgte abends mit dem russischen Botschafter in Berlin, Krestinski, einer Einladung zum Abendessen beim RetchSaußenminister Stresemann, an dem auch Beamte deS Auswärtigen Amtes, Diplo maten, Politiker und Wirtschaftler tetlnahmen. kurrenz durch entsprechende Anweisung an di« ReichsressortS wieder zur Geltung ver. Holsen. Die Zinssatz« für öffentliche Gelder, so weit Post, ReichSbahngesellschast. Reichs, Versicherungsanstalt und Neichsfinanz, Ministerium in kommen, nmrdeu herabgesetzt. Die mit -er W^rergabe betrauten Banken haben sich verpflichtet, die Zinsermäßigungen ihren Kreditnehmern in vollem Umfange zu- gute kommen zu lassen. Dte Länderregierungen haben sich auch in diesem Fall zur Unter, stützung bereit erklärt. DaS Bankgewerbe wird die Kredit- und Akzeptprovisionen vom 1. Oktober ab um 20 Proz. ihrer derzeitigen Höhe ermäßigen. DaS Bankgewerbe hofft, einer zukünftigen Beruhigung auf dem Geld- und Kreditmarkt in naher Zukunft durch weitere Erleichterungen Rechnung trage» zu können. Die Reichsbank wird die Reichs regierung auch weiterhin unterstützen und insbesondere die Kreditgesuche derjenigen Kreise besonders nachprüfen, die tu letzter Zeit Preiserhöhungen vorgenommen haben. Die Gesetzesvorlage über die Aushebung der Geschäftsaufsicht wird so gefördert werden, daß sie den Reichstag alSbald nach seinem Zusammentreten beschäftigen kann. Die Frag« einer Herabsetzung der GerichtS- und AnwaliSgebühren wird im ReichSjusttz- ministerium geprüft. Die GtaatS- und Ministerpräsidenten der Länder haben zuge sagt, für ihren Zuständigkeitsbereich die Höhe der Gebühren einer Nachprüfung zu unter ziehen. Industrie und Kakiunerungsfrage Der qeschäftsführende Ausschuß und der gro^e Ausschuß der Kar'ellstelle des Reihsverbandes k« deuiftden Industrie Haden am M'ttwoch folgend« Richtlinien in der Faktur erunqsfraae beschlossen Der Reichsverband der deutschen Industrie rm^f eßl- seinen Mitgliedern di« Prelsstellunq und Fak'u- rierrmq in Reichsmark. Soweit besondere Drr- hältniss« eine Preisstellunq in Goldmark zurzeit noch nicht entbehrlich erscheinen lassen, wird di« Goldmarkklausel in Verbind«»» mit Feingold ge- mäß den bisherigen Beschlüssen d«s R«!chsv«r- dandes der deutschen Industrie empfohlen. In den- lenigen Ausnahmefällen, in denen eine Preisstel- lung in Fremdwährung unerläßlich erscheint, ist «in« besonder« Verständigung mit dem Re chswirischafts- Ministerium notwendig, wobei der Reichsoerband zur Vermittelung zur Verfügung steht. Der Reichs- verband hält die Ausübung des Kartellzwanges mit dem Ziele, die Preisstellung in Reichsmark zu ver bieten, für unzulässig. ZM 78. WlMy des «eGplWM m MtMß Aufgaben der presse Zur politischen, wirtschaftlichen un kulturellen Entwicklung der Neuzeit ge hört, das wird niemand zu bestreiten wa gen, auch die Presse. Ihr fällt dte be deutsame Aufgabe zu, Wegsucher und Weg bereiter zu sein, — der Mittler zwischen Vergangenheit und Zukunft, dte leben dige Brücke auch zwischen Staatsbürger und Staat. Gerade ein Zeitalter oe- Parlamentarismus, wie wir es jetzt durch leben und worauf wir so stolz sind, ist ohne Presse ganz undenkbar. Politik, Kultur und Presse, diese drei gehö ren nun einmal zusammen. Der Mensch wird heute in seiner gan zen Arbeit und Haltung durch jene drei Kreise bestimmt, in di« er hineingestellt ist; drei Kreise, die einer zwar aus dem an deren gewachsen, in ihren wesentlichen Grundfragen jedoch verschieden geartet sind und unterschiedliche Anforderungen an den Einzelnen stellen. „Das sprechende Band, das den Ein zelnen mit Staat und Welt verknüpft", sagte ein Denker, .ist die Presse". Und hier auf dem politischen Gebiete liegt ihre erste Augabe; soll sie -och Mittler sein zwi schen Staatsbürger u. Stqat, und nicht zum letzten auch zwischen den Staaten unter einander. Wie anders könnte das Inter esse der ganzen Welt auf die Notlage Deutschlands gerichtet werden, als durch eine zielbewusste deutsche Presse, die sich in ihrem Grundsatz, dem StaatSwohl zu dienen, zum Dolmetsch deS notlü- denden Volkes gemacht hat. Gehört eS nicht weiter zu den vornehmsten Aufgaben der deutschen Presse, in der Zerfahrenheit unserer Zeit die Richtung zu geben für große und hohe Ziele, und den Glauben an die Erneuerung unseres StaatslebenS zu stärken und zu festigen? Hat unsere Presse durch die politische Ohnmacht des Deutschen Reiches erhöhte politische Bedeutung gewonnen, so ist auch ihr kulturelles Schwergewicht be deutend gewachsen. Unsere empfindliche Verarmung hat die Herstellung und den Kauf von Büchern erheblich beeinträchtigt; infolgedessen ist die Zeitung, und gerade auch ihr nicht politischer Teil, für Millio nen schon zur wichtigsten Quelle geistiger Nahrung geworden,- ja, man wird behaup ten dürfen, daß sie für die Mehrzahl der Menschen das einzige Bindeglied zur All gemeinheit darstellt; wie unendlich viele sind darauf angewiesen — und sie sind zum Teil durchaus zufrieden damit — ihre Kenntnisse nur aus den Berichten der Tagespresse zu schöpfen und eben aufgrund dieser Berichte ihre Urteile über alle Dinge zu fällen, die nicht im Bereiche ihres Sehkreises liegen. Nach tausenden zählen die Kanäle, durch welche die deut sche Presse alltäglich kulturelles Wissen verbreitet, und sie erfüllt damit eine doppelte Aufgabe, denn sie stärkt dadurch neben der Verfechtung bestimmter Kul turinteressen den kulturellen Zusammen hang des Volkes. Das ist um so wichtiger, weil wir Deutschen heute durch unser her bes Geschick ein doppeltes Leben zu führen haben, das eine als Staats Nation in der sichtbaren politischen Existenz unseres Reiches, das andere als Kultur Nation in dem weit über unsere politischen Gren zen hinausragenden Reiche einer geistigen Existenz, die uns blutsverwandt ober ge schichtlich verwandt ist.