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179 1925 nst, ReNamen dir 4 gespaltene Zeile wterigen Satzarten werden mit ZOK Netzen im Äild, Aarar-Darte, Radio-Zeiiun-, l «neigen werden dte »gesvolt«« Pettt-Zilll« mit 20 Goldpf«mia«n der degen. Der SezvHspr^s betrügt frei ins H<ws s mit »0 «olbpfenntgen. An»eig«i «. Resiamev m« platzvorichrlstim unb . Fälle hök.Gewalt, .^.x . Ausschlag berechnet. Schluß der An;eig,nannabme norm. 41 Uhr. Für das drscheinen I Redaktion Md- Expevtffon perSln.e.gen an bestimmt«, Ta-«, -d^ Mh-N, sowie für telephonisch. Auftrügewird I 4 I ?«lnr Gewähr geleiftet. Insertkmsbetrüq« sind sofort bei Erschein«, der Anzeige füllig. I I Sei späterer Zahlung wird o« am Tage der Zahlung giltige Zellenpreis in Anrr' nung > - — 8?. Jahrgang » 7 .. . c " '"V Dienstag, den 4. August SachWe mUlWg M ÄWM Kernsprech-Anfchfuß: Amt Dresden M. SIS« Sandtteute SsadGoeek Dresden, Sirokaste Bl«s«»itz Rr. SSS Lel -Adr. : «dgauprefse Slafewttz MN L.0slyrMyer ««Aeiger postsche^oest» M. »11 Vreden Tageszeitung für das Sflttche Dresden und seine Darorte. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachnngen de» Rates zu Dresden für dte Stadtteile Glasewitz, Voschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Bochwitz und Laubegaft (ll. und lll. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Verlag: Gldgau-Vuchdrutkrei und Versagsanstatt Hermann Dey« » a» Drosdsv-rMfmutst. - VsranNoortstch Dr Lokai« Larl Drache, für dsn übrig«, Inhalt Suga« Werner, beide in Dresden. Er rbein: täglich mit den Seilogsn: Amtl. Fremden- und Kursiste, Leben lm Äild, Aarar-Darte, Radio-Zeiiun-, j An^igen^ werben die » D.uvesiunden, Aus alter und neuer Zeit, Mod«,.Zei<ung,Sämi<tmuslors monall.Iik.I.yo, durch biepost ohne Zustestgebsthr menatl Mk.2.-. Für l.- - . , Krieg, Streiks usw. hat der Äezieher keinen Anspruch aus Lieferung bzw.Aochneferunq der Zeitung ob. Rückzahl. d. Lesegeldes. Druck: Clemens Landgraf Nächst., Dresden -Fr eital. Lei unverl. eingesandt. Manuskripten ist Rückporto beirufüq. Für Anzeigen, welche durch Fernspr. aufgegeb. werden, könn. wir eine Verantwort, be». der Richtigkeit nicht übernehm. Die Verkehrssteuern vor dem Reichstage Oie Parteien gegen die Maßnahmen des Reichsfinanzministers. — Endlose Debatten zwischen Regierung und Opposition im Reichstage. — Erweiterung des Reichskabinetts. — Flüchtlingselend. Was geht beim Zentrum vor? Oer Kampf um die Umsatzsteuer (Eigener Informationsdienst.) Die vom Reichsfinanzministerium in Aus sicht gestellte Herabsetzung der Umsatzsteuer als Gegengewicht gegen die Schutzzölle findet in den parlamentarischen Kreisen wenig Anklang. Fast alle Parteien sind der Meinung, das; die Ummysteucr allmählich verschwinden müsse und daß ihre Aufrechterhaltung bis zu andert halb Prozent für die Wirtschaft untragbar sei. Ain Montag haben zwischen dem Reichssinanz- minister und den Parteien Besprechungen stattgefnnden, die ergebnislos abgebrochen wurden. Es scheint, daß sich diesmal der Widerstand der Parteien gegen die Maßnah men des Reichsfinanzministers viel stärker deutlich machen wird, als bei anderen Ge legenheiten. Ein neuer Minister der besetzten Gebiete 1 Eigener Informationsdienst.) Wie die Blätter melden, steht die Ernen nung des Zentrumsabgeordneten von Guerard zum Minister der besetzten Gebiete unmittel bar bevor. Abgeordneter von Gnerard, der dem rechten Flügel des Zentrums angehört, ist geborener Rheinländer und verfügt über enge Beziehungen mit der rheinisch-westfäli schen Industrie. Die Zentrumsfraktion hat von Guerard als Ministerkandidaten nomi niert, nachdem der frühere Reichskanzler Dr. Marx und der rheinische Zentrnmsabgeorduetc Dr. Kaas eine Berufung in das Reichskabinett abgelehnt haben. Regierungserklärung über die Außenpolitik (Eigener Informationsdienst.) Wie wir hören, wird Außenminister Dr. Stresemann in einer -er nächsten Reichstags sitzungen, außerhalb der Tagesordnng, das Wort ergreifen, um zu dem Ausweisungs konflikt mit Polen Stellung zu nehmen. Im Anschluß daran werden die Parteien gegen die Maßnahmen der polnischen Regierung Protest erheben. Sozialdemokratischer Protest gegen die Optantenausweisungen Der Bezirksparteitag der Sozialdemokraten Grof-berljn nahm gestern eine Entschließung an, in der schärfster Widerspruch gegen die allen mensch lichen Empfindungen widcrsprecl;erde Grausamkeit erhoben wird, mit der die polnische Regierung als Mittel im Kampfe um die Handelsverträge die Ausweisung vieler Tausender von Deut chen an wendet. Jedes geeignete Mittel müsse angewendet werden, um dieser unwürdigen Gewalttat entgegen- zuwjrken und den Notleidenden Hilfe zu bringen. Heftige Auseinandersetzungen in der Sozialdemokratie* (Eigener Informationsdienst.) In der sozialdemokratischen Reichstagsfrak- tton ist es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem gemäßigten rechten und dem linken radikalen Flügel gekommen. Dte Ver einbarungen, die dte sozialdemokratische Frak tion hinsichtlich der Abkürzung der Steuer- und Zolldebatten mit den Regierungsparteien abgeschlossen hat, wurden von dem linken Flügel als eine Kapitulation bezeichnet, die zu einer unerträglichen Beschränkung der par lamentarischen Rechte führen würde. Die Wortführer des linken Flügels wollen sich da her an diese Vereinbarungen tzberhaupt nicht kehren. Auch wegen der Barmat-Affäre ist es zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen, da die radikale Rechte sich in der schärfsten Weise dagegen ausgesprochen hat, daß die Das Drama in Severing über die Ursachen der Mängel Der preußische Innenminister Severing er klärte in einer Unterredung mit Pressevertre tern u. a.: Die Schuld an den wenig erfreu lichen Zuständen im Schneidemühle! Optanten lager treffe nicht die deutschen Behörden, weil nicht vorauszusehen war, daß ein so starker Zustrom der Optanten nach Schncidemühl er folgen werde, da die polnische Regierung das erforderliche Zahlenmaterial den zuständigen deutschen Stellen nicht rechtzeitig zugeleitet habe. Vom preußischen Innenministerium und von anderen Behörden seien im April -. I. An fragen und Aufforderungen an die deutschen Ovtanten ergangen, ob sie gewillt (eien, sich in der Landwirtschaft zu betätigen. Ans diese An fragen seien gar keine oder nur spärliche Ant worten eingegangen. Es seien deshalb keine zahlenmäßigen Unterlagen dafür vorhanden gewesen, ob und wieviel Familien durch die Hilfe ihrer Verwandten in Deutschland Unter kunft finden würden. So lasse es sich erklären, daß schließlich nicht genügend Unterkunfts räume zur Verfügung standen. * Ein Regierungserlaß Der preußische Minister des Inneren, Se vering, hat sofort nach seiner Rückkehr nach Berlin durch einen Anschlag im Lager Schneidemühl n. a. folgendes bekanntgegeben: Es wird von der preußischen Regierung alles daran gesetzt, um einmal den Abtrans port eines erheblichen Teiles der Optanten in die einzelnen preußischen Regierungsbezirke stark zu beschleunigen, und sodann für die im Lager Zurückgebliebenen weitgehende Erleich terungen ihrer schwierigen Lage zu schaffen. Zu diesem Zwecke gehen noch am Dienstaa, dem 4. August, an die preußischen Regierungs präsidenten einige dienstliche Anweisungen des Ministeriums des Innern heraus, sofort alle erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, um die ihnen zugewiesene Zahl von Optanten in ihren Regierungsbezirken beruflich unterzubringen und mit Wohnungen zu versorgen. Voraussicht lich werden noch in dieser Woche 1500 bis 2000 Optanten auf die einzelnen Regierungsbezirke verteilt werden, so daß eine erhebliche Entla stung des Lagers Schneidemühl eintritt. Im ganzen wurden bis jetzt schon Optanten mit einem Familienbcstand von 5000 Personen beruflich untergebracht. Für die vorläufig im Lager Znrückbleibcnden sind zahlreiche Maß nahmen vorgesehen, die der Verbesserung der Unterkunft, der Unterbringung der Kranken und Kinder, der Sicherheit, der Unterbringung und Ablenkung, dem Sport und der Beratung -er Vertriebenen dienen sollen. sozialdemokratische Presse sich zum Beschützer Barmats anfspielt. Versuchter Sturm auf die Leipziger Polizeiwache Am Sonntag abend in der achten Stunde ist das Ueberfallkömmando alarmiert worden, um bei einem Sturm der Roten Frontkämpfer auf die Polizeiwache im Hauptbahnhofc in Leipzig ein zugreifen. Eine große Anzahl von Teilnehmern am Roten Frontkämpfertag hatte sich auf dem Querbahnsteig des Hauptbahnhoses ongefammclt und war mit den dort postierten Polizeiveamten in Konflikt geraten. Fm Laufe der Streitigkeiten wurden die Polizcibeamten dadurch bedrängt, weil die Roten Frontkämpfer einen Sturm auf die Polizeiwache vorbereiteten. Es entstand eine große Schlägerei, die Menschenmenge wuchs auf mrh'ere hundert Personen an, bis schließlich Sipo mit Gummiknüppeln den Platz säuberte. Wie wir Schneidemühl Sofortige Untersuchung gefordert Die völkische Fraktion des Reichstages for dert in einem schleunigen Anträge eine Unter suchung darüber, welche Behörden die Verant wortung für die unerhörten Zustände im Schneidemühle! Durchgangslager treffen. Weiter wird der sofortige Abbruch der diploma tischen Beziehungen mit Polen nnd die Aus weisung sämtlicher in Deutschland sich ausgal- tenden Polen gefordert. * Englische Kritik Die Berichte über -ie Behandlung der aus Polen ausgewieicnen deutschen Optanteu wer den vou der englischen Öffentlichkeit mit gro ßem Interesse verfolgt. Die englischen Zei tungen enthalten sich zwar fast feder Stellung nahme, drucken jedoch die Meldungen ihrer Korrespondenten in aller Ausführlichkeit ab. Der Berichterstatter der „Dailn Mail" weist auf den Gegensatz in der Behandlung der bei derseitigen Staatsangehörigen durch Deutsch land und Polen hin und spricht von einem voll kommenen Zusammenbruch der Organisation für den Empfang der aus Polen zurückkehren den Deutschen. Der „Timcs"-Korrespondent meint, die deutsche Regierung habe, obwohl sic elf Monate Zeit gehabt hätte, ihre entsprechen den Vorbereitungen offenbar bis zum letzten Augenblick verschoben. Die Hauptverantwor- tung für -ie schlechten Vorkehrungen falle auf den preußischen Iunenminister Severing. * Oie amerikanische Auftastung Die polnische Ausweisungssraqe wird in Amerika nach wie vor stark beachtet. Unver kennbar ist. -aß die öffentliche Meinung mehr auf feiten Polens steht. Deutschland trägt an dieser Auffassung eine gewisse Mitschuld. In Reuyork gab beispielsweise der Geschäftsträger Polens eine lange Erklärung ab, die allseitig abgedruckt wurde. Offizielle deutsche Erklärun gen blieben dagegen vollständig aus. Die äu ßerst geschickte Erklärung des polnischen Ge sandten gipfelte darin daß Polen das Recht zu den Ausweisungen aus Grund des Versailler Vertrages znstehe. Es seien Verhandlungen unter den Auspizien des Völkerbundes in die ser Frage vorausgegangen. Die betroffenen Deutschen und die Reichsregierung hätten be reits seit Jahresfrist gewußt, was ihnen bevor stünde. Der von Deutschland und Polen an erkannte Schiedsrichter hätte einen Schieds spruch gefällt, auf Grund dessen das Wiener Uebercinkommen zwischen Deutschland und Po len zustandegekommen sei. Polen, das seit Jahren mit der Ausweisung gerechnet habe, habe alle Vorbereitungen hierfür seit langer Zeit getroffen. hören, wurden bei der Schlägerei zwischen Polizei und Roten Frontkämpfern über 20 Personen ver letzt, darunter zehn Polizeibeamte Ruftifch-ftanzöfische Bepstän-igung (Eigener Informationsdienst.) Im Zusammenhang mit den Gegenwärtigen neuen russisch-französischen Schuldenverhand lungen verlautet, -aß es den Bemühungen Krassins gelungen sein soll, eine wesentliche Annäherung zwischen den Auffassungen der bei den Regierungen zu erzielen. Krassin dem he sich hauptsächlich um eine wirtschaftliche Ocr- ständigung mit Frankreich, durch die Frank- reich seinen früheren Einfluß auf die russische Uralindustrie zurückgewinnen könne, ^ie An gebote Krassins sollen in Frankreich einen . u- ßertt günstigen Eindruck gemacht haben. In den führenden politischen Kreisen spricht man augenblicklich fast ausschließlich über gewisse Vorgänge in der Zentrums partei, die darauf schließen lassen, daß es innerhalb der nächsten Monate zu einer Ent scheidung darüber kommen wird, ob das Zentrum die Beziehungen zu den Weimarer Verfassungsparteien endgültig lockern und eine Annährung an die Rechtsparteien voll ziehen wird. Tritt dieser Fall ein. dann würde auf Jahre hinaus eine gemäßigte Rechtspolitik im Reiche und in den Ländern sichergestellt sein, die erst bei den nächsten Reichstagswahlen vor eine neue parlamen tarische Kraftprobe gestellt werden könnte. Diese Erörterungen sind vor asten Dingen dadurch entstanden, daß neuerdings der auf dem rechten Flügel der Partei stehende ZentrumLabgeordnete von Guerard als Mi nister in das Reichskabineti Luther berufen werden soll und damit seine Partei noch enger an die Regierung Luther binden dürfte. Noch vor wenigen Wochen hat sich das Zentrum geweigert, ein weiteres Mi- nisterium im Kabinett Luther zu besetzen, weil es starke Bedenken dagegen hatte, seine neutrale Haltung im Reichstag dadurch auf zugeben. Nunmehr aber scheinen die Frak tionsvorstände des Zentrums endgültig da zu entschlossen zu sein, mit der Weimarer Politik zu brechen und den Rechtskurs im Reiche auf weite Lickst hinaus mitzumachen. Der linke Flügel der Partei, der dieser Ent wicklung schroff ablehnend gegenübersteht, wehrt sich mit aller Kratt gegen eine solche Umstellung, aber zurzeit besteht keinerlei Aussicht darauf, den Gang der Ereignisse aufzuhalten. Auffallend ist die Tatsache, daß der Führer des linken Zentrums, der frühere Reichskanzler Dr. Wirth, schon seit mehreren Tagen nicht mehr an den Reichslagssitzungen teilnimmt und wiederholt gesonderte Be- sprechungen der Arbeiterkreise seiner Partei einberief, um gegen die Politik der Frakti- onsmehrheit energisch oorzugehen. Dem Ein fluß Dr. Wirths dürfte es übrigens auch zuzuschreiben sein, wenn neuerdings die christlichen Gewerkschaften als Gegenwcrtung für die Schutzzölle die Befreiung der Lebens mittel von der Umsatzsteuer verlangt haben. Diese Forderung hat gewisse parlamentarische Schwierigkeiten hervorgcrufen, die aber wahrscheinlich auf dem .Kompromißwege wie der beseitigt werden können. Immerhin ist es nicht uninteressant, daß die gewerkschaft liche Richtung im Zentrum neuerdings eine sehr rührige Tätigkeit entfaltet, um auf die Entscheidung der Zentrumsvorstände einen wesentlichen Druck auszuüben. Da aber die Fraktionsmehrhcit mehr denn je geneigt ist, in der innerpolitischen Entwicklung klare Ent scheidungen herbeizuführen und auf jeden Fall neue Regierungskrisen zu vereiteln, werden die Arbeiterkreise der Partei zum Nachgeben gezwungen sein. Daß hierbei zwischen den einzelnen Richtungen im Zentrum gewisse Meinungsverschiedenheiten fortbestehen blei ben werden, ist unvermeidbar, aber die ge genwärtigen Führer des Zentrums glauben durch eine geschickte Politik ernstere Konflikte vermeiden zu können. Die demokratische Linke im Reichstag verfolgt die Vorgänge im Zentrum mit wachsender Beunruhigung und sucht neuerdings die Zentrumspolitiker dadurch zu beunruhigen, daß sie eine schroffe antiklerikale Politik ankundigt. « Einige Linksblätter beginnen bereits mit einer zen trumsfeindlichen Propaganda, indem sie von