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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 04.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192301045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19230104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19230104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-04
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Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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Oie Briten wollen abreisen? London, 4. Januar. „Daily Mail" daichstl, bei n>ah schitakch, daß Lst Pariser Doaferea- ge von Testvbon- Ireistaat Sachsen. gs. Acuderunq der Vorschrisom über die cinfachte Besteuerung dcS Arbeitslohnes. Wetter—rtzersage. » E>. ki.» Aos dem Gerichtssaale. Im Berliner Klante-Prozeß beschloß gestern das Gericht Fortsetzung der Verhandlung einige Stunden täglich mrd Vorführung des Angeklag ten unter Dr. Bürger- Leitung. Die Haft- entlaffung ivurde obgelehut. Der SstfängulS arzt Dr Bürger erklärte dem Gericht, cs handle sich bei Klonte nm e ne schwere Tuberkulose au beiden Seiten. Auch ein.' kurze Bcr^iudlungs- dauer erscheine ausgeschlossen. Die Lebensgefahr sei nicht beseitigt. Der Vorsitzende ordnete daraus au, daß die zwei Sachocrständigcn ihn hierzu für fähig er klärten. Klonte vorzuführeu. Klonte wurde dann, wie schon einmal, ans einer Bohre liegend, in den Saal getragen. Im ystrlanfe der Be weisaufnahme wurde auch ter Krimlnaliuspek- tor v. Mantcusel als Sachverständiger vernom men, der ein vernichtendes Urteil über das Klontesche Susiem fällte. Ans Grund der Noch Prüfung und on Hand von Notizen Klantes endete es im Endresultat mit einem erheblichen Verlust. Das einzig sichere System auf -er Rennbahn sei dos Buchmachersystem. Klonte habe das sicher auch gemutzt, «voraus zu schließen sei, dotz er selbst au sein System nicht glaubt habe. Berlin, 4. Januar. An der heutigen Bor- nüttaasbörse wurden die nachstehenden Devisen wie folgt notiert: Holland 3120/30, England 36500/700, Amerika 7825/75. Frankreich 565/70, Belgien 520/25, Schweiz 1495/1500, Italien 394/98, Polnisch« Noten 43»/«. Prag 245, Schweden 2115/25, Dänemark 1625/30, Nor- ivegen 1490/1500, Wien 11. zu überantworten. S« Neuregelung der Hebammen- Gebühren. Der Bund sächl. Hebammen- Bereinigungen hat im Sinne des 8 612 B.G.V. und der ministeriellen Verordnung vom S Mär, 1922 die HebammengobObom Der Rat bewilligte 10 Millionen Mark für Notstands- arbeiten und 5 Millionen Mark für Wtnterarbei- ten, um der Arbeitslosigkeit nach Möglichkeit zu begegnen. Leipzig. G r ä b e r s ch ä n d u u g. Iu dem Schönefelder Friedhof ist von einer Grabstätte eine Vronzetasel mit Inschrift und eine aus fünf Säulen bestehend« 1 Meter hohe Gtttertür aus Bronze gestohlen worden. Ferner wurde vom Friedhof »U Leipzig Kleinzschocher eine kup ferne Urne von einem Famtltengrabe entfernt. — Leipzig, lleberfälle. Bezeich nend für die nächtliche Unsicherheit ist ein frecher Raubüberfall, der in der 4. Morgen stunde des Montag in der Nähe des Lm- donalter Marktes verübt wurde. Mehrere Paare junger Leute, die sich auf deck ddnh- bausewege befanden, wurden von 5' bis 6 Männern, die mit Schlagringen bewaffnet woran, überfallen und nicht nur der Brief- tasclnm ,md Wertsachen, sondern auch einiger Kteidlmgsstücke beraubt. Obwohl die Stra fen um diese sehr belebt waren, gelang es den Räubern, zu entkommen. — Plaue«. Der Stratzcnbahnbetrieb völlig eingestellt — das Personal entlassen! Mit der Jahreswende ist die Einstellung unserer Stratzcndahn zur Wirklich keit geworden. DaS gesamte Fahrpersoual ist entlassen und Kat nur zu einem Teil anderwc't Arbeit gefunden. Wie lauge der Stratzcnbahn- brtrieb ruht, wir- ganz von Len Umständen und wirtschaftlichen Verhältnissen avhängcn. Die Anlage selbst bleibt bestehen. — Marienberg. Schwerer Un glücks fall. Der Gastwirt T-ub.n reinigte land di« n«d Ablauf des 15. Januar fälligen französischen Forderungen nicht erfüllen wird die in Form eines Ultimatums an die deut sche Regierung gerichtet werden sollen. In diesein Falle wird nach dem Maire des Mar schalls Fvch die sofortige Besetzung yon Eiten und Bochum und einer weiteren Teiles des tstubrgebietes sorgend mmen werden. Die wirtschaftlichen Maßnahmen. di« Frankreich b«i der Besetzung vorzunehmen gedenkt dürften in der Beschlagnahme von Hol> und Z-oble-Pvodukten für Wiederaufbau zwecke bestehen, sowie in der Be chlagmchme der deutmxn Kohstusstuer und der 26vro- zentigen Devisenabgabe für die Ausfuhr Di« Lohnverhandlungen im Bergbau. Berlin-4. Januar. Im Reichsarbeits- Ministerium sanden gestern neue LolrnVer handlungen mit den Bergarbeitern statt. Die mehrstündigen Besprechungen führten »t keinem positiven Ergebnis. Es wird iedock» bereit» im Laufe des heutigen Tages ein Schiedsgericht rulammentreten. um eine Einiaungsbasjs zu finden oder notwendigen falls einen Schiedsspruch fällen. ein« Revolver: ohne zu wissen, daß di« Waffe geladen war, drückte er los. Die Ku^ ael traf seinen achtjährigen Sohn, der trotz Operation verstarb. — Waldschäden. Jetzt läßt sich der vor Weihnachten in den Stadt- und Staatswaldungen durch Schnee und Sturm verursacht« Schaden übersetzen. Nicht nur jüngere Bestände sind streckenwei e umgelegt, sondern auch grobe, starke Bäume sind geblickt oder entwurzelt. Mehrere Tage war der Verkehr nach Satzung, Reitzenhain und Külpihaide unterbunden. Dresden. Wer den Pfennig nicht ehrt...! Das zur Sparsamkeit und zur Achtung des Geringen mahnende alt« Sprictfwort wird amtlich auher Kurs gesetzt. Bisher hat St. Bürokratismus oft durch tolle Sprünge das allgemeine Gelächter heraus gefordert, zum Beispiel wenn er, um fünf Pfennige Scheuerrest «inzufordern oder um 20 Pfennige ruviel gezahlter Beträge rück- zuerstatton. «in Vielfaches aufrvandte, um „ordnungsgemäb" zu verfahren. Die Ent wertung unserer Geldmittel bringt es jetzt mit sich datz die BerwaltuiHLbehörden mit Pfennigen einfach nicht mehr rechnen wollen. Das Gesamtministerium hat verordnet, datz im Geldverkehr der Staatskassen untereinan der und mit anderen amtlichen und sonstigen Lassen, sowie mit Privaten künftig die Pfenmgbeträge weggelassen werden müssen. Diesem Vorgelren ter Staats behörden werden sich die Gemetndebetzördm anzuschlietzen haben, imd damit wäre dann der gut« alte Pfennig aus unserem Geldver- kehr gestrichen, sein Dasein wäre amtlich für tot erklärt. Kupferpflnuig-e hat mail ohnehin schon seit langer Zeit nicht mehr im Verkehr gesellen. Ihr Metallwert war tausendfach hölrer als der Kurswert, rmd sie sind von der kupferverarbeiknden In dustrie aufgesogcei. in Apparate. Maschinen teile, Drähte oder Gebrauchsgegen'tände um gewandelt worden. Nun lmt aber auch all den anderen Scheidemünzen, den 5-, 10- und 20-Pfg.-bücken im aintti.tvn Ver- rechmmgswege die Sterdestlmde schlagen. Nur bei Nonchonallszahlimgen und ähnlichen Leistungen ml die „neuen Armen" wird die Scheidemünze künftig noch gewer'et. Wie es mit den Einzahlungen gelullten werden soll, ist nicht klar ausgedrückc — Ab rundung nach oben oder nach unten? Jeden falls wird die Regel zur Geltung gelangen, datz Beträge unter 50 Pfennig nach un ten, Beträge über 50 Pfennig nach oben abzurundcn sind. Dadurch wird automatisch ein Ausgleich herbeigesührt, der leine erheb- liche Benachteiligung des Pubi.ums bct«ei! tet und auch die Nassen, bei denen eine stän dig nach unten durchgesühr!« Abrundung in folge der Summienmg der vielen kleinen Beträge nennenswert« Einbubcn bringen würde, vor Einnahmevrrlüsten dar h das Al» rundungsverfahren geschützt sind. e Diebstahl im Dresdner Stadt museum. Am vergangenen Sonnabend wurde durch einen Aufseher des Stadt- museruns bemerkt, datz an emem OVusschrank eine Scheibe eingedrückt war und auch die Holzplatte eines Lüstchens Brua's^len arif- wies. Der betreffende Aussetzer s»tzte sofort Verdacht, datz 'hier ein Einb.uch vor'iegen müsse. Er hatte schon einen jungen Mann beobachtet, der sich auffällig i n Stadt muselkm bewegte, das an diesem Tage, vor Silvester, sehr schwach besucht war. Der junge Mann hatte schon dsshalb die Auf merksamkeit des Beamten auf sich ge'entt, weil er das Aussehen eines Schauspielers hatte. Bei näherer Betrachtung des tz« treffenden Schränkchens bemerk e der Auf eber, datz die beiden Traurinc," des Dich ters Otto Ludwig und feiner Frau, sowie eine silbern« Ehrentafel, die Otto Ludwig einst von einem Verein gewidmet worden war. fehlten. Dem Aufsel»er gelang es, den ungen Mann noch im Treppenhaufe zu ent- >ecken, wo er sich mit einem Polixertzeam en unterhielt, und bezeichnete den Mann a's vermutlichen Dieb. In der Tat fanden sich n seinen Taschen die gestohlenen Gegen tände. Er stellte sich als der Stmuspie'er Schrenk aus Königsberg vor und seine An gaben wurden später auch als richtig erkannt. Ob ihm noch weitere Museumsdiebstähle, die in letzter Zeit anderwärts ausgeführt wurden, zuzuschreiben sind, ist nach pol gl ichen Angaben bis jetzt noch nicht festznstel- «n gewesen. pv. Reich; Spende«. Oberbürgermeister Mit- her sind von der Deutschen Bank Filmst Dresden 410 000 M., von den Ernemann-Werken A.-G. 200000 M., von den Hilst-Werken A.-G. in Dresden 150 000 M. und von der Firma wachs u. Fiößner, Dresden, 100 000 M. für die Deut sche Rotgemelnschaft und von einem hier Musik studstrenden Schweizer 40 000 M. für iptstidende Finder unstrer Stadt überwiesen uvrden. Für die Smnmlung gingen weiter an größeren Spen den ein: Gehe u. Lo. 300 000 M., Bankhaus Plfilipp Elimeyer 200000 M., A.-G. Eduard Hammer 75 000 M., deren Angest-llte und Ar beiter 50 000 M, Finna Koch u. S'erzel 75 000 M., deren Ang«sst!lte und Arlviter 75 655 M., Bergrnann u. Selo 50 000 M., Familie Oskar E. F. Scknnitz 35 000 M.. Strumpfi.:arenfabrik Bruno Stürze einschließlich Personal 20 000 M., Jacob Äegstr, Mar Focliem, Hans Sa- bielny und Hennann Feldbaus je 10 030 M., Ein- und Berkaus^oernriltlcinqsZefelt'chast A.-D. 20 000 M., Otto Ernst u. Söhne 40 Paar Schuh waren. Das grotze Sammelwerk wird jedenfalls nicht vor Ende des Monats zm"- Abschlnsst kommen. her pathetische« Phrase. Davon per- mochte sich -er Staatsmann Potncare, bet -em umn nüchternes Denken voraus- setzen sollte, nicht freizumochen. Der Ausspruch, daß das Instrument von Versailles „ewig heilig" sei, wäre sonst nicht über seine Lippen gekommen; oder man mützte annehmeu, daß der Staats mann Potncare sich nicht von politischen Einsichten, auch nicht von lieber- zengungen leiten läßt, sondern mittels der Phrase um -en billigen Bei fall der urteilslosen Menge seiner Landsleute buhlt. „Ewig heilig" ist das Menschen recht; zwischen dkesem ungeschriebenen Rechte und dem Vertrage von Versailles bestehen aber so gut wie keine Be ziehungen. Unter dem Drucke der Bajo nette gab Deutschland seine Unterschrift, willens, aut zu machen, was in seinen Uräften stehe und in -em — allerdings schivacheu — Vertrauen auf die Etnsich -er bisherigen Gegner. Wie Frankreich unter Potncare -en Vertrag auslegt, ist er ein Instrument, die Versklavung eines ganzen Volkes herbeizuführen; da mit steht der Vertrag also mit dem „heiligsten" Rechte im Widerspruche und er hat diesem Rechte zu weichen! Er ist also nicht unantastbar. Die Re vision hat zu erfolgen entweder durch eine Kolnmentierung. die den Etnklant zwischen Menschenrecht und Friedens- otktat herbetzusichren vermag, währen der Form nach der Vertrag bestehen bleibt, oder durch eine Abänderung seiner Bestimmungen, und zwar frei vertrag lich, ohne das Druckmittel -er aufgefah- venen Kanonen. Das Wort „ewig" hat Potncare äußerst leichtfertig angewandt. Er möge die Ge schichte sich zur Lehrmetstertu nehmen und ans der Entwicklung erkennen, daß kein Staatsvertrag ewig Dauer hat, auch keine ewige Dauer haben kann! Staats und Wirtschaftsformen müssen dem Zwange folgen, den die in ständigem Flusse befindliche Entwicklung auf sie auSübt. Wie sähe wohl Kraul reich heute aus, wenn alle Staatsverträae, die eS schloß, „ewige" Geltung besessen l»abeu würden? Was wäre Poiucare i r diesem Falle? Mit »vclchem Rechte hätte Frank reich heute das urdeutsche Elsaß in, Be sitz? Die Zahl -er Fragen ließe sich auf Taitfende steigern, nm Potncare zu bc- rveisen, daß die hochtönenden Worte, mit denen er Frankreichs angebliche Rechte — hier gleichbedeutend mit Frankreichs einseitigem Vorteil — zu verteidigen versuchte, in Wirklichkeit - eine inhalts lose Phrase sind. tteber Potncare Utvd seine Wünsche, wie über seine Taten hinweg zieht die Entwicklung, die nach Notwendig keiten sich ebenso richtet wie nach dem Maße echter, innerer Kultur, das die gesamte Menschheit sich auetgnet, un beirrt ihre Bahn. Sie läßt durch „ewig heilige" Verträge sich nicht tu Fesseln schlagen kommende Generationen wer den lächeln, wenn sie in der Historie re gistrier, finden, daß ein kleiner Men- schengetst als „ewig unantastbar" er klärte, was im Dokument zuvor noch er halten sein mag, im Wesen aber der Ver moderung anheimgefallen ist. Kleine politische MWlMM. Diedrol» ende beio ' cde Min i ster- krike. Nach einem Bericht.' des ..Etoile Bolqe" sstlst es fest, daß der belgische M>- nisterpräiideni Theunis sofort ima> der Br- endiquna der Variier Konferenz zurücktreten wird. Dieser Rücktritt sti eine Flvlae des Beschlusses der belgischen Kaum,er zur Ver- flamuna der Genier Universität. Die ande ren belgischen Zeitungen melden, datz das ganze Kabinett zurücktreten werde. Italienischer Kompromitz-Vvr- täilag. Der italienische Vertreter Delia Toretta stellte am Schluss« der gestrigen Si tzung in Aussicht, datz er am Freitag einen abgeänderten italienischen Man vorjegen wer de, mit dem versucht werden sdliL di« fra,»- zösische und dje englische Ansicht einander näl>er zu bringen. Der belgisch« König bei Mille rand. Der belgische König wurde am Mitt woch vom Präsidenten Millerand empfan gen. König 'Nvert. der von seinen Sökmsn begleitet war, hatte «ine längere Unterredung «! . . . hnrtr nachmittag, ohM Abkomme« -> erzstlm, ausetnaüderzehe «ad daß dk britische Deteqa ti-on heule adettd aus Patts nach London abfahr« werde. Gleich nach iheer Rückkunft weche et« Aakinetisstjping etuderufen werden, um kst vollkommen «« europAlch? Lage, tzst jetzt entstanden sei. zu eno.igea. Pans, 4. Januar. Nach dem „Mattn" wird in englischen Kreisen erklärt, daß die heutige Nachmittaqssitzung der interalliierten Premier minister rein formeller Art sein iverd«. Die englische Delegation soll bereits Vorkehrungen getroffen haben, um heule abend von Patt« abzureistn. Londoi», 4. Januar. Der dlplomatisck)« Be richterstatter d«r „Daily Mail" schreibt: Obwohl -st Lag« unzwttfeHaft ernst sei, sel sst weniger attpannl al« Dienstag abend. — Di« „Times" schneiden, die Meinungsverschiedenheiten seien anscheinend nicht so groß, daß dt« Hoffnung auf ei« Art von Uebevttnkonnneu dadurch unmöglich gemacht werd«. — „Daily Nervs" melden aus Washington: Di« WashingtonerBe- richterstaistr der amerikanischen Blätter kündi gen an, daß dst amettkamsche Regierung tn naher Zukunft «inen neuen Schtttt tun werde, in der Hofsirung, ein Ueberelnkominen bezüglich der Reparationen zu erzielen. Ei« Ultimatum Frankreichs? Pari«, 4. Januar. In offiziellen fra,^ zösischen Kreien nimmt man an. datz Deutsch- ver- Dcr Reichstag bat verschobene Neude,ungen der aus die vereinfachte Besteuerung des Arbeitslohnes bezüglichen Vorschriften des Einkommensteuer gesehcS beschlossen. Danach darf künftighin der Steuerpflichtige, falls er Monatsgehalt emp fängt, für sich und seine Fran 200 Ml. monab lich bzw. 48 Mk. wöchentlich avztehen, wenn er Wochenlolme erhält, oder 8 Mk. täglich, ferner für jedes minderjährige Kind <000 Mk. monat lich, bzw. 240 Mk. wöchentlich oder 40 Mk. täg^ ltch. Kinder, dst älter als 17 Fahre sind und Arbeitseinkommen beziehen, werden n'cht ge rechnet. Zur Abgeltung Ser zulässigen Abzüge dürfen 100N Mk. monatlich abgezogen werden, bzw. 240 Mk. wöchentlich oder 40 Mk. täglich Auf Antrag ist eine Erhöhung dieser Beträge inznlassen, n»enn der Steuerpflichtige nachweist, >as, die ibn, znstchenden Abzüge den Betrag von 120 000 Mk. um mindestens 10000 Mk. über «hielten. Wird der Arbeitslohn nicht für eine iestimmt« Arbeitszeit gezahlt, so tritt an die Stelle der Ermüsttgungen eine feste Ermäßigung von 6 v. O. des Arbeitslohnes. Dst Grenze, bis zu der die Eiukommcnstener vom Arbeitslohn >urch den ordnungsgemäß vorgeuommenen Steuerabzug als getilgt gilt, ist von 100000 auf 400OM Mk. für 922 und auf 1 Million Mark ür da» Kalender ahr 1923 erhöbt worden. Der nach Abzug der Ermäßigntkgen elnzubehaltende !sttrag muß ohne Rücksicht auf bst Zett ter Lohnzahlung auf volle Mark nach unten abgv rundet werden. Die vom Finanzamt einzelnen Arbeitnehmern zugebitllgten Erhöhungen der zur Abgeltung zulässigen Abzüge bleiben nur tn Kraft, wenn -le dem Arbeitnehmer infolge der Erhöhung -ustehenden Ermäßigungen dieser Art insgesamt 12 000 Mk. Nberstetgen. Blühen le dahntcr zurück, so werden bnrch dle vom . Januar >923 ab erhöhten Ermäßtaungen auch die bisherigen Erhöhungen mit abgegolten. ae. Wektlvser Lautverstärker für Hernsoreckiavvarafe. Seit Mitte-vö- rioen Monats vertreibt in hiesiger Geaend ein angeblicher Divl.-Jng. Uspenskn mlch Usr»j«mn unter Vorzeigung eines offenbar gefälschten behörbljcken Lmpsttzlungs'chref >ens sogenannt« ErHr-Tesevfton-LaurverstLr- ker für FemsoveKAVvarate. Sst belieben au» einem schwannAierstn Lanrjng mit einem dahinter aekstbten Sttick Stotf. Nack Mstteisung der Ooerte'egrapbe rdirettron Nnd neu geregelt. Für Entbindung und Wochen besuch soll al« Entgelt di« Hälfst der je weiligem Verdienstes eines Arbeiters gefor dert werden. Bei einem Beamten oder An gestellten wird die Gebühr entsprechend dem Gehalt und bei Industriellen, Kaufleuten und Landwirten nach dem zurzeit gültigen Preis für 1—2 Zentner Getreide erhoben. Die Vermögenslage des Einzelnen soll hier bei möglichst berücksichtigt werden. gs. Gärtner-Lehrling« Nach den neueren gesetzlichen Bestimmungen müssen Eärbnerlehrliug«, welche nach Beendigung der Lehrzeit zur Gehilfenprüfung zugelassen werden wollen, solche Betriebe wählen, deren Inhaber oder Geschäftsführer die Be rechtigung zur Anleitung von Lehrlingen besitzen. Bis auf weiteres können auch an dere Gärtnereien, deren Inhaber zum An- leone», nicht berechtigt sind und die regel mäßig, d. h. dauernd keinen Gehilfen mit Lehrberechtigung beschäftigen, noch Lehr linge annehmen, aber diese werden von der Grhilfenprüfi'.ng ausgeschlossen. gs. Eine Stiftung der Zucker- verteilungsstelle Sachsen wird jetzt bekannt. Der Vorsitzende Geheimrat Oskar Schleich in Dresden hat angezetgt, datz er nach Ablauf der Liquidationssperrfrist nun dazu komme, den lnsher zurückbehaltenen Stistungsbetrag für die sächsischen Handels- kammcvn im Gesamtbeträge von 200000 Mark zur Verteilung an die sächsischen Han delskammern zu bringen. Satzungsgemäh sollen die Stistungsgelder für dst Zwecke der Handelsschulen, insbesondere zur An schaffung von Lehrmitteln und zur Ergün- zunq der Büchereien, Verwendung finden. gS. Bedeutender Rückgang der Konkurse im Jahre 1922. Obwohl tm De zember eine Zunahme der Konkurseröffnungen stattgcfttttdcn hat (42 neue Konkurse gegen 28 tm Novembers ist für das Jahr 1922 ein außer ordentlicher Rückgang sestzustellen. Nach einer Zusammenstellung wurden tm Jahre 1922 eröff net 907 Konkurse gegen 3042 tm Jahre t92l. gs. Mitnahme von Hunden tn den Wagen 4. 1k lasse. In den Zügen, die ost von Jägern benützt werden, wird künftig eine kleinere Abteilung 4. Klaffe zur Erleichterung sitr Reisende, die Hunde mltführen. vorbehalten und durch Beschilderung „Die Mitnahme Hunden ist gestattet" geken,Zeichnet. Aus dem Lande. Freiberg. N o t sta n d Sa r b c t t r n. bealeMt war, h mit Millerand. In je rnativua le Kundaehunoen in Paris. In Paris bat am Mittwoch eine Kundgebung der Arbeiterschaft gegen den Versailler Vertrag stattaefunden. Es jprachen Dachin und Treint ^ls Vertreter der T. 0,. T. l revolutionäre GewerkschaftenV imd im Namen der K. P^D. Riosi.Gvldstein ^Einta-tua der Faszistrn und Na tionalisten. Die reoublikmische Mazini- iUnron hat an Mussolini ein Telegramm ge- richtet, in oem ist sich mit ihm einer Sinnes erklärt in der Aktion zur Errtchsima eines starken und autoritativen, vollgültigen Staa- «s- — Die Vertreter der Nationaiistenvartei dal'en Musolini erklärt, sst wünscmen ihre nationaljstißlxm Verbände mit denLaszisten »»einer Einkeit zu verschnitten. Mussolini erklärte llme» dst Angelegenheit werde am 14. Januar vom Großen Rate der Fakisstn- varte, geprüft und entschstden werden.
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