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-..-r" ' --— Handelsblatt für Groß» und Kleintierzüchter / Landwirtschaft / Gartenbau / Forstwirtschaft, Imkerei und Fischzucht Vereinigt mit -en Zeitschriften: «Landwirtschaftliche und Laudelsreitung" und »Lierrncht - Landwirtschaft — Gartenbau" Landwirtschaft Mr kliWhllng der Milch. Die Milch wirb im Euter, und zwar in der Milchdrüse, gebildet. Diese besteht aus zwei Hülsten, welche durch «ine in der Längs richtung des Tieres verlaufende derbe Haut- falte getrennt sind. Umgeben ist die Milch drüse von einer Fettschicht, welche wiederum von der äußeren Haut überdeckt ist. Die Drüse selbst hat die Form einer Traube, sie wird durck das in ihr verlaufende Bindege webe m die sogenannten Lappen und diese wieder durch wettere Verzweigungen in die Süppchen geteilt. In den Lappen und Läpp chen verläuft ein baumartig verzweigtes Sy stem von Kanälen, welche in die über den Zitzen liegenden Milchräum«, die Milchzi sternen, münden und in ihren letzten, fein sten Verzweigungen in sehr kleine Blüs chen endigen. In diesen Blüschen, Drüsen bläschen oder Alveolen genannt, wird nun die Milch gebildet. Da diese Bläschen reich mit einem Aetz von Blut- und Lymphge fäßen umsponnen sind, können ihnen alle diejenigen Stoffe, aus denen di« Milch be steht, reichlich zugeführt werden. Di« Haupt bestandteile der Milch, Käsest off, Butterfett und Milchzucker, kommen im Blute nicht vor, können demnach auch nicht einfach vom .^Lßpte in die Bläschen filtriert werden. Die Bildung dieser Hauptbestandteil« erfolgt le diglich durch die den Innenraum der Drüsen bläschen pflasterartig auskleidenden Epithel zellen, welche sie aus Blut und Lymphe, also den Körpersäften, bilden. Diese Zellen, wel che im Innern der Bläschen wachsen, son dern die Milchflüssigkeit in Tropfen ab und zerfallen schließlich, wobei sie sich ebenfalls zu Milch auflösen. Dur der unterste Teil jeder ZM« bleibt erhalten und bildet nach kurzer Ruhepause auf di« gleiche Art wie derum Milch. GS ist bekannt, daß die Fä higkeit, eine bestimmte Menge Futter in Milch umzusetzen, bei den einzelnen Kühen derselben Rasse sehr verschieden ist. Weiter weiß man auch, daß Diederungsvieh mehr Milch gibt als Höhenvieh, daß aber di« Milch der Höhenrasse fettreicher ist. Will der Landwirt aus seinem Rindviehbeftand mög lichst viel Milch erzeugen, so darf er nur sol che Tiere zur Zucht behalten oder in seinen Bestand einstellen, di« eine besonders gute Anlage zur Milchergiebigkett haben, denn es kann vorkemmen, daß di« «ine Kuh bei demselben Futter viel Milcb liefert und da bei noch abmagert, während di« andere da bei fett wird, well sie eben nicht imstande ist, von dem aufgenommenen Futter viel Milch zu erzeugen. Aber auch der Fettgehalt der Much ist innerhalb einer Rass« verschie den. Hierbei ist zu bemerken, daß sehr milch reiche Kühe nicht unbedingt auch «in« fett arme Milch zu geben brauchen und umgekehrt. Da der Fettg^alt der Milch von der Kuh besonders gut auf di« Nachkommen vererbt wird, sind zur Nachzucht nur solche Tiere zu verwenden, welche einen höheren Fett gehalt der Milch nachgewiesen chaben. Eben- o stark ist aber auch der Ginfurß des Bul- en auf die Vererbung dieser Eigenschaft. Deshalb soll man stets nur solch« Dullen zur Zucht verwenden, deren weibliche Vor fahren möglichst gut« Leistungen in bezug auf Fett gehabt haben. Dies« Leistungen werden mittels Leistungsprüfungen festgestellt und auf der Abstammung-iafel vermerkt. Auch die Dauer der Laktationsperiod« hat Einfluß auf di« Milchabsonderung. Die Milchbildung beginnt kurz vor dem Kalben, steigt auch bei guter, zweckmäßiger Ernäh rung noch an und nimmt dann allmählich ab, bis sie mit dem Trockenfutter versiegt. Mit abnehmendem Milchertrag steigt für gewöhn lich der Fettgehalt. Die Dauer der LattativnS- zett rickstet sich nach dem Milchreichtum der einzelnen Kühe und nach der Qualität des gereichten Futters. Milchertrag und Fett gehalt werden außerdem durch di« Brunst beeinflußt; auch geben Kühe, die rcrwor- fen haben, während der ganzen Laktation be deutend weniger Milch als solche mit norma ler Tragezeit. Auch Krankheit und di« Art der Behandlung, sowie die Pflege ter Kühe, üben ihren Einfluß aus. Der Milchertrag einer Kuh steigt vom ersten bis zum vierten Kalbe an, bleibt dann etwa bis zum sechsten oder siebenten Kald« auf der Höhe, steigt auch noch etwas mehr, und nimmt dann allmählich wieder ab. Weidegang und müßig« Arbeit, wobei natürlich entsprechend reichlicher gefüttert werden muß, beeinflussen die Milchergiebig keit auf das günstigste. Dagegen wird di« Milchabsonderung durch übermäßige An strengungen stets beeinflußt. Durch zweckmäßige Fütterung des Milch viehes in bezug auf Milchmenge und Fett gehalt der Milch wird ebenfalls ein« Anre gung zur Milchabsonderung erreicht, wobei zu bemerken ist, daß nur ein Gemisch von einzelnen Futtermitteln in der Regel ein« vollkommen« Nahrung darstellt, denn die ein zelnen Futtermittel enthalten die Nährstoffe selten in dem Verhältnis und in der Meng«, wie es für das Tier am vorteihaftesten ist. Bö: erörtert und als Grund angegeben, daß die Weidegelegenheit fehlen würde. DaS kann nun absolut nicht der Kall sein, denn uusere Schweine waren bald daS ganze Kahr auf der Beide und fraßen doch den eigenen Mist. Nun jabc ich durch AuSprobteren festgestellt, daß rS edtglich am Nngeschroten- oder Zuschlecht- geschrotensein der Körner de- KutterS lag. Iatten wir Keinschrot gefüttert und selbst den Mist absichtlich im Trog gelaßen, hat auch nicht eines der Schweine den Mist angerührt, ob gleich er tagelang nicht entfernt wurde. Bei Grobschrot- oder Ganzkornfütterung, zumal >et letzterer, fraßen die Schweine regelmäßig >en Mist, da noch unverdaute Körner oder kornteile sich darin befanden. Also bet Körner- ütterung stets fein schroten, dann wird das Mistfressen der Schweine bestimmt aufhören! Barth. der Alp- Ms Der Zips ist die Begleiterscheinung einer Erkrankung der Atemorgan« des Huhnes. Durch Schleimmmassen werden die Nasen ¬ gänge verstopft, und das Tier ist notge drungen gezwungen, durch den ^öffnete« Schnabel zu atmen. Di« fortwährend ein- und ausstreichend« Luft trocknet natürlich bald Zunge, Mundhöhle und Gaumen aus. SS bereitet nun den erkrankten Tieren Schmerzen, Nahrung, und besonders trockene aufzunehmen. Dies wird von den Halter« bemerkt, die dann für gewöhnlich cmS> Unwissenheit, vermischt mit Roheit, den Tie ren mit einem scharfen Messer di« ver trocknete Zungenhaut, die irrtümlich für eine aufgelegte Hornhaut gehalten wird, ab ziehen und die geschändete Stell« mit Salz und Pfeffer einreiben. Daß die meisten Tiere an den Folgen dieser in gleichem Matze dummen, rohen und sinnlosen Behandlung verenden, ist selbstverständlich. Meistenteils kann man ein baldiges Verschwinden der Er kältung und damit auch des ZiPseS erzielen, indem man die kranken Hühner einige Tage in einem warmausgefütterten Korbe an den Ofen stellt und ihnen leichtes Fur rer zu fressen gibt. B. S. MnsriWe iuden stets Bewunderung. Ihnen zuliebe steckt man evtl, selbst die den „größten Kartoffeln" anhaftende Beifügung ein. DaS diesbezügliche Höchste dürfte ein Landgut in Cognac (Hrank- reichf mit einer 34» Pfund schweren Kartoffel erreicht haben. Aber auch die in Taßwitz ge erntete Kartoffel mit 1,22 Kg. kann sich sehen lassen. — Auf der letzten Ausstellung in Jar- meritz waren 70 große Kartoffeln, die zusam men 100 Kg. wogen. — Kn Treßkowitz erntete ein Bauer eine Zuckerrübe mit 3,00 Kg. und eine Brünner Gärtnerei brachte einen 4744 Kg. schweren SürbiS zur Schau. Nebertrofsen wurde auch dieses Monstrum durch einen aus kalifornischem Samen in Gl. Florian (OOe.) gezogenen Kürbis mit über 50 Kg. — Solche Sonderheiten sollten nnS aber stets auS Feld nnd Wirtschaft mitgeteilt werden. Die Beigabe von Mustern, beispielsweise schwersten Hasen oder Schweinen usw., ist schließlich nicht immer nötig (!). amg. UWUkWUmmrUpW Wenn irgendeine vom Tierarzt verordnete Manipulation vorgenommen werden soll, und dak Pferd will nicht ruhig bleiben, nicht „ste hen", wie man sagt, so muß feine Aufmerk samkeit von der zu behandelnden Stelle abge lenkt werden. Zu diesem Zweck sah ich in mei. neu Wanderjahren einmal ein einfaches Gerät, da» sich ein anstelliger Rüste selbst konstruiert hatte. GS besteht, wie nachfolgende Zeichnung zeigt, au» 2 Holzleisten, die auf der Innenseite gerifft find, damit sie besser klemmen. Diesen beiden Leisten ist auf dem einen Ende ein Le derstretfen al» Scharnierersatz aufgenagelt, aus dem anderen Ende ist durch ein Loch eine Schnur mit Gchlußknote« gesteckt, so daß die beiden freien Letstenenden nach Bedarf -usam- mengeknüpft werden können. Bevor nun mit einem unruhigen Pferde operiert »erden soll, wird ihm dieser Nasen klemmer angelegt, und eS ist drollig anzusehen, wie da» Pferd dauernd mit den eingeklemm ten Nüstern spielt und d-» LoSwerden diese» Nasenklemmers ihm wichtiger scheint al» alle», waS hinter seinem Rücken geschieht. TS ließ einen Hinterfuß heben und die Flanken mas sieren, woran vordem nicht zu denken war. — Also gilt auch hier der alte Satz, daß eine feindliche Kraft am besten besiegt werden kann, neun man sie zersplittert und die Teile dann cinzelu überwindet. 2t. Ner Sss Wsreffrii Ser Schweliu. L!or einiger Zeit wurde in der landwirt- i uhastlicheu Preise da» Mistsressen der Schweine Kür -en Schrebergärtner WMMlnrrs Mellen im Ml). Der Frühling nähert sich mit Riesen schritten. Gar bald wird der Gartenbesitzer über Nrbeitsmangel draußen nicht mehr zu klagen haben. Damit ihm die Arbeit dann aber nicht über den Kopf wächst, ist jetzt so rasch als möglich alles, was aus irgendeinem Grund bisher nicht ausgeführt werden konn te, nachzuholen. Dahin gehört vor allem das Pflanzen, der Schnitt, die Düngung, das Ausputzen und das Reinigen der Obst bäume und Beerensträucher. Die Baum scheiben sind zu graben und zu düngen. Ent standene Wunden werden mit Baumwachs, Baummörtel oder Teer verstrichen. Pfirsich- und Aprikosenspaliere sind bei sonnigem Wet ter noch zu beschatten, damit sie nicht zu früh austrciben und dann die Blüten durch Spätfröste vernichtet werden. Der Kampf gegen das Ungeziefer ist mit allen Mitteln fottzusetzen. Der März ist auch der Haupt monat für die Veredelungen. Zunächst nstnntt man das Steinobst (Kirschen und Pflaumen) vor, dann folgen die Kernobstsorten (Birnen und Aepfel). Die Erbeeranlagen werden ge reinigt und zum Schutz gegen austrocknende Winde mit strohigem Dünger belegt. Die Weinspaliere befreit man von der Winter decke, sorgt bei ungünstiger Witterung aber wieder für entsprechenden Schutz. Auch im Gemüsegarten häuft sich allmäh lich die Arbeit. Das Düngen und Graben ist fottzusetzen und baldmöglichst zu beenden. Frühbeete werden angelegt und besät. Bis zum Auflaufen der Saat sind sie geschlossen zu halten, dann ist fleitzig zu lüsten, zu gie ßen und abzuhätten. Die Spargelbeete wer den gereinigt, gedüngt und flach gegraben. Die für Gurken und Kürbis vorgesehenen Beete sind fttltt zu düngen und zu jauchen und für die Aussaat vorzubereiten. Ins freie Land werden ausgesät bezw. gelegt: Möh ren, Karotten, Spinat, Petersilie, Schwarz wurzel, Pastinaken, Radies, Salat, Küchen kräuter aller Art, Puffbohnen und Maierb- sen. In günstigen Lagen können auch Ende des Monats die ersten vorgekeimten Früh- kattoffeln gelegt werden.ch. M mm zrWM IW? Der Gärtner versteht darunter, daß man den Pflanzen die genügende Lust gibt, die sie zur ordnungsmäßigen Ernährung not wendig haben. Aber Frühbeetöffnungen be deuten auch noch etwas anderes: so vor allen Dingen den Ausgleich zwischen der Wärme des Untergrundes, der aus dem hitzenden Pferdedünger besteht und der mangelnden Belichtung der dunklen Frühlingstage. Um den Unterschied zwischen Erhitzung des Un tergrundes und geringer Belichtung auszu gleichen, gibt es nur ein einziges Mittel. Das ist die Lüftung. Aller, war bir für den Satten brauchen Obstdöume in all«. Formen, ÄeerenotO, Srdbeerpfianzen, Rose«, Stauden «. a. Sämereien * Gartengeräte * Werkzeuge Pflanzenschutzmittel « Preisliste postfrei. MI MbN. LmM-AIkt»!», f-r ^-rllal.pvt'ch.' Ni«uz.vroa«r<r dnist Unirr, vrrsdnrr «Iraßr 11L Aber nicht jeder Gärtner und Gartenfreund versteht richtig zu lüften. Das Lüsten ist eine Kunst, die selbst unter 10 Berufsgätt- nern kaum ein einziger wirklich versteht. Bei der früheren Treiberei lüstet sich em Frühbeet ganz von selbst. Der Unterschied in der Temperatur von draußen und drinnen iist groß genug, daß der Lustausgleich ohne Lüftung durch die Fugen zwischen Fenster und Kasten reichlich stattfindet. Aber später, wenn einerseits die Wärme der Düngerpackung zusammenwirkt mit der Wärme der Sonne, wird die Witterungsfrage kritisch. Wie schon gesagt: Die meisten Gärtner können nicht richtig lüsten. Sie heben go- wohnheitsgemäß die Fenster am hohen Ende des Kastens. Das aber liegt nach Norden, wenn die Kastenlage überhaupt nur richtig angelegt ist, denn die Glasfläche soll immer nach Süden geneigt sein. Aber je nach der Himmelsrichtg. soll der Frühbeetgärtner seine Lüftung zweckmäßig einrichten. Nie soll sich der Wind unter den Fenstern fangen. E» ist selbstverständlich, daß bei Nordwind die Fenster mit den Lusthölzern an der Südseite gehoben werden, daß nur der Südwind Zu tritt hat. Selbstverständlich ist es auch, daß bei Ostwind die Fenster auf der Westseite ge hoben werden, indem man ihnen ein Lust holz gibt, welches die Westseite stützt. Letz ten Endes ist der Weisheit Schluß, daß die Oeffnung der Fensterlage so sei, daß sie nach der windgeschützten Seite offen ist. Js. Geschäftliche-. Samen - Gartengeräte. Wir werden ge beten, bekanntzugeben, daß die- Kreuz-Drv- gerie Otto Wern«r, Freital-Potschappel, Un tere Dresdner Straß« 112, die Vertretung der Firma Paul Hauber, DreSden-Tolkewltz, für den Bezirk Freital-Potschappel über nommen hat und Bestellungen auf Samen, Gartengerätc und Pflanzenmaterial «ntge- gennimmt (siehe auch Anzeige).