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vibelft. Herr. 10 Uhr, 1925 Montag, den 2. März Beisetzung der Leiche Eberts am Donnerstag Landestrauer auch am Beisetzungstage Die Formallen der Neuwahl ierins. rannS. Uh, mit am «tbelst. 12 «in. 410 Pr. schwitz). Lehrer Lauf. Send, «end- Pf. le zu Wend, belst.: ier geb. pitz, kü cistiaue ,menS- . 2 S. Groß, mann, 11 T.,- hn, Ist Bild. Ibend. t. 11 G. . t. R. alten Im, Ju- karre trche. Midi. Sr.: Ps. — Mi. ganz ie im rinde- :onn. rmin -onn. )ttes- auer- reine sind, -digt- nder. ienst. das ds 8 nerS- eitag »uen- v. -122 -1» l ^418 Schulz, a Uhr Pfarrer r Pas. llnitzer Staditzem» Dresden, Giroksfie Masemitz Fr. Postscheck-Kont»: Fr. 511 Vresd« Nach«, hr pre- 18, und ag 7,48 8 Uhr, S Uhr, llekten- für die te hat für die Neuwahl deS Reichspräsidenten. Die repub iranischen Parteien mühten sich möa- lichst schon für den ersten Wahlgang aus eine« gemeinsamen Kandidaten für die Präsidenten wahl einigen. Sollte dies wider Erwarten nickt zu erreichen sein, so würden die Demo- kraten freilich auch bereit sein, einen eigenen Präsidentschaftskandidaten aufzustcllen. Der frühere Vorsitzende der demokratischen Preu- sicnsraktion und iekigc HandelSminister Dr. Schreiber sprach über den gegenwärtigen Stand der vreuftischen Krisis und sagte, di« de mokratisch« Landtagsfraktion werde unter allen Umständen bei ihrer Weigerung bleiben mit den Rechtsparteien eine Regierung zu bilden, und werde einer etwaigen Nechtsrcgierunq gegenüber in eine zwar sachliche, aber scharfe Opposition treten. Angenommen wurde darauf eine Entschlieb'ing.ln der die ankcnpolitischeIn- aliivität der Neichsregiernna in derKraae der Räumung der ersten .Kone heS besetzten Ge biete« bedauert und ein würdiger Eintritt in den Völkerbund empfohlen wird. p. Dr. Am.: p. Dr. r. Do. Pirna .-Helf. Söhn, p. Dr.. belb«»-- Heils- K.-G. er-B., Kommunist scherDer omm^mq^terro* Aus Köln wird unter dem 1. März be- richtet: An einer Versammlung deS Reichs- bannerS, in der Oberpräsident Hörsinn sprechen sollte, kam eS heute zu einer Schlägerei zwi. scheu Neichsbannerlcuten und Angehörigen -cS kommunistischen roten ArontkämpferbundcS. Die Kommnnis'n hatten sich am Etnaang« deS Saales ausgestellt und traten dem Oberpräsi- deuten, der von den Neichsbannerlenten mit lebhaftem Beifall begrübt wurde, mit stürmt, scheu Pfuirufen entgegen, so dast die Versa nm. lung zunächst nickt eröffnet werden konnte? Als versucht wurde, die Ruhestörer auS dem Saale zu, weisen, kam eS zu tätlichen Auseinander, setznnaen. wobei mehrere Personen erheblich verlebt wurden. Schliest'ich erschien die Poli. zei nnd machte den Saalctnqana frei, fo -aß die Versammlung eröffnet werden konnte. Sitzung des demokratischen Partei- ausschusses Der Partetausschuft der Deutschen Demo- krattschcn Partei hielt am Sonntag eine auS allen Teilen des Reiche- gutbesuchte Gtdung ab Bor Eintritt in die Tagesordnung wid mete der Parteivorsitzende «och dem verstör, denen Reichspräsidenten Ebert einen tief. empfundenen Nachruf Dann referierte er über -te oolittiche Laar uuL dir LalbrrrUzutar» Die Tiauerfeier der Reichsregierung für den verstorbenen Reichspräsidenten fin det am Mittwoch, den 4. März, nach mittags 3 Uhr im Hause de deuten statt. Der Reichstanz'e die Gedenkrede halten. Im diese Feier erfo'gt unter militä. parade die Ueberführung Balmbof. Der Weg des Am.: Mo. ch.-V. Ve'lei^rkundgebunqen Bei der Reichsregierung und bei den Hin- terb iebcncn des verstorben, n Reichspräsiden ten sind zahlreiche Telegramme von deutschen und ausländischen Staatsrcgierungcn, von politischen und wirtschaftlichen Korporationen singclaufen. Sie einzeln aufzuführen unter- lassen wir, weil es sich bei den Telegrammen um Höflichkeitsakte handelt, die des Allge- meinmtercsfes entbehren und weil die Be kanntgabe all dieser Beileidskundgebungen den uns zur Verfügung stehenden Raum weit überschreitet. Die zukünftige Einkommen- steuer Der vom NeichSsinanzministerium auSge- arbeitete Gesetzentwurf für die zukünftige Ein kommensteuer wird praktische Bedeutung erst im Jahre 1S28 gewinnen, wenn das Einkom- men deS Jahre- 1025 veranlagt werden kann. Während deS Jahre- 1925 sollen die alten Vorauszahlungen mit unwesentlichen Milde rungen, die an anderer Stelle erörtert wcrdLN, weltergeleistet werden. Der neue Einkorn- menstenergesetzentwurf begnügt sich im übrigen nicht damit, neue, der StabilisierungSzcit an- gemessene Steuersätze einznführen, sondern er versucht, die Einkommensteuer üherall dort zu reformieren, wo sie verbesserungsbedürftig erscheint, vor allem wird der Versuch gemacht, den Begriff deS Einkommens klarer und ein- heutiger alS bröhcr zu erfassen. Dabei wird die Begriffsbestimmung deS Einkommens ver engert, indem -. B. der reine VcrmögenSzu» wachs nicht mehr als einkommeusteuerpslichtig angesehen wird. ES werden für die Zukunft acht Einkommensquellen der Besteuerung al» Einkommen unterstellt, nämlich Einkommen cruS Landwirtschaft, Gewerbe, selbständiger Be rufstätigkeit, Arbeitslohn, Kapitalvermögen, Vermietung von Immobilien, wicderkehren- den Bezügen und au- soustigen Lcistungsge- winnen. Zu den letzteren zählen auch die Spekulationsgewinne auS Grundstücks- oder Wertpapler-An- und -Verkäufe, wöbet Steuerpflicht dann vorltegt, wenn bei Grund stücken eine Frist von weniger als zwei Iah- ren, bei Wertpavieren von weniger a!S einem Jahre zwischen Ankauf und dem Verkauf liegt. Die Steuertarife werden ermässigt, aller. dingS weitaus am meisten für die höhere« Steuerstufen. Als Grundsatz wird festgelegt, haft kein Einkommen höher als mit 33 Prozent besteuert werden soll. Bei Einkommen au» Arbeitslohn bleiben die ersten 720 Mk. steuer- tret, bei Einkommen aus anderen Quellen nur dann, wenn daS Jahreseinkommen nicht mehr alS 8000 Mk. beträgt. Der Steuertaris be trägt für die ersten 8000 Mk. Jahreseinkommen 10 Prozent, für die weiteren 8000 Mk. JahreSeinkomme« 15 Prozent, für die ferneren 8000 Mk. Jahreseinkommen 20 Prozent, für die folgenden 24 000 Mk. Jahreseinkom men 25 Prozent, für die folgenden 58 000 Mk. Jahreseinkom men 30 Prozeitt nnd für noch höhere Einkommensbeträge 35 Prozent, wobei aber die Steuer ein Drittel deS Einkom. menS niemals übersteigen darf. Kür die Ehe frau nnd für fedeS minderjährige Kind ist eine Ermäßigung deS 10 prozentigen Steuersätze» nm je 1 Prozent vorgesehen. Beim Steuerab- zug vom Arbeitslohn wird die Ermäßigung *ür daS vierte und jede- wettere minderjährige Kind ans je 2 Prozent erhöht, so daß bet S minderjährigen Kindern Steuerpflicht un- Lohnabzug überhaupt sortfallen. Die bisherige Kapitalertragssteuer wird n» die Einkommensteuer einbezogen, und zwar t« Gestalt einer Sondersteuer auf Einkommen au» Kapitalertrag. Diese Steuer ist wie bisher vom Schuldner abzuztehen und an da» zustän dige Finanzamt abzusühren. Der Abzug be- trägt 10 Prozent der ZtnSsumme. Eine beson- bere Veranlagung dieser Kavttalertragsteuer findet nur dann statt, wenn da» Einkommen au» Arbeitslohn und Kapitalertrag mehr al» SMV Mk. jährlich beträgt. Grundsätzlich ist die gezahlte Kapttalertragsteuer auf die Etukov»- «LvLLiUL t» Aurecknuva -u brmge«. Der Nachruf der Relchsregierung Aus Anlaß des Todes des Reichspräsi denten hat die Reichsregierung nachstehende Kundgebung erlassen: Am heutigen Tage ist der deutsche Reichs präsident Friedrich Ebert aus dem Leben abberufen worden. Tieferschüttert steht die deutsche Reichsregierung und mit ihr das deutsche Volk an der Bahre des deutschen Staatsoberhauptes. Mit Friedrich Ebert ist der Ma..n dahingegangen, der unter Ein satz seiner starken Persönlichkeit erreichte, daß in den Wirren der Revolution die Ein berufung der Nationalversammlung aus freier Wahl des deutschen Volkes beschlossen und durchgeführt und damit dem deutschen Staatslebcn wieder eine gesetzliche Grundlage gegeben wurde. In schwerster Zeit hat er das Amt des deutschen R ichspräsidenten mit vorbi'dlicher Gewissenhaftigkeit und staats männischer Klugheit verwaltet und dabei in der Heimat wie im Auslande reiche Aner kenn ng crw:rben. In den außenpoli i chm Wirrungen, die nach Kriegsende dem Deut schen Reiche erwuchsen, hat er die Verantwor tung der Entscheidungen auf sich genommen, die nach vielen Mißerfolgen end'ieh den Weg zum Wiederaufstieg anbahnten. Unpartei lichkeit und Gesetzlichkeit waren die Richt linien seiner Amtsführung. Die Charakter eigenschaften des Menschen Friedrich Ebert und die hervorragende Begabung des Staatsmannes, der an der Spitze des Deut schen Reiches gestanden hat, haben ihm bei all denen, die den Mann und sein Wirken kannten, Wertschätzung und Ver^rung er worben. Er hat dem deutschen Volke und dem deutschen Vaterlands in schwerster Z ik als aufrechter Mann gedient. Dr. Lutber. Dr. Gestler. Dr. Brauns. Dr. Str s mann. G af v. Kan'tz Stmgl. Schule. Dr. Neuhaus. Dr. Frenken. Dr. Kröhne, o. Schlicken. entha'ten. Gewählt wird in denselben Wahl bezirken, die für die Reichstagswahl maß gebend sind. Die Wählerlisten werden öf fentlich ausgelegt. Wer nicht eingetragen ist, kann in derselben Weise wie bei der Reichstagswahl Einspruch erheben. Ebenso kann, wer am Wahltag aus zwingenden Gründen außerhalb seines Wahlbezirkes weilt, sich einen Wahlschein ausstellen lassen. Gewählt ist. wer mehr als die Hälste aller aü tiae« Stimme« erhält. Erlangt im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten die absolute Majorität, so fin det em zweiter Wahlgang statt. Es ist dies nicht eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten, die die mei'ten Ssiinmm erlangt haben, sondern ein völlig neuer Wahlgang, bei dem für jeden der im ersten Wahlgang aufgestellten Kandidaten gestimmt, auch ein neuer Kandidat ausgestellt werden kann. In diesem zw.i'cn Wahlgang ist gew'blt, wer die meisten gültigen Stimmen erhält, wer wenn er die absolute Majorität nicht erlangt. 7^-^zprSsi- hierbei ' 7)luß an ';.r Trauer parade die Überführung zum Potsdamer Bahnhof. Der Weg des Trauerkonduktes geht durch das Brandenburger Tor, um das Neichstagsgcbäude herum. Dort findet vor dem auf der Rampe haltenden Leichen wagen eine Absch dskundgebung des Reichs- tage? statt, dessen >Ssidrnt den l<t n Gruß der deutschen ? ...»-ertre'ung über'ringen wird. Dieser T u- akt wird zugleich grö ßeren Mengen der Bevölkerung die Gelegen- heil gebm, dem toten N ihzprüsidenten die letzten Grüße darzubringen. Darauf wird der Zug den Weg durch die Friedensallee und die Budapester Straße nach dem Pots- damer Bahnhof fortsetzen, dessen Portal- front einen würdigen Trauer'chmuc! erhalten soll. Vcm Potsdamer Bahnhof findet dann gegen vVr Uhr abends die Üeberführung nach Heidelberg statt, wv Donnerstag vormittag die Beerdigung erfol gen wird. Der Bericht der Beizte Die behandelnden Aerzte geben über den Krankheitsverlauf und die Ursache des Todes des Reichspräsid« ten sollenden Bericht: Die Bauchfellentzündung des Reichspräsi- de^en, die durch einen Durchbruch de» bran- diaea IkÄuuaforliadeS des Blinddarms ü» mit Loschwiher Anzeiger Tagesiellung fiir das -gliche Dresden und seine Lororie. Stadtteile Vies«« Blatt enthält die amtiiÄen Bekanntmachungen des z» Dr«s Gemeinden 1vaa>- vlasewltz, Loschwltz, Weibe. S'ttch, Bühlau. Bochwlh und °°ub«gast (lr und M. «^/"^"^nnschalt Dresden. u>itz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Writzig und SchSnseld, sowie der y ur». <» »m.- -L« » «... - c-'-l« v- - - — , — 2« Golbpfenmgen berechnet, Reklamen die 4 gespaltene Zeil» m: Am«. Fremden- und Kurlisk, L*ben im Äilb, Agrar-Datte, Radio-Zeitung I ^amev mit p>ahvors<br.sten und schwierigen Sa^tten werden M'trv * 3eit,Moben.3ei<ung,Gchmsilnl,strrt.oaen. Der Sezug-prec-beträgt frei In»Haus s mit 50 Goldpfennigen. Anzelaen Schluß der Anzeigenannahme vorm. il llhr ^^ar Er chemen I Nedalllea und anxdttion—-IA, L Mazewl-, rouewlyrrvll^n..,. Die Amtszeit des Reich-prLsidenlen Ebert wäre am 30. Juni 1925 abgelaufen. Sein frühzeitiger Tod hat zur Folge, daß die Neuwahl des Reichspräsidenten einige Mo nate früher stattzufinden hat Die Reichs verfassung bestimmt: „Der Reichsprä sident wird vom ganzen Volke gewählt." Eine bestimmte Frist für die Neuwahl ist nicht festgesetzt. Die Wahl hat alsbald zu erfolgen, unter Wahrung der Fristen, die für die Formation der Wahl erforderlich sind. Man wird also an- nehmen können, daß die Neuwahl in vier bis sechs Wochen erfolgen wird. Den Wahltag bestimmt der Reichs tag. Es muß ein Sonntag oder öffentlicher Ruhetag sein. Wählbar ist jeder Deutsche, der das frnfunddrejß'gste Lekcn ahr vollen det hat. Wahlberechtigt sind alle deutschen Männer und Frauen, die am Wahltag 20 Jahre alt sind. Die Wahl ist selbstverständ lich geheim. Der Stimm eitel, den den Wäh ler abgibt, darf lediglich den Namen des Kandidaten, aber keinerlei weitere Angaben Des Slaatsbetruqe« verdLchtiq Auf Deranlas ung der bad sche« Pol'zei sowie de» dadischen Finanzminister« Hit die Magdebur- grr Kriminalpolizei bei einigen M gteburger Fir men eine Razzia vorqenommen. Dabei ssa) m H- rere Person,n verhaftet worden. Sie sollen sich der Steuerhinterziehung und de« Staa »betrugen oerdächtia gemacht haben Da di« Untersuctzung von Baden au» geleitet wird, ist zu vermu:«n, daß die Verhafteten mit dem badisch,» Spri.sadrs- kantkn Schütt tn Verdindunq gestanden Haven, der^r «jajLU» Woche» st» Magdeburg "rtzaftet die Bauchhöhle entstanden war, war an sich im Abklingen begriffen, hatte aber zu einer schweren Darmlähmung geführt, die allen dagegen angewandten Mitteln trotzte. ES gelang zwar Donnerstag und Fre'tng künst- lich Vase zu entleeren, doch blieb dies un vollkommen. Nichtsdestoweniger blieb die Hoffnung bestehen, daß die Darmtätigkeit wieder in Dang käme und Genesung ein treten könnte. In der letzten Nacht trat ge- gen 5 Ahr eine plötzliche Verschlimmerung ein, die zu einem schnellen Verfall der Kräfte und um IVV« Khr vorm. zum Tod« führte. Die mit Zustimmung der Famil-e des Reichspräsidenten von Geheimrat Dr. Lu- barsch ausgeführte Bauchsektion bestätigte, dah Darmlähmung die Todesursache war; der organische Befund ergab ferner eine chro nische Entzündung der Gallenblase und Gal lenstein«; Eiter oder sonstig« Flüssigkeit fand sich nicht mehr in der Bauchhöhle. Sowohl der Krankheitsverlauf wie die Sek tion zeigen also, daß der Reichspräsident nicht der Onfettion durch bi« Bauchfellent zündung, sondern brr durch sie verursachten schweren Darmlähmung zum Opfer gefal len ist. Klcheini täglich mit den Settagen: Slmtt. Fremden- und Kurlist«, L^en Außestvnben, Au- alter und neuer Zelt, Moben-Zeitung, SäfnittmusterbiAei <wnasi.Ml.1.S0, durch biepost ohne Zustellgebühr monatt ' grieg, Strelk- usw. hat der Äesieher keinen Anspruch auf Lieferung bzw.Rachlteferung der Zeitung ob Rüchahl b Lesegelde-. Druck: (Nemen-Landgraf Nächst., Dre-ben-Fr «tta>. -ei unvert. eingejanbt. Manuskripten ist Rückporto bestufüa. Für Anzelaen, welche durch Zmstpr. aufgegeb werben, könn. wir eine Verantwort bez. der Richtigkeit nicht übernehm. MO—-