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mit Loschwihcr Anzeiger °-—- °-—' E^LLLLL-Ä^S LL Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte. Dieses VlM enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Nates zu Dresden für dte Stadttelle Glasewitz, Loschwitz, Weiher -Irsch, Bühlau, Nochwitz und Laubegaft (ll. und M» Verwattungsdezirk) der Gemeinden Wach witz, Niederpoyritz, -osterwitz, Pillnitz, Weitzig uad Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Verlag: Slbgm»-Buchdn>ckerei und Veriagsansta« Hermann Beyer » cko., Dresden-Wasewitz. - Verantwortlich für Lokales Varl Veach«, fite den üdeia« Inhalt E»,ou Marner, Haida in vraada». trrxtieini iäglick mit den Beilagen; Amtl. Fremden, und Kurlistr, Leben im Bild, Agrar-Darte, Radio-Zeitung, t Anzeigen werden dl« Sgespalten« Petii-Zesi« mit 20 Goldpfenntaen derubnot, Reklamen die 4 gespaltene Z«N« «yinfo'-nden.Slus alte- und neuer Zett.Moben-Zeitunq.Hchnittmusterboqen. Der Bezugspreis beträgt frei ins Haus s mit »v Goldpfennigen. An'eigen u. Reklamen mtt Llohvorschriften und sckwiertqcn Satzarten werden mit LvX . . »n,- -va. Aufscblaq berechnet. Schlug der Anzeigenannahme vorm. ^uhr. Für das Erscheinen 1 der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wird leine Gewähr geleistet. InsernonSbeträg« sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. Bel späterer Zahlung wird der am Lage der Zahlung giltige Zeilenpreis in Anre nung 1 gebracht. Babattanspruch erlischt: b. verspät.Zahlung, Klage »d. Konkurs d. Auftraggeber«. NSLä I Slasewch.-TMwitzer Str.4 Ferner, aufgegeb werden, lönn. wir eine Verantwort bez. der ^lchtrgkeit nicht übernchm VI. Jahrgang > 192^ Aiontaq, den 9. Februar ?kr. 33 zu ge. seder der Alliierten Großörltanien» Europa .Zahlungen erhält, die denen gleich, kommen, die es an Amerika zu leisten ver pflichtet ist. In Ain-n-uua d«»r Ba'.ur-Ntt- auf die gegenwärtige Lage war di« Reg,e»una Sr. Maieuät, eingedenk besten, daß die Kriegs, schulden unter den Alliierten in einer gemein, »amen Sache ausgenommen wurden, bereit, Borschläge zu erwägen, wie die bestehenden Schulden Frankreichs an Grobbcitan'cn her- abqescbt werden könnten, vorausgesetzt, baß der Grundsatz einer endgstlttgen Zahlung durch Frankreich au- seinen eigen-u nationa. len Mitteln mit gebührender Rücksicht auf seinen relativen Wohlstand und sein: Steuer- krait ohne Rücksicht aus die Reparattoue« gewährleistet ist. Nach Ansicht der R§ai:rnng Sr. Majestät dürfte es indesii-n angemesten erscheinen, daß die französischen Zahlungen ge- teilt werden in bestimmte IahreSzahlungen Frank, reich- ohne Rücksicht aus die gegenwärtigen Einnahmen und der DaweS-AnnmrLtrn. und Vs eine weiter: Ia^reSzahlung auS d-m französischen Anteil auS den DaweS-Annui- täten. Die- würde natürlich bedeuten, 1. daß alle Gegenansprüche Frankr. an Großbritannien» aufgehoben würden, und 2. daß, wenn und so. bald die von Großbrltanten aus den euro päischen Kriegsschulden und Reoararwnen ge- schöpften Zahlungen hinreichend «vären um dte volle Entlastung der britisch. Gchuldenverpsltch- tuugen gegenüber den Bereinigten Staaten über dte ganze Zahlungsfrist solcher Ber. vsltchtunaen hinaus einschließlich der bereit- geleisteten Zahlungen siche rzustell.'N. Ueberschuß dazu verwendet werden würde, um dte Lasten zu verringern. Dle englische Schuldennote an Frankreich Gegen die Berbiubuug von Schulden und Reparation. London. 8. Februar. Die Antwortnote der britischen Regierung auf da» Schreiben de» französischen FtnanzmtntsterS Elementel vom 10. Fanuar besagt u. a.: Die Regierung Sr. Majestät stimmt mtt dem Grundsatz der Bal- fovr-Note überein. Einige Varagraphen sind allerdings nicht mehr anwendbar, da sie ver faßt wurden, al» ber DaweS-Plan noch nicht aufgestellt war. Der grundlegende Satz der Rote Balfour» ist. da» Grvtzbritannte» non 4500 000 Dollar, wühr.nd die Gesamt- — 19 215 000 die io. er- bclief sch auf 2 500 000 Dö lar und war 7 ' . > sung hat Deutschland bis jetzt Millionen Do lar betragenden ser Kredite ihre Werksanlagen au« und wandelten die Papiermark auch in Devisen um. Besonders reich wurden die Rord- westdeutsche Gruppe der Eisenindustrie von Köln-Dortmund mit Krediten bedacht, dar unter vornehmlich di« Firmen Otto Wolff. Rheinstahl, Anion und andere, um nur eini ge zu nennen. Im ganzen sind es etwa über 100 gewesen. Di« „Hika" wurde im Reichswrrtschaftsministerium zuerst von Re- glerungSrat Löb« und bann von Oberregie- rungsrat Ioften verwaltet. D^es« Kredite, dle später mit einige« Goldpfeunigeu, oder mit einigen wertlosen Papierfetzen zurückge zahlt wurden, überstiegen bei wertem die den Ruhrlndustrtesten später ohne Wissen des Reichstages gewährten svMnaunten Entschädigungssummen von 700 Millionen Marr. Cs dürste sich dabei um mehr als 2 Milliarden handeln, die der Ruhrindustrie vor asten späteren Unierstützungsaktionen auf dem Wege der Papiermarkkredite vom Reich geschenkt wurden. Eine Aeußerung von Berliner amtlicher Stelle über diese Mitteilung liegt im Augen blick noch nicht vor. Die Verwendung der deutschen Ausländsanleihe Keine Unterstützung der Ruhrindustrie aus der Anleihe. - Die Verwendung steht unter der Kontrolle der Ententeorgane. - England HLit daran fest, datz d e sranzofilche Schuldentilgung ohne Rücksicht auf deutsche Reparationszahlungen zu erfolgen hat. Gewaltige Kredite für die Ruhrindustrie Bedenkliche Sicherheits- Forderungen Frankreichs^ Die Diskussion über die Lösung der Stcherheitslrage hat in den letzten Tagen so wenig Fortschritte gemacht, daß Reichskanzler Dr. Luther in seiner für Montag abend an gekündigten Rede sich sehr ausführlich über die Ansichten der deutschen Regierung wird äußern müssen. Im Vordergrund des Inter esses steht augenblicklich ein aufsehenerregen der Artikel des sehr einflußreichen französi schen Politikers Paul Boncourt in dem Pariser ..Oeuvre", der die französische Auf fassung Harlegt und eine Reihe von Forde rungen aufstellt, die für Deutschland völlig unannehmbar find. Boncourt ist framösi- scher Delegierter beim Völkerbund und Vor sitzender des Studienkomitees des Oberste*" Rates der nationalen Verteidigung i Frankreich. Er gehvrt zwar den französischen Sozialisten an. steht aber mit den maßgeben den französischen Militärs m sehr enger Füh lung. sodaß seine Ausführungen absolut ernst genommen werden. Boncourt führt in seinem Artikel aus, daß die Räumung des Rheinländer von der LösunG der Sicherheitsfrage abhängig ge macht werden müsse. Solange nicht die Sicherheit Frankreichs garantiert sei. könne keine französische Regierung die Verantwor tung für die Räumung übernehmen. Frank reich werde an anderen provisorischen Sicher heiten festhalten müssen, solange Deutschland und die übrigen Länder nicht die nölige« Garanten gegeben hätten. Boncourt schließt seinen Arti.el mit den Worten: „Jetzt war ten wir an der Rheinbrücke, bis der Pakt geschlossen ist, den wir brauchen." Reichskanzler Dr. Luther hat bereits in seinen Erklärungen vor den Vertretern der Auslandspresse dargelegt, daß Deutschland gewillt ist. an der Lösung der Sicherheits frage positiv mitzuarbeiten. Es ist aber außerordentlich bedenklich, wenn Frankreich sich auf den Standpunkt stellen sollte, daß es solange am Rhein bleibt, bis seine Wün sche erfüllt sind. Boncourt ist einer der ver trautesten Mitarbeiter Herriots, sodaß seine Erklärungen in Deutschland außerordentlich ernst genommen werden müssen. Man wird darauf Hinweisen müssen, daß aus dem Ar tikel Boncourts ohne weiteres hervorgeht, welche wirklichen Gründe Frankreich zur Ver weigerung der sofortigen Räumung der nörd lichen Rheinlandzone veranlaßt haben. Nicht die Enstoaffnungsfrage war für Frankreich maßgebend, sondern es will anscheinend ei« Druckmittel in der Hand haben, um sein« Sicherheitsforderunaen gegenüber Deutsch land durchzusetzen. Wie wir von unterrichteter Seite erfah ren. wird der Reichskanzler dieser französi schen These in der entschiedensten Weise ent-, gegentreten. Deutschland kann nicht ane»i kennen, daß Frankreich einen Rechtsanspruch» darauf geltend macht, vor der Räumung einen Sicherheitspatt zu seinen Gunsten her beizuführen. Macht sich die französische Re» aierung den Standpunkt Boncourts zu eigei^ so würde sie nach Auffassung der deutsche« Regierung damit eine offensichtliche Vev-> letzung des Versailler Vertrages begehen. Außerdem würde die Diskussion über dieses Problem überhaupt nicht vorwärlsgebracht werden können, da Deutschland selbstver ständlich nur dann einen Patt mit den alli-» t«1e» Mächte» eingeh« kann, wenn die feit«. Da« „Berliner Tageblatt" bringt in seiner SonnabendabendauSgabe in großer Aufma chung Mitteilungen über einen gewaltigen Kredit, der von der „Ruhrhilfskasse" im Fe bruar-März 1S23 den Ruhrindustriesten ge geben Worten 'ein soll. 'Im einzelnen schreibt dir genannte Zeitung: De HilfSkass« „Hila" war ein« Organisaticn, die bald nach Be ging des Ruhrkampfes gegründet und dem RelchSwirtschaftSministerium unterstellt wur de. Reichswirtschaftsminister war damals der volk-parteilich« Abgeordnete Becker, der di« engsten (Verbindungen mit der Schwer- industrre unterhielt, als die Ruhrindustrie infolge der französischen Ruhraktion in ihren ProduktiosSmöglichkerten beschränkt wurde und die Arbeitsmöglichkeit schwand, sprang die Hlka mit Krediten ein, die direkt Len che- treffenden Ruhrindustriellen zUgingrn. Mi nister Decket lehnte es ab, die Kredite auf wertbeständiger Grundlage zu berechnen, weil er Februar-März 1923 angeblich so op timistisch war, zu glauben, die deutsche Mark würde bei dem damaligen Dollar stande von 8000 stabil bleibcn. Die größten Firmen des Ruhrgebietes machten von die ser Kreditmöglichkrit recht regen Ge brauch, sie bauten mit Hilfe die- Ltraiver.ahren gegen Hocfl.? - Der vom Reichstag eingesetzte Unter suchungsausschuß über die Verwendung yon Reichsgcldern und die damit zusammenhän genden Lreditaffürcn beschloß in seiner Sit zung vom Sonnabend auf Antrag des Abg. Pfleger sBayr. Vp.), Lis Verhandlung über die Postkredite vorläufig zu vertagen. Den Anlaß z« diesem auffallenden Beschluß ga ben nach einer Mitteilung der „Voss. Ztg." Mitteilungen der Staatsanwa'tschaft an drn Untersuchungsausschuß, aus denen sich er gab, daß die Eröffnung einer strafgesetzlichen Untersuchung gegen den früheren Reichspost- Minister Höfle unmittelbar beoorsteht. Man rechnet in parlamentarischen Kreisen damit, daß dem Reichstag schon in den nächsten 48 Stunden von der Staatsanwaltschaft ein Antrag auf Aufhebung der Immunität für den Abgeordneten Höfle zugehen wird. Es erscheint nach dem genannten Blatte nicht ausgeschlossen, daß die Untersuchung der Staatsanwaltschaft auch auf den Zentrums abgeordneten Lange-Hegermann ausgedehnt wird. Lange-Hegermann und Höfle haben zwar auf Wunsch ihrer Fraktion ihre Reichs tagsmandate „ruhen" lassen sti dem^ bekannt wurde, daß s'.e in die Finanzaf Sr: verwi leit sind, aber formell gehören sie dem Reichstag noch an. Eine amtliche Feststellung In einigen ausländischen Bl ttern wird die An-' sicht verbreitet, dqß die im Sachverständigengut achten vorgesehene Anleihe von 800 Millionen Goldmark dem Reich« dazu gedient hebe, die Ausgaben der Großindustr eilen während des Ruhrkampfes zu decken. Diese Ansicht beweist «ine ausfallende Unkenntnis des Sachverständig n- Gutachtens und der im Zusammenhang damit stc- hcnden Verhandlungen. Die 800 Mill.onen-Aiileihe dient nach dem Gut achten: 1. der Sicherstellung der Währungsstabilisierung, 2. der Finanz runz ter Deut chlrnd nach dem Gutachten ob.i.genden Sachl.e.'erungen. Das ist, dem Sachverständigen, I in entsprechend, dadurch erzielt worden, daß die Devi.'en, welch« die A:äeih zeichncr el. zahit n, der ReiHsbank zu- geführt worden s.n). Die Reichsbank hat den Gold-G.genwert in Reichsmark auf «in be onie.es Konto der Reichsreqierunz ein^erahlt,' aus-d m die im laufenden Ncparat.ousfahr gemäß dem Gutachten sch ergeb «den Ve.pfl ch un en Deutsch- ' lands abg.deckt werd.n. Dieses Konto stehl gemäß den Londoner Anleih.ve.handlun en unter der Kon- trolle des G.mral g n en. Es ist also keine Re'.e davon, daß die deutsche Anleihe von 1924 ander, m als tem b.sti nmung4mäßtgen Zwecke dient habe oder dienen könne. Vari», 8. L Matin verbreitet da» Gerücht, Ministerpräsident Herriot und Finanzminister Element«! hätte« die Absicht, sich tveaen der wettere» verhandluuae« über dte Schulden frei« demnächst »ach Loudon zu tzeaede». Die Eo'd'endungen Amerikas „Rcuyork H.rald" berichtet aus Neuyork über GoldfcnLunqen an Deutschland: D e gestrigen Gold sendungen Neui,orker D nkcn für DeutMmd be trugen < — " ----- - summe für die Dollar betrug. "Die Ktöß e Urberweisung, gestern von der Firma F B. Morgan u. G olgte, l " ' ' i ür die Rcichsbank in Berlin b stimmt. Einschließ ich dieser Uebrriveif"— --- ---- von seinem 100 M Kredit im ganzen 42 500 000 Dollar in Gold «r> hallen. Die Go!dankau*e der Reichrpost Zu den in der Presse umlaufenden Gcrüch- ten über Gvldankäuse der Deutschen Reichs, post teilt das Reichspostministerium amtlich mit: In der Uebergangswirtschnft und bei -em rapiden Verfall -er Markwährrura im Herbst 1023 wurde es immer zweifelhafter ob der , Rcichspost für die Folgezeit dte Beschaffung Antrag auf Aufhebung der Immunität für der für die Erhaltung der Telegraphen» und Fcrnsprcchcinrichtnngen nötigen Halbedelme- lalle möglich sein würde, zumal dix Devisen beschaffung für dte Post wegen der Geldnot des Reiches von der Devtscnbeschaffungsstclle mehr und mehr eingeschränkt wurde. Um den Telegraphen- und Fernsprechbau nicht zum Erliegen zu bringen, mußte sich daher die Post einige ihr an Hand gegebene Bestände an Edelmetallen sichern, um dafür Devisen oder Halbcdclmetalle einzutanschen. Im ganzen sind für die Post aus ihren Betriebsmitteln in der Zeit vom 28. Oktober bis 24. November 1923 durch B:rmittlung -er Depositen- und Handelsbank in -ebn Posten 267 SU ,ramm Feingold und 700 Ktloaramm Fetnsilber anae- schafft worden. Der Gesamtaufwand üiersür, einschltcblich Banklpelen. betrug 912 085 VU- lionen Papiermark, gleich 912 085 Goldmark. Die Bestände rsürden bet ber l^eneralvostkasie aufbewahrt. Im April und Mai 1924 nach, dem die Stabilität der Währnng fesistand, sind dte Metallbestänbe dnrch Abgabe an dte Reichsbank und die Devisenbeschaffungsstelle verwertet worden. Dahei entstand ein buch, mäßiger Verlust von 106 802 Goldmark. d-r darauf zurückzusühren ist, daß die Metallpretse , während der Lagerung gesunken waren.