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»e,ver «MM, D«ywu, «o«y«ltz und Laudegaft (L und w. Verwattungsbeztrk) der Gemeinden «ach- w»tz, Niederpoyritz, «osterwitz, Pillnitz, Weitzig und Schönfeld, sowie der Rmlshnuptmannschaften Dresden-N. und Dresden-A, i «»«—«0 »<cka««-nfß« Hen«mn Beyer 0 Vwobe»Dßtt«»«tz. - »era»t»or«ch: E»«ea »er,«, Vreeben. «chhelnt iä-lsch mit der Seilaq« .Agrar-Wacke- vnb «mN. Kur- «mb Awmdenllste. Sezugspret«: Monatlich "E.-. au-<r Zufftflsetühr» tei den »euffchrn Vofienflaften M.1S000.-. Einzelvrrkaufsprei«: M. «00. Mir ffLll« höherer Gewall, Krleq, Streik« «sw. hat her Sezlcher keinen Anspruch auf Liesenmq bqw. Aach- !»ef«rung »er Zettung oder auf Rachohlum, »e« Lesegeld««. Druck : Demen« Landgraf Nachfl., Vre«den. Freital. Lei unverlangt ^-gesandten Manuskripten «st ZUckvorto »estufüqen. Für An,eiq,n. welch« durch Fernsprecher aufgegeben «erben, kann ein« VereMvorwng de». »er7t»chtlg»«it nicht übernommen werden. 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Die Grobhandelspreise sind abermals um 38»/o gesteigert worden. düng zwischen London und Paris und den über'ceischen Besitzungen der beiden Länder abgeschlossen ist. Von Ruhr und Rhein. Pari«. 27. Juli. Die »Humani«" schreibt, den nächsten Lagen werden d!« Städte Weil st. Braunsfeld und Dillenburg sowie ein Berg- »Ad« MH« von Si«gm besetzt werden. Wichtige Ereignisse. Im preutzischen Ministerium des Innern wurde beschloss.!,, mit aller Schärfe gegen etwaige Ruhestörer vorzugehen. Die Schutz« polizei werde in Alarmbereitschaft gehalten werden. sick> dem neuen Ruf« der Stadt Berlin nicht länger verschließen. De Stadtvenordnetenversamml'mg schlaf sich einmü'ig dem sozialdemokratischen An träge an. Die Löhne der Bergarbeiter. Berlin, 26. Iuli. Die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft haben für die gröheren Stein- und Brmmkohlengebiste des be'etz^n und unbesetzten Deutschland» im R'ich^ar- beitsministerium eine Vereinbarung getroffen, wonach für die Zeit vom 23. Iuli bis 2. Auaust auf die Löhne, wie sie bis zum 23. Iuli galten außer einer bereits früher ver einbarten Erhöhung um 30»h ein w tterer Zu^ag von 40-/o g währt werden soll Der Stundenweit eines Handwerker im mit el- deutschen Braunkohlenbergbau beträgt dem nach in der Zeit vom 23. Iuli bis 2. Auaust eln^ch'iehlsch des HausstandZ- und Kinder- oeldes 26000 Mark. Di: Ds-Hand1nn"«n für die vberschlesischen und Weste wilder Braunes lenqeb'e^e finden am Freitag den 27. Iu.i im Reichsarbeitsministerium statt. Die. Verhandlungen über Einführung wert- beständiger Löhne werden für den gesamten Kohlenbergbau am Dienstag den 31. Iuli fortgesetzt «erden. Die Sozialdemokraten acaen de» «»tifaschistevtag Der Partetvorftand der Sozialdemokratie gibt bekannt das, er mit dem von der Som- munlstlschen Partei auf den 20. Juli anaesetz- ten Antifaschistentag nichts zu tun bat. Er ist bei Ansetzung des Tages auch gar nicht gefragt worden. „Daraus ergibt sich, daß die Organi sationen in den Orten, in denen sie zur Teil- nähme aufgefordert werden, die Teilnahme ablehnen und auch einzelne Genossen sich von der Veranstaltung fernhalten werden." Leipziger Sozialdemokraten filr Beteilig»«» a« .Antisaschistentag". Wie.oohl der Partetvorftand der Sozialde mokratie von der kommunistischen Veranstal tung am 29. Jftrli abrückt halten es doch so zialdemokratische Kreise sstr berechtigt, sich über die parteiamtliche Anordnunn kinweazuseden. In der kommunistische ? ..Sachs. Arbeiterzei tung" in Leivzig veröffentlicht der sog. 15er Ausschuß. der weaeu der Vorbereitung gemein- famer proletarischer Hundertschaften gebildet lst. eine Kundgebung, worin zur Veteilignng an dem Antifa schiften taa anfgefordert wird. Dieser Aufruf ist unterzeichnet von emem So zialdemokraten einem Kommunisten, einem unabhängigen Sozialisten und einem sog frei gewerkschaftlichen Parteilosen. Wir stellen fest, dast also gewiss- Kreise der Leipziger So zialdemokratie am Sonntag den Kommunisten Helfershelserdienste leisten w-rden ' Nm die innere Geschlossenheit der Sozialdemokratie Letvzigs gegenüber dem Moskowttertum steht es demnach sehr schlimm. Noch keine Ruhe in Frankfurt Frankfurt«. M.. 26. Juli. Die Schutz polizei muhte gestern im Schützmbofe in der Bergerstrahe eingreifen, wo sich auf die Nach- richt hin, dast dort die Krieger- und Mili'ä^- vereine ein« Versammlung abhai'en. «in« zahl reiche Menschemnenae anaesammelt hat « und war mit der Absicht, di: Versammlung zu sprengen. Die Ve-samm'ungsteilnehmer v:r- liehen auf Bitten des anwesenden Rsviervor- stehers, um Ausschreitungen zu vermeiden, den Saal, worauf alsbald di: Ruhr Ordnung wieder hrrgestellt wurde. Vefchlutz der sächsischen VSPD. Der Bezirksvorstand der VSPD. ver öffentlicht folgend« Mitteilung über die Stel lung der VSPD. zum Antifaschistenlage der Kommunisten: „Aus parteigenö'si'chen Krei sen kommt wiederholt die Anfrage, wie sich die Partei zu dem Antifafchistentage der KPD. verbalte. Dazu ist zu bemerken, dah die Partei in der letzten Sitzung des «rw iter- ten Bezirksvorstandes zu der Frage Stel lung genommen und eine Beteilung an dem Antisa'chiftentage der Kommunisten abce'ehnt bat. Die Gründe für diele Ablehnung sind folgende: Am 11. August findet die Der- fassungsfeier der Deutschen Revublik statt. Diese Frier soll eine Hirschau aller Freunde der Republik, vor allem ihrer festesten Stütze, des sozia'istiscken Proletariats, se'n. Die Partei will djr^n Tai durch wuchtige De monstrationen festlich begehen. Er versteht sich, dast solch eine Frier der jungen Republik sich mich gleichzeitig gegen die offenen und versteckten Feind« dieser Revublik richtet und so der Gedanke des Antifaschistentages mit verwirklicht wird. Wir haben der KVD diele unsere ablehnenden Gründe mi geteilt und sie anfgefordert. sich an der Verfassungs feier am 11. August ,u beteiligen. Eine Ant wort steht noch aus." Gelsenkirchen. 26. I"l'i. General De- ooutie hat Msq. T-sta, der sih im Name, des Pavstes um Begnadigung des zum Tode ve ur teilten deutschen Staatsangehörigen Ganges be- müht«, mltgeteilt. daß dem Gnadengesuch gegeben worden sei. Aachen, 26. Iuli. Bier Deutsch: im von 18 bis 28 Jahren. Friedrich Wichelm von Keller aus Nüße. Student Ludwig Schulze aus Münster. Rinzenberg aus Dortmund und der Bergmann Kurt Lorbeer, waren vom be'aüchen Kriegsbericht weqen Bmbe'-rituna cines Ealio- taaeaktes, und zwar dir drei Erste en zum Tode und der letztgenannte zu lebenslänglicher Zwangs arbeit verurteilt worden. In de- D'nifungsin- stanz ist das Urteil gegen die drei Ersteren in lebensttlnaliche Zwanqsarleeit und gegen Lorbeer in 20 jährige Zwangsarbeit umgewandelt worden. Gewaltiges Steigen der Großhandels» preise. Berlin, 26. Iuli. Die erneute starke NufwSrlsbewegnng des Dollarkurles bat die Großbandelsprei'e um weitere 38 Prozent auf das 79462 fackv der Vorkv'egs^it ge steigert. Die Einfuhrwaren allem sind um 60 Prozent auf das 115188 fach« d'e haupt sächlich im Inland erneuaren Waren um 33 Prozent auf das 72 317 fach: gestiegen Die Lebensmittel stoben im Durchschnitt a„k dem 71597fack>m, di« Industriestofre aus dem 94 166 sacken der Vorkriegszeit. In dem g'«ick«n Z-itraum vom 17. auf den 24. Iuli ist der Dollarkurr von 218000 auf 414 000, also um 90 Prozent g-stiegm. Da mit ist das Goldniveau der Großhandels- preis« von dem ungewöhnlich hüben Stand von 111 Prozent am 17. Iuli auf 81 Prozent am 24. Iuli hrrabgesunken. Die Not in Berlin. Berlin, 27. Juli. Di: Stadtverordneten versammlung beschäftigte sich gestern mit dem dringlichen Antrag d:r sostaldemokrali'chei, Frak tion. die Relchsrrqiernna aufzusordem. sofort Maßnahmen gegen die Rot der B'rllner Be- vSlkerunq zu trestm. Bürgermeister R tter teilt? mit. daß ein« Abordnung des Magistrats zum Reichskanzler gehen wird, um die katastrophale Lmäbnmgslaoe der Stadt zn schildern unk auf die schweren Folgen hin'nweisrn. di? die furch,- bar« Not haben könna. Di« Reichsregierung dürfe Sachsen und der Devisen markt. Dem sächsischen Wirtschaft,. Ministerium Abhilfe zugesogt. Die Nachrichtenstelle der Staa^skan lei teilt mit: Die neuerlichen Verordnungen über den Devisenverkehr haben das deutsche Wirt schaftsleben im allgemeinen, besonders ober das des Freistaats Sachsen mit seiner hon- zentrierten Industrie und seiner starken Be völkerungsdichte ungemein nachteilig beein flußt. Wenn auch nicht zu verkennen ist. daß die straffere Kontrolle des Deviienverkehrs und die nur in bestimmten Prozentsätzen er folgende Zuteilung von Devisen durch die Reichsbank vielleicht das Tempo der Kurs steigerungen des Dollars etwas verlangsamt haben, so darf doch andererseits keineswegs die feststehende Tatsache bestritten werden, daß die^e Spsrrmaßnahmen auf eine längere Zeit, als es bisher geschehen ist. für dar Wirtschaftsleben kaum tragbar Nnd. Beson ders die Festsetzung eines amtlichen Zwangs kurses für Devisen, der weit unter dem wirk lichen Auslandskurs steht, kann nickst länger aufrechierhalten werden. In Sach en wirken sich die Folgen dieser Devisenordnunqen am schlimmsten auf dem Lebensmittelmark e aus, so daß die Gefahr besteht, dast ein Lebens- mittelmangel schwerster Art eintreien kann, wenn nicht dem Lebensmit'e'handel mehr De visen als bisher zur Verfügung gestellt w rde« können. Aus d?e>m Grunde hat der säch ilch« Wirtschaftsminister am vor-gen Diens'ag so wohl mit dem Reichswirttchaftsminister wi« mit dem Präsidenten der R^schsbank in Bet- lin verbandelt. Als Ergebnis der Besorechungen kann fest- aestelft werden, daß sich die maßgrb«nbm Stellen in Berlin der Berechtigung der Vor stellungen d«s sächsischen WirtschaftsmsnMers nicht entzogen haben, sondern in Aufsicht stell ten. auf rascheste Weise den Bedürfnissen d?« Handels und der Güterproduftion Rechnung zu tragen soweit es unter den gegebenen Um- ständen überhaupt möglich ist Eine wesent liche Lockerung der bisher geltenden Bestim mungen ist in wi'chen bereit« erfolgt Es dart angenommen werden, daß man stch auch« beim Reichs überzeugt hat. daß die Zwangs maßnahmen. die di: letzt« DeviienVerordnung gebracht bat. kein geignel«s Mit el sind, die Schäden, denen man entgegenwirkn wollte, zu beseitigen oder zu mildem. Es besteht iMl Gegenteil die Gefahr, daß durch eine allz» geringe Zuteilung von Deri'en besonders auf dem Lebensmiitelmark!« eine Warenknapp heit eintre'en kann, die so groß w rd, daß st« zu einer Verteuerung der «'ästigsten Lebens mittel und Bedarf-gegenständ« führt, well die Nachfrage das Angebot überstitt. Will man den vielen Schäden un'ere» Wirlsch«sts- oorganismus wirksam beisammen, so wird man andere Mittel wählen und andere Wege beschrellen müssen." Bisher ist eine höhere Devisenzuteilung mn für die Lebensmittelversorgung des bes:tz'«n Trotz beS DemonftrationSverbotS für Preußen wie sür die meisten übrigen Länder wird von linksradikaler Seite mit allen Mit teln weiter Propaganda für den Antifaschisten- , tag getrieben. Wie das bisher in allen ähn lichen Fällen üblich war. lassen die Kommuni- sten lebt die Betriebe, natürlich nur dieieni- , gen mit komunistischer Mehrheit, mit Ent schließungen ausmarichieren. die gegen das Verbot des AntisaschistentaqeS protestieren und trotz der Verordnung des Ministeriums des , Fnncrn zur Teilnahme an den «erbotenen i Kundgebungen auffordern. An der Spitze dieser Entschließung mar- schiert merkwürdigerweise der Bezirksbetriebs, rat der Reichseisenbabnhireition Berlin, dessen Resolution mit dem Aufrui schließt: heraus -um Antifaschisten««« für die Zerschlagung de« Faschismus gegen den weißen Terror, für die Befreiung der Arbeiterklasse." Radikale kommunistische Kreise machen be kannt. daß di« K P. D. ihre Demonstration am krnnmenden Sonntag unter allen Umständen »nrchfstbren werbe DaS Verbot des preußi schen Ministers des Innern kei. wie erklärt wird, vorläufia noch unwirksam, da der Ber liner Rolizeipräsid-nt Richter und die zustän digen Potsdamer Orrane die Demonstrationen 4n ihrem Amtsbezirk bisher nicht verboten ha ben. Da man iedock, mit einer solchen Ent scheidung rechnet sand am Donnerstag eine Sitzung der Parteileitung mit den Groß-Ber liner Bezirken statt in der man sich über die Franc klar werden will in welcher Weise das Verbot, das zweifellos zg erwarten ist. um gangen werden kann Don der englischen Note. i Die französisch-belaische Antwort. Paris, 27. Iuli. Von offizieller Seike .wird bestätigt, daß dis Verhandlungen zwi- 'fchen Paris und Brüssel zum Abschluß gs- langt smd und zu einer vollständigen Eini gung über den Ink alt d:r auf das englisch: Memorandum adzu^endmden Antwort ge- issibrt haben. D « Antwort Frankreich« imd 'Belgiens wird in kßraster Zett in London iüberr-ickst werden. Nach wi: vor wird von der Rea'e'ungsprcs'e erhärt, dah Frankreich ^imd Belgien an eine Räumung des Ruhr- iaelmkss «rst. dann, herant vkn können, wem, Deutsck/and genügend: Zahlungen ge'eistet jhchfte. und daß vorher -einerlei Verhand lungen möglich wäry,. f^anae Deutschland >den passiven Widerstand nicht aufgeb«. Eine ttol'enifchc Note. Paris, 27. Iuli. Der ita'tenisch«: Bot- ifchafter bat gestern Poincars eine italienische Mote übergeben, worin erklärt wird, dah »die Hauptfrage bei d:r interalliierten Aus- I strrach; die det Annullierung der akliterteu I Schulden sei. Die Sicherung Frankreich-. ! Paris, 27. Iuli. Das gestern früh in ider Morgenpresf« verbreitete Anerbieten ^England«, in jeder Weif« an der milttäri- »skhen Sicherung Frankreichs mitzuarbeiken, !findet in Pariser Krei'en keinerlei Gegen liebe. Ein Sichrrungsabkvmmen, so erklärt !d«r „Temps", müs'« auf Gegenseitigkeit be- iruben, und zwar versteht das Blatt darunter 'nichts weniger als «in mit England ckvge- Mossenes Bündnis, das auf dem Gebiete ',Ür Lustschiffaßrt zum Schutze der beider- »fettigen Hafenstädte, sowie auf maritimem -Gebiet zur Aufrechterhaltung der Verbin-