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SSLMbe , ».«S« mti Loschwiher ««zetger ALS Tagesreitung ftir das -Dche Vre-de« «. seine Doeorie ' Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« Nate« -n Dresden für die Stadtteile Vlasemitz, Loschmitz, Weiher -irsch, Bühlau. Bochwltz nnd Laubegast (ll. and M. VermaUnngrbezirk) der «emeinden Wach- «itz, Biederpoyritz» -osterroitz, Pillnitz, Weitzig und Schvnseld, somie der Am1«ha«ptmannschaften Dreaden-B. nnd Dresden»« Erscheint iLßllch »M See Lellage .Agrar-Warte" und Amts. Kur- und Aremdenvsk. Monatlich M. aooo.-. cwtz» Zufl«ll«Sübei del den deutschen poflanstalten M. tzOvo.-. Wu^lseekaufspeets: M. 200. Für Fäll« -Sherer Gewalt, Krieg, Stress« us». hat der »ezlcher keinen Anspruch auf Llefenma de»w. Nach lieferung der Zeitung »der auf Rückzablu^a de« Lesegelde«. vruck: Siemens Landgraf Ikachsl., vre«-«i. Ar «ltal. Lei »mverlangt «ingesandten Manuskripten tst Rückvort» beizufügen. Aür Anzrigea, welch« durch Fernsprecher aufgegebe» werden, kann eine Verantwortung bq. der Klchtlgkelt nicht übernommen werden. An,eigen »erden dte «gespalten« Pesst-Zetl« »tt M. S00 -. berechnet,TZeNomen d<« eaehaGmeAess« «M M. 900 -, Anzeigen und Reklawen »tt vsatzvoeschrtsten und schwierigen Satzarten »erd«, wss so vro,ack Aufschlag berechnet. «Sdlu» Ser Au^iaewAunahm« vaemMag« 21 Uhe. Aür da« Erscheinen d«e gM bestimmten Tagen »Ser Plätzen, smoi« für t»ieph»nlsch« Aufträge »ird »ein« GewLhe gü-tsdet. siwatgwRadcch flilt al« Kassenrabatt und kau« verweigert «erden, «em» nicht dionen 4 Wochen nach dem Ompfaag Sw Rechnung die Zahlung erfolgt. Lei gerichtlicher Sinzie-ung der «neigend etrtg« Mt därbe»i«Gl, RaSÄl s»E' Ätr. 184 Blasewitz, Dienstag, 12. Juni 1823 85. Jahrgang. poincares Bedingungen für gemeinsame Arbeit. Paris, II. Juni. Die Morgenbiälter teilen :. t, I?.') Poincarä gestern eine Denk schrift : .7. 5. "Ion entsandte, jn der er sei nen S ' . ."t mittciite. Im ersten M- schnit!' Denkschrift drückte Poincarö den Wun't- a r, l<."; die englische Regierung dem Park er Da inette uyd der belgischen Regie rung i: der Forderung an die deutsche Re gierung, da« letztere den passiven Widerstand an der Ruhr einstelle, beitrete. 2m zweiten Abschnitte erklärt der französische Ministerpräsident, das;, wenn Deutschland den Verbündeten in dieser Hin sicht jede Geckrugtulrng gegeben hat, die französische Regierung deren fei, im Einver ständnis mit den Alliierten die Lösung der Reparälionsfrdge kn Erwägung zu zie hen, vorausgesetzt, dass sie von dem fran zösischen Memorandum vom 2. Ja nuar «pisgehe. blutet diesen Bedingun gen Loilligt dje französische Regierung rin, dass an Deutschland eine gemeinsam« UnrMdrt gelangt. 1» der da; Reich ledig- Uch zur Einstellung des passiven Widerstandes aufaefbrdert wird. Essei, ko schreiben die Morgenblätter, möglich, dass auf diese Angaben eine ge nauere Mitteilung betreffend da- Repara- ttonsproblem überhaupt vom französischen Standpuntte aus erfolge. Diese Mitteilung würde heute nachmittag nach London über mittelt werden. Man vermutet, dass der bel gische Gesandte jn Pa is über die Arbeiten der französischen Regierung auf dem Laufen den gehalten wird. Lord Curzon w.rd, so bald er die erwähnten Mitteilungen Poin- earss in dje Hände bekommt, die englischen Minister davon benachrichtigen, die dann heute gegen mittag zu einer Sitzung zusam mentreten werden. Londoner Debatten Lyndon, II. Juni. Unterhaus. Auf die Frage des liberalen Parlaments mitgliedes Lambert, ob der Premierminister Mitteilen könne, was die Regierung jetzt tun werde, um kür Groschritannion einen ge rechten Anteil an den Repara- tionszahlunqen und den Zahlungen der alliierten Schulden zu sichern, erwiderte Baldwin, er sei nicht in der Laae, mehr zu sagen, als dass diese Frage die Aufmerk samkeit der Regierung in Anspruch nehme. Ein anderes Parlamentsmitglied fragte bei Premierminister- ob er tn der Lage sei. ein-? Erklärung mit Bezug auf die Lage im Ruhr gebiet abzuqeben. Baldwin sagte: Ich kann im Augenblick keine Erklärung abgeben. Wedgewood Benn fragte, ob Baldwin eine Erklärung vor der Debatte abgeben werde, die. wie er höre, morgen im Oberhaus statt finden werde Baldwin erwiderte: Ich weih nichts davon, dah sie morgen stattfinden wird. Der Ministerpräsident erklärte weiter, Lord Robert Cetil werde Grohbritannien im Völkerbundsrat in derselben Weise, wie es früher Balfour getan habe, vertreten. Weiler erklärte der Minister, er sei nicht in der Lage, irgendnne Erklärung über die deutsche Note abzugeben. — Mac Neill teilte mit, dah die russische Antwort auf die letzte britische Note beut« morgen eingetrof- fen sei. Er könne aber keine näheren An gaben machen. London, II. Juni. Für heute abend 6 Uhr ist eine Sitzung des britischen Kabi netts im Unterhaus zur Erwägung des deutschen Memorandums anberaumt worden. Den Blättern zufolge erörterte Lord Curzon die deutsche Note mit Sach verständigen und empfing den britischen Botschafter in Berlin Lord VAbernon und ausserdem den französische Botschafter Graf Ct. Aulaire, der ihm eine Mitteilung Poin- ear«s überreichte und zwei Stunden mit Lord Curzon h-riet. Lord Curzon erwartet noch die Ansichten der italienischen und ter belgischen Regierung, sodah dem britischen Kabinett in der Sitzung heute abend die An fickten aller drei Alliierten vor'iegen werd-m. Während des Wock»enmdes hätten sehr wich tige Erörterungen -wischen Baldwin. Lord Curzon, Robert Cecil und anderen Kabinetts ministern stattgefunden. London, II. Juni. Reuter zuko'ge ver lautet, dah kein endgültiger Vorschlag von britischer Seite für eine interalliierte Kon ferenz erfolgt sei, aber dah es unter den gegenwärtigen Umständen nicht willkommen überraschend 'fein würde, wenn «in solcher Vorschlag bald erfolgte. Gttttmterrichtete offiziell« Kreise äusser» sich inst keinem Wort über den Fortschritt der eng'isch-^ran- Eschen Erörterungen. Es verlaufe jedoch von gewöhnlich gutunterrichteter Sei«, dach Potncar» dafür hottete,, dah dte Alliiert«' einsch'ieyUch < Grohbritamiiens mwer-chgNch eine Rote an die dmtfchc Regierung richteten, worin gefordert merd?, dah der passive Wi derstand im Ruhrgebiet aufhöre. Der fran zösische Premierminister se^e die'en Schott, ivie verlautet, als eine notwendige Vorbe dingung für die Aufnahme jeder alliierten Erörterung drr Reuarati-nsfrage an. London, II. Juni. Dje ge'crrtte Presse besaht sich weiterhin eingehend mtt der durch das deutsche Memorandum geschaffe nen Lage und betont na- wie vor. dje deut sche Note biete eine befriedigende Grundlage für Erörterungen und nrüsse daher zur Einleitung von Verhand lungen aufgegriffen werden. Dem parlamen tarischen Berichterstatter des „Daily Tele graph" zufolge wird heute nachmittag im Unterhaus« eine Amastl von Fragen über die deutsche Note, sowie über dje Absichten der britischen Regierung an den Premierminister gerichtet werden. Lord Birkenhead wird die Regierung morgm im Oberhause fragen, ob irgend eine Veränderung der Ruhrfra-zc ein getreten sei und ob dje Haltung der Regie rung mit bezug auf dje Reparationen irgend eine Veränderung erfahren bah«. Deutschland» Teilnahme -rrmdsähllch abgslehnt. Pars«, II. Juni. Es bestätigt sich dah die französische Regierung auf die englisch' Bitte um Aufklärung Wer die Ab sichten Frankreichs mitgeteM hat, sie sei zu gemeinsamer Beantwortung der deutschenNote berejt, "fall« diele Antwort zunächst die fran« Milch-belgische Forderung der Einstellung d-?s passiven Widerstandes als Vorbedingung für weitere Verhandlungen enthält. Von eng lischer Seite ist daraufhin, scheinbar offiziös betont worden, dah die belgisch französische Forderung vertreten werden könnte, falls sich Frankreich bereit erklärt, an einer Nepara tivnsksnfcrenz teilzunebmen. Psincarö lat darauf geantwortet, dah Frankreich den Plan einer Re parat jo ns ko uferen- mit Beteiligung Deutschlands grund sätzlich ablehne, vielmehr erst ein«; Meinungsa^s ansch unter den Verbündeten für notwendig halte. Oer Oorimunder Zwischenfall. Bichl von Deutschen erschossen. Dortmund, 11. Juni. Zu der Mord tat an den zwei französischen Offizieren wird von zuständiger Stelle mttgeteilt, datz die Tat nicht von Deutschen verübt wurde. Die Ge schosse, mit welchen dte Offiziere getütet wur den. entstammen Gewehren oder Karabinern. Infolge des verschärften Belagerungen^ ftandeS kam eS lwie wir in einem Teile un serer gestrigen Auflage schon mitteilten. D. Red.) im Laufe des gestrigen Abends zu Zwi schenfällen. Die Räumung der Strassen um S Uhr wurde teilweise unter Misshandlung der noch ans den Strassen befindlichen Passanten durchgeführt, wobei die Franzosen reichlich Ohrfeigen und Fusstritte anSteilten. Siner der Zivilisten erhielt im Laufe des Abends bei der Rämpnug der Strassen den tödlichen Schuh. Drei wettere wurden tn der Rächt er- schossen und zwei schwer verletzt, welche darauf ihren Verletzungen erlagen. Durch Augen- zeugen wurde feftgeftellt. dass die Franzosen auS nächster Nähe ohne vorherigen Wortwech sel dte Personen erschossen laben. Drei der Leichen musste« von den Deutschen zu der Stelle geschleppt werden, wo dte beiden fran zösischen Offiziere erschossen wurden. Dte Lei- chen wurden tn dte Blutlachen der Offiziere gelegt. Bet der Besetzung des Stadthauses heute morgen beschlagnahmten die Franzosen 41 Millionen Mark. Die Truppen tm Stadt kreis sind beträchtlich vermehrt worden. Polittfthe Ausfchlachttmg des Falles. Paris. 11. Juni. Echo de Paris nimmt auf die Meldungen von der Erschiessung zweier französischer Unteroffiziere in Dortmund Be zug und erklärt, es hätte keines ähnlichen Er eignisses bedurft, um Frankreich darüber anf- zuklären, dass trotz der Versicherung gewisser Alliierter ohne die Aufgabe des passiven Wi derstandes dte französische und dte belgische Re gierung das deutsche Angebot nicht prüfen könnten. Die Schuld wird Deutschen zugeschoben. Part», 11. Junt. HavaS meldet vom Montag früh: Der franzvflsch« Ministerrat hat sich noch am Sonntaaabend mit -em neuen Mord an zwei französischen OsfizierSaspiran- ten in Dortnnnid befasst. Man hat sich auf Ergreifung schärfster Massnahmen gegen die zunehmenden Morde an Franzosen im besetz ten Gebiet geeinigt und wird unverzüglich Be sprechungen mit der belgischen Regierung aus nehmen. Die in Brüssel beschlossenen Ciche- rungsmassnahmen für die Besakungsarmee ge nügten nicht mehr. DaS verschwinden zweier französischer Patrouillen im besetzten Gebiet war gleichfalls Gegenstand eingehender Be sprechungen. Kein politischer Mord. Paris, 11. Fnnt. Der Temvß bringt zu dem Dortmunder Vorfall eine Meldung, dte offenbar von französischer Regierungsstelle stammt. Darin heisst eS: „Nack vorläufig noch summarischen Berichten ans Dortmund soll dieser Dovpekmord nicht aus nattonali- frische Tendenzen zurück?,«führen sein, vielmehr sollen die beiden französischen Un teroffiziere bet einem Streit, der ans einer AnSeinandersetznnq zwischen noch nicht ermittelten Zivilisten nnd den Ermordeten ent standen ist, getötet worden sein." Belagerungszustand auch tn Reckllng. Hausen. Münster, 18. Juni. In Recklinghausen soll in der Nacht znm 11. Juni zwischen dem Bahnhof und BahnhofShotel ein französischer Posten erschossen worden sein. Neber die Stadt ist der Belagerungszustand mit Strassensperre von 9 Uhr abends bis 5 Uhr früh verhängt worden. Wie ein deutsche» Leben elngeschLtzt wird. « Herne. 11. Junt. Am 8. d. M. war hier eine Frau Kleine von Franzosen schwer ver letzt worden und bald daraus gestorben. Der französische Kommandant bot nunmehr den An gehörigen eine Abfindungssumme von 500 lM> Mark an sl), deren Annahme aber abgelehnt wurde. Ueber den Grund der Srschiessnng ist bisher noch nicht» betannt geworden. Wichtige Ereignisse. Ueber Dortmund wurde ^ie Strgtzensverr« verhängt. Bei dem vorgehen der Frunzosen wurden, wie wir tn einem Teile unserer Ank lage schon gestern Mitteilen tonnten, sechs Zi vilpersonen erschossen Die Lobnvcrhai.dlungen tm Bergbau habe« zu einer Einigung geführt. England besindct sich noch immer tu Er wägungen Uber seine Stellungnahmc zur deut schen Note. Es möchte Frankreich nicht weh« tun. aber anch dte Ruhrbewtzung nicht sank tionieren. Die Hypothekenentwsrtung. Durch dje Zeitungen ging kürzlich folgendes Gelchichlchen: Ein Mann, der dje ga ize Zett während des Krieges und nach dem Krieg» krank in einer Irrenanstatt zugebrqcht hatte, wurde als geheilt entlassen, nahm auf dem Wiener Bahnhof esn Droschke, wetz' nach Be endigung der Fahri höchlichst erschrocken, cckS ibm esn unersckmnnqlicher Fahrpreis vank Kutscher genannt wurde, zahlte mtt sefnent letzten Goldstück und war nicht minder erd- staunt, <r*s ihm der Kutscher trotz -es scheinend unstezahlstcnen Fahrpr'ises noch eins ungeheure Summe in Papiergeld herausgab. Das verstand der Mann nicht und bat bei« Kutscher dringend, shn doch lieber gleich wie der nach dem Irrend« is zu bringen. Bei den Rückzahlungen von Hypotheken imd anderen Schulden geht es nicht viel anders zu, als bei dem geheilten Irrsinnigen, der da g'austte, wieder verrückt g worden zu sein. Ein Hausbesitzer bat z. B. vor 1914 eine Hypothek von 60000 Mark ausgenommen. Das Gesd ist jhm in Zwaung- nnd Zehn markstücken ge a''tt worden. Wenn er sich ein einiges Zwanzigma kftück bis heute zurück- bestatten lat, geben Reichsbauk, Poft imtt Privatbanken seit dem 4. Juni d. I. für ein solches Goldstück 260000 Mark jn Pa pier. Zahlt er von diesem Papiergeld 60 000 Mark an den Hvpothekenglänbiger aus, muss dieser sich für befriedigt erklären und di« Hyvothek löschen lassen. Der Hypotheken- gläubiger ist gegen bse von seinem Schuldner au«genutzte Entwertung der Hypothek auch nicht dadurch geschützt, dass in der Hypo- Ihekenurkunde die sog. Goldklausel steht, dkl dastin 'antet, dass die Hypothek in Reichs goldwährung zurückzumstlen ist. Seit denk Reichzge'etz vom I. Juni 1909 lsog. Bank gesetznovelle) und den Reich-gemessen vom 4. August und 28. S"p*emst?r 1914 sind Reichs stanknoten und Reichska'senscheine gleich de» Goldpn"ck gesetzliche Zahlungsmittel und des halb Wäst'img. Die Goldwähnmg, kraft de''en Rcich-staupt^al'' und ReschSstank ihre Noten in Gold esnzulsssen hatten, gilt nicht mehr, seitdem diese EinISsungsvflicht durch da« Rer'chxrgesetz vom 4. August 1914 auf- gestosten ist. Der sterr'ch"nde Entnnrtunqszuftcmd widev- svrichl gsiem Reckftsgefühl. Er jft aster gesetz» sich. Neuerdings stcL das vsterland-saerichk Darmstadt seine Nnstattstarkeit iuriftisch aus dem aettenden Recht nachzuwTssm verflicht. .Em Vormund hatte für seinen Mündel eine Löschung^stetvill-gung zu etteilen. Das Vor« mund'chiftsaericht versagt? d*m Vormund dj» Genehmigung zur Löschung-.st-w'sligunq. Das Osterlapde-cgericht Dannftadt bat sn dem da rauf c-sc^aten Beschnnrdev"rfa''''-n beschlos sen. dass d«? Vormundschaft sge'"''stt die Ge nehmigung zur Lölchung-istemilligunq mit Recht versagt bat. da die Tilgung von in Gold beattlndefen Forderungen d«rch einen gleichen Pcmiermark-Betrag wegen des nk-d- eigen Kursstandes, den d>e V^,>nnurk htzt stat, nicht «"-folgen könne. Damach brauchte allo der Gläubiger einer Hyprthek die LS- schunasstewüliquiig nur dann zu geben, wmn die Schuld durch Zahlung eines Betrags getilgt wird, der die Nachteile der Geldent wertung ausgleicht. Bisher ist es bekanntlich