Volltext Seite (XML)
W W Feierabend D M W W W N Unterhaltungs-Beilage -er Sächsischen Volkszeitung Nr. 5 Sonntag den 29. Januar Die Lhrenfrau. 7>as ist mit Ehren eine Frau, Die, unbekümmert um die U?elt, Den Kindern und dem Gatten lebt bind nimmermüd' ihr Daus bestellt! Die nichts bei ihrem IDalten mehr Als Zucht und reine Sitte liebt, And die vom Segen ihrer Dand Anck gern den Armen etwas aibt! Die jedes Leid, das ihr ersteht, Mit Ruhe und Ergebung trägt; Die keinem Menschen jemals klagt, Deck alles wohl mit Gott crwäat! I. Bergmann, Vierter Sonntag nach der Erscheinung des Herrn. Eo.: Der Siurm auf dem Meere. Matth,», 23—27. Als Jesus ermüdet war, dem Volkshaufen ausweichen und sich iu die Einsamkeit begeben wollte, in die Gegend ron Gadara, einer südöstlich am See Genesareth belegenen Stadt, wobei der See fast in seiner ganzen Länge durch schnitten werden mutzte, siehe, da erhob sich nach Einbruch der Nacht plötzlich ein gewaltiger Sturm. Heulend drang er aus den Bergen und wühlte den See auf, so datz haus hohe Wellen über das Schifflein, in welchem der Herr ruhte, herfielen, es bedeckten und mit Wasser aufüllten. So ent stehen jetzt noch oft ans dem See Genesareth große und plötzliche Stürme, weil die aus den Klüften der um liegenden Berge hervorbrausenden Winde in dem Kessel, worin der See liegt, gefangen werden und, von den ent- gcgenstehenden Bergen zurückgeworfen, ihre ganze Wut an der leicht erregbaren Wasserfläche des Sees auslassen. Die Jünger schöpfen das Wasser aus, aber neue Wellen füllen das Schifslein wieder; jetzt wird das Schifflein von einer Woge hoch erhoben, dann stürzt es wieder in die Tiefe, es kracht in allen Fugen und droht auseinander zu fallen. Der Herr schlummert, als ob keine Gefahr wäre. Voll Bangen schauen die Apostel, ob er nicht erwache, denn er könnte, glauben sie, die Gefahr abwenden, wenn er wach wäre, aber sie scheuen sich, den Heiligen aufzuwecken. Indessen, die Gefahr wächst, immer heftiger werden die Windstöße, immer höher die Wellen. In der Angst um ihr Leben treten sie zu Jesus und wecken ihn auf. Er aber erinnert sie, wie ihr Glaube noch so klein und nur ihr schwaches Vertrauen der Grund ihrer übergroßen Furcht ist, wie seine Gottheit nie schläft, sondern immer wacht und stets die Seinigen be schützt, dann gebot er dein Sturme sprechend (nach dem hl. Markus)' Schweig! Verstumme! und sogleich legte sich spiegel sich glättet. Hier aber trat mit Jesu Befehle sofort die Ruhe ein Auch fühlt sich der Mensch nirgends kleiner, ohnmächtiger und armseliger, als wenn er den unbändigen Elementen und Kräften der Natur preisgegeben ist, dis Mächtigsten der Erde empfinden da ihre Schwachheit und rufen die Hilfe Gottes an, Jesus aber steht auf, befiehlt den tobenden Naturkräften, und sie gehorchen ihm. Daher die verwunderte, erstaunte Frage nicht so fast der Apostel als derer, die auf dem anderen Schiffe mit hiuüberfuhren: Wer ist dieser, daß ihm sogar Wind und Meer gehorchen? Unser Glaube, durch diesen neuen, deutlichen Beweis der Gottheit Jesu gestützt, antwortet: Er ist der allmächtige Herr der Natur, von dem der Psalmist sagt: Herr, wer ist dir gleich? Du herrschest über die Gewalt des Meeres und stillest den Aufruhr seiner Wogen. Durch dieses Wunder sollte nicht nur der Glaube der Jünger vermehrt und befestigt, sondern es sollten auch die Apostel und ihre Nochfolger belehrt werden, daß sie als Menschenfischer vielen Verfolgungen und Trübsalen würden ausgesetzt sein, daß aber Jesus stets bei ihnen sein und die Stürme beschwichtigen werde. Das vom Sturme bedrohte Schifflein — es gehörte dem hl. Petrus - ist ja ein so sinnvolles Bild der streitenden Kirche, welche von dem Papste, dem Nachfolger des hl. Pe trus, gelenkt wird. Die Kirche hat mit vielerlei Bedräng nissen zu kämpfen, aber Ehristus ist in ihrer Mitte, an ihrem Steuerruder, und wenn er auch längere Zeit zu schlafen scheint, so kennt er doch die Leiden und Gefahren, die seine Kirche bedrängen, und auf einmal wird er sich erheben und durch seine Allmacht den Stürmen gebieten und der Kirche wird ihre Freiheit und ihr Friede zurückgegeben werden. Auch im Leben des einzelnen Menschen gibt es manch mal Stürme, indem Leiden und Versuchungen über ihn Hereinbrechen. Da kommt er in Gefahr, zugrunde zu gehen, zu sündigen und das ewige Leben zu verlieren. Aber Gott ist ihm nabe mit seiner Hilfe, mit seiner Gnade, nnt seinem Tröste. Darum sagt der bl. Bernhard: Wenn die Welt wütet, wenn der Satan tobt, das Fleisch sich empört, will ich dennoch auf dick, o Herr, hoffen; denn wer hat auf dich gebosit und ist zuschanden geworden? Auch im Herzen des Menschen entstehen manchmal Stürme: wenn der Zorn aufsteigen, der Neid sich regen, Kleinmut uns Niederdrücken will. In solchen Versuchungen '.vollen wir Jefum im Herzen behalten und rufen: Herr, rette mich, sonst gehe ich zugrunde. Irrungen. Roman von Karl v, Waiden. der Wind, der See war ruhig und glatt, auf das Heulen des Sturmwindes und das Tosen der schäumenden Wogen trat auf einmal eine große Stille ein. Hier zeigt sich insbe sondere die Größe des Wunders. Wenn der See durch einen Sturm aufgeregt war, so dauert es viele Stunden, oft mehrere Tage, ehe die tiefbewegten Gewässer wieder ruhig werden, die hochgehenden Wogen sich legen und der FortfetzmiA. Nachdruck verboten. „So hast du deiner Kindesliebe ein freiwilliges Opfer gebracht, Elisabeth? Tu bist mein Weib geworden, um deine Eltern vor Schmach und Armut zu beschützen? Auch in diesem Falle verzeihe ich dir um deiner Motive willen. Mein Diener hat vor einer Viertelstunde einen Scheck zur Post getragen, der deinen Eltern die Summe von vierzig- rousend Mark anweist. DaS wird Wohl für'S erste genügen,