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Nr. 32. Tritt L. SLchftfche Dorfzettu-g »»» tzlbgaupreffe. riev-tag, den 8. Februar 1931. ritätsgefüht Astnertfas wenden. Die Enrigkeit aller Nationen, die auf den Schlachtfeldern für die Sache der.Freiheit ge kämpft hätten, fei unerläßlich für die Lösung der wirtschaft, lichen Probleme, denen man jetzt gegenübergestellt sei. In Frankreich sei man -er amerikanischen Freundschaft sicher, die sich im Laufe von Jahrhunderten bewährt habe. Di« beiden kftcgteruttgen würden sicher von d«r öffentlichen Meinung in Veld«» Ländern unterstützt werden. WWUWWM»»»W»U»«»WW»WMPWMM»MMM»»s»HW»MEWWW Protestkundgebungen in Dresden gegen da» Pariser Diktat Im Verein oha ussaal fand am Sonntag ein« äußerst gut- besuchte Protestkundgebung gegen dab Pariser Diktat statt. Es war vorauSgesehen, Satz je ein Vertreter aller politischen bürgerlichen Parteien zu Aborte kommen sollte, jedoch einigte man sich in letzter Stunde dahin, daß als einziger Redner TMberregiernngsrat Dr. Böhme für alle bürgerlichen Par teien sprechen sollte, und man konnte dies mit Freuden be grüben, denn dadurch wurde -er Eindruck nur verstärkt. Eingeleitet wurde diese imposante Kundgebung durch eine kurze Ansprache des Ministerialdirektor» Dr. Dehne. Er führte u. a. au», das, es sich um eine Entscheidung handele, in welcher sich da» deutsche Volk das abzugebende Ja oder Nein reiflich überlegen müsse, denn es ginge nicht nur um das Wohl und Wcl>e der jetzt lebenden Generation, sondern auch das deö kommenden Geschlechts. DaS Nein dem neuen An sinnen der Entente der deutschen Negierung gegenüber werde aber ein unermeßliches Maß innerer Kraft und Sammlung gebranä-en. Oberregierungsrat Dr. Böhm skizzierte scharf in setndurchdachter Rede den Inhalt der Pariser Noten. Er fiat) darin eine Katastrophenangst und die Furcht vor einer -deutschen Vergeltung. Im feindlichen Auslände scheine man iroch keine Ahnung von unfern finanziellen Sloten, von uu- ferm Kleider- und Wäschemangel zu Haven, auch nicht von der Wohnungsnot. Im AuSIande lebe man herrlich und in Freuden. Redner wies auch sehr trefflich auf die Gefahr hin, welche uns Deutschen durch das Verhältnis Frankreich» zu England entstehe. Wenn cS zwischen diesen beiden Ländern -einmal wieder zu einem Konflikt käme, würden beide Länder versuchen, Deutschland an ihre Kriegsmagen zu spannen. Das deutsche Volk wolle aber rveoer für die Franzosen noch für die Engländer Söldnerdicnste leisten. Jetzt müsse in Deutsch land aller Partei ha der fallen, dazu sei jetzt wahrlich keine , Veit. Redner schloß seine glänzenden Ausführungen mit den ^Worten: Wir müssen endlich einmal klare Lage schassen und lhcrauskommeu aus der Drvhwirtschast. I« eher diese Klä rung komme, um so besser für uns. Deswegen dürfen wir nn» nicht einschüchteru lassen, sondern müssen entschlossen - N e i n.sagen. Aus aller Not gibt eS eine Rettung: Arbeit, damit wird allen Völkern geholfen. Diese Wahrtet müssen ' wir durchsetzen und einig bleiben. Unser Volk darf nicht im Eiend versinken. ES muß leben in Freiheit und Recht! — Nachdem sich der stürmische, nicht endenwollende Beifall ge- < logt, erklärte der Zentrum Sabgeorduete Heß! ein, jedes ' weitere Wort würde den tiefen Eindruck, welche die soeben gehörte Rede hinterlassen, verwischen und schlug nachstehende Entschließung vor: Die im Vereinshaus zu Dresden zu einer einmütigen Kundgebung versammelten deutschen Manner und Frauen -erklären durchdrungen von dem ganzen Ernst der durch die neuen Bedingungen der Entente geschaffenen Lage, daß diese neuen Zumutungen unannehmbar für das deutsche Volk sind. Sic legen feierliche Verwahrung km gegen diese neue Der- . gervaltigung, die offensichtlich sogar über das unerhörte Frie -denSdiktat von ZiersailleS hinauSgeht. Die neuen Bedingun gen muten dem deutschen Volke ohne jeden NechtSgrund eine weitere unerträgliche Einschränkurig seiner Machtmittel zu. . Die Auferlegung einer Kriegsentschädigung von ungezählten Milliarden läuft auf eine vollständige Versklavung de» deut- l scheu Volke» hinaus,- schon der Versuch ihrer Tarrchsulftung würde die vollständige Vernichtung des deutschen Wirtschafts lebens berdeifübren. Mit tiefster Empörung über diese neue ungeheuerliche Zumutung, aber in voller Erkenntnis der Tragweite ihres Entschlusses fordert die Versammlung die - Mrichsregierung auf, diesen unmöglichen und undurchführ- vcrren Bedingungen ein entschiedenes „Nein" entgegenzu setzen. Diese Entschließung fand unter stürmischem Beifall ein stimmige Annahme. Auch der Bezirksvorstand Dresden der Sozialdemo -tzratischen Partei hatte sechs Versammlungen einberu- scn, welche ebenfalls gut besucht waren. In allen Versamm lungen kam nachstehende Entschließung zur Annahme: „Schoir bei der Bekanntgabe des Friedens von Versailles 's 4>.u die organisierte Dresdner Arbeiterschaft in Gemeinschaft , mit ihren parlamentarischen Vertretungen im Reiche und in ^'L-en Staaten die Unmöglichkeit der Erfüllung dieses Vertrages « erklärt. Trotzdem ist das republikanische Deutschland unter , Auferlegung der schwersten Opfer bemüht gewesen, seinen -Verpflichtungen soiveit als nur irgend möglich nachzukommcn. »Durch die Verharr dl trugen zwischen den Eutcntestaaten in Paris sollen dem deutschen Volke jedoch Lasten auferlegt wer- . .«den, die nicht nur mit dem Friedensvertrag in schreiendem ' W'^erspruch stehen, sondern durch deren Auferlegung Deutsch- , land auch auf zwei Menschenalter in die sklavische Abhängia- tzcit der kapitalistisch-imperialistischen Entente geraten soll. Die geforderte Entschädigung von 226 Milliarden Goldluaik, Hie innerhalb 42 Jahren zu zahlen sind, die Ausfuhrabgabe. > «ui den deutschen Export in Höhe von 12!« vom Hundert ?o- . wie die weiteren Verlangen der Entente bedeuten eine Her.ib- , tzrttckung ber Lebenshaltung, insbesondere -er deutschen Ar l de iter klasse, bis zu ihrer völligen Verelendung. Die Bestim- . > mungen von Paris bringen ferner die Verewigung deö natio nalen Hasses nnd damit die dauernde Aufrechterhaltung des -.Militarismus, sowie die Verhindermrg jedes wirtschaftlichen und kulturellen Aufstiege» nicht nur de» deutschen Volkes, sondern aller Völker Europas. Die Dresdner Arbeiter rich- te n deshalb tu Gemeinschaft mit den sozialdemokratischen Fraktionen deö deutschen Reichstages und des sächsischen Land- ', tage» sowie des Allgemeinen Deutschen GewertfchaftSbunde» . an die Arbeiter aller Länder die Aufforderung, auf das Zu- ..Lanüekominen von Verhandlungen hinzu wirken, die inner - Berücksichtigung der internationalen gleichen Arbeiter inter- .. essen da» WiedcrgittmachrmgSproblcm eine« praktischen, füf Llle Wett heilsamen Lösung cntgegenführen" Im Zeichen der Rettung Oberschlesiens. (geradeso wie im ganzen Reiche gestern Protcstversamm- , .mngen gegen das nepc BergewaltigungSdiktat der Entente rbgehalten wurden, fanden überall Kundgebungen zur Ret- ' «ng Oberschlestens statt. Man sieht im ganzen deutschen -Kolke immer mehr ein, was uns diese urdcutsche Provinz be- t «uttft. Mit dem Verlust von Oberschlesien würde das deut- che Volk — ebenso als wenn den Pariser Forderungen wider- prmhSloS nachgegcbeu würde — der Lohusklave der tanzen Welt werden. In Berlin hatten die Ber- .tnigten. Verbände der Heimattreuen Oberschlcsier auf Sonn- ag vormittag eine Kundgebung nach dem Lustgarten cinbc- »fcn, zu welcher sich über 15 000 abstimmungsberechtigte )bersthlesicr Berlins eiugefunden hatten. ES sprachen die ''lbgg. Lavcrrenz, v .Schuch, Dr. Pfeifer, Pohlmann, Löffler md Barth. Ter Äbg. Pohlmann, welcher früher Büraer- ,,elfter von ttattowttz war, wir» daraufhin, daß durch Lq§ Absnmmu«gsregiment des Generals Leromd der Versailler Friedensvertrag schon mehrfach durchbrochen worden sei. Der deutschen Reichsregierung habe man es aber zu verdanken, oad die Unsicherheit, welche alLbald nach Eintreffen der Fran zosen ausgeb rochen war, jetzt beseitigt ist und daß jeder Ab stimmungsberechtigte ohne Furcht nach feiner Hei matfahren könne, da man für die nötige Sicherheit ge borgt habe. Aus Breslau wird uns vom 5. Februar gemeldet: In der Sitzung dhsGefamtvorstandes des Reichs- verbandes der deutschen Presse im Sitzungssaal -es OberprgsidiumS wurde folgende Entschließung einstimmig angenommen: „Der heute in Breslau, vor den Toren des obcrschlesischen Abstimmungsgebietes, tagende Gesamtvorstand des RetchSvcrbande» der deutschen Presse entbietet den in hartem Kampf vor der Entscheidung stehenden Brüdern seinen Gruß. Seit vielen Jahrhunderten ist Oberschlesien deutsches Land. Durch deutsche Arbeit, durch deutschen Siedler- und Gewerbefleiß hat -aS oberschlesische Volk die Segnungen einer höheren Zivilisation und stärksten wirtschaftlichen Aufschwung empfangen. Der Versailler Vertrag hat bewirkt, daß mitten in friedlicher Arbeit durch einen rüctisichislose» Kampf gegen die deutsche Nativ,nal:tät Zwietra.tzt unter der overschlesischen Bevölkerung entiacht wurde. Die Bodenschätze Obersaftesiens kommen der gesamte» Weltwirtschaft zugute, und der Ltaar, der sic besitzt, hat das Mandat ihrer größtmöglichen Verwer tung. Dafür bietet aber nur Deunchland und nimmermehr Polen die Gewähr. Die deutsche Presse lat in einheitlicher Front, ohne Unterschied der Partei, das Ringen der Ober- schlesicr um die Erhaltung ihrer Heimat beim deutschen Va terland«, um die Rettung deutscher Kultur und deutschen Ge- werbeflcitzes vor drohendem Untergang mit ernster Anteil nahme unterstützt. Sie wird eS weiterhin Lun, damit der Tag der Enttcheidung sich zu einem überwältigenden Liege over schlesisch-deutscher Kultur und Beseitigung jeder polnischen Begehrlichkeit und Uulultur gestattet. Im festen Vertrauen auf die Heimattreue der Oberschlesier wird die deutsche Presse nicht müde werden, zum letzten Abstimmungstampfe aufzu rufen, damit jeder seine Pflicht tut und Oberschlesicn und, Deutschland zum Segen seiner Jahrhunderte alten gemein samen Kultur für immer miteinander verbunden bleiben." — Vor Eintritt in die Verhandlungen des ReichSverbandsvor- standes hatte der Oderpräsi^cnt der Provinz Niedcrschiesien, Zimmer, in einer Begrüßungsansprache u. a. folgendes aus geführt: Die vornehmste Aufgabe für die nächste Zeit ist, auf die ungeheure Wichiigkcit Overschlesiens für das Wirtschafts leben ganz Deutschlands, insbesondere Schlesiens, Hinzumci- scn. Falls Oberschlesien, was ja nicht anzunehmen sei, uns verloren ginge, so würde auch die übrige Provinz Schlesien wirtschaftlich zum erheblichsten Teil vernichtet wcrdem Da rauf antwortete der Vorsitzende des ReichSverbandc», Ches- rrdc-tteur ReichStagSabgeordneter Ripplcr, indem er dem Oberpräsidknten für die verständnisvollen Worte über die Bedeutung der Presse unter Zusammenwirken mit den Be hörde» dankte. Die Trennung Oberschlesicn» vom Deutschen Reich sei nicht nur eine oberschlesische oder preußische, sondern Sache de» ganzen europäischen Festlandes. Zn Dresden bildete der DemvnstrativuSzug am Sonn tag nachmittag gegen die Vergewaltigung Overschlesiens eine imposante Kundgebung, wie man sie selten sehen wird. Ein riesiger, nicht eudenwolleuder Zug, der sich au» Vertretern fast aller Berufsstände zusammensctztc, bewegt sich am Sonntag nachmittag durch die Hauptstraßen der inneren Stadt und for derte durch die zahlreich mitgeführten Tafeln immer wieder das eine: Oberschlesicn ist deutsch und muß deutsch bleiben. Und in überaus sinniger Weise haften eS verschiedene Ver tretungen des Handwerks und der Industrie verstanden, dem Zug durch Gruppendarsteilungeu aus dem Bereich ihrer Ar beit ein eindringlich redende» Gepräge zu geben. Ta waren Wagen mit Vcrgll.appen zu sehen, die in malerischer Tracht cinhcrsuhren und durch Schilder verkündeten: „Nur mit Kohle Wiederaufbau!" Ferner stellten einige Wagen, die mit Oberschlesicrn in Volkstracht besetzt waren, die einzelnen Ar beitsgebiete des oberschlesischen Landes dar, um somit zu be kunden, was Oberschlesicn unS ist und was eS uns gibt. Da sah man trotz der Külte auf Strohwageu schmucke Mägde sitzen, die von der Feldarbeit heimkehrtcn und hinrerdrein gingen die Knechte und Fcldarbcitcr im leichten Fcldgewand mit Sensen, Gabeln u. dgl. bewaffnet. Die 'Schlosser- und Klempner innung führte auf Wagen eine kleine Werkstatt mit und ebenso war die Tischler- und die Glaserinnuug zu sehen. Inter essant war auch der Fi schert ahn, in dem wetterharte Fischer in ihren wasserdichten Arbeitsgewändern faßen und auch ihrer seits für Oberschlesism baten. Außerdem führten noch zahlreiche Kutschen und Autos die Jnnungüvorstände bezw. Verein»- oder VerbandSvvrstände im Zuge mit, so daß eS ein abwechslungsreiches, farbenfrohe» Bild war und der Zug eine Ausdehnungslänge von fast Stunden Länge erreichte. Daß auch noch die Oberschlesier der einzelnen Abstimmungs bezirke nach Kreisen geordnet für ihr Heimatland warben, brauckft wohl kaum erwähnt zu werden. Jedenfalls war es eine machtvolle Demonstration, die sicherlich ihren Eindruck nicht verfehlt haben wird. Daß sic so gut gelungen, hat man wohl in erster Linie dem überaus eifrigen Vorsitzenden Les BczirksvcreinS der Heimattreuen Oberschlesier, Herrn Voch ui sch und -cm Herrn Lbcringenteur Leopold zu verdanke», welche eifrig für diese Kundgebung gewirkt. — Am Nachmittag fänden auch Konzerte auf dem Attmarkt statt, welche eine große Menschenmenge angelockt hatten. Tie Kon zerte wurden durch den Julius-Ltto-Bund unter Meister Jüngst» Leitung und de» Hclbig-OrchestcrS tadellos auSge- führt. — Abends fand dann eine Wiedcrholuug von „Presse und Trapez" im GewerbehauS statt. Leider hatte diese Ver anstaltung, welche ebenfalls zu Gunsten der Overschlesischen Woche abgehalten wurde, nur wenig Besuch auszuweisen. Am heutigen Montag findet von 6 Uhr ab MaSkeuredonrc im Konzerthaus statt, während für morgigen Dienstag im „Auö- stcllungSpaiast" bas „Volksfest für Oberschlesien" inszeniert wird. Die Volksabstimmung betr. Zwangseinverleibung in Glasewitz, Loschwitz nnd Weitzer Hirsch. Noch am letzten Sonnabend versuchte man von Dresdner RatSseite cm» den Anschein zu erwecken, als ob die drei Ge meinden sich in ihr Schicksal gefunden hätten und der Zwangs einverleibung keinen Widerstand mehr entgegensetzten. Wir haben die betr. Notiz in unserer letzten Nummer ebenfalls ausgenommen, damit auch jeder Schein der Parteilichkeit ver mieden würde, trotzdem wir nicht im Zweifel waren, wie am gestriger: Sonntag hie Abstimmung ausfallen würde. Die in Rede stehende Notiz, welche von Ratsseite am Sonnabend vormittag telephonisch verbreitet wurde — auch WTV. tat dasselbe — sollte wohl in letzter Stunde bei den Einwohnern der drei Gemeind/ft den Gedanken zeitigen, daß nunmehr eine Abstimmung nicht mehr nötig und man sich den Gang zu den Abstimmungölckalen sparen könne. Man hak sich im Dresdner Rathaus geirrt, die Einwohnerschaft von Blafewitz, Loschwitz und Weißer Hirsch hat mit der gestrigen Abstimmung «siehe unten. Die Schristltg.j klipp und klar bewiesen, daß sic sich absolut nicht danach sehnt in den Armen von Dresden ausgenommen zu werden, sie will sich auch fernerhin gegen den offensichtlichen Riechtsbruch wehren. Die Zahl der gegen die Eingemeindung abgegebenen Stimmen gewinnt noch einen be sonderen Wert dadurch, daß man in Betracht ziehen muß, dasi schließlich doch ein T«tl der sozialdemokratftchen Arbeiterschaft der Abstimmung fern geblieben ist, trotzdem eben gerade die Arbeiter in ihrer großen Mel-rbeit sich bisher sietS gegen die Zw.rngSeinrerleiüung ausgesprochen haben. Man, darf darauf gespannt sein, ob der Minister des Innern Lipinski angesichts Lieser Kundgebung der Bevölkerung von Blafewitz, Loschwitz und Weißer Hirsch sich allen Vernunftsgrüirden ver schließen und auf seinem undemokratischen Standpunkt ver harren wird. DaS Resultat ist folgende»: Blafewitz: 2^37 gegen Emgemeiuduug, 292 für Loutzwitz 2900 „ , 142 „ Lveißer Hirsch: 725 ' Zusammen 056'2 g. geu Ewgrmelubung, 48» für. - Es gehen uns von amtlicher Seite aus Blafewitz noch nachstehende Zeilen zu: Bei der gestrigen geheimen Einwobnerabstimmung in Vlasewitz, Loschwitz und Weißer -Harsch für oder gegen die Eingemeindung nach Dresden stimmten 0 5 02 Personen gegen die E i n g e m e i u d n ng und nur 48.'! für die selbe. Damit werden die geflissentlichen Behauptungen au» wärtiger Zeitungen, daß hinter den cinverleibuugSfcindlicheu Genieindeverrrelungen nur ein geringer Teil der Einwohnc'r scharr siche schlagend widerlegt. In den letzten Nummer» der Tageszeitungen schreibt mau, die Eiuverlelbungsverhand- langen zwischen Dresden und den drei Gemeinden nehmen einen giattcn Verlaus. Man will damit in Ler Oefsentli-chkeir anscheinend den Eindruck erwecken, als ob sich die drei Ge meinden bei der ZwangSeingemcindung beschiedca und sich von ihrer Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit überzeugt hätten. Demgegenüber wird sesigestetit baß die Gemeinden nur nute: dem Zwange der von ihnen nach wie vor für gesetzwidrig ae! attenen Minislerialentscheidung und unter Vorbehalt aller sich hieraus ererbenden Rechte verhandeln, um durch die Ein zelberuungen den Gemeinden und ihren Gliedern möglichst viele Vorzüge der lleinen Verwaltung zu reiten nnd in der Hoffnung, daß sich durch die Haltung der Stadt Vertretung Dresden die Ltaatsregienrng endlich überzeugt, bas; sie durch ihr Vorgehen gegen die drei Gemeinden dem VottSganzeu großen Schaden zu fügt. D as gestrige AostiiumungsergebUic- läßt über die Stimmung der Einwohner der vom Minister des Jiu-.crn vergewaltigten drei Gemeinde» leinen Zwei sel zu. »MWMMWIW«« W»W« »,!»!»!,»,L-MM! Sächsische Nachrichten Erhöhte Zuteilung reinen Weizen ' mehls. Ta» Direktorium der NeichSgelreidejteüe liefen seit dem l. November v. Js. den Komrnunalverbänden aui Antrag Koch mehl tHauShattS'.nehl), da» in einer Menge von s»!!0 Gramm aus den Kops monatlich neben der Brotkarte zur Verteilung getaugt. Auf Anordnung des fxrrn Reichs minister» für Ernährung und Landwirtschaft ist diese Menge mit Wirkung vom 10. Februar d. IS. von 603 Gramm ans 80!) Gramm erhöht worden. Der den Kommunalverbänden von der Reick -----et rei de stelle berechnete KilogrammpreiS be trägt zurzeit 7^0 Ml. entsprechend den günstigeren Ein laus»- un) Devisenpreisen,- dazu treten geringfügige Zu schlüge iiir de» Kleinhandel. Tas Mehl ist 7k>prozeniiges reines au» amerikanischen Körnern im Julande hergestellt?.- Weizenmehl, da» zum Kochen und Backen ich: geeignet iss/ Zahlreiche Hausfrauen machen von dieser Gelegenheit, vor treffliches, reine» Weizenmehl für einen wett geringeren Preis zu erhalten al» im Schleichhandel, keinen Gebrauch, weil sic glauben, daß diese» Mehl von der Beschaffenheit des jenigen Mehlcs sei, da» früher al» „Cerealicnmehl" verteil! wurde. ES ist wünschenswert, daß die Kommunalverbändc die Haus Haltungen durch die Verkaufsstellen oder auf andere Weise darauf aufmerksam machen, baß dieses Vorurteil m keiner Weise berechtigt ist. * Die A m ts h a u p t m a n n.s ch äs t Dresdcn-A. teilt im heutigen amtlichen Teil mir. baß in Lcftwitz und Obergorbitz die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist. * D ie G e w i n n l i st e der 1. sächs. LandeSwohl fahrtS^Geldlvtterie ist erschienen und liegt zur Einsichtnahme in unserer Geschäftsstelle aus. Dresden. Die P e r s o n e n s ch rf f a h r t - E r ö f f n un » aus der Elbe ist für Sonnabend, den -20. März hOstersonu- avcnd) in Aussicht genommen. —* Presse und Trape z. Was man nicht für mög lich hielt,-nämlich Varietee, Kleinkunst .und Presse zusammen wirlen zu sehen, um die WohltütigkcttSkassen dieser einzelnen Organisationen, welche durch den Krieg nicht unerheblich ge litten, wieder aufzufrischen, ist ge'ungen. Die schönen präch tig geschmückien Räume be» „GewerbehauseS" waren am Sonnabend voll gefüllt, der berühmte Apfel au» Wilhelm Teil, konnte wirklich nicht zur Erde fallen. Neben den Mitgliedern des Bezirksverein» Dresden im Landesverband der Sächsisihen Presse und der Artisten-Gewerkschaft sah man sowohl die Ver trcter der LtaaiSregiernng al» Angehörige aller Gesellschafts kreise. Das Philharmonische Orchester machte die Einleitung und bot unter EinödShofer und Viktor Holländer ein ausge zeichnetes Konzert. Artistische Darbiecungen, Engelbert Mil des Künstlerspielc, TymianS Thalia-Theater und wer nennt die Namen aller, der Künstler und Künstlerinnen, welche hier gemeinsam sich in den Dienst Ler Wohltätigkeit gestellc? Es ivar alle» prächtig arrangiert und es gelang auch alles gut. Da da» Festkomitee auch für genügend leibliche Genüsse ge sorgt, unterhielt man sich ausgezeichnet und der Schluß des Fest.es kam viel zu früh. —* D e m B e r e i n be r K l e i n - und Mitteh ren tu er hat der Rat zu Dresden jetzt mitgeteilt, daß er in der Lage sei, eine Anzahl blauer, dreiteiliger Konfirman denanzüge an bedürftige Familie abzugcben. Der Preis stellr sich auf 250 Mk. in geringerer und auf 350 Mk. in besseren Ausführuttg. Anmeldungen sind bi» 10. d. M. täglich von io—L Uhr im Gcwcrbcamt B, Neues Rathaus, 2. Stock. Zim mer Nr. 300, abzugeben, wo auch die Anzüge angepaßt wer den können. —* Im Spate nbräu, WaisenbauSstraße, findet am heutigen Montag zu Gunsten der Overschlesischen Woche ein Rheinisches Fastnachtslebcn stakt. Ebenfalls ist für den mor gigen Dienstag ein volkstümliches FastnachtStreibcn mit ver stärktem humoristischen Programm festgesetzt. -* Geburt im Kriegsgefangenen zuge. Mir c'nem ans Rußland am Sonnrag früh ^8 Uhr auf -cm hie sigcn Hauotbahnhofe eingelauscnen Eisenbahnzuge, iw wcl chem sich in Sibirien gefangen gewesene Tschcche-Slowaken befanden, kam auch eine Kurländerin, die Ehefrau eine» kriegsgefangenen Oesterreich?r», hier an, die kurz vorher im Abteil einem Knaben da» Leben geschenkt hatte. Mutter und Kind wurden ausgelabcn und nach dem Krankenzimmer de» Hauptbahnhofes und von da nach der Frauenklinik über geführt. Auch der Vater des heimatlosen Kindes unterbrach hker seine lange Reise nach vicljähriger (Gefangenschaft, wo er die runge Mutter geehelicht hatte. — Zwischen zwei Straßcnbahnzüge ge quetscht wurden am Sonntag nachmittag ^44 Uhr dre. Per» soneu ouf der Lstra-Allec Dort hielten um die genannte Zeit mehrere Straßcnbahnzüge, während der Werbeumzug für Obcr'chlcsien vörüberkam. Die drei Personen, rin Herr und zwei Damen, standen zwischen den beiden Gleisen vor den