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Sächsische Nr. 32 V-stscheS-Aanwr «» S17 Dnesdem Pem»tzmech.A«fthr«tzr Amt Dresden Ur. »L»GV «M^Adeeffer ESdO«qmeAe vlafewitz A^uzeigen-Prcis: die Ogesvaltcne Grundzeile oder deren Nauru l.— Mark, im Textteile d.e Zeile 2.50 Mark, für Tabellen uns schwierigen Satz 5Ö"/o Ausschlag. .. ?tvreiaet' Annahme kür die nächste Nummer bis vorm. 11 U^r. Blasewitz Dienst«-, 8. Februar 1S21 Tageszeitung Dieses Blatt enthält die amlttche« Bekanntmachungen Her AmtSkauptnrannschaften Dresdlnr-Altft.v»d Dresden Nenst.. des Amtsgerichts Dresden» der Superintentrentnr Dresden H, des Forftrentamts Dresden, sowie der Gemeinden Blasewitz, Loschwitz, Wviker Hirsch,Rschwitz. Bühlau, Wechig, Schö,»setd,Wachwitz,Niedrrpoyritz.Hostrrwitz, Pillnitz, Dobritz, Laubcgast. Truck und Verlag: tzlbqau-Buchdruckerti und Verlagsanftalt Hermann Vcyer ä H»., Blasewig. / Berantworllich für die S-rlstüilnn«: QNv Zr. .-simnrermrnn, Dresden; für den Anzeigenteil: Paul LcopoU», Dresden. «rscheintjrden Wochentag nachm.4 Nhrfür den folgenden Tag Bezugspreis: durch die Post viertelst 12.90 einschließlich Bestellgeld; durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4.— ; beiAbholunainderGeschäftMellevierteljährlichll.—.mnnotlich8 75 „Wer 4st schuld an dem Osl^nitzer Gruben unglück?" Herr Robert Albert, Schriftletter in der N-uhrichten- ßelle der Staats tanz lei, schreibt uns folgendes: Dir kommunistischen Blätter versuchen, die Schuld an dem Grubenunglück in Oelsnitz politisch für ihre Sonderinteressen «uszunützen. Sic behaupten u. a., dir Meldung (der gesamten ltz reffe!).von dem AMinden einer-gcöffticten Sicherheit» lampe fei eine Lüge! Demgegenüber-ist au folgendes zu erinnern: In der Sitzung der etwa 20—25 Betriebsräte yrit den staatlichrm Behörden und dem Minister Heldt, an welcher ich am 25. Januar auf dem Unglücksschacht in Oelsnitz teiligc- noinmen habe, ist von sämtlichen Arbcitcrvertretern ancr- launt worden, daß in der Tat auf Arbeitsstelle 6, also just da, von wo die Explosion ihren Ausgang genommen hat, eine Lampe in drei Teilen auseinandergeschraubt (nicht etwa zer trümmert!) aufgefuuden worden ist. Unter- und Oberteil lagen gesondert, der Glaszylinder unversehrt daneben. Ferner wurde festgcstellt, daß die Lampe die Nummer eines Arbeiters trug, der nachgewiesenermaßen am Orts des Ausbruchs der Explosion; also au Stelle 6, tätig war und laust Koutrollbuch bei Llogiv.n der Schicht diese Lampe erhalten hatte. Das ist das Schlußstück des Beweises dafür, was ja auch die Zuständigen offen anerkannt haben, daß die Lumpe nicht nachträglich von einem Schurken dorthin hat gebracht werden «können, um die Bergleute zu Unrecht zu verdächtigen. Meinen Artikel über das Unglück „An der Stätte der Trauer".nennt die kommunistische Preffe „verleumderisch" und „die Toten schändend", „von Anfang bis Ende irreführend", „eine infame Machenschaft" u. a. m. (Ntit starken Worten ist mau ja überall da freigebig, wo cs an fachlichen Argumenten und an der Fähigkeit zu anständiger KampfeSweir> fehlt.) Demgegenüber sei milgeteilt, daß sowohl der Vorstand jener bedeutsamen Sitzung, wie auch der Minister, der Ge neraldirektor Dr. Pütz (den die kommunistische Presse plump gegen mich auszuipielen verfrüht) und -er Sekretär des Berg- arberterverbandes den Artikel als durchaus objektiv und zu verlässig erklärt haben. Dieses Urteil der Zuständigen, die in jener Sitzung anwesend waren, dürfte sicher das Urteil der Unzuständigen, die in »jener Sitzung nicht anwesend gewesen sind, auswicgen. Die .Kommunisten ^habcn «einstimmig" eine Resolution gegen Meinem „niederträchtigen" Bericht angenommen. »«Man weiß ja, wie solche kommunistische Kundgebungen zusvan.de kommen . . i.) Dabei passiert der kommunistischen Presse das bezeichnende Mißgeschick, laß sie zuerst das Aufftnden dec Lampe als Lüge bezeichnet, dies aber einige Zeilen später wieder tvcrgcsi^n hat und von -er „offen gefundenen Lampe" -spricht. Zum Schluß Hei.auf die lehrreiche Tatsache hinge- miesen, daß die demagogische Ausschlachtung -es entsetzlichen Unglücks durch die Kommunisten bezeichneich:rweise erst seit dem Tage nach dem 28. Januar datiert, da die Moskauer Sendboten in ine BetrieL»Sräievccsammlung des Deutschlaud- Konzerns gingen, um dort den Ardeitervertretern Borwijrfc zu machen, daß sie in jener Sitzung am Ä. ^tzrnuar dem Mi- mtster und den.Behörden gegenüber nickst schärfer ausgetreten seien! Das gilt cs festzuhalten. Die Herren Unzuständigen »schreibe« dem Zuständigen Sie Richtung und Mittel vor - und diesen Mitteln gehört ja nach den Borschriften ihre» Hei lands Lenin auch Has Mitte l d«* Lüge. Damit dürfte das Urteil sämtlicher Einsichtßrc.n übe, die kommunistische Methode feststeher. Politische Nachrichte«. TasRejulial -er Amrserenz der d«tt scheu Mnüsterpräsidcnte«. Amtlich wird gemeldet: Untc.r dem Vorsitz des Reichs kanzlers fand «m Sonnabend eine Besprechung der Staats- mnd Ministerpxäsideuten mit dem Reichskabinett über dir durch die Note vom 29. Januar geschaffene politische Lage statt. Der Minister des Auswärtigen gab ein leite ird eine Aebcrsittst über den Awhalt und die Bedeutung der Ententc- sorderunqen und über die Stellung und die weitereil Absichten -des Reichskabinetts. Der Reichswirtschaftöminitzer ergänzte diese Ausführungen nach der wirtschaftlichen Seite. Der N eich Sm in i sie r des Innern legte die im Inland zu ergreifen den Maßnahmen bar. — Sämtliche Anwesende« erklärten ihr grundsätzliches Einverständnis mit der Stellungnahme Les Reichskabinetts, wie sie sich aus der ReichstagSrede des Ministers des Auswärtigen vom 1. Februar ergibt. — lieber btt Konferenz meldet der „Berl. Lok. An»." noch: Die Zu sammenkunft der deutschen Ministerpräsidenten mit den Mit- aliedern des Rcichskabinetts bauerte bis nachmittags Ubr. Der bayerische Ministerpräsident v. Kahr trat für vorbehalt lose Ablehnung beider Noten ein. rlavern wird sich weder im Bösen noch im Guten entwaffnen lasten. Bon Konfereuz- leilnehmern wurde eingewendet, Bayern nrüste seine Inter esten mit Rücksicht auf das Schicksal Deutschlands zurückstel len. Das Reich befinde sich in einer Zwangslage. Daher Här ten die Bayern die Pflicht, sich entwaffnen -u lasten. Man wies besonders auf das Ruhrgebiet hin, auf besten Besetzung man im Halle der Ablehnung der Entwaffnungsnote rechnen wüste. Die Bewohner -es Ruhrgebiets würden auf eine Ent scheidung -rängen, die sich mit -em Standpunkte der Reichs regierung in der Entwasfnungsfrage decke. Ministerpräsi dent v. Kahr erklärte darauf, -aß die Entscheidung. innerhalb der nächsten 48 Stunden vorliegen würde. Man neigt der Ansicht zu, daß Herr v. Kahr mit dieser Ankündigung -en Ausbruch einer Kabinettskrise im Sinne hatte. Er lx've sich Entwasfnungsfrage so feftgelegt, daß er zurücktreten ^üste« wenn di« Entwaffnung auch in Bayern durchgeführt werd«. Nach Lew wetteren Verlaus« der Sitzung ist damct z» rechnen, daß man, was die Entwaffnung im Osten betrifft, Vorbehalte machen wird. Generalleutnant v. Serckt hielt der Konferenz einen längeren Vortrag. Er wies darauf hin, daß -die Polen nnter dem Vorwande, ;,u demobilisieren, größere Truppenmasson in die früheren preußischen Pro. vrnzen gebracht lmben. Die Soldaten feien mit vollen Waffen nach Hanse geschickt worden. Für sic würden neue Mann schäften eingestellt. Die Mobilisierung fei so west durchge führt. daß die Polen tu der Lage seien, in einem guten Tage- marfthe so weit vorzrrrückcn, baß sie Berlin beschießen könn ten. Polen sei entschlossen, Oberschlcsicn friedlich oder mit Waffengewalt in die Dände zu bekommen. AuS Liesen Grün^ den sei es für Deutschland eine Lebensfrage, ob der Osten entwaffnet wüftde oder nicht. Sei Sie Entscheidung in Over- schtesten gefallen, lägrn die Dinge anders. Dann könne man zur Entwaffnung des Ostens schreiten. — In der Rcparu- tionSfrage wurden ganz bestimmte Vorschläge noch nicht er örtert. Man unterhielt sich auch über die durch den Bot schafter Laurent übermittelte Einladung Briands zur Lon i donerKonferenz. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, vertreten Rcichercgrerung nnd Minifterp äsidenten die An sicht, daß Dentsihland nur dann zur Konferenz gehen könne, wenn es Gegenvorschläge machen dürfe. Sollte uns nur die Wahi zwischen Annahme öder Ablehnung gelassen werden, dann dürfe Deutschland keinesfalls -re Konferenz brichicken. — Der Reichsminister des Aeußern laute am Sonnabend im Lwrvenhaufc Mu erwa 200 Vertretern der deutschen Gewerk schaften eine Aussprache über die durch die Pariser Beschlüsse geschaffene Lage. Der Minister beantwortete eine Reihe von Fragen, die ihm aus der Versammlung vorgclcgt wurden. ES ergab sich -aber vollkommene Uebeneinstimmnrrg der Ver treter der Gewerkschaften mir dein von der Regierung einge nommenen Standpunkt. Brotest»ersamns-ungeu iw Reiche. Aus dem Reiche gingen uns noch nächst ehe i coe Tete gLarmne zu: j Hamburg, 6. Februar. Auf einer von Anhängern aller bürgerlichen Parteien sowie Mitgliedern zahlreicher wirtschaftlicher Organisationen veranstalteten Protestkund gebung gegen daS Pariser ErdroffelungSdiktat wurde eine Entschließung angenommen, in der von der Regierung das unbedingte Festhalten an der Ablehnung der unerfüllbaren Forderungen verlangt wird. Währen- der Veranstaltung läu- rcten die Kirchenglockon rm Bereiche der ganzen Stadt. München, 6. Febrrlar. Heute mittag fand auf dem Odeonplatze vor der Tedeumshalle eine Versammlung gegen die Enterrteforderungeir statt, an der etwa 20 000 Menschen teiluahmon. Die Ansprache des Oberst Lylaudcr schloß mit den Worten: Lieber sterben, denn als Sklave der Entente verderben. Bremen, 6. Februar. Ans ciucr Verffannulung der nichtfvztalißrschen Parteien zum Protest gegen die unerfüll baren Forderungen der Entente wurde einstimmig eine Em- schließuttg angenommen, die diese Forderungen als im schar fen Widerspruche zu den Bestimmungen des Versailler Ver trage» bezeichnet und die Erwartung auSspricht, daß keine deutsche Regierung und keine deutsche Volksvertretung sich finde, die auf der Grundlage dieser Bedütgungen mir unseren Feinde» zu verhandeln bereit sei. Wie Llopd George über die ,iahlnng»fähigkeit Deutschlands denkt. Lloyd (H-eorge sagte i« seiner 8!ede iir Mrmstngham, wo ihm das Ehrend ii rg er recht verliehen wurde, die Pariser Kon ferenz, die mit Bezug auf gewaltige Fragen in einer Woche zur Uebeveinstimmung gelangt sei, sei sich bewußt gewesen, -aß es unmöglich sei, den Welthandel wieder herzustellen, be vor in Mitteleuropa normale Verhältnisse herrschten. Erste Vorbedingung dafür sei die Wiederherstellung eines wirk lichen Friedens, der abhänge von der Respektierung der Fric- denSverträge. Deutschlands Militärmacht müße unwider- herstellbar abgebrochen rverden. Deutschland lmbe bereits au», geliefert: 31900 Geschütze, M Millionen GrHnaten, 70 000 Maschinengewehre, L Millionen Gewehre, 411 Milltollen Pa tronen. Deutschland habe aber noch immer zu viel Kriegs material und MunittonsherstcllungSmaschincn und zu viel ausgebildete Mannschaften. Lloyd George bctmndclte hier aus die schmierige Lage, Deutschland die Reparation zahlet: zu lasten, ohne daß dabei dem Empfänger Schaden zugesügt werde, zum Beispiel durch billige Waren, rvaS Arbeitslosigkeit zur Folge haben müßte, und die Frage der Valuta. Lloyd George sagte dann, die Deutschland vorige Woche überreichte Rechnung fei auf die Erwägung der Schwierigkeiten, mit denen Deutschland zu kämpfen habe, gegründet. Die Rechnung sei ausgestellt worden '.m Verhältnis zu Deutschlands Wohl fahrt (!), da Deutschland angesichts seilter augenblicklichen Lage zuerst nur ein Minimum bezahlen könne. SimonS, der ein außerordentlich aufrichtiger Staatsmann sei, beklage sich darüber, daß die Rechnung der Alliierten nicht vollständig fei. Lloyd George sagte dazu: Deutschland könne die gesamte Rechnung haben, die fertig vorliegc, er rate jedoch zur An nahme der bereits vorgelegten Rechnung. Deutschland möge sich nicht durch augenblickliche Leidenschaften dazn verleiten lasten, die Torheiten von 1914 zu wiederholen. Deutschland sei noch nicht so besteuert wie Frankreich und Großbritan nien. (?!) Die Forderungen der Alliierten feien gerecht und müßten durchgesctzt werden. Wenn alternative Vorschläge unterbreitet werden würden, so würden sie ehrlich in Betracht gezogen werden. Aber der bloße Versuch, einer Zahlung zu entgehen, könne nicht geduldet werden. Nichts könne die Alliierten dazu verleiten, eine strenge Aktion zu unternehmen, als das Gefühl, daß sie dem Deutschland von 1914 gegenüber ständen. Die Alliierten wollten keine strengen Maßnahmen gegen Deutschland ergreifen, eS sei denn, daß sie sich noch dem Trittschland. von ehemals gegenüber befinden, das sich be ¬ mühe. sich den Folgen des Vertrages, den es Unterzeichner habe, zu entziehen. daS entschlossen sei, heute mit den Vectra gen dasselbe zu tun, was es mit den früheren Verträgen getan habe, die es wie Fetzen Papier zerrissen habe. Dw Alliierten arbeiten an einer gemeinsamen Sache der Gere» tigkert und sie würden beweisen, daß sie zu diesem Zweck mehr denn je geeignet feien. Diese Rede hat selbstverständlich in Frankrcrch mel An Lang gefunden, wie man aus nachstehenden französischen Pressestunmen ersehen kann: Die Rede Lloyd Georges in Birmingham bezeichnet der „Petit Parisien" als die beste Antwort (!), die man von den malischen Freunde» auf die Erklärungen Dr. Simons habe erwarten können Wenn die Berliner Stegierung erklärt hätte, die Bedingungen des Pariser Abkommens schienen zu hart, sie werde den Ber such machen, sie in London zu mildern, hätte niemand Anstoß genommen, s?) Man müsse sich aber wirklich fragen, ob die Kaste, die für den Angriff von 1914 verantwortlich sei. nicht dnrch den Mund deS deutschen Außenministers gespro chen habe, als er erklärte, er nehme nicht nur das Pariser Ab kommen nicht an, sondern betrachte es auch nicht als Ver- lmndlungsbafis. An diese Kaste der preußischen Junker (?i hätten sich ganz besonders die Drohungen des englischen Prc micrmrnister gerichtet. — Pertinax im „Echo de Paris" erklärt, Lloyd George habe ohne Mühe die Mäßigung und die Klugheit der Alliierte» hervvrheben können. Er demän gelte aber, daß die von den Deutschen angekündigten Gegen vorschläge in Betracht gezogen werden sollen, wenn sie ver nünftig seien. Nach französischer Auffassung sei Llcyd Georg,, zu einer derartigen Erklärung nicht berechtigt. Die Londoner- Konferenz dürfe keine Revrsionskonfcrenz ftki. 2serschiebnng der Londoner Tagung bis nach dem A»ts- a»tritt Hardiugs. Paris, 5. Februar. Die „Chicago Tribüne" erfährt ovu einer Autorität, daß die französische Regierung die Ber tagung der Londoner Konferenz wünsche, bis der amerika nische Präsident Harding sein Amt angetreten habe. Fn Frankreich achtet man eS als unhöflich, eine Konferenz wenige Tage vor dem Amtsantritt -er neuen amerikanischen Regie rrrng zu'beginnen. Man wünscht, daß die neue amerikanische Regierung entweder Gelegenheit habe, an der Konferenz teil zunehmen oder den amerikanischen Standpunkt bezüglich de- deutschen Entschädigung bekanntzugebcn. Da die Vereinigten Staaten an der deutschen Entschädigungssumme keinerlei An teil haben, wäre eS wünschenswert, zu wissen, welche Wirkung die alliierten Besihlüfie auf die amerikanische Handels uuS F-rnanzwett haben würden. Admiral Graf Baudisfi» ß. Am Sonnabend ist in Eharkottenburg Ädnttral 'Lrft Baudisfin nach schwerem Leiden verschieden. Graf Baudftfin wurde am 3. April I8ff2 auf Gut Schierenstedt im Kreise Rendsburg geboren. Fm Fahre 1867 trat er als Kndett in die Marine ein. 1907 bis 1909 bekleidete er das Amt des Chefs deS Adurrralstades der Marine und stand bis zu seinem Aus scheiden im Fahre 1912 als Admiral an der Spitze des Kom mandos der Nordseestation. Freiherr oon Loden ß. Aua Tübingen wird gemeldet: Der frühere Kabinetts chef uyd Minister des Auswärtigen Freiherr v. Soden, ovu 1885 bis 1893 Gouverneur oon Kamerun und oon Deutsch Ostafnka, ist gestorben. Der Verstorben« war am 5. Februar 1846 zu Ludwigsburg in Württemberg geboren. Aus dem württ em bergischen Fusttzdienst trat er 1871 tn den Reichs dienst über. 1885 wurde er als Landeshauptmann nach Ka nrerun entsandt und gleichzeitig zum Oberkommiflar für Togo ernannt. 1890 wurde er Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. Er wurde 1900 KabrnettSchef des Königs von Württemberg und 1901 württembcrgifcher Staatöminister. Frankreich und Polen einig. Paris, 6. Februar, Gestern abend ist im Nayien der französischen und der polnischen Regierung vor der Abreise Pilsndskis folgende gemeinsame Erklärung durch HavaS ocr breitet worden: Die Regierungen von Frankreich und Bolen haben gleichmäßig besorgt, um ihre eigene Sicherheit und um den Frieden von Europa sichcrzu stell en. abermals die Ge meinsamkeit der Interessen, die die beiden Länder vereinc, anerkannt. Sie sind übereingekommen, ihren Willen kund zugeben, ihre Anstrengungen zu vereinen und zu diesem Zwecke für die Verteidigung ihrer höheren Interessen in en ger Fühlung miteinander zu bleiben. Kommunistische Umtriebe in Frankreich. Paris, 6. Februar. Nach einem Havasbericht ist -er Geschäftsreisende Alfred Mtgnot gestern verhaftet worden, der seit langem mit internationalen kommunistischen Kreisen in Verbindung steht und von Abramowitsch, einem -er in Paris verhafteten Kommunisten, irnlängst einen Scheck über 20000 Franken erhalten haben soll. Dies soll die Ursache der Verhaftung sein. Mignot soll in letzter Zeit auch mit zahl reichen führenden Mitgliedern der K. P. D. in Briefwechsel gestanden haben. Heute morgen wurden zahlreiche HauS suchungen norgenommen. — Aus Nancy nrird gemeldet, daß bei mehreren ausländischen Studenten, die sich als An hänger deS Bolschewismus betätigt haben, Haussuchungen stattgefimden haben. Ebenso tn den Geschäftsräumen und -er Druckerei einer extremistischen Zeitung. Es wurden dabei Aufrufe und Abhandlungen beschlagnahmt. Auch tn der Um gebung von Nancy, wo extremistische Gruppen ihren Sitz haben, nnrrden von der Polizei Stretfzüge veranstaltet. Briands Bittgang »ach Amerika. Paris, 6. Februar.. Brtand richtete heute vormittag durch die „Chicago Tribunc" an das amerikanische Volk einen Aufruf zur" Unterstützung Krauffteichs tn der Reparattous- ftgge, Frankreich werde sich nicht vergeblich an das Sollda-