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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 23.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192101232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19210123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19210123
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- enth. Beil.: Amtliche Fremden- und Kurliste, Nr. 4
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-23
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
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r Sonntag, den 23. Januar 1921 Rr. 19. Tritt S. Ltchtilche DnrfzeUnng «atz LttganpreH«. AI AI Liest Dresde Iu»e Küch Qnnliti Vvi» «vil«i»ae Vvsellnelisttnttlii» »erlm-V ÜIIIIl mit n< (Hört, hört!) Man bat uns nur einen Vertreter nach Ruß land zugestandcn. Herr Erispien beschwert sich, daß mir der technischen Kommission die Aufenthaltserlaubnis in Deutsch land nicht verlängert batten. Die Kommission mar in Deutschland cirrzercrst, speziell um die Auswandcrungsbewe gung nach Rußland zu vraanisieren. Es hat sich aber heraus aestcllt, und gerade die Partei des Interpellanten hat sich Verdienste um die Aufklärung erworben (Heiterkeit), daß eine Auswanderung nach Rußland in absetcharer Zeit nicht in Frage kommt. Eine Resscrung der Beziehungen zu Rußland erhoffe ich allerdings. Voraussetzung ist jedoch, Hatz das rm' sische Volk uns brauchbare Ware mehr als bisher zur Der sugung stellen kann. Voraussetzung ist ferner, daß Rußland» und der ganze Osten aufhören, ein Kriegsschauplatz zu sein (sehr richtig!), daß die Völker sich endlich verständigen, in Frieden miteinander.zu leben und auch nicht immer miede, gestört werden durch Treibereien vom Westen her. Bor allem aber muß man von russischer Seite aufhören mit jener Propaganda, diedte Artan dieWurzeln unse res Lebens legt. Wir rechnen Mit den gegebenen Ber kältnißen in Rußland, die Russen aber nicht mit den Der hältnisscn in Deutschland. Darauf laßen sich keine dauernde» wirtschaftlichen Beziehungen aufbauen. (Sehr richtig!) Iäi bedauere, daß die Interniertcnfrage wieder zum Gegenstand der Agitation gemacht wird. Infolge zu großer Nachgiebia kcit im Anfang ist in den Lagern die Einführung größerer Strenae notwendig geworden, und es ist der Verlust von Menschenleben zu beklagen. (Hört, hört! links.) Man hätte dieses vielleicht verhindern können, wenn man den Verkehr der Lager nach außen von vornherein mehr überwacht hätte. (Sehr richtig? rechts, Widerspruch links.) Der Minister gfpr SächsischerKunstver'ein zu Dresden, Brühl- schc Terrasse. SvnderauSstellungcn P. A. Böckstiegel, Wilhelm Lehmbruch s, Gruppen und Etnzelwcrke hiesiger und aus wärtiger Künstler. Geöffnet Werktags von 10—4 Uhr, Soun tags von 11—r Uhr. Bericht der D ^stoisch mähliü wir, d . seien t wir ni Handel das de ' Waren Verein schaftli, kann d eigene, unsere gung z Kreiser vermei den!) gen! l publik aber a kein matzr Rheinl genaue Ausgab stützen: mit m Rätsel, bleiben es nich zu Ru hunger den. l lanbs «isuruf den da fremde Heiken (Lehr pvlitffö die Ha mein 1 A der Ir V den S und vc Stenog spreche' Jahre Welz die no mord ri empor, ikur, E politffci eine E man so das sie echmen. i'iusa ur- len Mi angewi Partei! Bezt des B> ! Sozial! N Haus Veziehi das H< Voraussetzungen fttr den Abschluß eines Handelsverträge» nicht gegeben sind, so sinh allerdings »och andere völkerrecht liche Wege vorhanden, um einen geregelten Verkehr auzu bahnen. Diese Wege sind von der deutschen Regierung nich, rcrachlässigt nwrden. Ich stelle fest: Wir sind tief durch drungen von der Notwendigkeit einer Zusammenarbeit »it dem russische« Volke. (Lebhafte Zustimmung.) Ich würde r» begrüßen, wenn über die Aufnahme einer solchen Arbeit mH dem russischen Volke eine Verständigung unter den Völker» Europas möglich wäre. Ich habe den Ententevertretern i» Mitteilung des Nesidenztheaters. Soun tag, den 23. Januar, abends 7 Uhr gelangt nochmals „Da* Dorf ohne Glocke", Singspiel tn drei Akten von Arpat Pasztor, Musik von Eduard Künneke in der bekannten Be sctzung zur Ausführung. Die anderen Tage, bis mit 24. Ja nauar verbleibt die Operette „Boccaccio" auf dem Spielplan. Das Weihnachtsmärchen „Die Reise ins Märchenland" geh, jeden Sonntag, Mittwoch und Sonnabend nachmittags 3 Uhr zu ermäßigten Preisen bis auf weiteres in Szene. Die Erst ausführung der Neuheit „Ihre Hoheit die Tänzerin", Operette in drei Akten von Oskar Felix und Richard Bars, Musik vo» Walter W. Goetzc findet Dienstag, den 25. Januar, abends 7 Uhr statt. In der Partie der „Herzogin von Tyberg" wird Frl. Johanna Schubert gastieren. Ferner sind in den Haupt rollen beschäftigt die Damen Lotte Koch, Gretel Eckart und Deutscher Reichstag. «t. Sitzung vom 2L. Januar 1VL1. In dritter Beratung wirb bas Notgefetz über die Teue- ruwgszulagen ber Beamten gegen die Stimmen der Kommunisten angenommen. Auf ber Tagesordnung steht bann eine Interpellation cher Unabhängigen, betr. Aufnahme der diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland. Abg. Ertfpteu (Unabh.) begründet die Interpellation. (Die deutsche Außenpolitik ist lewer immer noch von impe- «dalrfttschen Bestrebungen beherrscht. Man will die Arbeiter- Klasse international Niederhalten und ben Gegensatz zu Frank- sreich und England aufrechterhalten. Die Hälfte der gewaltigen russischen Ausfuhr, namentlich Lebensmittel, ging vor dem Kriege nach Deutschland. Aber man will die sozialistischen -Bestrebungen in Rußland und Deutschland nicht fördern. (Darum will man die Beziehungen nicht wieder Herstellen. lDie Brandreden ber reaktionären Parteien im Reichstage müßen endlich einmal aufhören. Gemeinsam mit Rußland müßen wir an den Wiederaufbau Herangehen. (Lärmender Beifall bei den Unabhängigen und Kommunisten.) Außenminister Dr. SimonS: Die Frage der fried lichen Beziehungen zu Rußland ist in der Tat eine ber Kern- «nd Lebensfragen der Zukunst des deutschen Volkes. Es ist nicht die Schuld ber deutschen Regierung, wenn die diploma tischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland sich nicht günstiger entwickelt haben als es bis her der Fall ist. Nicht die deutsche Regierung hat die russische Regierung mit Blockade und Handelsverboten bekämpft, nicht Sie deutsche Regierung hat sich geweigert, über die Mißver hältnisse zu einer Einigung zu kommen: vielmehr liegen die Hindernisse teils in den allgemeinen Verhältnissen, teils in (blonderen Vorkommnissen in Deutschland und Rußland. Die Verhältnisse, die einen Warenaustausch bisher verhindert staben, beruhen in erster Linie auf den Folgen des Umsturzes HoS StaatSwesenS und der Wirtschaftsordnung durch die rus sische Revolution im Oktober und November l9l7. Die Ge malten, die damals die Führung deS russischen Staatswesens übernommen haben, haben meines Erachtens in jederHin- Itcht versagt. (Hört, hört! rechts, Widerspruch bei den Kommunisten.) Wir müßen immer bedenken, baß der Ein blick in russische Verhältnisse ja außerordentlich erschwert ist. Di« neue Führung hat nicht das geben können, was bas alte Unternehmertum.zu gewahren in der Lage war. (Unterbre chung Lurch Zurufe der linken Parteien, Zurufe rechts: Ruhe!) Bei meiner Rückkehr von Spa habe ich die von Herrn Crispien erwähnte Rede unter dem Eindruck eingehender und glaub würdiger Berichte gehalten über Pläne -er russischen Regie rung, den Zusammenbruch zu verhindern. Zu meinem Be- Dauern sind das Pläne geblieben. Wenn ich damals von dem „Vorbild" für Deutschland sprach, so meinte ich die Energie, mit der neue wirtschaftliche Hilfsquellen erschloßen werden sollten. Wir befanden uns damals in einer ähnlichen Lage «infolge des Spa-Abkommens, bas uns kohlenarm gemacht hat. ^'ju metner*Ucbcrraschung ist es in weitgehendem Maße ge lungen, die Steinkohlenwirtschaff zu einem wesentlichen Teil kn Braunkohlcmvirtschast umzustellcn. Die Lage hat sich des halb wesentlich verschlimmert, weil die Entente planmäßig Rußland von dem baltischen Meer bis zum Schwarzen Meer abgeschlossen hat. Es hat ihm damit faktisch eine der wesent lichsten Möglichkeiten für -en Wiederaufbau geraubt. Mehr als das: Die Politik der Entente ist planmäßig darauf ein gestellt, Barrieren zwischen Rußland und dem Westen zu legen. Deutschland ist das natürlichste Durch strhrland für Rußland, nach dem Westen und nach dem Osten. Wenn nunmehr zum Teil künstliche Gebilde zwischen Ruß land und Deutschland gelegt werden, dann wird eine natur- norwendige Entwicklung gekemmt, die sich allerdings früher vder später wieder Bahn brechen muß. (Lebst. Zustimmung.) Alö ein weiteres Hindernis der Wiederaufnahme des Ver kehrs mit Rußland muß das Verhältnis mit den Randstaatcn angeführt werden. WaSwäre uns lieber als eine vernünftige VerkehrSpolltik mit Polen? Diese müßte allerdings auf der Grundlage ber Gegenseitigkeit beruhen. (Lebst. Zustimmung.) cm tuinm-cn - Lwulv onrnn iilyeriw) niau aus vcuriu-cr «cur. wuorin w Der Privat-' >er Tatsache daß die russische Regierung Bedingungen gestellt hat, deren Erfüllung uns unmöglich war. Wir haben Ber trcter -er russischen Gewerkschaften nach Deutschland hinein gelaßen, haben ferner versucht, einen Warenaustausch mit Hilfe der Handelsverbände in die Wege zu leiten. ES bat also sicherlich nicht an der deutschen Regierung gelegen, wenn lulltcv vrzcimncl. ^cr -vcilit!» vclpilm-icr UIIV . der Versuch zur Anbahnung eines geregelten Handelsverkehr- bisherigen Verträge mit Sowjctrußland für nichtig zu halten, nicht zum Ziele geführt hat. (Sehr richtig.) Es ist nicht Darüber hinaus verpflichtet er uns, alle Verträge als bindend, richtia. daß wir den russischen Kommissionen Hindernisse i» anzuerkenncn, die die Entente mit Sowjetrußland schließen Iden Weg gelegt haben. Wir haben nur die Zusicherung der sollte. Aber darüber hinaus sind wir durchaus berechtigt, Gegenseitigkeit gefordert. Leider ist uns keine Einwilligung Lterträge mit ändern Staaten, auch mit Rußland zu schließen.! gegeben worden, eine Kommission nach Rußland zu selten. Wir haben von dieser Freiheit auch schon mehrfach Gebrauch gemacht. Die Hindernisse, die tn den besonderen Verhält nissen Deutschlands zu Rußland liegen, sind anders wie die ber Ententestaaten. Wir haben mit Rußland in der Tat einen Frieden geschloßen, der den Kriegszustand aus der Welt geschafft lüft. An sich fft die Anerkennung der Svwjetrcgierung noch zu Recht bestehend, aber ebenfalls ist auch zu Recht be stehend der Bruch der Beziehungen vom Juli 19 18, der durch die Ermordung des Grafen Mirbach herbei geführt morden ist. Es kommt nicht darauf an, ob der Ge sandte Deutschlands damals ein Graf Mirbach oder jetzt ein Herr Hilger ist. (Sehr richtig.) Solange nicht eine Genug tuung für die Ermordung des Vertreters unseres Reiches gegeben ist, ist eine Wiederaufnahme der Beziehungen mit Sowjctrußland nicht möglich. (Zuruf links: Das ist doch die Höhe!) Entschuldigungen sind dem Reiche gegeben worden, aber noch nicht genügend ist» über die Bestrafung -er Haupt täter bekannt geworden. Wenn der Vertreter der Sowjet republik kurz darauf wegen seiner unzulässigen Propaganda seine Päße erhielt, so ist diese Ursache noch nicht auS der Welt geschafft. (Lärm bei den Kom.) Bon Herrn Kopp habe ich noch nie gestört, daß er meine Auffassung für unerhört hält. ES ist nicht richtig, daß ich irgendeine bestimmte Form irgend einer bestimmten Genugtuung an Rußland hätte gelangen lassen. Ich stabe Herrn Kopp eine genaue Aufstellung gegeben, waS nach unserer Auffassung als Tatbestand zu gelten habe und habe ihn gebeten, sie seiner Regierung zu übergeben und tstre Antwort darüber erbeten. (Zuruf bei -en Kom. — Rufe rechts: Ouaffch!) Ich habe Grund anzuuehmen. -aß die Ver folgung der Verbrecher nicht mit -er nötigen Energie durch geführt worden fft. (Zurufe links: 150 sind erschoßen war- 6 Flcte neck «lcm dekruten Kom»» von Olg» iVobidrvrk „»in I»«u« ILr 88« äl, ißwvtäurt-'Ueiin Alanjn kvw» in ßlLnrenck. 8p(v1 u. «sNvnsivertsr ^nastattunx IV. ilece Asitcvükenst. : kcleä» kicbsrä, krtstee ff-g-n, ti»nr 5llder», Liltl» V-ULIm-nge»! Ai Line Verständigungspolitik genügte ferner nicht nur auf den.) Das waren nicht die Täter gegen Mirbach, sonder» wirtschaftlichem Govtete, sondern müßte auch auf das politische Feinde der Sowjetregierung. Die russische Regierung lwi! Gebiet ausgedehnt werden. Solange aber noch Hemmnis,e, mit der Propaganda ihrer Vertreter <» Bitternisse, Gewalttätigkeiten tn dem gegenwärtigen Maße Deu tschland einen weitgehenden Mißbrauch von Polen gegen Deutschland geübt werden, solange ist eine der Staatsfrethett getrieben. Wir ivaren daher vernünftige VerständiguilgSpoUtik unmöglich. (Lebhafte Zu-! genötigt, gewiße Einschränkungen etntreten zu laßen. Aach stimmung.) Auch hinsichtlich der Provinz Oberschle- diesen Erfahrungen haben wir selbstverständlich bei einer Er sten sind wir von ernsten Besorgnissen erfüllt und glauben, tetlung der Einreiseerlaubnis erhöht Vorsicht obwalten laßen, daß die Schuldigen an dem Blutvergießen sich cme schwere Vorläufig wird der Verkehr mit Sowjctrußland nicht ast Verantwortung aus ihre Schultern geladen haben, anstatt die ' normalem Woge gepflogen werden können. Wenn zwar ist Möglichkeiten auszunutzen, auf friedlichem Wege zu einer Regelung der dort bestehenden Probleme zu kommen. (Er neute Zustimmung.) Mit Litauen haben wir ähnlich wie mit Polen den Versuch einer wirtschaftlichen Verständigung ge macht. Die angebahnten Verhandlungen sind infolge inner- polittscher Schwierigkeiten der litauischen Regierung abge brochen worden, sollen jetzt aber wieder ausgenommen wer ben. Ein weiterer wesentlicher Grund- der den wirtschaft lichen Austausch mit Rußland verhindert, ist der Zusammen bruch des russigen Transportwesens. ES ist ein wahres, .» Wunder, daß die russische Regierung es immer noch fertig Spa nahegelegt, zu bedenken, daß die Ostfrage nicht ohnr bringt, die Truppenbewegungen von einem Kriegsschauplatz Deutschland geregelt werden könne. Geschieht es trotzdem, s, zum andern durchzufüstren. Das ist ein Beweis, daß die könne es sich nur um eine vorläufige Regelung handel», russische Nogierung immer noch genug Findigkeit und Energie Nach jeder Richtung hin hat die deutsche Regierung den ge besitzt, die Folgen des Zusammenbruchs zu verhüten. In je werffchaftlicheu und genossenschaftlichen Kreisen hilfreiche höherem Grade ihr das auf militärischem Gebiete gelingt, desto , Hand dazu geboten, daß ein Warenaustausch in die Wege gr geringer ist natürlich der Nutzeffekt der Wiederaufnahmever- leitet wurde. Wie der Abg. Crispien von einem illegale» suche des Transportwesens für andere Zwecke. Verwerflich Warenverkehr mit Rußland sprechen kann, verstehe ich nicht für die Wiederanbahnung wirtschaftlicher Beziehungen ist Seit langer Zeit haben wir uns darum bemüht, eine Kom dann noch das Wirtschaftssystem der Svwjetrcgierung. Nach Mission zum Studium der russischen Verhältnisse nach Nuß der Theorie wäre ein normaler Warenaustausch, der durch! land hineinzulciten. Wenn das nicht gelungen ist, so liegt -jc kapitalistische Geschäftsleute geführt wirb, mit dem russischen j Schuld daran sicherlich nicht auf deutscher Sette, sondern i» Wirtschaftskörper übcrlnrupt kamn denkbar. !" handel in Rußland ist überhaupt in jeder Form unter Strafe gestellt. Das sind außerordentliche Schwierigkeiten, die na türlich auch die deutschen Privatunternehmer von der Ver bindung mit Rußland abschrecken müßen. Als weiteres Hin dernis hat der Abg Erispien den Friedensvertrag von Ver sailles bezeichnet. Ter Vertrag verpflichtet uns freilich, alle Ikieoroi' Theater, Kirnst rrnd Wissenschaft. Wochenspiekplau der Dresdner Theater. Opernhaus. Sonntag: Zar und Zimmermann (7). Montag, znm ersten Mal, Uraufführung: Jkdar (7). Diens tag: Der Troubadour (7). Mittwoch: Tannhäuser l^-ö). Twnnerstag: Figaros Hochzeit (2-7). Freitag: 4. Sonfonie- konzert, Reihe B (7): öffentliche Hauptprobe 12 Uhr vorm. »Sonnabend: Jkdar (7). Sonntag: Carmen (K-7). P-ontag: Mignon (7). Schauspielhaus. Sonntag nachm.: Das gewandelte Deufelchen (2): abendS: Die versunkene Glocke (7). Montag: Die versunkene Glocke (7). Dienstag: DykerpottS Erben (.^-8). Mittwoch: Am Teetffch (!48). Donnerstag, neu ein studiert: Die Braut von Messina (7). Freitag: Des MeercS und der Liebe Wellen (7). Sonnabend: Die versunkene Glocke (7). Sonntag nachm.: DaS gewandelte Teufclchen (2); Bbends: Die Braut von Messina (7). Montag: DykerpottS Erben (^8). Residenz-Theater. Sonntag nachm.: Die Reise ins Märchenland, ermäßigte Preise (3); abendS: DaS Dorf offne Glocke (7). Montag: Boccaccio (7). Dienstag: Ihre Hoheit die Tänzerin, Erstaufführung (7). Mittwoch nachm.: Die Reffe ins Märchenland, ermäßigte Preise (3): abends: IHre Hoheit die Tänzerin (7). Donnerstag und Freitag: «Arre Hoheit die Tänzerin >7). Sonnabend und Sonntag nach mittag: Die Reffe ins Märchenland, ermäßigte Preise (3); an beiden Tagen abends: Ihre Hoheit die Tänzerin (7). Mon tag: Boccaccio (7). Eentraltheater. Montag dtS Sonnabend: Tie blaue Mazur (7). Sonntag nachmittag: Das Hollandweidchen (»): abends und Montag: Tie blaue Mazur (7). Konzerte. Das 4. Philharmonische Konzert wurde mit (Mozarts G-Moll-Stnfonte eingelcitet, die man mit besonderer ^Freude begrüßte, ha dieser große Meister mit seinen Orchester- iverken in den Aufführungen der Staatskapelle seit langer ^sett ungebührlich vernachlässigt wird. Tas hat vielleicht sei nen Grund darin, daß er eine ganz eigne Art des Nachempfin- l-ens verlangt, welche leider den modernen Dirigenten infolge Ihrer Beschäftigung mit den unreinlichen Erzeugnissen des Expressionismus immer mehr verloren zu gehen scheint. Ed win Lindner hätte sicherlich das Zeug, ein guter Mvzart- -dtrtgent zu werden, aber seine Wiedergabe der G-Moll-Sin* »konte hob lediglich die Mozartsche Anmut hervor, ließ aber den dunklen, leidenschaftlichen Charakter des Werkes ganz außer Acht, Wenn Mozart tn G-Moll schreibt, so hat er stets Großes sägen, diLse Tonart ist seine heroische und die G-Mvll-Sin- fonic muß trotz ihrer einfachen Besetzung tn den Blastnstru- menten als einechcr -ämcnischen Kundgebungen des Mozart- Ichcn Genius gelten, wenn wir sie auch nicht mehr, wie seine Zeitgenossen, als „schauerlich" empfinden. Von diesem Zug -gewaltiger Leidenschaft blieb die Interpretation Lindners weit würde er gewiß den Schlüssel zu seinem Wesen und speziell zu dieser Sinfonie finden. Solistin des Abends war Siegri d Onegin, die mit Recht gefeierte Gesangskünstlerin. Sie sang zuerst das Altsolo in dem „Harzreisc-Kragment" von BrahmS mit stimmlichem Glanz und tiefem Empfinden. Der Chor des Lehrergesangvereins war aber entschieden zu stark: er deckte nicht nur bisweilen die Solistin, sondern ließ auch die geheimnisvolle Stimmung, die über dem Ganzen liegen muß, nicht recht aufkommen. Mit Schuberts „Allmacht" er- sang sich die Künstlerin einen der stärksten Erfolge, die im Konzertsaal möglich sind. Der T o n k tt n st l e r - Be r c in brachte in einem UebungSabcnds ein Trio für Oboe, Horn und Klavier von Max LaurischkuS aus der Handschrift zur ersten Aus führung. Das Werk ist weniger durch blühende Erfindung! , als durch fesselnde Klangwirkungen bemerkenswert, leider, die Herren Karl, Sutfüll, Hellwig und Langer. Die vorkom- ab<r, dem Charakter der beiden Blasinstrumente entsprechend,! wende« Tänze hat Herr Ballettmeister Adolf Gaflert einst» an einer fühlbaren Eintönigkeit der Stimmung, woran weder diert. Die Spielleitung hat Herr Direktor Witt und die mu- die Schwierigkeit der Schreibweise noch die oft recht gewagte i sikalische Leitung Herr Ernst Schickctanz übernommen. Harmonik etwas ändern können. Die Herren König, Körperkultur undKörpcrschönhett. Die BIö d ner und Kl inge r verhalfen durch prachtvolles Ein- Eintrittskarten zur 2. Aufführung im Alberttheater am zcl- und Zusammenspiel der Neuheit zu einer freundlichen »^- Januar vormittags 11 Uhr sind binnen wenigen Tage» Aufnahme. Eine ebensolche wurde auch vier Liedern von ausverkauft worden. Der Dresdner Turngau plant Felix Gotthelf zuteil, die hier ihre Uraufführung er- eine zweite und letzte Wiederholung für Sonntag, den 18. Ke- lebten. Ter Komponist ist sich der Gefahr wohl bewußt ge-^ruar^vormtttags N Uhr. wesen, die in der gleichförmigen Melancholie der gewählten Texte liegt, und sucht sie dadurch zu bannen, daß er die Ge sänge teils durch Harfe und ein Streichquartett, teils durch Harfe und Bratsche oder Harfe, Bratsche und Cello begleiten läßt. Wenn eS ihm auch dadurch gelingt, einige Abwechslung in das Kolorit zu bringen, so fehlt es ihm doch in der Führung -er Singstimme wie in der Instrumentalbegleitung an melo dischen Einfällen, so -aß man von den Gesängen mehr inter essiert als innerlich ergriffen wird. Alsreff Ottos aus drucksvoller Bariton, bei dem diesmal ein kehliger Beiklang und ein Tremclteren auffiel, verband sich aufs Beste mit den Instrumenten der Herren Lederer, Lucko, Eller, Schilling und Gottschalk und bewirkte, daß auch dem, hier lebenden Komponisten ein Hervorruf zuteil wurde. Mo zarts göttlich-schönes Klarinettenqutntett beschloß, von den Herren Richter, Lederex, Lucke und Schilling treff lich voigetragen, den Abend. Mit Liederabenden traten Anna Hardorff und Henriette Heß hervor. Beide verfügen über ein schönes Material und sind stimmlich wohl geschult, aber beiden fehlt noch das geheimnisvolle Etwas, waS den Licdergesang erst zur wahren, hohen Kunst erhebt. Doch geben beide Sänge rinnen Hoffnung, daß sich ihnen dieses Geheimnis erschließen wird. Die Kammermusik war durch ein Kcnzcrt von Alexander Krophollcr und Helene Zimmermann vertreten. Erster ist von seiner früheren Dresdner Tätigkeit als Cellist „ „ von großer Fertigkeit, edlem Ton und geschmackvollem Vor- >ntfcrnt', höchstens 'tni Menuett vermochte man davon etwas trag bekannt und bewährte sich als solcher wieder so vorzüg- du spüren. Das Andanto kam geradezu oberflächlich heraus lich, daß man seinem Spiel mit vollem Genuß lauschte. Frl. »und die Zmciunddretßigstclfigur war alles andre eher als daS, Zimmermann ist als sehr tüchtige lnimischc Klavierküustleri.i seufzende Schluchzen, alS das sie gedacht sind. Von der fast un- geschätzt und erwarb sich mit Soffsitückeu von Lisch und Beethv- ve^nltchcn Lebendigkeit» die im Finale in ruheloser Erregung ven wohlverdienten Beifall, da sie mit Verständnis spielte und dahtnströmt, war kaum etwas zu merken. Aber wenn Lind-j in Technik und Anschlag Hollen Ansprüchen Genüge tat. »er sich nur tiefer in Mozarts Eigenart versenken wollte, F. A G
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