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Nr 244 SmWWe LMsm Gnmspr-ch.S-fchl.st: Amt DreStzcu Nr. »1307 S«k.««—: «2«. Deutsche «rePtlaustiM. «afewitz L-l..«dresfe: Elb««chr-ffe vlasewitz PpOfcheck-K»»to: Nr. »17 Drestze« Dieses Blatt enthält die amtliche» Bekanntmachungen der Arkrshauptmanuschaften Dresden-Ältst, »ad Dresden-Nenst., des Amtsgerichts Dresden, der Snperintendentnr Dresden II, des Forstrentamts Dresden, sowie der Gemeinden Blasewitz,Loschwitz,Weitzer Hirsch, Bochwitz, Bühlau, Weitzig, Schönfeld,Wachwitz,Riederpo,ritz,Hofterwitz,Pi«nitz,Dobritz,Laudegast. Truck und «erlag: Elbgan Buchdrncktrei und BerlagSanstalt Herutauu Beyer L Sa., Vlasewitz. / «erantwsrlltch für die Schriftleit«,,: Ott» Fr. Zimmermann, Dresden: für de« Uuieigenleil: Paul Leapsld, Dresden. Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis: durch die Post viertelj. 12.— einschließlich Bestellgeld: durm Boten frei ins Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4.—; bei Abholung in derGeschäftsstellevierteljährlichll.—.monatlich 3.75 Dlafewitz Mittwoch, 2V. Oktober 1920. Anzeigen-Preis die OgeipaUene Grundzeile oder deren Raum 1.— Mark, im Tertteile die Zeile 2.50 Mark, für Tabellen- un> schwierigen Satz 50"/o Ausschlag. Anzeigen-Annahme für die nächste Nummer bis vorm. 11 Ubr. Die Revolution der Kohle. Bon Dr. Walther Eroll. Während des ganzen letzten Sommers hat man sich über -die Kohle unterhalten. Sonst pflegte man sich mit dieser Krage höchstens im Winter zu beschäftigen. In diesem Jahre aber muhten sich die Familien selbst in zentral geheizten Häu sern mit Kohlen für die kalte Jahreszeit versorgen und außer dem wurde in der hohen Politik viel über Kohle gesprochen: lieber die nach dem Spaer Abkommen von Deutschland an die Verbandsmächte zu liefernden Kohlenmengcn und neuerdings irber die Sozialisierung des Kohlenbergbaues. Bekanntlich hat das Reichsministeri.un den Wirtschafts minister beauftragt, einen Gesetzentwurf über die Sozialisie rung des Bergbaues vorzulcqeu. Der weitaus größte Tei^ des Bergbaues ist — besonders seit dem Verlust der lothrin gischen Eisencrzgrnbcn — Kohlenbergbau. Die Forderung nach einer Ueberführung des Bergbaues aus privatwirtschaft lichen in gerneimvirtschaftlichen Betrieb ist geradezu eine Sehnsucht des Volkes geworden. Unser Volk hat dabei das Empfinden, daß die Kohle, die in so vieler Hinsicht eine Quelle rwn Leiden u»rd Gefahren für uns geworden ist, der privaten Spekulation und Gewinnsucht entzogen verden soll. Dian pflegte früher als Beweis dafür, daß die Sozialisierung eines bestimmten Wirtschaftszweiges notwendig und möglich sei, zwei Punkte zu nennen. Der eine war die Möglichkeit des Mißbrauches durch Private. Dieser Punkt trifft allerdings auf die Bodenschätze durchaus zu. — De- zweite Punkt da gegen war, daß der betreffende Wirtschaftszweig eine gewisse greife erlangt habe. Hierunter verstand man, daß der Wirt- IchaftSzlvcig in ausgetretenen Bahnen wandle, daß große, um stürzende technische Fortschritte nicht mehr zu erwarten seien, und daß daher die Weiterführung des Betriebes durch einen vom Mittelpunkt des Reichs geleiteten bnreaukratischen Ber- waltungSapparat ohne allzugroßeu Schaden möglich sei. Dies« zweite, früher als notnKndig erkannte Voraus- sehvng für die Sozialicrbarkeit von Wirtschaftszweigen ist in letzter ,Zeit sehr in den Hintergrund getreten. Im Publikum aiapbt man vielfach noch, die Kohle werde einfach unten im Schacht losgehauen, ans Licht gefördert, verfrachtet und ver feuert. Allenfalls hat man eine dunlle Ahnmrg davon, daß stöhle in (Gaswerken auf Leuchtgas und Koks verarbeitet wird. Daß aber heute schon eine ganze Kohlenindustrie besteht, ist den wenigsten klar. Mau kann sogar behaupten, daß die Kohlenindustrie eben jetzt erst den Kinderschuhen zu entwach sen beginnt und eine Ausdehnung gewinnt, wie sie kaum eine andere Industrie kennt. Der Vater der modernen Kohlen- mdusrrie ist di« Not unserer Tage. Wir müssen aus unseren Sohlen an Werten und Hcizkrästen herausholen, was irgend herauszuholen ist. Selbst einem einfachen Verstände leuchtet ein, daß die verschiedenen Teile des Reiches im Kohlenbezug lehr verschieden daran sind. Man kann nicht die Mark Bran denburg vorwiegend mit Ruhrkohlen speisen und oberschle sische Kohlen etwa nach Bade« schicken. Vielmehr hat jedes deutsch« Kohlengedtet gewisse Absatzgebiete, die räumlich oder srochtlich naheliegen: so liegen sich Küstenplätze wegen des billigen Seeverkehrs zuweilen frachtlich näher als zwei fast benachbarte Städte im Innern des Reiches. Für die Belieferung der einzelnen Teile des Reiches mit Kohlen oder Kohlenprodukten -Ibt es aber noch andere wich tige Grundsätze. Die in den Bergwerken gewonnenen Koh len enthalten gewiss« wertlose Beimengungen, deren Trans port auf Hunderte von Kilometern ausgesprochene Verschwen dung wäre. Gelingt es, die Kohle in konzentrierter Form etwa als Koks. Briketts usw. zu verfrachten, so spart man bis SO Prozent Transportkosten. Noch größer wird die Erspar nis, wenn man nicht die Kohle, sondern die aus der Kohle gewonnene Kraft transportiert, d. h. bei einem Kohlenberg werk ein großes Elektrizitätswerk errichtet und den dort er zeugten Strom durch Uebcrlandleitungen in alle Teile des Reiches versendet. Nuu entstehen allerdings bei der Reise des elektrischen Stromes nicht unbeträchtliche Verluste. Es ist aber nur eine einfache Rechnung, ob die Verluste bei der Verfrachtung nicht brennbarer Kohlenbetmengungen oder die Verluste bet der Fernleitung elektrischen Stromes größer sind. Di« moderne Technik zerlegt aber die Kohle durch „Destilla- iron" «Vergasung der Kohle in geschlossenen Kesselns in eine grosse Reihe, zum Teil gar nicht ausreichend erforschter Un- terproduktc. Viele von diesen Kohlenprodukten sind flüssig, d. h. Oele. Sie eignen sich besonders für bestimmte Kraft maschinen iVergasungsmotoren), welche die vollkommenste ^lAusnutzung des Brennstoffes gewährleisten. Andere Pro dukte der Kohlendestillation sind die für die Farbenindustrie wichtigen Teere, Saccharin und viele andere. Nach dem Beschluß der Svzialisierungskommtssion und der deutschen Rcichsregierung soll nun die Kohlenwirtschaft, die, wie wir gesehen haben, sich geradezu in einer technischen Revolution befindet, eine wirtschaftliche Revolution, d. h. eine Umwälzung in der Betriebsführung, durchmachen. Wer bei der Sozialisierung des Bergbaues mehr erstrebt als eine Be reicherung der beteiligten Arbeitnehmer auf Kosten der Berg werksbesitzer, sollte an diese Frage mit größter Vorsicht heran- trUen. ES sind nicht immer die zuverlässigsten Vertreter ge ineinwirtschaftlicher Ideale, welche die sofortige Vollsoziali sierung fordern. Mißlingt die große wirtschaftliche Neuord nung des Kohlenbergbaues, so wird damit der gemeimvtrt- tchaltltche Gedanke überhaupt schwer geschädigt. Für unsere Wirtschaft ist gegenwärtig das Wichtigste, daß wir die Erzeu- aung der Rohstoffe und ihre Ausnutzung auf das höchste Maß steigern und Reformen nur insoweit vornehmen, wie dies Hauptziel dadurch nicht leidet. Unsaubere Mittel. Das Organ der Interessengemeinschaft der AuSivanderer- organisativnen nach Sowjetrußland, die Räte-^jeitung, hat es trotz des großen Neinfalles, den es erst kürzlich mit dem ersten Auswandererschube nach Sowjetrußland gehabt hat, immer noch nicht aufgegeben, neue Stimmung für das Unter nehmen zu machen». Man weiß nicht, worüber man sich mehr wundern »oll, über die Unverfrorenheit und Gewissenlosigkeit, mit der auch heute noch dieses Blatt für die Auslvanderer eintritt, nach-' dem durch die zurückkehrenden Arbeiter klar bewiesen worden ist, daß an ein menschenwürdiges Leben vorläufig in Sowjet rußland nicht gedacht werden kann, oder aber über die — Naivität der Äser dieses Blattes. Biel wird ihnen zuge mutet. Aber es möchte doch scheinen, als wenn die Räte- ^Zeitung ihren Leserkreis, der sich aus der deutichen Arbeiter schaft zusammensetzt, etwas nntc.icbük». Die Sowjetpresse beschäftigt sich in den letzten Wochen in ihren Meldungen eindringlichst mit der Einbringung der Ernte. Große Scharen von kommunistischen Beamten werden aufgestellt, um die Ernte zu erfassen. Man liest Riesenzahleu jiOO Millionen Pu-, 1 Pu- — 16L8 Kilogramms, die benötigt würden^ um die Bevölkerung nur am Leben zu erhalten. Es werden die herrlichen Ernten in Sibirien, im Nordkaukasus und in der Ukraine gerühmt, um schließlich doch zugeben zu müssen, daß sie dem hungernde» Norden, ja nicht einmal Zen- tralrnßlaud, etwas nützen. Auch einem ferner Stehenden er wächst aus der Lektüre der Sowjetpresse der Eindruck, daß dieses gequälte Land vor einer furchtbaren Hungerkatastrophe steht, ein Eindruck, der von Leuten, die auch Rußland kennen, unterstrichen werden kann. Angesichts dieser Tatsache bringt es die Rate-Zeitung fertig, einen Brief aus Moskau, der von einer ausgcwander- ten deutschen Familie stammen soll, ihren Lesern im Wort laut vorzusctzen. Wir bringen ihn hier zur Kenntnis: „Lieber Bruder nied Schwester, wir haben Ench -urch die I. G. 500 Mark zuweisen lasten, davon kaust Ihr uns für 450 Mark Waren und Tabak, das übrige gehört Euch für bie Mühe. Geld hat hier für uns keinen Wert mehr. Mit dem Geld, das es hier noch gibt, geht man aufs Klosett. Solch ein sorgenfreies Leben, wie wir es hier haben, habe ich in meinem Leben noch nicht kennen gelernt. Und frei sind wir! Wie ein Vogel in der Lust?" Naiven Menschen muß dieses Schreiben zunächst in die Augen stechen. Bei näherem Ersehen dürste wohl jedes etwas nachdenklich werden. Der betreffende Briefschreiber bittet um Uebersendung von Wirren, da das Geld iü Sowjetrußland keinen Wert mehr hätte. Er gibt also dadurch ganz offen zu, daß ihm die Sowjetregierung seine Arbeit mit einem Zah lungsmittel vergütet, das dort gänzlich wertlos ist, mit ande ren Worten, er arbeitet umsonst. Es hat Mül>e und Rot, sich das Notwendigste zum täglichen Leben andenveitig zu be schauen. Ob die Rate-Zeitung durch die Wiedergabe dieser Schil derung wirklich das erreichen sollte, was sie erreichen wollte? Die Folgen -es Parteitages der Un- adhängige« Aus Berlin meldet man urtterm 18. Oktober: In -er heutigen Sitzung der Reichstagsfraktion der Unabhängigen wurde offiziell festgestellt, daß nach der Spaltung in der Partei 22 unabhängige Reichs tag Sabgeor-n etc ausgewieseo sind, so daß die U. S. P. D. nur noch 50 Mandate im Parla ment besitzt. Die ausgeschiedenen bisherigen unabhängigen ParlamentSvcrtreter haben sich unter der Bezeichnung „Frak tion Eichhorn^ zusammengetan und werde» morgen erstmalig eine Fcattivussitzunq ablralten. Die unabhängige Fraktion stellt auf dem Standpunkt, daß durch das Ausscheiden ihrer bisherigen Fraktionsgenoffen deren Mandate als erlosch«» zu betrachten sind. Endgültige Beschlüsse werden jedoch erst nach Vcrkondkungen mit der MandatSprüfungskonnnission gefaßt werden. — Da die Zahl der Miigliedcr der neuen unabhän gigen Fraktion erheblich gesunken ist, erhebt sich die Frage, inwieweit nunmehr eine Aendernng in der Einteilung der ReichstagSausschüfse einzutreten hat. Ferner ist es fraglich, ob der unabhängige Abgeordnete Dittmann die Bizepräfiden- tcnstelle behält. Berlin, 18. Oktober. Wir wir von parlamentarischer Sette erfahren, wird schon in den allernächsten Tagen -er Reichskanzler Fehrenbach im Reichstage, der am Dienstag seine Sitzungen wieder aufnimmt, das Wort ergreifen. Die Veranlassung hierzu dürsten die zahlreichen überaus wichti gen Ereignisse der inneren und äußeren Politik bilden, die sich während der Vertagung des Parlaments zutrugen und -en ersten Beamten -es Reiches nötigen, dazu Stellung zu nehmen. Am Montag fand eine Zirfammenkunst der Führer der einzelnen Parteien bei Fehrenbach statt. Die Bespre chung gilt vor allem -er Festlegung des BeratungSproqramms des Reichstags für di« nächste Zeit. Die Unabhängigen nah men an dieser Zusammenkunft nicht teil. Durch die in Halle vollzogene Spaltung innerhalb der Partei schweben die Uw abhängigen zum Teil völlig in der Luft. Während bie Zahl -er U.S. P. D. eine bedeutende Schwächung erfährt, erhalten die Kommunisten «ine erhebliche Verstärkung, so daß das Gleichgewicht der Kräfte im Reichstage eine starke Verschie bung erfahren wird. Leipzig, 18. Oktober. Die Zeitungen des rechten Flügel» der U.S.P., darunter die ,^Leipztger Volkszeitung", veröffentlichen ein spaltenlanaes „Manifest an das deutsche Proletariat". Darin bringe» sie zmn Ausdruck, -aß die reoo- lutimräre Arbeiterbewegung durch bi« Spaltung für den Augenblick geschwächt worden sei. Natürlich verfehlen sie nicht, sich auch an den Recht-sozialist e» zu rechen, indem sie sie dafür verantwortlich machen, daß die Gesamtpolitik der Unabhängigen Partei dadurch vereitelt worden sei, daß sie au . -er Koalition mit dem Bürgertum festgehalten hätten Berlin, 18. Oktober. Welches Ausmaß -der Kampf innerhalb der U. S P. annimmt, in welchen Formen er sich bewegt, geht daraus hervor, daß in der Nacht zum Sonntag von Leuten, die sich zur Gruppe Däumig—Stöcker—Hoffmann bekennen, der Versuch gemacht wurde, sich in den Besitz der Berliner ParkeibureauS zu letzen. Der Anschlag wurde je doch vereitelt. Auch die Schriftleitung der „Freiheit" wird dauernd bewacht, da man mit einem Angriff auf das Blatt rechnet. Halle a. S-, 18. Oktober. Im Kampf um Presse und Parteikasie der U.S.P. besetzten heute Anhänger des linke» Flügels das „Hallesche Bolksblatt" und das Parteifekretariat. Ten auf dem rechten Flügel stehenden Redakteuren Hennig von -er Politik und Bock vom Feuilleton wurde der Zutritt verioeigert, ebenso dem Parteisekretär Reiwandt Die Stel len sind bereits durch Anhänger der Linken von auswärts und Halle besetzt. Hannover, 18. Oktober Der kommunistisch« Flügel der Unabhängigen hat sich heute mit Gewalt in den Besitz der Genoffemchafts-ruckerel „Bottsrecht" gesetzt und die Ausgabe der bereits gedruckten Zeitung verhindert, die einen Aufruf und organisatorische Mitteilungen der provisorischen Leitung -er gemäßigten Riästung enthielt. Politische Rachrichte«. Ist das der T»»k des Vaterlandes? Aus Hamburg wird dem „Ehemn. Tgbl." geschrieben: Der Kommandant des ehemaligen deutschen Kreuzers „See adler", Graf Luckner, besten wagemutige Fahrten noch in aller Erinnerung sind, sprach im Conventgarteu über die ruhmreichen Kreuzerfahrien seines Schiffes. Helle Ent rüstung entfachte -ine Mitteilung, di« geradezu unglaublich ist, wenn man sie nicht ans Graf Luckners eigenem Mund« vernommen hätte. Er teilt« mit, daß die Regierung der tap feren Besatzung des „Seeadler", die im dreijährigen Dienste für das Vaterland so oft ihr Leben aufs Spiel gesetzt hat, bis her in keiner Weise geholfen habe, kein einziger seiner ge samten Mannschaft habe bisher irgenb eine Löhnung gezahlt erhalten, man habe ihnen weder neue Kleidung beschafft, noch überhaupt irgend einen Ersatz für ihren verlorenen Best geleistet, sie also dis heute vollständig mittellos gelüsten! Der Staat kümmert sich um di« Leute, die alles hingegeben haben, überhaupt nicht! — Sehr richtig bemerkt obiges Blatt zu der Meldung: Welche Regierungsstelle mag die Hilfeleistung für die „Seeadl«r"-Mannschaft, um die sie angegangen worden ist, auf ihre „Berechtigung" zu untersuchen haben? Hat man die Sache einfach ad acta gelegt? Es wäre nachgera-c .'Zeit, daß man sich endlich erinnert, daß die „Seeadler"-Lcute noch exi stieren nnd sie ein Recht aus Entschädigung und Versorgung haben! Ei» Absatz Exkaiser Karls. Exkaiser Karl veröfsentlrcht in der Pariser .Ldevue universelle" einen längeren Aufsatz, in dem er fein* Sonder friedenspolitik zu rechtfertigen sucht und erklärt, -er AbE Oesterreichs vom Bündnis mit Deutschland sei nicht nur am Widerstand EzerninS gescheitert, sondern ebenso an dem Eigensinn Elemenceaus. Dieser Rückblick des Exkaisers null zur Einleitung eines Versuchs für einen Dvnaudund unter habsburgischem Zepter Propaganda machen. In dem Bestre ben, in Frankreich gut Wetter, für sich zu machen, entblödct sich also unser ehemaliger BauDesgenoste nicht, auf das wider wärtigste gegen Deutschland Lu Hetzen. Er versichert, Deutsch land denke nur an Revanche. Zu deren Vorbereitung solle die Angliederung Oesterreichs dienen, durch die auch die Rach barschaft Italiens gewonnen würbe. Sicherung für einen Frieden könne allein eine Tonauföderatio« unter Habsburg» schem Zepter bieten. Karls Rücktritt am 11. November dürfe keineswegs als Abdankung aufgefaht werden. Oesterreich könne politische und wirtschaftliche Geltung nur durch den Zusammenschluß mit den übrigen Sutzesfionsstaaten wieder gewinnen. Russisches Geld für den A»sr»hr i» Deutschland. Wie eine Berliner Korrespondenz meldet, hat Sinowjew an einer Besprechung im Berliner Roten Bollzugsrat teil- qcnommcn, in der er unbeschränkte Geldmittel für di« sofortige Ausnahme des Entschetdungskampfes in Deutschland zur Ver fügung stellte. Nach einer aus Rotterdam zugegangenen Drahtmeldung berichtet ferner die englische „Morningpost" aus Hetsingfors: Nach einem Bericht der „Prawda" hat der russische Gewerkschaftsvertreter Losowski KO Millionen Zaren rubel nach Deutschland mitgenommen zur wirtschaftlichen s! ?> Unterstützung der notleidenden deutschen Arbeiterschaft. Der Zweck, für den dies« Zarenrubel bestimmt sind, wird hier ledig lich verschleiert. Aus den Mitteilungen russischer Flücht linge, die durch Dittmanns Anklagen bestätigt wurden, ist be kannt, daß der russische Arbeiter selbst in größter und bitter ster Not kümmerlich sein Leben -ahinfristet. Weyn mau i« Rußland also Hilfsaktionen etnlettet, dann sollte man zuaüchst im eigenen Lande zugreifen. Ader diese Millionen dienen ja auch rein politischen Zwecken. Sie sind, wie Stnowiew zu gibt, dazu bestimmt, -em Bolschewismus in Deutschland die Bahn zu ebnen. „Mache» Li« es anders als in Rußland!" Seit einiger Zeit finden Verhandlungen statt zwifchen deutschen Industriellen mit russischen RivgterungSvertretern wegen der Lieferung von Lokomotiven an Rußland. Ei« Vertreter Rußlands besichtigte bereits einige Lokomotiven fabriken, u. a. die von Krauß «. Eo. i» München. Ai» dort der Betriebsrat von der Anwesenbett de» Russen, Professor Lomonosoff, erfuhr, glaubte er sich -ei diesem tu ei» günstig, s Licht setze» zu sollen und teilte; ihm mit. -aß -ße Arbeite^ de^