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Gerxfstrecherr Amt Dre-de« «». Amtsblatt Tele^.-Uhreffe: «lhOmpreffe BlMsewiG für die Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, das Amtsgericht Dresden für die Superintendentur Dresden », das Forstrentamt Dresden und sür die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegaft, Dobritz, Wftchwitz, Ntederpoqritz, Hosterwttz,'Pillnitz, Wettzig, Schtznsel» Publikations-Organ und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lötznitzgemetnden, Dresden-Striesm, -Neugruna und -Tolkewitz Dr««A »»» Eivgnn-DnetzbrweNerei »»0 Mert»>»«e»seo" Her»»»«» Br»or N T». Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis: durch die Post Viertels. 9— ausschließlich Bestellgeld; durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 9—, monatlich 3.—; bei Abholung in der Geschäftsstelle vierteljährlich 8 40, monatlich 2 80. Blasewitzi . Sonnabend, 29. Mai 1920. ^Anzeigen.Preis: die 6gespaltene Grundzeile oder deren Raum 1.— Mark, im Textteile die Zelle 2.50 Mark, für Tabellen- und schwierigen Saß 50 o/o Aufschlag. lAnzeigen-Aniurhme für die nächste Nummer bis vorn». 11 Uhr. Die Regierung über die Putschgerüchte. Ueber die allgemein« politische Lage machte der preu ßische Staatskommissar für die öffentliche Ordyung, Weiß mann, vor Vertretern der Presse in Berlin die folgenden« Ausführungen: Der Staatskommissar hält die Befürchtungen eines Hechts- oder Linkspmschcs für stark übertrieben- Die un abhängigen Sozialdemokraten denken nicht daran, einen Ge- waltstrcich zu versuchen, ulm so weniger, da sie viel von den kommenden Wahlen evhoffen. Ebenso verwerfen die Führer ser kommtmiftischen Partei jede Gewaltpolitik. Die Kom munisten zeigen durch die Ausstellung von Kandidatenlisten k.tc-i« tsieichs-tagSwahl, daß sie sich nunmehr cnrch offiziell auf .)eu Boden der Verfassung stellen wollen. Lediglich die kom munistische Arbeiterpartei, die jedoch nur über eine nicht sehr »ahlreiche Anhängerschaft verfügt, vertritt die Ansicht, unter Anivendungi aller nur möglichen Mittel die Diktatur des Proletariats durchzusetzen. Der Sraptskvmmisiar ist jedoch überzeugt, daß alle von dieser Partei ausgehenden Be wegungen leicht zu unterdrücken sind. Die Gefahr der artiger Bestrebungen aber liegt darin, daß jeder Gewaltakt notwendigerweise eine Aktion der Gegenparteien auslöscn werde und dadurch eine Gefährdung der Sicherheit und Ord- uuilg im ganzen Lande Herdeiführen könnte. Auch in Hinsicht auf die äußere Politik wäre es höchst verderblich, wenn der artige Bestrebungen irgend einen Anklanr fänden. Line Ge fahr liegt darin, daß wie im Falle des Räuberhauptmanns Hölz rrnd des Sangerhausener Bankraubes Verbrecher unter ?cin Deckmantel lintsradikalcr Parteien Taten bcgelten, die aerignet sind, die schon vorhandene Nervosität bedrohlich zu ster'ern. Zusawgnenfafseud ist der St-aatstvmmissar der lleber- uuguug, daß ein planmäßig organisierter Aufstand der Kom munisten und Linksradikalen rrur in den Lüpfen dersenigen Leute besteht, die ein Interesse daran haben, durch eiuc Gegen aktion ihrerseits die Mehrheit zu terrorisieren. Auch die Gefahren, die von rechts drohen sollen, er- scheiieen dem Staatskommissar teilweise stark aufgebauscht. Es ist Tatsache, daß in Ivetten Kreisen der Gutsbesitzer der feste Glaube an einen Kommunistenputsch besteht, und daß viele dieser Leute, ohne an reaktionäre Aktionen zu denken, nur deshalb Waffen behalten und ehemalig« Soldaten als Landarbeiter und Diener unbestellt haben. Die Gefahrmög- lichkert von der rechten Seite scheint dem Staatskomimissar vielmehr in der Art zu liegen, wie Freikorps und militärische Marionen aufgelöst werden. Daß die Sorge um ihre Zu kunft die entlassenen Mannschaften Aufhetzungen und Putsch.'- reien leicht zugänglich macht,ist selbstverständlich. Es ist zwar anzuerkenuen, daß die Rechtsparteien grundsätzlich vom Um sturz abgerückt sind, wenn aber diese Absätzen nicht deutlich, genug zum Ausdruck gebracht werden, s* kommt es hier zu denselben Zuständen wie in den linksradikalen Kreisen, wo bic Führer jeden Putsch ablehnen, aber unverantwortliche Elemente die unklare Haltung der Partei für ihre Zwecke mißbrauchen. Zudem erfolgt die Auslösung nicht mit ae- nnvendcr Schärfe und Sicherheit nach Ansicht des Stau.ssv.n- nkissars. Bor einigen Tagen ist ein in Westfalen aufgelöstes Frcikorps bewaffnet in Berlin angekommen, geschlagen zum Srcitincr Bahnhof gezogen und nach Stettin gefahren. Erst dort wurden die Mannschaften von der Sicherheitspolizei ent waffnet. N>m eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse ur vermeiden, hat sich der Staatskommissar an den NeichS- ivehrmtnister gewandt, und auf die Notwendigkeit hinge wiesen, auf den Berliner Bahnhöfen militärische Sicherheits maßnahmen zur Entwaffnung entlassener Heeresangehörrger ,u treffen, sobald diesen die Waffen nicht schon bei der Ent- 'assung abgcnommcn worden sind. Di« größte Gefahr sieht der Staatskommissar darin, daß die. großen Mengen von Menschen, die bei einem Fortbestehen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise entlassen werden müßten, in der Meinung» nur für ihre wirtschaftliche Existenz zu kämpfen, auf der Straße Verhetzungen vcN allen Seiten leicht zugänglich sind. Im allgemeinen glaubt der Staatskommissar, daß durch unkontrolliert« Gerücht« die bestehende Nervosität in Stadt und Land üur gefährlich gesteigert wird, und daß dadurch die befahr von Unruhen, die er nicht als akut bezeichnen kann, bedrohlich verstärkt wird. Politische Nachrichten. Nochmals «ine Verschiebung d«r Sparr Sonserrnz? Mailand, 27. Mai. Der ,S««olo" vernimmt aus Rom, >aß Nitti in der Mittwoch-Sitzung des Mtnisterrates bei SZL- standlung der Frag« der Einberufung der Konferenz von Spa erklärt hohe, -aß er für die Verschiebung der Konferenz auf >en Monat Juli sei. Er glaube, daß die Alliierten sich seinem Wunsche anfchlteßelf würden. Die Abstimmungen Anfang Angnft. Nach -em der Berliner Ententekvmmission zugegangenen Bericht sind lsie Vorbereitungen für die Abstimmung in den Abstimmungsgebieten unverzüglich aufzunehmen, so daß mit den Abstimmungen mit Anfang August begonnen werden kann. Der internatiauale ÄekenSmittelmarkt. Kopenhagen, 27. Mai. „Politiken" meldet anS Parts: Anläßlich der großen Geschäft-stille auf dem Lebens- mittelmarkt in Amerika hat der „Excelsior" bei bekannten französischen Finanzleuten eine Umfrage veranstaltet. George Leon erklärte, in der ganzen Welt seien größere Lager an Lebensmitteln vorhanden, als irgend jemand ahne. Die Stunde sei nahe, in der diese auf den Markt geworfen werden würden. Die Geschäfte auf dem Lebensmittelmarkt beweisen, daß man jetzt auf dem Punkt angelangt sei, in dem die wirt schaftlichen Gesetzt, die durch Spekulation verletzt waren, wie der in normale Bahnen kämen. Die Zeit sei gekommen, wo die Preise wieder normaler würden. Kein Nachlassen der Lebensmittelpreise. Ter „Herold" meldet aus Neunork: Der Bericht des Lebensmtttelkontrolleurs am Staatsdepartement stellte kein Nachlassen der hohen Lebcnsmittelpreise für den Winter in Aussicht. Die bisherigen Abschlüsse mit den Produzenten für Weizen und Vieh muhten infolge der gestiegenen Löhne mit 24 bis 30 Prozent höheren Einkaufpreisen abgeschlossen wer den als im Vorjahre. , Gardine» über die Lage in Deutschland. Gardiner schreibt in den „Daily NewS" über die Lage Deutschlands u. a.: Augenblicklich geht der Krieg noch weiter. Das deutsche Volk lebt und stirbt noch immer bei halben Ra tionen von oftmals unbeschreiblichen Nahrungsmitteln. Es ist noch immer vom freien nnd gleichen Verkehr mit der Welt abgeschnitten. Diese hoffnungslose Lage darf nicht fort dauern. Wenn Spa eine neue Aera eröffnen foll, muß ver handelt und nicht diktiert werden. Wenn die Konferenz von Spa den Prozeß der inneren Auslösung Deutschlands nicht ein Ende setzt, wird Deutschland ein Körper werden, der die ganze Welt vergiftet. Wenn wir Deutschland zerstören, wer den wir nichts erhalten. Wenn wir ihm helfen, so kann es arbeiten und bezahlen Gardiner forderte, daß de" Geist des Krieges der Deutschland gegenüber immer noch vorherrsche, endlich dem Geiste des Friedens Platz mache. Am Schluß des Aufsatzes verlangt Gardiner für Deutschland Lebensmittel und Rohstoffkrcdite, Festsetzung einer begrenzten Entschädi gungssumme und einige Erleichterungen in bezug auf die Schiffahrt. Nm die deutsch-dänische Grenze. Kopenhagen, 27. Mai. - Einem Telegramm der , Berlinske Ttdendc" aus Paris zufolge hat die Botschafter konferenz gestern vormittag die Beratungen über di« schles- wigsche Frage abgeschlossen. ES.siebt nun fest, daß die Clausen-Linie mit einer unbedeutenden Aenderung die zu künftige Südgrenze Dänemarks bilden und die zweite Zone au Deutschland zurückc-caeben wird. Die Frage der Inter- nationalisiernna ist bei den Besprechungen der Botschafter konferenz gar nicht >n Erwägung gezogen worden. Scheidemann — Oberbürgermeister v-»- Grsß-Berlin» Die Deutsche Parlaments-Korrespondenz berichtet, daß znm Oberbürgermeister der künftigen Stadtaemeinde Groß- Berlin u. a. der Führer der Mebrheitssozialdemokratte Scheidemann, der gegenwärtig in Kassel an der Spitze der Stadtverwaltung steht, in Aussicht genommen sei. Seine Wahl soll auch bei den Unabhängigen Unterstützung finden. Da neben wird noch. Oberbürgermeister Wermuth und Staats sekretär Dr. Freund, der Schöpfer des Groß-Berliner Ge setzes, empfohlen. Bevorstehender Putsch in Bayern. Wie verschiedene Blätter aus München berichten, seien die sozialistischen und kommunistischen Umsturzparteien dort im Begriff, den aroßen Schlag mit Hilfe der Roten Armee zu vvllführen und die Räterepublik durchzusetzen. Volkskundgebnngen in Beuthen. Breslau, 27. Mai. Wie die Schlesische Volkszeitung aus Beuthen meldet, kam es dort zu größeren Kundgebungen der Bevölkerung, die über das schroffe Auftreten der fran zösischen Besatzung sehr erregt ist. Die Menge verlangte, daß zwei Mädchen, die mit einem französischen Offizier in einem Kaffee saßen, herauskäisien. Ein Polizeibeamter macht« den Offizier aufmerksam der sich daraufhin entfernte, die Mädchen wurden beim Verlassen des Kaffees von der Menge umringt. Die Sicherheitspolizei nahm sie in Schutzhast, um sie vor Tätlichkeiten zu schützen. Als der unter der Menge befindliche Redakteur Hadrian von der polnische Interessen vertretenden Oberschlesischen Grenzzeitung hetzerische Reden hielt, wandte sich die Menge gegen ihn. Er floh in ein Haus und ries, als die Menge nachrückte, aus einem Fenster um Hilfe. Die Sicherbeitsbeamten säuberten das Haus und nahm Adrian gegen di« Menge in Schutz. Di« Polen bei Minsk geschlagen? Aus Wien wird unterm gestrigen Datum gemeldet: Hier einlaufendc Meldungen aus Prag und anderen Orten der Tschechgslowakei berichten übereinstimmend, daß die pol- >nische Heeresgruppe im Raume von Minik vernichtend ge schlagen sei. Die Eroberung von Minsk durch die Sowjet truppen sei nur eine Frage von Stunden und könne ußter Umständen schon jetzt erfolgt sein. Die Meldung -er Polen, kmß Kiew noch nicht wieder in den Händen der Bolschewisten sei, wird durch Funkspruch aus Moskau als „freche polnische Lüge" bezeichnet. Auch im Raume von Wilna chird schwer gekämpft, über den Bezirk Wtksia ist der BelagerunSznstand verhängt worden. Dl« Polen sind auch hier in bedrängter Lage. — Die T. U. meldet: Im hiesigen Gebiet ist-er offene Bürgerkrieg ausgebrcchcn. Seit gestern früh tobt in der Gegend von Karmin ein Feuergefecht. Nach einem Ueberfall auf eine tschechische Gendarmerieabteilung im Walde von Dombrau besetztest die Polen die Schutthalden des Johannes- schachtes, eine Stellung, die sie bis jetzt noch tnnehaben. Auf beiden Seiten sind die Verluste an Toten und Verwundeten groß. Es werden fortgesetzt neue Opfer gemeldet. Die tsche chischen Arbeiter in Polnisch-Ostrau eilten ihren Kamera-en in Karmin zu Hilfe, so daß mit einer weiteren Ausdehnung der Kämpfe gerechnet werden muß. , .. Masaryk wwdersewichlt. Prag, 27 Mai. In gemeinsamer feierlicher Sitzurw der beiden Kammern der Nationalversammlung der tfchechoslo wakischcn Republik wurden heute die Wahl des Präsidenten der Republik vorgenommen. Es wurden insgesamt 4l1 gül tige Stimmzettel abgegeben, von denen 2K1 auf Dr. Masarnk lauteten. Die deutschen Abgeordneten und Senatoren hatten leere Stimmzettel abgegeben. Dr. Masarnk ist somit gewählt. Frie-eusverhan-luugen zwischen Lettland und Lswjetrnßland. Kopenhagen, 27. Mai. Das hiesige lettische Preise bureau meldet: Bei den Friedensverhandlungen mit der Sowjetregierung in Moskau wurde eine Einigung über die Grenzfrage mit Ausnahme weniger technischer Einzelheiten erzielt. Lettland wird in Zukunft das ganze ethnographische lettische Gebiet umfassen, das 64 000 bis 70 000 Ouadratlilo meter groß ist. Frauzäfisch»b«lgisches Bündnis. Wie dec Pariser Berichterstatter de» „Daily Telegraph" meldet, werden Verhandlungen zwischen Frankreich und Bel» gien über ein militärisches Büu-nls geführt. F«ch drvtzt mit fei««« Rücktritt. Nach einer Meldung aus Paris ist Marschall Fach zur Teilnahme an der Konferenz in Spa eingeladen worden. E» verlautet, daß Foch seinen Rücktritt angedrokt hat sür den Fall, daß die militärischen Sicherungsbestimmungen des Ver sailler Vertrages fallen gelassen werden sollen. FranzSfische (Gewaltpolitik Wie die „Franks. Ztg." aus Saarbrücken mittcilt, hatte die Stadtverwaltung eine Konferenz mit den saarländischen Landräten einberuseu, um gemeinsam die Richtlinien für die Aufstellung der Liste der Stimmberechtigten aufzustellen, die nach 15 Jahren über das politische Schicksal des Laargebiete» entscheiden sollen. TerRegierungskvmmissar verbot die Be sprechung. ttnrnhcn in Italien. Mailand, >7. Mai. Wie „Corriere della Sera" meldet^ hält die Gärung in Friaul an. ES kam zu »vetteren Ruhe störungen und Zusammenstößen zwischen den Demonstranten nnd der Polizei; einer der ersteren wurde getötet In Civi- dale wurden ein Hauptmann der Sicherheitspolizei und ein Demonstrant verwundet. Am Mittwoch konnte in Udine nur ein Zug militärischer Bedeckung adfahren. Der internationale Verkehr ist unterbrochen. Auf den großen Bahnhöfen lagern gewaltige Mengen von Lebensmitteln, während sich in großen Städten bereits das Fehlen von Mehl nnd anderen Ledens Mitteln fühlbar macht. Türkische Offiziere vor das Krieasgericht geladen. Der Berichterstatter der „Times" meldet aus Konstan tinopel. daß ein türkischer General, fünf Obersten und sechs ehemalige Abgeordnete die Aufforderung erhalten haben, bin nen 30 Tagen vor dem Kriegsgericht zu erscheinen. Sie wer den der Rebellion und des Verrats im Zusammenhang« mit der nationalistischen Bewegung beschuldigt. Wahrscheinlich werden sie der Vorladung keine Folge leisten. Weitere Unruhe« in Irland. London, 27. Mai. tReuter.» Hier eingetrofsene Te legramme aus Irland verzeichnen weitere zahlreiche Verbre- chen, desonders das Niederbrennen von Gerichtsgcbäudcn, Küstenwachtstativnen und anderen Regierungsgedäuden sowie von privaten Wohnhäusern. Die Dockarbeiter von Dublin sind wieder in den Ausstand getreten. — Das Reuterschc Bu reau meldet amtlich: In Irland sind seit Ostern 400 Polizei stationen verbrannt und 150 Einkommenstcucrämter über fallen worden. Bolschewistische» Vorstoß in Vorderasien. „Nieuwe Courant" meldet aus Washington: Das Staats departement gibt bekannt: Nach einem Bericht des Over kommissars der Alliierten, Askell, beherrschen die Bolsche misten Alerandropol; die Armenier halten di« Städte Kaschat und Karakließ besetzt. Die auswärtigen Missionen befinde»; sich noch in Tiflis. Fünf Amerikaner wurden von den Boi schewistcn in Moskau ins Gefängnis geworfen, andere Amc rikaner wurden verhaftet. Sächsische Nachrichte«. Nktteilungen aus unserem Leserkreise über örtliche Borkomm nisse sind uns stets willkommen und werden honoriert. * Gegen die Politisierung der Staats ämter hatte sich, wie gemeldet, letzthin der Bund sächsischer Staatsbeamter gewendet. Zu diesen auch von uns wieder gegebenen Auslassungen nimmt jetzt die mehrheitssozialistisch« „Dresdner Volkszeitung" wie folgt Stellung: „Es kann kein« Rede davon fein, daß die Beamten« «s als ein« Heravwür- dvgung ansehen müßten, unter «irrem Vorgesetzten »u arbei ten, -er ihrer Zunft nicht entwachsen ist, nachdem die höchsten Beamten im Staat« schon länq-er als ein Jahr mit Ministern gearbeitet haben, -ie ^auch die übliche Beamtenkarrieve nicht -urchlairfen lutben. Zu wünschen bleibt allerdings, daß ein gewisses Einverständnis mit den Staatsbeamten erreicht wer- den könnte. Für -ie Negierung muß der dringend gelten gemachte Wunsch -er Bevölkerung nach zuverlässigen Stütz punkten für die Republik höher stehen als -er Protest der Beamten. Diese dürften überdies keineswegs geschloffen da stehen. Die Kampfansage ist wohl nur das Werk einiger lei tender Personen«. Wir wissen, daß zahlreiche Staatsbeamte es nur begrüßen würden, wenn auf -ie geplante Weise repn« hlikanische Pfeiler in der Beamtenschaft errichtet würden. Ibn» übrigen können wir ups -er sicheren Erwartung hingeben.