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«r. 76 Dlascwxtz Donnerstag, 1. April 1920. Anzeigen-Preis: die 6 gespaltene Grundzeile oder deren Raun, 1.— Mark, im Textteile die Zeile 2L0 Mark, für Tabellen- unk schwierigen Satz 50 "/o Aufschlag. Anzeigen-Ann ahme für die nächste Nummer bis voran 11 Mr. DmWW». MMM -erntztt-echer« Amt DrrSb« Sk. »1307 5 I ü 1 T<le-r «vreffer Vw«m»-reffe vlaset»itz für die Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, das Amtsgericht Dresden für die Superintendentur Dresden II, das Forstrentamt Dresden «d für die Gemeinden: Glasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dsbritz, Wachwitz. NieLer^oyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfetd Publikations-Organ und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Vühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz «nv Dertttfi: VlSya», x»» V«rt*g»a»U«lr ^>»rmana L <ko. ßLscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag. Pezngsprets: durch die Post Viertels. 9 — ausschließlich Bestellgeld; »»rch Boten frei ins Haus vierteljährlich 9—, monatlich 3—; bei Abholung in der Geschäftsstelle vierteljährlich 8 40, monatlich 2 80. Bismarck. Freudenseuer lodern von Bergen und Türmen in deut- ichen Gauen empor zum Himmel, leuchten hinein in die Lande, in die nunmehr 105 Jahre vergangen sind seit jenem denk würdigen Tage, an dem der Deutscheste der Deutschen seinem Volke geschenkt ward, jenem 1. April 1815. Bismarck, der Altreichskanzler! Er. bet dessen Namen uns Schauer der Ehr furcht, Mahnen an Einigkeit durchrieseln. In ihm verkörpert sich die einstige Größe und Macht des deutschen Volkes. Bis marck, der »um ersten Male am 15. Dezember 1867 die Einzel- üaaten zu EinigungSkonserenzcn nach Berlin berief, auf denen <ls Erfolg seiner Bemühungen am 7. Februar 1867 22 Staaten »ie vereinbarte Bundesverfassung unterzeichneten und einig unter Preußens Führerschaft traten. Einigkeit! Das war >>er Gedanke, der sein ganzes Leben ausfüllte, in dem er des Volkes Wohl erkannte. Immer war er erfolgreich bestrebt, irtzlndschaftltche Beziehungen zu Rußland anzuknüpfen, wäh rend er mit Frankreich sehr wenig sympathisierte. Da kam >.er Krieg mit Frankreich. Am 19. Juli 1870. Immerwäh rend war Fürst Bismarck bei den kämpfenden Truppen. — Deutschlands herrlichster Morgen tagte! Der 18. Januar i§71, an dem Bismarck König Wilhelm von Preußen zdm Deutschen Kaiser ausrief in jenem Spiegelfaal zu Versailles, m dem noch nicht ein halbes Jahrhundert später der Gewissen loseste unserer Staatsmänner, Erzberger, 1919 -en schmach »ollsten Friedensvertraa, den je die Welt gesehen, unterzeich nete. DeS Deutschen Reiches rühmloses Ende sah derselbe Zaol, in dem einst Bismarck gestanden und unser Volk zur Zorne gehoben hat. Zu einigen Brüdern machte er in jenen Dagen alle deutschen Stämme Umflorte Fahnen wehen Halbmast! Der 30. Juli 1898! hie Trauerkunde fliegt durch deutsche Lande: Bismarck tot! ,^n Friedrichsruh schläft Fürst Otto von Bismarck an der äeite feiner Gemahlin seinen letzten Schlaf. Von Lichen seine >4rust umrauscht? — Bismarck tot! — Sein Werk zertrüm mert! — Ein wilder Sturm zerzaust die Eichen! Bismarcks 105. Geburtstag! — Ostern! — Auferstehung! Herr! Gib -em Volke bald einen Bismarck wieder! Fortschritt der kommunistischen Bewegung. Die kommunistische Bewegung im westdeutschen Jn- tmtriebezirk hat leider weiter um sich gegriffen und hat die Besetzung desselben durch die Ententetruppen wahrscheinlicher gemacht, wie aus mttenstehenden Nachrichten ersichtlich. Was --as für unsere Kohlenerzeugung und -Versorgung zu bedeuten tmden wird, kann man, ohne Prophet zu sein, voraussagen. Ariden wir jetzt schon in allen Industrien und Haushaltungen ÄN Kohlenmangel, so wird derselbe nach der Besetzung ins Unbeschreibliche steigen, denn es ist wohl selbstverständlich, daß, wenn die Entente die Kohlenbctriebe in die Hand nimmt, sie erst ihre eigenen Länder versorget wird. Die Regierung ver handelt einstweilen noch immer mit den Aufrührern. WTB. verbreitet nachstehende Berliner Meldung: Im Anschluß an !>!e Besprechungen, die am Dienstag vormittag mit deu.Ver- netern der gewerkschaftlichen Organisationen, den sozialdemo- Uatischcn Parteien und der Reichsregierung stattgefunden lnben. hat die Neichsrcgiernng auf die -ort vorgetragcnen wünsche mit nachstehendem Schreiben geantwortet: Berli u, 30. März 1920. Die Rcichsregierung sieht nach wie vor in dem Bielefelder Abkommen eine geeignete Grund lage für die Regelung der Verhältnisse im Ruhrrevier und sür die Wiederherstellung verfassungsmäßiger Zustände. Sie Mauch ihrerseits sich an das Bielefelder Abkommen gebunden imd die Truppen bisher nicht in das Industriegebiet eiumar- ilhieren lasten. Dies hat dör Neichswehrminister gestern in üer Nationalversammlung ausdrücklich fcstgesteUt. Dagegen stt von der anderen Seite, obwohl inzwischen sieben Tage ver stossen sind, nicht das geringste geschehen, um die aus dem Mleselder Abkommch». sich ergebenden Verpflichtungen zu er füllen. Im Gegenteil: Wesel ist unausgesetzt angegriffen worden, Plünderungen haben in zahlreichen Orten stattgesnn- 4en, erpresserische Eingriffe in Bankdepots und in die Be ende der Reichsbant haben sich ereignet. Lebensmittel ufw. find gewaltsam weggenvmmen worden. Hilferufe ans Stadt und Land treffen ununterbrochen bei der Rcichsregierung ein. Mcht der Regierung ist, wie von jedem Einsichtigen aner kannt werden muß. dieser Not ein Ende zu machen und wieder sür alle Bewohner im Ruhrgebiet geordnete Zustände herzu- iicllen. Dies soll auf -er Grundlage des Bielefelder Ab kommens geschehen, bet dessen Abschluß die Abberufung des Ge nerals Walter nicht nur nicht verlangt, sondern ausdrücklich gemeinsam abgelehnt wurde. Im übrigen wird die Durchfüh rung der notwendigen Maßnahmen, die bereits vom Reichs kanzler in der heutigen Sitzung der Nationalversammlung nitgeteilt wurde, unter Beteiligung von Zivil und Ver- irauensmännern und in der Form erfolgen, daß die Bevöl kerung mehr als 48 Stunden Zeit haben wird, von sich aus ge ordnete Zustände herzustellen, so daß die etwa notwendig »erdende Anwendung von Gewalt nur auf Aufrührer und Verbrecher beschränkt sein wird. Die Rcichsregierung, gcz. Müller. Es liegen noch nachstehende Meldungen vor: Essen, 30. März. Wie die „N. B. Z." erführt, finden augenblicklich Verhandlungen zwischen der Nekchsregiernng und dem Zentralrat in Essen statt. Wenn auch die Regierung formell darauf beharren muß, daß die Bedingungen des Ulti matums bis heute mittag durchgeführt werden, andererseits der Zcntralrat mitteilt, daß ans technischen Gründen eine fo rasche Enwaffnung der Noten Armee unmöglich ist, wurden die militärischen Äellen angewiesen, ohne Weisung aus Ber lin nichts zu unternehmen, was zu einer Verschärfung der Lage führen könnte. Das NeichSkabinett hielt heute vormittag eine Sitzung ab, um über die neu zu treffenden Maßregeln zu beschließen. Berlin, 30. März. sAmtlich.j Die den Militärober- befehlshabern mündlich oder schriftlich erteilte Vollmacht, eine Verschärfung der auf Grund des Artikels 48 erlassenen Aus nahmebestimmungen nach eigenem Befinden bei Gefahr im Verzüge etntreten zu lasten, insbesondere die Standgerichte, bleiben nur tn den Regierungsbezirken Düsseldorf, Arnsberg und Münster, sowie im Bezirk der Reichswehrbrigade 11 sWestteil Thüringens usw.j bestehen. Auch hier werden die selbe». sobald die Lage cs gestattet, aufgehoben werden. Dortmund, 31. März. General Watter hat den Be fehl bekommen, den Vormarsch einzustcllen. Münster, 30. März. Duisburger Banken berjMen, daß das Exekutivkomitee der Kommunisten in Duisburg Mnr- liche Banken beschlagnahmt hat. In einem Teile des Kreises Lüdinghausen haben rote Truppen geplündert und die Land wirte gebrandschatzt. Von einzelnen Hofbesitzern wurden 5- bis 9000 Mk. unter Androhung der Plünderung ihres Be sitztums erpreßt: Aehnltche Nachrichten kommen aus dem Kreise Recklinghausen. Eine Etsenbahnbrücke bet Selm im Kreise Lüdinghausen wurde von roten Truppen gesprengt. Koblenz, 30. März. Die hiesigen Blätter berichten: Kommunistische Sendboten aus -em Ruhrreviere, die sich Ein gang in das besetzte Gebiet zu verschaffen mutzten, versuchen auf dem linken Nhetnufer, namentlich in den grotzen Fabrik städten, die Arbeiterschaft aufzuwiegeln. Tie Alliierten tra fen Sicherheitsmaßnahmen und verboten die Abhaltung von kommunistischen Versammlungen. Bochum, 30. März. Ter alte Arbeiterrat ist hier ab gesetzt und durch einen radikalen ersetzt worden. Er hat den Generalstreik proklamiert. Es wird die sofortige Zurück ziehung der Truppen und die Abberufung des Generals v. Watter verlangt. Die Straßenbahnen haben den Betrieb eingestellt; ebenso fahren die Persvnenzüge der Staatsdah- nen nicht. Auch tn Dortmund ist der Generalstreik prokla miert worden. Der ans Mehrheitssozialisten, Unabhängigen und gemäßigten Kommunisten bestehende Vvllzugsrat in Düsseldorf ist heute vormittag von radikalen Kommunisten verhaftet worden. Es wurde ein rein kommunistischer neuer Vollzugsrat gebildet. Der Note Zcntralrat in Westfalen steht seit Freitag in funkcntelegraphischer Verbindung mit dem Moskauer Zentralrat und mit der Oberleitung der gegen Polen marschierenden russischen Roten Armee. Der Zentral rat tn Essen proklamierte sofort nach der Bekanntgabe der Ausführungsbestimmungen -es Generals Watter -en.Ge neralstreik für das ganze Rheinland und Westfalen. Seit gestern abend ruht dort also jede Arbeit. Frankfurt a. M., 30. März. Eine gestern abend tagende Versammlung der Frankfurter Betriedsobleute be schloß. sofort in den Generalstreik einzutreten, falls Reichs wehrtruppen das rheinisch-westfälische Industriegebiet betreten sollten. Der Aktionsausschuß der revolutionären Betriebs räte Groß-Berlins hat an den Zentralrat in Essen folgendes Telegramm gesandt: Die Arbeiterschaft Berlins verfolgt mit größter Spannung die Bewegung dort und steht kampfbereit. Bet Truppenanmarsch Generalstreik proklamiert. Vollver sammlung revolutionärer Betriebsräte heute abend Bötzow- Brauerei, Bunzlauer Allee. Erbitten dahin definitiven Be richt über die Lage. Hanau, 30. März. In einer Kundgebung erklärt die oberhessische Bauernschaft, „daß sie angesichts der außerordent lich gefährdeten Lage, die dem deutschen Volke, jedem einzel nen Bürger, Bauern und Arbeiter durch -en nahenden Bol schewismus droht, gewillt ist, mit allen ihr zu Gebote stehen den Mitteln, Hand tn Hand mit der verfassungsmäßigen Re gierung die Ruhe aufrechtzuerhallen. Sollten unverantwort liche Elemente die Ordnung und Sicherheit in den Städten stören, und von da aus die Unruhen auf das Land tragen, so muß die hessische Bauernschaft als Abwehr gegen diesen unerhörten Terrorismus, der sich gegen die Gesamtheit der Bevölkerung richtet, sofort in den Lieferstreik treten, um den Aufrührern die Lebensmöglichkeit abzuschneiden." Rotterdam 30. März. Der „Daily Ehronicle" meldet aus Paris: Das Fortschreiten der Bewaffnung der Kommu nisten im Ruhrgebiet hat in der Sonntagssitzung der alliier ten Vertreter zu dem Beschluß geführt, das besetzte Gebiet für militärisch gefährdet zu erklären. Genf, 30. März. Der „Temps" meldet: Die Durch führung der militärischen Gegenmaßnahmen gegen ein Ucber- greifen der roten Arbeiterbewasfnung auf das besetzte Gebiet ist Frankreich übertragen worden. Für die Dauer des Ge fahrenzustandes im besetzten Gebiet wurden die englischen und belgischen Kommandos dem französischen Oberbefehl unterstellt. Köln, 30. März. In Erwartung des Vorgehens der Neichswehrtruppcn gegen das Ruhrgebiet, das Dienstag er folgen soll, sind zwischen Neuß und Krefeld englische und bel gische Truppen in großer Anzahl zusammcngezogen worden. Der englische Oberkomman-iereude ist Sonntag früh nach Krefeld abgcreist. Für Dienstag sind bereits Anordnungen .ergangen, die die Rheinübergänge unter verschärfte Kon trolle stellen. Wie die „Times" aus Paris melden, ist Mar schall Foch am Sonnabend von neuem in das besetzte Gebiet gereist. Im Lause des heutigen Vormittags liefen nachstehende Telegramme ein: Berlin, 81. März. Dem „Berl. Tagcbl." wird ans dem Haag gemeldet, daß nach dem „Allg. Handelsbl.^ am Sonntag ein belgischer Offizier und ein Beamter dem Spar- takistcnführer Wildt inDnisburg ein Ultimatum auf sofor tige Räumung von Duisburg und Wahrung einer Neutrali tätszone von 10 Kilometer östlich des Rheins überreicht haben. — Wie aus Hagen berichtet wird, ist in Hagen der gestern proklamierte Generalstreik abgesagt worden. Die Straßen bahn verkehrt wieder. —, Nach einer Meldung des „Bert. Lokalanzeigers" sind gestern nachmittag die Netchsmehrtruv- pen vor Hamm eingetroffen. Weiter wird aus Barmen gemeldet, daß die drei spartakistischvn Parteien das Ultimatum, der Negierung mit der Proklamation des Generalstreiks lw Wuppertal beantwortet Haven. Nur die öffentlichen Vergebe arbeiten noch. Ausschreitungen fanden nicht statt. — Nach der „Voss. Ztg." ist im Ruhrgebiet -er Generalstreik nur in ein zelnen Orten ausgebrochcn, so in Bochum und Elberfeld. Die zahlreichen, durch Elberfeld ziehenden Truppen -er Ro ten Armee bringen eine besondere Note in das Äerkehrsbild. Man sieht Abteilungen, die zur Verstärkung der Front nach Norden gehen und vielfach für ihren Transpor, nach Tuis- bupg Straßenbcrhllzügc requirieren, und ebenso einzelne Hor den, die cusactösr der Heimat zullrebcn. Die Eisendahnbeam- ten und christlich organisierten Arbeiter im Ausstanosgebiet find gegen den Spartakistcnterror in einen Gegenstreik c,n- gerreten. Die Streitender« haben 'ich jedoch bereit erklärt, gegebenenfalls Wassenteansporte '.n.n Wehrlreiskvmmandv nach Münster zu befördern. - Ein Bericht -er Roten Armee aus Buer stellt fest, daß "is Dienstag morgen noch k ine Re- gicrungstruppen südlich der Lipvc üanden, doch stießen starke Neichhwehrpatrouillen im Lause des Tages nach Dorsten über die Ltphe vor. Dort sollen die Roten Truppen die Ltppcdrücke gesprengt haben. Reichswehrtruppen, die an anderen Orte:: den Lippeüberaang zu besetzen suchten, sollen nach sparro- trstischer Darstellung geschlagen worden sein. — Die „Boß Zrg." hört auf Anfrage beim Reichswebrnrinisterium, -aß non einem Abschiedsgesuch dcSGeneral von Seeckt nicht das min beste bekannt ist. Der General har zu solchem Schritt auch keine Veranlassung. Plauen, 31. März. Der hiesige Bürgerxat hielt gestern nachmittag eine Sitzung ab, in der über die Forderung des Falkensteiner Kommunisten Max Hölz, wöchentlich 100 000 Mi. an ihn für die Rote Garde adzuliesern, beraten wur-e. Die erste Rate, die bis Dienstag abend 9 Uhr im Falkensteiner Schloß abgegeben sein sollte, wurde vom Bürgerrat bewilligt und zur festgesetzten Stunde Hölz zur Verfügung gestellt Deutsche Nationalversammlung. 157. Sitzung vom 30. März 1920. Das Haus setzt zuerst die Besprcchnng über -ic Ertiä rung der Regierung fort, ohne -atz dieselbe noch wichtige Mo mente zeitigt. Darauf ergreift Reichskanzler Müller das Wort und führt u. a. folgendes aus: Im Ruhrgebiet, im Rheinland und in Westfalen ist Erregung vorhanden, well man schroffe militärische Maßnahmen erwartet. In der gestrigen Kabtnettssitzung wurde beschlossen, alle unnötigen Schroffheiten zu vermeiden. Die Truppen dort sind regie rungstreu. Sie lechzen nicht nach Ardeiterblut, wie man in Elberfeld sagt. Es ist Blut genug geflossen. So übcrhaiipt Truppen in Bewegung gesetzt werden, gehen Zivilkommisiar e voraus, um aufzuklären. Nahrungsmittel werden angerollr; denn die Lage in dieser Beziehung ist fürchterlich. In Elber feld droht man von neuem mit dem Generalstreik. Ein ge meinsames Flugblatt beider sozialdemokratischen Parteien versucht, die unverantwortlichen Raubzüge der sogenannten Kommunisten ins rechte Licht zu setzen. Erfreulicherweise hat die f-anizösischc Regierung zuzestimmt, datz wir zwei bis -re« Wochen lang eine erhöhte Trnppcnzahl in das neutrale un ruhige Gebiet senden können. Damit haben wir eine große Bewegungsfreiheit und wir hoffen, datz wir die Ruhe wieder Herstellen können mit Hilfe -er vernünftigen Arbeiter. Die Bedingungen des Generals Watter sind gemildert worden Wir erhoffen eine Entspannung in wenigen Tagen. Reichsminister Koch: Tie demokratische Regierung ist keine Parteircgicrung. Zu regieren wind vielfach von skrupel losen Parteileitungen versucht. Unsere Schuld wird es nichi sein, wenn die Gesetze über die Entschädigung -er Auslands deutschen nun nicht mehr von der Nationalversammlung ver abschicdet werden können. Noch schlimmer ist es, daß die Wahlen nun gemacht werden müssen, bevor die Abstimmungen tn den besetzten Gebieten beendet sind. Ter Putsch war glän zend vorbereitet, scheiterte aber am Bolkc. Weshalb ging die Regierung aus Berlin'? Weil es nicht Sache der Führer fein kann, sich im Augenblicke -er Gefahr vorn im Schützengraben gcfangennehmen zu lassen. Tiefes Vorgehen war Kapos Ver hängnis. Die Maßnahmen der Regierung gegen die Er regung im Westen halten -tc richtige Mitte zwischen der Nach sicht gegenüber denen, -ie nur aus Unverstand zu lange aur der Straße geblieben sind, und der Strenge gegenüber denen, die von links her 'die Anarchie erstreben. Abg Leicht sBaycr. Vp.j: Wir sind gegen jede Revo lution. Ob das im Ruhrgebiet Bolschewismus ist, steht noch, dahin, aber cs kann daraus werden. Das Ultimatum war nötig, weil wir Ruhe und Ordnung brauchen. Ans -cm Pro gramm der neuen Negierung begrüßen «vir den anerkennens werten Fortschritt der sozialen (»csehgebnng in der bisherigen Richtung. Abg. Welz (Soz.j: Die Herren Heinze und.Herat hätte,: am 9. März scheu das Parlament auf die Gefahr deS drohen den Putiches aufmerksam machen müssen. Der Vorstoß man von langer Hand vorbereitet. Kapp hatte lange mit Luden dorff verhandelt und nach Generalen gesucht, -ie den Mu: einer Geivaltvolitik hätten. General v. Seeckt hatte ange ordnet, daß -ie Zeitfreiwilligen in Pommern bis zum lO.April znsammenblclben sollten Die Zusammensetzung dirier Re-, ginnntcr 'st eine Gefah^für daS Land, und ich verlange -ercu;