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rät »«»r. Nr. 20. . Sätbwcbe " MWW.»<MjMM Hernstzvech Anschlnßr Amt Dresden Nr. LLLV? Vank-ffouto: All-. Deutsche Lredltaostalt, BlasewtH Del.-«»reffe: «»-«Peeff- vlesewttz ' für das östliche Dresden UNd seine Vororte. Postscheck.«»»:» r Nr. ül 7 T-eSd« Dieses Blatt e«1HSlt die amtliche» Deka««tmach»nge» AL «es Rates ,« Dresde« für die Stadtteile Dlasemitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Bühlau, Nochmitz und Laubeqast <11. und III. Vcrwaltungsbc'.trkf. Hote: der Gemeinde« Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzrg und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaften Dresden-N. und Dresden-A. Dnuk u. «erlag: Slbqau Vnchdruckerei und BerlagSanffalt Hermenn «ener L ss-., «lafewst,. Tollwitzer Str. 4. / Berantwortl. f. d. echrisileitun«: Prof. DresÄen-VlasewLtz Dienstag, den 24. Januar 1622 Erscheint jeden Wochentao nachm.4Nbr sürdensolgs-ndenLag vlezuqspreis: monatlich».- Marl. v',rtA,ährl,ch 24.-Mark durch die Post oder Boten o-i ins Haus, ^' d'bo'nna m der G-scksZslSk^ss, ^,-»>,^»sick> 7 50 ^„.i-i^.Zbrl'ck' 22 50 Otto'^r.Zimn^ennr«n.Tre?dn'.' f.d. Arzc>qeu!»i!: Pa^I Lenkst»,Brette« Nn^eiaeu-Preis: die 6acsogl'?nc 'Zrnn' cdcr c.ccn .lluum M- /'.ar?, im Tertteile dce Zeilc 5 — Äurk. ju: 2cid<2«.. uns uirricu'n ?uß 5(>o/o cI»ssMag. rrpl«y rr «a lenke c Str. 44 »ttz nf 2214 Pontifche )iucyri^reu. Papst Benedikt XV. gestorben. Nom, 22. Januar. Der Papst ist Sonntag früh 6 Ul)', gestorben. Der Tod ist friedlich und ohne sichlvarn, Kamps erfolgt. Bis kurz vor seinem Hinscheiden bewahrte der Papst volle geistige Klarheit, doch konnte seit mittag das schwindende Leben nur noch durch Injektionen aufrecht erhalten werden. Wenige Augenblicke vor dein Hinscherden 'Benedills xv. erschien im ül^titan der königliche jiciunnerer, nm dem Papst Blumen und Wünsche des Königs sür die baldige Biene jung zu überbringen. Die italienische Regierung hat unmittelbar nach dem Tode des Papstes, die -vxrtb mast flagge der Staats, gebaudc bis zum Beijetzungstag angeordnet. — IDie Mel dungen verschiedener Blätter, das; der Papst bereits in der Rächt zum Sonnabend gestorben sei war falsch. Rach einer amtlichen Meldung ist er tatsächlich erst Sonntag früh 6 Uhr verschieden. Tie Schriftltg.s — Papst Benediktus X V. ent stammt einem der vornehmsten italienischen Adelsgcschlcchter, der Familie della Ehiesa. Arn 21. November 1K>4 zu Genua geboren wandte er sich der geistlichen Laufbahn zu. wurde nzit '24 Jahren zum Priester geweiht, promovierte 1870 zum Tr. jur. utr. und besuchte dann die Priesterakademie. An fang der achtziger Jahre ernannte Leo Xlss. ihn zum Sekre tär des Madrider Nuntius Migr. Nampolla del Tindaro. AlSRampolla das Staatsfekrctariat in Rom übernahm, folgte ihm der Marchese della Ehiesa als persönlicher Kabinettschef nach Rom Als der Bruch der Kurie mit Frankreich gekom men war. erhoffte della Ehiesa eine Äkrwendunq im dip'.v matisrlren Außendienste) er wurde aber 1007 zum Erzbischof von Bologna ernannt. Am 25. Mat 1011 erfolgte seine Er nennung zum Sarbinal. Rach dem Tode Pins' X wurde In Genua soll fetzt eine Konferenz stattfindeu. in vieler Hinsicht die grüßte internationale Konferenz, -e je abgehalten ivurdc. Die Nationen Europas ohne llntcr- ichied sind zur Teilnahme eingeiaden worden lBeimll.f Sie srnd Ungeladen norden, weil wir diesen dauernden K r, i c g sg c r ü ch t e n. die für das internano.-aie Wirr schastSleben gcuau so fchlinrm sind une der Krieg selbst, ein Ende machen wollen. Eines Tages hört man, daß Rügland rüstet um Polen anzuzreiien, daß Polen einen Aufstand in der Ukraine organ fiert, daß Rußland Rumänien angreifcn oder daß Finnland einen Teil Rußlands angre.fen wird. Röau hort, daß einer der Staaten, der einen Teil Oesterreichs bildete, seinen Rachbarn bedroht und daß fein Ruchbar ?hn bedroht — das alles ist keine Stab litat. Auf dieser zerrütte ten Grundlage kann kein Wirtschaftsleben ansgebaur werden. In Mitteleuropa rumort und rasselt es. Wir wollen diese Länder von Angesicht zu Angesicht zwam- menbringen, und wir werden sehen, ob die Möglichkeit be steht, sic zu einem vernünftigen Einvernehmen zu bringen. Wenn die Staatsmänner aller Rationen auf die Konferenz von Genua gehen, entschlossen ihr Bestes >u tun, entschlossen die Schwierigkeiten zu beseitigen und nicht in der Absicht Schwierigkeiten zu schaffen, entschlossen, den Argwohn zu beschwicht gen, und entschlossen, zu Helsen und wicht zu hin der«, daun wird das Ergebnis dicier Konferenz ein guter Friedenspakt sein. Tic Washingtoner Konferenz errichte.: den Frieden im Westen und die Konferenz von Gcnua wird hoffentlich den Frieden im Osten bringen. Tas ist unser Iricdsnsprogramm. Wenn in Genua e.n Einvernehmen er zielt wird, so tvcrden sicher die Nationen selbst eine Verrinn- dcrung der Rüstungen verlangen. Deutscher Retchstag, 156. Sitzung vom 21. Januar. DaS Haus nahm die erste Lesung des 4. Nachtrages zum Reichsbankhaushalt vor. Es handelt sich dabei um die Er höhung der Beamtenbczüge. Insgesamt werden etwa 4H Mil liarden Mark zu diesem Iwecke angcfordert. Der kommunistische Abgeordnete Koencn ging auf den Dresdner Arbeilerstreik ein. Er polemisierte gegen den Perkehrsminister und e hob starke Vorwürfe gegen die Regierung und Sozialdemokraten, welche er als Vertreter der Unternehmerintercssen hlnstelUe. Die Mch.heitssozialdemokraten waren vernünftig genug, den wüsten Schreihals mit Heiterkeit abzufertigen, und ihm nahe zu legen, seine Hetzreden in Rußland zu halten, was Koenen zu der Er widerung veranlaßte, daß die Kommunisten die einzigen Ver treter der Arbeiterimeressen in Deutschland seien, und die Mehr- heitssozialistcn es längst verwirkt hätten, als Vertreter des Pro letariats zu gelten. Wenn in Sachsen keine Züge mehr fahren würden, so behauptete der Kommunist, so sei das das Werk der Regierung, die es verabsäume, den Eisenbahnern die dürftig sten Zulagen zu machen. So weiß man wenigstens, daß auch der neueste wilde Eisenbahnerstrcik lediglich ein Machwerk der kommunistischen Hetzapostel ist. Als Koenen in die kommuni stische Ausdrucksweise verfiel und ttrastausdrücke wie „Schwei nereien des Reichstages- gebraucht, wird er zur Ordnung ge rufen, und eine Rüge wird ihm erteilt, als er dem Abgeordneten Scheidcmann zurief: „Herr Scheidemann! Sie sind ein Muster beispiel dafür, wie man Arbeiterverrat begeht.- — Die Vorlage wird darauf in 2. und 3. Lesung gegen die Stimmen der Kom munisten unverändert angenommen. Präsident Löbe unterbricht die Tagesordnung und teilt den Tod des Papstes Benedikt XV. mit und hält ihm einen warmen Nachruf. — Das Gesetz über die Erhebung einer Ab gäbe zur Förderung des Wohnungsbaues wird dem Wohnungs ausschuß überwiesen. — Nachdem man noch eine deutschnatio nale Interpellation, die Maßnahmen der Regierung zur Besse rung der Wirtschaftslage Ostpreußens, vor allem aus dem Wege des Frachtenausgleichs fordert, erledigt hatte, vertagte sich das Haus auf Montag 1 Uhr. Der wilde Streik der Dresdner Eisendahn arbeiter. Nachdem man am Sonnabend vormittag noch hoffte, daß es den kommunistischen Hetzern nicht gelingen werde, die Eisenbahnarbciter zum Streik zu bewegen mußt« man mit tags 1'2 Uhr bereits sehen, daß diese Hoffnung eine vergebliche war. Punkt 12 Uhr traten die radikalen Gruppen in den Streik. Der Fernverkehr und der Güterverkehr wur-de so fort stillgelegt, während der Borortverkehr noch bis Sonn abend 12 Ubr abends aufrechterhalten werden konnte. Ta die breiten Masken des Pnöltkums auch an keinen wilden della Ehiesa am 3. September 1014 zum 260. Nachfolger Petri erwählt und n.hm als svlä>er de» Namen venedtktuS X V an. Der Verstorbene hatte seine ganz« Tätigkeit auf Frieden und Versöhnung eingestellt. Sein erster Ausruf an die Krieg führenzu ersch en ichvn acht Tage nach feiner Erwählung Ihm folgte fast jedes Ic.hr ein weiteres Rtahnwort au die im Kampfe stehenden Bokker. Mit großem diplomatischem Ge schick bat er in den Wirrnissen des Weltkrieges die Stellung des Vatikans als einer neutralen Ä>ermiltiungsstelle Zu be w. hren scwußt. Deinem Eingreifen ist eS zu verdanken ge. neicn, daß manche Unmenichlichleit ge.en die deutschen Kriegsgefangenen abgestelll wurde. Seinen eifrigen Bemu Hungen namentlich im Jahre 1017, den Frieden zu vermitteln, >rar kein Erfolg beschicten nicht zuletzt infolge der diploma ti'ä>en Unbeholfenheit gewißer einflußreicher Persönlichkeiten in Deutschlrnd. Gespannt darf man sein, wen das KarSinai- kvllegium zum Rachfolger VeniediktS wählen wir- Auf den sc ne» klugen Diplomaten Leo xm. war der schlichte -erbe Bauern chädei Pius X. gefolgt Dieser wurde bann wieder durch Benedikt, einem Mann von den Qualitäten Leos Xlil. abgelöst. Es wäre also nicht ausgeschlossen, daß nunmehr wieder ein Mann. PiuS X. nesensäbnlich, ans -en Stuhl Petri berufen würde denn di« katholische Kirche liebt es ja auch bei der Besetzung des PapftthroneS, sich demokratisch zu geben. Bon großer -Zedeutung wird auch sei», welcher Na tionalität der neue Papst angehören wird. Rom, '22 Januar. Di« sterbliche Hülle des Papstes wurde mit den Pontifikalgewändern bekleidet und feierlich in den Thronsaal übergeführt. Tas KardinaKollegium hielt unter dem Borsitz des Staatssekretärs Gaspari seine erste Sitzung ab, um über die Beisetzunysfeierlichkeiten un- die Eröffnung des Konklave Bestimnrungeu zu treffen. Eine ge waldige Manschen menge drängte sich heute aus dem St. Pe- tersplatze und strömte in die Peter^kirche. Fast alle Th«at<i und Lichtspiele sind znm Zeichen der Trauer geschloffen. Rom. '22. Januar. Nach dem v'm Kardinal Gaspar; -en anderen Kardinälen vvrgelegten Testament des Papstes hinterläßt dieser sein Vermögen un- seine Besitztümer io Pegli seinem Neffen Joseph Chiesa — DaS beiliae Kollegium zählt gegenwärtig 61 Kardinal« davon 31 Italiener und 30 Ausländer, unter diesen 3 deutsche, 5 Franzosen, 1 Belgier 2 Ocsterreicher, 1 Ungar, 1 Tschechoslowake 2 Pole» 1 Hol länder. 6 Spanier. 1 Portugiesen, h Amerikaner, l Kanadier und einen Brasilianer. Das Beik.idstelegramm des ReichsprLfibe»«e». Berlin. '22. Januar. Der Reichspräsident richrerc heule anläßlich -es Hinscheidens des Papstes an de» Apollo- liickren Nuntius Pacellt in München nachstehendes Tele gramm: „Tisf erschüttert durch das Hinschciden Seiner Hei ligkeit des Papstes spreche ich Euerer Exzellenz im Name» des Deutschen Re ches meine aufrichtigste Teilnahme aus D'S deutsche Bvlk gedenkt in Dankbarkeit der großen LiebeS- tätigkcit des Papstes während des Weltkrieges und in der Fvllwzeit sowie seiner unermüdlichen Bestrevur^en für den Wiederausbail der Weit im Sinne der Vö kerversöhnung und christlichen Nächstenliebe. Ebert, ReichSpresident.- Die Laudtaqowahlen iu Braooschweitz. Braunschweig, 22. Januar. Bei den im ganzen Freistaat Braunschweig ahgehaltenen Lan-tagswahlen wur den in der Stadt Braunschweig, wie die „Braunschweigische Lan'deszeitung" meidet -11743 Stimmen für dle bürgerlichen Parteien und 43 305 Sri mm en für die sämtlichen sozialdemo kratischen Parteien abgegeben. Richt gewählt haben in der Stadt Braunschweig etwa 10 Prozent Wähler. Stimmenzu wachs haben erhalten: Ter Landeswahlverband «MOO Stim men, die Demokraten 1000 Stimmen, die Mchrheitsiozialisten AM) Stimmen und die Kommunisten 3l>00 Stimmen. Hin ge.zen haben die Unabhängigen etwa '20'XI Stimmen verloren Haudgrauatenatteuta.'. Berlin, 22. Januar. Privattclegramm. Bei der Ab scbiedsseier für den Landrat Dr. Swart in Heiersgrub wurde, wie die Mvrgenblätter melden, von kommunistischer Seit? ein Handgranateuanschlag verübt. Nachdem dle Täter unter dir 20> Festieilnehmer eine Handgranate geworfen hatten, wur den im ganzen 4 Personen verkästet, darunter ein Russe sowie der Obmann der Arbcitcrunion. Einstweilen kein n.uer Ha. dokSsertrag mit Deutschlaud. Neuyork, 21. Januar. fTrrrch Funkspruchs In Be antwortung eines Schreibens der Neuyorker Kaufmannsver- emigung. die ihre Mitwirkung bei de» Verhandlungen über den neuen Handelsvertrag mit Deutschland anbot, erklärte der Handelüsekretür Hoover: Ursprünglich mar geplant, über einen solckxm Beitrag zu verhandeln Wir haben aber be schloffen, die Angelegenheit vorläufig zu verlogen. Dies ist auf die Tatsache zurückzusühren, daß wir uns in unserem Ertrage mit Deutschland die besonderen Rechte und Bor rechte vorbelmlton haben die den alliierten un- assoziierten Mächten durch den Bcrtrag von Versailles vergehen werden. Nach reiflicher Ueberle. ung sind wir zur Ansicht gekommen, daß diese Bestimmungen die Interessen der amerikanischen E>eschäftswelt schützen, auch ohne daß wir in Verhandlungen über einen besonderen Handelsvertrag eintreten Das poltttiche Programm d.s eaglthchen Ministerpräsidenten. London, 21 Iz-nuar. Von einer liO.Möpfigen Zuhörer scl>afr stürmisch -begrüßt, hielt Llowd George hnue ruf -er n a t i o n a l e n l i b e r a l e n K o n r e n ,z in -er Eentral Hall in Westminster seine mit Spannung erwartete große Rede Lloud George drückte zuerst seiue Befriedigung über die Schaffung einer irischen Republik mit^Zn- sl^mmunA dc'A Pi)l'kes <lu^. zweiselivü zur Ltür- kun-g des Ansehens Großbritanniens in der gesamten Welt beige trogen Die BclMlptung. daß Reuwahle n ein Ge honte der KoalitionSUberalen sei, um -ie Reform des Ober hauses zu vermeiden, se ne reine Erfindung. Um das Ver trauen wiedcrherzustellcn müsse man einen wirklichen Frieden in der ganzen Welt schassen. Dies sei die Aufgabe, der sich alle Regierungen gegenüber gestellt sähen. Lloyd George fuhr fort: Welches ist dle Lage -er Welt, Wir Haven einen erschütternden und verwirren -,»>n Krieg h ntcr uns. Ter Handel der ganzen Welt be findet sich in einer schlimmeren Lage als ,e. Das Probcem, .dem Großbritannien und die ganze Welt sich gegenüber gestellt sieht, kann in einem Satze zusammengefaßt werden: Wiederherstellung dcS interna.ionalen «terirau^s iBetfallj. Ohne Vertrauen kann Kredit nicht anfgobaut werden, ohne Krcd't kein Handel und ohne Handel kein Un torhalt für unser Volk. Unsere Leasten werden unerträglich werden, und Bankrott wird der W*elt ins Angesicht star ren wenn keine Aktion ergriffen wird, und zwar eine in ternationale Aktion, nicht nur -ic Aktion eines Lan des, sondern die aller Länder. lBeisall.f Sv lange n rht der 'Frieden in der Wett wiederhergcstellt wird, sind mir daö größte Opfer und die am meisten Leidtragenden. iNetfall.j T-er Friede muß auf einer festen Grundlage guten Einvernehmens unter allen Völkern gegründet sein. Dies ist - e erste Bedingung deS wirtschaftlichen Wiederaufbaues in der Welt, und dies ist die Ausgabe, der sich die Regierung gegenübergestellt sicht. Richt nur unsere Regierung sondern alle Regierungen in der gei'anVen Welt. sAnhaltender Bei fall s Wir wollen eS auf unser Banner schreiben: Friede auf Erden und den Menschen e-in Wohlgefallen! sBeifall f B-enn man ein allgeme ncS Einvernehmen unten den Rationen her stellen will, so erfordert das größte Geduld, denn eS besteht viel Mißtrauen und Argwohn. Die Washing.oaer Konferenz. ist ein bedeutsamer Beweis gewesen ein Beispiel, dem man folgen muß. Vier Fünftel der Schwierigkeiten sind aus Arg wohn in der Weit zurückzusühren. D'e meisten Streitigkei ten entstehen durch Argwohn, der beseitigt wird durch einen vernünftigen Meinungsaustausch. Das ist in Wash-ngton er reicht worden, und viel mehr ist noch zu erwarten Nichts hat so viel dazu beigetregen. ein gutes Einvernehmen zwi schen den Vereinigten Staaten und Großbritann en herzu stellen. Der Frieden der Welt hänat in hohem Maße von dieser Grundlage ab. Bei den europäischen Länder« hat man «S mit alteinaewnrzelten Borwicklun-en zn tu« GS bestcb» alter Haß. alte Rivalität, al'w Fetzig, alter Argwohn und alceS Mißtrauen, lieber die Frage der dciuschon Reparationen sprechend erklärte Lloyd OKwrgr, er gehöre nicht zu dcnjenigcu, die der Ansicht seien, daß Deutschland die ^jahluug dieser Snmme erlassen werden müsse. Deutschland habe den Schade» mutwillig angerichtet, s-s Frankreich quäle sich unter sehr schweren Lasten nm diese Schäden wie, derherznstcllo» desgleichen Belgien, Italien nnd die anderen Länder. Deutschland solle bezahlen und Deutsch lord könne bezahle». Deutschland leide wie jedes andere Land unter dem großen Zusammenbruch deS internationalen Han dels. An zweier D elle nach Großbritannien hänge Deutsch- lLNd mehr vom internationalen Handel ab, als jedes andere Laub. Deutschland aber lcidp nur zci.wcilig. Mit dieser Frage könnten sich die Sachversiäi diaen befassen. Tatsächlich s cn die Sachverständigen auch, bevor die Konferenz von Ean- anseinandergiug. zu einer Skreinbarnng gelangt, die stiUör Ansicht nach befriedigend sei, nnd die feines Erachtens für Dentschland annehmbar wäre. Wir haben uns vorläufig darüber geeinigt, nnd ich hoffe, daß etwas' dcrarki .es auch später gkschchen wird, wenn keine Torheit dazwischen kommt. ES ist jedoch eine Frage, die erwogen und ans eine feste Grundlage gestellt werden muß. damit England genan w'Zß, woran eS ist. Verzug ist ecsöb'lich nnd je eher diese Frage ge regelt würde, um so besser wäre eS. Die Männer, welche glauben, daß sic Europa in zwei ober drei Jahren von seiner Not befreien könnten, sind ent weder über di- wirklichen V^Kältnisse nicht unterrichtet oder führen ihr Publikum irre. Die Ereignisse in Frankreich beweisen wie vorsichtig man bei so viel herrschendem Arg wohn auftreten muß. Es gibt nur einen Weg, um das Ziel SU erreichen. Dieser Weg schreibt vor, daß man darauf bc^ steht, die Nationen zu dem Prüfstein der Vernunft und nicht -er Gewalt zu bringen. Das Ziel ist zu errc'chen durch beharrliche Zusammeuküufte, Erörterungen und Konferenzen. Wenn im Juli 1014 eine Konferenz statt- gcfunben hätte, dann würbe es im August keine Kataslroplie gegeben haben. Ich habe den festen Glauben an die schließ liche Bermnrft der Menschen, ich bim Optimist. Die Männer, - e -ie Konferenzen hassen sind die Männer -er starren An sichten, de Männer, die nicht gern der Wirklichkeit ins Auge sehen. Es ist gut. wenn sie gezwungen iverden dies hin un- wieder zu tnn. Wer den Frieden erstrebt, muß den Mut haben, den einzigen Weg zu gehen, der zum Frieden führt, «nb mutz an den Wert offener Erörterungen glauben.