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u- Str. 281.. K.ZahrgW TmKkwU M GWM Dmch^ech «»schluhr ««t DreSd« «r. »1»07 B«r.R«tt»rMk«.D«tfch«Lrrvtt«tt»alt.«k«f-»»tz «.-Ldreff-r Vll»,aupreff- «Dewitz Postfch-S-»««u»t »r. SL7 Drestze» Dieses Blatt eathLlt die amtliche» BeLaa«tmach«»ge» tzer Amtshauptman«schafte» Dres-en-Altft. «nd Dresdea-Neust., des Amtsgerichts Dresden, der Superintendentur Dresden II, des Forstrentamts Dresden i»»ie der Gemeinden Dlasewitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Nochwitz, Bühlau, Weitzig, Schönfeld, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Dobritz,Lanbegasl ' Druck »nb Verla«: Elbga« vuchdrockeret «nd verlag-anftalt Herrnan« Beyer ä S»., Blaleivitz. ( Verantwottlich kür Vie kchriflleitun» Ott« k^r. Zimmermann. Dresden; für den «yzettzentetl: Panl Leopold. Dretdr». Grscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag. IrzugSnreiS: durch die Post vienelj. 12.90 einschließlich Bestellgeld; I Mark, im Tertteile dre Zeile Mark, für Tabellen- untz 'durch Roten frei ins Haus vierteljährlich 12 —, monatlich 4.—: ^ko«F»ito,^ ) -4Q«>-S I schwierigen Sah 50°/o Aufschlag. beiAbholunginderGeschäftsstellevierteljährlichll.—.monatlich 3.75 »NL t. l^n,eiaen Annahme silr die nächste Nummer bis norm. 11 Uhr. MWMstMl iii DeilisW» W» M AilSwe. Staatsmintster Dr. Hclffcrich hat im Steuer.iusschuß des Reichstages die nachstehenden Bemerkungen zu den vom Reichs finanzministerium vorgelegten vergleichenden Ucbersichten über die Steuerbelastung in Deutschland und im Ausland« vorgelegt: Die vorgelcgten Uebcrsichtcn stellen die Steuersätze bei den tznbranchssteucrn und die Stcuertarise bei den dirctten Steuern in der Valuta der betreffender: Länder gegenüber, ohne den Ver such zu machen, die verschiedenen Valuten auf einen einheitlichen Renner zu bringen. Daß der einheitliche Nenner unter den heu tigen Verhältnissen nicht mehr in der Goldparität der Friedens- zeit liegen kann, liegt auf der Hand; in Betracht kommt nur: . a) die Parität der inneren Kaufkraft, wie sie sich etwa aus »en für die einzelnen Länder ermittelten Indexziffer» der Groß handelspreise ergibt; b) die valutarische Parität, wie sie in den Devisenkursen -vor Ausdruck kommt. . Die Indexziffer der Großhandelspreise stellte sich für Sep tember 192l iil Deutschland auf 2067, in Frankreich auf 342, in England auf 183 in den Vereinigten Staaten auf 121. — Da- uus ergibt sich, daß im Verhältnis zur Friedenskaufkraft die innere Kaufkraft des französischen Geldes etwa sechsmal so groß, des englischen Geldes etwa elfmal so groß, des amerikanischen Geldes etwa siebzchnmal so groß ist als diejenige des deutschen Veldes. Um zu berechnen, welcher Betrag in deutscher Reichsmark heute an innerer Kaufkraft einem bestimmten Betrag in fran zösischen Franken, englischen Pfunden und amerikanischen Dol lars entspricht, muß man also die in Reichsmark ausgedrückte Fnedensparität dieser Beträge mit 6, bezw. 11, bezw. 17 multi plizieren. " Für die Vergleichung des äußeren lvaluiarischen) Gegen wertes eines bestimmten Betrages in ausländischen: Gelde sind dir Berliner Devisenkurse auf die betreffenden ausländischen Plätze zugrunde zu legen. Diese stellten sich in runden. Ziffern am IS. September 1921 folgendermaßen: Parts 20 Mk. für ein Kranken; London 1100 Mark für 1 Pfund Sterling; Rcwyork 275 Mark für 1 Dollar. Auf dieser Grundlage ergeben sich die folgenden Vergleichs- zahlen für die Belastung der Einkommen mit den Einkommen- heuern in Deutschland, Frankreich, England und den Vereinig te» Staaten: Vergleichende Ueberstcht über die Belastung des Einkommens in Frankreich und in Deutschland a) berechnet nach der inneren Kaufkraft (1 Fr. — ca. 5 Mk.) Einkommen Franzos.Sieuersätze für Einkommen aus Lohn au« Handel au« Land- Deutscher u Gehalt »Gewerbe wtrrjch^r Steuersatz N/o «,v o/o o v 2M0Ü— 10000 „F — » »» . »» . 2,05 0.75 8.8 4 000 „ — 20000 .— — — 3,25 1.88 9,4 '.060 . — 30 000 . — 4 17 3.25 1l.6 WV0U „ — / 50 000 . — 2>5 6.55 5.23 19.46 20000.— 100 000 .— 5,55 8,4 t 6.79 32.54 S0000 .— 250 000 . — i»,84 11,98 10.30 43,64 IbOOOO.— 500000 .- 15,68 17.37 14,87 50,32 500000 . — 2 500000 . — 41,78 4015 39.31 56,04 I000000 . — 5000000 . — 52,49 52,50 ül.75 59,03 dl berechnet nach der valutarischeu Parität <1 Fr. — ca. 20 M.) 2000 h.— . 40 000^ — — 2.05 0.75 15,7 40>v . — 30000 , — —- — 3.25 l.t-8 29,5 1,000 „ - 120000 . — —» — 4.17 3.25 33.5 IlXXX) . — 2000A) . — 2^75 6,55 5.23 40.8 20000 . — 400600 . — 5.55 8,43 6.19 47,9 50000 . - 1000 000 . — 0.84 >1.98 10 M 55,2 M000 . — 2 000 000 . — 15 68 17,37 14.87 57.6 .'00000 . —10 000 000 „ — 4»,78 40,15 39.31 59.5 1000000 . -20000000 . — 52,49 52 50 51,75 59.8 Vergleichende Uebersicht über die Belastung des Einkommens . in England und in Deutschland. a» berechnet nach der inneren Kaufkraft ll Psd Sterl — ca. 225 M?.). l. Besteuerung des Arbeitseinkommens. b) berechnet nach der valutarischen Parität (1 Pfund Sterling — Kleutlber«> Einkommen Snu«lb<'0aa Lleuerberrag Pld. «.irr!. Pfd. Steel, i. Enal. » D,utsch>. t.iSnqt r D, n«chl. 850 — rund 140 mO^, 100 76 600 11,6 40 « 1(00 — .. 225 060 ., 140 95. 350 , 14,3 42,4 1110 .. 250 000 „ 170 10'.'00 ,. >5 5 43,6 »400 - ., 315 (HO . 250 144 850 , 178 46.0 2000 — . 450 OG) . 412 22 l 600 „ 20 6 49.0 2. Besteuerung des Rentcneinkommens. 5(00 — „ 1 125 000 . 1734 626 600 . 34 7 55,7 10 GO — „ 2 250 000 ., 43.34 1 30l 6(0 , 433 56 9 25 000 — „ 5 62 i 0 )0 . 12709 3 326 600 . 50.8 59.1 1100 Matt». 1. Besteuerung des Arbeitseinkommens. Psd Sierl 850 — 9:45(00^ P>d Steck 100 493 700 N.8 52.8 10 0 - l 100 000 „ 140 6!> liOO „ 14 3 55.5 1100 — ' > 210 000 .. 170 677 liOO „ 15.5 56.0 1400 — 1 5400(0 .. 250 875 lVO „ 17,8 56,4 20(0 — 2 200000 . 412 1217tOO . 20.0 58,1 2. Besteuerung des Reutcneinkommens. Vergleichende Uebersicht über die Belastung des Einkommens in der: Vereinigten Staat«» und in Deutschland. 5 000 — 5 5( 0 000 . 1 734 3 251 000 , 31.7 59,1 10 000 — 11 000 0( 0 „ 4!t34 6 55160,) . 43.3 59,5 25 000 — 27 500 000 „ 12 709 >6 45r (00 . 50 8 59,8 a) berechnet nach der inneren Kaufkraft (1 Dollar — ca. 70 Mk.) Steuerbare« Slnkominen Sleuerbenac Steuersatz «er 6t. Dollar Deutsch! «er. Sr Deutschl. "/» 4 250 Dollar- 297 030. 66 134 950 1.5 45.8 4 800 „ — 336 000 88 156 400 1.8 465 - 5 500 . — 385 000 121 183 350 » > 47.6 7 000 „ — 490 000 222 245 60) 3,2 50.1 9 800 ,. — tz^iOOO 520 363 200 S,3 52.9 25 000 .. — 17qt)000 2 832 1 001 60h 11.3 57,0 50 000 „ — 3 500 000 9 142 2 051 609 18,t 57.6 12 5 000 .. — 8 750000 46 142 5 201 6 0 37.3 59.5 250 0(0 . —17 500 000 127 142 10 451600 50.9 59.7 b) berechnet nach der valutarischen Parität (1 Dollar -275 Mk.) 4250Dollar- ca. 1 100 000^1 66 611600 1.5 55,6 4tOO „ — „ 13000>0„ 88 H 731600 1.8 56,3 5 500 . - „ 1 500 000 „ 121 851000 2.2 56,7 7 00,) , — „ 1900 009 , 222 . 1 091 609 3.2 5.3 57,0 9 800 . — „ 2700000 ,. 520 1571600 (8,2 25 000 ., — „ 700000) . 28 l2 4 151 600 113 59.3 kOOOO . — „ 24 000 000 . 9142 8 35 l 6> >0 18,3 59,7 Die Uebersicht zeigt, daß die Einkommensteuer in Deutsch land, wenn man die Einkaufskrast des Inlands zugrunde legt, in den praktisch so gut wie allein in Betracht kommenden Ein kommensteuern in Deutschland etwa viermal so hoch ist als in Frankreich und England und etwa 15 bis 30 mal so hoch als in den Vereinigten Staaten von Amerika. Legt man statt der inne ren Kaufkraft den Stand der Valuta, wie er in dem Devisenstand zum Ausdruck kommt, zugrunde, so wird der Unterschied zu ungunsten Deutschlands noch erheblich größer. Dabei ist noch nicht einmal in Rechnung gestellt, daß in Deutschland das Ein kommen au» Landwirtschaft, Gewerbe, Handel mtt> Kapitalver mögen durch Grund- und Gewerbesteuern, durch Körperschafts steuer und Kapitalertragssteuer gewaltigen Vorbelastungen unterliegen, die in den zum Vergleich herangczogcncn fremden Staaten zum Teil überhaupt nicht, zum Teil nur in ganz be scheidenem Ausmaß existieren. Politische Nachrichten. ReichSwirtschaftSmiuifter Schmidt üb^r di« deutsch« Wirtschaftslage. Kassel, 90. November. Gestern abend sprach der Ne ichsmirtschäftSmirftster Schmidt in der Stadthall« über die Lattiche Wirtschaftslage. Er gab einen Nederblick über die Arbeitslosigkeit in der Industrie. Die Textilinduftr;e be schäftigt« nur 80 Prozent ihrer Spindeln. Ebenso liege der Aaumarkt darnieder. Die Eisenindustrie habe eine große .Ml Hochöfen nicht mehr im Betrieb. In der Zement und tkalkindustrie, für die Heftnische Rohstoffe genügend vorhanden iften, mache sich die voll« Uederlegenhett der Konjunktur lag« Lurch -en Kohlenmangel, der ans die ZwangSabliefernng an die Entente zurückzuführen sei, bemerkbar. Die deutsch? chemische Industrie leide unter der ausländischen Konkurrenz, die mährend des Krieges stark geworden sei. Die Landwirt schaft habe sich dagegen wieder xrholt. Die Hauptursache der Preissteigerungen liege in der Entwertung der Mark. Die bisherige Unterlassung der Erfassung der Sachlvert« »et ein <4rund mit. für den Balutastnrz., Der Tiefstand -er Mark wirke katastrophal. Amerikanischer Weizen koste z. B. jetzt tt MO Mk. gegen 240 vor dem Kriege. Der jetzige Julgnds- orets betrage 7000 Mk. Auch die Preis« Mr Butter und Milch stie» ungerechtfertigt hoch. Abgesehen von Rußland, Polen «»- Oesterreich sei die Teuerung in Deutschland am größten. Vehr wichtig wär-» eS wenn man den Eisenmarkt ebenso bin- »en »strde. wie die Preisgestaltung der Kohle gebunden sei. Würde d e Kohle sreigegcbcn, so würden die Preisentwicklun gen alles bisherig« in den Schatten stellen. Ter Minister sagte zum Schluffe, man überschätze die Einsicht mancher Leute in den Enteniel ändern nicht, die heute schon erklären daß die Reparationsforderungen undenkbar seien. Der Vorschlag der englischen Industrie laufe letzten Endes daraus hinaus, einen Teil der deutschen Aktien in ihren Besitz zu bringen und da mit einen gewaltigen Einfluß auf die Führung der deutscher Industrie zu erhalten. Bildung einer neuen bayrischen Koalitionsregierung? München, 30. November. Die Frage der Erweiterung der bayerischen Rc-gierungSkoalttion und der Wiederaufnahme der Deutschnationalen ist in den Vordergrund getreten. Der „Bayrische Kurier", die „München-Augsburger Abendztg." und di« „Münchner Neuesten Nachrichten", also die Blätter vrn drei verschiedene,r Paritetrichtungen sprachen sich gestern für den Wiedereintritt der Mittelpartei in die Regierungs koalition aus. da der ^tzlsammenschlutz aller nichtsozialistischen Parteien notwendig sei. Das letztgenannte Blatt verlangt ater (Garantien dafür, daß die Bayrische Mittelpartei sich in den Rahmen der Koalition einfüge. — (Hestern hielten die Sozialdemokraten eine öffentliche Versammlung im Löwen bräu ab. Der Referent, Abgeordneter Auer, wurde in Be fürchtung votz Ausschreitungen durch politische Gegner von Griner eigenen Schutzgarde zirm Versammlungslokal und zik- rück geleitet. In seinem Referat sprach Auer auch über die Stellungnahme der Sozialdemokraten zur Regierungsbil dung in Bayern und erklärten, daß die Sozialdemokraten nicht daran -ächten, den Trennungsstrich zu beseitigen, den man ihnen gegcniiber gezogen habe. Ob die Bayrische Mit telpartei wieder in die Regierung e «trete oder nicht, Lndeie an der Stellungnahme der Sozialdemokratischen Partei nutzt . Eiugliederuuq Pyrmonts in Preußen. Berlin, 30. November. Der Staats«ertrag zwischen Preußen und Waldeck-Pyrmont über die Eingliederung von Pyrmont in Preußen und in die Provinz Hannover ist nun mehr in Arolsen abgeschlossen worden. Für Preußen unter zechet en Minister aldirektor Meister, Geh. Finanzrar Maclenin und Geb. RegierungSrat v. Kamele, für Waldeck Pyrmour Laudesdirektor Schmeeding. Frankreich glanbt noch immer an die Zahlungsfähigkeit Deutschlands. Paris. :)0. November. T«s Journal" wideriorßhr der Nachricht der „D-ailn Mail"', daß die französischen Sach verständigen die Ansicht BradduryS über die Zahlungsfähig leit Deutschlands te len. Die französischen Scck-oerüänd'ige.i glauben, daß'die deutsch« Regierung die notwendigen M.tftl für die i'iahluugeu finden könne. Ein Franzose über Deutschlands Abrüstung. Der erste stellvertretende Vorsitzende des Intcrnaftom' len GciverkschaftsbundeS, der franzöfiiche Sr.;i<ftft'renfilhr< r Iouhaux der als Mitglied der von der Irtterrvationalen Ar beiterschutzkonferenz gebildeten Kommission zum Sind um der industriellen Werke die Studienfahrt durch Deutichlaud mitgem.'.cht txtt, erklärte einem Mitarbeiter der „Bois. Zog ' über die von der Kommission gewonnenen Eindrücke n a.: Wir haben die Ueberzeugung gewonnen daß -n allen Wer ken. die wir besichtigten, die ifsest im «runden und Vorschriften des Vertrages loyal und vollkommen erfüllt sin-d. Nach un serer Ansicht sind die Forderungen der interalliierten Militär kontrollkommrssivn zum mindesten überflüssig De beste r^?».tie gegen bü Erneuerung ör«' Produktiv« von Krieg, material liegt tu der Entschlossenheit der Arbeiterschaft sich jeder unerlaubten Herstellung von Krieg sgerär zu widersetze, Bor BriaudS Sturz? Paris. 1. Dezember. In parlamentarischen Kreiser macht sich der lÄedankc geltend, daß Briand nach seiner Rita kehr aus Washington gestürzt werden wird. Während bisher Poincarö als der meistgenannte Kandidat angesehen nnyr)-. wird jetzt versichert, haß Iomnart, der französische Botschafter beim Scanlan, dir meisten Aussichten habe, zum Minrsteryr.i si deuten ernannt zu werden. Das uuznfriedeue Fraukreich Paris. 30. November. England Hot heute in Par!? wieder eine sehr schlechte Presse. Es nimmt sich aber auch wie die französischen Leitungen erklären, in den letzten Tage« ,,u viel heraus. Kaum hat man halbwegs die Note wegen An gvra verwunden, als man erfahren muß daß der Botschafter tonscreirz die Note wogen der Aufhebung der militari scheu Sanktionen am Rhein und wegen ilterringerung der Aus!a gen der Nditglieder der Militärkontrollkomm ssion in Deutsch land zugesandt wurde. Die Botschaftcrkonsercnz scheint über diese Note so erschrocken zu sein, daß sie erst am 2 Dezember darüber beraten will, i'ftr all dem kommt aber noch, daß Enz land noch eine dritte Note abg«faust hat, die di« französische Press« bisher verschwiegen hat. was sie aber n «tzt länger Nrn kann, weil Reuter offiziell Kenntnis davon gibt. England fordert nämlich, daß das Hauptabtommen vom 13. August 1921 von Frankreich endlich ratifiziert werd« und erklärt, daß es wetteren F nanzvcreinbarungcn seine Zustimmung nicht gc den könnte, ldieser Hinweis bezieht sich zweifellos aus das Wiesbadener Abkommens solange Frankreich nicht formell erklärt, -aß eS der Aufteilrnrg der ersten deutschen Goldmil liarde unter England und Belgien zusttmme. Noch größer als das Mißvergnügen.über - ele englische Offensive, wie e> der „Figaro" nennt ist die Tatsache, -aß Rathenau eingehende Besprechungen in London führt. Er wurde gestern von Sir Robert Horn« rrnd von -em Direktor der Bant von England Sir Robert jkinderleu. empfangen. Die Pariser Zeitungen veröffentlichen larrg« Depeschen aus London, die mehr oder men ger Vermutungen enthalten, aus denen sich aber als Tat iachcnkcrn folgendes herausfchälen läßt: Rathenau verhandelt über das Moratorium, das übrigens von der englischen Re gierung prinzipiell beschlossen zu sein scheint und das wohl ncch in dieser Woche vom englischen Kabinett rattfiz'crt wer den dürfte. Natürlich wird die Reparattonskommission mit diesem Antrag Englands befaßt werden, das aber bereit- offiziell die Erklärung kn die Wett sandte, -aß Einstimmig kett in dieser Frage gemäß Artikel 1.3 des Versailler Srcrtra geS nicht gefordert werden müsse, sondern daß die Mehrdsu der Mitglieder der RepanationSkonrmft'sion den Beschluß ras fen könne. Deutschland Zahlungsaufschübe zu gewähren. Die Hoffnung, in welche die französische Presse sich wiegt, wen r schon das unvermeidliche etntrttt und Deutschland das Mora tortnm gewährt werden muß, geht dahin, -aß man nunmehr eine Finanzkvntrollkomnrisston nach Berlin entsenden wird. Derartige Absichten sollen, wenigstens -en Londoner Tel«' grammen der Pariser Zeitungen zufolge, auch in der engsi scheu Hauptstadt bestehen. Diese Fiuanzkontrollkommifsiv, hätte sich durch zwei Jahre zu überzeugen ob die deutsche Re gicruug alles notwendige tue. um das Gleichgewicht wieder kerzustellen und die Gesundung der deutschen Finanzen her- deizuführeu. Letzteres soll hauptsächlich dadurch geschehmi. daß mit dem weiteren Ausgeben ungedeckter Banknote« Schluß gemacht wird, und daß die direkten und indirekte« Steuern auf dieselbe Höbe gebracht werden, wie dies ft, den alliierten Ländern der Fall ist. Die Franzosen erklären schon heute, -aß sie sich mit einer bloßen Kontrollkommission übe: die deutschen Finanzen nützt begnügen, und das tör ch''- Schlagwort von den „Pfändern, die man- -nehmen müsse' taucht natürlich wieder in allen Zettungsspalten auf