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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 22.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192110220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19211022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19211022
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1921
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Monat
1921-10
- Tag 1921-10-22
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Monat
1921-10
-
Jahr
1921
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war, ist auf Grün- königlicher Berordnun« ttalieuischeS Staatseigentum geworden. DaS Ftnan-minifterirrm wir- -em«ächst davon Besitz ergreifen. Lärmszenen in der französische« »anuner. Par-iL. 2V. Oktober. Die heutige Kammevsitzung be gann mit einer Lärmszene. (Gestern hatte der Abg. Mantel ein Schriftstück, das Bezug hatte aus den letzten großen Kom- muntstenprozeß, erwähnt, als besten Urheber der sozialistische Advokat ESeoffier bezeichnet wurde, der der gestrigen Sitzung nicht beiwohnte. Heute erklärte er, daß er Mantel kaum kenne und daß dieser aus dem Tert des Schriftstückes, in dem Eseof- fter seine Freude darüber ausdrüÄe, daß die Freiheit des Entschlusses der Geschworenen sichergestellt wurde, nicht den letzten Satz verlesen habe, wodurch der Inhalt entstellt wor den sei. Als Ntantel zur Fortsetzung seiner gestrigen Aus führungen die Rednertribüne besteigen wollte, versetzte ihm Escoffier einen Faustschlag ins Gesicht. Es entstand große Erregung. Der Präsident rief den Abg. Escoffier zur Ord nung. Nach einigen weiteren Erklärungen des Abg. Mantel über diese Angelegenheit sprach er über die auswärtige Po litik der Regierung. General Pershings Heimreise. Pa r i S, 20. Oktober. General Pershing, der ehemalige Generalissimus -es amerikanischen Heeres, hat Paris ver lassen und sich nach Cherbourg begben. Bon dort tritt er «morgen an Bord des Dampfers „George Washington" die Heimreise nach Amerika an. Militärputsch in Lissabon. Lissabon, 20. Oktober. Havas. Eine erfolgreiche militärische ri-owegung, die sich ohne Blutvergießen vollzog, führte zum Rücktritt der Negierung. Ein neues Ministerium wird unter dem Vorsitz Marcecueles, eines früheren Revo lutionärs, gebildet. Amerikas Schaden durch de« Tauchbootkrieg. Washington 20. Oktober. Die amerikanischen Sach verständigen haben die Gesantthöhe des -er amerikanischen Schiffahrt durch den deutschen Tauchbootkrieg zugefügten Schadens auf 78k, Millionen Dollars festgesetzt. Sächsische Nachrichten. Mitteilungen über örtliche Vorkommnisse sind uns stets willkommen. Zuschriften sind an die Schrtftlettung unserer Zeitung, ohne Hinzu fügung eines Namens, zu richten. Wechsel in der Landespolizeiverwaltung. N. Wie bereits bekannt, hat der derzeitige Chef -er Landespolizeiverivaltung, General Reinhardt, um seine Ent lastung nachgesucht, die ihm bewilligt worden ist. Zum Prä sidenten -er LanÄeSpolizeiverivaltuna ist vom Ministerium -es Innern Nttnisterialrat Dr. jur Paul Adolph ernannt worden, der sein Amt am 1. November awtriti. Für seine Er nennung waren folgende Erwägungen maßgebend: Als die Landespolizei errichtet wurde, stand an ihrer Spitze eine zen trale Kommandobehövde. Auf Verlangen der Entente wurde eine Neuorganisation notwendig, durch welche die polizeiliche BefehlSgewalt in die Hände der örtlichen, staatlichen Polizei behörde gelegt wurde, so daß der zentralen Behörde lediglich Verwaltungsausgaben, wie die Einstellung, Ausbildung, Un terbringung usw. der Beamten, der Landespolizei aber keiner lei Entscheidung über die Verwendung der Polizeikräfte ver blieben. Dieser veränderten Sachlage trägt das Ministerium des Innern und bet der jetzigen Stellemvechslung Rechnung, indem es an die Spitze der Landespolizeiverwaltung statt einen militärischen Chef einen erfahrenen Verwailtungsbeamten stellt. Dr. Adolph tst bereits früher bei der damaligen Po lizei-irekt io n Dresden als .Polizeikommissar tätig gewesen und hat dort Gelegenheit gehabt, Erfahrungen für sein neues Amt zu sammeln. Kultusmini st er Fleißner sprach am Mittwoch in einer öffentlichen Versammlung in Cotta im Schusterhaus über das Thema Reaktion und Republik und sagte nach einem Bericht der Telegraphenunion unter anderem, die Mehrheits sozialisten seien daran schuld gewesen, daß die Arbeiterklasse nicht die vollen Früchte der Revolution ernten konnte. Rur die Diktatur des Proletariats könne die Errungenschaften der Re volution weiter ausbauen. Die Mehrheitssozialdemokratte sei nicht imstande gewesen, die sozialistische Bewegung genügend zu fördern. Kein Arbeiter dürfe indifferent außerhalb des Klassen- tampfes stehen, dann würde die Arbeiterschaft bald den Sieg über die bürgerliche Gesellschaft davontragen. ' Ein evangelischer Bischof für Sachsen? Be kanntlich hat Sachsen kürzlich in dem Bischof Dr. Schreiber einen katholischen Bischof mit der Bezeichnung Bischof zu Meißen er halten. In evangelischen Kreisen beschäftigt man sich jetzt leb haft mit der Frage, ob Sachsen einen evangelischen Bischof be kommen muß. So hat die am Mittwoch in Tharandt unter zahl reicher Beteiligung abgehaltene Mitgliederversammlung der Po sitiven Bolksktrchlichen Bereinigung für Sachsen einstimmig einen Antrag an das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium und an die Landessynode beschlossen, nach dem bei der Gestal tung der neuen Kirchenverfassung an die Spitze der Landeskirche ein Landesbischof gestellt werden müßte, der ,in evangelischem Geiste die Kirche leitet und sich persönlich hierfür vor Gott ver- amworulcy fühlt". Die Stellung des bisherigen Landeskonsisto riums würde dementsprechend neu zu ordnen sein. Für die Uebergangszeit wären besondere Bestimmungen zu treffen. Der Kirchenverfassungsentwucf, der gegenwärtig der Synode zur Be ratung vorliegt, steht allerdings keinen Landesbischos vor, son dern stellt an die Spitze der Landeskirche eine Kirchenbehorde mit zwei Präsidenten. Es steht zu erwarten, daß besonders über diesen Punkt die lebhaftesten Auseinandersetzungen in der Synode kommen werden. * Erfreulicher Rückgang der Erwerbslosen ziffer. Im Bezirke der Amtshauptmannschaft Dresden-Neu stadt, einschließlich der Stadt Radeberg, tst die Zahl der Er werbslosen in den letzten Monaten stark herabgegangen. Wäh rend die Zahl der Vollerwerbslosen im März d. I. 2785 betrug, hat sie sich am 1. Oktober d. I. auf 292 vermindert. * Die 11. Evan g.-l uth. Landessynode trat am Donnerstag vormittag im Ständebaus zu Dresden zur 23. Sitzung zusammen. Sie hat in dieser Tagung eine bedeu tungsvolle Aufgabe vor sich, indem sie die neue Kirchenverfas« Fung zu beraten und zu verabschieden hat. Am ersten Sitzungs lage befaßte man sich nur mit kleinern Angelegenheiten, um dann in vertraulichen Besprechungen die Richtlinien für die kommen den Geschäfte zu fassen und Zeit und Tagesordnung für die nächste öffentliche Sitzung festzustellen. Präsident Bürgermeister Dr. Seetzen hielt nach dem Eingangsgebet eine Ansprache, in welcher er gpf den wichtigen Zweck der jetzigen Tagung hinwteS. Er gedachte der Verhandlungen des zweiten deutschen evange lischen Kirchentages in Stuttgart, aus dem einmütig der Zusam- menschluß der evangelischen Landeskirchen zu einem deutschen evangelischen Kirchenbund beschlossen worden tst. Ferner Wir er aus die große außenpolitische Trübung und innerpolttische Bedrängnis hin, in der die Synode diesmal zusammentrete und wodurch die Landeskirche ebensalls in Mitleidenschaft gezogen werde. Nunmehr kamen zahlreiche Regiftrandenetngänae zur Verlesung. Der Vizepräsident des Landeskonsistortums D. Dr. Ltbelius begründet die Anregung des Landeskonsistortums den FS. September 1922 al» Bibelfest zu feiern. Der Vorschlag deS Landeskonsistortums stndet allseitige Zustimmung, die- Ange^ segenheil selbst wird dem Ausschuß für Beschwerden und Gesuche überwiesen. Rach Erledigung einiger kleiner Punkte war die heutige Tagesordnung erschöpft. Eine sich sofort anschließende vertrauliche Sitzung soll sich mit der Tagesordnung der nächsten Sitzung beschästigen, welche am Freitag stattfindet. * Das Wahlrecht der unehelichen Mütter bet ElternratSwahlen. Dte Frage, ob auch dte uneheliche Mutter das gesetzliche Recht besitzt, bet den ElternratSwahlen mttzuwählen, hatte in der Schulausschußsttzung in Großenhain zu einer Ausemandersetzung zwischen den sozialdemokratischen Vertretern und dem Vorsitzenden des Schulausschusses geführt Der Vorsitzende nahm den Standpunkt des bürgerlichen Gesetz buches ein, nach dem dte uneheliche Mutter nicht als gesetzlicher Vertreter zu gelten hat, mithin auch nicht wählen darf Die So zialdemokraten wandten sich deshalb mit einer Anfrage an das Ministerium. Dieses erteilte seine Auskunft dahin, daß unehe liche Mütter da« Wahlrecht zu den ElternratSwahlen haben. Dresden. —* Als Wahlkommtssar für die am 13. November 1918 stattfindenden Stadtverordnetenwahlen ist vom Rat zu Dresden Herr Stadtrat Reichardt und als sein Stellvertreter Herr Stadtrat Dr. Redder ernannt worden. —* Die Stadtverordneten tagten am Donnerstag unter der Leitung.des Vizevorstehers Schmidt. Als erster Punkt stand die Wahl des dritten Bürgermeisters auf der Tagesord nung, sowie die Besetzung einer besoldeten Stadtrcttsstelle, die am 1. April 1922 durch den Uebertrttt des Stadtrates Dr. Kör- ebt für Oppau! Annahmestelle: „Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupreffe" DreSden-Blasewitz, Tolkewitzer Straße 4 Postscheckkonto Dresden 507 ner in den Ruhestand frei wird. Vom Vorstand und Wahlaus schuß wird Stadtverordnetenvorsteher Nitzsche zum dritten Bür germeister und Direktor Dr. Albrecht zum besoldeten Stadtrat vorgeschlagen. Vizevorsteher Holst gab im Namen seiner Freunde dte Erklärung ab, daß die mehrheitssozialistische Gruppe als stärkste Fraktion im Stadtparlament Anspruch erhebe, den dritten Bürgermeisterposten zu besetzen und aus diesem Grunde für den Stadlverordnetenvorsteher Nitzsche stimme. Schriftführer Kohl mann gibt namens der Rechten ebensalls eine Erklärung ab. Seine Freunde seien der Ansicht, sagte er u. a., daß der Posten eines Bürgermeisters nur mit einem fachwissenschaftlichen Be amten zu besetzen sei. Bei der Zusammensetzung des Kollegiums habe man aber abgesehen einen eigenen Kandidaten zu prä sentieren und werde deshalb bet der Wahl sich der Stimme ent halten. Stadtverordnelenvorsteher Nitzsche wird hierauf mit 67 Stimmen zum 3. Bürgermeister gewählt. Elf Zettel Ware« unbeschrieben. Dr. Albrecht wurde mit 70 Stimmen bei sieben Enthaltungen zum besoldeten Stadtrat gewählt. — Der Haus haltplan für die Staatstheater wird mit einigen Vorbehalten an genommen, ebenso die Erhöhung der Gebühren für die städtische Feuerbestattungsanstalt mit Wirkung vom 16. September ab. Zum Antrag des Stadtv. Jungnitsch, in dem der Rat ersucht wird, das Schulgeld für die höheren Schulen nach dem Einkom men der Eltern staffelweise zu erheben, die Lehr- und Lernmit tel durch die Stadt zu liefern und den Betrag in das Schulgeld einzurechnen, empfiehlt das Ausschußgutachten, den Antrag Jungnitsch weiter vom Rate verfolgen zu lassen, baldigst eine Vorlage auszuarbeiten und sie den Stadtverordneten zu unter breiten. Das Ausschußgutachten wird angenommen. — Nun mehr wird Bericht über den vom Rat zur gutachtlichen Aeuße- rung übersandten Entwurf einer Bekanntmachung zur Aende- rung der Vorschriften über den Straßenhandel beraten. Der Entwurf verbietet das Aufstellen und Umherziehen zum Zwecke des Feilbietens von Verkaufsartikeln aller Art (ausgenommen Preßerzeugnisse) auf einer Reihe Straßen und Plätze, auf allen Fußbahnen usw. und bewilligt auf verschiedenen Straßen bis auf weiteres gegen Widerruf feste Plätze. Nach kurzer Debatte wird der Antrag des Ausschusses, welcher um Zustimmung zu dem Entwurf ersucht, gegen acht Stimmen angenommen. — Zur Erneuerung, Erweiterung und Verbesserung der Bahn- und bau lichen Anlagen werden vom Rate 8 166 800 Mark angefordert. Die Vorlage wird nach dem Gutachten des Verwaltungsaus schusses nach Vornahme von einigen Streichungen angenommen. — Ein Drtnglichkeitsantrag des St.-V. Menke ersucht den Rat, 1. bet den bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen getrennte Wahlurnen für Männer und Frauen aufzustcllen und 2. dem Kollegium eine Vorlage herüber zu geben, wonach die Stadt- Dresden den Parteien und Gruppen, die Listen zur Stadtver ordnetenwahl einreichen, eine Entschädigung für jeden abge gebenen Stimmzettel in Höhe von 25 Pfg. als Beitrag für die Wahlunkosten gewähren soll. Schriftführer Kohlmann und Frau St.-V. Scheven ersehen in dem Antrag den ersten Versuch, das geheime Wahlrecht zu durchbrechen. Der zweite Teil des An trages wird an den Finanzausschuß verwiesen, ver erste Teil gegen die bürgerlichen Stimmen angenommen. —* Mit der Einreichung von Wahlvorschlä gen beschäftigt sich im heutigen amtlichen Teil eine Bekannt machung des stellv. Wahlkommtssars, auf welche wir ganz be sonders Hinweisen. —* Sozialdemokratischer Fackelzug zum 9. November. Während die Sozialdemokratie bisher die Ver anstaltung von Fackelzügen als ein hervorstechendes Attribut nationaler Feiern stets mit ihrer besonderen Kritik bedachte, greifen die Dresdner Sozialdemokraten jetzt selbst zu diesem Mittel und veranstalten am Abend des 9. November im Anschluß an eine Revolutionsfeier im Städtischen Ausstellungspalast einen Fackelzug, der sich von der Ausstellung nach dem Wiener Platz und durch die Prager Straße bis zum Altmarkt bewegen soll. Besonders bezeichnend ist die Tatsache, daß die Fackeln vor dem Siegesdenkmal zusammengeworsen werden sollen. —* M e h l v e r 1 e i l u n g. In der Stadt Dresden und den beiden Dresdner Amtshauptmannschaften werden am 1. No vember auf Mehlkarte 24 und 25 zusammen 700 Gramm ame rikanisches Weizenmehl für 5,25 Mk. verteilt. Anmeldung am 21., 22. und 24. Oktober. —* Das Landeswohnungsamt hat mehrfach da rauf hingewiesen, daß Aufwendungen eines Steuerpflichtigen für dte Reubeschaffung von Kleinwohnungen, dte tn den Jahren 1920 bis 1923 baulich beendet sind, nach 8 -9 deS Einkommen steuergesetzes vom steuerbaren Einkommen in Abzug gebracht werden können. Weniger bekannt dürste es sein, daß in Sachsen auf alle Neubauten, die nach Inkrafttreten der Landesverord nung über Maßnahmen gegen Wohnungsmangel, also nach dem 1. Februar 192t, ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel (Baukostenzuschüsse) erstellt worden sind, die in dieser Verord nung geregelten Zwangsmaßnahmen der Wohnungsämter keine Anwendung finden. ES kann also der Eigentümer über Woh nungen in solchen aus eigenen Mitteln errichteten Bauten frei verfugen; sie unterliegen nicht der Zuweisung oder Beschlag nahme durch da- Wohnungsamt, werden nicht mit Zivileinquar tierung belegt und können auch von Auswärtigen ohne Nachweis der Vordrtnglichkett bezogen werden. Zweck dieser Bestimmung tst, wie dte Steuerbefreiung, die stete Bautättgkeit anzuregen, und die für Baukostenzuschüsse von Staat und Gemeinde bereit gestellten Mittel zu entlasten. —* Persone n-ampserverkehr. Die Sächsisch, Böhmische Danrpfschi ffährts-Gese llschaft wird bis auf wettere, täglich außer -en planmäßigen Fahrten einen Dampfer vor. mittags 10 Uhr ab Dresden nach allen Stationen bis Rache» verkehren lassen. —* Dresdner Werbeschau. Am 23. Oktober, vor mittags 11 Uhr eröffnet dte .Dresdner Werbeschau" für alle hü- biete der Reklame (im Gebäude der Kunstausstellung Lenne- straße) ihre Pforten. Obgleich sämtliche Organtsattons-, bau- technischen und künstlerischen Arbeiten nur ehrenamtlich erledigt wurden, so ist doch eine großzügige, hochinteressante Ausstellung zustande gekommen. Hier geben sich die maßgebendsten tzk- brauchsgraphiker ein Stelldichein, um dem Publikum und int. besondere den Reklameverbrauchern zu zeigen, was Dresden tu Bezug aus dte künstlerische Gestaltung der Reklame zu leisten in der Lage ist. Dte Reklamehersteller (Kunstanstallen, Ateliers usw.) bringen sich mit recht geschmackvoll ausgestatteten Stän den tn Erinnerung. Was vor uns liegt beweist, daß eS die Dresdner reklameverbrauchende Industrie tatsächlich nicht nötig hat, bei Bedarf in Reklame erst tn dte Ferne zu schweifen, denn das Gute liegt ja so nah. Es wird speziell in der Dresdner Druck-Jndustrre ausgezeichnete Qualitätsarbeit geleistet. Beson dere Säle nehmen die historische Abteilung und die Abteilung der Reklameverbraucher ein. Ein Besuch der Dresdner Werde schau tst nicht nur den Reklameinteressenten, sondern auch dem gesamten Publikum nur augelcgcntlichst zu empfehlen. —- Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden 19 22. Zur Beteiligung an der Jahresschau Deutscher Arbeit 1922 (Deutsche Erden) haben sich u. a. dte staatlichen Porzellan- manufatturen in Preußen, Bayern und Sachsen bereit erklärt. Die Direktionen dieser Anstalten in Berlin, Rympfenburg und Meißen haben sich dahin geeinigt, ihre Erzeugnisse mit einrr Sammelausstellung in einem einheitlich geschlossenen Raum des Ausstellungspalastes in Dresden der Oesfentlichkeit zugängig zu machen. —* Auf zur Pressekirmes! Nunmehr sind die seit Wochen im Gange befindlichen Vorberettungsarbeiten voll endet und dem Einzug der Gäste tn den Städtischen Ausstel lungspalast am Sonnabend kann entgegengesehen werden. Be reits nachmittags 4 Uhr öffnen sich die Pforten und Punkt 5 Uhr soll das heitere Fest eröffnet werden. Einen seiner Haupt An ziehungspunkte dürste das „Kabarett zu den sieben Tantenmör- dern" bilden, das Prof. Schmitz leitet. Ihm steht ein Stab der beliebtesten Dresdner Bühnenkünstler und -künstlerinnen zur Bei fügung. Die Bühnenwelt wird auch sehr stark auf der originell ausgestatteten großen Oktoberwiese vertreten sein. So haben ihre Mitwirkung und Mithilfe an den verschiedensten Ständen und Buden freundlichst zugesagt Frau Leithner, Frau Bleib treu und Frau Verden vom Schauspielhaus, Frl. Gerzer vom Opernballei, Frau Grabitz und Frl. Finkler vom Zentraltheater, Frl. Zeißig, Frau Lier, Frl. Wertens und Frl. Friedrich vom Reustädter Schauspielhaus, Frau Kattner vom Residenztheater und andere beliebte und bekannte Kunstkräfte. — Recht be gehrenswerte Gewinne enthält die Tombola; ihr Haupttreffer ist eine prächtige Erneman-Camera im Werte von 2100 Mk. Zum Schluß sei nochmals bemerkt, daß der Reingewinn des Festes den Uttterstützungskassen der drei Presse-Vereinigungen zufließen soll, ein Zweck, der einen Massenbesuch wohl rechtfertigt. —* Ehemalige Angehörige des In f.-R e g. AI. Von dem Gedanken beseelt, die im Felde in schweren und frohen Stunden geschlossene Freundschaft für die Zukunft zu erhalten, haben sich in Dresden und Chemnitz viele ehemalige Angehörige des Jnf.-Regts. 351 zu Vereinigungen zusammengeschlossen. In Leipzig ist eine gleiche Vereinigung im Entstehen begriffen. Mo natlich finden zwanglose Zusammenkünfte statt (in Dresden an jedem 1. Sonnabend im Monat im Vereinslokal Rest. „Schösser hof", Schössergasse 3, 1. Etage, am Altmarkt). Wie ost haben sich da treue Freunde wiedergefunden, die lange nichts von einander gehört hatten. Unsere Hauptaufgabe besteht jetzt darin, für die vielen Toten unseres Regiments (es sind fast 1500 Mann) ein würdiges Erinnerungszeichen zu schaffen und eine Wieder- sehensfeier vorzubereiten. Und dabei soll jeder ehem. 351er mit helfen. Wir würden es begrüßen, wenn in anderen größeren Orten unseres Sachsenlandes Ortsgruppen beständen «wie be reits in Limbach eine besteht). Wer aber allein steht und mag er noch so entfernt wohnen, ist als Gast und Mitglied in unserer Dresdner Vereinigung jederzeit herzlich willkommen. Sendet da rum eure Anschriften an den Vorsitzenden der Dresdner Ver einigung, Hans Groß, Dresden-A., Reitbahnstraße 2, 1. Etage, von dem ihr dann nähere Mitteilungen erhalten werdet. Frei willige Spenden für das Ehrenmal sowie Mitgliederbeittäge können an den Vorsitzenden oder auf unser Postscheckkonto Dres den Nr. 13912 überwiesen werden. —* Sonnabendvesper in der Kreuzkirche, nachmittags 6 Uhr. Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy. 1. Sonate für Orgel Nr. 1 in F-moll, Werk 65. 2. Tedeum für Chor mit Orgel (1828 für die Berliner Singakademie kompo niert). 3. „Denn der Herr, er leitet die Irrenden recht", Arioso für Sopran (ursprünglich zum Orat. „Paulus" komponiert). 4. „Sanklus" für Doppelchor. 5. „Hör mein Bitten", Hymne für Sopran, Chor und Orgel. — Mitwirkende: Der Kreuzchor. Solistin: Frau Marie Thieme (Sopran). Orgel Herr UiEn Musikdirektor Beruh. Pfannstiehl. Leitung Herr Professor Otto Richter. — Texte (50 Pfg.) an den Kirchtüren. —* A u t o d i e b sta h l. Am Donnerstag, den 20. Okto ber, nachmittags, ist von -er Kreuzstraße weg ein sechssitziger Personenkraftwagen mit -er Erkennungsnummer II 4447 gestohlen morden. Der Wagen ist von -er Firma Fahrzeug fabrik „Eisenach", die Fabriknummer -es Fahrgestells ist 80 692. die Nummer des Motors 81698, der Benzinmotor 13/39 PS., -ie Karrosserie, Na-felgen und Radspeichen braun, Kotflügel, Paneel, Kühler und Haube schwarx lackiert, an der Stirnseite -es Kühlers ein Fabrikschild aus Emaille mit der Aufschrift „Diri". Der Wagen ist ohne Verdeck und mit elek trischer Beleuchtung ausgerüstet, und zwar mit zwei soge nannten Stadtlampen und zwei Scheinwerfern. Der Vesta- lene hat für Wiederherbeischaffung des Wagens 2500 M Belohnung ausgelobt. Die Kriminalpolizei bittet um Mittei lung über -en Verbleib -es Wagens. Striese«. —* Ein Mord-und Selb st Mordversuch erregte Hierselbst am Donnerstag nachmittag großes Aufsehen. Der hier, Tittmannstraße 9, wohnhafte Schuhfabrikaitt Pampel wurde tn den Rachmittagsstunden nach einem angeblich vorausgegangenea Streit von dem bei ihm beschäftigten Arbeiter Schubert erschos sen. Rach Begehung der Tat, welche noch der Aufklärung bedarf, unternahm der Mörder einen Selbstmordversuch, welcher aber mißlang. Doch war seine Ueberführung ins Krankenhaus not wendig geworden. Wie wir hören, war Schubert Betriebsrat in xi »i 11 »»«> »> »i i »«»«i 1i»»»»»»»> r»> i ri i > 11 »i i ri 11»i »i i«i«> > »iiri «UZV MHI» Sc»" ^uMkrunZ und Om- Hnderun^ vos und 8ckmuctc-O3rlen i«, 11 I, IN»——
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