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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 07.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192110072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19211007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19211007
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1921
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Monat
1921-10
- Tag 1921-10-07
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Monat
1921-10
-
Jahr
1921
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bedrohen würde, wie Frankreich. Bei der täglichen Klein arbeit, tu der die Franzosen und Engländer alle Angelegen heiten von Bedeutung regeln mühten, an denen sie Interesse hätten, würde nach Fishers Ueberzeugung der Völkerbund gute Dienste leisten. Dtö gemeinsamen Interessen Frankreichs und Englands liegen in der Entwicklung Deutschlands zum Pazifismus. Unr diese Entwicklung zu unterstützen, mühten «die nächsten 16 Fahre ausgenutzt »»erden, in denen ern neuer Angriff umoahrschcinltch sei. Eine schwere sranzSsische Drohung gegen England. London, 6. Oktober. Ein Franzose, von dem die „Times" versichern, er sei einer der größten unter den leben- 'den Franzosen, erinnert die Engländer heute in den „Times" daran, London lasse sich von schon, jetzt existierenden weittra genden beschützen von der französischen Küste aus leicht bvm- ibardiercn und iver im Besitz dieser Küste sei, beherrsche den Kanal. Merkwürdigerweise unterstreichen die Northcliffschen „Evening NewS" diese kaum versteckte Drohung zustimmend, indem sie erklären, die Zeit der gänzlichen Isolierung sei für England für immer vorüber. Sic plädieren für die Erneue rung der Entente cordiale. — (Eine derartige Drohung hätte vor 1914 den Krieg bedeutet, heute ist sie die freundliche Ein ladung Frankreichs an England, doch -das Bündnis des herz lichen Einvernehmens zu erneuern. So ändern sich die Zeiten! Frankreich wird immer größer, England wird immer kleiner. 'Ob man in London diesen Erfolg des Sieges über Deutsch land vorauSgesehen hat? Man muhte jedenfalls mit ihm -rechnen. Wenn das so weiter geht, hat England bald in Europa nur noch dann etwas zu sagen, wenn Frankreichs weittragende Geschütze es gestatten. Die Schriftltg.s Wer unterstützt Albanien gegen Serbien? Belgrad, 5. Oktober. Einer Meldung aus Dibra zu folge wurde anläßlich des letzten Angriffs der Albaner fest- «estellt, dah deren Gewehre und Geschützmunition aus italie nischen Fabriken stammten. Desgleichen tragen nichtkrcpierte Granaten italienische Marken. Die Mehrzahl der Truppen irna neue französische Uniformen. Bei einen? gefangenen Offizier der Tiranaregierungstruppen fand sich ein Schreiben des albanischen Kriegsministers, das einen Angriff gegen die §913 festgesetzten (Grenzen anordnet, dann weiteres Vor dringen in serbisches Territorium fordert, unr einen Ausstand bei der albanischen Bevölkerung Serbiens hervorzurusen. ferner sind Machenschaften von Geistlichen zugunsten der Tiranarcgierung dokumentarisch erwiesen. Schlußsitzung des Bölkcrbundcs. Genf, 5. Oktober. Die zweite Tagung des Völkerbun des ist beute beendet worden. Präsident Karnebcck sagte in seiner Schlußrede, enttäuscht würden diejenigen sein, die von der Konferenz Wunder erwarteten, aber der Gedanke der in ternationalen Vereinigung und Zusammenarbeit sei ein end gültiges Gut der Menschheit geworden. Fruchtbare Arbeit sei geleistet worden. Maßnahmen znr Bekämpfung des Opiuin- aennsies, des Mädchen»- und Kinderhandcls seien getroffen worden. Der Völkerbund habe die Zabl seiner Mitglieder vermehrt. Auch in der dlbriistungsfrage seien Fortschritte »gemacht. Zu erwähnen sei die Errichtung eines internationa len Gerichtshofes. Die oberschlesische Frage sei auf gutem Wege znr Lösung. Der nächste Kriegsschailplatz. London, 5. Oktober. Lord Brnee erklärte in einer Rede irr Neunork, seiner Ansicht nach liege die Gefahr eines zu- künstiaen Krieges auf dem europäischen Festlarrde und nicht im Stillen Ozean. Sächsische Nachrichten. * Zur Entlassung des Leutnants v. Pro sch aus der Sächsischen Landespolizei. Zu der von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei hierüber gebrachten Mel dung teilt Leutnant v. Prosch mit: Bei dem Leser könnte leicht über den Ausdruck „verbotene militärische Organisation" eine falsche Vorstellung Platz ergreifen. Es handelt sich hier um den Selbstschutz für Oberschlcsien. Ich habe mich vor etlichen Wochen aus rein nationalen Beweggründen leiten lassen, um bei einem damals zu befürchtenden vierten Polenaufstand mit eigener Per son für meine deutschen Brüder im deutschen Oberschlcsien ein- ^utreten. * Das Ministerium des Innern veröffentlicht eine Verordnung über die neuen Löhne der Arbeiter bei der sächsischen Staatsverwaltung. Danach erhalten jugendliche männliche Arbeiter im Alter von 17 bis 18 Jahren einen wöchent lichen Zuschlag zu ihren jetzigen Löhnen von 24 Mk., im Alter von 18 bis 21 Jahren 38,40 Mk., während Wärterinnen und Hilfspflegerinnen bei den Universitätskliniken im Alter von 16 bis 18 Jahren nur einen monatlichen Zuschlag von 40 Mk. und vom vollendeten 18. Lebensjahre ab von 50 Mk. erhalten. Die Sätze der männlichen Hilfspfleger stellen sich auch nur um 10 Mk. monatlich höher. Nach dieser Verfügung erhalten also die jugendlichen Arbeiter mehr als das Doppelte an Zulage als die auf verantwortlichem Poster: befindlichen Krankenpfleger. — Bei -der Landespolizei macht sich die Neuetn- stellnng einer gröberen Zahl von Hilfswachtmeistern erfor derlich. Für geeignete junge Leute bietet sich dadurch die Möglichkeit einer auskömmlichen Anstellung. Gesuche sind bei der Landeöpolizeiverwaltung Dresden. Abteilung Ew, cinzu- reich-m. Bedingungen sind: Körperliche und geistige Ge eignetheit für den Polizeiberuf, Lebensalter 19 bis 20 Jahre, Größe mindestens 1,68 Ädcter, und daß der Anzustellende un bestraft und ledig ist. * Sozialistischer Antrag auf Erhöhung der Erwerbslosen Unterstützung. Die sozialdemokratische und die unabhängige Fraktion haben einen gemeinsamen An trag im sächsischen Landtag eingebracht, die Negierung zu er suchen, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß mit Rück sicht auf die fortgesetzt steigenden Preise für die notwendigsten Lebensmittel die Unterstützungssätze für die Erwerbslosen sowie die Bezüge der Sozialrentner schleunigst entsprechend erhöht werden. Die Kommunisten haben einen Antrag gestellt, den Arbeitcrrentncrn sofort eine einmalige Teuerungszulage von 1000 Mk. auszuzahlen, weiter eine laufende Beihilfe zu ge währen, die so hoch sein muß, daß Rente und Beihilfe zusam men das Existenzminimum erreichen. * Wie sich die K o m m u n i st e n die Beseitigung aller Streiks und Aussperrungen denken, zeigt folgende Anfrage der kommunistischen Landtagsfraktion an die Regierung: „Die Me- lallindustricllen des Dresdner Bezirks haben ihre Arbeiter aus gesperrt. Die Papierindustriellen, an ihrer Spitze Herr Dr. Niet hammer, lehnen es ab, die Forderungen der streikenden Papier arbeiter anzuerkennen und zu bewilligen. Ist die Regierung bereit, erstens auf die Unternehmer einzuwirken, die Forderun gen der Arbeiter zu bewilligen, zweitens im Falle der weiteren Weigerung, uM die Möglichkeit der Bewilligung festzustellen, unter Hinzuziehung der Betriebsräte eine Revision der Betriebe und der Kapitalien durchzuführen, drittens die Enteignung der Unternehmungen einzuleiten,/die nach erfolgter Aufforderung durch die Regierung es weiter ablehnen, die Lohnforderungen der Arbeiter zu bewilligen? Wir ersuchen um schnellste schrift liche Antwort." — Hierzu ist zu bemerken, wenn man überhaupt aus den Unsinn dieser Anfrage cingehen will, daß der Papier- arbetterstreik beendet und daß die Metallarbeiter in neue Ver handlungen eingetreten sind und aller Voraussicht nach noch Ende Vieser Woche oder Anfang nächster Woche die Arbeit wie der ausnchmen werden. Selbstverständlich wissen dies auch die Herren Kommunisten, aber sie bedürfen einer neuen Hetze um ihr Häufchen Getreuer beisammen zu halten. * Seine Aufhebung der Brotkarte. Das viel fach verbreitete Gerücht über eine Aushebung der Brotkarte für den 1. November ist nach unseren Erkundigungen an der zustän digen sächsischen Stelle unbegründet. * Ein öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschast Dresden-A. findet Freitag, den 14. Oktober, vormittags 10 Uhr statt. * Ende des P a p t e r a r b e i 1 c r st r e i k s in Sach sen. Am Mittwoch nachmittag fanden in Dresden Verhand lungen zwischen den Arbeitnehmern und Arbeitgebern der Pa pierindustrie statt, die erfreulicherweise zu einer Einigung führ ten. Es wurde beschlossen, Ausstand und Aussperrung sofort auszuheben und die Arbeit so schnell wie möglich wieder auf- zunehmen. Ein neuer Tarifvertrag, gültig bis zum 31. De zember d. I., wurde vereinbart. * Vergütung für Vorauszahlungen auf das Reichsnotopfer. Auf die im einstweiligen Steuerbescheid über das Reichsnotopser festgesetzte zweite und dritte der be schleunigt zu entrichtenden Teilzahlungen, sowie auf den nach Entrichtung dieser Teilzahlungen übrig bleibenden Steuerbetrag können Zahlungen schon vor der Fälligkeit geleistet werden. Soweit solche Zahlungen bis zum 31. Dezember 1921 und min destens drei Monate vor Eintritt der Fälligkeit der einzelnen Teile in bar erfolgen, wird eine feste Vergütung von 4 v. H> gewährt, d. h. statt 100 Mk. brauchen nur 96 Mk. eingezahlt zu werden. Die Beträge, die unter Ausnutzung der Vergütung am Reichsnotopfer getilgt werden sollen, müssen durch 100 teilbar sein. Da sich die Vergütung auf 4 v. H. beläuft, muß also der bar eingezahlte Betrag durch 96 geteilt werden können. Wird eine nicht durch 96 teilbare Summe eingezahlt, so wird die Vergütung nur bis zu der Höhe gewährt, bis zu der eine Tei lung durch 96 möglich ist. Zur Annahme solcher Vorauszah lungen sind nur noch die Finanzkasscn bei den Finanzämtern zuständig. Die Sparkassen und die Reichsbankanstalten befas sen sich mit der Annahme von Barzahlungen nicht mehr, Be gleichung der Restzahlungen bis Ende des Jahres 1921 kann sonach allen, die sich den in der Vergütung liegenden Vorteil nicht entgehen lassen wollen, empfohlen werden. ebt für Oppau! Annahmestelle: „Sächsische Dorfzeuung und Elbgaupresse" Dresden - B l a s e m i tz, Tolkervitzer Straße 4 Postscheckkonto Dresden 507 * Der Margarineverband hat die Margarine preise wie folgt erhöht: Für Extramarke 19 Mk., für Spezial marke 17,50 Mk., für erste Handelsmarke 16,50 Mk., für zweite Handelsmarke 15,50 Mk. für das Pfund. - Der Preis für' Schmelzmargarine wurde um 3 Mk. für das Pfund erhöht. * Wiese hrgebildete u n d w o h l u n t e r r i ch t c t e Tippfräuleins gesucht werden, ersehen wir aus einer Unterhaltung, die in Briefen an die „Bvss. Ztg." ge pflogen wird. Dort schreibt ein Unternehmer: Die Sekre tärin — nicht Tippfräulein — die Diktiertes geistig verarbeitet und mithilft, dem Unternehmen zu dienen, wird hochgewertet, aber wo ist sie? Wo sind die vielen Viel-begehrten, die Kennt nisse und Fähigkeiten mit genügender Allgemeinbildung ver einigen? Die den Drang, selber mitzudenkcn, besitzen? Die aus Eigenem heraus sich betätigen und geistige Mitarbeiter sind? Sie sind zu zählen! Unter Hunderten, die sich bewer- lben, wissen drei, wo im Diktat ein beendeter Gedanke durch Punkt vom nächsten zu trennen ist. schei ¬ tern an der mangelnden technischen Fähigkeit, Stenographier tes zu lesen. Und unfähig, im Geiste daS Richtige zu kombi nieren, stammeln sie schriftlich Sinnwidriges. Mangelnde Bildung macht sich fühlbar, mangelnder Geist gesellt sich hin zu. Hier ist eine Lücke, in die die vielen Tausende Gebildeter einspringen könnten, wenn sie nicht durch» falschen Anspruch auf „damenhafte" Behandlimg zurückgehalten würden. Hier öffnet sich ein Feld zur Betätigung, und mit offenen Armen würde man sie empfangen. Mag auch der behauptete Lohn satz von 4000 Mark im Monat zu hoch gegriffen gewesen sein, auch wertiger dürfte für manches gebildete Mädchen lockend sein. * Eine teilweise Mondfiüsternis wird in der Nacht zum 17. Oktober in ihren: ganzen Verlaufe zu beobachte» sein. Der Beginn der Finsternis fällt auf den 16. Oktober, abends 10,14 Uhr. Die Mitte der Verfinsterung wird um 11„54 Uhr erreicht, daS Ende tritt rrm 1F4 Uhr des 17. Ok tober ein. Dresden. —* Mitteilungen aus der Gesamtrats sitz u u g vom 4. Oktober. Um einen Ausgleich für deu infolge der allgemeinen Geldentwertung bei den Betrieben erwachsenden Mehraufwand für Gehälter, Löhne, Betriebsstoffe, Unterhaltung und Erneuerung der Anlagen zu schaffen, wird eine Neufest setzung ver Gas-, Wasser- und Strompreise not wendig. Das Betriebsamt schlägt hierzu vor, a) den Preis für 1 Kubikmeter Wasser zu hauswirtschaftlichen und gewerblichen Zwecken auf 1,25 Mk. zu erhöhen und bei den Sonderpreisen für die neuen Vororte, wo solche in den Eingcmeindungsbe- dingungen vorgesehen, entsprechende Erhöhung vorzunehmen; b) die Teuerungsklausel für Gas dahin abzuändern, daß eine Veränderung der Verkaufspreise für Nebenprodukte der Gas werke nicht mehr berücksichtigt wird; c) den Grundpreis für Strom unter Beibehaltung der bisherigen Teuerungsklausel pro Kilowattstunde auf 1,30 Mk. für Lichtstrom, auf 65 Psg. für Kraftgleichstrom von 500 Volt und Kraftwechselstrom von 110/:Z80 Volt und auf 60 Pfg. für Kraftwechselstrom von 2090 Volt festzusetzen. Diese Vorschöige werden genehmigt. Die veränderte Preisberechnung für Gas und- Strom soll für die Standaufnahme vom September d. I., der erhöhte Wasserpreis für die StanVausnahme im Oktober d. I. in Kraft treten, so daß sie für Gas und Strom bei der Einkassierung im Oktober, für Wasser im November Anwendung findet. Die von den städti schen Kollegien ausgestellten Stiftungsbcstimmungcn für die Freistellen am Dresdner Tisch der Universitäts-Speiseanstalt Leipzig werden dahin abgeändert, daß künftig auch weibliche Studierende Berücksichtigung finden und daß die Bevorzugung der Kinder von Dresdner Bürgern vor Kindern von Einwoh nern beseitigt wird. Man genehmigt, daß vom 1. Oktober 1921 ab der Teucrungszuschlag zum Schornsteinkehrlohn von 440 auf 600 v. H. ethöht wird unter der Voraussetzung, daß der Ge hilfenlohn in Höhe von wöchentlich 325 Mk. gewährt und die Unterstützungssätze für abgcgangene Meister, Witwen und Wai sen um 100 v. H. erhöht werden. Die versuchsweise Einführung von städtischen Versatzvermittlern beim Leihamte wird unter Genehmigung der hierüber aufgestellten Bestimmungen beschlos sen. Mit Rücksicht auf die gesteigerten Kosten der Lebenshal tung genehmigt man die Erhöhung der laufenden Unterstützungs sätze des Fürsorgeamtes nach dessen Vorschlägen und beschließt, den dadurch erwachsenden Mehraufwand von 1500 000 Mk. in den Haushaltplan einzustellen. Die Stadtverordneten haben darum ersucht, verschiedene stttenpolizetliche Maßnahmen bet dem Polizeipräsidium in Anregung zu bringen, auf baldige reichsgesetzliche Regelung des Prostitutionswesens und bis da hin auf Erlaß einheitlicher staatlicher Uebergangsbestimmungen fiir alle sächsischen Städte hinzuwirken, auch ein städtisches Unterkunftshaus für sittlich gefährdete Mädchen einzurichtn. Man beschließt, dem Ersuchen der Stadtverordneten zu entspre chen, für die Einrichtung eines Unterkunftshauses aber zunächst die Mitwirkung privater Fürsorgeveretne anzustreben. ZurFon- setzung der Quäkerspetsungen bis zum März 1922 wird zur Teckuug der dabei erwachsenden städtischen Ausgaben ein wei- teres Berechnungsgeld von 220 000 Mark zu Lasten der für ttriegsausgaben aus der AnleiO bereitgestellten Mittel bewil- ligt. Auf Grund der Reichsratsbestimmungen über die Brr- gnügungssteuer vom 9. Juni 1921 macht sich eine Aenderung der bisherigen Bestimmungen über die Billett- und Luftbar kettssteuer erforderlich. Der hierüber aufgestellte 19. Rachtrag zur Gemeindesteuerordnung wird genehmigt. —* Gewarnt wivd vor einem Betrüger, der eine» hiesigen Juwelier um drei Brillantringe vvn hohem Kem geschädigt hat. Der Unbekannte erschien am 5. Oktober iu dem Juweliergeschäft und ließ sich Brillantringe zum Kauf vvrleaen. Er legte die ausgesuchten Brillantringe in eine» Briefumschlag und übergab ilm verschlossen dem Juwelier -mit der Weisung, den Briefumschlag einem Noten der Zah lung leisten werde, zu übergeben. Später stellte cs sich her aus, daß der Betrüger eö verstanden hatte, den Briefumschlag zu vertauschen, so daß dem Jurvelier nur der Briefumschlag mit ganz wertlosen Ringen zurückblieb. Die entwendeten Ringe sind ein Brillantring mit erbsengroßem Stein, j» iPlatinkrappenfassttng und Znngenschienung, ein Brillantriva -mit Saphir und zwei Brillanten, der Saphir und die Bril lanten in Platin-Millgriffassung, ein Brillantriug-032 .(kam, gebogene Schiene in Platin-Millgriffassung, die Schiene bis f,nr Hälfte Platinauflage. Der Betrüger wird wie folgt be schrieben: etwa 30 Jahre alt, 165 bis 170 Zentimeter groß, schlank, schwarzes Haar, glatt rasiert, rundes volles Gesichi. gelbliche Gesichtsfarbe, srcMdländicher Akzent, blau-grünes Faltenjackett, dunkle Hose, grünlich weichen Filz-Hut, schwarze Schuhe, Eichcnstock mit gebogenem Griff. Die Kriminalpolizei warnt vor Ankauf der Ringe und bittet bei Wiederauftreten öes Betrügers diesen der Polizei in die Hände zu spielen. —* Schwerer Betriebsunfall. Mittwoch vormü tag gegen 8 Uhr geriet in der Maschinenfabrik „Astra", Spener- strafte 8, der 23 Jahre alte Schlosser Rudolf Stejskal, Lößch- strafte 11 wohnhaft, mit dem linken Arme in eine Fräsmaschine und wurde schwer verletzt nach dem Johannstädter Krankenhaus befördert. —* Die Univcrsum-Film- A.-G., Ufa, deren Kon zern in Deutschland etwa 70 der ersten Lichtspiel-Theater ange hören, hat beschlossen, in sämtlichen zu ihrem Konzern gehören den Theatern an: Sonntag, den 9. Oktober d. I. einen.Op pau er H i l f s s o n n t a g" zu veranstalten. .An diesem Zonn tag wird von jeder verkauften Eintrittskarte ein bestimmter Be trag einem Fond bei der Ufa zugeführt. Die Gesamtsumme wird alsdann ohne jeden Abzug dem Reichskomitee für das Hilfswerk Oppau übergeben. Hier in Dresden gehören zum Ufa-Konzern die U.-T.-Lichtspiele. Es ist zu wünschen, daß ge rade an diesem Sonntag die gute Absicht der Ufa durch recht zahlreichen Besuch unterstützt wird. Ausdrücklich sei noch da rauf hingewiesen, daß nicht etwa erhöhte Preise an diesem Sonntag zur Berechnung gelangen, sondern die sonst gültigen Sonntagspreise bleiben bestehen. —* Die Geschäftsräume des Wohnungsverbandcs Drcsdeu-N.-Laud, Große Meißner Straße 15 sind am 10. und 11. Oktober 1921 wegen Reinigung geschlossen. Blascwifz. —* Eine Bekanntmachung des Dresdner Polizei präsidiums, Abtl. E, betrifft den Verkehr auf der Loschwitz- Blasewitzer Elbbrücke, auf welche wir ganz besonders Hinweisen. —* Eine Zweigstelle der Kriminalpolizei Dresden ist im hiesigen Rathaus, Zimmer 12 eingerichtet worden. Alle Kriminalangelegenheitcn, wie Diebstähle, Ber- brechcn usw. werden nun von dieser Stelle aus erledigt, so daß also zeitraubende Wege nach Dresden vermieden werden. Loschwifz. —* Der Ortsteil Oberloschwitz gehört zum Kri- minalposten Weißer Hirsch. —* Ein Loschwitzer Künstler, der sich seit gestern mittag von seiner Wohnung entfernt hatte und an einem schwe ren Nervenleiden litt, ist heute morgen in Heidenau tot aus dem Mühlgraben gezogen worden. Er dürfte selbst den Tod gesucht haben. Weißer Hirsch. —* Während des Winter-Halbjahres finden jeden Mittwoch und Sonnabend im „Kurhaus" und „Parkhotcl" Kurkonzerte statt. Dieselben werden ausgeführt von der Kur kapelle Weißer Hirsch unter persönlicher Leitung von Musik direktor M. Feicreis. Der Eintrittspreis ist 3 Mk. und für die Inhaber von Kurkarten frei. Ebenso findet am Mittwoch ab 7 Uhr Reunion statt. —* Das Ortsgesetz über die Erhebung einer Kur taxe im Kurort Weißer Hirsch (mit eingeschlossenen Ortsteilen Oberloschwitz und Neubühlau) wird im heutigen amtlichen Teil veröffentlicht. Hosterwitz. —* Der Rat zu Dresden hat zum Einbau eines Rauchgasvorwärmers im Wasserwerk Hosterwih 200 000 M. aus dem Rücklagenfonds der Wasserwerke bewilligt. Die Stadtver ordneten müssen zu dieser Bewilligung erst noch ihre Zustim mung geben. —* Die hiesige Schöffen- und Geschworenen-Ur- liste des laufenden Jahres liegt eine Woche lang von 9—1 Uhl im Gemeindebureau zur Einsichtnahme aus. Langebrück. —* Ucbcr den bedauernswerten Vorgang, bei dem eine Schülerin schwer verletzt wurde, berichtet diePoli- zeiverwaltung folgendes: Am Freitag nachmittag gegen ^3 Uhr hat der Schulknabc S. mit dem geladenen Revolver seines Vaters, den er sich verschafft hatte, auf das Schulmädchen K. gezielt, in der Annahme, daß der Revolver nicht geladen sei. Plötzlich löste sich ein Schuft, der das Mädchen am rechten Ober- arm verletzte und in den Unterleib eindrang. Trotz sofort ein geleiteter Operation konnte die im Becken festsitzende Kugel noch nicht entfernt werden. Das Geschoß hat die Eingeweide des Mädchens mehrfach zerrissen. Seidnitz. —* Auf eine 25jährige Amtstätigkeit als Geistlicher des Gemeindeteiles Tolkewitz-Seidnitz konnte Pastor Wend dieser Tage zurückblick-n. Dem Jubilar, welcher sich allgemeine Beliebtheit erfreut, wurden viele Ehrungen zu teil. Am heutigen Donnerstag abend hält der christliche Gemeinde bund im Festsaul der 44. Volksschule eine Festsitzung ab, zu der alle Gemeindcglieder aus Tolkewitz-Seidnitz eingeladen sind.
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