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N. IchgW r. 235 A»schUrftr L«1 DreSd« Ar. S1SV7 Adresser Elb>«rpresse Blasewttz Blasewitz Freitag, 7. Oktober 1921 schein coen Won u»ag nachm. 4 Uhr sü: oen folgenden Tag. !ijugspre»s: durch o.e Post viertelj. 12.90 einschließlich Bestellgeld; Mch Boten frei ins Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4.—; de'Mfwlnno in derGeschäftssicll«- oierteljährliehl 1.—. monatl eh 3 76 Anzeigen-Preis die 6gesvaltene Grundzeile ober deren Rau« Mark, im Tertteile die Zeile Mark, für Tabellen- unL schwierigen Satz 50°/o Aufschlag. Anzeiaen-Annabme kür die nächste Nummer bis norm. 11 Uhr. Sächsische MWn»MWWirR »«rk-Kpntot«llg.DeutscheCreditanftalt,«lasewt^ V-stscheck »o«to: Rr.SL7 Dre»d« Dieses Blatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen r Amtshanntmannschafte« Dresden-Ältst, und Dresden-Neust., des Amtsgerichts Dresden, der Superintendentur Dresden II, des Forstrentamts Dresden, nie der Gemeinden Blasemitz, Loschwitz, Weister Hirsch, Rochwitz, Bühlau, Weistig, Schönseld, Machwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Dobritz, Laubegast kn»» und Verlag: Eldgau-Vuchdruckerei und BerlagSanstalt Hermann »eqer L La., Wasewitz. / Verantwortlich für die Schriftleitung: Vit» Ar. Zimmermann, Dresden; für den «uieigenteil: Panl Leopold, Dresden. Die Besatzungsdenkschrist. Poir Dr. Hermann Pach tt i ck e. Dl. d. R. Zügel für die gegebene Wort einer noch nicht der Gegenseite verübten Rechtsbeugungen zu geben. Diese Arbeit liegt jetzt in Form einer Denkschrift des Reichs ich atz- winiiters, gezeichnet Waltl>er, vor. Der Eindruck, den sie hcr- Mlust, ist ein geradezu erschütternder. Bis Ende Dezember 1920 haben die Ausgaben, für welche -ic Besatzungsmächte vom Deutschen Reiche Erstattung er- mulcn, nicht weniger als 3DÄ Millionen Goldmark betragen. Lan man diesen Betrag anteilmäßig für drei wettere Monate Mninde, so sind es 3936 Millionen Goldmark, die uns die Wavuna kostet. Das soll ein Volk tragen^ dessen Währung «it jedem Tage tiefer sinkt und dessen Haushalt völlig zer rüttet ist. Zu solcher Hohe schwoll die Dumme au, weil man «nsängliche ik^ersprechungen nicht gehalten und klares Recht -ebrvchen hat. Loucheur fül-rte bei den Bersailler Berhandlungen aus, km die Besatzurrg im Rheinland die frül>ere deutsche Frie- bensbelegung nur wenig (l^g< rementj übersteigen werde. Die deutsche Belegung betrug 70 000 Mann, die feindliche Be satzung ist dagegen bei vorsichtiger Schätzung jetzt mindestens WM» Mann stark. Alle Beschwerden über diese Unbilligkeit verhallen wirkungslos. An Stelle der vertragsmäßig vor gesehenen 4 Mitglieder der R'lwinlandkomMission ist tatsächlich ein Personal von rund 1800 Köpfen anwesend. Die An sprüche, welche die Offiziere, die Kommissivnsmitglieder, ja selbst deren grauen stellen, gelten ins Maßlose. Der Begriss -er binguartiernng, der eine gewisse Beschränkung vorans- seyt, wird nicht festgehalten, auf die Hilfsquellen des besetzten Gebietes wird entgegen der Haager Landkrieqsordnung keiner lei Rücksicht genommen. Die Einheimischen find nickst davor gesichert, jede Stunde ihre Wohnung und Wohnungsausstat- tulla zu verlieren und der Gemeinde obdachlos zur Last zu fallen. Selbst für Bordelle werden Privatwohnungen gefor dert. Die Gemeindeverwaltungen sehen sich einer Zwangslage «eaenüber, sie müssen zahlen und erwarten nun vom Reich die Erstattung ihrer Ausgaben. Die Verhältnisse sind uner träglich geworden, und geradezu fürchterlich wirkt der Ge danke, daß dieser Druck noch viele Jahre dauern soll. Sieht denn Frankreich nicht, daß auch die deutsche Lei- stuirassähigkeik ihre Grenzen hat? Sieht es nicht, daß es durch ein ttebermaß der Belastung sein eigenstes Interesse verletzt? Treten zu den ohnehin unerschwinglichen Reparationssum men noch derartig hohe Besatzungskosten, so muß die Stunde -es ,'susammenbruches kommen. Es ist wie auf handelspoli tischem Gebiete: Etwa 6,2 Nkilliarden Ndark beträgt jetzt die deutsche Iahresansfuhr, 814 die Einfuhr. Nur wenn sich diese vasswe Handelsbilanz in eine aktive umwandeln würde, wäre eine denkbare. Möglichkeit zur Erfüllung unserer Zahlungs- vilicht. Aber eben diese Umwandlung wird bewußt verhin- Im Hiuptausschuß des Reichstages war bei der letzten . dort, indem man Antidumpinggesetze schafft und sonstige Er- Msberatung angeregt worden, eine Uebersicht über die vis-1 schwerungen der deutschen Ausfuhr bereitet- Genau so ist dje tcr durch fremde Besatzimg entstandenen Kosten und über die I finanzpolitische Praxis der Gegner. Statt an irgendeiner . ..... ... —-----— ——— ... »stelle den Truck zu mildern, wird er an allen Stellen ver ¬ stärkt. Frankreich will nicht, daß del: niedergcworfene Feind stch erhebt; es fürchtet die Erhebung. Haß und Furcht be stimmen feine Politik. Hätte nicht England ein Interesse daran,das Emporkvmmen eines übermüchkigen Nebenbuhlers in Europa zu verhindern, weil es an Amerika und Japan schon genug Rivalen besitzt, so würde jeder Herren Joch und PviuearF fallen. Deutschland gibt sich redlich Mühe, das zu halten. Es belastet seine Steuerzahler in dagewesenen Schwere, es zieht die Kräfte der Industrie, der Bankwelt und der Landwirtschaft heran, um die Zahlungs termine einzuhalten, es schrickt gegebenenfalls vor einem Eingriff in die Sachvermögen nicht zurück. Die vorgeschlage nen Steuern genügen kaum, um den Haushalt ins Gleich gewicht zu bringen, geschweige denn um die Reparationssum men zu decken. Der Gesamtbedcrrs nähert sich bei dem jetzigen Kursstand der Reichsmark dem Betrag von 200 Milliarden. Ist es da zu verantworten, für die Durchführung des Frie dens-Vertrages einen Posten von 2l Milliarden Mark aufzu zwingen? Wer weiß, ob bei Fortdauer der Bergewaltigungen dieser ungeheure Betrag überhaupt ausreichen wird! Bor Ueberraschungen sind wir keineswegs gesichert. Man schlägt Konferenzen vor, um eine internationale Sanierung herbeizuführen. In London wollen Privatleute von hervorragender Stellung zur Erörterung der Baluta- und Weltwirtschaftsfragen zusammentreten. Churchill gab der Meinung Ausdruck, daß man die Schulden gegeneinander auf rechnen, vielleicht streichen sollte. Aber ivaS nützen alle wohl gemeinten Anregungen, wenn die Entente und namentlich Frankreich die Gelegenheit behält, die Schuldsummen weiter hin ins Ungemessene zu steigern! Herabgesetzt müssen sie wer den. darauf kommt es an. Amerika scheint mit der Vermin derung, möglicherweise der Zurückziehung seiner Truppen den Anfang machen zu wollen. Möge England ihm folgen. Dann steht Frankreich ganz allein da mit seiner Bedrückungspraxis, und das grellste Licht der Oefsentlichkeit fällt aus das von ilnn begangene Unrecht. Die Denkschrift des Reichsfchatzministeriums verdient die weiteste Verbreitung. Bis in das letzte deutsche Dorf hinein soll die Kunde dringen, wie man unsere 'Niederlage mißbraucht. Der scrnste Staat der Welt soll erfahren, was es auf sich hat mit dem französischen Edelsinn. Dann regt sich schließlich doch das Weltgewissen, und Frankreich wird ge nötigt, mildere Saiten aufzuziehen, wenn es vor dem Richter stuhl der Zukunft bestehen will, vor dem wir alle einmal tre ten müssen. Politische Nachrichten. Ltresemauu und der Reichstagspräsident zur Regiernngs- bildung. Berlin, ä. Oktober. Auf der Tagung des geschäfts führenden Ausschusses der Deutschen Bolkspartei am 3. Ok tober in Berlin berichtete Dr, Stresemaun über die bisher in der Frage der Regierungsumbrlduna gepflogenen Berlmnd- lungcn. Als deren Ergebnis sei fcstznstellen, daß sich sehr wohl ein sachliches Programm aufstellen lasse, das von der Volkspartei! bis zur Sozialdemokratie vertreten iverden könne. ES ließe sich dieses GemeinschaftSprogramm auch ans die Steuerfragen ausdetmen, wenn die Sozialdemokraten einst weilen noch gemachte VorbelZalte fallen ließen und wenn ins besondere abgewarket werde, welchen Verlauf die weiteren Verhandlungen der Regierung mit den wirtschaftliche» Krei sen über die freiwillige Beschaffung ausländischer Geldmittel nehmen würden. So lange eine Klarstellung hierüber nicht erfolgt sei, müsse auch von weiteren offiziellen Berl-andlungen und der «frage der Koalitionserweiterung Abstand genommen werden. In der Aussprache stimmten sämtliche Redner Stre- semanns Darlegungen zu. Die Regierungsumbildung in Preußen und im Reiche müsse gleichzeitig vorgenvmmcn werden. Paris />. Oktober. Jin „Ndatin" wird eine Unter redung veröffentlicht, die der mehrheitssozialist kick-e Reichs taaspräfi deut Löbe dem Berliner Tier trete r des französischen Blattes gewährte. Löbe äußerte danach u. a., daß die Basis für eine erweiterte Regierung ohne weiteres gegeben gewesen wäre, ivenn die Deutsche Bolkspartei dem Plane des Reichs kanzlers, die Sachwerte zu erfaßen, zugestimmt hätte. Bon besonderem Interesse ist «der Schluß der Unterredung, rveil Löbe darin zu erkennen gibt, wie sehr die Mehrheitssozialisten in ihrem Handeln durch Rücksichten nach links gebunden sind. Die Mehrheitssozialisten könnten sich gewissen Erwägungen der allgemeinen Politik nicht verschließen. Nm keinen Preis wünschten sie eine neue Spaltung zwischen sich und den Un abhängigen herbeigusühren. Berlin, 6. Oktober. Die „Nativnalliberale Eorrespon- -enz", -er Pressedienst der Deutschen Volkspartei, schreibt in feiner Dienstag-Nummer unter der Ueberschrift „Bon Breit- fcheid bis <Nresemann" folgendes: „Der Forderung, eine Re gierung der Mitte zu bilden, würde U. E. schon der gemeinsame Eintritt von Deutscher Volkspartei und Unabhängigen in eine Regt erringst oaLtkion nicht entsprechen, selbst wenn man überhaupt die Möglichkeit einer solchen gemeinsamen Arbeit, k>. h. also die Verständigung über ein Regierung-Programm, zugeden wollte. Was heißt überhaupt eine Regierung der Mitte? Sie kann nur eine Erweiterung der Reichs reg ierung durch Hinzutritt der Deutschen Bolkspartei und der preußi schen Regierung durch Hinzutritt von Deutscher Bolkspartei und Mehrheitssozialisten bedeuten. Diese beiden Parteien zu sammen mit Zentrum und Demokraten bilden in der Tat eine Mitte, auf die sich eine gemeinsame Regierung ausreichend stützen könnte. Der Hinzutritt der ll nab hängigen würde so fort eine starke Berichtebung des Schwergewichts nach links zur Folge haben, so daß man in Wirklichkeit von einer Regie rung der Mitte gar nicht mehr sprechen könnte. Wenn das Gleichgeivicht wieder hergestellt nnrdcn sollte, müßte man dann unbedingt auch den Beitritt der Deutschnationalen ver langen, so daß links nur die Kommuuistcn in ihren verschiede nen Abstufungen und rechts die Deutschsozialen, Dentschvölki fchen usw. übrig blieben. Das rväre zwar eine sehr starke Be»breiternng, aber schwerlich eine Festigung der Regiernngs- »grnüdlage, ganz abgesehen von der Möglichkeit, so viele Köpfe unter einen Hut zu bringen. Diese »venigen Sätze zeigen deutlich genug, daß man der Lache nicht dient, n»enn »narr ver sucht, durch immer neue Kombinationen die Gemüter zu ver wirren und Unklarheiten zu schaffen, wo gerade Klarheit am notwendigsten ist. Das hat die „Germania" wie ihre Schluß sätze beweisen, voll erkannt, wenn die Einbeziehung -er 11n- abhüugigeu abgelehnt wird. Sie und die führenden Männer des Zentrums und der Demokraten iverden sich wohl auch vollauf der Tatsache bewußt sein, daß die Erörterung über die 'Hinzunahmc der ll nab hängigen zu den KoalikionSverhand- lungen nur eine Episode sein und bleiben wird, gleichgültig wie sonst auch die Verhandlungen ausgeh en mißten. Hier wie sonst gilt die alte Erfahrung, daß nur Lelbstbeschränkung und Mastbalken zum Ziele führen." Die Antwort der Demokraten an die Sozialdemokraten. Die Berliner Blätter veröffentliche», den Wortlaut der Antwort der Reichstagsfraktron der Deutschen Demokratischen Partei auf die Anfrage der Sozialdemokraten, ob die Demo kraten grundsätzlich bereit sind, die USPD, in die Koalition einzubezicl>en. In der Antwort wird vor einem Eintritt in weitere Verhandlungen um Aufklärung über folgende Haupt punkte gebeten: 1. Zu den Programm punkten der USPD, gehörte bisher die Beseitigung der Demokratie durch die Räte republik. Ist der Sozialdemokratie bekannt, ob die USPD, bereit ist, eine Erklärung dahin abz,»geben, daß sie aus eine Einführung der Räterepublik auf dem Wege der Gewalt ver zichtet? 2. Die Verstärkung der Regierung durch einen Ein tritt der Deutschen Bolkspartei ist zur Gesundung unserer -Finanzen von unbestreitbareni Werte. Ist der SPD. bekannt, ob die USPD, bereit ist, an einer Koalition unter Einbezie hung der Deutschen Bolkspartei teilzunehmen? Die Antwort des Zentrums an die Sozialdemokraten. Berlin, 6. Oktober. Der „Vorivärts" veröffentlicht die Antwort der Reichstagsfraktion des Zentrums aus die sozial demokratische Anfrage betreffs einer Kabinettsbildung mir den Unabhängigen. Im Antwortschreiben heißt es, die Ant wort des Zentrums könne erst dann gegeben iverden, wenn ieststehe, daß auch die Unabhängigen einer solchen Erwecke rung nach rechts zustimmen, und bereit sind, auch ihrerseits die nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Ein Antrag der Unabhängigen. Die Reichstagsfraktron der USPD, har laut „Freiheit" einer» Gesetzentwurf eingebracht, wonach aller Handel an de« Börse der Umsatzsteuer unterworfen werden soll. Ter Eni- wnrf unterscheidet drei Steuerklassen: die Besteuerung von Hänölergeschäften, wobei sämtliche rtragsteilnehiner Hand er sind, die Besteuerung von Kundengcschäften, wobei nur «>er eine Bertragsteil ickländrscher Händler ist, und die Be steuerung vvir Privatgeschäften. Die Händlergeschäfte sollen am niedrigsten, die Kundengeschäste höl>er und die Privatge schäfte am höchsten besteuert iverden. Die Steuer ist von bei den vertragschließenden Teilen je zur Hälfte zu tragen. Auch der finanzpolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsrates wird sich in der nächsten Zeit mit derselben Frage befassen, und zwar insbesondere mit den Maßnahmen, die geeignet sind, dnrch eine Kontrolle des Devisenverkehrs die Umsätze in aus- äNdischen Zahlungsmitteln und die Spekulation einzu dämmen. Der nächste Parteitag der Unabhängigen findet am 8. Januar 1922 in Leipzig statt. Die AnSsührnngslkftimmnngen zum Uuisormerlaß. In Ausführung des 8 2 der Verordnung des Reichs Präsidenten vom 30. August 192l wird bestimmt: Die zum Tragen der Militärunrform berechtigten elrem-aligen Anaebö- -rigen der bewaffneten Macht dürfen dieses Recht in folgenden Jütten ausübcn: al bei Kirchgängen an den hohen kirchlichen lmd gesetzlichen Jeiertagen, bi bei wichtigen Familienfeierlich keilen und Dienstjnbiläen, c> bei Leichenbegängnissen von Ka meraden, c> bei der Teilnahme an Festlichkeiten und käme radschaftlichen Zusammenkünften der Reichswehrangehörigen, ei bei solchen feierlichen Veranstaltungen unpolitischer Ver eine, hinsichtlich derer der zuständige Wehrkreiskommando»»» zMarinestationschefj die Teilnahme von st^ichswehrangehöri- gen ausdrücklich genelnnigt iu»t. Die Uniform muß mit den für ehemalige Heeres- und Marineangehörige vorgeschriebenen Abzeichen versehen »ein. L^erboten ist das Tragen von Bän der»». Arlübinden, Bereinsabzeichen u. dergl., bereu Tragen zur Militäruniform nicht ausdrücklich genehmigt ist. Die Be kleidungsbestimmungen, die für im Dienst der Friedenskvm Missionen stehende inaktive Offiziere gegeben sind, werden «hierdurch nickst berührt. Das bisherige Recht der General seldmarschälle zürn Tragen der Uniform bleibt unberührt. Die gerichtlichen Untersuchungen in Oppau. Mannhei m, 5. Oktober. Die gerichtliche Untersuchung am Orte der Katastrophe in Oppau steht vor ihrem Abschluß. Das Resultat nur- voraussichtlich sein, daß die Schuld an der Katastrophe nicht festzustellen ist. Es sind bisher über 60 Zeu gen vernommen worden, deren Aussagen keinerlei positive «Unterlagen zur Beurteilung der Schuldfrage gegeben haben Die freiwilligen Spenden für Oppau haben bis Sonnabend 7,2 Millionen Mark ergebe»». Eiu neues Zeitungsverdot. Wie das Presseamt des braunschweigischen Staatsministc riums mitteilt, hat das braunschweigische Staatsministerium «die „Braunschweig, bleuesten Nachrichten" auf Grund des ä 1 der Bervl-dnung des Reichspräsidenten von» 28. August aus eine Woche verboten. Amerikanische Kredite sür Deutschland. Ueber das amerikanische Interesse an dem deutschen In- dustriehilfsplan wird von bestunterrichteter Seite mitgeteilt: In einen» Schreiben, das bi nein Mitglied des Reichsverbandes der deutschen Industrie jetzt vorliegt, kündigen amerikanische Herren, die sich bereits auf dem Je st lande befinden, ihre An kunft in Berlin in diesen Tagen an. Die erste Besprechung von Vertretern der deutschen Industrie mit Vertretern der mnerikanischen Finanz dürfte also bereits in aller Kürze statt finden. Besonders hervorzuheben ist ein Angebot, das von einer Gruppe vorliegt, deren Namen in der Finanzwelt mit der allergrößten Hochachtung genannt ivird. Es handelt sich niclst um das -Haus Morgan. Aus den beteiligten Kreisen wird m»sichert, daß jn Amerika das Interesse für den Kredit- besckmffungSplan ständig im Wachsen begriffen ist. und daß es in der Natur der Sache begründet ist, daß die amerikanische Hilfe nicht aus Kreisen der Industrie, sondern ans der Bank welt kommt. Innerhalb der deutschen Industrie finden gegen wärtig a»»dauernd Besprechungen stakt. Warum die Entente bestehen bleiben muß. Pari s. 5>. Oktober. Der Vertreter Englands beim Völ kerbund Fisher hat dem Redakteur des „Tcmps" Jean Her bette in (Yens Mitteilungen über seine Auffassung von den französisch-englischen Beziehungen gemacht. Er erklärte u. a, die englisch-französische Entente sei aus drei Gründen nach wie vor unerläßlich: erstens, damit in Europa der Friede auf recht erhalten werde, zweitens, damit in Deutschland die demo kratische Entwicklung erleichtert werde und drittens, damit im Falle einer neuen Konfliksgefahr die vitalen Interessen Englands und Frankreichs sichergestellt seien. Denn, fügte er hinzu, die fortwäirrende Entwicklung -er Wissenschaft lasse schon jetzt erkennen, daß ein neuer Krieg, wenn es dazu kom men sollte, England nicht minder unmittelbar und furchtbar