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Sächsische SK.S3. Tageszeitung Hnnffprech-A»schl«ftr Amt Dresden Nr. L1LO7 Iel.-Ldrefse: Eldg»«preffe «lasewitz «—» K»«t»r Ml«. Demsche LreditamWalt. Bk«§n»»tz Psstscheck-Rs»»»» «r. St7 DroSd»» ».IchWß Lenuawerke» der Kampf «egen -cn revolutionären Geist. Eine christliche Politik könne sich jedoch nicht gegen Freiheit »rnd Dem-krati« angehöre, die Anweisungen der lieht der Blasewttz Frettag, 22. April 1921 'N aufweist. Zweifellos ist unmöglich gewesen. Deutsch! in lauter kleine Staaten zu pulverisieren, wie eS durch wohltätigen westfälischen Frieden geschehen hätte - drei land nicht oll- .. Auf ¬ sicht von alliierten Zollbeamten vor. Die Kontrolle erstrectt sich auf Personen, Reisegepäck und Güter. Jeder Retseiche, der eine dieser Kontrollstattonen passiert, ganz gleich, in wel cher Richtung, muh sich der Zollkontrolle unterwerfen. Sämt liche Personenzüge haben auf den Uebcrwachungsbahnhösen einen Aufenthalt von 20 Minuten. Alle Strasmaßnahmen gegen Zollhinterziehungen werden nach den Borschriften des Besatzungsheeres festgesetzt und erstrecken sich bis zu 500 000 Mark Geldstrafe und 5 Jahren Gefängnis. Bis heute morgen hat eine Kontrolle noch nicht stattgefunden. Die Schnellzüge werden dnrch^lüchtige Revision der Gepäckwagen sehr schnell nach die Kinder schon im schulpflichtigen Alter zu vergiften. Die Echulbüchereien werden ja schon einer ängstlichen Ntusterung unterzogen, um alles auszumerzen, was den heutigen Macht habern unbequem ist, vor allem alle Bücher, die Erinnerungen an die ruhmreiche Vergangenheit unsere» Vaterlandes ent halten. Dabei scheinen sehr erhebliche Lücken entstanden zu sein, denn man hhrt jetzt vielfach, das, Geldsammlungen an geregt werden, um die Schulbüchereien wieder auffüllen zu können. National gesinnte Kreise werden sich aber wohl sehr bedenken, ehe sie da Geld geben, solange sie befürchten müssen, dah das jetzige System die von ihnen gespendeten Mittel miß braucht, um gerade Literatur anzufchaffen, die schädlich auf die Jugend einwtrken muß. Du kann von unserer -Seite nur der Rat gegeben werden, jetzt alles, was an Erinnerungszeichen und -Mitteln an die große Vergangenheit vorhanden ist, Bücher, Bilder, Denk münzen, Orden, öder was es sei, in guter Hand festzuhalten. Die nationalen Vereine sollten Büchereien für ihre Mitglie der anlegen und die Bücher, Schriften usw. aus dem Welt kriege wie aus früheren Zetten großer vaterländischer Er hebung, wie 1870, ISIS, die jetzt vielfach noch billig zu haben sind, sammeln, ehe sie verstunden. Jeder einzelne, der in seinem Hause Erinnerungszeichen hat, achte sie und lasse sie sich nicht aus der Hand nehmen. Denn offenbar wird jetzt planmäßig Jagd nach all diesen Dingen gemacht, um sie unter Vorwänden und Vorspiegelungen den Besitzern abzulocken und sie dann zu vernichten. AuS Len Augen, aus dem Sinn! sagt das Sprichwort. Sind diese Erinnerungszeichen und -Mittel an die herrlichen Zetten vergangenen Ruhmes besei tigt, dann hofft man, wir- auch da» Heimweh, die Sehnsucht nach dem verlorenen Glück verschwinden, die heute in unse rem Volke so mächtig ist. Ed gebt also um unser heiligstes Gut, und jeder einzelne hat die Möglichkeit und die Pflicht, hier retten zu helfen, was uns und unser» Kindern nicht ver loren gehen darf. nzeigen-Preis die '»gespaltene Grundzeile oder deren Rau« 1- Mark, im Tertteile tue Zeile 2L0 Mark, für Tabellen- und schwierigen Satz 5O°/o Aufschlag. nzeiaen-Annahme kür die nächste Nummer bis vorm. 11 Uhr. Dieses Blatt enthält die amtliche« BeLa*«tmachrmge« tz« Amtsbauvtmannsckafte« Dresdem-Alttt. ««» D»esde«-Ne«st.. des Amtsgerichts Dresden, der Saperi«te»de»trrr Dresden H, des Forftrentamts Dresds«, ^derGEAdenBlasewitz.L^ rwck »»d Verl«,: «lb«au vnchdruckrrrt «ud Verl°fts-«st»lt Herman» ve,er L «e «lasenitz. / P,r»»noortttch für die Echriftlettmq: Ott» Kr. Zimmer»«»», Dresden; für den «»»ei,enteil: P«l Leopold, Dresden. abgcfertigt. Tas Handgepäck wurde auf der Strecke Mainz bisher überhaupt nicht revidiert. Mainz, 20. April. Aus einer Ankündigung Rheinlandskommission über die Zolldienstorganisation hervor, daß nach Vorschlag des Wirtschaftsausschusses ... Rhetnlandkommission der Dienst der auf Weisung der Kom mission von Köln nach Ems verlegten Amtsstelle für Eir und Ausfuhrgenehmigung auch weiter von deutschen Beamten versehen werden soll unter Leitung eines' deutschen Direktors, der dem Wirtschaftsausschuß verantwortlich sein und von diesem seine Weisungen erhalten soll. In Köln werde ein kleiner Rest dieser Amtsstelle verbleiben als Unterabteilung der Zentralstelle in Ems. D ü s s e ldo rf, 20. April. Bis vormittags gegen S Ubr haben die Zollmaßnahmen keine besondere Störung im Per- sonenverkehr hervorgerufen, da die französischen Aufsichts beamten die Züge ohne Rücksicht darauf, ob die Zollbeamten mit der Revision fertig waren oder nicht, nach Ist Minuten Aufenthalt weiterfahren ließen. Im Güterverkehr ist bereits eine Stockung eingetreten. Berltn, 20. Lhrrtl. In Mainz ist -er französische Ober- zollinspektor Philippi zur Uebermchm« feines Amtes einge troffen. Er hat eine merkwürdige Verfügung erlassen. Da mach dürfen die deutschen Zollbeamten sich außer auf dem Wege von ihrer Wohnung nach ihrer AmtSftelle nicht auf der Etrah« sehen lassen, il!» ... Die interZrattorrale Regelung der Landarbeit. Ter Friedensvertrag enthält bekanntlich auch Bestim mungen über die Schaffung eines internationalen Arbeits amtes, welchem die Aufgabe obliegt, die ArbeitSverl-ältnisse international möglichst gleichartig zu regeln. Gemäß dieser Anordnung haben bereits zwei internationale ArbeitSkonfe- lenzen stattgefunden, nämlich eine im Herbst IAO in Washing ton, welche sich mit den Arbeitsverhältnissen in der Industrie und dem Handel, und eine Konferenz im Frühjahr 1920, welche «ich mit den Arbeitsverhältnissen der Seeleute befaßte. Da nun gemäß Artikel 427 -es Friedensvertrages aber nicht nur die Arbeitsverhältnisse dieser Gruppen, sondern üverh'upt aller Lohnarbeiter, welche auf fremde Kosten arbeiten, einer Nebelung unterworfen werden sollen, so ist kür die nächste Konferenz auch eine Behandlungen der Arbeitsverhältnisse in Ser Landwirtschaft vorgesehen. Diese Konferenz sollte nach den ersten Plänen bereits im April d. Js. in Genf stattfin den, ist aber nunmehr auf den Oktober verschoben worden. Tic internationale Regelung der Arbeitsvcrhältnisse in der Landwirtschaft findet nicht in allen Ländern gleichen Beifall. Arbeitgeber, aber auch Arbeitnehmer haben schwer wiegende Bedenken dagegen geäußert, welche besonders auf der unabänderlichen Tatsache beruhen, daß die Landwirtschaft wie kein anderes Gewerbe von natürlichen Faktoren sKlima, Jahreszeitens abhängig ist. In der Industrie, im Handel und in allen anderen Gewerben — außer in -er Landwirtschaft und zum großen Teil auch in der Forstwirtschaft — lassen sich einheitliche Festsetzungen, wie sie der Achtstundentag bzw. die 48-Stundenwoche darstellt, treffen, ohne daß — wenn alle Be teiligten in gleicher Werse verfahren — irgend jemand durch derartige Festsetzungen mehr als ein anderer betroffen wird. Fn der Landwirtschaft hingegen ist dergleichen völlig aus geschlossen. Mau denke daran, daß in -en gemäßigten un nördlichen Kltmateu die Hauptarbeitsperiode in den Monaten April bis November liegt, während in den übrigen Monaten landwirtschaftliche Arbeiten nur i» geringem Umfange aus geführt werden können. In südlicheren Ländern, zumal aber in den subtropischen und tropischen Gebieten, verteilt sich die Arbeit in viel gleichmäßigerer Weise über das ganze Jahr. Außer -lesen Verschiedenartigkeiten kommt ferner für eine internationale Regelung erschwerend in Betracht, daß man in der Landwirtschaft scharf zwischen extensiven und in tensiven Betrieben unterscheiden muß, währen- dergleichen Unterscheidungen für die Industrie naturgemäß nicht in Be tracht kommen. Der die Urkräfte des Bodens nutzend« land wirtschaftliche Betrieb ist je nach den natürlichen und wirt schaftlichen Bedingungen des betreffenden Landes extensiv oder intensiv. Man denke an Verschiedenartigkeiten, wie sie auf der einen Seite beispielsweise Deutschland mit seiner durchaus intensiven Landwirtschaft und auf der anderen Seite Australien oder Argentinien mit ihren im allgemeinen sehr extensiven landwirtschaftlichen BetrtebSverhältnissen darstel len. Bei unS ein Höchstmaß von Kapital und Arbeit, dort das Streben, mit möglichst geringem Aufwand von Geld und Arbeit -en Boden zu nutzen. Bei nns relativ kleine, sorg fältig bestellte Flächen und eine, intensive Viehzucht, die sich jedes einzelnen Tieres annimmt, dort ' unendliche Lander strecken mit ein und derselben Fruchtart und umherstreifenden Serben von Rindvieh und Schafen. Es bedarf keiner näheren Erörterung, daß derartig starke Gegensätze, wie sie die Industrie nicht kennt, eine in ternationale schematische Arbeitsregelung in der Landwirt schaft unmöglich machen; dieser Standpunkt ist gegenüber dem Vorschläge des Internationalen Arbeitsamtes auch von mehreren Staaten betont worden. Zwar wird nicht verkannt, daß cs etliche Zweige der landwirtschaftlichen Arbeitsverhält nisse gibt, in denen eine internationale Regelung nicht nur möglich, sondern teilweise auch keineswegs unzweckmäßig er scheint, wie z. B. Einführung von Arbeiterversicherungen ge gen Unfall, Krankheit, Invalidität, Alter; allgemeine Vor beugungsmaßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit, Schutz der Frauen und Kinder gegen eine übermäßige, ihrer körperlichen Beschaffenheit nicht entsprechende Verivcndung, Unterbrin- gungsfragen sowie schließlich das Vereinigungs- und Koali tionswesen. Auf diesem Gebiete hat die Festsetzung von in ternationalen Richtlinien viel für sich, doch — und dieses wird allgemein auch von den Arbeitnehmern anerkannt — nicht für Teutschlan-, deny dieses marschiert bei allen der artigen Maßnahmen bereits jetzt an der Spitze der zivilisier ten Völker. Um unseres Volkes heiligstes Gut. Die grobe „Reinigung" unserer Schulbücher, Lesebücher, Liederbücher usw. hat begonnen. AuS Hamburg beispielsweise wird mttgeteilt, daß das Schullesebuch „Neuland" dort ver kauft wird tu einem Zustande, der an die Zeiten der berüch- tigsteu Zensurwirtschaft erinnert. Eine ganze Reihe von Ge dichten darin ist dick mit weißem Papier überklebt, st> -aß man nicht mehr davon lesen kann. Und gegen welche Gedichte hat man diese Maßregel angewandt? Es sind Gedichie Über deutsche Heldentaten! So fallen unter dies« neuzeitliche Zen sur v. a.: U 0, Matrosengräber in -en Dünen -er deutschen Insel», Generalfeldmarschall v, Hindenburg, Mein Vater land, Zielen, Die Reiter von Gravelotte usw. Also diese Ge dichte sucht man dem Auge der Jugend zu entziehen, während sich jetzt in Schaufenstern und an Anschlagsäulen der blödeste Schund gemeinste Schmutz breit machen darf, ohne daß einge schritten wirb. Wenn die heutigen Zustände noch lange an- dauern, wird alles, was Her- und Gemüt der Jugend auS dem AlltagSstaub erheben kann, beleidigt fein, und an sein« Etelle weichen die öden und umvahrhafttgen sozialistisch republikanischen Phrasen trete«, mit denen man sich bemüht. Erscheint jeden Wochentag nachm.4 Uhr für den folgenden Tag ErzuaSpreiS: durch die Post oiertelj. 12.90 einschließlich Bestellgeld; durch Boten frei inS Haus vierteljährlich 12.—, monatlich i —; bei Abholung in derGeschäftSstelle vietteljährlichl l.—, monatlich 3.75 Politische Nachrichten. Die Ausführung der Sanktionen. Paris, 20. April. Im „Popolalre" schreibt Jean Lon- guet, es bestätigt sich, daß die Jahresklasse 1919 wieder ein berufen werde, bis auch die Jahresklasse 1918 ihrerseits der Familie entrißen würde. Der „Jntransigeant" frage, welches Interesse gewiss« Leute hätten, zu wiederholen, das sei Krieg, der wieder beginne. Longuet bemerkt dazu, man könne mu vielmehr Berechtigung fragen, welches Interesse die Leute, die der „Jntransigeant" genau kenne, daran hätten, zu er klären, das sei nicht der Krieg. Die Entsendung einer Ver stärkung von 200900 Franzosen nach Deutschland könne man als einen Zwischenfall ohne Bedeutung, als eine Plaisanterie nach einem Ausdruck, den man dem Marschall Fach zuschreibc, bezeichnen. Um etwas Derartiges gegen einen Gegner zu rechtfertigen, der weder die Möglichkeit noch -en Willen habe, sich zu schlagen, genüge e» also anscheinend, zu erklären, daß er einzelne Klauseln des FrtedcnsvertrageS nicht ausgeführt habe. Das reiche hin, um ohne irgendwelchen Schiedsspruch die militärischen Maßnahmen zu ergreifen, die den Regieren den gefielen. Der Schiedsspruch sei etwas für Schweden und Finnland, die kleine Schulden und kleine Ambitionen hätten. Aber Deutschland gegenüber kenne man nur das Recht der Gewalt. Das sei um so leichter, als seine Anwendung, wie man den Franzosen sage, gefahrlos sein würde. Frankfurt a. M., 20. April. In der letzten Nacht um 12 Uhr haben die französischen Zöllner ihre Tätigkeit ausgenommen. Die „Sanktionen" sind in ihrer ganzen Schwere in Kraft getreten. Die UebcrwachungSgeschäfte wer den durch Besatzungstruppen ausgeführt, jedoch unter der technischen Leitung von alliierten Zollbeamten. Die Zl Handlungen selbst nehmen deutsche Beamte (!s unter der A Saarbrücken, 20. April. Vom 1. Mat ab werden von den saarländischen Zollämtern Zahlungen nur noch in Franken angenommen. Eine Umrechnung iu Mark findet nicht statt. Der formelle Rücktritt Lteqerwalds. Berlin, 20. April. Ist» preußisch n Landtag unter- brach nach 5 Uhr Präsident Letnert die Beratung der deutsch- natiopialen Anträge über die Zwangöwirrschaft durch die Ver lesung eines Schreibens des Ministerpräsidenten Stegerwald, in dem es heißt: Im Laufe der Verhandlungen über die Bil dung eines preußischen Ministeriums ist mir zur Kenntnis gekommen, daß ein Teil der bei meiner Wahl zum Minister präsidenten auf mich entfallenden Stimmen unter irrigen Voraussetzungen abgegeben wurde. Da ich nicht gesonnen bin, aus diesem Anlaß wegen vermeintlichen Mißbrauche» des tu mich gesetzten Vertrauens Angriffe gegen meine persönliche Ehre auf mich zu ziehen, halte ich eine erneute Wahl des Ministerpräsidenten für notwendig. Ich ziehe daher meine Annahmeerklärung hiermit zurück. — Die Verlesung diese» Schreibens ries große Bewegung im ganzen Hause hervor und wurde mit Bravorufen aus der äußersten Linken ausge nommen. Präsident Leinert vertagte darauf die Weiterdera- tung und setzte auf die Tagesordnung der morgigen Sitzung als ersten Punkt -te Wahl de» preußischen Ministerpräsiden ten. — Laut „Deutscher Allg. Ztg." werden die beiden Rechts parteien für Stegerwald stimmen. Die Sozialdemokraten werden dagegen, wie der „Vorwärts" mtttetlt, gegen da» Ka binett in die schärfste Opposition treten. — Bon gutunter- richteter Sette wird mttgeteilt: Der Ministerpräsident Ste gerwald, der sich dem Landtage nochmals nach Rückgabe feine» Postens zur Wahl gestellt hat, beabsichtigt nunmehr, für den Fall seiner Wiederwahl folgendes Kabinett zusammenzustel- len: Stegerwald: Vorsitz und Volksivohlfahrt, Fischbeck: Han del, Dr. Am Zehnhoff: Justiz, Reichsminifter a. D. Schiffer; Innere», Saemtsch, Präsident des Landesfinanzamtes Kassel: Finanzen. . Ministerialdirektor Warm-old: Landwirtschaft, Staatssekretär Dr. Becker: Wissenschaft, Kunst «nd Volksbil dung. Das neue Kabinett wird sich im oben angedenteten Falle dem Landtage am Frettag vorstellen. Ei» Dentschland-Zerstückler. Pari», 20. April. Der augenblicklich in Berlin wei lende Sonderberichterstatter des „Journal" schreibt: Da» einzige Mittel, Deutschland moralisch in den FriedenSzuftand zu versetzen, ist das, bei -en Rissen einzusetzen, die dieser Riesenblock von 60 Millionen aufiveist. Zweifellos ist e» nach dem Frieden von 1919 unmöglich gewesen, Deutschland . den war. Aber eS nichts Phantastisches darin gelegen, es in zwei oder Stücke zu zerschneiden: Norddeutschland, Süddeutsch und Rheindeutschland. Vielleicht ist es auch jetzt noch zu spät dazu. Der HSlzsche General st «d Max Hölz war, n»ie jetzt bekannt wird, bet dem Auf stand in Mitteldeutschland da» Haupt eine» Stabes von sechs Mitgliedern. In die Hände der Polizei fiel ein von -er militärischen Oberleitung igez. Max Hölzj geschriebener Ge Keimbefehl an die Arbeiter Braunschweigs, der zur Teilnahme an der Aktion in Mitteldeutschland aufforderte Amtsenthebung der Kommunisten. Halle, 21. April. Auf Anordnung des Regierungs kommissars, des Oberpräsidenten Hörsing, sind sämtliche, der kommunistischen Partei angehörige AmtSvorstehcr und Stell vertreter ihres Amtes enthoben worden. ES soll gegen diese ein Disziplinarverfahren fingeleitet iverden, da eS nicht an gängig sei, daß ein Amtsvorsteher einer Partei offen den Umsturz ded Staates propagiert und dafür von einer auswärtigen Macht erhält. Verhafteter Sommunifteusüßrer. Der Vorsitzende des Angestelltenraies des Kneipp wurde verhaftet. Aufhebung der Zwaugsbewirtschasttu»« der Butter in Mecklenburg In Mecklenburg ist die Zwangswirtschaft für Butter wieder aufgehoben worden. Dort soll es Butter im Ucber- fluß geben, so daß nach Absatzgebieten Umschau gehalten wird und die überschüssige Butter eventuell ins Ausland geht. Große Dresdner Butterfirmen haben bereits entsprechende Angebote bekommen, doch dürfen sie, weil in Sachsen die „Butterfreiheit" noch nicht besteht, diesen ihren Haupt- und Spezialartikel der Kundschaft nicht zuführen. Hoffentlich wird Sachsen mit dem Beispiel bald Folge leisten und durch Aufhebung -er Butterzwangsbewirtschaftung einem unge hemmten wirtschaftlichen Verkehr die Wege bahnen. Protest der »derschlesische« Lehrer. Beuthen. 20. April. Al» Protest gegen die tätliche Mißhandlung einer Lehrerin vom polnischen Pöbel setzte die Lehrerschaft in Roßberg den Gchul-etrteb für einen Tag aus. DaS Lehrerkollegium der Volksschule 3 in Myslowitz ver öffentlicht eine Erklärung, den Gkhrlbtenst nicht verrichten zu können, solange nicht in die Schule -ei Tag und Nacht eine zuverlässige Wache gelegt werd». Die Veranlassung zu die- ser Diensteinstellung bildet die ständige Mißhandlung und Bedrohung der Lehrkräfte Ei»e Erklär»»« der »»«arische» Regier»»«. Budapest, 20. April. In der Nationalversammlung erklärte Ministerpräsident Graf Stephan «eptlen: Di« Re gierung habe di« Aufgabe, d«r Nation eine fest« politische Richtung zu g«ben «nd die herrschen-e Richtung von all«» Schlacken zn reinigen. Die erste Pflicht der Regierung fet der Kampf gegen den revolutionären Gr