Volltext Seite (XML)
-r-E e I- »r«-. rdr» r -ie Süch,. eiuchl. andlq ll?83 iliche» ttlcheS nährn lesucht. ttrrftul chfta» vaschra tigung. ochwtii, nbar »an irr», ähr« »dem >urg, aus- liner chrn e und vlost- schöne Äscher tftrtn sacher Copitz, -erSM Lavd- . Avril meister mit rteitrn Bimy- abend lstlerh. ogeb. nann. dorthin gedenken die Potsdamer Vereine Spalier zu bilden. Im antiken Tempel wird -er Oberhofprediger D. v. Tiy- ander die Einsegnung vornehmen. Es ist dann ein Defilieren !>er spalierbtldenden Vereine unter gleichzeitiger Kranzrriever- egung in Aussicht genommen. Die Mitglieder des Königs- ftauseS, sorveit sie in Deutschland weilen, werden zur Feier in Potsdam erivartet. — Oberhofprediger v. Dryanber begab sich ofort nach Schloß Doorn, um dem Kaiser ru diesen schwere» Tagen zur Seite zu stehen. — Für die Teilnahme an der Trauerseier für die frühere Kaiserin und Königin Angus« Viktoria am Sonnabend ergehen besondere Ansage» durch >aS ehemalige OberhosmarschoUamt. Beabsichtigte Kranzspen- >en für die verswrbene Kaiserin nimmt der Schloßinspektor Dallmann, Neues Palais bei Potsdam, entgegen. Blasewitz Mittwoch, IS. April 1821 d^di.P^ durch Boten frei mS Haus oieneljäbrtrch 12.—, "lonaUlchS. , Psttttsche SLachrichte«. Einbernfnng des NeichotagSansschnffeS für auswärtige Angelegenheiten. Wie wir von zuständiger Seite erfahren, will der Adge Et« Wahrheit»zeuge*für LiejKrtegsschuld der^Grrterrte. Eine Mrtzerovdenilich wichtige MMerlur« über -ft Vor- «eschtchte deS Krieges kommt «rS einem amerikanischen Bmne uns. Der amerikanische Senator Francis hat im-^Mil- waukee-Herold" eine Anzahl von Artikeln über die «Atld «m Weltkriege veröffentlicht. In dem lebten die ft r Artikel wird das Telegramm eines Mrdapester Blattes nntgetettt, -as vom 16. März 1V14 datiert war und aus London kam. In knd, in trunkenem Zustand das Geheimnis einer Verschwö rung preisgegeben hab«, die kur» vorher »wischen ihm und g«u russische» Staatsmann Sasonöff vereinbart worben war. Danach sollte der österreichische Thronfolger bei seinen da mals schon geplanten Besuche in Gerajewa ermordet werden, mn einen Krieg zwischen Serbien und Oesterreich mit allen im Voraus genau berechneten Konsequenzen herbeizuführen. Es steht also die geschichtliche Tatsache fest, baß am 14. Marz dieser Plan einem Budapester Blatte mttgetellt wurde. Das Attentat wurde tatsächlich ausgeführt und damit das Tele gramm vom März bestätigt. MS Beweis für die Richtigkeit dieser serbisch-russischen Verschwörung kommt weiter in Be tracht, daß Rußland nachgewiesenermaßen bei Ausbruch deS Weltkrieges sibirische Regimenter ausmarschbereit in der Nahe der deutschen Grenze angesammelt hatte, ebenso, daß schon lange vorher der militärische Befehl auSgegoden worden rvar, eine Gesamtmobilmachung gegen Oesterreich bedeute zu glei cher .»seit die Gesamtmobilmachung gegen Deutschland. Mit dem Verschwörerplan, dem Erzherzog Iran» Ferdinand und seine Gemahlin zum Opfer fielen, ging also bi« «übliche tzMche Mobilmachung bereits Monate lpor dem Krtegsf- ausbruch Hand in Hand. Der amerikanische Senator läßt eS im Hveifel, ob England eingeweiht. war. Er hält es aber für ganz sicher, daß Frankreich genau wußte, was die Bor bereitungen bedeuteten. Wir haben also aus der Jeder eines neutralen ameri- kmischrrr Senators das untrügliche Beweismatertai dafür vor uns liegen, daß Serbien und Rußland mindestens im Ein verständnis mit Frankreich den Weltkrieg systematisch ange stiftet haben, und daß das Attentat von Serajewo der Beginn eines gemeinen UeberfalleS war. Die diplomatische Kunst der deutschen Staatsmänner hat sicherlich gegenüber diesem geheimen Verschwörerplan versagt. Dadurch wird aber nicht daS mindeste an -er Tatsache geändert, daß die europäischen Vrandfttfter aus der Sette unserer Gegner gesefsen haben und daß der Ausbruch des Weltkrieges ihr Werk war. Der un widerlegliche Beweis, den wir dem genannten amerikanischen Blatt entnehmen können, entzieht -er feindlichen Lüge von der deutschen Kriegsschuld auch den letzten Boden. Das er zwungene Schuldbekenntnis des Berfailler Frredensvertrages ist ausgelöscht und wir haben die Pflicht, diese Tatsache der Welt deutlich und unaufhörlich zum Bewußtsein zu bringen. Zum Tode der Kaiserin Auguste Viktoria. Trotzdem man schon seit Monaten tagtäglich den Tod der Kaiserin Auguste Viktoria erwarten konnte, hc-t die gestrige Meldung desselben doch in ganz Deutschland tiefen Eindruck gemacht und eine wehmütige Stimmung hervvrgerufen. Wie edel die Verstorbene dachte, kann man aus folgendem ersebeu. Ein Berichterstatter des bekannten- Blattes „Politiken" hat die lkaiserin in Amerongen vor der Uedersiedlung nach Doorn gesprochen und auf die Frage, wie sie und ihr Gemahl sich mit der veränderten Lebenslage abfindcn, antwortete si«: „Wir müssen uns nach dem Schicksal richten,- unser Leben steht in siotteS Hand. Als ich nach Holland kam, erinnerte mich der tdaiser an die Worte Friedrichs H., der eines Tages zu seiner «Gemahlin sagt«: „Im Unglück bist du mir noch li«ber und wertvoller gmvesen. Latz «s draußen nur immer stürmen, n>enn es nur gut Wetter in unserer Ehe ist." Gerade in diesen schweren Tagen muß ich oft an die Tage meiner Ju gend denken. Mein unvergeßlicher Vater hatte harte Prü fungen zu bestehen und kein Kummer blieb ihm erspart. Er erzählte mir oft von der Undankbarkeit der Menschen. Da mals war ich aber noch zu jung und kann mich nur erinnern, daß mein Vater über meine Verlobung sehr glücklich war und diese für den versöhnlichen Abschluß der Spannung zwi lchen Preußen und dem Hause Schleswig-Holstein hielt. Ich wurde ja in der Verbannung geboren und werde wohl auch m -er Verbannung sterben. . Die Trauer im deutschen Volke ist allgemein, wie auch aus -en Pressestimmen zu ersehen ist. So schreibt der „Ber - "lala»zeiger": An ihrer Bahre dürfen wir es rühmend sagen, ihr Leben war ein reichgesegnetes Leben, , ? N Archen überall gezogen hat, wo echte Menschlich- kett-ön nimmer ruhenden Kampf gegen die Leiden der Er- bemvelt kämpft — Die „Deutsche «l lg. Ztg." sagt: Die Kun« vom Heimgänge der letzten deutschen Kaiserin wird in unzähligen deutschen Herzen ein Gefühl der Wehmut und Er- ein Gefühl der Trauer von etwas, was ^brzehnte lang nahegestanden hat. Weit über das Grab -maus wird das Gedächtnis der Eliserin lebendig bleiben Hrrzrnsgüte war -er kostbarste und strahlendste Edel- üem in dem Diadem, das einst ihr Haupt schmückte. — Wie v^n hervorhebt, wird die Nachricht »on dem Hinibeiden -er ehemaligen -eutschen Kaiserin auch -er Bevölkerung aufrichtige bt-.d?« «mm» d-n Wunlchgkh-bt, nach zu lindern, die Kranken zu pflegen und LL Awen «rd Waisen zu sorge-. Diese Fürsorge- AsF* keine äußerliche Pflicht, sondern sie «ab sich »r uttt ehrlicher HilfSberettfchaft -in. M.in wird -er Ber- monS nach Berlin den auswärtigen Ausschuß zusammen be rufen. Auf -er Tagesordnung soll die Reparativns frage ste hen. Man hat bei den einzelnen Fraktionen das Gefühl, daß geradezu bei dem Verhallen Englands und Frankreich» tu letzter Zeit -er 1. Mai zu einer schweren außenpolitischen Krise für Deutschland führen muß, wenn es uns nicht gelingt, auf irgendeine Weise Frankreich in de» erhobenen Arm z» fallen. Auch will man wegen neuer Vorschläge zur Wiedergut machung für alle Fälle gerüstet sein. In eingehender Aus spräche -wischen dem auswärtigen Ausschuß und Minister Si mons sollen diese überaus wichtigen Punkte erörtert und ihre Lösung vorbereitet werden. Lebenslängliches Znchthaps für KononnniftenfLßrer. Snmmnnistische Leichenschänder. Nach einer Nteldrrng aus Halle hat das Sonder««richt ,u Naumburg a. S. in seiner erste» Sitzung die Arbeiter Walther und Rinne, beide aus Braunschweig, zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Beide spielten in verschiedene» kommu nistischen Aktionsausschüßen eine führende Rolle, gehör-« zu -en direkten Anhängern Hölz' und haben in rücksichtslosester Werfe geplündert. — In Gröbers w«de ein Mjähriger Ar beiter verhaftet, der gestand, einer der Haupttäter bei de» Leichenverfrümmlungen gewesen zu sein. Er hat mehrere» Schutzpolizisten die Ohren abgeschnitten und die Augen aus gestochen. . Für ei» De«sch»Hannover. Hannover, 11. April. Der Ausschuß -er deutsch hannoverschen Partei hat einstimmig folgende Entschließung angenommen: Die -eutschhannoversche Partei wird die Ab stimmung nach Artikel 18 und 167 der Reichsvcvfaßiroa zum ersten möglichen Termin »nier selbstverständlicher Berücksiche ttgung -er außenpolitischen vage des deutschen Vaterlandes erstreben. Auch bei dieser Gelegenheit erklärt die Partei, daß die unverbrüchliche Liebe und Treue zum deutschen Va terland, die in der Vergangenhell so auch in der Zukunft die oberste Richtschnur ihres Handelns sein irrtt» bleiben wird. Was Karl von HabSbnrg erzählt. Paris, 11. April. Karl von Habsburg sagte zu de« Vertreter des „Malin" weiter: ,Heute sei Oesterreich-Ungarn nicht mehr, Italien siegreich. Die Serben und Rumänen der ehemaligen Monarchie hätte» ihre Unabhängigkeit erlang». Um Leben und den sich an häufenden Gefahren tvotzcu z» können, versuchten diese Völker sich jetzt aufs neue, sich unter der Führung Italiens zu vereinigen. Wenn ihnen dies nicht gelinge, welche Revanche werde Deutschland in der Unord nung und in der Not finden, die südlich seiner Grenzen Herr, schen? Karl habe Wien mit unbeschreiblicher Trauer wieder gesehen und sagte: Wenn ich an das alte lustige, lebendige un originelle Wien denke, dann wird mein Schmerz noch größer. Das übrige Land machte auf mich den Eindruck, als wenn es keine Nationalität mehr besäße. Sauerwein erklärte: In der Umgebung des Königs befürchte man in sehr naher kunft -en Zusammenschluß Oesterreichs mit Deutschlands, was bedeuten würde, daß die Tschechoslowakei von drei Sei ten umschloßen, Ungarn ein BaftMenstaat und Italien durch eine lange Grenze mit dem Nachbarreiche gezwungen würde, in die wirtschaftliche Allianz des verstärkten Grotzdeutschland* einzutreten. (!!s Karl von Habsburg erklärte, indem,er Ungarn habe seinen legitimen König wiedergeben wollen, habe er eine moralische und unabhängige politische Kraft in diesem arbeitsamen, friedlichen und der von Rußland propagierte» sozialistischen Unordnung feindlichen Lande schaffen wolle». Diefts Land sei aber ein Feind der imperialistischen Ty rannei, woher sie auch kommen möge. Daß die französische Regierung seinen Schritt billigen könne, habe er nie vor ausgesetzt. Aber daß die Wiederherstellung eines monar chistischen Ungarns in keinem Falle in Widersprnch mit der französischen Polllik stehen werde, daß man das verstehe, habe er ein wenig gehofft. Schließlich fragte Sauerwein, was Karl von -er Möglichkeit eines politischen Staates halte, -er dauernd Oesterreich und Ungarn umfasse. Er habe klar go- antwortet, sein Ehrgeiz richte sich nicht auf einen ausländi schen Staat. Neuer Konfliktstoff in -ex Reparationsfrage -wische« England nnb Frankreich? London, 11. April. Der diplomatische Mitarbeiter -es „Lkbserver" will erfahren haben, -atz eine neue englts<^fran zösische Krisis in der Repa rat ton sfrage bevorstehen soll. Die Franzosen hätten erklärt, daß sie nach dem 1. Mai 1021 z» neuen Sanktionen übergehen würden. Mit einem solche» Schritt wende sich Frankreich »och weißer von seinen Ver bündeten entfernen. In britische» «mtlsthen Kretzer, frag« Tageszeitung Diese» Blatt enthält die amtliche« Bekam»t»achm--e» er A«t»La«Vtmm»nschaften Dresden-Ältst, «ad DvESd^^leust., de «ie derGe^einde«Blasewt-,Loschwitz,Weitzer Hirsch,Rochwltz, Br Druck >«- Verlag: «lbqan-Bvch-rvckerei uv- »rrlaa«ankalt Herman» V'«r ä «lau au,Weitzig, Schönfeld,Wachn^tz,Riederpoyritz,Hostern»itz,Pillintz,Dobritz,Laude-ast. ««erautwortltch für -ft Schrtsilrttuu«: Otta Fr. Almmermann, Drea-m; für -r, AuzeigruteU: Paul Lra-al-, Dns-e». Anzeigen-PreiS die 6gespaltene Grunbzeile ober deren Raum 1.— Mark, im Tertteile die Zeile 2.50 Mark, sür Tabellen- un schmierigen Saß 5<»o/c> A,-.sichln« «»snrpiaen Vn^abm« ftir bft nächst« Nnwmrr l,i<r norm 11 Uhr. storbeneu nachsageu dürfen, -aß si« in ibrcr Art und natür- ich in dem ihr durch Erziehung und Weltanschauung gezoge nem Rahmen stets bemüht gewesen ist, ihren Gatten treu bei- znstehe» und Gutes zu tun. — Di« „Boss. Ztg." schreibt: Wie man auch zur Monarchie und zum Niedergang« des Herr scherhauses stehen mag, dem Unglück dieser Gattin und Mut er wird niemand sein Mitgefühl versagen. — Die „Ger mania" schreibt: Auch im katholischen Vollsten war das Ansehen der Kaiserin groß. Ihre gesamte Persönlichkeit icherte ihr allgemeine Achtung und auch die (Gegner der Dy nastie Hohenzvllern werden ihr angesichts des tragischen Ge schickes, das sie getroffen hat, die rein menschliche Teilnahme nicht versagen können. Von den politischen Parteien ist die Deutschnatio nale Volkspariei zuerst auf dem Plan erschienen und erläßt einen Aufruf, in dein es heißt: „Schmerzliche Trauer unde geht durch die deutschen Lande und die Herzen derer, »ft auch in Not und Niedergang sich das (««fühl dankbarer Treue zum Hohenzollernhause bewahrt haben. Unsere Kai- erin und Königin ist von langem, qualvollem Leiden durch -en Tod erlöst worden. Zum zweiten Male in Preußens Geschichte brach das Herz einer Königin über der Not und Schmach ihres Volles. Was Preußen und Deutschland groß und mächtig werden ließ, die Pflichterfüllung, war auch -er Leitstern dieses Lebens. AIS die schweren KrftgSftürme über unser Baterlaird hererndrachen, zeigte sie durch die Tat, daß ihre große mütterliche Liebe nicht nur ihr eigenes Haus, sondern alle Mühseligen und Beladenen in ihrem Bolle um faßte. Ihre scheidenden Kräfte setzte sie in -en Dienst für- sorgender Liebe für -ft Kranken und Beywundeterr. Wir denken der hohen Entschlafenen als unserer Landesmutter in dankbarer Treue. Sie hat die Stunden der Erneuerung und Befreiung nicht mehr erleben dürft», aber ihr Geist lebt unter uns und soll der Leitstern sein auf -em Wege, der aus dem Dunkel der Gegenwart -u Preußen-Deutschlands Er neuerung führt. Die Parteileitnng weiß sich eins «ft den Empfindungen und Wünschen aller ihrer Mitglieder, wenn sie daS folgende beschloßen Hai: 1. bis zum Tage der Bei setzung Unterbleiben aller geselligen Veranstaltungen der Partei, 2. bei politischen Veranstaltungen, die -em Programm entsprechend zu gestatten sind, ist unserer Trauer Ausdruck zu geben, 8. von unseren Parteifreunden erwarten wir, -aß sie sich auch im übrigen von lauten Vergnügungen und Fest lichketten fernhatten, 4. der Tag der Beisetzung ist möglichst überall im Lande durch Trauerftftrn zu begehen.' gez. Hergt." Die Parteileitung der Deutschen VolkSpartet hat folgende Beileidskundgebung abgesandt: Seiner Ma jestät dem Kaiser Wilhelm, HauS Doorn. Eurer Majestät unterbreitet die Deutsche Bolkpartei den Ausdruck ihres tief gefühlten Schmerzes über den Heimgang der geliebten Kai serin, die dem -«rischen Volke für immer ein Vorbild un- besioglicher Pflichttreu« und Hingabe gewesen ist. Gott stehe Eurer Majestät in diesen schweren Tagen bei. Der Verband deutscher Offiziere widmet -er Kaiserin ebenfalls einen Nachruf und fordert seine Mitglieder aus, als äußeres Zeichen der Anteilnahme zum Gedächtnis -er hohen Entschlafenen für die Dauer von einer Woche Trauer angulegen. Heber die letzten Stunden der Kaiserin wir- der Nie derländischen Agentur aus Schloß Doorn gemeldet: Am Sonnabend abend trat im Befinden der Kaiserin Bewußt losigkeit ein, der Puls begann auszusetzen. Die Kaiserin er kannte ihre Umgebung nicht mehr. Sonntag früh begannen die behandelnden Aerzte einzufthen, daß eine Rettung nicht mehr möglich sei und das Ende nur noch Stunden entfernt sein konnte. Der Kaiser wich nicht von dem Bett seiner treuen Lebensgefährtin. Auch in der Nacht zum Montag blieb er -er Sterbenden nahe. Montag früh gegen 5 Uhr begann -ft Kaiserin unruhig zn werden. Um Uhr wurden die Herzschläge unregelmäßig und gegen Uhr stellten die Aerzte fest, daß die Kaiserin entschlafen sei. Die in Potsdam weilenden Pftinzen Eitel Friedrich, Oskar und August Wilhelm erhielten Montag in der 11. Vor mittagsstunde die Trauerkunde, welche sich dann schnell in der Stadt verbreitete. Prinz Oskar von Preußen ist dazu aus ersehen, die irdischen Refft -er Kaiserin nach Potsdam zn überführen. Er hat sich bereits im Laufe des gestrigen Tages nach Doorn begeben, wo der Kronprinz und die Herzogin Viktoria von Braunschweig bereits erngetroffen sind. Wie die Berliner Blätter von zuständiger Stelle erfahren, stnd bereits vor längerer Zeit alle Einzelheiten über -ft Beisetzung von Mitgliedern -er ehemaligen königlichen Familie zwischen -em Hofmarschallamt und der preußischen Regierung geregelt worden. Den Abmachungen, die die Beerdigung bis in alle Einzelheiten regeln, hat auch daS HauS Doorn damals zu gestimmt. Die preußische Mstgterung hat bereits alle Vor kehrungen getroffen, um Zusammenstöße, die zu einem un würdigen Verlaus der Feier führen könnten, zu vermeiden. Die Absperrung durch Schutzpolizei wird in »nettestem Maß'! durchgeführt werden, so daß zu hoffen ist, daß der Trauerzug ohne Belästigung durch skandalsüchtige Elemente nach dem antiken Tempel nach Potsdam gelangen kann. Die Kaiserin hatte schon früher den Wunsch ausgesprochen, <n -em in der Nähe des neue» Palais in Potsdam gelegenen antiken Te n- pel beigesetzt zu werden. Es ist dies ein kleines rofts Bau werk in unmittelbarer NcKe des herrlichen Rosengartens, wo selbst sich die Verstorbene am liebsten aufhielt und wo sie ihre Liebltngsroftn züchtete. — Die Trauerfeier im Hause Doorn findet am Donnerstag statt. TS schließt sich dann unmittel bar die Ueberführung nach Wildpark an. Dort trifft vor aussichtlich -er Trauerkondukt in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend ein. Der Sarg wird znnächst im Lmvft ngsraume -er früheren Fürsienstatton des Bahnhofes Wildpark ausge- dahrt werden, von wo am Sonnabend vormittag -ft Ueber führung nach dem antiken Tempel stattfindet. Anf dem A-ge