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Slr. 61. Man Lars m 1 "agen haben. zur äußersten Gr an oars lm Gegenteil mit Bestimmtheit darauf vertrauens ration zy leisten. vandllonwr All-. Deutsch« Lreditaustalt. Vlusetuttz Paftscheet A«mo: Nr. SZ 7 Dresde» «» Dr-«d-» »I»»r r«l.-»»rr<Ie! »I-I-Wch Blasewitr Sonntag, 13. März 1S21 Anzeigen-Preis die ^gespaltene Grund-,eile oder deren Raum 1- Mark, im Teriteile die ))eile 2.50 Mark, für Tabellen- uns schwierigen Satz 50»/« Aufschlag. s,is noTmr. 11 Ühc. daß die neue Mißhandlung daS Nattonalbcwußtsein und Len Einheitsgedanken im deutschen Balke noch weiter stärken wird. Die Sanktionen sind natürlich auch für die Gegner nicht Selbstzweck, sondern lediglich ein Druckmittel, um uns in neuen Berhandlungen zu größerer Nachgiebigkeit, womöglich zu voller Unterwerfung unter die Pariser Beschlüsse z» ver anlassen. Neue Berhandlungen sind unbedingt notwendig, und sie werden über kurz oder lang stattfinden; auch in unse rem dringenden Interesse liegt es, daß die Biedergut- machungsfrage endlich geregelt wird und daß wir endlich mit einigermaßen normalen und gesicherten Voraussetzungen unserer wirtschaftlichen Arbeit und unseres Handels rechnen können. Wir werden uns also trotz der Vergewaltigung, die ein nicht wehrlos gemachtes Bolk mit dem Abbruch der diplo matischen Beziehungen und mit Krieg beantworten müßte, neuen Berhandlungen nicht entziehen und wir werden fort fahren, im Rahmen des wirtschaftlich Möglichen und Ver nünftigen, im Rahmen unserer cigeüen Leistungsfähigkeit und unseres eigenen Lebens- und Erttwicklungsrechtes, Borschläge zur Lösung, der Entschädigungsfragc zu machen. Allerdings nur im Rahmen unserer Leistungsfähigkeit und unseres Le bens- und Entwicklungsrechts. Keine Sanktion, und sei sie noch so brutal, kann und wird nnS veranlaßen, Verpflichtun gen zu unterschreiben, die unfern Selbstmord bedeuten. riesetzung neuer Gebiete werde kaum zur ungeheuren Tut- Wicklung des Erwerbslebens beitragen, die unbedingte Vor aussetzung sei, um dem deutschen Bolte diese märchenhaftes Summen abpressen zu können. Gegenüber der von der Eu- tentcpresse l-crvorgchobenen Notwendigkeit der Wiederaus, nähme der Blockade fragt das Blatt, ob weitere Hundert- tansende Kinder, Frauen und Greise langsam aber sicher aus gehungert werden sollten. Auch das dürste den Siegern kaum viele Goldmilliarden einbringen. T-re überwältigende Votts- mehrlxit der skandinavischen Länder teile die vou dem war men Entcntefreunde Hjalmar Branting ausgesprochene Ver urteilung Les Einmarsches in Deutschland. Die Leiter -er Großmächte, des idealen Völkerbundes, führten Europa mt« einem Leichtsinn, der in der neueren Geschichte ohne Seiten, stück sei, in eine Katastrophe hinein. Außerhalb der militä rischen bis an die Zähne bewaffneten Ententcländer fragten Millionen Riemchen: Sind denn diese Staatsmänner mtt Blindheit geschlagen'?" Keine Zollmaßuahme» ohne Mitwirkung der Amerik«uer. London, 11. März. „Daily News" veröffentlicht ein Telegramm des Vertreters des „Newyork Herald "in Koblenz, wonach die Oderkommission beschlossen habe, daß in der Krage der deutschen.Zolleinnahmen nichts ohne die Mitarbeit oder wenigstens das Einverständnis der amerikanischen Truppen unternornmcn werden könne. General Allen, der amerika- nrsche Befehlshaber habe keine Anweisung über diese Ange legenheit aus Washington erhalten. Rian erwartet, daß die Alliierten mit der amerikanischen Regierung verhandeln wer den. Ader inzwischen herrsche Verwirrung. Eine Erklärung der frauz-fischer» Arbeiter zum Wiederauf-««- Paris, 11. März. Der Verwaltungsrat der E. G. T. hat gestern abend eine Erklärung angenommen, in der gesagt wird, daß die arbeitenden Kreise Frankreichs keine andere» Maßnahmen tnd Auge fassen können, als ein Abkommen zwi schen den deutschen und französischen Arbeitern über die ge meinsame Wiederherstellung der Kriegsruinen. Die C. G. T. mißbilligt die Anwendung von Gewalt; die neuen Befetz»»- gen in Deutschland bedrohen den Frieden zwischen den Völ kern. Der BerwaltungSrat arbeitet ein Manifest aus, worin in energischer Weise dagegen protestiert wird, daß die inter alliierte Kommission im schlesischen Abstimmungsgebiet den Gewerkschaftlern die Pässe verweigert. Der Reichs tag SauSschnß znr Beratung des Postgebühren- gefesies beschäftigte sich am Freitag mit den 15 Anträgen, die im Ge gensatz zur Regierungsvorlage ein« andere Tarifregelun« zum Zwecke haben. Die Regierungsvorlage will 4V Psg. Be förderungsgebühr für die Postkarten, 60 Pfg. für Briese io» Gewicht bis zu 20 Gr., die deutsche Volkspartei. die Deutsch» nationalen, die Demokraten, Zentrum und die Bayerische Volkspartei wollen in ihren verschiedenen Anträgen die Post karten im Ortsverkehr nm 10 Psg. verbilligen, ebenso den Ortsbrief bis zu 2V Gr. Die entsprechenden Anträge wurden mit großer Mehrheit angenommen. Für Briefe im Kern verkehr bis zu 20 Gr. blieb es bei der Regierungsvorlage, also 60 Pfg., in den weiteren Stufen 80 Pfg. und 120 Pfg. für Gewichte dis 100 vzw. 250 Gr. Die Ansichtskarte» werden zu einem ermäßigten Drucksachentarif berechnet und koste« 10 Pfg., jedoch dürfen nur fünf Worte auf der Vorderseite angebracht sein. Drucksachen bis 20 Gr. kosten 10 Pfg., solche bis 50 Gr. 15 Psg., vis IM Gr. 30 Pfg., bis 250 Gr. 60 Pfg^ bis 500 Gr. 80 Psg., bis 1000 Gr. IM Psg. Die Paketgebüh- ren bleiben in der Höhe der Regierungsvorlagen, wonach ei» gewöhnliches Paket 3 Mk. in der Nahzone und 4 Mk. in der Kernzone kostet. Angenornm-n wurde ferner ein Antrag, wonach für Zeitungspaketc bis 5 Kg. im Nahverkehr eine Ge^ bnhr von 150 Pfg. erhoben w rd. Desgleichen wurde nach einem Antrag der Deutschen Volkspartei und der Temokra ton die Höchstgrenze bei Postanweisungen auf 2000 Mk. aus gedehnt gegenüber 1000 Mk. in der Regierungsvorlage. Eine eingehende Erörterung verursachte sodann der Zeitungstarif. Die Beschlußfassung wurde jedoch auf Sonnabend vertagt. Bemerkenswerte Zahlen. Aus einem dieser Tage in Bochum gehaltenen Vortrag des Bergassessors Brandt dürften folgende 'Zahlen besondere Beachtung beanspruchen: Di« Verwaltung des sozialisiert'» Kohlenbergbaues würde mindestens 5000 Beamt« mehr er- fordern, als heute angestellt sind. (Die Retchsgerreidestelle beschäftigt zurzeit sogar 4012 Beamte innerhals eines viel ein» fächeren Verivaltungsbetriebes.) Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Steigereinlommens würden die Gehälter etiva 180 Millionen Mark betragen. Dieser Betrag ist bedeu tend höher als die gesamte Dividende des rheinisch wcstfält. schen Kohlenbergbaues im glänzendsten Wirtschaftsjahre vor dem Kriege. Wir haben jetzt schon im Ruhrbcrgbau etwa 1250 BetrtebSauSschußmitglieder, die, fast ohne proouktive Ar beitsleistung, bei einem normalen Beogarbeiterlohn über 30 Millionen Mark erfordern. Das ist das Mehrfache der Ge hälter sämtlicher Direktoren. Wie verteuert die gegcuw'irtige Ucberorganisatton und Bureaukrgtislerung arbeitet, zeigt auch , der Benvaltungsapparat für das Lteuerwesen. Etwa 40 Poo. zent der Rcichseinkommensteuer gehen verloren durch die Erhcbungökosten. Unsinnige Putschgerüchte. Die „Leipz. VolkSztg." behauptet, daß für Len 18. d. MtS., ' dem Jahrestage des Kapp-Putsches. ein neuer Kapp-Putsch angesctzt sei, bei dem Kapitän Ehrhardt die führende Rolle spiele. ES sei die nächtliche Besetzung Berlins nnd die Ver haftung der Arbeiterführer geplant. Flugblätter und An. schlage seien vorbereitet. Das Blatt veröffentlicht zum B«. weise seiner Behauptung eine Anzahl von Dokumenten, Lid ihm von angeblich zuverlässiger Seite zugegangen sind. — Wie wir hierzu weiter erfahren, hat der Staatskommiffar für öffentliche Ordnung in Berlin die Leipziger Behörde ermäch- Politische Nachrichten. Siiunes gegen Simons. Der Auswärtige Ausschuß hat, wie schon gemeldet, seine SZeratungen am Freitag mittag abgeschloffen. -Soweit sich er kennen läßt, dürfte Minister Simons die große Mehrheit des Reichstages hinter sich haben, trotz einzelner Differenzen. Di« Verhandlungen des Auswärtigen Ausschusses waren vertrau licher Natur. Dennoch wissen die Berliner Abendblätter allerhand darüber zu erzählen. Nach der „Voss. Ztg." war am bemerkenswertesten die Rede des deutschen VolkSparteilers Huao Stinnes, der in scharfer Weise di« Verhandlungsführung in London durch Dr. Simons kritisierte. Schon am Donners tag hatte nach derselben Quell« der Abg. Stresemann nicht allzu sanfte Töne angeschlagen und auögeführt, was seiner Partei an der VcrhandlungSfüdrung in London sachlich aus zusetzen habe. Darüber hinaus griff am Freitag Stinnes die Außenpolitik des gesamten Kabinetts an, in der kein« führende Idee zu erkennen, keine Planmäßigkeit zu finden sei. Kennzeichnend dafür sei die Ratlosigkeit innerhalb -eS Kabinetts vor der Konferenz und die Tatsache, daß man zu so wichtig«n Berchmidlungen den Delegierten »richt einmal ge. nau formulierte Vorschläge mitgegeden habe. Die ganze Art, wie von der Delegation in London verhandelt worden sei, lasse einen leitenden (Gedanken vermissen. Die Rede Stinnes forderte den Außenminister Dr. Simons zu einer längeren Erklärung heraus. Er müsse den Abg. Stinnes daran er- 'innern, -aß er nicht „sein junger Mann" sei. Nach dem .Eerl. Lok." tibte auch Graf Westarp Kritik an der Haltung des Ministers in London. Der Minister Dr. SimonS führte zu seiner Entlastung aus, daß er die Ansicht vertret«, die Oiegenvorichläge seien in erster Linie politischer und nicht wirtschaftlicher Natur. Dann hätten die Sachverständigen auch keine eigenen Gegenvorschläge fertigstellen können. Der einzige Vorschlag, der vorgelegen habe, sei das Nathenausche Projekt gewesen. Dieses aber sei von den Sachverständigen abgelehnt worden. Weiter bestritt Dr. Simons auf das aller- euischiedenfte, daß er das Kabinett über die Haltung der Sach verständigen gegenüber den ^Gegenvorschlägen nicht richtig unterrichtet habe. Nach dem ,L1erl. Lok." wird die Regie rungserklärung am Sonnabendvormittag um 10 Uhr im Reichstage erfolgen. Weitere Besetzungspläne. Das „Echo de Parts" meldet aus London: Marschall Koch gewährte englischen Pressevertretern ein Interview, in dem er erklärte, daß die alliierten Negierungen entschlossen seien, bei einer neuen Verletzung des Versailler Vertrages durch Deutschland zu weiteren Besetzungen zu schreiten, die mit der Okkupation von Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort eigentlich nur ihren vorläufigen Abschluß gefunden haben. Als weitere Sanktionen seien die Absetzung des gesamten Ruhrgebietes, darunter der Städte Barmen, Elberfeld, Essen, Bochum und Dortmund in Aussicht genommen. — Wie dem ,-Berl. Tagcbl." aus Brüssel gemeldet wird, hat die belgische Negierung den Obersten Rat guf die Notwendigkeit hingewie sen das rechte Rheinufer bis zur holländischen Grenze zn besetzen und zu verhindern, daß der Rhein auf der rechten Seite zur Verschiffung deutscher Güter nach Holland benutzt werden kann. Die Kontrolle der Alliierten würde sonst zweck los sein. Um die Eisenbahnlinie längs des Nln:ins mit in die Besetzung zu ziehen, erachtet man die Besetzung eines streifens bis 20 Kilometer Tief« für nottoendig. Das dentsche Bolk unter dem Joche. Kristiania, 12. März. Die Zeitung Nationen sagt in cineme Leitartikel „D«s deutsche Volk unter dem Joche" überschrieben: ,.D'e Alliierten hätten den neuen Vorschlägen gegenüber die Milliardenforderung ohne den geringsten Ab- ichlag aufrecht erhalten. TaS Material deö deutschen Memo randums sei nicht einmal geprüft worden. Man hätte des halb die Londoner Konferenz sparen und gleich das alte Dlktatsystem von Versailles anmenden können. Lloyd George o>'be kürzlich traurigen Mangel an Ehristentum und wah- Nächstenliebe die Schuld an den bedauernswerten Zustän den Europas gegeben. Jetzt wendeten die Sieger «in ganzes .e^utsystem der Unversöhnlichkeit an, um «in entwaffnetes Volk zur Unterzeichnung von Verpflichtungen zu zwingen tue «s nicht übernehmen könne. Das deutsche Volk sei bis küssten Grenze feiner Leistungsfähigkeit bereit, R«pa- . .. Es fordere nur LaS Recht, zu leben. Die Erscheint jeden Wochentag nachm.4 Uhr für den folgenden Lau- VezuaSvreis: durch die Post viettelj. 12.90 einschließlich inj Hau« mM-lMrlich >2nwnaU.ch Die Politik der verflossenen Woche. Was schon vor dem Beginn der Londoner Konferenz «achrscheinlich war und in ihrem Verlaufe raich unvermeidlich wurde, ist inzwischen eingetreten: Die Verhandlungen smd ab gebrochen worden, die deutsche Delegation ist zuru^.chrt «nb die Entente bat mit der Durchführung der „Sanktionen begonnen. Die Fahrt nach London, die nach dem Pariser Diktat mit sehr geringen Hoffnungen angetreten worden war, hat nur ein iu feiner Tragweite freilich nicht zu unierschatzen- bes Resultat gezeitigt: Daß Deutschland auch einer ultima- ckven Forderung der Alliierten gegenüber -ei fernem -Nein pevlteben ist. Die Androhung der Strafmaßnahmen hat also Siesmal ihren Einschüchterungszwcck verfehlt und wir dürfen mtt Bestimmtheit hoffen, daß auch die Durchführung der -Sanktionen unseren Abrvehrwillen nicht brechen wird. Nach dem die deutschen Gegenvorschläge abgelehnt waren, hatte die deutsche Delegation in London die Pflicht, bis zum Ablaufe des Ultimatums alle Verhandlungsmöglichkeiten auszunutzen, am vielleicht doch noch zu einer Einigung mit den Alliierten zu kommen. Ueber die Fäden, die in diesen schweren Tagen ausgenommen und die Beratungen, die hinter den Kulissen aepftt>gen wurden, besteht bis jetzt noch keine Klarheit,- auch «b«r den fortgesetzten Meinungsaustausch zwischen dem Lon doner Gavoyhotcl und der Berliner Wilhelmstrahe und die Jnstrukiivnvn, die aus dem Reichskanzlerpalais nach London «ingen, find wir bislang nicht genau, geschweige denn ab schließend orientiert. Aeußerlich tn die Erscheinung trat zu nächst ein vollkommen unannehmbarer neuer Vorschlag der Alliierten, der die Anzahl der Annuitäten auf 30 im Betrage von je 8 Milliarden Goldmark ermäßigen, dafür die Ausfuhr abgabe von 12 auf 30 Prozent erhöhen sollte. Jede Diskussion dieses Projektes, bas wirtschaftlich noch unsinniger war, als daS P«fs«r, wäre, um mtt den Alliierten zu sprechen, Zeit verlust. Nachdem dieser Vorschlag sogleich wieder in die Ver- fonkung verschwunden war, brachte Herr Dr. SiwvnS feiner- -settS am letzten Tage, unmittelbar vvr »em Abbruch der Ver handlungen, ein verändertes deutsches Angebot — welches daS deutsche Volk keineswegs übernehmen kann. Wer die Ver antwortung für dieses neue Angebot trägt, wird sich wohl die ser Tage Herausstellen. Herr Simons erklärt«, Deutschland fei bereit, für die nächsten 5 Jahre provisorisch die festen An nuitäten, wie sie in -en Pariser Beschlüssen festgesetzt sind, auf sich zu nehmen und dazu ein „vollwertiges" Aequivalent der von uns für unpraktisch gehaltenen Ausfuhrabgabe. Vor aussetzung dieser Offerte war wieder, wie bei -er ersten, ein für Deutschland günstiges Abstimmungsergebnis in Oberschle sien, sowie Handelsfreiheit auf dem Weltmarkt«. lUeber diese zum mindesten unvollständigen und mißverständlichen -Vor aussetzungen" wird noch besonders zu sprechen sein.) Die festen Annuitäten betragen nach den Pariser Beschlüssen tn den kdeiden ersten Jahren je 2, in den drei folgenden 3 Milliarden Goldmark, insgesamt in fünf Jahren also 18 Milliarden. Die Ausfuhrabgabc ist nicht ziffernmäßig fixiert; jedoch ist ohne weiteres anzunehmen, daß die Alliierten kein Aequivalent als vollwertig ancr/enncn würden, das nicht mindestens einen Betrag von ein bis eineinhalb Milliarden Goldmark jähr- Ach lieferte. Die von der deutschen Delegation angebotenc Gesamtsumme würde sich demnach in den ersten fünf Jahren auf etwa 20 Milliarden Goldmark (über 200 Milliarden Po- ptermark tn 5 Jahren!) stellen! Davon sollte allerdings, wie Herr Simons hinzufügte, ein erheblicher Teil durch eine An leihe aufgebracht werden, für deren Verzinsung Dcutschlaird auszukommen hätte. Da aber die Alliierten den Gedanken einer internationalen und international durch Steuerbefrei ung begünstigten Anleihe schroff zurückgewicsen hatten, wäre »er Erfolg der deutschen Anleihcbcgebung sehr ungewiß und die Bedingungen der Anleihe wären aller Wahrscheinlichkeit nach sehr ungünstig. Tic Iahreslasten würden sich deshalb durch die Anleihe kaum wesentlich verkleinern. Es kann kaum ein Zweifel darüber bestehen, daß diese Iahreslasten in ihrer vorhin ermähnten Höhe für die deutsche Wirtschaft unerträg lich sind nnd daß das letzte Angebot, das von unserer Dele gation in London gemacht wurde, mindestens in der Form, in der wir eß bisher kennen und zu beurteilen vermögen, die Erenzen unserer Leistungsfähigkeit ganz außerordentlich weit tberschreitet! Es kann keine Rede davon sein, daß wir uns für weitere Verhandlungen an dieses Angebot binden lassen, das wir nicht zu erfüllen vermögen! Indes hat Herr Briand vahrgemacht, was er vor seiner Abreise in Paris ein halü- chundertmal versprochen hatte: das er nicht eine Centime weniger sagen würde, als die Summe -er Pariser Beschlüsse. Auch -as letzte Angebot -er deutschen Delegation wurde — siir Deutschland glücklicherweise — zurückgewicsen und der Beginn -er Sankttonen angekündigt und auch sofort aus geführt. Düsseldorf, Duisburg ^nd Ruhrort sind besetzt und dl? Einrichtung der inneren Zollgrenze im Rheinland, sowie dre Erhebung der Außengrenzzölle des besetzten Gebietes für Rechnung der Alliierten soll schon in -en nächsten Tagen er- zur Durchführung der Importabgabe der -rut schen Waren in den alliierten Ländern wird dagegen wohl Aöch^einige Zeit verstreichen. In Deutschland hat man gegen d;e «anktiouen. die einen offenen und eindeutigen Bruch des Vertrages darstellen, feierlich und in aller Schärfe -rDtesttert, auf praktischen. Widerstand dagegen selbstverständ lich verzichtet. Die deutschen Botschafter in den Alliierten r" sind zunächst nach Berlin berufe,, worden, und es isf ,'cht anznnehmen. daß sie nach ihren Amtssitzen zurückkehren rechtswidrige Zustand andaucr:. «7^. Sanktionen bringen selbstverständlich schwere wirtschaft, iche Lasten mit sich. Mürbe machen werde,, diese Schädigun- !on ^e^Helm^EiEc Volk als ganzes noch die besetzten und abgeschnittenen Gebiete, die un- SmMWe DMÄU SWWM Tageszeitung Diese» Blatt enthält die amtliche» Bekanntmachungen und Dresden-Neust., des Amtsgerichts Dresden, der Superintendentur DresdenII, des Forstrentamts Dresden, ««ts^^^a^schaftenDresd Bühlau,Weihig,Schönfeld,Wachwitz,Niederpoyritz.Hosterwitz,Pillnitz,Dobritz,Laubegast. sowie ver Gemelnoen und »erlag^nstalt Herm--a Beyer L s«., Plasewitz. / »erantnorNich für dir kchrifrüiwuss Ott- Fr. Zimmermann, Dresden; für den «upigenteil: P«»l Leopold. TrtttNt.