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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 15.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192101152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19210115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19210115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-15
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Monat
1921-01
-
Jahr
1921
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Nr. Lb.. Sette S. ' SLchstsche Nachrichte». A»rts«ft»a «>O Arm HcuwtdüM Gottleuba. Geriehene Schwtvdter. L» Mteu»-aa -ege» aheud erfchterre» tm hceqiaen Gasthof zum „Felse«eLer" -wer gutgcttei-ete junae Manner, etwa 20 und Sb Hahr« alt, Ivö und 1/ö groß, um anpedttch zu stheruachten. Mer Betrag wurde Ur ststerretchtsther eväyrurrg vogttcveu. Vor De« Adeu-essen wollten die Heiden angedltch noch eine» Be lach machen. Sie kehrten jedoch nicht wieder, und al» «<rn Das thueu «»«ewteseue Fremdenzimmer öffnen lieb, zeigte Ich, daß sämtliche Bettwäsche, M. R. yezeichnet, und ein Hand- Buch mit der Hnfchrift »Bitter» Gasthofe verschwunden war. Grobeirhein. Der letzt« groge Scheunen- Brand an der Kronen «trabe war indirekt ein Mittel zur Wechedung der Wohnungsnot. Nach der Lokaldauordrurng Bftmen dort die Scheunen, die übrigens längst nicht mehr in HaO Straßeubtl- htnetn patzten, nicht wieder ausgevaut wer- den. Auf dem Brandplatze werden Wohnhäuser errichtet, eS dürsten etwa 2V dis 30 Wohnungen dort t-rst-hen. Freiberg. Dreifacher Brand. Die mit Gtroh- und Futtervorräten versehene Scheune des Kohlenhändlers Mernhard Ltann fiel einem Schadenfeuer zum Opfer. Der Feuerwehr gelang eS, zu verhüten, -ah da» Feuer auf die unmittelbar an die Ddannsche Scheune angrenzenden drei Scheunen Übergriff. Während di« Feuerwehr noch mit dem Ablöschen beschäftigt war, ging die unmittelbar an der Stadt- grenze liegende Scheune des Gutsbeutzers Ochernal in Löb nitz in Flammen auf. Bald darauf ertönte die Feuergloae abermals. Es brannte die an der Schm red« siratze gelegene Scheune -es Viehhändler» Seidel. Trotzdem die Feuerwehr sofort mit -er groven Motorspritze eingnsf, war es nicht zu verhindern, -ah das Feuer auch die direkt angebaut« Seyeune ««faßte, wodurch auch dreie zum Teil etngeäschert wurde. Ulte drei Feuer dürsten den Umständen nach auf planmässig« Brandstiftung zurüctzuführen sein. In sämttuhen vrer Scheunen befanden sich Näuhsutier- und Getreidevorräte, so wie landwirtschaftliche Ndaschinen. LVbau. In eine Lohnbewegung sind die -em Deutscheu Landarbetterverdande angeschlossenen Landarbeiter »«- Löbauer Kreises eingetreten. Sie fordern auf Grund der sfortigesetzten Steigerung des Flerschpreises «ine Erhöhung -er »öhne um 72 und 100 Prozent und die Verkürzung der Ar beitszeit auf acht und neun Stunden. Sie verlangen ferner auf Grund des freien Verkehrs mit Fletsch und Fett Ver besserung -er Kost und Bezahlun« der Ueberstunden. Die Handarbeiter erklären, unter allen Umständen auf ihren For derungen bestehen zu wollen und alle zu Gebote stehenden Mittel anzuwenden, um sie durchzufetzen. ObertieSdorf bet Löbau. Ein Schadenfeuer vernichtete hier Scheune und Schuppengebäude des GutSb> sttzers Erich GotthanS. Dem Brand fielen die groben Vor »äte an Futtermitteln, Stroh und Getreide sowie zahlreiche Maschinen, Wagen und Kleinvieh -um Opfer. > Leipzig. Der falsche Poltzeibeamt«. Bor einigen Tagen hielt «in junger Mann, der sich als Polizei- beantter ausgab, einen HandelSmaun in -er Gerbers:ratze an un- fragte ihn nach -em Inhalt eines Kartons, -en dieser bei sich hatte. Dem Händler kam die Sache verdächtig vor, er rief nach einem Schutzmann und veranlatzte -en angeblichen Polizetbeamten, inzwischen mit ihm in ein Schanklokal ein zutreten und sich dort auszmvetsen. Der angebliche Polizei, beamte tat dies, indem er «inen auf graue Pappe geschriebenen Ausweis hervorbrachte, der sich jedoch bet genauerer Prüfung alS ein „FortbildungsschulentlatzungszeugniS" (l) erwies. Ein hrnzugekommener Polizetbeamter nahm den Pseudokollegen Ast und führte ihn -er Kriminalabteilung zu. Hier wurde in Ihm ein Ajahriger LandwtrtschastSgehilfe auS Beucha festge- .ftellt, der den Wunsch hegte, Detektiv zu werden und schon Mers nach Leipzig gekommen war, um sich nach seiner Me thode für diesen Beruf „auszubilden". Bei seinem ersten Versuche nun, eine Probe seine» kriminalistischen Scharssinns abzulegen, erreichte ihn sein Geschick und zerstörte mit rauher Hand seine schönsten Pläne. Die Sache wird ihm weiter auch »och eine Anklage wegen unbefugter Ausübung eines öffent lichen Amtes einbringen. Mylau. Grausiger Selbstmord In sels't- mörderischer Absicht ließ sich Dienstag vormittag auf -er Göltzschtalbrücke der 30 Jahre alte Gutsbesitzer Kurt Tictzich auS Lambzig von -em 8d0 Uhr von Reichenbach kommenden Personenzug überfahren. Ec hatte sich vermutlich in einer Riesche der Brücke postiert, als der Zug kam, sich vor diesem geworfen. Der Kopf des Unglücklichen ist völlig zertrüm mert, so daß die einzelnen Teile zerstreut umherlagen, -er Körper war auf die Seite geschleudert worden. Dec Beweg grund zur Tat soll Verfolgungs-Wahnsinn gewesen fein. Die Leiche wurde polizeilich cnrfgehoben un- nach -er Leichenhalle «n Mylau gebracht. Zwickau. Der Zwickauer Steinkohlen- bauveretn feiert in diesem Jähre sein 80jähriges Be- Sächsische rxrsgettaag »ich «baaapresta. stehen. Am «. Januar 1841 wurde in feinem ersten Schacht Berelnsglückschacht, bei ISO Meter Tiefe das erst« Kohlenflöz angefahren und am 14. März 1841 war der erste Karren ver wertbarer Kohl« gefördert. Der zweite Schacht dieses Werkes Auroraschacht wurde tm Frühjahr 1842 und der -ritte. Glück- aufschacht, vor 60 Jahren, 1861, geteuft. Die Stadt besitzt jetzt den größten Teil der Aktien dieses Werkes. Plauen. Neu« Lohnbewegung tnderGptt. -entn-uftrie. In zwei stark besuchten, vom Textil- arbetterverband Filiale Plauen einberusenen Versammlun gen der Arbeiter aus der Stickerei- und Spitz«nin-dustrie sowie -er Konfektion wurde nach begründe,«den Vorträgen ilber die Notlage -er Tertilarbeiterschast nachstehende Entschließung angenommen: „Die versammelten Arbeitirehmer der Dpitzen- und Textilindustrie un- der Konfektion beauftragen -en Texttlarbeiterverband, an die Unternehmer mit ihrer For derung auf «ine Erhöhung -er Löhne um 22 Proz. bzw. VO Proz. heranzutreten, da dir Löhne den heutigen Lterhält- ntssen nicht mehr angemessen sind. Sie erheben Protest gegen die Entlassungen, gegen die Einschränkung der Arbeit und die Ausgab« der Arbeit nach auswärts jjnd an die Hausindustrie. In der anschließenden Aussprache wurde eine Lohnerhöhung von 25 Prozent als völlig ungenügend bezeichnet und eine Erhöhung um 20 Prozent gefordert. Wie der GewerkschastS- buttd kaufmännischer Angestelltenverbände, Geschäftsstelle Plmren mitteilt, konnten die Verhandlungen der Angestellten mit «der Vogtlandischen Fabrikantenschutzgemeinschast e. V. am Dienstag noch nicht zu Ende geführt werden, iveil der Arbeitgeberverband die bisherige Grundlage, Bezahlung lediglich nach dem Alter, beibehatten möchte, während die Ver treter der kaufmännischen Angestellten, Direktricen un- Ge hilfen Anerkennung der Gruppeneintetlung unter Zrrgrunde- legung -es Westsachsentarifs Bezahlung nicht nur nach dem Atter, sondern auch nach der Art der Tätigkeit und nach den Leistungen, forderte. Die Angestelltenvertreter erklärten, daß lveitere Verhandlungen zwecklos seien, da sie geznnmgen seien, die Entscheidung des Schlich-tungSauSschusses anzurüfen." Reschenbach. Scheues Pferd. DtenStag nach- mittag gegen ^3 Uhr kam daS einspännige Geschirr -es Herr» Fleischermeister Taubert von hier über -en KönigSplatz ge fahren. Plötzlich scheute das Pferd vor dem dort stehenden Autoomntbus und ging durch Es jagte die Köntgstratze hinunter. An der Herberge zur Heimat ging der Wagen in Stücke und d«r Hinterteil blieb auf -er Straße liegen. Mit Deichsel und Vorderrädern rannte das Pferd weiter, bis es in der unteren Dunkelgasse aufgehalten werben »konnte. ES hatte sich an den Hinterbeinen erheblich verletzt, ein starker Holzsplitter hatte sich quer durch den Unterschenkel einge- rammt und die Sehn« durchstoßen. Der Besitzer und Führ.'r -eS Geschirres war ohne Schaden davongekommen, da er rechtzeitig abgesprungen war. Kleine Chronik. Aus dem. Reiche * Halle a. S. Preisabbau. — Schulstreik. Auch hier ist ein Preisnachlaß allmählich zu verzeichnen. Go Haden sich di« Preis« für ReiS um 2 Mik., für Tee um 2 Mk., für Margarine um 1H0 btS 2 Mk., für Hülsenfrüchte um 1L0 vis 2 Mk., für Kaffee um 6 bis 8 Mk. ermäßigt. Auch bei den Gemüsen ist ein stetes Fallen zu bemerken. — Di« Elternbeträte -er Luther- und Huttenschule beschlossen gestern, ihre Kinder vom nächsten Montag ab nicht mehr in die Schule zu schicken, um dadurch die Räumung der Lutherschule, die zurzeit noch von Flüchtlingen besetzt ist, zu erreichen, oamit sie wieder für Unterrichtszwecke frei werde. * EiSleben. Platingeräte im Werte von 4 0000 Mk. gestohlen. Mittwoch früh wurden suö -em Zentrallaboratoriumsbureau Eisleben der ManSfelder Ge werkschaft 253,2169 Gramm Platingeräte im Werte von etwa 40 000 Mk. gestohlen . Die Gewerkschaft hat für Wiederherbei schaffung der Geräte eine hohe Belohnung ausgesetzt. * Jena. Ein wahres Räuber leben haben zwei hier festgenommene Einbrecher geführt, die sich in dem Mühlenwäldchen einen Unterstand gebaut, diesen von außen mit Bäumchen bepflanzt und den Zugang durch eine Stein platte sorgsam verschlossen hatten. Die Räuber Haven in vielen Fällen die Berghäuser ausgeplündert. Auch ist ihnen nachgewiesen, daß sie in einem hiesigen wissenschaftlichen In stitut 5 Mikroskope gestohlen haben, * Weimar. Ernennung. Der Direktor der staat lichen Baugewerkschule in Weimar, Professor Dr. Jng. Paul Klopfer, ist zum Referenten im Ntiintsterrum des Innern mit -er Dienstbezetchnung Regierungsrat ernannt worden. * Camburg a. S. Brand in einem Ritter gute. Im Schafstalle des Rittergutes Rodameuschel brach Feuer aus, das den Stall bis auf die Grundmauern nieder legte. Während 200 Schafe gerettet werden konnten, sind eine Gonuab«nd, den 1ö. Januar 1S21. Anzahl Schweine erstickt. Di« EatstehungSurfache d«S Feuers ist unbekannt. , A»S dem Anstaatz sc, - * Wien, Selbstmordversuch. Der Schauspieler Harry Walden Hai sich in die linke vrustseite «schossen. Di« Ursache seines Selbstmordversuches ist angeblich in sinau zielleu Schwierigkeiten zu suchen. Der Zustand -es verletzte« ist nicht lebensgefährlich. * Pari». Betri«b»einste llung. Wie der „Chicago Tribüne" aus London gemeldet wirb, wurde üt Leicxstershire ivegen der gedrückten Lage tm Ausfuhrhandel in einem Bergwerk -er Betrieb eingestellt. 10000 Bergleute sind beschäftigungslos aewovden. Sport. Sächsischer LanbeSauSschuß für Leibe». Übungen (Holbetnstraße 140, Fernsprecher 80 641). Der GeschästSführende Vorstand und d«r Arbeitsausschuß hielte» am Dienstag eine Sitzung ab, tu der der Vorsitzende zunächst über die Eingabe -er Arbeitsgemeinschaft berichtet«, die z»w zett dem Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unter- richtS zur Bearbeitung und Beschlußfassung, vorltegt. Die Sache ist durch eine Besprechung, die die Herren Ziegensuß vom S. L. A. f. L. und Beeg vom Arbeiter-Land«»sport- kartell mit d«m Regierungsvertreter hatten, wieder tu Fluß gebracht worden. Wetter ist die Eingabe an den Landtag ab gegeben worden,- «inige Abgeordnete wurden dafür besonder» interessiert. Von einem Schreiben deS Ministerium», La«, desausschuß für hygienische VolkSbvlehrung Dresden, und einem solchen der Ortsgruppe Leipzig d«s RetchScrusschusse» für Leibesübungen wurde Kenntnis genommen, ebenso von einer Zuschrift der Deutschen LebenSrettungS-Gesellschaft, -aß sie mit dem 11. Januar 1021 auS dem LandeSauSschutz austritt. Der sächsische Bevollmächtigte zum ReichArat Mi- nisterialdtrekior Graf v.- Holtzendorff hat de» Wunsch nach einer Besprechung in Berlin mit einem Vertreter de» S. L. A. f. L. geäußert, um die besonderen sächsischen Wünsche kenne« zu lernen. Der Anregung soll entsprochen werden. Wester gab die Versammlung ihre Zustimmung zur Mitvollztehunz einer Eingabe -eS Arbetter-LandessportkartellS au das säch- fische Ministerium, die sich auf eine pflichtmäßige Beteiliguug von Kortbildungsschülern am Turnen un- Sport bezieht und «ine ministeriell« Verfügung erbittet, daß Fortbildungsschüler vom pflichtmäßigen Turnunterricht befreit sind, wenn sie sich regelmäßig an turnerischen und sportlichen BeretnSlibunge« beteiligen und dies nachweisen. Die wettere« Punkte der Tagesordnung, -ie gemeinsam beraten wurden, betrafen -st Entscheidung vom 8. Januar in Berlin und -aS Verhältnis des S. L. A. f. L. zum 14. Turnkreis. GS entspann sich eine lebhafte Aussprache, die sich in der Hauptsache auf eine B«r- öffentlichung bezcm dahingehend, daß der 14. Turnkrei» Lau- desausschuß und Vertreter für Turnen, Sport und Spiel sei. Es wurde einstimmig beschlossen, dem Sitzurrgsbericht nach- stehenden Satz einzufügen: ,^Durch Veröffentlichungen her- vorgerufene Mißverständnisse, alS ob sich der 14. Turnkrei» in einer Eingabe an das Ministerium alS alleiniger Lande», verband für Turnen, Sport und Spiel benannt habe, wurde» durch Erklärungen deS ersten KreiSvertreter» -«» 14. Turn- kreis«S behoben." — Mit diesem Beschluß ist die bestehende Arbeitsgemeinschaft deS LandeSauSschuffeS mit -em 14. Turn kreis erneut bestätigt worden. Theater, Kaust «ad Wiffeaschast. Mitteilung des Residen-tHeater» Sonu- tag, -en 10. und Montag, den ir. Januar, abend» 7 Uh« ge» langt nochmals „Das Dorf ohne Glocke", Singspiel tu drei Akten nach einer ungarischen Legende von Arpad Pasztor, Musik von Eduard Künneke, mit Herrn Carl Sukstlü und -er bekannten Besetzung zur Aufführung. Da» Weihnachtsmär chen „Die Reise ins Märchenland" kommt ab 16. Januar bis auf weiteres nur noch jeden Sonntag, Mittwoch un- Sonn, abend nachmittags 3 Uhr zu ermäßigten Preisen zur Auf- führung un- sind Karten täglich an der Theaterkafse in -er Zeit von 1l>—2 Uhr, von ^3—3 Uhr und ab«n-S von 6—7 Uhr zu erhalten. Die Operette „Boccaccio" kann nur noch bi» Montag, -en 24. Januar auf dem Spielplan bleibe», da be reits Dienstag, -en 2b. Januar die Erstaufführung der Neu heit „Ihre Hohe« die Tänzerin", Operette in 3 Akte» vcm OS- kar Felix und Richard Bar», Musik von Waller W. Goerze stattfindet. AlS Gast ist Frl. Johanna Schubert verpflichtet worben. Humoristisches. Gespräch tm Hinterbaus. „Meine Tante schreibt mir, eS wäre doch zu traurig, oet unser« Valuta so tief je- funken iS!" — ,D«rrje — konnten se denn in Berlin »ich besser auf det Frauenzimmer ufpaflen?" Der Triumph cles liebens. Roman von Lola Stein. IVZ (Nachdruck verboten) Sie war überwältigt. Li« flüsterte: „Wenn du e» willst, wenn du e» kannst, wenn du wirklich meinst, daß nickt» un» mehr trennt. Nicht die Schuld? Nicht der Lod?" Und wieder sagte er: .Stärker al» der Tod ist die Liebe! vejabe da» Leben, Irene, lächle ihm wieder zu. Lebe für mich!" „Ich will es. ja, ich will e», da du mich so rufst!* „Du wirst dich freimachen, Irene?" „Ja, Horst, ja! Nun, da ich nicht» mehr zu scheuen habe, nicht» mehr zu verLergen, nun, da du alle» weißt, nun fühle ich neue Kräfte in mir, die mich den Weg der Freiheit finden lasten werden." „Geliebte", flüsterte er, .wie hab« ich dich geliebt, feit ich dich kenne! Wie habe ich mich nach dir gesehnt!" Gr küßte sie. „Nein, laß mich, Irene, das ist keine Sünde und kein Verbrechen, denn innerlich gehören wir ja schon zusammen, innerlich bist du frei von dem Manne, dessen Namen du noch trägst." Sie entwand sich seinen Armen. „Wir wollen noch warten, noch eine letzte, kurze Zeit. Bi» wir un» vor aller Welt zueinander bekennen können." „Wie Lu es willst. So will ich denn gehen. Ich höre von dir. Irene?" > „Ja. du hörst von mir bald, bald." ' Er sah ihr tief in die Augen. „Ist jeder Zweifel er stickt? Ist kein Bange« mehr in deiner Seele und keine Furcht?" Eie flüsterte: „Ich will daran denken, was du mir gesagt: über den Tod triumphiert da» Leben, über die Schuld die Liebe." .Ja, Irene, denn dte Lieb« ist da» stärkste Gefühl. Stärker al» der Tod!" Sie flüsterte gläubig und voll unendlichen Glücke»: Horsts sh f«ll es fein. Stärk« al» der Tod soll unsere „Lebe wohl, Irene, fei tapfer und stark! Oder — soll ich bleiben, soll ich dir helfen?" Sie lächelte. „Nein, Geliebter, gehe. Ich muß allein fein. Ich bin ruhig, ich bin stark. Deine Liebe wird um mich sein." „Meine Gedanken, meine Wünsche, Irene. Und wenn du mich brauchst, so rufe mich!" rufe dick, wenn ich frei sein werde!" ein letzter Blick, noch ein Händedruck. Dann war Horst Volkmer gegangen. „Ich Noch - v .. 8. Kapitel. Am Nachmittag de» nächsten Lage», al» Helmut Körner In seinem Arbeitszimmer saß, kam Irene zu ihm. Eie sagte ihm ruhig, in stiller Entschlossenheit, daß sie nicht länger an seiner Seite leben könne und wolle und daß er sie freigeben müsse. Gr war zuerst fassungSlo», wollte thr ntcht glauben, daß e» ihr ernst sei mit ihrer Worten. Aber ihrer selsen festen Entschlossenheit mußte er endlich Glauben schenken. Gr schien verzweifelt. Dann klagte er sich an, sie nicht bester behütet, sie zuviel allein gelosten zu haben. „Ja, ich hab« dich ver- nachläistgt in der letzten Zett, e» ist wahr, Irene. Ich sehe meine Schuld ein. Ich bin meinen Zerstreuungen nachgegangen und habe dich allein gelosten. Aber e» soll bester werden in Zukunft, -ich schwöre «» dir l Dn sollst nicht wieder Grund haben, über mich zu klagen." Sie sagt«: „Da» ist e» ja nicht, Helmut. Nicht, weil bu mich in der letzten Zeit — wie so oft früher schon — allein gelosten hast, will ich von dir. Ich will unsere Ehe, die nie eine wirkliche war, jetzt endlich lösen." „Warum aber, warum nur?" „Weil die Zeit dazu nun endlich gekommen ist." Gr verstand sie nicht, wurde heilig, brauste auf. Da sagte sie still: „Ich wollte in Freundschaft und Frieden von dir scheiden, aber wenn du e» so nicht willst, dann muß ich eben ohne det»en Willen von dir gehen. Denn gehen . werde icht" _ *i p « ., „DaS ist ja Wahnsinn, Wahnsinn! Ich brauche dich zu meinem Leben Irene, ick brauche dich!" „Du hast daS Gegenteil bewiesen, du hast gezeigt, daß auch andere Frauen in deinem Leben eine Nolle spielen." „Ab« da wußte ich dich in meinem Dasein! Da hatte ich dich l Und bin ich nicht immer nach kurz« Zeit zu dir zurückgekehrt, reuig und voller Liebe für dich? Ich bin nun einmal eine leicht entflammte Natur, aber da» HÄ mit dir doch nicht» zu tun. Du warst immer die beste für mich, die Frau, ohne die ich nicht sein kann." „Du wirst e» jetzt leinen, ohne mich zu sein. Und wenn eS selbst wahr wäre, daß du mich brauchst, so kam ich /doch keine Rücksicht mehr darauf nehmen l Ich will jetzt cm mich denken. Will mein eigene» Leben leben, will meinen Anteil am Glück, endlich, endlich!" Sie stand vor ihm, schön, stolz und entschlossen. Sie entflammte den Mann auf» neue, berauschte rhn. Be gehrenswerter als je zuvor «schien sie ihm, wert eine» neuen Kampfes und Siege». „So warst du nie glücklich an mein« Sette, Irene?" Ein Blick abgründigen Schmerze» traf ihn. „Haft da vergessen, wie ich dein Weib wurde und warum?" „Ja, ich vergaß e»! Und habe ich nicht alle» getan, dir da» Leben schön zu gestalten?" „Du hast e» versucht, am deine Art, dte egoistisch genug war, Helmut! Wenn etwas andere» dich lachte- ließest du mich beiseite liegen, wenn du genug hattest von anderen Zerstreuungen, dann kamst du zu mir «rrück. Dann war ich wieder gut genug. Oh laß, laß deine Worte. Du kannst an der Vergangenheit nicht» ändern, klmnst ntcht au»löschen, daß du mich einst gezwungen, mä dW niedrigsten Mitteln gezwungen, deine Wünsche zu erfWstm. So etwa» kann nicht vergessen werden!" .So hast du imm« daran gedacht? Haft mit -aß im Herzen neben mir gelebt die ganze« Jahre I Und ich ahnte es nicht?"
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