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L ZchWß Lek..«d»eff«r GlbMUtpreffe «lasewitz ALg. Deutsche LredUauBalt, «laseUttA PostscheSAoutor Nr. S17 DroMe» Blasen» itz Freitag, 22. Oktober 1920 Tageszeitung Diese* Blatt eathLlt die a»tliche« BeLa»»t»ach«»ge« der AlutsbauLtmannsckaiten Dre*de«-Ältit. «ad Dre*de«-Re«ft., de* «»t^ericht* Dresden, der Saperiateadeatar Dre*de« H. ded Ferstreatsnats Dresdea» s^ed«GemeindenB2s«vitz.L»sch»^Werßer Hirsch,Rochwitz,Bühlau,Weitzig.SchSNfeld,Wachwitz,«iederpaWfitz,Hafterwitz,PiLaitz,Dobritz,Laades-ft. Dnuk »»d «erlag: «lbgaa «achtzrackeret «ld «erlag-aaftalt Her««-- ««»er ä «... «lestuttz. / «eraatworttich fir die Lchrtftlettaag: Otta Kr. Zt»»en»e»», Da»den; für den «nieigrateil: Paal La-old. Daßde«. Anzeigen-Preis die irgespalrene Grundzeile oder deren Raun» 1- Mark, im Tertteile die Zeile 2L0 Mark, für Tabellen- uu> schwierigen Satz 50«/o Aufschlag Anzeigen Annahme für die nächste Nummer bis norm. II Uhr. Erscheint jeden Wochentag nachm.4 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis: durch die Post viertelt. 12 — einschließlich Bestellgeld; durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4.—; beiAbholunginderGeschästSstellevierteljährlichll—,monatlichL75 abermals für die Beschlagnahm« der Motoren ausgesprochen haben. Nicht zum wenigsten sollen zu diesem Beschluß des Beirats die Berichte der Elttentekomyiission aus Deutichland mitgesorocheu haben, di« hervorheben, daß der Dieselmotor fast ausschließlich für Schiffszivecke Verwendung find« und in wirtschaftlicher Hinsicht nur eine gering« Bedeutung hab«. M Die Botschafterkonferenz, die sich in der nächsten Woche gleich falls mit der Frage der Auslieferung der deutschen Diesel motoren befaßen wird, dürft« dann «inen endgültigen Be schluß fasten, der, wie der „TempS" sagt, wohl nur ein« Be tätigung d'S Urteils des militärischen Beirats darstellen wird. Sine offiziei e Erklärung z>« -«»Ische» Eigentum in Italie» Rom, 20. Oktober. Die Abendblätter veröffentlichen eine von der Komm.ssion für das Eigenttun el>emals feind licher Staatsangehöriger inspirierte Mitteilung, die di« An klagen des „Temps" »»egen der angeblichen Verschleppungs taktik bei der Rückgabe deutschen Eigentums zurückrveist und erklärt, die Negierutig gäbe alle Ätorkehrungen getrosfeu, um die vom Vttmsterrat beschlossenen generellen Dtaßnahmen zu gunsten des deutschen Kleineigentums schnellstmöglich durchzu führen. Alles übrige Vermögen der Deutschen in Italien müsse aber natürlich un!^ Sequester verbleiben, da es die einzige greifbare Bürgschaft ,2r di« Deutschland durch den Versailler 4*ertrag auserlegtcn Verpflichtungen bilde. Kein« Rückvirkvng des englischen Bergarbeiterftreiks ans Deutschland. Haag, 20. Oktober. Der Bochumer Vertreter des „Nieuwe Eourr." hatte ein« Unterredung mit dem soeben aus England zurückgekehrten Bergarbeiterführer Hue. Dieser er klärte, er glaube nicht, daß der Streik der englischen Bergleute ein« unmittelbare Rückwirkung auf die Haltung der deutschen Bergarbeiter haben werde. Er habe die Ueberzeuguug ge wonnen, daß in englischem Arbeiterkreffe» «in z»«fittve» Be streben nach einer Regelung vorhanden sei, di« der Wieder herstellung des Friedens diene. Ueber die deutsche» Kohlen lieferungen an Holland sagte er, er sei überzeugt, daß die Leistungen Surchgeführt werden würden. Man habe in Deutschland den festes Willen, die Verpflichtungen gegen Hol land zu erfüllen. " > Polen ist erstaunt. London, 20. Oktober. Die „Times" erfährt aus gut unterrichteter Quelle, daß die polnische Regierung als Ant wort auf die Note Frankreichs und England» in der Ange legenheit der Besetzung Wilnas erklärt lmbe, sie sei erstaunt, daß Frankreich und England «der Ansicht feien, die Stadt Wilna müsse in den Besitz Litauens übergehen Eine der artige Entscheidung würde zu neuen Konflikten und zu Er hebungen im polnischen Heere führen. Die polnische Regie rung richte deshalb einen dringlichen Appell an di« Alliierten, der Wiederaufrichtung Polens keine Hindernisse zu bereiten. Polnischer Vertrag mit «draugel. , Kown o. 20. Oktober. Die hier erscheinende Zeitung .Ftetgwa" berichtet über einen Vertrag, der in Warschau zwi schen der polnischen Regierung und Agenten Wrangels abge schlossen worden sein soll. Demzufolge soll Sawienko ermäch tigt sein, in Polen eine Freiwilligenarmee zu bilden. Ferner soll im Frühjahr eine polnische Heercsmackst sich gegen Mos kau in Bewegung setzen. Polen soll nach der Niederwerfung des Bolschewismus unter a»rdercm Baranowitschi, Dünaburg, Liban und Memel erhalten. Dost des griechischen Königs. Basel, 21. Oktober. Der Radio-Telegraphenstation des im Hafen von Brindisi vor Anker liegenden griechischen Dampfers „Artemis" wurde am Dienstag abend von Athen durch ein drahtloses Telegramm der Tod des Königs der Hel lenen Alexander gemeldet. Dir Regierung wartet jedoch mir der Bekanntgabe der Todesnachricht, bis Prinz Paul sich ent schlossen habe, die Thronfolge zu übernehmen. Auf der grie chischen Gesandtschaft in Parts hatte man bis gestern vormit tag keine Bestätigung. Protest der Schweizer. Die „Neue Züricher Ztg." und die „Züricher Post" er- heben übereinstimmend den schärfsten Widerspruch dagegen, daß der Lausanner Professor Rbercier auf dem Mailänder Kongreß der Völkerbundsvereinigungen gegen die sofortige Zulassung Deutschlands gestimmt hab«. Die «Neue Züricher Zeitung" führt auS: Diese Nachricht wird man nicht nur in -er deutschen Schweiz Nist peinlichstem Erstaunen vernehmen. Wir 'hatten erwartet, den schweizerischen Vertreter auf der Sette Italiens, Englands, Schwedens und Norwegens zu fin den, die für die Zulassung gestimmt haben. Die gewaltige Mehrheit des schweizerischen Volkes will, dessen sind wir sicher, nachdem die Schiveiz einmal dem Völkerbünde beigetreteu ist, einen umfassenden Bölkerturnd, der uns allein von dem un glücklichen Bündnissystem zu befreien vermag. Wir bedauern, daß der schweizerische Delegierte sich von Gefühlen hat leiten lassen, die nicht die unseren find. Beide Blätter betonen, daß es sich bei der Stimmabgabe Merciers nicht um eine amtliche Kundgebung der schweizerischen Meinung gehandelt habe. Bo« englische» KohleuarbeUerstreik. London, 20. Oktober. Di« Kohlenversorgung ist ganz unter di« Kontrolle der Regierung gestellt worden. I» der Industrie von Südivales sind 80 Prozent der Arbeiter ar beitslos. Die Regierung hat verfügt, daß die ausfahrenden Schiffe für acht Tage Kohlenvorräte mit an Bord nehmen -Ülsen. Die Fabriken müssen den Kohlenbcdarf um 50 Pro zent reduzieren. In Sheffield feiern 85000 Arbeiter, in Voansea werbe« am Sonnabend 100000 Mann arbeit-los sein. Fm Tvae-Gebiet äffK« 20 000 Mann, in Durham 10000 Mann und tm Bezirk Glasgow werben in Kürze alle Stahl werke. Meßerete« und Metalfabriken wegen Kohle«mangel» feiern. , - ' Sächsische Nachrichten. Mitteilung«^ auS unserm Leserkreise über örtliche Vorkommnisse sind uns stets willkommen und werden honoriert. * Das Wirtschaftsministerin«, Abteilung für Handel und Gewerbe, teilt in. der „Sachs. Staatsztg." mit, daß zur Feststellung -er Entschädigungen für die auf Grund des Artikels 297 f des Frie-ensvertrageS zu cuteignendcn Gegenstände vom 31. Juli 1920 bei den ttroishauptwannfchas- ten Bautzen, Leipzig, Dresden, Chemnitz und Zwickau Entschädigungsbehörden eingerichtet worden sind. ' Der Ueherwachungsausschnß im Bezirk der Kreishauptmannschaft Dresden besprach Mittwoch mittag die schwierige Lage der Kartoffel Versorgung. Bors Schumann erklärte, daß die getroffenen Vereinbarungen zwischen Ver brauchern und Erzeugern ministeriell als rechtsverbindlich anerkannt seien und daß auf Einhaltung der Preise streng zu achten sei. In der Aussprache wurde allgemein über die herr schende Not Klage geführt, und man war der Ueberzeuguug, daß die freie Wirtschaft darau schul- sei. Da» Recht «l«er Beschlagnahme der Kartoffeln stehe bei den Erzeugern zu, die absichtlich Kartoffeln zurückhalten, um höhere Preise zu er, zielen, außerdem müßte die Handelsgenehmigung der Händ ler geprüft werden. — Auch über die Preistreiberei im Kletsch handel ward Klage geführt. Wucher müsse sofort zur Anzeige gebracht worden und den Mitgliedern legte der Vorsitzende nahe, Preise und Biehmarkte zu überwachen. Zuletzt besprach man nrch kurz die Erfassung von tÄetreide und Milch. * DaS Finanzamt Dresden-A.1 schreibt uns: Da wahrzunehmen gewesen ist, daß der Verbrauch an Ein- kommensteuerinarken zu 10 und 50 Pf. auffallend groß ist, weifen die Finanzämter in Dresden darauf hin, daß der ein zubehaltende Betrag bet Lohnzahlungen für eine Boche ober für einen längeren Zeitraum auf volle Mark nach unten ab- zurunden ist. 2H der Bestimmungen de» Reichsftnauz Ministers vom 28. Juli 1S21H Rcichszentralblatt S. 1337.j, * Das S ri egSabwick l u ngS- H«up t am t in Berlin hat zum Zlveckc der Rückführung von zurückgelassene« Gepäck und Nachlaß ehemaliger srcni unsicher und belgischer Kriegs- und Zivtlgefangener folgendes verfügt: Um eine rest lose Erfassung und Rückführung des sämtlichen noch in Deutsche land befindlichen Gepäcks einschließlich der Nachlässe fnn»-v- sischer und belgischer Gefangener durchzuführen, werben die ehemaligen Arbeitgeber von solchen Gefangenen aufgefvrdert ettva noch in ihren Hän-ep befindliches Eigentum der Ge fangenen dem Kriegsgefangenenlager Bautzen t. Sa. unter genauer Angabe des einstige« EtgeptümerS und -er Ge- sanacnen-Nummer, Name uH Lagerzugehörigkeit zum Zwecke der Wetterführung an das Zentralwochweisamt für Krieger Verluste und Kriegergräber, Abteilung », Zentralstelle für -lachlaßsache» abzuseuden. * JmHeuttgen a«t sich« » Teil deftabeu^ch ve London, 20. Oktober. Die Vertreter von 25000 Ar beitern der Londoner Verkehrsunternehmungen beschlossen, allgemein einen Mindcstwvchcnlvhn von 4 Pfund 7 Schilling zu fordern. Den Berkehrsgesellschaften ist bereits die Streik ankündigung mit Befristung für den 23. Oktober zugegangen. Haag, 20. Oktober. „Piauchestcr (Guardian" meldet, daß die streikenden Bergarbeiter in Südwales revoluttouäre De- monstrativnszüge veranstaltet haben. Die Arbeiter seien mit Waffen versehen gewesen. Als die Polizei eingrifs, kam es zu einem Feuerkampf, und es soll auf beiden Seiten Tote und Verwundete gegeben haben London, 20. Oktober Die Exekutive der Bergarbeiter organisation von L-üdwales faßte in einer Konferenz in Ear- »tfssden Beschluß, Laß, wenn nicht der Streik am 30. Oktober »«endet sei. der Bergarbeiterverband von tvkoßbrikannie« er- ücht werden solle, eine Nationalkonserenz einzuberusen, zu »em Zwecke, in Erwägungen darüber einzutrereu, ob nicht aus den Gruben aller Kobtengebiete zurückzuziehen seien. Sollten die Bergarbeiter diese Androhung wahrmache», so müßte das zu einer Katastrophe im Bergbau führen, da dir Bergwerke in kurzer Zeit überschwemmt sein würden. — Die Vertreter der Bergarbeiter im Nnterhause sprachen sich ent täuscht darüber aus, daß die Regierung nach wie vor daran sesthalte. daß jede Lohnerhöhung von -er Steigerung -er Produktion abhängig gemacht iverden solle. Der Vorsitzende des Verbandes der schottischen Bergleute faßte feine Ansicht dahin zusammen, daß di« unveränderte Stellung der Regie ruug, die Bergarbeiter in ihrem Entschlüsse zum Durchhatten nur bestärken werde Der S^ertrettr mm Südwakes erklärte. Um aus der schwierigen Lage t,era»Szurommen, gebe eS nur einen Weg: Die Regierung müsse die Lohnforderungen der -iergleute bewilligen und darauf vertrauen, daß nach de» ge gebens» Versprechungen die Bergleute in Verbindung mit d«:L Grubenbesitzern Maßnahmen treffen würden, um die Für dernng so »»«1 wie möglich zu steigern. Zürich. 20. Oktober Äe „Morning Post" berichte», daß das englische Kriegsministerium infolge des Bergarbettek- ktreiks und der Gefahr der Ausdehnung'des Ausstandes sämt liche ^Beurlaubungen der Terrttvtiatarmee and -er Mariae ausgehoben habe In den britischen «Garnison- und Hafen städten werden die Truppen alarmbereit gehalten. Paris, 20. Oktober. Nach einer Blättermeldu»g aus London find für die Dauer des Kohlcnarbeiterstretks alle Pferderennen mit Ausnahme derjenigen in Irland verboten worden. »ESMWSSSSSSSSSSSSSSSSSSMSMSSMWwMWSSwMMM»^» . Der Reich*fi»anz«i«1ster a. D. Herr Erzberger hat offenbar die Absicht, nachdem, wie er annimmt, über seinen Prozeß im Frühjahr dieses Jahres wisdel einigermaßen Gras gewachsen ist, in Berlin das poli tische Stehaufmännchen zu spidlen. Er hat seit einiger Zeit seinen Wohnsitz in die Reichshauptstadt verlegt und soll, wie eS heißt, seine Freunde in den Ministerien häufig aufsuchen, angeblich in Ser Absicht, ein neues politisches Betätigungsfeld vorzuberetten. Daß daran etwas Wahres ist, geht schon aus der auch von uns kürzlich mitgeteilten Nachricht hervor, -aß Herr Erzberger sich noch im Lause dieses Sommers eifrig darum bemüht hat, den O^esandtschaftspvsten in Madrid zu er halten. Dieser Tage ist Herr Erzberger mit einer verdäch tigen Amvandlung von Großmut wieder in den Brennpunkt des Interesses getreten, indem er seinen, im vorigen Jahr gegen den damaligen Hauptschristleiter der „Deutschen Zei tung", Dr. Bülck, lvegekl Beleidigung erhobenen Strafantrag zurückgezogen hat, nachdem der damit im Zusammenlmvq stehende Kall Mannheim durch das Gericht erledigt worden ist. 'Herr Erzberqcr ließ durch die zentrumspolitische Korrespon denz die Zurückziehung der Klage damit begründen, daß er reinen Anlaß zu einem neuen politischen SensationSprozev geben wolle un- daß -ie strafreckstlichen und prozessialen Be stimmungen kein« Gewähr für sachliche Erledigung von Ehren rettungen beleidigter Persönlichkeiten böten. Die großmütige Anwandlung des Herrn Erzberger dürste indessen der Absicht entsprungen sein, seine politische Unzuverläßlichkcit nicht wie der aufs neue vor aller Welt erhärten zu lassen, wo er jetzt wieder daran denkt, im politischen Leben hcrvorzutreten. Was »eine Kritik an den strafrechtlichen Bestimmungen betrisst, so hat er doch deren Sachlichkeit in dem Fak Mannheim durch aus anerkannt, ivv das Gericht zn einer Verurteilung des Angeklagten gelangte. Der Angeklagte und seipe Berteidi- grulg haten sich im vorigen Jahre erbötig gemacht, den Wahr heitsbeweis dafür Mrzutreten, daß Herr Trzbekger u a bei der Einbringung der KriedenSrcsoln'tion vom Jahre 1917 politisch unsauber gelmndelt, daß er gegen -en Wunsch des damaligen Reichskanzlers unter wissentlich falscher Berufung auf denselben seine Fraktion gegen -ie Krtegssteuerprojekte Dr, Helfferuhs alarmiert habe und daß die ganzen Behaup- iturqen Erzbergers, wie er sie bezüglich der angeblichen Friedensschritte des Vatikans in feiner Rede vom 25. Juli >Sl9 ausgestellt habe, mit der Wahrheit im schroffen Wider spruch stünden. Durch-ie Zurückziehung seiner Beleidigungs klage hat Herr Erzberger diese offenbar für ihn sehr un angenehme Beweiserhebung unmöglich zu machen gesucht. Er dürfte damit aber kein Glück haben, denn Dr. Bülck hat die in diesen Beweisanträgen enthaltenen Beschuldigungen, sowie euch die über falsche Steuererklärungen und metnetdltche Aus lagen Herrn ErzbergerS in dem Prozeß gegen Helfferich aus drücklich neuerdings in aller Oeffentlichkeit erhoben, um Herrn Erzberger (Gelegenheit zur Wiederaufnahme seines Strafantrags zu geben. Wenn Herr Erzbergcr tatsächlich -versuchen sollte, politisch wieder in die Höhe zu kommen, so , muß ihm zwecks Reinhaltung der politischen Moral von vorn herein jede Möglichkeit dazu genommen werden. Das Schick sal -es deutschen Volkes darf in keiner Weise von der Unzu verlässigkeit und Unwahrhafttgkeit dieses notorischen Rcichs- verderberS noch einmal abhängig gemacht werden. Eine wei tere ausgezeichnete Beleuchtung für die Unzuverlässigkeit Erz bergers bieten -ie Veröffentlichungen, die dieser gegen den «l-emaligen Unterstaatssekretär von Falkenhauscn in bezug aus die Verwaltung des dermaligeu Operationsgebietes Li tauen -er „Kreuzzeitung" übergeben hat^ Diese sollte eine Widerlegung einer von Falkenhauscn in der ,^kreuzzeitung" ultternommenen Rechtfertigung bedeuten, die dieser gegenüber Vcvdächttgimgen Erzbergers in seinen „Erinnerungen" seiner iÄeschäftSfüßrung gegenüber erhoben hatte. Zu dieser Be richtigung Erzbergers in der „Krcuzzeitung" stellt Herr von Falkenhausen zn gleicher Zeit fest, daß die von Erzberger er hobenen Vorwürfe keineswegs stichhaltig sind, daß Erzberger in der litauischen Angelegenheit außerordentlich leichtfertig ge handelt hat und daß -ie Amtsenthebung Falkenhauscns keines falls auf die Forderung Erzbergers selbst zurückging. Erz- berger hat sich jüngst von der Obersten Heeresleitung erst be scheinige» lassen müssen, daß verschiedene Mitteilungen in sei nen „Erinnerungen" die Wahrheit entstellten; auch diese neuerliche Entlarvung seiner Unzuverläßlichkeit und bös artigen Verdrehungskunst legt mit eindringlicher Deutlichkeit die Gefährlichkeit dieses Parlamentariers un- Politikers dar und ist eine beredte Warnung für die Oeffentlichkeit, sich von -en Schlichen und btedermänntschcn Anwandlungen dieses v Manne» nicht gefangennehmen zu lassen. Politische Nachrichten. Das Reichsuotopfer. Be rlin, 20. Oktober. Wie verlautet, hat sich das ReichS- kabinett in der letzten Zett abermals mit der Frage des ReichsnotopferS beschäftigt und einmütig veschlofien. den ver schiede nslichen Wünschen »ach Aufhebung dieses Gesetzes nicht nachzugeben, sonder«, um -ie Zunahme -er Inflation »u bremse» und dem »Reiche so rasch wie möglich rveitere Ein nahmen zu beschaffen, im (Hegenteil -ie alsbaldige 'Emtrich- rung eine» Teiles de» RetchsnvtopferS zur Pflicht zu machen. Ueber die Höhe dieses Anteiles »«- die istchlungSfrist sind endgültig« Beschlüsse vom Kabinett noch nicht gefaßt worden, r— Die Frage eip«r Zwangsanlethe ist zunächst zurückgestellt ^vorde». Die Diesel«»t»re«. Wie -er „TempS" beachtet, hat sich ber militärische Bei- rat der Bvlictzasterkonftrenz mit der Frage der Ablieferung der deutsche« DKseiaotere« beschäftigt. Di« Proteste Deuisch- Ut»ds Wurde» habet t« Erwäg»«« gezoge», doch so» sich -er betrat, de« „Tearpt" »«folge. «» militärische« Grll»de»