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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 12.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192009124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19200912
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19200912
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- enth. Beil.: Amtliche Fremden- und Kurliste, Nr. 37
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-12
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
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rr. ZghrgW Nr. 212 r- SälHWohe mWW-GvMlTe ^r^prech-Anschlatz: Amt Dresden Nr. 3LL07 v«r «onto: ALg. Deutsche Creditaustalt, Blasewltz 2-l.-Adresser Elbgaupresie Biasewtq 0 ZA Postscheck Kouto: Nr. 517 DreSde« Dieses Blatt enthält die amtliche« Bekanntmachnuge« der Amtshauptmannschaften Dresden-Ältst, und Dresden-Nerrst., des Amtsgerichts Dresden, der Superintendentur Dresden II, des Forstrentamts Dresden, sowie der Gemeinden Blasewitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Rvchwitz, Bühlau, Weitzig,Schönseld, Wachwitz, Niederpoyritz.Hosterwitz, Pillnitz, Dobritz,Laubegast. Truck m»d Brrlag: Elbyau Buchdruckcrei und Verlagsanstalt Hermann Beyer L 6o., Blasewitz. / Beraniwortlich sür die Lchristleicuuft: Otto Fr. Zimmermann. Dresden; fiir den Anieizentetl: Paul Leopold. Dresden. Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag. Lczuqsvreis: durch die Post vierteij. 12.— einschließlich Bestellgeld; durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4 —; beiAbholung in derGeschäftsstelle vierteljäkrlichl 1.—, monat lich 3.75 SSSSSSSSSS»SSSSSSSS«WS«W«zSM«VW>«»MW«SSS? Die Politik der verflossenen Woche. In Obcrschlcsieu will leider noch immer die Ruhe nicht cinireten, da die Polen mit ihren Machenschaften sich diese wertvolle, für Deutschlands Wirtschaftsleben vollständig un entbehrliche Provinz ohne Abstimmung, welche durch den Ber failler Frieden garantiert ist, anzueignen versuchen. Tie Polen wissen ganz genau, daß sie bei einer Abstimmung ein ebensolches Fiasko erleiden werden, als wie damals in Ost mrcutzen. Leider stehen die Franzosen, welche zum Schutze der Bevölkerung und um eine einwandfreie Abstimmung durch führen zu können, nach Oberschlesien Truppen schirrten, voll- siändig auf Leite der Polen, welche z. Z. wieder einmal an den bei ihnen ost wiederkehrenden Größenwahn leiden. Weder die Polen noch die Franzosen stören sich au -en Para graphen des Beriailler Vertrages, es sind gleiche Bruder, gleiche Kappen. Alte beide haben uur den vollständigen Ruin Deutschlands im Auge. Es war deshalb leicht begreiflich, das; die deutsche Bevölkerung Obevschlcsiens vvn einer Unruhe befallen wurde, welche zu Ausschreitungen führen mutzte. Die größte Erbitterung richtete sich selbstverständlich gegen Sie „Beschützer der vberschlcsischen Bevölkerung«", die Fran^ zosen, und bekanntlich kam es in Breslau zu Tumulten, bei welchen das französische Konsulat zerstört wurde. Wir brau chen nicht näher -daraus eingehen, da die bedauernswerten Vorfälle uoch in frischer Erinnerung sind. Frankreich stellte gleich darauf die ebenfalls bekannte Sühneforderung und nach ragelangcn Beratungen des Reichskabinetts mußte der Außenminister Simon den Kanvssagang zum französischen Botschafter in Berlin antreten. Es mag ihm sehr schwer ge worden, sein, denn er mutzte mit seiner Person und seinem guten Namen die Folgen der llnterschreibuna des Versailler Vertrages decken, Folgen, weiche nur eine unheilvolle Politik des kleinen (Gernegroß Erzberger gezeitigt. Tie Erklärung, die der Autzennnnister Simens auf der französischen Botschaft abgegeben hat, bedeutet eine vorbehaltlose und vollständige Annahme der von Frankreich gestellten Sühnefvrderung und eine neue unerhörte Demütigung Deutschlands. In der Note vom 30. August waren „sofortige disziplinarische Maßregeln" gegen den Hauptmann von Arnim wegen des Vorfalls aus dem Pariser Platz gefordert; bet dem Sühnegange des Herrn Simons ist sestgestellt, datz Deutschland alle Forderungen Frankreichs, also auch die auf di.esen Fall bezügliche, ange nommen hat. Mithin ist die „Versetzung" des Hauptmanns von Arnim, von der in den vorigen Tagen die Presse benach richtigt worden ist, in Wahrheit eine disziplinarische Mav- regel'nia dieses On»ziers, dem nach den eigenen Erklärungen der Negierung ein Bcrnhulden nicht nachgewiesen > . Wich tiger noch und niederschmetternder für Dcnkschland ist die Erklärung der deutschen Negierung, daß sie „alle Zwischen- sälle bcdaure, deren Opfer französische Vertreter oder Staats angehörige geworden sind". Ohne Rückhalt ist damit die Note vom 30. August angenommen In ihr war bekanntlich be hauptet, Frankreich wünsche zwar mit der deutschen Regie- inn.« friedliche Beziehungen zu unterhalten, aber eine lange Reihe feindseliger Kundgebungen und Angriffe gegen ihre «zivilen und militärischen Vertreter in Deutschland zeige, datz es gewisse Elemente auf Herausforderungen abgesehen heit ren, zu denen das regelmäßige Ausbleiben einer Bestrafung geradezu ermutige^ dieser unerträgliche Zustand werde sich von Tag zu Taa« verschlimmern, wenn die deutsche Negierung nicht durch deutliche Mißbilligung und deutliche Strafen zeige, daß sie dem ein Ende setzen wolle. „In diesem Sinne" solle das deutsche Bedauern ausgesprochen werden, und in diesem . Sinne Hal Herr Simons ohne Borvehalt seine Erklärung ab gegeben, den von Frankreich behaupteten Sachverhalt also ,;n-estanden, obwohl dieser Sachverhalt unwahr ist. Es trifft »richt zu, daß Frankreich in seiner Negierung und in »einen in Deutschland befindlichen Vertretungen nur den Willen zum Frieden gezeigt, und daß nur deutsche Agitation die Schuld an den vvrgekommenen Zwischenfällen getragen hat. Das Gegenteil ist wahr. Das Verhalten der französischen Negie ¬ rung bei den diplomatischen Verhandlungen, ihre einseitige Stellungnahme zugunsten Polens in den preußischen Abstim mungsgebieten und in Oberschlesien, das Verhalten, das ihre koininissioiisinrtglieder im unbesetzten Deutschland in zahl reichen Fällen an den Tag gelegt haben, die unerhörten Taten ,« farbiger und weißer Franzosen in den besetzten Gebieten haben klar gezeigt, datz es Frankreich nicht um den Frieden mit Deutschland, sondern um Anlässe zu neuen Feindseligkei- t ten zu tun ist, und haben die deutsche Bevölkerung aufs I schwerste vcrletzt und gereizt. Die vvn Herrn Simons abge- » , gebcne Erklärung bedeutet also ein unwahres, einseitiges > Schuldbekenntnis Deutschlands, ebenso schmählich wie das- jenige im Versailler Vertrags Sie ist im diplomatischen Ber- X^"dehr auch deshalb ein unerhörter Vorgang, weil sic sich auf »7 eine ganz unbestimmte Zahl vqn Fällen bezieht; nach ihrem > Wortlaut und als Erfüllung der französischen Forderung vom :«>. August bezieht sich die Erklärung des Bedauerns der . deutschen Regierung auch auf solche farbigen und weißen Franzosen, welche die Zwischenfälle, denen sie etwa zum Opfer gefallen sind, durch noch so schweres eigenes Verschulden, wie . Angriffe auf deutsche Frauen, hcrbeigeführt haben. Das er ¬ öffnet den Franzosen di« Aussicht, auch in der Folge ihr ge walttätiges Auftreten in Deirtschland ohne Sühne fortsehen zu können. »—MW«» Italien a« Scheidewege. Die italienische Krise ist noch nicht beseitigt, man kann j sogar etne teilweise Verschärfung der kritischen Lage verzeich nen. Allerdings werden voraussichtlich di« Arbeiter nicht als l Sieger aus diesem Kampfe hervorgehen, denn sie sehen selbst ihre organisatorische und technische Unfähigkeit ein, die besetz- ten Werke weiter zu betreiben. AuS diesem Grunde denkt man iu Regterungökretsen schon wieder optimistischer über die Lage. Es liegen folgende Nachrichten vor: Blasewitz Sonntag, 12. September 1920. Anzeigen-Preis: die Ogespaktene Grunozeile oder deren Raum 1.— Mark, im Textteile die Feite 2.50 Mark, sür Tabellen- und schwierigen Satz 5Ö°/o Aufschlag. Anzeigen-Annahme sür die nächste Nummer bis vorm. 11 Uhr. Basel, 10. September. Der „Eorriere della Sera" mel det: Zu Mailand, Genua und Turin haben sich die Trans portarbeiter, Sie Eisenbahner und die Hasenarbeiter gruuö- säylich mit den Metallarbeitern solidarisch erklärt. Wegen die ser Perschärsuug wird die Kammer, wie verlautet, zu einer außerordentlichen Tagung ciuberusen. Mailand, 10. September. In Mailand treten heute die sozialistischen Abgeordneten zu einer Versammlung zu sammen, um zur Metallarbeiterbewcgung Stellung zu neh men, und übermorgen versammeln sich zum gleichen ^swectc im großen Rathaussaal in Mailand die Vertreter der ge samten linkSorgauisierteu Arbeitcrschast Italiens einschließ lich der Gewerkichasten, über 109 Arbeiterfamilie»-», National verbände der Eisenbahner, Seeleute, Post-, Telegraphen- und sonstige Staatsbeamte. Die Spannung über den AnSgang dieser Versammlung, von, dein eine Verständigung oder un absehbare Verwicklungen abhängen, ist außerordentlich. Von beiden Seiten rüstet mau mit allen Kräften. Die Ordnungs parteien erwarten alles von einer Ermanuung der Regie rnng zu energischem Handeln. Rom, 10. September. Die offiziöse „Tribnna" berichtet, daß die Vevlmudluugen zwischen den Arbeitaebern uird Ar bcitern einen günstigen Fortgang nehmen. Neber die wirt schaftliche Frage soll bereits eine Einigung erzielt sein. Es iiinß nur noch die Fo." el gcß'ndeu werden, die beide Teile befriedigt. Die „TrRuua" g'.eu'.k, drß der Konflikt am Sonn abend beigelegt sein wird. Kopenhagen, 10. September. Ter Vollzugs rot der kommunistischen Internationale, der vollkommen unter russi scher Führung steht, hat an alle Mitglieder der italienischen sozialistischen Partei und alle revolutionären Proletarier Itatiens einen Aufruf gerichtet, der zur revolutionären Er hebung ansenert. Der Aufruf schließt: Ter Entsckieidnngs- kompf nähert sich. Italien wird ein Räteland und das italie nische Proletariat wird die beste Gruppe in der internatio nalen Prvletarici Armee werden. Nom, 10. September. Ter Konflikt in der Metall industrie greift auch auf andere Erwerbszwcige über. So haben in Luni die Arbeiter die Gruben besetzt und die rote Fahne gehißt. Man rechnet mit einem ähnlichen Vorgehen in den Gruben von Toskana, Ligurien, Sardinien und Sizi lien. In den von den Arbeitern besetzten Metallwerken wird übrigens über die Verschwendung von Nohstofsen geklagt, und eine große Anzahl von Arbeitern zieht sich bereits von der Bewegung zurück, da sic mir einem Mißerfolg rechnet. N o m, 10. September. Ein Teil der italienischen Preße macht Frankreich für die jetzigen Zustände in Italien allein verantwortlich, das seinen Militarismus der ganzen Welt in Europa anfzwingen will, wogegen die Völker natürlich in Revolution kommen. Die wirtschaftliche Krise, die Italien zurzeit durchwache, sei lediglich auf die falsche alliierte Politik zurückzuführen und besonders auf Frankreichs Imperialis mus, den es im Mittelmeer ausübt, um Italien auszuschal ten. Frankreich habe seit Boulogne immer deutlicher bewie sen, daß es eine antiitalienische Politik treibe, während Ita lien bereit mar mit Frankreich zusammenzugehen, ans wirt schaftlichem Gebiete sich aber nicht mißbrauchen lasse sür Pläne des französischen Militarismus. MNWWWSSWSSS!WSS!8SMMMWWW»»Y»M»WWWWWWW»»WWWIWWW» Die neue russische Offensive. Rußland rafft sich nochmals zu einer tatkräftigen Offen sive auf. Nach den jahrelangen Kümpfen ist es direkt un begreiflich, woher die Menschenmassen kommen und erst jetzt sieht man, wie groß die Bevölkerung des einstigen Zaren reichs ist. Im polnischen Blätterwald ist es plötzlich still ge worden, die Liegesnachrichten sind verstummt, während von russischer Seite bereits ein Zurückweichen der polnischen Ar mee gemeldet wird. Es liegen nachstehende Meldungen vor: Helsingfors, 10. September. Nach einer zuver lässigen Petersburger Meldung bereitet die bolschewistische Heeresleitung mit größter Eile ihre Offensive vor. Sie hofft dadurch Polen zur Unterzeichnung eines für Rußland gün stigen Friedens zu zwingen. Ununterbrochen gehen Trup pen an die Front, und schwere Artillerie wiro herangezvgen. Auch von der Reiterei soll bei der Offensiv« in weitsstgehen- dem Maße Gebrauch gemacht werden. Rotterdam, 10. September. Wie die „Morning Post" von der polnischen Front meldet, hat eine neue russische Of fensive die letzte polnische Offensive abgelöst. Bei Brest- Litowsk sind die Polen in zwei Tagen um 15 Werst zurück gegangen. Danzig, 10. September. Zwischen Wlodowa und Eholm sind die Russen« in die polnischen Stellungen einge- Hrungen. Die Polen beginnen zu weichen. Kopenhagen, 10. «September. „Politiken" meldet aus Paris: Die Pariser Zeitungen melden, daß frische rote Truppen, die insgeheim in Galizien konzentriert worden waren, unter dem Kommando Budjennys einen plötzlichen Vorstoß unternehmen sollen. Man weitz noch nicht, ob das Ziel der roten Truppen diesmal Lemberg oder Lublin sein wird. Es sind hauptsächlich Kavalkerieiruppen, die jetzt zum Angriff Vorgehen. Die Roten stehen 50 «Kilometer von Lem- bera, entfernt üud rücken in Eilmärschen vor, da dir Pol«>u die meisten Truppen von dieser Front fortgenommen haben. Moskau, 10. September. Durch Funkspruch. In Baku fand am 2. September die erste Versammlung der Ost Völker statt. Sinowjew, Bela KHun und die Vertreter der tonnnuntstischeu Internationale des Westens nahmen an den Besprechungen teil. Zum Ehrenvorsitzenden wurde Lenin ge wählt, Ehrenmitglieder wgren u. n Trotzki und Bela KHun. Ter Vorsitzende -er Versammlung hielt «in« Rede, welche stürmische Sympathiebegeisterung kür -ie Sowjetmacht uw- Drohungen an -ic Adresse der Feind« -er Arbeiter hervorrief. * LH Politische Nachrichten. Tie Anleihe sür Deutschland. Nach Meldungen aus Paris verlautet in dortigen poii- tucnen kreiscn, dciß auf der Brüsseler Fiuauzkvnfercnz die E.igländer den serligen Entwurf der internationalen Anleihe, die Dcunchland gewährt werden soll, vorlegen werden. Die ser sicht iür die Gewährung der Anleihe eine einschränkende Bestimmung vor, wonach Ten. schlau d verpflichtet werden soll, »en Aikeihebcrrag nicht für die mit Untervilanz arbeitenden deutschen üaatlickn'n Unternehmungen, wie Eisenbahn und Post, zn verivenden; ferner sollen ganz bestimmte Bürgschaf ten verlangt werden. Deutschland kann zahlen. Paris, 10. September. Ter Völterbundrai vcrbreiret ein Memorandum über die wirtschaftliche Lage der verbünse ten Länder uns Deutschlands mit ichtagenden Beweisen, saß Deilt'chic.nd vollkommen in der Lage sei, feine Schulden zu bezahlen — tMertivürdig ist, daß wir in Deutschland vvn diesem Reichtum gar nichts wißen. Die Schristltg.s Nette Teuliche. Paris, 10. September. Die Pariser Blätter veröffent lichen eine Adresse, die die Liga der Unabhängigkeit für die Pfalz an Millerand gesandt hat. Sie lautet: Herr Präsi dent! Die Liga für die Unabkängiakeit der Pfalz ist glücklich, den Ministerpräsidenten Frankreichs, der ältesten Republik Europas, begrüßen l!i zu können Sie drückt den Wuns,, aus, daß der Besuch der Rheinlande eine Besserung der poli tischen und wirtschaftlichen Lage der Pfalz zur Folge haben wird, die vvn Deutschland verlaßen l!j und von Frankreicv verkannt ivird." Unterzeichnet war dieser Glückwunsch von Eichhorn, Engerich und Waltersdorf» — >Ein Kcmmentar zu diesem „Deutschtum" ist wohl überflüssig. Die Schriftlich» Uneinigkeit bei den Alliierten über die Entschädigung. Paris, 10. September Der belgische Ministerpräsident erklärte Journalisten, daß in der Frage der Wiedergutmachun gen zwei Standpunkte gegenwärtig im Bvrderg.un- »er Er örterungen ständen. Frankreich t>älte sich hauptsächlich an die Bestimmungen des Versailler Vertrages und ier dec An sicht, daß die WiedergutmachungSkommiision allein mit den Vertretern Deutschlands das Problem der Entschädigung m erörtern habe. Tie in Spa ausgesprochene Ansicht, daß die WiedergutmachungSsrage in einer Konferenz erörtert werden müße, an der auch Deutschland teiluehmen müße, gefalle Mil- lerand nicht Dagegen sei man in England der Ansicht, daß die Konferenz von Genf das beste Mittel sei, zu einer Lösung der Frage zu kommen. Delacroix erklärte, datz er Mill-rand einen Vcrmittlungsvorichlag gemacht habe, den der frnuzö fische Ministerpräsident annahm Die Wiese cgutiuachungs lommi'"on würde in Paris beraten und die Vertreter Deui'ch lands anhören, und die Ministerpräsidenten der alliiert, r Länder würden, am 15. Oktober 'n Gens zusammenkvmme", nm die Vorschläge der Wiedergutmachnngskojninission zu prü sen. Die würden event. darüber entscheiden, ob deutsche Ver trete» zu der Konferenz von Genf berufen werden sollen. Dieser Vermittlirngsvorichlag werde Millerand, Lloyd George und Giolitti übermittelt, und es sei zu hoffen, daß diese sich einverstanden erklären würden. - Laut „Morning Post" hat Frankreich auf die Tagesordnung sür Genf außer der Wie dergutmachung auch die Entwaffnung und die Verurteilung der „schuldigen" Deutschen von neuem gesetzt. Frankreich und die Kleine Entente. Paris, in. September. Der rumänische Ministerpräsi dent Take Ionescu erklärte einem Vertreter des „Excelsivr" über die kleine Entente, diese werde die Tschechoslowakei, Südslawien. Rumänien. Griechenland und Polen umfassen mit insgesamt 8i> Millionen Einwohnern, die zehn Millionen Soldaten ausstellen könnten. Die Grundlage dieser Kleinen Entente seien zwischen ihm und Venizelos schon im Winter 1918 sestgclegt worden. Sic sei sür Frankreich von höchster Bedeutung, da Frankreich im Falle eines Krieges auf keinen Bundesgenoöcn rechnen könne. — And»V Tardieu beschäftigt sich im „Petit Parisien" mit den Bestrebungen französischer kreise, zuungunsten der kleinen Alliierten und zugunsten der besiegten llmwrn einzuschrciten. Die französische Politik dürfe nicht darin bestehen, in Zentraleuropa jene Mächte abzustotzen, die zum Siege Frankreichs bcigetragen hätten. Die öster reichisch ungarische Monarchie sei nicht infolge des Friedens vertrages von St. Germain und Trianon ausgelöst worden, sondern infolge der Kriegsereignisse von 1917/18. Man brauche zivar gegen die besiegten Oesterreicher und Ungarn nicht grau sam -orzugehcn, und wenn sie Frankreichs Hilfe brauchten, könnte man sie ihnen gewähren, aber niemals dürfe Frank reich eine Politik mitmachen, wie die des Admirals Hvrtbn, die darauf hinauöläuft, die Habsburger in Oesterreich wieder einzusetzen. Frühere Anberaumung der Abstimmung in Oberfchtesie«? Genf, 10. September. Der „Matin", das „Echo de Paris" und das „Journal" schreiben erneut von einer bevor- stelienden Abstimmung in Oberschlesien, sobald die Entwasf, nung der Aufständischen durchgeführt sei. Laut „Humanit,-" haben die sozialistischen Kammerdeputiertcn Millerand eine Vorstellung auf baldige Anberaumung der Volksabstimmung in Oberschlesien gemacht. Die Entschädigung sür Breslau. Berlin, 11. «September. Der französische Botschafter in Berlin hat, wie Harms meldet, einen Scheck von 100 000 Frau ken als Entschädigung für die Brbslaner Zwischenfälle er halten. Die »ergarbeiterkrise in England , London, 10. September, Die Konferenz zwischen Sir Robert Herne, dem Vorsitzenden des Handelsparlaments, und dem Vollzugsausschuß der Grubenarbeiter verlief ergebnislos. Herne betonte nochmal», daß die Regierung entfchlofsen fei»
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