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— ' ' ' - -' -' '' ' " V-«ß»»«ch-»r «»t DreSd«« Rr. 31307 Ä N11 9 I ü 11 Lei--. M^»-r Sr»tz«q»»e«e für die Amtshauptrnannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, das Amtsgericht Dresden für die Superintendentur Dresden !!, das Forstrentamt Dresden «nd für die Gemeindm: Vlasewitz, Weitzer Hirsch, Laudegast, Dobritz, Wachwitz, Sttederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönst^ Publikatiorrs-Organ und Lokalanzeiger für Loschwitz, Nochwitz, Bühlau, die Lötznitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna unh -Tolkewitz -- Dem» «n» chklk-a«u»«M» «»"*"«»» Lo. Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Lüg. s Bezugspreis durch die Post viertcli. 12.— einschließlich Bestellgeld;I durch Boten frei ins Laus vierteljährlich 12.—, monatlich 4—1 bei Abholung in oer Äesrhciftsstl-lle vierteliobrl'chl 1.— :z. > Blakewttz Sonntag, 18. Juli 1920. Anzeigen-Prets: die 6 gespaltene Grunsze»le oder deren Raum 1— Mark, in, Textteile die Zeile 2L0 Mark, für Tabellen- unk schwierigen Satz 50°/o Ausschlag Anzeigen-Annahme Mr die nächste Nnmmer bi» vorn». 11 Uhr. Die Politik der verfloffenen Woche. Die Sparr Konferenz hat in der ganzen Woche die Ge müter bewegt. Mit zähem Widerstand hat die deutsche Dele gation «egen die maßlosen Forderungen der Entente, beson ders Frankreichs, angekämpft und. mußte schließlich in der UkoHlemfrage nachgeben. Es war die Fortsetzung der Gewalt politik von Versailles. Di« Entente beharrt auf ihrem Her renstandpunkt, sie sind die Sieger — aber nur durch die Hungerpeitsche, nicht durch die Waffen — und der Besiegte hat einfach die Bedingungen anzunehmcn. Daß sie von den Phantast ezahlen s13^ Millionen Tonnen) auf 2 Millionen -urückgtng, stellt sie als ungemeines Entgegenkommen hin nnd wenn man deutscherseits nachwies, daß man nur wenig über eine Million liefern könne, so sah man darin wieder nur den bösen Willen. Wohl schien es eine zeitlang, als wenn sich doch ein Ausgleich finden würde, aber die Hoffnung war vergebens, man 'bestand auf der Lieferung von 2 Millionen Tonnen, trotzdem die Deutschen als Höchstleistung 1700 000 Tonnen zugestanden hatten. Die Differenz ist an sich unerheb lich, um so deutlicher zeigt sich -er böse Wille der Entente. Marschall Foch ist die treibende Kraft, die nur ein Ziel kennt — die Grenzen Frankreichs zu erweitern. Es ist genau dieselbe imperaltstische Politik, die wir in Polen an der Arbeit sehen und die nun jämmerlich zusammenbricht. Wir dürfen uns aber keine Hoffnung machen, daß sie auch in Frankreich schnell zusammenbrechen müßte. Das französische Bolk ist ganz anders an Gehorsam und Ordnung gewöhnt wie das polnische. Aber das französische Volk lechzt nach Glvire. Der Krieg hat diesen Durst nicht stillen können. So muß die Nachkriegszeit aushelfen, die man sich erdreistet, als Frieden zn bezeichnen. Und Foch, dem im Krieg« nur »er Todesstoß gegcu einen vergifteten Gegner gelang, fühlt sich nun als Eroberer. Di« schwarzen und braunen Truppen standen zum Einmarsch schon bereit. Es hieß einfach: Ent weder, Deutschland unterschreibt nicht, dann muß die hart näckige Widerspenstigkeit bestraft werden, oder es bleibt mit den Kohlenlieferungen im Rückstand, dann muß es erst recht bestraft werden. DaS war so einfach und erforderte so wenig, Nachdenken und befriedigt« doch auch di« französische Eitel keit. Jeder Minister in Bedrängnis kann dann durch neue Eroberungen ohne Krieg feine wankende Position stützen. Deutschland ist heute dgnk der Revolution, die uns wehrlos gemacht hat, in derselben Lage wie zur Zeit LuHvtgs XlV. Der mußte die Archive durchsuchen lassen, um R«ytstitel für seine Reunion zu finden. Das heutig« Frankreich hat eS leichter. Es genlögt der Friede von Versailles. Heute, nach der neuen Demütigung, werden «rst giroße breite Massen des deutschen Volkes einfehen, welch ein Schwabenstreich mit der Unterzeichnung des Versailler FrtedensvertrageS vollzogen wurde. — Mitten Hinein in die unerfreulichen Nachrichten aus Spa kam die vom Ergebnis der Bolksabstinnnung in d:n von den Polen beanspruchten Teilen von Ost- und West preußen. Die Dreistigkeit des polnischen Anspruchs liegt nun aller Welt -klar vor Augen. In Westpreußen sind 02 v. H. deutsch, selbst in dem Kreise Stnhm, auf den di« Polen sicher rechneten, erreicht ihre Zahl noch nicht den dritten Teil der Bevölkerung. Und nun gar Ostpreußen! Jedermann, außer den von Polen belogenen und betrogenen Staatsmännern von Versailles, ckeiß, daß dieses Ostpreußen kerndeutsch war, vielleicht noch besser kernpreußisches Land ist. Der polnisch sprechend« Masur fühlt sich seit Jahrhunderte» den Polen jenseits der Grenze hoch überlegen. Nun sind ja in -en letz ten Jahrzehnten Nationalpolen in geringer Zahl eingewan- Sert und eine polnische Hetzpresse entstand, deren erster Leiter übrigens kein Pole, sondern ein verbissener Preußenfetud aus Hannover war. Doch der Erfolg blieb aus, 99 v. H. be kannten sich jetzt als Deutsche. Im Kreise Oletzko fanden sich unter 28—29 000 Abstimmenden ganze zwei Polen. Aber die Freude ätber diesen Sieg wird getrübt, wenn wir der Deut schen gedenken, die ohne Abstimmung „wie Schachfiguren" auf daS polnische Feld verschoben, polnischer Willkür ausgeliefert wurden. Dieser hoffnungslos morsche Staat, der nicht im- stände ist, seine Grenzen zu schützen, entfaltet ein« erstaun liche Kraft gegenüber wehrlosen Einwohnern. Kein Wunder, daß sie nun hevauS wollen aus dieser Mißwirtschaft. So sind selbst Brombevg, Thorn und Graudenz zu polnischen Städten geworden. Besonders bitter aber wird man diesen Tag in Memel und seinem Gebiet empfunden haben. Nur um zu verhindern, daß di« deutsche und russische Grenz« sich ^berühren, Hat man diese äußerste Grenzmark von -em Lande, d«m es viel« Jahrhunderte angehört hat, getrennt, und nie mand weiß, waS nun weiter aus ihm werden soll. Die Eng länder, die sich in Danzig festgesetzt, haben Mem«l vorläufig den Franzosen überlassen und wir hören, daß dies« demnächst französische Briefmarken «inführen wolle« Aber di« Litauer rechnen immer noch damit, hier den Korridor -um Meere zu finden Vorläufig aber wird ihr schwacher Staat von den Russen überrannt und die polnischen Träume, die auch die Ostgrenze von 1772 wieder hergestellt sahen, lösten sich in Rauch auf. Aber auch dies« Entwicklung bringt neue Ge fahren. Wir denken hier noch nicht «inmal an einen bol schewistischen Angriff auf Ostpreußen, wir wollen annchmen, daß Rußland gecien entsprechende Abtretungen im Osten sich zu einem Scheinfrieden bekehrt dann muß daS gedemütigte Polen doch für die auS-gestanden« Angst entschädigt werden, «nd da bietet sich der Teil von Westpreußen, der die Marien burg—Mlawkaer Eisenbahn umschließt, al» passende» Ob- letz d«r. dvvr di« voUSgbsttwnung bindet yderfte« Rat durchaus nicht, sie dient nur zu seiner Information. Auch FlenSbuvg war ja in Gefahr, trotz seines Bekenntnisses zum Deutschtum, internationalisiert zu werden und so daS Schick sal Danzigs und MemelS zu teilen. Und wenn Interessen d«s Verkehrs in Frage kommen, «gehen sie allen anderen vor an. So wurde» ganz deutsche Städte wie Soldau oder Liffa selbstverständlich den Polen ausg«ltef«rt, so erweitern di« Belgier ihre Erwerbung auf Kosten des preußischen Kreises Monschau. Aber alle solche Sorgen ändern nichts an -er Tatsache, daß bei sehr großer Wahlbeteiligung sich im Durch schnitt beide Provinzen 95 v. H. zum Deutschtum bekannt Haben, nicht obgleich, sondern gerade weil sie durch den fa mosen polnischen Korridor nunmehr vom Mutterlande ge trennt und mehr als je auf eigene Füße gestellt sind. Ein weiterer Akt in der Komödie von Spo. In der Kohlensrage hat nunmehr die deutsche Delegation die Bedingungen der Entente unter Ablehnung der Ein marschklausel unterschrieben. WTB. verbreitete nachstehende Meldung: Spa, 16. Juli. iAmtlich.) In d«r heutigen Vollsitzung der Konferenz hat die deutsche Delegation die Forderungen der Entente in-der Kohlenfrage angenommen unL unterzZch- net, nachdem in der oberschlesischen Kohlenverteiluugsfrage eine Berücksichtigung der deutschen Forderungen in Aussicht gestellt worden war? und unter Ablehnung des § 7 -es Ver- träges, der die Einmarschklausel enthält. Die Beratung der Wiedergutmachungsfrage wurde auf eine neue Konferenz, die in einigen Wochen in Genf stattftnden soll, vertagt. Es liegen noch nachstehende Meldungen vor: Berlin, 16. Juli. ES hat sich gezeigt, daß der Ein druck, den Minister Simons in seinem Gespräch mit Lloyd George und Millerand von der Antwort des Verbandes er halten hatte, in wesentlichen Einzelheiten nicht mit der Note übereinstimmt. Bon den schwachen Einwänden der deutschen Delegation und der Sachverständigen hegen die vorliegende Antwort der Alliierten sind besonders drei Punkte heraus zuheben: Unerwartet wird in Punkt 7 für die Nichteinhal tung -er Lieferungen innerhalb dreier Monate eine Ge bietsbesetzung angedroht, und zwar über die Rechts grundlage des Friedensvertrages hinaus, denn dort werden Zwangsmassregeln für den Fall vorgesehen, daß Deutschland vorsätzlich seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Ferner gibt die Frage der Belieferung Deutschlands mit ober schlesischer Kohle zu größten Bedenken Anlaß. Es scheint da, daß entgegen der ursprünglichen Absicht der Delegierten, Deutschland 500 000 Tonnen Kohlen monatlich zu garantieren die nunmehr gewählte Fassung ein Zugeständnis bedeuten soll. Die Verteilung oberschlesischer Kohle soll durch eine gemischte Kommission geregelt werden. Wie der Kor respondent der „Boss. Ztg." erfährt, soll diese Kommission aus drei Mitgliedern bestehen, und zwar aus einem Deutschen, einem Vertreter der Wiedcrgutmachungskommission und einem Vertreter der Abstimmungskommission. Auf deutscher Seit« ist man sich nun nicht klar darüber, ob mit dem Aus bruch „gleichberechtigtes Mitglied" die Gefahr der Majorisie rung für das deutsche Mitglied ausgeschaltet werden soll, oder ob gleiche Berechtigung nur die Bedeutung von „Stimmberech- tiaung" hat, was einer dauernden Majorisierung der deutschen Mitglieder gleichkommen könnte. Sehr ernste Beachtung ver dient schließlich noch die Erledigung der Punkte, die sich mit dem finanziellen Teil -er Kohlenlieferung befassen. Wenn wir die sieben Punkte der Entente, schreibt -er „Berliner Lokalanzeiger", unterschreiben, so handelt es sich lediglich um einen zeitweiligen Aufschub einer neuen Kriegserklärung gegen uns, zu der Frankreich offen sichtlich fest entschlossen ist und von der es durch seine Alliier ten nur unter größter Kraftanstrengung immer wieder -u- rückgehalten wird. Anstatt Beruhigung zu schaffen, die ewigen Bedrohungen aus unseren Beziehungen zu den ehe mals feindlichen Mächten auszuschalten und so den Weg zu gemeinsamer Wirtschaftsarbeit allmählich zu bahnen, soll der Säbel des Marschall Foch unentwegt als Antreiber über unserem Haupte geschwungen werden, jederzeit bereit, her unterzusausen, wenn der unstillbare Rachedurst der Franzosen nicht mehr länger zu halten ist. Brüssel, 16. Juli. Wie die Blätter melden, bestanden unter den Alliierten wegen Festsetzung der Bezahlung der deutschen Kohlenlteferungen Meinungsverschiedenheiten. So hatte nach „Etat Belge" Lloyd George die Bezahlung zum Weltmarktpreise vorgeschlagen. Millerand verlangte dagegen, daß man sich an den deutschen Inlandspreis halte, der für Frankreich günstiger sei. Spa, 16. Juli. In dem persönlichen Briefe, mit dem der Meichsminister Dr. Simons die deutschen Vorschläge an Lloyd George übersandte, wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß die alliierten Regierung Deutschland Entgegenkommen be weisen würden durch Einräumung des Rechtes, im Falle un zureichender Kohlenlieferung die fehlenden Mengen durch anzukaufende Auslandskohlc oder zu einem kleinen Teile durch inländische Braunkohlen zu ersetzen, durch Abschluß eines liberalen Schiffahrtsabkommens und durch Beseitigung der sich jeden' Monat wieterholenden Gefahr der Besetzung deutschen Gebietes, sofern die Lieferungen hinter den ver- svrochenen Mengen etwas zurückbleibe« sollten. Spa, 16. Juli. Die für 4 Uhr anberaamte Vollsitzung der Konferenz ist auf 8 Uhr nachmittags verschoben worden. Der Reichstagsabgeordnete Hue ist nachmittags im Kraft- «agey iiber Uache» «ach De«tfchlan- ««rstckgekehr^ Frankfurts. M., 16. Juli. Die „Franks. Ztg." meldet aus Spa: Die Alliierten traten heute vormittag 11 Uhr z« einer internen Sitzung zusammen. Der deutschen Delegation ist mitgeteilt worden, daß die Alliierten die deutsche Antwort auf die gestern überreichten Abänderungssätze der Alliierte« im Verlaufe dieser Sitzung erwarteten, die bis gegen 1 Uhr dauern dürfte. Augenblicklich beraten die deutschen finan ziellen und industriellen Sachverständigen in zwei getrennt«» Sitzungen. Danach wird die Entscheidung durch das Kabinett fallen. Abgesehen von der Schlußklausel, die wiederum die Einmarschdrohung enthält, bieten vor allem die PreiSreqe- lung und die Frage der in Aussicht gestellten Kredite für Deutschland ernste Schwierigkeiten. Spa, 16. Juli. Die Antwort der deutschen Regierung ist bereits dem Obersten Rate im Schloß de la Fraineuse über mittelt worden. Berlin, 16. Juli. Der Vertreter der Nationalzeitung in Spa ist in der Lage, die Vorgänge der beiden gestrige« Sitzungen auf Grund zuverlässiger.Erkundigungen schildern zu können. Die Aussprache war gestern nachmittag äußerst lebhaft. Lloyd George hat sich ganz entschieden für den deut- » schen Vorschlag eingesetzt und die Ansicht vertreten, daß dem Verlangen Deutschlands, daß für die Kohle der Weltmarkt preis zu zahlen sei, nachgegeben werden muß. Millerand er klärte sich gegen diesey Vorschlag und führt aus, daß Italien ebenfalls nicht in der Lage wäre, den vollen Weltmarktpreis zu bezahlen. Er machte den Vorschlag, einen Aufschlag von 5 Goldmark über den inländischen Preis zu zahlen, welcher Aufschlag auch von Italien gern bezahlt würde. In diese» Stadium der Verhandlungen wurden diese abgebrochen. Al» am Nachmittag in der zweiten Sitzung der Oberste Rat zu sammentrat, beantragte Llood George eine AWtzprung. Er gibt gern zu, daß Frankreich und Italien den vollen Welt marktpreis nicht zahlen können, allein ein jeder weiß heute, daß die B«rgarbetter im Ruhrgebiet unter der früherer» Un terernährung leiden. Man könne sie daher nicht zwingen, die Kohlen zu einem unangebrachten Preis hinzugeben, ohne ihre Lebensverhältniffe bessern zu können. Er schlage als» vor, den Antrag des Grafen Sforza anzunehmen mit der Aenderung, -aß für den Unterschied zwischen den um fürrf Goldmark erhöhten Inlandspreis und dem Weltmarktpreis für Deutschland ein Kredit zum Einkauf von Lebensmittel« eröffnet werden solle. Dieser Antrag wurde angenommen, Millers»»- mußte nachgeben. Die Aussprache zwischen Lloyd George, Millerand, Sfor-a und Simons verlief äußerst freundlich. Der offizielle Wortlaut der Antwortnote lief in später Nachtstunde bei der deutschen Abordnung ein. Die Leistung bedeutet für Deutschland in den ersten 6 Monaten 60 Mil lionen Goldmark und einen Kredit, der sich auf 500 Millionen Goldfranken belaufen wird. An der internationalen Anleihe an Deutschland wird sich auch England beteiligen, obwohl e» von den deutschen Kohlen nichts erhält. Die Aufteilung soll derart vorgesehen sein, daß England 22. v. H. zwischen Frank reich, Italien und Belgien in demselben Verhältnis aufgeteilt werden, in dem sie an den Kohlenlieferungen Anteil nehmen. Die Lösung ist nach der Ansicht des Vertreters des Blatte nichts weiter als eine internationale Anleihe an Deutschland, die der italienische Ministerpräsident seinerzeit vorgeschlagen hatte. Spa, 16. Juki. Die heutige Vollsitzung der Konfere»» fand um 5 Uhr nachmittags im Schlosse de la Fraineuse statt. Von der deutschen Delegation waren Reichskanzler Feh- re n b a ch, Reichsminister Dr. Simons und der badische Staatsrat Dr. v. Meinen anweisend. Reichsmintster S i - mons machte sofort Mittrilu»g, daß die deutsche Regierung die gestrigen Vorschläge in der Kohlenfrage eingehend be sprochen Habe und hierbei im drei Punkten Einwendung«« mache: in der Finanzfrage, in der oberschlesischen Frage und in der Besetzuiig-Sfragc. In -er Finanzfrage wünsche Deutsch land, daß di« angebotene Prämie vs<n fünf Goldmark für die Tonne und der Vvyschuß. der aus der Differenz zwischen Inlandspreis und Weltmarktspreis für die KoHlenlteferun, berechnet werde, nicht nur für die über Land gelieferte, so»- dern auch für die über See gelieferte Kohle bewilligt werde. In der oberschlesischen Frage bestehe die deutsche Regterun« auf Garantien, die ihr die Belieferung mit OstkoHle für de« Fall von Schwierigkeiten im RuHrgobiete sichern. Zu 8 7 fEinmarschklausel) könne die deutsche Regierung ohne vor herige Zustimmung der gesetzgebenden Körperschaften iy« Einwilligung nicht geben. Sie schlage deshalb ein« solche Fassung vor, daß diese Klausel nur eine AuSführunq der für den Fall vorsätzlicher Verletzung der Reparationsliefe rung vorgesehenen Bestrafung fei. Die Alliierten aut- »vorteten, daß di« deutschen Forderungen im her Ftnanzfrage nicht angenommen werden könnten. In der oherschlesijche» Frage erklärten sie, daß sie dieselben Absichten hätten, wie die deutsche Regierung. Bei 8 7 sei eine Abänderung uu.nüq »ich. Di« deutsche Delegation zog sich alsdann zu einer Sondersitzung zurück, worauf eine Kabinettssitzung stattsand, die zu dem Ergebnis kam, an folgenden zivet Punkten fest- zuhalten, daß in der oberschlesischen Frage eine Zusage »r» dem von Lloyd George geäußerten Sinne erfolge und daß der 8 7 wegsalle. Hinsichtlich de» 8 7 versuchten die Alliierten immer wieder, durch n-ilitärische Drohungen die deutsche Unterschrift zu erzwingen. — In der sich anschließenden Voll sitzung erklärte MiH^ran-, Re deutsche Negierung habe anscheinend noch immer nicht verstanden, daß eS der unbeug sam« Wille Frankreichs sei. dl« Erfüllung des FrtedenSver trage» unter alle» Umständen sicherzustellen. Lloyd George erklärt«, er begreife nicht den deutschen Widerstand