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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 21.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192001218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19200121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19200121
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-21
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Monat
1920-01
-
Jahr
1920
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Ans -r» abgetretene» Gebtet ü» Oste«. Bre Stau, 19. Januar. Das Geßeralkommando de» «. Armeekorps teilt mit: Die 3. Zone des an Polen abgctre- «c«cu Gebietes wurde am 19. ohu« Zwi,cheufaU geräumt. Die mUttärische Räumung ist de.nrit beendet. Unsere Truppe» stehen seit 12 Uhr mittags westlich der vorläufigen Grenzlinie, ^kreuzztg." und „Deutsche TogcSztg." berichten, daß anläßlich -er Uederaabe rein deutscher Grenzgebiete au Polen ebenso -erhebend? wie erschütternde Knndgebmrgen der ausgelieftr- te« deutschen Bevölkerung ftattsanden. Stadt und Land be teuerten in immer erneuertem Treuschwur dauerndes Fest- Hullen an Dcutfchland. Einer Meldung des „Berl. Lvkalanzeigers" aus Ellen stein zufolge treffen hier zahlreiche Zivilisten aus Loldau, Heidenburg und Neustadt ein, die vor den polnischen Be- satz»ngStruppen flüchten. Sie berichten von unglaublichen Grencltaten, die di? Polen verüben. Sabi»ett Milteraud. Paris, 1». Januar. Der Präsident ersuchte Mtllerand das Kabinett zu bilden. Mtllerand überreichte dem Präsi denten folgende Liste: Ministerpräsident und Ausivärtiges Mtllerand, Justiz Hannorat, Krieg Raoul Pcrret, Marine Sandry, Unterricht Viktor Bernard, Sandel Isaak, Kolonien «arut, öffentliche Arbeiten Paul Bignot, ArbcitSministeri- um Jvurc-ain. Tardieu ist von Mtllerand gebeten worden, da» Ministerium für das besetzte Gebiet deizubehaltcu. Dns Htnanzministerium ist mit einem Sozialisten besetzt word?n, und zwar mit FrancviS Marshall, der di? Verwaltung der danquc union Parisienne innehatte. TaS Acterbauministe- rium wird vermutlich einem Mitglied des Senats übertra gen werden. Sliter beabsichtigt Ntillerand die Bildung vines Gesundheitsministeriums und eines Ministeriums jür soziale Fürsorge. England schickt Kriegsschiffe ins Mittelmeer. Lyon, 18. Januar. Funkspruch. Aus Malta r.".rd gemeldet, das, alle verfiiqbaren britischen Kriegsschiife nach -em schwarzen Meer? abgefahren sind. AuS Toulin wird berichtet, daß die Hospitalschiff? Befehl erhalten haben, nach -em Schwarzen Meere abzusahrcn. Amerika lehnt eö ab, Europa Geld zu leihe«. Neu uvrk, li). Januar. Die „Franks. Ztg." meldet: Die Vorschläge des englischen Finanzministcrs siir die Emis sion internationaler Schatzschetne rn Höhe von 20 Milliarden Dollars für den Wiederaufbau Europas begegneten auf dem SZankett, das vom Komitee für Auswärtige Beziehungen ver anstaltet mar, allgemeiner Ablehnung. Vanderbilt erklärte, die europäischen Nationen müßten zunächst das Budget ins -Gleichgewicht bringen, bevor sie in Amerika einen großen Kredit erhalten können. Hoover erklärte, cs sei eine Ver rücktheit, Europa Geld zu leihen. Europa brauche Nah rungsmittel. An dem Zeitpunkt, wo die neu? Versorgung durchgefükrt sei, müsse man Europa erklären, daß dies das letzte Mal sei, daß ihm Amerika Hilfe bringe. Amerika zieht seine Streitkräfte aus Sibirien zurück. Washington, 19. Januar. Die Regierung hat .,a- pa» geantwortet, daß sie angesichts der obwaltenden Um stünde es vorziehe, ihr? Streitkräfte aus Sibirien zurück zuziehen, und daß die Entsendung einer Verstärkung ihr nicht zweckdienlich erscheine. Eine Depesche aus Eharbin meldet, daß die Stertretcr der Alliierten sich an den französischen Gr* «eral Jeaunin gewandt hab?» mit dem Ersuche», Kvltschat a«S den Landen der Revolutionäre zu retten. Die letzteren haben in Irkutsk die Mehrheit der Minister KoltschakS festge- «onunen. Sächsische Nachrichten. Mitteilungen auS unserem Leserkreise über örtliche Vorkommnisse sind uns stets willkommen und werden honoriert. ' Das Gesamtministerium hat in seiner heu tigen Sitzung beschlossen, der Volkskammer folgende Gesetz entwürfe vorzulegen: 1. die Entwürfe von zwei Nachträgen zum ordentlichen und zum außerordentlichen Staatshaushalt plan auf die Jahr? 1918 und I9l9 und zu einem Nachtrag zum Zwischenvlan auf die eieit vom 1. Januar bis 31. März 1920, sowie 2. den Entwurf eines Gesetzes über meinen weiteren Nachtrag zu -em Finanzgesetz auf.die Jahr« 1918 und 1919 nud über eine» Nachtrag zu dem Gesetz über die Feststellung -cs Staatshaushalts auf das Vierteljahr vom 1. Januar bis 31. März 1920. Gleichzeitig hat das Gesamtministerium be schlossen, -er Volkskammer eine Vorlage zu machen, wonach iw Februar d. I. statt eines Biertelbetrages der Jahr s- einkommensteucr «in valbjahreSbetraq erhoben werden soll. * Seine Zusammenlegung von Ministe rien in Sachsen. Das sächsische Arbeitsministerium sollte nach einer Ankündigung des Ministerpräsidenten am 31. März mtt -em Wirtschaftsministerin», zusammengclagt werden. ES ist sehr fraglich, ob die Zusammenlegung bis zu diesem Zeit punkte erfolgen kann Solang« dte Kohlennot andauert, solange weiter die Erwcrbslosenfürsorge durchzuführen ist und solange endlich nicht in bczua auf die Durchführung -cs Betriebsrategesctzes klare Verhältnisse geschaffen sind, wird die Vereinigung der beiden Ministerien schwer möglich sein. ES würde sonst eine Zentralbehörde entstehen, die von nie mand üvcrsehen werd.n könnte. * Di? R e i ch s st c l l e » haben den Herstellcrprets für nngcstreckte Marmelade aus 245» Mk., den Großhandels preis auf 258^0 Mk. für den Zentner, den Kleinhandelspreis auf 3Z4 Mk. das Pfund, für Kunsthonig den Kleinhandels preis auf 3,70 Mk. für das Pfund festgesetzt. Di? Preise stelle., sich so hoch, weil infolge der Zuckertr.apphett AuS- landszucker mit verw.ndet weiden muß. Die RcichSgesell- schaft für Obstkonscrven und Marmeladen wird künftig nur nng<ftrectte Marmelade zur Verteilung bringen. * Die Preisfestsetzung für Gerste. Zu der von der Neichsgetreidcstelle vvrgcnommencn Festsetzung Les Verkaufspreises für Gerste durch einen holien Prcisaufschlag imt der Landeskulturrat ein? Eingabe an das Wirtschafts ministerium gerichtet, in der darum gebeten wird, daß die Deckung der Gcschäftsnnkost.n der Reichcgetreidestelle nicht allein der Landwirtschaft ansaebürdet. sondern auch die All gemeinhrit im großen und aanzcn zur Deckung herangezogen werde. Die Beschwerden richten sich dagegen, daß -er Land wirt für die Tonne Gerste 405 M. erhalte, während die Brauereien an die itzerstenvericilungsstelle in Berlin 705 M. iür die Tonne bezahlen müßten. Die Unzufriedenheit der Landwirtschaft über die Unzulänglichkeit -er Preis« für ihre Erzeugnisse habe ihre Berechtigung darin, daß di? Aufwen- unaen für die Bedürfniss - der Landwirtschaft in viel höherem Maße gestiegen feien, als die Preise, die für die landwtrt- chaftlichen Erzeugnisse zugestanden würden. Die Aufwen- düngen -er Reichsgetreidcstell^ würden durch deren aeschäft- liche Handhabung ganz allein von der Landwirtsckwst ge tragen. Der Landeskulturrat bittet das Ministerium, noch, mals dafür einzutretcn, daß hier eine Aenderunr eintrete nnd die Pnsist» für Geiste entsprechend ihrem wirklichen Wert erhöht werde». 'Allgemeine K i r ch e n k o l l e k t e. Sonntag, den 25». Januar, wild zuannsten des Maqdalenen-HilfSvercinS zu Dresden anläßlich sciucr im November vorigen Jahres statt- gefuudencu 50. Jahresfeier ein, allgemein. Ktrchenkollekte für den Zweck des Neubaues der Erziehungsanstalt Pnl'l in Loschwitz veranstaltet. Der genannnle Verein treibt als ältester dieser Vereine in Sachsen in unermüdlicher Arbeit in sechs Anstalten und nach-chen-er Fürsorge das schwere Liebesw^rk der Rettung gefallener, gerichtlich bestrafter und der Erziehung und Bewahrung schwer erziehbarer und gefähr deter schulentlassener Mädchen. Tausende sind tm Lause der Jahrzehnte durch seine Füriorge gcgang n, ungezählte Eltern tränen über verlorene Töchter har er trocknen helfen dürfen. In der Gegenwart ist er be,ondc,S in Anspruch genommen, aber durch die außerordentliche Teuerung in wirtschaftliche Bedrängnis gelommen. Er darf erwartet werden, daß alle, denen die sittliche Hebung nnseres Volles am Herzen liegt, zu dieser Kollette reichlich beisteuern. K Marmelade-Verteilung. Auf Grund dr Bekanntmachung vom 29. Januar 1919 wcr-cn in der Amrs- hauptmannschast Dresden-Neustadt einschl. der Stadt Rade berg Abschnitt 40 der weißen Brotausstrichkarte mit 250 Gr. Marmelade, Abschnitt 40 der rosaen Brotaufstrichkarte mit 125 Gramm Marmelade beliefert. Die Anmeldung für diese Belieferung hat seitens -er Verbraucher bis .zum 22. Ja nuar in einem Kleinhandelsgeschäft zu «rfolgcn. —" Im heutigen amtlichen Teil befinden sich Bctanntmachungen kes Ministeriums des Innern betr.Sonn- tggsruhg in Apotheken, der AmtShauptmannschaft Drcsdcn-N. betr. Marmeladcn-Verteilung, betr. Anträge von Kricgs- hintcrbliebencn auf Gewährung von Winterbeihilfen. Les Finanzamts Dresden betr- Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe der Steuererklärung für die Veranlagung zu, außer ordentlichen Kri^gSabgabe für das Rechnungsjahr 1919, der AmtShauptmannschaft Dresden-A. betr. Verteilung von Lim burger Käse, betr. Verteilung von Kunsthonig, betr. Mar- garinl-Verteilung. Dresden. —' Hochwasser und Koh len not. Durch -aS Hochwasser dcr Elbe hat die Dresdner Kohlenversorgung einen iveiteren schweren Schlag erlitte». Mehrere Kähne mit Hausbrandkohle liegen mitten tm Fluß und können nicht ent laden werden. Noch.mehr Kühn- harren der Beladung in Böhmen, die bei dem Ticfliegen der Zuführungsgleise und beim Ersaufen von etwa zehn Schächten eine geraume Ver zögerung erfahren wird. Die dankenswerten AushilsS- mengen, die der Äadt durch Vermittlung des hiesigen Koh- lenauSgleichs aus west sächsischen Gruben zügcführt w<rdcn, vermögen allein -en Fehlbetrag nicht zu decken. Es muß des halb in dcr nächsten Zeit bei -er Freigabe von Kohle zur Belieferung von Karten und Bezugsscheinen noch viel ängst licher verfahren wrdcn, als dies — leider — schon seit Mo naten -er- Fall ist, um nur die lebenswichtigsten Betrieb« über diese gefährlichen Wochen hinwcgzubringc». — Falsch sind die (Gerüchte, wonach den Elbhänblcrn große Kohlenmcngen abgeschwommen seien, die Lurch schleunige Freigabe -er Novemberabschnttte der Grundkarten für die Verbraucher Härten gerettet werden können. Eine sofortige Umfrage bei de« Elbcftrmcn hat ergeben, daß diese- zum allergrößten Teil überhaupt keine Vorräte an Kohle am Lager hatten. Die wenigen, die etwas daliege» hatte», schätzen den Vertust gleich Null. Sie alle batten noch ansehnliche Mengen au September- und Oktoberabschnitten zu beliefern, so daß es ihnen — auch ohne die Freigabe -er Novemberabschnttte — an Abnehmern zu keiner Stunde gefehlt hätte. Aber das rapid steigende Hochwasser kam ihnen ebenso wie in allen anderen Elbcstädten über de» Hals. Wiener Kinder auf -er Durchreise. Montag, den 19. Januar 1920, traf auf dem Dresdner Haupt- bahnhof ein Souder,zug aus Wien mit 300 Kindern «in. da runter etwa 100 reichsdeutsche, die auf -er Fahrt nach Holland begriffen waren. Die vollständig unterernährten Kinder wur den von -em Landcsausschuß der Vereine vom Roten Kreuz in Sachsen auf deutschem Bodcn begrüßt und gastlich bewirtet. Wie wir erfahre», werden im ganzen acht derartige Sonder züge erwartet, die gleichzeitig erholungsbedürftige Kinder nach Holland und Dänemark bringen sollen. —' Das BersorgungSamt Dresden stellt zur Zeit keine neuen Hilfskräfte ein. ES liegt im eigenen Jnter- «sse der Stellungsuchcndcn, Bcwcrbungsgesuche zu unterlasse», da sie zwecklos find. Blafewltz. —* Das Wasser -er Elbe ist wiederum weiter gesunken. ES würde wahrscheinlich schon ein niedrigerer. Was serstand zu verzeichnen s«in, wenn nicht im Gebirge andauernd Rcgenfall eingcireten wäre »»- auch -i.- Nebenflüsse der Elbe Hochwasser süh'-ten. —* Eine öffentliche Gcmeindcratssitzunq findet am morgigen Mittwoch statt. Die Tagesordnung fin- den Interessenten im heutige» amtlichen Teil. 'Die Lehrerschaft der hiesigen Volks schule schreibt uns: Das" kirchliche Flugblatt, das dieser Tage in den Häusern verteilt wird, schreibt sehr richtig: „Die Schule ist dcr Kinder wegen da!" Wir fügen hinzu, daß darum di« Schule so vollkommen wie nröglich eingerichtet wer den muß. Durch Errichtung rein kynscssioneller Schulen, wie sie das Flugblatt will, wird aber der Ausbau der Schule be hindert, wie der Elternschaft und alle», denen die Sache am Herzen liegt, in einem Elternabend, dcr voraussichtlich am Donnerstag der nächsten Woche stattfinden wird, gezeigt wer den soll. Die Lehrerschaft bittet deshalb, sich über die Unter zeichnung des Abrisses am Flugblatt erst »ach dem Eltern abend zu entscheiden. —' Eine Ehrlichkeit, wie man sie leider heute nur noch wenig verzeichnen kann, bewies gestern hiersclbst eine Frau. Auf dem Schillerplatz verlor gestern abend in der sechsten Stunde rin Herr sein? Brieftasche mit 1000 M. Geld, Wert- und sonstigen Papieren. Als er den Verlust bemerkte, begab er sich sofort auf die Polizei um denselben anzumelden. Zu seinem größten Erstaunen hatte aber p-ine Fran bereits sie Brieftasche abgegeben. Leider war es uns nicht möglich den Namen dieser ehrlichen Finderin zu ermitteln. —' Die Ortsgruppe Blasewitz -cs (Yebirgs- verctns für die Sächsische Schweiz beabsichtigt. Freitag, de» 6. Februar im Saale des hiesigen Kurhauses eine» ihrer wltrbtcn Theater- und Ballabende abzuhalten. Die Mitglie der seien schon heute darauf aufmerksam gemacht und werden gebeten, Adressen von weiten Gästen, besonders junger Damen und Herren, baldmöglichst dem Vorstände, Wachwitzer Str. 6, anzugeben. Loschwlß. —* Eine öffentliche Gcmeindcratssitzu ng indet am moratgen Mittwoch abend statt. Die Tagesord nung ist im amtlichen Teil enthalte«. —" Di? von der Spiel- und Sportabt«i- nng des Turnvereins D. T. Loschwitz am Freitag abge- ialtcne 1. Hauptversammlung leate Zeugnis von eifrig fort- chrettendcr sportlicher Arbeit ad. Di« vom Vorstand aus gearbeiteten Statut«» und Syielordnung fandcn einstimmige Annahme. Dem Wahlvorkchlaa gemäß wurden gewählt Herr R. Schlicke zum 1., Herr E. Duliv zum 2. Vorsitzenden, zu- pleich das Amt d«S 1. bez- 2 'SportwartcS bekleidend, Herr R. Erdmann Spklwari, Herr E." Franz Schriftwerk. Herr M. Mcdger Kassenwart. LZ erfolgten außerdem die Wahle» -er Spielführer, d«r Letter für den Wintersport, Geräte- un» Platzwart. Für die demnächst stattfind^uden Wettspiel«, er folgte die Einteilung der Spiekmannschasten. Weiter wurde die Abhaltung eines geselligen Abends mit Tanz auf der „Lvschwitzhötze" am 1. Februar tsischloss'n. Die Ugbungs zeiten für Spiele wurdcn kür Sonntag 2 Uhr. für Leicht athleten Donnerstag abends 8 Uhr in -er Lchultnrnhaüe festgesetzt. Mit eiwm Appell an die Anwesende«, weiterhin eifrig mitzuarbeiten für die deutsche Turn- und Spvrtiache schloß dcr Vorsitzende die zahlreich besuchte Versammlung. —'Auf die Bekanntmachungen des Gemeinde vorstandes und Ernährunqsamt.s sei auch HUr besonders hin- aewiese». Rie-erp«,ritz. —' Aus die amtliche Bekanntmachung des» Gerneindevvlstondes in vorliegender Nummer wird besonder aufmerksam gemacht. Die Kohlenkarteni-ethe 8 ist httrnack» bis Endc dieses Monats bei dcr Kohlenverkaufsstelle Nicder- pvyritz anzumelden. Ta die Gemeinde auf keinen Gewinn auSgcht, ist ein? Verbilliguna dcr Kohle gesickert, abgesehen von -er sicheren Gewähr der Belieferung. Di? püuktlichp Anmeldung licgt im ctgckvsten Interesse eines jkde» Nieder- poyritzer Einwohners. Piloi^ —» Der Plan über die Auslegung eines Fernrprech- kabcls in Pillnitz liegt bZm Postam^e hiersclbst vier Wochen zur Einsichtnahme aus. Metßt». —* Der Zweigverein Hetmatdank hält »n< . Mittwoch. d«n 28. Januar, abends 8 Uhr in Haases Gastwirt schaft ei»« Mitgliederversammlung ab. La«aebrtick. —' Eine Holzversteiaerung aus -em Lauge- brückcr StaatSsorstrevier findet am 27. Januar 1920, vormir- tags 10 Uür in Hennigs Restaurant „Zum Bahnhof" hierselbn statt. Näheres im amtlichen Teil. Laubegaft. —' Eine öffentliche GemeinderatSsitzuu;» faud gestern abend im Gasthof „Goldener Anker"' statt. Nach dem dcr Vorsitzende, Herr Gemein-evvrstand Leist« er, dir Sitzung eröffnet hatte, soüte unter geschäftlichen Mitteilungen -er Bcricht über -<n Schuh- und Kleiderverkauf, der kürz lich in der Gemeinde stattgesundcn hat, erfolgen. Da iedo-u dcr Berichicrstatter, Herr Gemeindeältester Hahn, bei einer Sitzung in Dresden weilte, wurde die Angelegenheit bis zum Eintreffen dcssilben verschoben. — Der nächste Punkt der Tagesordnung betraf das Ortsgesetz über den Lebensmittel ausschuß. In der Ausschußsitzung mar beschlossen worden, den Antrag auf Umgestaltung des Ernährunqsausichusscv zurückzuziehen und cs bei der jetzigen Zusammensetzung zu lasse». Herr G.-Vt. Dietcl sprach sich gegen Zurückziehung d^S Antrags aus. Die neuaufgestellten Richtlinien für dcn Ausschuß wurden zur Durchberatung auf Antrag von Herr» Sperling gegen eine Stimme an den Rechts- und Finanz ausschuß verwiesen. Weiter beschäftigt« sich Punkt 3 mir der Bcschasfungöbeihilfc für die Hebammen, und man kam dahiu» die Gewährung derselben für die beiden in Betracht kom menden Hebammen adzulehnen, La die Ehemänner derselben Verdienst haben. Zur Unterbringung in der Schweiz <PunU 4s sind fünf besonders schwächlich: Kinder ausgewählt wvr lgn. Als Vergütungssummc für Reise, Verpflegung usrm sind für jcLeS Kind 250 Mark aufzubrinigcn. Di« Summ? soll nach dem Auönhußgutachten so verteilt werden, -aß >KL> Mark die Gemeind«, du- Eltern im Vermögensfalle 60 M. und den Rest d«r Bezirk trage» würde. Nach kurzer Aus sprache wurde dem Ausschuszgutachtcn -»gestimmt. Punkt '» brachte einen Antrag Dietel. Geschäftszeit des Standes amts betreffend. Vorher gab Herr Gemcindevorstand Leistner Kenntnis von einem vor der Sitzung eingegangenen zweiten Antrag des G.-Vt. Dietcl betreffend Staffelung der Lebens, mittclprcise zu Gunsten der minderbemittelten Einwohner. Dieser Antrag, wurde vorschlagSgcmäß d?.'» LcbcnSmittelaus. schuß zur Vorberatung überwiesen. Der auf den Tages ordnung stehende Antrag desselben Antragstellers ersucht -c» Gemeinderat, beim Standesamt in Leuben zu erreichen, -an dasselbe an vier hintereinander liegenden Sonnabenden von r/,4—Uhr nachmittags geöffnet werde, um angeblich dev Arbeiterschaft Gelegenheit zu geben, ihren Austritt aus d?r Kirche zu bewerkstelligen. Der Antrag wurde mit Stim menmehrheit angenommen. Sodann wurde die Air lagennacherhcbung für die Schulgemeinde für 1919 g> mäß Ausschuß-Gutachten genehmigt. Jm> Laufe der De batte wurden von unabhängiger Sette Spitzen politischer Arr hineingctrage», was drm Herrn G.-Vt. Schulze Veranlas sung gab, sich in aller Schärfe das Hineintragen politischer Gespräch: in die Gemeinderatssitzung zu verbitten, unterstütz: von Herrn Gemeindevorstand Leistncr, der in Zukunft der artige unangebrachte, über den Rahmen hinausgebende De batten ständig zu unterbinden gedenkt. Im folgendew Punkt 7 stimmte man der Erhöhung Les Waffcrzinses von 20 auf 30 Pf. pro Kubikmeter vom 1. Januar 1920 gh zu. Hieran schloß sich in Punkt 8 der Tagesordnung die zustim mende Beratung d-s Zwischenhaushaltplanes für das crste Vierteljahr 1920. Im Verlauf der ausgedehnten Debatte wurde ein Antrag des Herrn Gomeindeältesten Müller, 200.» Mark für Hochwasserschäden aus laufenden Mitteln -em Wohlfahrtsausschuß zur Verteilung zu übergeben, der icdock vorher Besichtigungen vornehmen solle, anaenommen. Damit fand auch ein Antrag -es Herrn G.-Vt.. Ackermann, der de» gleichen Gegenstand behandelt. Erledigung und Herr Gem. Vorstand Leistncr erklärte, daß er bereits vor Eintreffen des Antrages diesbezügliche Schritte- unternommen und am Sonnabend durch die Ortskohlenstelle um die beschleunigte Zuweisung von 600 Zentner Notstandskohlo dringend ckinge, kommcn sei. Die Vn-anschlagung von 16 000 Mark zu Re- paraturzmeckcn für das Schulgebäude, im Zeitraum de» ersten Vierteljahr 1920, die vom Schulvorstand vorgesehen war, erregte wegen -er Höhe der Summ« bei der Mehrheit Befremden, und man einigte sich nach längerer Aussprache dahin, Len Schulvorstand um eine eingehende Aufklärung zu ersuchen, mit dem Angehen, die Summe auf 8000 M. oder noch weniger hcrabzusePen, um nicht die Steuerzahler der Gemeinde unnötig zu belasten. Zusätzlich -er Tagesordnung wurde bestimmt, dem Ausschuß für öffentliche Arbeiten eine Begehung zwecks eventuell vorzunehmender Abholzung von Straßcnbäumen aufzutragen. Zum Schluß berichtete dann noch Herr Gemeind-ältestcr Hab» über den Schuh- un- Klei- wrverkauf in der Gemeinde. 18 890 M. Ausgaben stehl eine kinnahme von 19828 M. gegenüber. Ausgeführt wurde bei -cm Bcricht, -aß leider einige Bezieher von Schuhwerk dieses mit größerem Gewinn weiter veräußert haben und so den eigentlichen Zweck, -en Minderbemittelten billiges Schuh werk zu beschaffen, zu Nichte -machten. Man will jedoch die Angclegenhcit weiter verfölq«». und eventuell gegen die Schuldigen gerichtlich vorgehen. Hiermit schloß die öffent- iche Sitzung. —* Eine schwere Exvlosipn ereignete sich Mou taz früh hicrselbft. Ungefähr 40—50 Meder von dem Mügel ner Gaswerk entfernt wlz-d zurzeit «!» sogenannter ' wasser loser Scheib, nga^bchälter erbaut. Er war soweit fertig-
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