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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 04.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192201043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19220104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19220104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-04
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
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Nr.». OetteL ' - UkMGs Vor«ch »»««„reffe, Theater, Kmrft »nd Wtffe«schaft. Neustä-ter Sch a «sptelhau Kretta«, am 6. Ja nuar, zum ersten Riale: ^H<mnete- Himmelfahrt", Traum- -tchtuna in zwei Teilen von Gerl-art Hauptmann. Mitsil von üvtar Marichalk. Büchnenbild und Trachte» nach Entwürfen von Prof. Ludwig Kirschner, Mtnchen. «Spielleitung Putt Willi. Eisenach gibt sein Theater und seine städtische Kapelleaus, Die unerträglich wachsenden städtischen Unterftützung-smnmen, die sowohl da» Stseuacher Stadttheater ql» auch da» städtische Orchester beanspruchen, lassen im Hinblick auf die mißliche Finanzlage der Stadt deu sech ständigen Fortbestand beider ttunstinstitute für die Zutunft al» ausgeschlossen gelten. Der tSemeinderat beauftragt de-halb den städtischen Kunstdezernenten Frhr. Dr. jur. von der Leyden- Rynsch, einer Vereinigung des Eisenacher Theater» mit dem LandeStheater zu Gotha näherzutreten und nebenbei auch die Bestrebungen der Freien Volksbühne Eisenach im Auge zu be halten. In der geplanten Bereinigung der Theater Gocha- Eisenach erblickt man die einzige gesunde Lösung der außer ordentlich mißlichen Theater- und Orchefterverhältnisse. Der Gemeinderat ermächtigte den Kunstde-ernenteu, sämtlichen Mit gliedern der Eisenacher Stadtkapelle am 1. Januar mit der Wir kung zum 31. März 192? ihre Verträge, zu kündigen. Kirche und Schule. Neuerwachen -es christlichen und kirchli chen Sinns in Mtttel-eutschland. Nach dem kom munistischen FrühjahrSputsch in Mitteldeutschland Haden sich wette Ki-eise im Bürgertum und in der Arbeiterschaft wieder mehr aus die große Bedeutung des Ehrtsrerrtums und der Kirche Mr das deutsche Boll-dum zu besinnen angesangen. In den Gegenden^ die am gefLhrdetsren waren, macht sich so- qar teilweise schon errre lederrsvolle christliche Beivegung be merkbar. Die Gemeinschaften wachsen, die Kirchen stillen sich, Evangelisationen sind mir gutem Erfolge durchgesührr und werden weiter vielfach gewünscht. Der neue Bolldmissionar des Provinzialausschusses Mr Innere Mission, Reitz, der erst seit Sommer 1921 in Magdeburg ffv hat überreichlich zu tun, und zwar meist in den Arbeitergcbieten. Die Beteiligung an den Versammlungen der Inneren Mission in Sangerhausen ivar aus allen Kreisen der Bevölkerung außergewöhnlich groß. Ans der Mansselder Gegend kommen Berichte von über raschend erfreulichen Beweisen kirchlichen Lebens. In einem Dorfe der Altmark ist der Gottesdienslbesuch so stark gewor den. daß der Kirchenranm nicht mehr ausreicht und man an Erweiterungsbauten denkt. Kleine Chronik. Aus dem Reiche. Berlin. Ein Amokläufer. Der Kursürstendamm war Sonntag abend Schauplatz einer ganz ungewöhnlichen Aus schreitung. Ein Mann eilte in der siebenten Abendstunde den Kursürstendamm entlang und stach mtt einem Dolche nach allen ihm begegnenden Passanten. Mehrere wurden verletzt. Der Schutzpolizei-Unterwachtmeistcr Erich Rosengart, der den Täter zu entwaffnen versuchte, wurde von dem Rasenden so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Erst nachdem ein anderer Be amter den Täter durch einen Bauchschuß unschädlich gemacht batte, gelang dessen Festnahme. Es handelt sich um den 43 Jahre alten Arbeiter Paul Beetz aus Spandau, lieber den Vorfall er fahren wir folgende Einzelheiten: Gegen 6 Uhr nachmittags tauchte plötzlich in der Nähe des Bahnhofes Zoologischer Gar ten ein Mann auf, der mit gezücktem Dolchmcsser die Harden bergstraße entlang rannte und wild um sich stach. Niemand wagte dem Manne Widerstand zu leisten. Inzwischen war der anschei nend Geisteskranke in den Kurfürstendamm cingebogen und setzte hier sein Treiben fort. Eine junge Dame, ein Fräulein Tsckwppe ans Wilmersdorf, die sich mit ihrem Schirm gegen den Täter zur Wehr setzte, erhielt einen schweren Stich in den Kopf und brach bewußtlos zusammen. Während sich herbeieilendc Passanten uni die Verletzte bemühten, eilten beherzte Männer dem Tobsüch tigen nach, um ihn zu entwaffnen. In der Nähe der Kurfürsten straße wurde der Messerheld umkreist, und der dort als Verkehrs posten stehende Unterwachtmcister Erich Rosengart von der Schutzpolizei-Hundertschaft suchte sich seiner zu bemächtigen. Im nächsten Augenblick sprang der Täter, der später als der 43 Jahre alte Arbeiter Paul Becy aus der Adamstraße 17 (Span daus festgcstcllt wurde, den Beamten an und jagte ihm den Dolch in die rechte Brustseite. Der Stich war mit so großer Gewalt geführt worden, daß der Wachtmeister schwer verletzt zu Boden sank. Von allen Seiten erschollen jetzt Hilferufe. Der herbei eilende Unterwachtmcister Schmidt, der gleichfalls von dem Manne angefallen wurde, mußte von seiner Schußwaffe Ge brauch machen und streckte den Tobenden durch einen Bauchschuß nieder. Die Verletzten wurden zunächst nach der Rettungsstelle 9 gebracht und dann in das Eltsabcthkrankcnhaus cingclicscrt. Dort starb der Wachtmeister Rosengart bald nach der Einlieferung. Der Täter wurde nach Anlegung eine» Rotverbande» zunächst nach der Polizeiwache gebracht. Er verweigerte jede Au»sage, rief aber wiederholt: „Ihr kommt alle noch heran, ich habe e» schon öfter gemacht!" Beetz verblieb al» Poltzetgefangener in der Ehartree. - * Zeitz. Zu -em Brande auf -er Grube Emilie bei Zeih wir- uns von der Verwaltung -er A. Rieoeclich.u Montanwerke mitgeteilt, -atz -er Brand weder erschlichen Schaden angerichtet hat noch von größerer Rückrvlrknuq .nrf -e« Betrieb gewesen ist. Der Brand war dadurch entstanden, daß infolge des in der Nacht ans Sonnabend herrschenoen gc wattigen Sturmes größere in Erwärmung geratene Viengen trockener Kohlen zu brennen begannen. Der in Brand ge ratene Kohlenstoß konnte nach vierstündiger Ltffcharbett c.b- getöfcht werden. "Dinkelsbühl. Zu dem Bombenwurf in der Silvesternacht, über welchen wir in letzter Numnrer be reit- berichteten, erfahren wir noch folgendes: In dem fried lichen, durch fein mittelalterliches Stadtbild berühmten Fran- kenstädtcheu Dinkelsbühl wnrdc in der Silvesternacht zwilchen 12 und 1 Uhr ans dem sehr belebten Marktpkrtz ein entsetz liches Verbrechen verübt, das mit teuflischer Ueberlegunz ausgeheckt war, ein Anschlag, der nicht der arglosen 'Bevöl kerung sondern den Sicherheitsorganen der Stadt galt. In -er Art der ersten Handgranaten doch in größerem Umfange, als Höllenmaschine, ivar ein Wurfgeschoß konstruiert worden, das mit Tvnamrt, Drahtstücken, Schrot, Glas und Nägeln gc füllt tvar und daS mit einem elektrischen Leinlngsdroht zur Explosion gebracht wurde. Die Wirkung war furchtbar. Mehr als 50 Personen, harmlose Passanten, wurden schwer verletzt und wälzten sich in ihrem Blute. Just die Hälfte der Personen ist tödlich bzw. schwer verletzt. rZei vielen wird am Auskommen gezweifelt. Einlge Personen waren buchstäblich gespickt mit Schrot, Glas und Nagelsplittern. Verhaftet wur den als Täter neun Burschen aus Arbeiterkreisen im Alter Hou 17 dis W Jahren, die alS Grund der Tat einen Rache- alt gegen die Polizei angeben, weil am Dikvesternachmitrag einer ihrer Arbeitskollegen rvegen eines anderen Deliktes ins Gefängnis eingeliesert worden war, dessen Freilassung sie vergeblich zu erlangen trachteten. Man vermutet, daß hinter deut scheußlichen auf die Polizei gemünzten Verbrechen Kommunisten frohen. * Bitterfeld. Vom elektrischen Strom ge tötet wurde auf einem Indnftriervork hierfeibsr der in Len dreißiger Jahren stehende verheiratete Ingenieur Tito Hen nig bei Arbeiten am Schaltapparatc der Kraftanlagen. * Welda i. Th. Handgranaten- Attentat. In der 9deujahrsnacht um 12 Uhr wurde «ruf den Direktor der Weldaer Jutespinnerei, den Vorsitzenden der HandelS- tarnmer Weimar, Geheim rar Pferdekämpfer, ein Handg, rna- tenattentat verübt. Es wurde keinerlei Schaden angerichtet. ES besteht Grund für Annahme, daß das Attentat voll strei tenden Arbeitern verübt wurde. * Halle a.S. Einen recht.verwerflich en Scherz leistete sich eine unbekannt gebliebene Person, die in der „Halleschen Zeitung" eine Todesanzeige ausgav, daß Pro fessor W. Schollmeuer im Aller von 0- Jahren gcslvroen sei. Die Anzeige war eine Fälschung: Professor Lchollmeyer stellte sich der Redaktion vor. Hoffentlich gelingt es, den Ausgeber der Todesanzeige ausfindig zu machen. * Teutschenthal, Mansselder Sookreis. Kommu nistische Wahlniederlage. Nachdem die Gemeinde vertretung aufgelöst worden war, fanden Neuwahlen statt. Die Bürgerlichen konnten einen großen Erfolg erringen, m- dem sie den Kvmmunisten drei Mandate entrißen. Sie senden nun vier Vertreter in das SraLtparlament, während sie im ausgelösten Gemeinderat nur einen Sitz hatten. Die U LP. erhielt drei Sitze die Kommunisten zwei. * Pforzheim. Angenehmer Besuch. Fünf Schweizer, die ein für 210 000 Mark in Frankfurt a. M. gekauf tes Autonwbil unter Umgehung der Ausfuhrabgabc über die schweizer Grenze schassen wollten, wurden in Freiburg (Baden» von der Polizei sestgenommcn, als sie in einem ersten Gasthof beim Schlcmmermabl saßen. Alle fünf waren von .Kops dis zu Fuß neu eingcklcidet. Sic trugen feinste Pelzmämet und führ ten teure Lcdcrtasck'cn mit sich. Auch trugen sie goldene Ringe und andere Wertsachen in den Schuhen und anderswo versteckt bei sich. Ter „Acrmste" dieser Leute hatte 36 000 Mark in der Brieftasche. Alle für die Zollhinterziehung bestimmten Kost bcnkettcn und Wertsachen wurden mitsamt dem Automobil bo schlagnahmt. "Swine münde. Abbruch der Secbrückc. Der Magistrat veröffentlicht eine Bekanntmachung, wonach die Soevriicke einschließlich des Seebrückenlokals und des Unterbaues ans Abbrnuh verlaust werden soll. * Stettin. Erstickt. Bei einem WohnnngSbrand im Sellhausbollwerl ist ein Kind erstickt. * Dortmund. Vater mord. Der Arbeiter Fran; Lewandowski wurde nachts von seinem Sohn erschlagen, weil er vyn diesem unter Drohungen verlangte, einen Optionsantrag für Polen zu unterschreiben. lKstelittanckstSebtee. Roman von Clara Vtebtg. 48) (Nachdruck verboten.) Frau Rätin entsetzte sich: war das ihr Sind?! Schön war Ne!da nie gewesen, aber so frisch — und jetzt? In der Rätin Gedanken tauchte mit Blitzschnelle ein Sommermorgen auf — sie sah sich draußen im Gärtchen stehen, ein Gewittersturm hatte in ber Nacht dem einzigen blühenden Rosenstock die Kroue abgebrochen. Sie breitete die Arme aus: „Mein Kind!" Sie konnte nicht anders, so böse sie auch war. Sie war ja doch die Mutter und die dort — der einzige Rosen stock in ihrem Garten. Nelda stand starr, zweifelnd sah sie der Mutter ins Gesicht; noch rührte sie sich nicht. „Mein liebes Sind!" Da, ein Ton wie ein Erlösungsschrei! Zitternd siel daS Mädchen in die geöffneten Arme. Sie hielten sich umschlungen. Eine Flut von Tränen strömte aus Reldas Augen, zum erstenmal seit langen Tagen: Regen, der Eis schmilzt. Wie ein Sind duckte sich die große Tochter an die Brust der kleinen Mutier. Da war viel Unverstandenes zwischen beiden, wenig Ge meinsame-, und doch ein mächtiges Band des Blutes, das sich nicht verleugnet. Vierzehnte» Kapitel. Unruhig ging Bürgermeister Dallmer die Straße im Dorf auf und nieder, die Hände auf den Rücken gelegt; sein mächtiges Genick war von grauen Haaren umflattert, schwer stampften seine Tritte. Jetzt sah er nach der Uhr. „Halb vier, die Post muß gleich kommen!" Der Gehilfe trat schon mit dem Brieflack vor das PostgebSude; die- war da» einzige größere Hau» in der ganzen Straße, zugleich Steueramt und SreiSkaffe. Sonst nur niedere Hütten mit Dunghaufen vor der Tür; einzig tone Gaftwstttschaft drüben konnte sich noch sehen lasten Ein junger Mann trat gerade in die Tür und grüßte respektvoll herüber: „Tag, Herr Bürgermeister!" Dallmer faßte an die Pelzmütze. „Herr Bürgermeister, ich hab Schnee schippen lassen auf 'm Weg zum Tempelchen. Fräulein Nelda kann heut noch nach der Aussicht gehen. Ich weiß, wie wir noch Kinder waren, liefen wir da immer zuerst hin!" Schnedderedengdeng! Eben bog die Post um die Ecke; langsam kam sie die Straße herauf. Der Postillon versuchte eine Melodie, die Töne blieben im Horn stecken; es war zu windig. Aus allen Fenstern fuhren Köpfe, Kinder eilten vor die Tür. „Die Post, die Post!" Auch ein paar Männer standen neugierig herum; sie grüßten faul. Jetzt hielt der gelbe Kasten. Mit starker Hand riß Dallmer den Schlag auf, ein einziger Passagier war darin — Nelda. „Heiho, willkommen, Kind, in der Eifel! Gut, daß du wieder da bist!" „Onkel Konrad!" Sie versuchte zu lächeln, stieg wie im Traum aus und schaute verwundert um sich. Noch alles, wie das letzte Mal, ganz so; die Hütten, die Dung- baufen, und da schaute trotzig ein Berg in die Gasse. „Ah!" Sie atmete tief, wie erleichtert, dann gab's ihr einen Stich durchs Herz — alles so wie früher, nur sie selbst nicht. „Du siehst blaß aus, Kind!" Der große Mann beugte sich und küßte sie. „Was machen sie zu Haus? Na ja, Ich weiß schon, der Vater immer krank und Lorchen klagt ewig; sie ist natürlich sehr dagegen, daß du zu mir kommst. Schadet nichts, tut dir sehr gut! Na, hast du mich denn noch nicht vergessen?" Er legte ihren Arm in den seinen und zog sie an sich. „WaS? Run wollen wir aber gehen. Motz Kuckuck, ist denn keiner hier, der uns den Koffer tra gen kann?" Er sah suchend umher, die feurigen, blauen Augen rollend. Von den Männern rührte sich keiner. Rur der junge Mensch drüben aus der WtrtSstube sprang schnell herbet. Er grüßte Relda mit einer Verbeugung. „Lassen Sie mich dafür sorgrn, Herr Bürgennetst«c, Me sollen ihn gleich kriegen!" - - Mittwoch, den 4. Januar 1SW. "Köln. Wegen -er Grippe, welche hier sehr stark auftritt, wuvden alle «Schulen des Stadtkreise- Köln bis zum 7. Januar geschlossen. AuS dem Ausland. * Warnsdorf, Gesunden Mutterwitz besaß eine biedere Bauersfrau, über die der „Abwehr" folgende» wahre Geschtchtchen mttgetcilt wird: Kommt da Unlängst etue- MorgenS eine biedere Frau vom Lande mit ihrer Schwieger mutter und ihrem Jungen zum Kassenschalter. Sie verlangt für sich und ihre Schwiegermutter je eine ganze und für ihren Jungen, der daneben steht, eine Halde Karte »rach S. Der Kas* senbcantte sieht sich den Jungen an und fragt sie: „Wie alt ist denn der Knabe?" Die Mutter antwortete: „Sechs Jahre." Der Beamte: „Aber er hat ja schon lange Hosen an." Woräuf die biedere Frau vom Lande im schönsten Dialekt treuherzig sagt: „Ach so, so, doS Kortenvakesen (Karten verkaufen) richt sich noch n Hosen. Do gaben Sc och für menn Jungn ene ganze Satte, jür mich cne holbe und für meine Schwtegamutta brauch ich dann» übahaupt kcene." * Brüx. Die nordböh mischen Kohlenberg- wcrksbesttzcr Haden erneut die Forderung auf Srhöhurrg der Kohlenprcise erhoben, wie sie es bereits unter der Beamten regierung getan haben. Das Ministerium für öffentlich« Arbei ten steht jedoch aus dem Standpunkt, daß über diese Forderung das Plenum d«S Nohlenamtes, das am 10. Januar zusammen tritt, zu entscheiden hat. Die Bergwerksbesitzer verlangen aber, daß die Preiserhöhung bereits am 1. Januar in Kraft trete, und drohen tm gegenteiligen Falle mit der Herabsetzung der Löhne. Sie berufen sich daraus, daß die Preisabteilung des Sohlenrates bereits vor drei Wochen eine angemessene Preiserhöhung für einige Kohlensotten beschlossen habe. Die Regierung erklärt, daß die Forderung nicht im Einklang mit der Herabsetzung der Soh lensteuer und der Tarife stehe. Sic verweist darauf, daß im Handel eine sinkende Tendenz der Preise zu verzeichnen sei und beharrt deshalb auf der Entscheidung dcS Kohlenrates. In Bergarbeiterkreisen ist man der Meinung, daß sich die nord böhmischen Bergwerksbesitzer, die Hetzt vurch den Markfturz großen Schaden erlitten haben, einen Ersatz durch die Preis erhöhung schassen wollen. In dieser Hinsicht intervenierten die Bergarbeitervettreter bet den zuständigen Ministerien und er klärten, daß sie auf eine Herabsetzung des Lohnes mtt General streik antworten werden. "Pari-. T u n ne te i n ftu rz. Der Tunnel zwi schen den Stationen Plombiere- rnrL Ile-sur ie-Douü- aus der Linie Besancon—Belfort ist eingeMrzt. D-er Einsturz erfolgte in dem Augenblick, in dem der Ichon—Dtratzvnrger Expreßzug in -en Tunnel einsahrcn wollte, Loch gelang cs der Geistesgegenwart -es Lokomotivführers, den Zug noch rechtzeitig zum Stehen zu bringen, so Laß ein Unfall vergütet wurde. . . Humoristisches. Tic falsche Rubrik. „Frau Meter erzählte mir gestern, Schulzes hätten Drillinge bekommen; ich dachte, ich könnte heute hier in der Zeitung eine Anzeige finden — aber es steht nichts drin!" — „Wo suchst du denn — unter Familien nachrichten?" — „Ja — wo denn sonst?" — „N«n, Drillinge, das gehört doch schon unter — Vereinsnachrichten!" („Dorfbarbter.") SSSWS«—' I! I I I—SSI-»W— Warenmarkt. Produktenbörse zu Dresden vom 2. Januar. (Amtliche Notierungen.) Presse für 50 kg. Weizen 375—380^», Roggen 295 - 305^e, Sommeigerfte «sächsische» 355—370 p, Hafer 280—2uvzt, RapZ (trocken, 570—ZbO^r, Mais 3l0 -325^», Wicken, blaue und gelbe Luomen und Peluschken geschättslos, Rotklee >al»er) 1500—21«-v^s, Rotklee neuer) 2k00 - 30<>0^, Trockenschnikzel i90- 200^i (Geschäfts-' gang ruhig), Roggen- und Werzenftroh 40- 45^», Hafer stroh 50 diS »5^«, Wresenhcu »lose, süchsi ches«, 120—130^», Wresenheu (außer- süchsischcs) Irv—125^», Weuenklrie 185—195^, Roggenklete l85 bis 195^,, Noguenmeln 395—430^», Weizenmehl 470-5^5«Geschäfts gang befestigt). Feinste Ware über Notiz. Rotklee und Mehl in Mengen linier 5O00 kg av Lager Dresden Heu und Stroh in Ladungen von etwa 5000 kg. olles andere in Ladungen von 10000kg. Dörjen-Verichte Berlin, 2 Januar (Amtlich.) Devisenkurse. Telegraphische Auszahlung aus: Holland . ... 100 Grssden Schwerz 100 Frank Wien (orsch.-ssier. nvgesr.) 100 Kronen Prag 100 Kronen Brüssel-Awwerpen . . 100 Frank Italien 100 Lrre London 1 Psd. Sterl. Neupott 1 Dollar Parts 100 Frank Polnische Sloten 6,20. Frieder 2. 1. Geld 31 12. Geld 168,74 6868.10 6743,25 91.- 3633 85 362l,35 85,06 6.78 6,83 85,Ob 286 70 271,20 81,- 1443 55 1418,55 «1.- 814, i 5 809,15 20,43 789,20 770,20 4,3V 186,56 188,80 -1 — 1508,45 I49t,— „Danke!" Mit einem kurzen Nicken drehte sich der Bürgermeister ab und ging mit Neloa Wetter. Seine breite ; Stirn hatte sich gekraust, er brummte vor sich hin: „Schass kopse! Rührt sich wieder keiner, wollen mit mir maulen!" Er sah finster aus, sein Gesicht trug keine Spur der Freude mehr, mit der er die Nichte begrüßt hatte. Er sprach nicht. Sie bogen links ab in die zweite und letzte Straße des Dorfes. Dieselben Hütten, dieselben Dunghaufen, nur stand hier die Kirche, merkwürdig groß und stattlich; links die Pfarrwohnung, Rechts die Bürgermeisterei. „Da sind wir!" Hinter ihnen Irappsten kräftige Schritte; Relda sah sich um. Der junge Mann von der Post kam eilig heran, er trug ihren schweren Koffer, als sei das gar nichts. Keine Muskel war angespannt, das gleiche bräunliche Rot deckte die Wangen und die Stirn unter den Haarringeln. Uber das ganze Gesicht lachend, ließ er das Gepäckstück vor der Tür niedergleilen. „So, nu hat das Fräulein den Koffer!" „Aber, Heinrich, jetzt haben Sie selbst den Koffer gc tragen, daS war doch mcht nötig! Danke!" Der Bürger meister klopfte dem jungen Menschen auf die Schuller. „DaS ist auch einer von den wenigen Getreues hat sich schon draußen in der Welt umgesehcn und ein Quentchen Aufklärung mttgebracht. Danke sehr, Heinrich!" „Nir zu danken, Herr Bürgermeister, gern geschehen. DaS Fraulein kennt mich wohl net mehr?" Er blinzelte Nelda mit den hübschen Augen erwattungsvoll an. Sie wurde aufmerksam, dunkel stieg die Erinnerung an einen Knaben auf, mtt dem sie in der Ktnderzeit hier viel ge spielt hatte. Ein paar Jahre älter als sie war er gewesen, hatte sie allezeit beschützt. Dann kamen Jahre, in denen sie nichts mehr von ihm gesehen, er war ihr gänzlich ent schwunden. Sollte dieser stattliche Mensch der Junge von damals sein? Sie hob die müden Augen und sah ihn an; cs war ihr eigentlich recht gleichgültig, wer va vor ihr stand. (Fortsetzung folgt.) - - > - , , Zeitu scharf fchen -tcrrha auf ' Pofte Stolz -aß > zum Warr scheid Hader fei zr poste» «Kl» ihm t fache« Iraki sie dl »nd f schast» mord fern i matff Rom deiche -führt iahen oller! tn R» -ort nisse Tätig «un« -klein« -e- E »er < v. Rc »io N sicher lin - Amt Nebe Dr. i Io lru nehm rior-i -ah- Hcm-I oola kam Ikede, Post von , n Mi i.-i ih Zuftä Poft« -er tz frnege hat « feine turrge Gi«S4 dauer cheS k der G und 1 die er -en 5 Ader mitt!« de» tz kmn- Gr»p vrsttl« Dtrek -ttrfn Direk Leute sollen «uf j« -aß s »«ter Ihrer öeldsts
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