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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 29.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192111296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19211129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19211129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-29
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
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Sächsische LÄHkM Slr. 278 >er- TagesZeitung » — beste- lm ciLg« I«» »s> s o k« 6 »SOS sran- sicben quoll« vMkk.»««t»r«»,. Derttfch» Lr«ht»»st«tt. «lafewt, V«st<ch«tr-KM»tor Nr. 517 Dre»Aa» Z Anzeigen-Preis die ügesvalti-ne Gruridzeüe oder deren Nau» Mark, im Tenteile die Zeile Mark, für Labellen- uni schwiercqen TaZ 5O»/o Aufschlag. 6",c »,j, nächst? Nu mrncr di«! 11 ttdr erden oer- .Gmnuk, 17 NA« «sprech «»schloß: «mt DreSde» «r.»1»«7 ><t.'Ldresfer Elbqanpresse vwsewttz rcdk s « iM iüiki«U >ek»«k«. »n M«r i Sloltai ituter erste. 5 «Mcbee - bttnu« t Dieses Blatt enthält die amtliche« Bekanntmachnnge» qer Amtshauvtnrannschaften Dresden-Ältst, und Dresden-Neuft., des Amtsgericht» Dresden, der Superintendentnr Dresden II, des Forftrentamts Dresden^ !-»ie der tz-emeinden Blasewitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch. Nochwitz, Bühlau, Weisiig, Schönfeld, Wachwitz, Ntederpoyritz.Hosterwitz, Pillnitz,Dobritz,Laudrgaft. Inilk nnd Perlao »!bqan-?h-ddr«ck,r»i »n» P»riaa;«»ttalt H,rm«nn Bester ä so., Blesewitz. Berantworiiich für dl» echttftlttmn-: Ott« Fr. Zimmermann, Dr»»»e«; für den «n,,tqenl,il: Paal Leapold. Drrddn». Blasewitz Dienstag, 29. November 1921 nisten, sind von der Direktion je zwei ^Zentner unbrauchbar gemachte tveioehr schäfte zu billigen Preisen als Brennholz abgegeben morden, die sie jetzt e nzeln aus Handwagen selbst aofahren mußten. Die 'Schwedenschanze gehört nicht zum Werke Erfurt. Der Wagenverkehr von dort nach Marbach ist damit zu erklären. Laß vcn dort, entsprechend der Entcnte- vorschr ft, unbrauchbar gemachte Schnfthülzer, die <vom Wer.e Erfurt an andere industrielle Unternehmungen zur Ausstel lung von W rtschastsartikeln verkauft wurden, abgefahren sind. DaS ist der nackte Tatbestand, den die kvmmunisr schen Zeitungen ebenso leicht hätten erfahren können, wenn sie ge wollt hätten." Eine deutsche Note nach Washington? Paris, 2ö. November. Der „Petit Parisien" läßt sich aus Zserlin berichten, daß Reichskanzler Dr. Wirth ursprüng lich d e Absicht gehabt hat, auf die Rede Briands in Wash ng- ton zu antworten. Der Reichskanzler l>ab? aber davon Ab stand genommen. Dafür fei vom Kabinett beschlossen wor den. -em amerikanischen Geschäftsträger Dresel zur Ueber- mittlung an Staatssekretär Hughes dem Vorsitzenden der Abrnstungskommission, eine Note zu übergeben. Zn d eier an Amerika gerichteten 'Note protestiert Deut'chland gegen d e Rede Briands, insbesondere gegen die von Briand ausge stellten Betnulptlrnaen über angebliche in Deutschland hende militärische Geheimorganisationen. Aus der (Yesangerlschast heimgekehrt. . Mannheim 26. November. Aus jahrelanger zösischer Gefangenschaft sind heute vormittag wieder deutsche K r eg Sge fangen c aus Avignon hier eingetroffen. Nachdem sic hier beiv riet worden waren, sind sie nachmittags nach Karlsruhe weitergesahrcn, wo ihre Entlastung statt findet. Abschluß der Genfer Vorbesprechung. Die erste Genfer Tagung der deutsch-polnischen Konfc- reirz ist Svnuadend mittag zu Ende gegangen. Nach der Latz»lig werden fast alle Kommissionen in Obcrschlesien tagen, wolnn sich al«h der Präsident Ealonder vorübergehend z« be geben gedenkt. Der Sitz der Unterausschüsse ist noch nicht endgültig geregelt und wird im wesentlichen von den Untcr- kuuftsmöglichkciten abhängen. So wird der Ausschuß für das Eisenbahnwesen z. B. in Kattoivitz der für Telephon- und Telegraphenwesen in Oppeln zusammcntreten Ter Zm'am- meüvang zwischen den Unterkommissionen Und dem Präsiden ten der Konferenz wird durch die Bevollmächtigten Schiffer und Olszewski ausrechterhalten. Sie find verpflichtet, dem Präsidenten fpätestenö am 15. Januar 1922 den Abkommens entwurf zu unterbreiten. Das rechtsgültige Original des endgültigen Abkommens wird in französischer Sprache verfaßt fein, doch sollen ihm deutsche und polnische UeVersetzungen, die von beiden Parteien bescheinigt iverdcn müssen, beigelcgt werden. Die deutsche Abordnung reiste Lonabend um 1 Uor 35 Mimtten von Genf nach Berlin zurück. Tas auf der Kon ferenz unterzeichnete Abkommen enthält zwölf Artikel, worin die nscheren Arbeitsbedingungen soivie die Zuständigkeit der Präsidenten und Unterkommissionen festgelegt sind. Im J-alle der Uneinigkeit zwischen den Ausschüssen sollen zwei verich e- denc Textentwürse sestgelegt werden. Untersuchungen können auch an Ort und Stelle stattfinden. Zur Erlangung von Er leichterungen hat sich der Präsident der Konferenz mit dem Präsidenten der Interalliierten RegierungS- und Abstim- mungskommifsion Oberschlesiens in Verb ndung zu setzen. Durch die von den Mitgliedern der Unterkommissionen ver tretenen Ansichten werden die -bevollmächtigten in keiner Weise gebunden. Bei Meinungsverschiedenheiten entscheidet in letzter Instanz der Präsident der Konferenz als deren Sitz Oienf ausersehcn ist. Die strittigen Punkte werden ihm unterbreitet, woraus der endgültige Text des Abkommens redigiert und unterzeichnet wird. Nach Verständigung zwi schen -en beiden Bevollmächtigten kann das Reglement vom Präsidenten abgeändert werden. Von der Washingtoner Konferenz. Paris, 27. November. Nach Washingtoner Meldungen der „Chicago Tribüne" wird in gutunter richteten Kreisen der Konferenz mitgeteilt, daß die endgültige Verständigung iiber das Verhältnis der Flottcnstreitkräfte der Vereinigten Staa ten, Japans und Englands in der nächsten Woche erzielt n>er- den würde, nnd zivar werde man den ursprünglichen Plan annchmen. Die Verständigung sei zunächst zwscheu den Ver einigten Staaten und England erfolgt. Was Japan anlange, so scheine eS endlich zur Annahme des Verhältnisses 5.-5:3 entschloßen zu sein, allerdings mit Abänderungen hinsichtlich der Hilfsschiffstonnage und der Ersatzbauten. Die Untcrsec- bootfrage sei die einzige, über die noch keine Verständigung unter den Delegierten herrsche und deren Lösung auch noch nicht in Aussicht stehe. — Dem „Echo de Paris" wird aus Washington gefabelt, die Rede Lord EurzvnS turbe dort wie eine Bombe cingeschlagen. Mau habe darin einen Sturz der bereits stillschiveiqend getroffenen Abkommen erblickt, das Problem der Abrüstung zu Lande nicht ernst zu behandeln. Dieses Abkommen sei von Hughes und Balfour in zahlrei chen Erklärungen bestätigt worden. Der letztere glaubt im mer noch, daß eS das beste Mittet sei, die Vorschläge von Hughes über die Entivaffnung zur See zu kompromittieren wenn man sie durch die von Lord Eurzon empfohlene Art verwickelt mache. In der französischen Delegation verheim liche man nicht, daß jeder Versuch, auf der Konferenz die De batte vom Mittwoch wieder zu eröffnen, die Zurückziehung der französischen Delegation zur Holge haben würde. Zur See werde Frankreich einfach verlangen, daß man sein Flöt- ttnproqramm, dessen Ausführung durch den Krieg unter brochen worden sei, als erfüllt ansehe, und werde nur einen genügenden Anteil von Unterseebooten nnd Hilfsschiffen ver langen. Frankreich ist in die Defensive gedrängt worden, zu mal die Konferenz ohne Methode noch täglichen Improvisie rungen, die von dem Druck der wechselnden öffentlichen Me> -Tickeint jeden Wochentag nachm.4 Ubr für den folgenden Tag. »ttuospreis: durch die Post viertelj. 12.90 einschließlich Bestellgeld; ^urch Boten frei ins Haus vierteljährlich 12 —, monatlich 4.—; >1«.«,.,»,,.,^. .v, »>"--'a^schnOüstes1cnierteliädrs'ch11 — fni'natlich 3 75 Sächsische Rachrichte«. Mitteilungen über örtliche Vorkommnisse sind uns - stets willkommen. Zuschriften find an die S ch r i s t l e i tu n g unserer Zeitung, ohne Hinzufügung des Namens zu richten ' Der sächsische Ardeitsminifter Jäckel wirv^ wie schon angckündigt, am 1. Dezember sein Amt niederlcgcn. Zu seinem Nachfolger wird der unabhängige Reichstagsabge ordnete Ristau ernannt werden. Wie sowohl in mehrhcitssozia listt,cuen als auch in unabhängigen Dresdner Parteitreuen der lautet, begegnet dieser Vorschlag bei der S. P. D. geringer' Gegenliebe, da Ristau zum radikalen Flügel der U. S. P. gehört. Auch in der S. P. -'^.-Fraktion des Landtages wurde die Frage erörtert. Man scheint sich aber damit bescheiden zu wollen, daß ein Einspruch unmöglich ist, weil die Koalitionsparteien ein ander nicht vorschretben können, wen die Gegenpattei zum Mi ntster vorschlägt. Jedenfalls wirst dieser Zwischenfall Licht auf die Verhältnisse innerhalb der roten Regierungskoalition in Sachsen. ' Regierung und Wirtschaft. Der Verband Säch sischer Industrieller schreibt unS: Anläßlich einer Besprechung des gegenwärtigen Stande« der Kreditastion der Industrie zur Devisenbeschaffung für die sog. Reparationen befaßte sich der G« samtvorstand des Verbände- Sächsischer Industrieller auch mit der offiziellen Meldung, daß der Herr Wittschaftsminister Fel lisch zur Frage der Kredtthtlfe der Industrie in ablehnendem Sinne Stellung genommen und im Einvernehmen mit dem Ministerpräsidenten die sächsische Vertretung in Berlin instru iert habe, im RetchSrat, falls dieser mit der Sache befaßt würde, gegen die Aktton zu wirken bezw. zu stimmen. Man stellte zu nächst fest, daß irgendeine Fühlungnahme des Herrn Wirt schastSmintsterS mit den Organisationen der Industrie und des Handels, wie überhaupt der sächsischen Erwerbsstände nicht statt gefunden hat. Man beklagte d eS um so mehr, al» man von einem Wittschaftsminister, der sich dessen bewußt ist, daß auch die Industrie zur Wirtschaft des Landes gehört, Wohl hätte erwo: len dürfen, daß er vor Erlaß und Weitergabe von Jnftruk tionen nach Berlin in dieser überaus bedeutungsvollen Frage mit denjenigen Kreisen deS Landes sich in Verbindung setz», die von diesen Dingen zweifellos einiges verstehen n»w d?nx L T» mg .» 17, ll. NUN« abhingen, geleitet würbe. — Wie man noch aus 8vn don meldet, wird sich Llond George bestimmt am 3. Dezem der nach Washington einichifsen, um an der Beschlußfassung über d.e Abrüstung zur See noch mitzuwirken. Französischer Wahnsinn. Paris, 27. November. In einer Rede, die Pvincar,- in Bordeaux hielt, sagte der el-einalige Präsident u. a.: Mau habe allen Anlaß zur Annahme daß an dem T-ave, an dem sie interalliierte Kontrollkommission aufgehoben iverde, je« fe ts des Rheines rasch eine Umstellung erfolgen werde durch e n ungeheures Material des Schreckens, der Vergiftung uns des Mordes. Frankreich hebe vor seinen Toren ein vereinig tes Deutschland, dessen Bevölkerung viel zahlreicher i'ei als die französisch? und dessen beherrschender Geist sich rwch nicht wesentlich geändert l>abe. Antisrarrzösischc ttundgebunac« in Italien. Mailand, 26. November. Die bekannte Beleidigung der italienischen Armee durch Briand in Washington hat nach den Zusammenstößen in Turin nun auch in Genua nnd Ve nedig zu Kundgebungen gegen Frankreich geführt. In Ge nua suchten Studenten in das französische Generalkonsulat einzndringen, wurden jedoch von der Polizei, die das Gebäude bewachte, wieder zerstreut. Auf dem St.-Markus-Platz in Venedig sand eine große Volkskundgedung gegen Frankreich statt, wobei die Menge „N'cdcr mit Frankreich" und „Nieder mt Briand" rief. Die Polizei zerstreute auch hier die D.- menstranten. Das französische Generalkonsul rt w rd voll zeilich bewacht. In Turin wo den Studenten der Sturm auf das französische Generalkonsulat gelungen ist wurde der Po lizeikommissar feines Amtes enthoben. Asse Fenster des ldon mlates ivnrd.m cingeschlaaen und das Archiv vernichte». Der V'zekor.inl wurde geohrfeigt, als er sich den Verwüstungen w berichte Der Generalkonsul konnte durch Polizisten ge schützt werden. Nachdem die Studenten alles verwüstet hrtt tcn zogen sic mir dem Schild des Konsulats ab. — iW'e ru » der italienische Führer der itat enischen Delegation. Schanzen nach Nom meldet soll Briand die auch von uns veröffentl ch tcn Acirßcrungen gar nicht getan hcrbcn. Tic Scheint.» Neberreicknrng der englischen Angora-Nore Nach einer Hgvasmcldung aus London lmt der fra.! aüfische Botschafter Sonnabend vormittag die Note der cn-a li'chen Regierung über das Abkommei» von Angora erhalten Die Note wird als sehr lang und im Ton selrr freundkch b'. zeichnet. Scnvcft bekannt, verzeichnet das Dokument zunächst die Versicherung der französischen Regierung, daß sie die R? gierrrna von Angora durch das mit ihr getroffene Abkommen »veder de jrrre noch de facto anerkenne. ES wird z»rr Kennt nis genommen, daß de französische Regierung jedem Angriff arrf Mesopotamien Widerstand leisten werde. Der durch dao - Abkommen gesicherte Schutz der Minderheiten >ei aber in der Hauptsache theoretisch und nrüßte bei einem allgemeinen Ad kommen über die Levante verstärkt werden. Die englische Note bestätigt ferner die Erklärung Frankrcrchs. daß es freie Hand behalten habe und eine Politik der Verständigung und des Zusammenwirkens mit seinen Alliierten, allo curch mit England, betreibe. Schließlich spiele das Londoner Kabinett auf seine Besorgnis hinsichtlich der Negelurrg des griech ich türkischen Konflikts an rrnd frage sich, ob der Augenblick für ein Eingreifen gekommen sei. London envarte die Vorschläge der französische,: Regierung und werde, wenn sie ausdlieben, später der französischen Rcgiernng selbst seine Vorschläge wachen. ds>. Politische Nachrichten. »rr Reichswirtschaftsministcr wünscht die ZwangSwirtscha,» als notwendiges Uedet. Berlin, 27. November. RcichSwittschaftsminister I Echmrdt sprach heute in einer sozinldemvtratiichen Versamm- i»na über die durch d e Teuerung geschaffene Loge. Bei dem -urch die wirtschaftlichen Nöte Teuttchlands, durch den Ties- -and der Valuta den Truck von außen und den Wucher im Lande geschaffenen Elend müßten wir uns klar sein darüber, -aß wir alle diese Dinge nicht so schnell ändern könnten, wie um es wünschteru Schuld daran trügen vor allem die inter alliierten Mächte, die unter dem Vorwande, den deutschen Militarismus zu bekämpfen, nnS Unerträgliches auferlegen. Kenn Briand in Washington von einem deutschen Angriffs kriege rede, so verhöhne er das deutsche Volk in seinem «-lre- deir, den Frieden zu halten und zu sichern. Mitschuldig an Solchen Reden sei auch die Deukschirationale Pattci. l!> Die zmtschn Klonale Bewegung habe seit einem Jahre mehr um ßch gegriffen, als dem Führer des Staates lieb s!> und dem Seuljchen Volke dient ch fei. Er und seine politischen Freunde hätten sich stets gegen die NeparationSverpslichtungen aus dem Londoner Ultimatum gesträubt, ,!j weil fie wußten, daß diese Summen niemals aus dem Volke herauszupressen seien. Das Londoner Ultimatum sei in erster Linie schuld an der Teue- runa, denn mit der deutschen Mark, d e nur noch l'i- Pfennig wen ist. könnten mir im Auslände nichts mehr e nkaufen. Heben die Erpresser des Auslandes trete der Wucher im Jn- lande. Vom Standpunkte seiner Partei sehe er die wiederge- sorderte Zwangswirtschaft nicht als eine restlose Lösung der Wirtschaftlichen Fragen sondern als ein notwendiges Uebel au. Nrnister Schmidt kam dann auf die Einfuhr zu sprechen und Schilderte daß die Margattneprerse nicht unberechtigt seien. Mhrend wir noch im Juni dieses IahrcS die zur Herstellung der Margarine notwendigen Oele zum Preise vo-n 13 bis 14 Mrk kauften, kosteten diese Oetc jetzt 43 bis 46 Mark. Auch die Textilindustrie müsse mit geradezu furchtbaren Steigerun gen aside tcu. Nach den statistischen Berechnungen der stdcichs ämter betrage die Indexziffer, wenn man für 1914 die Zahl M aunchme. jetzt 1994. Das Publikum freilich habe durch seine Hamsterei in den letzten Wochen selbst zu einem starken Anziehen aller Preise mit beigetragen. Durchaus unsinnig sei jedoch die Behaupttrng, daß große Mengen Kartoffeln noch England ausgeführt feien. Alle derartigen Gerüchte habe man nachgeprüst und als unrichtig befunden. Auf der audc- ren Seite fei die oft vom Auslände geäußerte Ansicht, Dcutsch- tand leide keine Not, ebenso fa-lsch. Der deutsche Fleischver brauch ist gegenüber 1914 um 60 Prozent gesunken. Die Eftn fuhr von Kolonialwaren, die 1914 554 000 Tonnen betrug, ft auf 241 000 zurückgegangen. Die Eiereinfuhr ist iu dem gleichen Zeiträume von 171000 Tonnen auf 46 000 zurückge- mmgen. Als kommunistische Störenfriede die weiteren Ans- siihrnuqe« des Redners verhindern wollten, wandte sich Mi nister Schmidt sehr scharf gegen die Kommunisten, wöbe, joh lende Zlvischenrusc der Kommunisten die Versammlung auf einlge Di nuten unterbrachen. Minister Schmidt führte dann iveitcr cncs. seine Partei schüttle diese Lertte ab, diese ziveif.'l- hefte Gesellschaft, welche die Politit nur als T-eckmainel für ihre Verbrechen benutze. Für jeden anständ gen Menschen Sei es unerhört, daß man eigene Parteigenossen in die Lust sprengen will, nm die Arbeiterschaft 'n Empörung zu ver- üten. Das sei schlimmste Ausartung auch einer Klassen- »a'upspol tik. Die kommunistische Politik in der sberschlesi- ichcn Frage sei kein Schlag gewesen, der sich gegen den deut schen Kapitalismus richtete, sondern gegen die gesamte deut sche Arbeiterschaft. Oder sollte man etwa auf den famosen Vorschlag entgehen, mit der russischen Roten Armee zn mar schieren? Tas hätte Krieg bedeutet. Jeder Krieg, auch dec von den Kommunisten propagierte sei ein Verbrechen am Polke. In der Diskussion erklärte dann ein sozIcUdemokrati- cher Redner: Eine Wirtschaft ohne Kapitalismus sei nicht denkbar. Das habe man in Rußland gesehen, wo man den inländ schen Kapitalismus hinauswarf, um jetzt den ausländi- 'chen Kapitalismus hineinzulassen, und wo ein Volkssührer wie Trotzkn Grostkapitalist geworden sei. Für den deutschen Arbeiter sei ein hinreichendes Existenzminimum zu fordern. Ein anderer sozialistischer Redner führte aus, lieber als mit den Üommnniftcu gehe man mit LiinneS zusammen von dem na« wirtschaftlich viel kernen könne. Im seinem Schlußwort wandte sich Minister Schmidt nochmals gegen die kommnnisti- che Linke. Radek habe nach dem Zusammenbruch des Put sche« in Mitteldeutschland der Zentrale der Kommunistischen Hattet anbesohlen, man müsse bei: der nächsten Aktion die U. Z. P. vorschieben. Deshalb habe man den Hungerstreik in- izeniett und die U. S. P. sei auch darauf hineingefallen. Der größte Lump im Land . . . Die „Thüringische Allg. Zig." in Erfurt berichtet anläß lich des Besuches des Generals Nvllet in den Deutschen Wer ten tn Erfurt von schamlosen Denunzintionen der Kommu. nsten DaS Blatt schreibt: Das kommunistische „Rote Echo" in Erfurt hat sich das traurige Verdienst erworben, die Frou- vSgte auf die eigenen Volksgenossen loszuhetzen. Gerade an dem Tage, an dem Nollet das Werk in Erfurt besuchte, veröffentlichte es folgende Notiz: „General Nollet wird mit jeinem Stabe heute tn Erfurt Eintreffen- um den Erfurter Ketr eb der Deutschen Werke zu besichtigen. Ob damit der Abtransport der Gewehrschäftc in Handwagen seit einer Soche im Zusammenhang steht? In den letzten Nächten ist »arker Fuhrverkehr noch und von der Schwedenschanze be dachtet worden. Ist dieser Wagenverkehr auch mit dem Ve- mch des Generals Nollet in Zusammenhang zu bringen? Was wurde in den Fuhrwerken von der Schwedenschanze nach «arbach transportiert?" — Aus diesen schmählichen Bettuch, »ie fe ndliche Kommission gegen das eigene Volk aufzuhetzen, mvtdrrt die Direktion der Deutschen Werke: „Allen Ange- ßeltcn und Arbeitern des Werkes, also auch den Komm»-
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