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m« Nr. 29. Sette 2. SLchfische Derf-eit«»« »d EltA««preffe. Sonntag, den 4. Februar 1912. OvlsedLtt-prlnrlp nur saUcke, gväls^vn« k'udi-lkat« Leellv, LaedmLmileekv Lsäivnuux :-: LlUlxv, t«r«1v kreise vrv8ÜVU8 xrö88tos 8pv2l«IkLU8 3 tür moÄvrovv OoläselimueL ^L8ekvlluki'6N :: Llmmvrukrv» Parteien, sondern auch die Sozialdemokraten jederzeit be reit sein! — Sollte der letzte Wahlausfall uns vielleicht doch eine Mauserung der Sozialdemokratie von der verneinenden zur positiven Mitarbeit bescheren?! — Je denfalls könnten die Verhandlungen über diese nationalen Existenzfragen eine größere Einigkeit des Reichstages auf weisen, als man von vornherein nnzunehmen geneigt war. .. Von der Erschütterung der Reichskanzler- stellung, von der gerüchtweise verlautete, ist es inzwi schen wieder still geworden. Daß dieie Gerüchte jeder Be gründung entbehren, dafür bietet in erster Linie der Tank des Kaisers für die diesem zum 53. Geburtstage gewidme ten Glückwünsche den besten Beweis. Auch zeigen die Aeu- ßcrungen des Kaisers zu der Wahl, die er am Jubiläum Friedrichs des Großen zu mehreren Berliner Persönlich keiten tat, daß die angebliche Erregung des Kaisers über das Wahlresultat nicht sehr groß gewesen ist. Er soll näm lich gesagt haben, sein Schloßpersonal habe den Fortschritt ler Kämpf herausgehauen und hätte hinzugesügt: „Wenn, Bismarck daS erlebt hätte, daß ich einem Fortschrittler zur Wahl verhalfen habe!" — Bemerkenstvcrt ist es, daß des Kaisers Erlaß dem Tanke des Fürsten Bülow für die ihm am Wahltage übermittelten Begrüßungen entspricht. „Alles für das Vaterland" ist die Parole. Am englischen Hofe ist durch den plötzlichen Tod des Herzogs von Fife, eines Schwagers des Königs Georg, eine große Störung in die Wintcrfestlichkeitcn, die besonders glänzend werden sollten, gekommen. Auch die 'ozialen Verhältnisse bleiben unbefriedigend. Tie für den April drobenden Riefenstreik s haben keine Abschlvä- chung erhalten, obgleich die Einigungsverhandlungen recht eifrig fortgesetzt wurden. Ter bei London lebende, aus ''einem Lande vertriebene ErkönigMan u e ! von Por tugal schaut zurzeit hoffnungssreudig nach seiner einstigen Hauptstadt Lissabon, wo schwere Arbeiierunruben die re publikanische Regierung zu erschüttern drohen. Aber trotz der Einigung der beiden Linien der vertriebenen Tpnastie scheint es diesmal noch verlorene Liebesmüh u sein, denn die portugiesische Regierung lxit schon wieder infolge ihrer energischen Maßnahmen das Heft in der .Hand und dürfte sehr bald die Ruhe wiederlx'rstellen. Bulgarien hat die Mündigkeitscrklärung seines. Kronprinzen Boris zu einer großen „.Haupt- und Staats aktion" gemacht, um durch den dabei entwickelten Glanz und den Ausweis der guten auswärtigen Beziehungen in, Volke Eindruck zu machen und die Tpnastie zu befestigen. Der Kaiser hat dem sorgsam erzogenen jungen Prinzen durch den Prinzen Friedrich Leopold den Sckmmrzen Ad lerorden gesandt und von allen Nachbarländern sind Ver treter in Sofja angclangt. König Ferdinand ist ein kluger Politiker. Tie Italiener sind in Tripolis noch immer nicht weiter, sondern sollen bei Terna wieder einmal eine empsindlichc Schlappe erlitten haben. Ihre Haupthelden taten beschränken mH neuerdings auf das Rote Meer, wo ihre Flotte keine Gegner hat. Die Verwicklungen mit Frankreich sind nach wildem Aufbraufen der gallisä^cn Volksseele auf dem Wege, aus der Welt oder vielmehr an das Haager Schiedsgericht geschafft zu werden. Aber in den Herzen der Italiener bleibt ein Gefühl der Erbitte rung über das Benehmen der lateinischen Schwester zurück. Infolgedessen kommt es von selbst, daß sich Italien wieder reumütig der steten Selbstlosigkeit des deutschen Drci- bundsfrcundes erinnert. Tas Benehmen Frankreichs war nicht dazu angetan, die Hoffnungen der Tripleentente, Ita lien von seinem bisherigen Bündnis abzulenken, zu ver wirklichen. Die Anwesenheit des Staatssekretärs v. Ki- derlcn-Wächter in Rom, die Taufbcsuche des österreichi- 'chen Thronfolgers und des Grafen von Turin, eines On kels des Königs von Italien, in Berlin sind Zeichen für die Tatsache, daß die Regierungen der Trcibundstaaten ge nau wissen, lvas sie von einander haben. Es ist und bleibt wie cs tvar: DerTrcibund istdasRückgrat für den Frieden irr Europa! — —!— Sächsische Nachrichten. Den 3. Februar 1912. Die Wahrnehmung der Gemeindeinteressen ist erste Aufgabe der „Sächsischen Dorfzeitung und Elb- gaupresse", zu deren Erfüllung wir die Mitwirkung unserer Leser erbitten. Wir vergüten jede erste Mitteilung eines Tagesereignisses von allgemeinem Interesse. Vereinsnach richten werden gern ausgenommen, jedoch nicht honoriert. Alle Einsendungen sind so kurz als möglich abzufafsen. Dresden. —* Hofnachrichten. Der König nahm gestern vormittag militärisch Meldungen und die Vorträge der Herren Staatsminister und des .ziobinetts^ckretärs ent gegen. —* Bei der Prinzessin Mathilde fand vorgestern abend halb 9 Uhr Soiree statt, zu der Prinz und Prinzessin Johann Georg erschienen waren. Auch waren Einladungen an mehrere Herren und Damen der Hofgesellschaft ergnagen. Der Direktor der „Urania" in Berlin, Herr Goerkc, hielt vor Beginn des Soupers einen Lichtbildervortrag über „Kairo und die Pyramiden". —* Das Ministerium des Innern hat ge nehmigt, daß der Laudesverein vom Roten Kreuz im Kgr. Sachsen zum Besten der Zwecke des freiwilligen Sanitäts wesens in der zweiten Hälfte des Monats März eine Geld lotterie veranßaltct. —* Geh. Sanitätsrat T r. m e d. A u g u ft Helmkampsf ist hier nach kurzem Leiden im Alter von 62 Jahren verstorben. Tr Helmkampsf wirkte früher in Süddeutschland als praktischer Arzt und -lebte seit ewigen Jahren in Dresden, wo er sich besonders als Vorsitzender des Autiultramontaucn Reichsverbaudes be tätigte. Auch im Alldeutschen Verband und in anderen politischen Vereinen war Tr. Helmkampsf als Vorstands mitglied eifrig tätig. —'' Ocffcntliche Sitzung des Bezirks- a u s s ch u sscs der Kgl. Amtshauptmannschafr Dresden- Neustadt findet am Mittwoch, den 11. Februar, vormit tags ^1-1 Uhr statt. — * Zu dem Eut w urfe ei n e s n e u e u Schulgesetzes wird der Verein der Fortschrittlichen Volkspartci am Sonntag, den 1!. Februar, im großen Saale des Tivoli in einer öffcntliäxm Volksversammlung Stellung nehmen. Ter Verein für christizentrischen Reli gionsunterricht hat bereits zu dem Regierungsentwurf des Polksschulgesctzes Stellung genommen. Ter Verein setzt sich aus 200 meist dem Lehrerstandc angehörigen Mitglie dern zusammen und sieht in deut Regicrungsentwurfc eine vortreffliche Vorlage. Tankbar begrüßt er besonders die Wahrung der erprobten religiös-konfessionellen und mo narchisch vaterländischen Grundlagen der Volkserzichuug und Volkswohliahrt. Tie Harmonie von Autorität und Freiheit, die Sicherung pädagogischen Fortschrittes be-. voller Bürgschaft gegen Ueberstürzung und Verflachung, die gerechte Berücksichtigung der natürlichen und geschicht lichen Rechte des Elternhauses, der Gemeinde und der Kirche. —* V e r e i i f ü r S ä ch s i ' ch e V o tksk n u d e. Vielfach geäußerten Wünfckx'u entsprechend, ''oll der Licht- bildcrvortrag von Hof rat Prof. O. Sepffert über „Aller hand Geschmacklosigkeiten" Montag, den Februar abends 8 Ubr im Weißen Saal der 3 Raden wiederholt werden. ('Kiste sind willkommen. —e. I m Viktoria-Salon wird morgen Sonn tag nachmittags l und abends 8 Ubr das neue wirklich großartige Februar-Programm aufgeführt, das außer den ausgezeichneten Kunftschützeu vom Januar, nur neue, erst klassige Darbietungen bringt, welche allabendlich das ge räumige Haus bis auf den letzten Platz füllen und allen Besuchern sckzonste Unterhaltung bringen. Im T u n ne l- R e st eurant ist das vielseitige Künstler-Ensemble „Tie lustigen Hamburger", Direktor Gäthgens, cingezogcn, deren Spielsolge jeden Montag wechselt und wo man - bei freiem Eintritt — beste Gelegenheit findet, recht an genehme heitere Stunden zu verleben. Beginn Sonntags nachmittags 5 Uhr. —* Volkswohl - Theater, Oftra-Allee. Sonu- rag, dcii 1. Februar, nachmittags 3 Ubr: „Tic sieben Geiß- leip" und „Tic Bremer Stadtmusikanlcu", Märchen von H. Fischer, Musik von H. Platzöccker. Abends halb 3 Uhr: „Tie Ehre", Sckiauspiel von H. Sudermann. Montag, den 5. Februar. abends halb 8 Uhr: Volkstümliche Vor stellung: „Tic Jungfrau von Orleans", Tragödie von F. ron Schiller. Eintrittspreise zu dieser Vorstellung für jedermann: Orchester 55 Pfg., Parkett 30 Pfg., Teilenplatz 20 Pfg. Donnerstag, den 8. Februar, abends 8Z/< Uhr: „Goldfische", Lustspiel von F. v. Tchönthan. uud G. Ka- dclburg. Donnerstag, den 15. und Sonntag,' den 18. Februar: Prepow". Musik vou E. M. v. Weber. Eiu- trittskarten sind in der Geschäftsstelle des Vereins Volks wohl, Glacisstraße 10 und an der Theaterkasse zu haben. —c. T p w i a n s T ha l i a - Theater, Görlitzcr- straßc 6, dessen Spielsolge im Januar alltäglich dem schmucken Etablissement zu ausverkamtem Hause ver'lxrlf, gibt, wie all''onntäglich, auch morgen 3 Vorstellungen und zwar 11—1 Ubr: Fideler Frühschoppen im Theater bei 20 und 30 Pro. Endtrec, nachm. 1 Uhr Vorstellung bei kleinen und abends 8 Uhr bei den gewöhnlichen Preisen. Als be sonders beifällig aufgenommen sind zu nennen die Vor- tragsnummcru: Bemmchcn auf der Rodelbahn (Herr Voigt), Lied für Bariton „Stolzenfels am Rhein" (Herr Verronß die humoristische Instrumental-Szene „Tann- bäuser-Parodie" (Herr Barra), das Auftreten des erzcl- lenden Ta.nendarstellers Herrn Fritz Sylvarc, die Zigem nerballade (stimmungsvolle Dekoration) für Tenor (.Herr Rießler) und die köstliche Schlußnummer „Ein Polter- abcndschcrz bei Leutnants", wobei sich neben .Herrn Dirck* LorWintcr - Lymianals Fabrikant Schornstein, be sonders Herr Verron als Gelegenheits-Dichter Dürftig und Herr Theilbar als Offiziersbursche Friedrich aus zeichneten und jubelnden Beifall ernten. Auch der Ty-- mian-Kino bringt jede Woche ab Sonntag neue interessante Bilder. Das neue Mitglied, Herr Maximilian Blochert, hat sich in den zwei ersten Tagen seines Auftretens als hu moristischer Vortragskünstler und Blitzdichtcr bereits recht gut eingesührt. Ter Besuch des Thaliatheaters ist dem nach auch :m Februar als sehr lohnend zu bezeichnen und warm zu empfehlen. —' Ter Verein der Direktions- und B e t r i e b s b e a m i c n der Sächs. - Böhmischen Da m p f s ch i f fa h r r s - Gesellschaft zu Dres - d e u hielt am Mittwoch, den 31. Jan., abends in den neu vorgerichteten Räumen des „Eldorado" fein diesjähriges Sttttuugssesr ab, das äußerst zahlreich besucht Ivar und einen in jeder Hinsicht animierten und befriedigenden Ver laut nahm. Tas Fest wurde mit einem kurzen Konzert eröffnet, an das sich ein flotter Ba! anschloß. Unterbro chen wurde Las Tanzvergnügen gegen 10' Uhr durch einen von Vereinsmitglicdern flottgespielten Schwank, dem der Vortrag einer Ungarischen Rapsodic von Hauser für Kla vier uud Violine folgte, wobei sich Herr Haberkorn als ein äußcrst talentierter Violinist erwies. Eine geradezu köst liche Uebcrraschung brachten 2 von Fräulein Mühlfriedel cinstudierie Reigen „Vor 75 Jahren" und die „Gegen wart", die sich aut dciS im vorigen Jahr gefeierte 75jährige Jubiläum der Gesellschaft bezogen. Tas erste Schiff „Kö nigin Maria" (in getreuer Nachbildung) beendete die erste Fahrt vor 75 Jahren, freudig begrüßt von erwartungs vollen Zuschauern. Ihm entstiegen 1 Paare in: Bieder meier-Kostüm, die nach Mozarts Weisen ein Menuett tanzten. Ihnen solchen als Repräsentanten der Jetztzeit 8 Paare, die .Herren in der bekannten kchmucken Uniform, die Damen mit weiß-grünen uud schwarz-gelben Sck>ärpen und entzückten durch einen Flaggenreigcn die Gesellschaft. Die in t)erzlickx"c Weise seitens des Vereinsvorsitzenden. Hz'rrn Fuhrscheinverwaltcr Zenner, an die Versammlung, insbesondere an die Gäste und an den an deren Spitze er schienenen Direktor der Gesellschaft, Herrn Kurt Fischer, nebst Gemahlin gerichteten Worte erwiderte der Letztge nannte unter besonderem Tank für die freundliche Ein ladung und für das in so vorzüglicher Weise getroffene Arrangement. Tie Worte klangen aus mit den Wünschen für eilt weiteres Blühen und Gedeihen des Vereins. Au ßer der üblichen Fcstspende ist seitens der Gesellschaft dem Verein neck, eine besondere Zuwendung im Hinblick auf das im vergangenen Jahr begangene Jubiläum überwiesen worden, welche besonders dankbare Annahme fand. Am folgenden Tage fand Katerbummel in Eblichs Dampfschiff- Restaurant in Wachwitz statt. . —* A u s F n rcht vor St r a f e erlangte sich am Donnerstag in der in der Holbeinsrraßc gelegenen Woh nung seiner Eltern ein 13jähriger Realschüler, weil er un entschuldigt von der Schule sern geblieben tvar. —* Durch Verbrühung zog sich gestern vor- mittag ein Heizer in der Kesselanlage der Munitionsfabrik schwere Verletzungen an beiden Füßen zu. Aus einem Ka nal war heißes Wasser entwichen und dem Unglücklichen gerade auf die Füße geflossen. Blasewitz. D ie Ta gc s z u nah m e ist bei klarer Witte rung jetzt schon deutlich bemerkbar. Seit der kürzesten Ta geszeit im letzten Drittel des Dezember hat die Zunahme bis jetzt eine Stunde betragen, wovon etwa dreiviertel Teil auf den Nachmittag entfällt. Die Fortschritte am Morgen sind noch gering, erst gegen 7 Uhr beginnt sich die Tages helle bemerkbar zu machen. Im Februar erfolgt eine we sentlich raschere Tageszunahme, die auch ain Morgen mehr zur Geltung kommt. —e. Die zu ne h m ende Kälte, an der Brücke zeigte das Thermometer heute früh genau 10 Grad R., har auch die Eisbahnen wieder in tadelloser Beschaffenheit ge bracht und sie werden am morgenden Sonntag wieder zahl reichen Besuch aufweisen. — Die in den letzten Tagen hier durchkomenden Lasnvagen brachten Eisstücke, wie man sic in solcher Stärke feit Jahren nicht beobachten konnte. Be sonders das Eis vom Hochplateau Bühlau, Wcißig, Ullers dorf, Schöitteld, Schullwitz kommt kristallklar und in 25 bis 30 cm starken Blöcken zur Abfuhr, wird deshalb natür lich von den Händlern und Brauereien gern gekauft und gut bezahlt, oa es weit haltbarer ist, als das aus der Elbr genommene. Die Eisgewinnung ist bei solcher Witterung auch gut lohnend für solche Leute, die im Winter notge drungen feiern müssen. Striesen. —Schadenfeuer. Im Grundstück Äpffhäufer- Straße 17 entstand gestern nachmittag in der 6. Stunde in einer Baocstube ein Brand, zu dessen Unterdrückung di« Feuerwehr hcrbeigerufen wurde. findet i au-schu 1. Der Ern , gega 2. Der Raa bis ! 3..'Der bürg Karo wort r° zu 2: i in dem L07 »S Oe^vri Bei lohn. An Beim B' Bezirks ai freie Wo rat zu H aller 3 zu Har kleidung! bauverw kleidung. oeldzusch berg te Wohmcn Auf Schmidt dem Frif Lt« ehefrau i bescher i> Be Ausgebo Frieda Mossem «e in Borst Maurer Wrecht 1 Tochl «h A. I. S' Tt« i M P Erich Kö