Volltext Seite (XML)
M VN - yusIW, d>8 1 M. earter > bis 8 jlv so Ml. M - ' t^k. v» LS ^tk. :ken ict plüscü öge d.SOM. 4 ltvtt 8 -tk. vr Är.8?, ixe. Sk dek, Seicht«, P, <ri«5 rts» i»lrk Lhüringn « »ich*», »früchst, ateu, hühvrr. kcken. k 'M, Freitt«: m. mie apn W. rrStr.W 89. M7 ! ?räitisisiln' t'SM!---, ! AiN^YUjl ! ISO Dl>rs;kiiW GlbMMch .74 .70 KmtLblLtt Nir ckie fl-1.2»ttd»»W««cdjMe» vrtt4e»-WUtactt u. fie»rl>al, äsr figl. n»tt»«icdt vttttle», M äie Xgl. Zuperintenüenlur vreräen II. äie -gl. rorstreniSmler vreräen. Morilrdurg « , Erschein» jeden Wochentag nachmittag» E Ehr für den folgenden Lag. n bi» mittag, L Uhr. F Inserate kofi. die S-gesp. Petitzeile 20 Pf., Keine Anzeigen IS Pf., » die Rekamezerle 50 Pf. Für die Aufnahme an bestimmter Stelle wird V keine Garantie üvenwmmen Annahmestellen: letzte Seite. kir dir Snnwdtii ra»«»Nr. v»drl», w»a»»m, Mid«-»n«ir ft»«»env»r, nmaa, Mlrrlg. redSMI«. re»diItt-Nt,orn». eiNUlNI»!» - OlAZI und r«K»l»r>>rNg„ lür Loschwilr. K»di«ilr, lllkirrer j)j,5d>. SÜKI<»«. dir lörrnilrgemrinden, Vke5dei»5lne;en und Neuglua« Beilagen: -Ilnst». UnteehaltnngDdla«-. .Nach Feierabend-. .Frennen'NarresPonde«»"- »HetM- N.Ktnder»ar»ne^^ »Hnu»» «. Garrenwteischaft-. .Fremde»- ». UnrNste-. Mspttcher: Amt Dresden Nr. «» Druck und »erlag: Gldgau-Vuchdruckerei und verlag»«nastalt Hermann Beyer LdGa Telegramm-Adaesse: Elbgaupreste Blasemttz. Kr. 212. Dienstag, den 12. September 1911. j 73. Jahr-. NedaktionSfchlnst r L Uh- Mittag». Sprechstnade der Redaktion r 4—» Uhr Nachmittag». Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten find nicht an den EMckteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu »dmssteren. Neue Ereigitiffe. — Kaiser Wilhelm hat sich von Potsdam gestern nachmittag ins Manövergelände nach BoitzenLurg begeben, wo er um 6 Uhr eintraf. — In Neustrelitz sind zahlreiche Fürsten und Gene rale zum Kaisermanüver eingetroffen, u. a.: der Herzog- Regent von Braunschweig, der Großherzog von Mocklen- kurgSchwerin und Herzog Paul Friedrich, sowie die Ge neralfeldmarschälle von Häseler und von Bock und Polach. — In Düsseldorf begann der Alldeutsche Verbands tag mit einer vertraulichen Vorstandssitzung, wobei Rechts anwalt Claß-Mainz über die Marokkofrage sprach. — Der Koburgische. Kammerherr Baron von Erffa- Ahorn ist vorgestern bei einer Autofahrt verunglückt und sofort «getötet; der mitfahrende Freiherr von Meyern- Hohenberg und der Chauffeur wurden erheblich verletzt. . — In Weil bei Eßlingen verunglückte der Aviatiker Eyring vorgestern abend beim Sturz und erlag seinen Verletzungen. — Bei den französischen Manövern in Villerserel wurden bei einem Frühstück Trinksprüche auf die Staats oberhäupter seitens des kommandierenden Generals Cha mer und des Großfürsten Boris von Rußland gewechselt. — Der französische Kriegsminister.Messimy begab sich, wie der marokkanische Gesandte El Mokri, nach Be- fancon, um den Manövern im Osten beizuwohnen. — In Roubaix brachen Sonnabend neue Unruhen aus, sodaß die Truppen ein-griffen und zahlreiche Verhaf tungen vornahmen. — Auf dem trasimenischen See in Italien kenterte ein mit 17 Touristen besetztes Motorboot 300 Meter vom Ufer. Es sind 13 Personen ertrunken. Bedenken tber die Arbeitsloseu- Verficherung, Die große nationale Arbeiterversicherung Lloyd Ge orges, die bekanntlich 25 Jahre nach der deutschen Sozial gesetzgebung ins Werk gesetzt wurde, konnte auf alle Er fahrungen zurückgreifen, die Deutschland und andere Län der auf, diesem Gebiste gemacht hatte. Man hat dann be sonders in der freisinnigen Presse von der Großzügigkeit und praktischen Unübertrefflichkeit des englischen Sozial werkes gewaltig viel Aufhebens gemacht. Ist doch Eng land für diese unbelehrbaren Herren immer noch das Mu sterland freiheitlicher Einrichtungen! Alles, was von der Themse kommt, ist in ihren Augen von vornherein schon schöner und besser als das entsprechende Deutsche. Wir wollen hier nun nicht darauf eingehen, daß die englischen Arbeiter, wie ihre Massenstreiks in der letzten Zeit beweisen, nicht im gleichen Maße von der Lloyd Georgeschen Schöpfung begeistert oder überzeugt zu sein scheinen. Jedenfalls dürfte das englische Sozialwerk, das gerade die großen Streiks verhindern sollte, diesen Zweck keineswegs erfüllen. Was uns aber, abgesehen von den roh oder gar nicht abgestuften Leistungen der Versicherung, hauptsächlich über ihre Trefflichkeit stutzig machen könnte, das ist die unbefangene Hineinnahme der Arbeitslosenver sicherung in das englische Versicherungsgesetz. Selbstverständlich findet der Mitarbeiter des „Berl. Tagebl." auch dies wunderschön und preist den ingeniösen Ausbau, die Bedingungen und Leistungen aus allen Ton arten. Wir wollen zugeben, daß bas reiche England mehr leisten kann, als andere Länder, auch wenn die Geschichte etwas teuer werden sollte. Andrerseits gönnt gewiß jeder dem unverschuldet Arbeitslosen von Herzen eine reichliche Unterstützung. Aber das nimmt doch gerade diesem noch am wenig sten ausprobierten Versicherungszweige noch keineswegs die vielfachenBedenken, die gerade er bei sozialpolitisch Er fahrenen hervorruft. Vielleicht hatte auch Lloyd George besser getan, trotz der Begeisterung des „B. T.", dem ja bekanntlich nur das, was weither ist, imponiert, um daS Vaterländische um so leichter herabsetzen zu können, weni ger schneidig vorzugehen und zunächst erst Erfahrungen auf diesem Gebiete zu sammeln. Vielleicht hätten ihn diese abgeschreckt, dies dornige Feld überhaupt zu betreten, oder wenigstens mit solcher Vorsicht, daß ihm oder der Staats kasse das nun ziemlich sichere Fiasko erspart geblieben wäre. Wie wissen sehr wohl, daß sich einstweilen die eng lische Zwangsversicherung' gegen Arbeitslosigkeit nur auf gewisse Gewerbe erstrecken soll, nämlich auf das Bauge werbe, Konstruktionswerkstätten, Schiffbau, Maschinenbau und Fahrzeugbau. Diese Kategorien können jedoch durch Ministerialerlaß jederzeit erweitert werden, während ein Zurückziehen dieser Versicherung nicht mehr möglich er scheint. Im Hinblick auf die bevorstehende Erörterung dieser Frage auf dem diesjährigen Deutschen Städtetage ist es daher 'ehr zu begrüßen, daß Herr Magistrats-Syndikus Langer in Frankfurt a. M. sich eingehend im „Tag" mit: dieser zeitgemäßen Frage beschäftigt, gegen die fick heute so mancher, ohne eindringende Ueberlegung der Haupt punkte, nur darum nicht auszufprechen wagt, um sich nicht von links den Vorwurf „sozialer Rückständigkeit" zuzu ziehen. Syndikus Langer weist zunächst daraus Yin, baß sich die Arbeitslosigkeit innerhalb einzelner Gemeinden nicht in befriedigender Weise lösen laste, höchstens könnten das kleinere Orte ohne große Zuwanderung, olme In dustrie. Irgendwie bevorzugte Städte, Zielpunkte für Ar beitsucher, würden sich in die größte finanzielle Gefahr be geben. Die Aufgabe der Arbeitslosenversicherung sollte doch sein, dem Arbeitslosen den Lebensunterhalt zu sichern, ohne ihn der öffnetlichen Armenpflege Heimfallen zu lai tzv/z § r1Ik-l.»,er, xo Ollen i 2Ü, S0 Ml 40, 4« M ILö Mk. »aLeelcd.k tenstrn! ialmstr.25 Mette >t iel»«, I«M 1H. Apparat «v. Garanltt lpurattflr. 1. »et 1«0 l»»» Kunst, Wiffenschaft, Mvfik, Vorträge und Veranstaltungen. Kvutgl. Opernhaus. Nachdem auch der zweite Abschnitt des Umbaues trotz mannigfacher Schwierigkeiten in der festgesetzten Zeit durchgeführt werden konnte, wurden gestern die Vorstel lungei im Altstüöter Hoftheater mit „Madame Butterfly" von Puccini wieder ausgenommen und zwar bei ausverkauftem Hause. Zwar hätte man eigentlich lieber das Werk eines deutschen Meisters gehört, besonders lebendig dürfte das Verlangen nach einer Schöpfung Richard Wagners sein, aber vielleicht entspricht die in Ja pan spielende und teilweise amerikanische Figuren aufwei sende Oper des Italieners, just der „Jnternationalität", unter deren Zeichen Dresden jn diesem Sommer steht. Die erste Vorstellung im Opernhause war für alle Freunde und regelmäßigen Besucher des berühmten Kunst instituts deshalb von ganz außergewöhnlichem Interesse, weil man dabei die Wirkung der Tieferlegung des Or chesters zum ersten Male beobachten konnte. Tas Dresdner- Haus war bisher wohl das einzige große Opernhaus, wel ches dem Zuschauer den vollen Einblick in den Orchestn- raum gestattete. Gewiß war dieser Umstand für die Sän ger manchmal hinderlich, da die Tonwellen der so nahe an der Bühne Plazierten Kapelle meist erhöhte stimmliche An strengungen erforderten; anch für manchen Zuschauer war es, zumal wenn er nicht daran gewöhnt war, nicht ganz an genehm, das „Bekrabbeln der Kontrabässe" (wie Wagner einmal sagtet stets zu beobachten. Aber andrerseits war doch die ganze vorzüglich Atuslit des Hauies auf diese Hochlage des Orchesters begründet, und die Kgl. Kapelle seit dem Bestehen des Theaters dazu erzogen, der Position des Orchesterraumes durch die Feinheit der dynamischen Schattierungen Rechnung zu tragen. Ja, man darf wohl behaupten, daß unsere vielbewunderten Bläser die Zartheil ihres Anblasens, ihr erplosionsloses Fortissimo und ihr behutsames Creszendo nicht erlangt haben würden, ohne die bisherige Lage des Orchesterraumes. Dieser ist durch den Umbau um einen Meter — wie mir berichtet wurde — tiefer gelegt worden. Ter Tirigent sitzt unmittelbar an der an das Parkett anstoßenden Wand und ist fast unsichtbar, sodaß man künftig seinen Namen wohl wird auf den Zettel setzen müssen, wie das anderwärts längst üblich ist. Vom Dirigenten aus sitzen die Musiker rn konzentrischen Halb kreisen geordnet; daß man von ihnen gar nichts mehr er blickt, wird manchem das alte, liebgewordene Bild stören, denn von den grünen Schirmen der Lampen ging ein eigen artiges, intimes Licht aus; die Orchestermitglieder selbst werden die Aenderung am allerschmerzlichsten empfinden, denn sie sind dadurch jedes Blickes auf die Bühne, jeder direkten Anteilnahme an den dort oben sich abspielenden Vorgängen beraubt. Was die K langwirkung selbst an langt, so läßt sich darüber nach einmaligem Hören nicht urteilen, zumal die eigentümlich dumpfe Instrumentation der Puc- cinischn Partitur das Urteil noch erschwert. Doch schien es mir, als ob dein Orchester die frische, Helle Farbe fehle, die ihm sonst eigen war, vor allem klangen die Pauken matt und dumpf, auch dieHolzinstrumente schienen oftmals wie gedämpft zu klingen. Seltsam war es, daß die Ein sätze im Orck>ester häufig nicht so exakt kamen, wie man das gewöhnt ist. Hoffen wir, daß sich das alles noch ausgleicht; nach dem Anhören des „Tannhäuser" oder eines Teiles von Wagners Ring wird man erst entscheiden können, ob die Neuerung vorteilhaft ist oder nicht. Tie gesanglichen und darstellerischen Leistungen des Abends standen auf beträchtlicherHöhe, wie denn überl>aupl die Vorstellung einen sehr guten Eindruck hinterließ. Herr v. Schuch erschien zum ersten Male nach den Ferien am Pult — er hatte aber gleich Gelegenheit, eine Sclmttenseite der Tieferlegung des Orchesters am eigenen Leibe zu er proben, denn man bemerkte ihn im ganzen Parkett nicht als er seinen Platz einnahm und so pflanzte sich der Beifall, der ihn begrüßen sollte, im Hause nicht fort. An der Spitze der Mitwirkenden stand Frau Na st mit einer gesanglich meisterhaften und darstellerisch tief er schütternden Darbietung. Herr Soot als Leutnant er freute in dem anstrengendem ersten Akt durch ausgiebige Kraft seines Tenors und frisches, vornehmes Spiel. Herr Treüe gibt den Konsul zu steifleinen und kann auch ge sanglich keinen Vergleich mit Herrn Perron aushalten. Uebrigens sollte er im zweiten und dritten Akt nicht den selben Anzug tragen, wie im ersten. Kleider, die sich drei Jahre so gut halten, macht man selbst in Amerika nicht. Frau Bender-Schäfer entfaltete einigcmale ihren prachtvollen Alt in bester Weise und bot auch darstellerisch sehr Gutes. Die rührende Geschichte mit der nicht bedeutenden, aber charakteristisch und ohrenfälligen Musik verfehlte ihre Wirkung auf dasPublikum nicht, das besonders am Schluß sich in Beifallskundgebungen nicht genug tun konnte. F. A. Geißler. Das Königliche Schauspielhaus eröffnete nach dem Opernintermezzo bereits am Sonn abend seine Schauspielsaison mit der unverwüstlichen alten Posse „Kyritz - Pyritz" von Wilken und Iusti - n u s. Die durch die reizvollen Interieurs und Kostüme aus der Biedermeierzeit in die Würde eines kulturhistori schen Stückes aufgerückte Posse hat dadurch nichts an ihrer alten Zugkraft verloren. In dem anheimelnden und verständnisvoll gewähl ten Rahmen der zeit- und stilgemäßen Szenerien verur sachte auch die von Herrn Fischer geleitete Eröffnungsvor stellung, bei der man unsere ersten Tragöden und Tra gödinnen wahre Proteusqualitäten in den köstliä^en Pos-