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Einstweilen hat es mit der Bereitschaft geschweige denn mit der Unbesieg barkeit der französischen Flotte noch gute Wege. Dieser Selbstbeweihräucherung in Toulon gegenüber wurde auf deutscher Seite bei oer gleichzeitig abgehaltenen Flottenschau von Kiel, der auch der österreichische Thron folger Erzherzog Franz Ferdinand beiwohnte, sorgsam jeder Hinweis auf die heutige Lage vermieden, der die vor handene Erregung noch hätte steigern können. In Frank reich läßt sich die Politik des Persönlichen nicht von der allgemeinen Politik trennen, darauf sind eben mancherlei Zwischenfälle zurückzuführen, die in Wahrheit nicht statt zufinden brauchten. Immerhin wurde der Lage im Stil len dadurch Rechnung getragen, daß die Flottenmanöver von der östlichen Ostseeküste an die westliche verlegt wur- den, wobei gerade die Meeresverbindungen nach der Nord see in Betracht kommen sollen. In der kommenden Woche folgen nunmehr die Land- Manöver, die uns an der westlichen Ostseeküste, in Frank reich an der deutsch-französischen Grenze stattfinden. Ueber ihren Verlauf wird später mehreres zu sagen sein. Aus dem wirtschaftlichen Leben waren in der letzten Zeit, teils infolge der politischen Erregung, teils infolge der Lebensmittelteuerung verschiedene Vor kommnisse minder erfreulicher Natur zu verzeichnen, wah rend doch auch bei der Preissteigerung Besonnenheit und rechte Würdigung zu beobachten ist. Tie Mißernte ist keineswegs so ganz allgemein in Deutschland, wie vielfach angenommen ist, weil der Regenfall stellenweise doch er heblicher war, als anderswo. So protestieren die bayeri schen Landwirte energisch gegen eine übertriebene Preis steigerung, für welche nach ihren Behauptungen die Be gründung fehlt. Darauf sollten namentlich auch die Ar- beiterkreise sehen, damit im Wirtschaftsleben keine weite ren Schwierigkeiten hervorgerufen werden, welche die ohne hin geschwächte Kauffähigkcit des Publikums noch mehr herabdrückcn müßten. Was die Arbeiterausstände in Eng land geschadet haben, wird von dort tagtäglich neu be- s sor Froriep gedenkt diesen schönen und vornehmen Barock bau von der Grcnzscheidc des 17. und 18. Jahrhunderts von Grund aus wicderhcrzustellen. * Das Breslauer Schauspielhaus. Die Breslauer Stadtverordnetenversammlung genehmigte einen Magistrvtsantrag, nach dem das Schauspielhaus 12 Jahre pachtweise dem Direktor Dr. Loewe überlassen wird. Damit haben die vier Breslauer Theater eine Direktion. * Das Braunschweiger Hoftheater be geht am 1. Oktober das 50jährige Jubiläum. An diesem Tage erscheint eine von Erich Köhrer verfaßte Festschrift, die neben Beiträgen des Herzogs und der Intendantur eine Geschichte des Hoftheaters bringt. * Eine Ehrengabe für eine Nichte von „W erthersLott e". Ter Dtagistrat in Hannover be willigte eine Ehrengabe für die in Köln lebende 91jährige Wilhelmine Buff, eine Nichte der Charlotte Kästner (Wer thers Lotte), die letzte ibres Namens. Sie hat dem Ma gistrat für das Kästner-Museum in Hannover eine Anzahl Andenken aus dem Besitz ihrer Tante Charlotte Buff über wiesen, die diese von Goethe zum Geschenk erhielt, als sie noch im Hause ihres Vaters in Wetzlar lebte. U. a. be findet sich unter den Gegenständen das Hochzeitsgeschenk Goethes an Charlotte Buff. * Theatercinsturz. Tas im Umbau befind liche Theater in der Rue Pastorelli in Nizza stürzte gestern morgen um 10 Uhr über etwa 100 Arbeitern zusammen, von denen ungefähr 40 unter den Trümmern verschüttet wurden. Militär und Feuerwehr begannen sofort mit den Aufräumungsarbeiten, um die Opfer zu befreien. Tic Arbeiten gestalteten sich sehr mühsam, oa der Teil des Ge bäudes, der. stellen geblieben war, nachzusrürzen drohte. Bis 11 Uhr wurden 16 Tote und mehrere Verwundete her vorgezogen. * Auf dcu Spuren der Mona Lisa? Die Pariser Polizei verhaftete gestern einen flüchtigen russi schen Untertan, namens Hortrewisky, unter dem Verdacht, an dem Diebstahl der phönizischen Statuetten, die kürzlich dem Louvre-Museum von einem hiesigen Blatte wieder zu gestellt worden sind, beteiligt zu sein. Die Polizei stellte ferner fest, daß die entwendeten Statuetten bei einem Freunde des verhafteten Russen aufbcwahrt worden wa ren. Man bringt den Diebstahl der Statuetten in Zu sammenhang mit dem Raub der Mona Lisa, und glaubt, einer internationalen Diebesbande auf die Spur gekom men zu sein. richtet. Die Preissteigerungen sind in Europa allgemein; daß es bei uns noch nicht so arg ist, wie anderswo, zeigen die Lebensmittelkrawalle in Frankreich und in Belgien, die noch immer anhalten. Ob gerade die Maßnahmen des französischen Ministerrats in Rambouillet auf Antrag Caillaux', wonach zur Regelung der Privatbetriebe den Gemeinden die Teilhaberschaft an den Genossenschaftsflei schereien und -bäckereien gestattet wird, der Teuerung abzu helfen geeignet sind, ist mehr denn fraglich. Außerdem wurde die Vieheinfuhr aus Kolonien und z. T. aus dem Auslände erleichtert, sowie der Eingangszoll auf Futter mittel aufgehoben. Die allgemeine Politik ist nach wie vor ruhig ge blieben, nur in der jungen Republik P ortugal beginnt es ernstlich zu kriseln. Von einer ausgebrochenen Erhebung zugunsten des vertriebenen Königs Manuel macht die Re gierung in Lissabon zwar wenig Aufhebens und kündigt sie schon als mehr oder minder erledigt an, aber so ganz rosig, wie hier behauptet wird, .steht es doch nicht. Jeden falls hat der neue Präsident Arriaga sich in seinem 76. Lebensjahre eine schwere Last aufgeladen. Es ist abzu warten, ob er verstehen wird, mit der scharfen Opposition der Radikalen, an deren Spitze die bedeutendsten Politiker Portugals, die Schöpfer der Republik stehen und gleich zeitig mit Royalisten ^d Klerikalen fertig zu werden! — Sächsische Nachrichten. Den 9. September 1911. Der Schwalben Abschied. Der gestrige 8. September war der Tag Mariä Geburt, an dem nach dem Sprichwort die Schwalben Abschied neh men. Freilich binden sie sich nicht so genau an den Ka lendertermin; bleiben die Tage freundlich und finden die zierlichen Vögel noch genügende Nahrung, so bleiben sie auch noch einige Zeit bei uns. Vor ihrer Abreise halten die Schwalben öffentliche Versammlungen ab, bei denen der Tierfreund interessante Beobachtungen machen kann. So getvahrt man, wie die alten Schwalben die jungen im Abflug unterrichten; denn immer wieder fliegen sie, wenn eine größere Anzahl beisammen ist, aus und kehren wieder zurück. Tas ist die praktische Lehrmethode, in der sie den Kleinen zeigen wollen, ^was sie nachahmen sollen. Täglich wiederholt sich diese Unterrichtsstunde, bis nach und nach auch die Säumigen begriffen haben und an dem Flug teil nehmen. Ist der Tag der Wanderung gekommen, dann erhebt, nachdem etwa 200 bis 'MO dieser Vögel am Aus gangsorte eingetroffen sind, eine Schwalbe sich in die Höhe, und wie auf Kommando verstummt das Gezwitscher und der ganze Schwarm folgt seiner Führerin. Rasend schnell geht der Flug durch die Lüfte, bis sie Italien erreichen, wo ie längere Rast machen; dann eilen sie weiter bis Nord afrika und überwintern in dem warmen Klima dieses Erd teils, bis im März die ersten milden Winde bei uns wehen und der untrügliche Instinkt die kleinen Segler der Lütte in die alte Heimat zurücktreibt. In Schwaben spricht man von den Schwalben als den HcrrgottSvögcln, womit man sagen will, daß der gütige Himmelsvater stc unter seinen besonderen Schutz genommen hat, um sie vor der Unbill des Winters zu rettem Wehmut ergreift uns, wenn wir die ersten Zugvögel enteilen sehen. Mit ihnen entschwindet auch der Sommer und der Herbst pocht an die Tür. Ge danken der Sehnsucht wachen in unserem Gemüte auf. . . Doch die Schwalben Uhren jedes Jahr in ihre alten Woh nungen zurück. Tas mag für uns ein Trost sein. Ver lorenes Glück kann wieder blühen, verklungener Sang van neuem tönen. Tie Sinnbilder des häuslichen Segens, die Schwalben bringen auch den Traum der Seligkeit mit dem neuen Frühling. Dresden. —* H o f n a ch r i ch t e n. Ter König empfing gestern nach dem Manöver die Herren Staatsminister und den stellvertretenden Kabinettssekretär in Pillnitz zu Vorträ gen. Mittags fand Familientafel statt, an der auch Prinz und Prinzessin Johann Georg teilnahmcn. —* Der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg haben ihren Sommeraufcntlmlt in Rehefeld beendet und sich gestern abend 10 Uh^ 15 Min. nach Salzburg zum Besuche ihrer Fürstlichen Verwandten begeben. Prinz Johann Georg wird dort an den Sitzun gen der am 13. September beginnenden gemeinsamen Ta gung für Denkmalspflege und Hcimatschutz teilnehmen, worauf sich das prinzliche Paar nach Sigmaringen zum Besuche der Fürstl. Hohenzollernschcn Herrschaften begeben wird. Tie Rückkehr nach Dresden erfolgt am 20. Sep tember. —* Tie 3. Konferenz der Finanzdczer- nente n größerer deutscher Städte trar'gestcrn vormittag 10 Uhr im Vortragssaale der Stadtbibliothek im neuen Nathause zusammen. Anwesend waren ca. 35 Herren, darunter aus Leipzig die Herren Bürgermeister Roth und Stadtrat Dr. Pallmann, aus Chemnitz Bürgermeister Dr. Hübschmann und aus Dresden Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. Deutler und Bürgermeister Dr. Kretzschmar. Don Vorsitzende der Konferenz, Herr Beigeordneter Dr. Schals (Düsseldorf) referierte nach einer kurzen Begrüßung, i» der er namentlich Herrn Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. Beutler willkommen hieß, über die bisherige Tätigkeit der Geldvermittelungsstelle in Düsseldorf. Von 58 Städte» mit mehr als 80 000 Einwohnern sind z. Z. 56 angeschlos- sen. Nicht eingetreten sind bis jetzt Chemnitz und Wil mersdorf. In den ersten 5 Monaten des laufenden Gv- schäftsjahres wurde von 14 Stadtverwaltungen ein Geld bedarf von 12 Millionen Mark angemeldet,. wovo» 8 450 000 Mark gedeckt wurden. Geldangebote gingen vo» 10 Stadtverwaltungen über 19000 000 Mark ein, wovo» 7 300 000 Mark gedeckt werden konnten. Seit Beginn der Tätigkeit der Geldvermittelungsstelle wurden in- 52 Fäl len ein Geldbedarf von 54 450 000 Mark und in 58 Fäl len Geldangebote in Höhe von 61 880 000 Mark gemacht. Tie Hoffnungen auf die Vermittelungsstelle hätten sich i« Allgemeinen erfüllt und es sei fast stets gelungen, Geld zu billigem Zinsfüße zu beschaffen. Auch die Großbanker hätten den Wunsch, mit der Vermittelungsstelle zu arbei ten, die insofern einen gewissen Einfluß ausgeübt habe, als den Stadtverwaltungen bessere Bedingungen als bis her gestellt worden seien. Ueber den beabsichtigten Ausbau der Geldvermittelungsstelle referierte Herr Oberbürger meister Geh. Rat Dr. Beutler auf Grund der Beschlüsse der Kommission, die bereits vom Vorstände des deutscher Städtetages gutgeheißen worden sind. An die mit lebhaf tem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Redners schloß sich eine kurze Debatte, worauf die Versammlung den Leitsätzen zustimmte. —* * DeutscherAnwaltstag. Auf dem deut schen Anwaltstage, der am 12. und 13. September in Würzburg stattfindet, wird das Sächsische Justizministe rium durch den Vortragenden Rat Geheimen Justizrat Dr. Mannsfeld vertreten sein. —* Die Anmeldungen zum Besuche des 1. ReichsdeutschenMittclstandstagesin Dres den am 23. bis 25. September laufen fortgesetzt in so gro ßer Zahl ein, daß diese Versammlung der größte der in diesem Jahre stattfindenden Kongresse zu werden ver spricht. Auch gehen dem vorbereitenden Ausschüße täglich Dutzende von Anfragen von Einzelpersonen, sowie von sol chen .Handwerker- und Gewerbevereinen und anderen mit- telständischen Körperschaften zu, denen eine direkte Auf forderung zum Besuche nicht gesandt werden konnte, da es dein Ausschüsse naturgemäß nicht möglich war, das Adref« scumaterial lückenlos zu beschaffen. Allen diesen Körper schaften und sonstigen Interessenten wird, wie man uns mittcilt, die Einladung und in Kürze auch das vollständige Programm gesandt werden, wenn sie sich bei dem General- Sekretär Herrn Ludwig Fahrenbach, Leipzig-R., Sene- feldcrstraße 13/17, anmelden. —w. Die Toselli - Mc moiren haben hier in Dresden keine, oder fast nur wenig Beachtung gefunden. Ebenso wird die Buchausgabe hier wenig Verbreitung fin den, da ein großer Teil der Buchhändler unter sich verein bart hat, den, Vertrieb des Schundes vollständig auszu schließen. — Frau Toselli behält ihre Apanage, die sie vom König erhält. Der Hof hat von der Sperrung derselben wegen Erscheinens der Memoiren Abstand genommen. Diese sogen. Memoiren enthalten auch tatsächlich nichts, was der Erwähnung wert wäre. —* Im Naturtheater des Vereins Volkswohl im Heidepark wird Sonntag, den 10. «September der be liebte dreiaktige Schwank „Tas Stiftungsfest" von G. von Moser zur Darstellung gebracht. Wegen der vorgeschritte nen Jahreszeit beginnt die Ausführung bereits hals 4 Uhr. Billetts sind an der Kasse zu haben. —* Wegen Kautionsschw in deleien wurde der frühere Kellner Joseph Laberzettel in Nürnberg ver haftet. H. hatte vor allem seine Schwindeleien in Dres den, Leipzig und Breslau verübt. —* Einen Selb st Mordversuch machte am Freitag vormittag das in einer Schankwirtschaft der Pir- naischcn Vorstadt bedienstete Hausmädchen V. Ihre Ab sicht, Lysol zu trinken, erreichte sie aber nicht und wurde nach der Heil- und Pflegeanstalt gebracht. —* Zu einem Brande in einer Wohnung Gör- litzerstraßc 12 wurde gestern die Feuerwehr gerufen, der durch Umfallen einer brennenden Petroleumlampe ent standen war. Tas Mobiliar war in kurzer Zeit voll ständig verbrannt, und hatte das Feuer sich auch in einem Nebenraume rasch ausgebreitet, sodaß die Feuerwehr zur Löschung eine Schlauchleitung anwenden mußte. Blasewitz. —e. Die Ouartiermacher des 102. und 103. Infanterie-Regiments trafen heute vormittag in Stärke von 2 Offizieren, 25 Unteroffizieren und Mannschaften hier ein, um die schriftlichen Unterlagen für die vom 11. bis 12. d. M. in unsrer Gemeinde einzuquartierenden ca. I liOO Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften entgegen- zunehmen. Die Truppen werden am Montag wahrschein lich in den ersten Nachmittagsstunden hier einrücken. (Fortsetzung siehe 1. Beilage).