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! Jahrg Nr. 114. I Donnerstag, den 18. Mai 1911. L22 L— le tost, die k-gesp. i,e-eile S0Pf. MV Garantie üdernor .14 70 deLg.. frei in» Hau» durch Boten frei in» > in da Erscheint jeden «ochentoa nachmittag» S Uhr für den folgenden Lag. m e erfolgt bi» nnttaa« 1 Uhr itseile 20 Pf., kleine An-eiaen Id Pf., an bestimmt« Stelle wich mestelleru letzt« Seit«. IIM1Ld12 tt litt die IW. /ll«Uds»pt»s»»rcd»Nen Vrercke» Mri»« u. venru«. dar lsgl. Hwlrgericdt vrerck«, Kr die Kgl. Superintendentur Dresden II. die Kgl. Forstrenlämler Dresden. Moritrburg m« lSr die Se«e»ae»r ölarevttr. ra»dr-«ti, rowewrn. vodrttr, Vaedwttr, Mederpovrllr. Kotierwitt, ?iN»we, V^ru-, rcbSDsekd, Leid«a.vttonn, eorredrnse, I'idNIrLttonr - Vigan und LokalUnrelger für toschwilL. Kocdvritr. Weiner Kirsch. Züdlau. die rörrm'krgememdeu. vreLdea-Ztnereu uud Veugmuä. Beilagen: ^JUustr. UnterhaltungSbla«-. .Rach Feirradend-. .Franen-Unrrespoudenz-. »Heia« »»Uindergn^tle»^. .Ha«O ». Garnnrwtetschaft^ .Gremden- ». GnrSste^ Hjpnfprecha: Ana Dresden Nr. SOS Druck und Verlag: Elbgau-Buchdruckereiund DerlagR^artstalt Hermann Beper Lelegnmnn-Adrefse: Tlbgauprefse L^skemckG I SiUillhk IM ochkitMS >.» ElbMiiprche «edattchn-fchlnh r L Uh- «ittag«. Hld-echUmede der Redaktion r 4—S Uhr «achwttta-S. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren. Reue Ereignisse. — Tas Luftschiff „Deutschland" wurde gestern in Düsseldorf denn Verlassen der Halle voll einer Böe erfaßt und fast völlig zerstört. Verletzt wurde niemand. — Der Gesamtausschutz des Ostmarkenvereins wird am 27. Mai in Posen zusammentreten, um über die Ent- eignungsfrage zu beraten. — Tas Gut Rowiny, Kreis Hohensalza, ist von der Ansiedlungskommission angekanft worden. — Tas Schulschiff des deutschen Schulschifssvereins „Prinzeß Eitel-Iriedrich" ist am 15. Mai von Elsfleth nach Bremerhaven geschleppt worden und tritt am 17. Mai seine Lommerreise an. — Tas preußische Abgeordnetenhaus nahm gestern das Zweckverbandsgesetz für Groß-Berlin an. — Tie Lstdeutsche Aus-Heilung in Posen ist gestern eröffnet worden durch das deutsche Kronprinzenpaar, das von da sogleich die Iahrt nach Eydtkuhnen antrat. — Zn Gera sand gestern die Generalversammlung des Tenochen Bühnenvereins statt. — Gestern wurde in Gegenwart des Kaiserpaares das Viktoriadenkmal in London unter großem Prunk ent hüllt. — Tie Vetobill wurde im englischen Oberhause in 1. Lesung sormell angenommen. — Bei den Krönungsfeierlichkeiten in London wird sich Kaiser Iranz Josef durch Erzherzog Karl Iranz Joses vertreten lassen. Kunst, Wissenschaft, Musik, Vorträge und Veranstaltungen. * Mitteilung aus dem Bureau der Kgl. Ho ft Heater. Im Schauspielhaus wird Donnerstag, den 18. Mai die romantisckze Komödie „Iraneois Villon" von Leo Lenz außer Abonnement zum erstenmal aufge führt. Die Besetzung des Werkes ist die folgende: Irau- cois Villon: Herr Wiecke: Ludwig XI.: Hr. Mehnert; Ka tharina von Eaueelles: Irl. Treßnitz; Tristan l'Hermite: Hr. Eggerth; Olivier le Tain: Hr. Meyer; Jakob Eottier: Hr. Weinmann; Thibant d'Aussigny: Hr. Wendt; 'Roel de Brasse: Hr. Wierth: Vern- von Montignn: Hr. Traeger; Guy Tabrie: Hr. Kehm; Easin Eholet: Hr. Stifter; Jehan le Loup: Hr. Iaedicke; Huguette du Hamel: Irl. Verden; Jsabeau: Ir. Klein; Robin Turgis: Hr. Gunz; Haupt mann der Wache: Hr. Tettmer; Herold von Burgund: Hr. Baum; Trois-Eckn'lles: Hr. Lewinsky; Petit-Jean: Hr. Huff; Priester: Hr. Leichen. Ter Autor wird der Erstaus führung beiwohnen. — Tie Ausgabe des Sonder-Abonnc- ments zu ermäßigtem Preisen für den in Abende umfassen den schiller-Zyklus hat heute Mittwoch den 17. d. M. vor mittags 1<> Ilbr an der Kasse des Schauspielhauses begon nen. — Im'Opernhaus wird Ireitag den I'.'. Mai, abends, dAlberts „Tiefland" anfgeführt. Tie Partie der Martha singt Madame Aino Akt«'* als Gast. * R e s i ö e n z t he a r e r. Tie mit so großem Bei fall aufgenommene, glanzend ansgestattete Operctteu-Ro- vität „Tie Mustcrweiber" von Iran; Weither bleibt bis auf Weiteres auf dem Svielplan und wird am Ireitag, Lounabei.d uild Sonntag wiederholt. * Ta s „O p e r n - E n f c m b l e Ielir P e- trenz, Institut für Ausbildung zur Oper" veranstaltet am Montag den 22. Mai im Ccntraltheater seine Ost. voll ständige Opern-Aufführung. Zur Aufführung gelangt diesmal „Ter Wildschütz", komische Oper in :j Akten von Alb. Lortzing. * Zeichen- und Kunstkongreß zu Dres den 19 12. Neber den im Jahre 1912 stattfindenden Zur Entwickelung des britischen Weltteichs. Wenn Kaiser Wilhelm in London der Ein- weihung des Denkmals seiner Großmutter beiwohnt, so wird er trotz des besonders betonten privaten Zwecks seines Besuchs bei einem Augenblick von größter politischer Tragweite gegenwärtig sein. Tenn mit dieser Iestlichkeit werden bewußt die Krö nungsfeierlichkeiten eröffnet, in denen nicht nur die histo risch hergebrachten Krönungszeremonien wie seil Jahr hunderten vor sich gehen, sondern in denen sich, wie in einem Brennpunkt, die Macht und die Größe des „Greater Britain" zusammensaßt. In der Tat hat wohl in der ge samten Universalgeschichte das über den ganzen Erdball seine Glieder streckende Weltreich der Angelsachsen nicht seinesgleickwn. Richt mit Unrecht aber hat man als Symbol der großbritischen Entwicklung^>er Gegenwart die Weihe des Denk in a ls derKönigin Viktoria vorangestellt. Tenn was das britische Weltreich geworden ist, das ver dankt es ausschließlich den <»l Jahren ihrer Regierung und der im Großen und Ganzen dem einheitlichen Ziel briti scher Weltpolitik zustrebenden Arbeit ihrer hervorragenden Ri i n i ster von B e a e e n sfieId bi s E h a m ber - I a i n. Roch stell heute das Weltreich da wie ein staunens werter Koloß nnd noch immer hat ihm niemand die Herr schaft über die Meere zu entwinden vermocht, die der bri- ti'ck-e Stolz. wie in seinem Rationalliede: „Rule, Brilan- nia, over the ivaves", so kühn in Anspruch nimmt. Aber auch die'er K o l o ß scheint allmählich die tönernen I ü ße zu enthüllen, ans denen er steht. Mit den Denkmals- und Krönungsfestlichkeiten ver bunden ist die britische Reichskonferenz, zu der nicht weniger denn 17 Premierminister in London erschei nen werden. So eindrucksvoll aber diese bedeutsame Ver sammlung auch sein mag, die so viele Länder aus den ver schiedensten Erdteilen, alle Teile des einen großen Welt reiches, vertritt, so wenig kann sie doch über eine Entwick lung täuschen, die der Macht und der Einheit des Welt reichs keineswegs günstig ist. Augenscheinlich steht Großbritannien gegenwärtig vor einer neuen Phase seiner weltpolitischen Ent wicklung. Man erinnert sich, daß Joseph Ehamberlain den großen Plan gefaßt hatte, die sämtlichen Kolonien mit dem Mutterlande in einen zollpolitischen Verband im Gegensatz zu allen andern Staaten zusammenzufassen. Aber diese noch vor wenigen Jahren viel bewunderte Idee ist schon jetzt überholt und die großen Kolonien mit Selbit- veNvaltung streben -beute eine noch viel freiere födera listische Organisatio n an. Sic wollen sich auch den andern Staaten gegenüber völlige Aktions- nnd Han delsfreiheit rvabren und eine Zuiammeuschließung mit dem Mutterlande durch Vorzugszölle genügt ihnen um so weni ger, als auch in ihnen sich mehr und mehr die Industrie selbständig entwickelt. Tie Zeiten sind endgültig in den fortgeschrittenen Kolonien vorüber, in denen sie ausschließ lich als Ausbeuteobsektc für die englische Industrie zu gel ten txnleu. Alle die großen Kolonien oder Dominien streben nach v ö l l i g e r S e l b st ä u d i g k e i t. Selbst der Vorschlag, daß das Mutterland die Verteidigung übernehmen und or ganisieren will, ist bei verschiedenen auf scharfen Wider stand gestoßen. K a n a d a und A u st rali e n sind im Kongreß schreiben die „Ehemn. R. Rachr.": Durch die Brüsseler Ausstellung mir ihrem vornehmen deutschen Hause, das als eine Hochburg des guten Geschmacks nicht wenig dazu beigelragen bat, die Achtung vor dem deutschen Volke zu erhöhen, ist wieder einmal bewiesen worden, daß in dem Wettkampfe der Völker um den wirtschaftlichen Vorrang nur die Ratur den Sieg davoiuragen wird, bei der möglichst viele Hersteller und Abnehmer geschulte Au gen, geübte Hände, geläutertes künstlerisches Empfinden besitzen. Solange der werktätige Arbeitsniuerricht nur einem verhältnismäßig kleinen Teile deutscher Kinder zu gute kommt, so lange Hal vor allem der Zeichenunterricht die Aufgabe, Auge nnd Hand des Heranwachsenden Dentickx'n zu bilden, die Keime des guten Geschmackes, von denen viel mehr im nnverbildetenMenichen liegen, als mancher meint, zn entwickeln. Mithin erfüllt auch der Zeichenunterricht eine nationale Aufgabe. Sicherlich wird zu ihrer Lösung der internationale Kongreß für den Zeichen und Kunst unterricht Dresden im August 1912 mit seinen Vorträgen und vor allem mit seiner Ausstellung nicht wenig beitra gen. Das Protektorat über den Kongreß hat Prinz Jo hann Georg übernommen. Das Königliche Ministerium des Innern har seine Beteiligung an dem Kongresse.zuge sagt und wird sich mit den il in unterstellten Schulen an der Ausstellung beteiligen. Eine gleiche Eutst-Heidung hat anch das-Kultusministerium an den Ortsausschuß gelangen lassen. ' Ireie Studentenschaft und Univer- sitäts be hörd e n. Die Leipziger Ireie Studenten schaft nahm gestern Abend endgültig Stellung zn der vom Akademischen Senat der Universität seit Ansang des Win tersemesters geforderten Aendernng der Grundiatzungen. Der Akademische Senat hatte bekanntlich die Iordernng gestellt, daß Oie Ireie Studentenschaft ihre gegenwärtige Verfassung, nach der sic d'.e Gesamtheit der nichtinkorpo rierten Studierenden darstellt, dahin ändert, daß zu ihr nur diejenigen Studierenden gehören, welche sich in die zu führenden und dem akademischen Senat vorznlegendeu Li sten einzeichucn. 'Rach längerer Debatte und Ablehnung eines wester-gehenden Antrags wurde kur; vor Mitternacht ein von den beiden Präsidialvorsitzenden des vorigen Se mesters gestellter Antrag angenommen, nachdem die 1 und 2 auf Grund des Senaisbeschlusses vom 15. Iebruar und des Schreibens vom !. März 1911 folgendermaßen lauten: 1: Die Srganifalion der L. Ir. St. setzt sich die Pflege und Iörderung allgemeiner studentischer Interessen der Richtinkorporierlen zum Ziele. — § 2: Auf allen Ver sammlungen und bei allen Veranstaltungen der L. Ir. St. sind Listen zu stihren, die den akademischen Behörden vor gelegt werden. Zu diesen beiden Paragraphen wurde fol gender Zusatz angenommen: § 2a: Bei Verhandlungen der akademische,! Behörden mit den Richtinkorporierten ist der Ausschuß der L. Ir. St., wenn es sich um allen Richtinkor parierten gemeinsame Interessen handelt, die geschästssüh- reude Stelle. Es bleibt abzuwarlen, welche Stellung der akademische Senat zu diesen Beschlüssen einnimmt. E i n ll n fall H a e ck e l s. Aus Jena wird ge meldet: Professor Ernst Haeckel hat sich durch einen Sturz in seiner Wohnung einen Bruch des Hüftgelenkknochens zu gezogen. Wahrscheinlich wird er durch diesen llistall mo natelang ans Bett gefesselt sein. Ein dauernder Rachteil für seine Gesundheit ist nicht ausgeschlossen. H a r z e r B e r g t h e a terbei Thal e a. H. A m 25. Mai < Him.uelsahrt >, 1., 5. nnd <». Juni finden i.u Bergtbeater Pfingstipiele statt, und zwar wird am 25. Mai und Juni „Des Meeres nnd der Liebe Wellen" von Grillparzer gegeben. Am 1. nnd 5. Juni erlebt das un längst mit dem Grillparzer-Preis ausgezeichnete Sckiöu- herriche Drama „Glaube und Heimat" seine Erstanfsüh- tung auf der Raturbühne des Bergtheaters. " Ein Th e a terd e r 5 o o 0 i n W i e n. In Wie ner Künstlerkreisen verlautet, daß maßgebende Persönlich keiten Ser Wiener Stadtverwaltung sich mit dem Plane zn, Erbauung eines großen Stadttheaters beschäftigen. E' wird an ein Theater gedacht, in dem gegen 5009 Personen Platz finden sollen. Tie Eintrittsgebühr für jeden Plan soll mit 1 Kr. berechnet werden. Ein günstiger Platz soll schon gefunden sein. Man beabsichtigt, in den Spielplan die mit 1. Januar lol 1 freiwerdenden Werke Richard Wag-