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«r. SS. «,U« l«. Heer und Marine. Au den deutschen Kaisermanövern wird dcr österrei chische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand auch in diech'm Jahre teilnehmen, deren Schauplatz der südliche Teil von Schleswig-Holstein. dieGroscherzogtümer Mecklenburg- Tchiverin und Mecklenburg-Strelitz sowie Teile von Pom mern und Hannöver sein werden. An den Kaisermanövern werden das zweite, dritte und neunte Armeekorps teilneh- men. Wie erinnerlich, hat der Erzherzog-Thronfolger im September 1!»O6auf Einladung des Kaisers an den grasten Manövern in der Gegend von Mergeull)eim teilgenammen, nachdem der deutsch' Kaiser kurz vorher als O^sl bei den Manövern in der Gegend von Grost-Meseritsch in Böhmen geweilt hatte. Ein Offiziersslug. Zwischn dem preustischen Kriegs ministerium und dem Präsidium des Zuverlässigkeitsslnges am Oberrhciu ist vereinbart, dast sich Offiziere an den all gemeinen Wettfliegen nicht beteiligen; dagegen ist ihre Teilnahme an einem beschlossenen Öffizier-Sonderslng in Aussicht genommen. Für die Offiziere kommen nnr Eh- renpreise in Frage. Nmbezeichnuug von Hochseetorpcdobvoten. Nachdem die für die deutsche Marine gebanten Torpedoboote bisher ständig mit dem Anfangsbuchstaben der Bauwersl nnd den fortlaufenden Nummern von 1 an („S 1" bis „G 167") bezeichnet waren, tritt mit den in diesem Jahre von; Reicks- tage bewilligten zwölf Hochsee-Torpedobooten eine Neue rung ein. Tie im vorigen Jahre dem Stettiner „Vulkan" nnd der Kieler Germaniawerst übertragenen je sechs Fahr zeuge erhielten noch die Bezeichnung „V 186" bis „B 161" und „G 162" bis „G 167"; die Ziffer „260" wird jedoch nicht erreicht werden. Nachdem die ersten kleinen Torpedo boote „S 1" bis „S 57", die teils nicht mehr vorhanden sind, teils als Wachschiffe, Minenboote usw. Berwendnng finden, bereits umgetauft worden sind in „T l" bis „T 57", ist diese Zahlenreihe für nene Torpedoboote tvieder frei geworden. Nach dem bisherigen (^brauche hätten die dem „Vulkan" und der Germaniawerft soeben zugeteilten je sechs Torpedoboote die Bezeichnung erhalten müssen „V 168" bis „V 208" und „G 208" bis „G 206". Sie erlxtlten jedoch die Bezeichnung „V 1" bis „V 6" nnd „61 7" bis „G 12". Tie zwölf Fahrzeuge werden die vierte, nur aus Turbinenbooten zusammengesetzte Torpedobootsflottille bilden. Kreisausschuß-Sitzung. —c. Schluß. Heber die B i l lc t t st c ue r des T res- den e r N e a n v e r e i n s referierte Herr Oberregierungs rat Tr. Haenel. Darnach liegt eine Entscheidung des Odervemmllungsgerichtes vor, nach welcher die Stadt Dresden berechtigt ist, die Billettsteuer für alle Plätze des Dresdner Rennplatzes, also auch für die auf Reicker Flur gelegenen, zu erheben. Es wird darin dem Rate auch die Berechtigung zugesprochen, die Steuer für die bereits abge haltenen Rennen zurückzufordcrn und zwar 350 Mark für den Renntag. — In der sich anschließenden geheimen Sitzung wurde noch über folgende Gegenstände ver handelt: die Gesuche des Tl;eaterdirektors E. Winter- Tymian, Thaliatheater, in Dresden um Erweiterung der Konzession als Schau'spielunternehmer und des Schauspie lers Willy Mielke in Dresden um Konzession als Schau spielunternehmer. Ferner dih Rekurse der A.-G. Brauerei zum Felsenkeller gegen ihre .Heranziehung zur Gemeinde- ^knkommensteuer in Dresden, des Privatus Johann Gott lieb Klotzsche in Dresden in Gemeindegrundsteucrsachen und in Gemeindeeinkommensteuersachen des Forstassessors von Römer in Freiberg, der Allgemeinen Elektrizitätsge sellschaft in Berlin gegen ihre Heranziehung in Dresden, des Klempners Oskar Winsmann in Stetzsch gegen seine Heranziehung in Dresden und des Obermaschinenmeisters Wilhelm Herter in Stuttgart gegen seine .Heranziehung in Dresden. Schließlich in Gemeindegrundsteuersachen des Privatmanns Heinrich Müller in Dresden und des Forst meister Schramm in Rosenthal wegen Besitzwechselabgaben; des Braumeisters Max Bruno Lotze in Dresden wegen städtischer Biersteuer, sowie des Barons 'von Zittwitz in Meißen wegen Hundesteuer. Bezirks-Ausschuß Dresden-Altstadt. --c. (Schluß.) Tas gestern erwähnte Unterstützungs gesuch des Militärvereinsbundes konnte nicht berücksichtigt werden. Genehmigung fanden die Ortsgesetze über die Hochdruckwasserleitung der Gemeinde Kleinölsa, der Ge meinde R e i ck, die Unterhaltung des Prohliser Landgra- bens, des Prohliser Flutgrabcns und des kleinen Grabens betr., die Regulative bez. Ortsgesetze über Erhebung von Abgaben für Lustbarkeiten zur Armenkasse und von Tanz- aufsichtszeöhrcn zur Gemeindckasse der Gemeinden Cosse baude, Kleinölsa, Bannewitz, Totsten, Eoschütz, Mohorn, Dorftmin, Zschiedge, Olxrnaundorst Klcinopitz, Goppeln, Merbitz, Fördergersdorf, Hmterqersdorf, Eckersdorf, KUn yenberk, Nickern, .Hartha, Prohlis, Gohlis, Kaitz, Nöthnitz, Grüllenburg und Oberpesterwitz. — Schließlich wurde noch zu mehreren, in der „Dresdner Volkszeitu n g" erschienenen Artikeln Stellung genommen, in denen gegen die Verwaltung der Bezirksanstalt Saalhausen und die Kgl. Amtshaupt Mannschaft Vorwürfe erhoben wurden, die sich nach dem Referat des Herrn Fabrikbesitzer Tr. Kaufs. Sächsische D-rszeitunH »ud EltzganpreKe. mann-Niedcrsedlltz als unrichtig herausgestellt haben. Das Kollegium nahm deshalb folgende Resolution an: „Der Bezirksausschuß nimmt von den Artikeln der „Dresdner Volkszeitung", solveit sie sich mit der Bezirksanstalt Saal hausen beschäftigen, Kenntnis. Es wird auf Grund der Akten festgestellt, daß die gegen die Anstalt und die Be- ,'irksverwaltung gerichteten Vorwürfe vollkommen unge rechtfertigt sind, da die Vorgänge in der „Volkszeitung" entstellt bez. unrichtig geschildert werden. Ferner wird be schlossen, voll einer Berichtigung in der Presse abzusel-en." — In der sich anschließenden nichtöffentlichen Sitzung ge nehmigte man einGesuch der Hulda verw. Grosse in M o ck- r i tz um Konzession zur Schankwirtschaft einschließlich des Branntweinschankes (Uebertragung), ein Gesuch der Akt.- Gesellschaft Deutsche Pflastersteinwerke um Konzession zum Kantinenbetrieb in G o st r i tz und Ausübung durch Alma vcrehel. Augustin, ein Gesuch Paul Müllers in Kleinnaundorf um Konzession zum Bier- und Bvanntweinschank (U^bertragugs, sowie ein Gesuch Karl Seifert's in Cossebaude (Osterberg) nm Schankkon zession für die neue Markise. Abgelehnt wurde eiu Gesuch Emil Lützners in Spechtshausen um Erlaubnis zum Tanzhalten an jedem Dienstag in der Zeit vom 15. Juni bis Ende August (Reunion für Sommerfrischler), wäh rend ein Rekurs Hentschels in K e m n i tz gegen seine Ein schätzung zu den Gemeindeanlagen und ein Rekurs des Fa brikbesitzers Langelott gegen die Besitzwechselabgaben in Cossebaude für beachtlich erklärt wurden. Ein Rekurs des Fabrikbesitzers Langelott gegen seine Heranziehung zur Grundwertsteuer in Cossebaude fand teilweise Beach tung. Eine Wasserleitnngsordnung für Fördergers dorf wurde probeweise bis Ende 1612 genehmigt. Für die lungenkranke ledige Zimermann in Birkigt wurden 60 Mark aus Bezirksnntteln bewilligt. Bezüglich der Tanz aufsicht in Merbitz beschloß der Bezirksausschuß, Ver suchsweise auf Widerruf die Ausübung der Aufsicht durch den Gastwirt zu genehmigen nnd zwar mit Ausnahme der Baumblntsonntage. Schließlich fanden noch Genehmigung ein Teilbebaunngsplan für die Straße ,,.H" in Döhlen, ein Nachtrag zum Wasserleitnngsregulativ für Torna (probeweise auf zwei Jahre», ein WasserzinLtarif für N icker n (probeweise auf zwei Jahrei und ein Vertrag zwischen G roß- nnd Kleinöls a l>etr. die Wasserver sorgung. Aus dem Gerichtssaal. —* Kgl. Landgericht Dresden. Ein Auto matendieb, der 16 Jahre alte, schon vorbestrafte Handar beiter Paul Felix Rüdiger, stand gestern vor der 6. Straf kammer, dem eine Anzahl schwere und einfache Diebstähle nn Februar in Gemeinschaft mit einem jüngeren Genossen zur Last gelegt werden. InBlasewi tz, im Großen Gar ten und in Zschertnitz hat R. Automaten in Restaurationen erbrochen und die Geldbeträge daraus gestohlen. Mit Rück sicht auf die Gemeingefährlichkeit erkannte der Gerichtshof auf eine Freiheitsstrafe von 1 Jahr Gefängnis und 2 Jah ren Ehrenrechtsverlust. 2 Monate gelten als verbüßt. —* K g l. L a n d g e r i ch t. Zwei Erbschaf.tsschwindler hatten sich gestern zu verantworten. Es handelte sich um den Fabrikpacker Emil Seifert aus Weißig und die Wirt schafterin Ida gesch. Kaiser aus Pulsnitz. Sie gaben sich äls Eheleute aus und spiegelten verschiedenen Geschäfts leuten vor, daß sie eine große Erbschaft zu erwarten hätten, wodurch sie vielfach Waren und Darlehn erlangten. Das Pärchen erhielt 2 Jahre bezw. 2 Jahre 6 Monate Gefäng nis. Landwirtschaftliches. )( Landwirtschaftlicher Kreisverein Dresden. Die für gestern angesagte Ausschußsitzung ist infolge Ablebens des Herrn Tr. von Littrow anf Freitag den 5. Mai verschoben worden. Humoristisches. Doktor Dachs. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts lebte in einer süddeutschen Universitätsstadt der Doktor Dachs, ein origineller Arzt und ärztliches Original. Er ivar bei der zwei Stunden entfernt auf einem alten Schloß woh nenden hochfürstlichen Familie v. S.-L. Hausarzt, das heißt, was man so nennt. Als die junge Frau Fürstin das erste Mal in die Wochen kam, wurde natürlich der alte Dachs geholt mit einem Hostvagen, man setzte ihn in ein Zimmerchen, stellte eine Flasche guten Wein vor ihn und gab ihn» eine Zeitung zu lesen. Als der junge Prinz unter der Leitung des berühmten Geburtshelfers Geheimrat v. R. das Licht der Welt erblickt hatte, durfte auch Doktor Dachs im hohen Wochenzimmer erscheinen und seinen ehr erbietigsten Glückwunsch darbringen. Danach wurde er huldvollst entlassen nicht ohne das Anfügen, baldigst seine Liquidation einzureichen. Tas ließ sich der alte Dachs nickt zweimal sagen. Zu Hause angekommen, setzte er sich nieder und schrieb: „Rechnung für Seine Durchlaucht, den Fürsten v. S.-L. — Für Beilandlung Ihrer Durchlaucht der Frau Fürstin: nichts. Für meine Bel-andlung: Fünfzig Gulden." AuS den» „Guckkasten". Sonntag, den 30. April ISN. Mr DMslen-Zckrordroi. glänzende ärztl. Zeugnisse, f. Magenleidende, Rekonvaleszente« besonders Kinder mit trüger Berdannng. Dresden: in sämtlichen Delikateßaeschäften. Klei« - Zfchachwitz r Höhle, Lauoeaaster Straße. Lanbegast: Streubel, Hauptstraße. Tolkewitz: Streubel, am Wasserwerk. Striesen: Streubel, Schandauer Ecke Hosmannstraße. Blasewitz: Hielscher, Schillerplatz 5. Voigt, Schillerplatz. Weitzer Hirsch: Strobel, Marienstraße. Kötzschenbroda: Markthalle, Wolf, Ende der Straßenbahn Mügeln-Heidenau: Emil Wünsche, Königstraße 26. ' Iss. VIssvAittr, loikv^itrvi' AnLrrs 42, »mpüvdlt sLmtliebv Zekneillvrei - öeäsi-fsaMel unä futtei'sloffe in xrö88tev 8ortiwsll1en. kulv QurMLIsn ru äsnkdLf biNlgsIvn pl'Slftsn, dväingt tlukok gomslnrvkafMvksn Hrn-vn - Lmkrmf mit ttdvr 250 glvloksnllgsn KvsokLttsn. (1328 AlorilL Starke UMlw-IMMM. k'iiM' 8siäni1rvf8tf. 3. emptieklt sicti rur vaeli- nwvvllv» in 8ed1ekvr, Lieget, liaedpeppvn unä Kotroeinellt klendanten r: Dmäsebangeu (1446 Kvpru»at«rvn. WM" teilest«» «vseliStt am "WA Mrgsreten-ZsS A Vfv8äsn-ßi., vLutrnvf-8tfLSSS 75 K Irisch-römische, russische und Kasten-Dampfbüder, Licht-, / Tand-, Moor-, sowie alle med. Bäder. ) Packungen und Massage. ' I Wannenbäder zu SV, SV Pfg. und 1 Mk. 680) Hochachtungsvoll Ködert Lldle. Innerste unst ^dennenient« für die SWllhe Dochkitmlg und EllWuxrch nehmen zu Originalpreisen an: Dresden-Altstadt: Sämtliche Annoncen-Expeditionrn S. Hertzschuch, Grüne-Straße 9: Dresden-Neustadt: C. 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