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»v-77»r7- 1. orsjkilMSOdM-rche SS Donnerstag, den 23. Februar 1911 Str. 45. I Drrldt» -l-isr s> st dresde» rin und beleben, ungen .74 .70 Beitz- weizer m, fin- nckau einneh- nar. sackobst. veiM- mn im- ihenben L22 L— l^o wird. Tas Hauptstück „Russische Tänzerin" vereinigt alle guten und weniger guten Eigenschaften des Slevogt'schen Stiles. Die Tanzbeweaung ist prachtvoll ersaßt und fest gehalten, die koloristische Wirkung vortrefflich; doch be fremdet mich, von dem bveiten, massiven Farbenauftrag ganz abgesehen, ein gewißer plakatähnlicher Zug in dem Bilde, das dadurch an Naturwahrheit verliert. „Ter Park" und „Neuschnee" möchte ich für die besten Landschaften er klären, von den Porträts, die z. T. ausdrücklich als Skizzen bezeichnet sind, dürften das des Malers Anglada und das des Schriftstellers M. G. Conrad die gelungensten sein, während die „Dame in Braun" viel zu derb in allen De tails gemalt ist. Vielleicht das wertvollste Stück der gan zen Slevogt-Reihe ist das kleine Bildchen „Aus Tausend und einer Nacht", das eine zwingende Stimmung zeigt. Im rückwärtigen Saale offenbart Ulrich Hüb ner eine starke, kräftige Begabung, die sich zwar auch vor wiegend im Koloristischen äußert, aber doch auch die sorg fältige Land des technisch durchgebildeten Künstlers ver rät. Zwar zeigen einige Landschaften Aehnlichkeit mit Slevogts Manier, aber im allgemeinen ist bei Hübner alles fester, sicherer, ruhiger und doch nicht weniger kraftvoll und im guten Sinne modern. Der „Sommertag" ist ein wirk lich prächtiges Bild, ganz köstlich der „Blick durch'» Fen ster" und der „Blumengarten", sehr schön auch „Sonnen schein" in Lichtwirkunq und Baumschlag. Im oberen Saale, dessen Belichtung leider nicht gün stig ist, sieht man zahlreiche Landschaften von Wilhelm Claus, die sämtlich von dem tüchtigen Können ihres Schöpfers Zeugnis geben, ohne indeß eine starke Eigenper sönlichkeit zu offenbaren. „Alte Brücke", „Flußlandschaft" und „Wintcrbild 2" halte ich für die gelungensten Stücke. Interessant ist es auch, daß dieser Künstler (meines Wis sens als Erster), „Ausblicke vom Ballon" malt, ein Fach verfahren, das gewiß bald weiter ausgebildet werden wird, da ja die Photographie dabei dem forschenden Auge des Malers die besten Dienste leisten kann. Der Ballonaus blick auf das Erzgebirge ist ein sehr gutes Oelbild gewor- i« r,50e.b.G (8 G. rs 1,25 G. »,25G NS. kB e.b G iG. i,50 S iG 1B l,50«. ns n» Ib.G >,25eä» !B. ige -ui. , Seiher den, während die Ballonansicht der Elbe bei Aussig mehr seltsam als schön erscheint. F. A. G. Durch Bedürf- :n Ver ben und irtscbast führun- >en eine uerndm gen He- iittwoch, den 25. Lärz im l Nos- tff.ain l Dirns näheren mtlvirt- rer An- nrx ooo.- (93 schen Küste der Union, während die pazifische nur von sechs Panzerkreuzern geringerer Bedeutung, Ostasien gar nur von einem einzigen gedeckt wird. Wenn die amerikanische Flotte s. Zt. bei ihrer Fahrt um die Erde 3 Monate brauchte, um vom Atlantischen Ozean in den Stillen Ozean zu gelangen trotz der im Frie den natürlich nach Belieben zur Verfügung stehenden Transport- und Begleitdampfer, so ist daran zu erkennen, wie nötig ihr eine Abkürzung dieses Seeweges mittels des Panamakanals ist. Gegenüber der gewaltigen Flotten macht, mit der Japan im Pazifik auf der Wacht, oder — auf der Lauer steht, nämlich mit 8 erstklassigen Linienschif fen, sowie 5 älteren, ursprünglich russischen Linienschiffen, und 13 Panzerkreuzern, ist es eigentlich ein Leichtsinn, daß die Amerikaner ihre Hauptschiffe nicht an ihrer Westküste haben. Denn die Japaner sind nicht nur eine starke See macht, was die Amerikaner auch sind, sondern auch eine der stärksten Militärmächte, was die Amerikaner nicht im geringsten sind. In 14 Tagen bis 3 Wochen könnten sich die Japaner mit Leichtigkeit aller Außenposten der Amerikaner, der Philippinen, wie der Sandwichinseln bemächtigen und gle chzeitig den Panamakanal ebensogut sür die Kriegs dauer zerstören, wie ihn dauernd besetzen, wenn sie nur wollten. — falls der Panamakanal unbefestigt bliebe. Wir begreifen daher die Kopfschmerzen des Prän denten Taft augenblicklich sehr gut. Er tritt lebhasr sür di.' Befestigung ein und trifft dabei mit Staunen und Schret- ken aus eine Opposition im Kongreß und in der Bevöl kerung. Die Gegner der Befestigung führen folgende Gründe ins Feld: Einmal habe Amerika nach dem Claytou-Bu'- wer-Vertrage vom 18. April 1850 gar nicht das Recht da zu. Dieser mit England geschloßene Vertrag sichre die Nrn Amerikanische Kopfschmerzen. Es ist hier nicht etwa von den schwungvollen Worten Chapton Clarks oder der dreisten Resolution Bennetts wegen der Unterhandlungen über die einem Aankeehirn gewiß sehr einfach scheinende Annexion von Kanada die Rede. Hierbei hätten doch nicht nur die Kanadier, sondern auch die Briten noch einiges mitzusprechen. Sie würden auch wohl nicht gar so freudig den amerikanischen Vorschlag begrüßen, wie sich das Mr. Clark vorstellt. Uebrigens er scheint es sehr einleuchtend, wenn amerikanische Blätter dem biedern Mr. Bennett gar die schnöde Absicht unter legen, nur Kanada gegen die Einigung mit den Vereinigten Staaten in -handelspolitischer Beziehung einzunehmen, da er ein Gegner dieser Vorzugsbehandlung ist. Taft hat wohl recht, wenn er diese Sache nicht ernst nimmt und sie, wenigstens bei Clark nur als rednerische Entgleisung betrachtet. Andrerseits aber darf man doch auch nicht vergessen. Laß ein solcher Gedanke, der in die Debatte geworfen wird, hüben und drüben, beim amerika nischen, wie beim kanadischen und beim englischen Volke, zu denken gibt und mit einem Schlage Untiefen der Politik enthüllt, die man bisher nicht beachtet hatte. Der große Beifall, den Clark fand, gib doch ebenso zu denken, wie die offizielle Unterschlagung der übrigen an diesem Tage im Kongreß über die Angliederung Kanadas gefallenen Reden. Über diesen Stein aber wird sich jedenfalls das Wasser bald wieder geschlossen lxrben, wenn auch noch einige Ringe auf der Fläche Zurückbleiben. Diese imperialistischen Ideen — denn was sind sie anders? — nehmen sich doch ziemlich dreist aus angesichts der recht bescheidenen Wehrverhältnisse Nordamerikas und seiner den beiden. Ozeanfronten verhältnismäßig immer noch keineswegs entsprechenden Flotte. Nach G ä d k e, dem militärischen Mitarbeiter des „B. T.", besuchen sich sämtliche Linienschiffe an der atlann- * I m Kg l. O p e r n h a u s e geht Donnerstag den 23. Februar Puccinis „Madame Butterfly" mit Frau Nast in der Titelrolle in Szene. — Im Kgl. Schauspiel hause geht Donnerstag den 23. Februar Schillers „Wilhelm Tell" mit Herrn Wahlberg in der Titelrolle außer Abonnement in Szene. Besetzung der übrigen Hauptrollen: Geßler: Herr Wiecke, Attinghausen: Herr Müller, Rudenz: Herr Felden (zum 1. Male), Staus facher: Herr Eggcrth, Walther Fürst: Herr Dettmer, Rös selmann: Herr Meyer (zum 1. Mal), Melchthal: Herr Wierth (zum 1. Male), Baumgarten: Herr Mehnen, Jenny: Frl. Verden, Gertrud: Frl. Lißl, Hedwig: Frau Salbach, Bertha: Frl. Treßnitz, Armgard: Frl. Ulrich, Walther: Frl. Lichtenegg, Söldner: Herren Fischer und Huff, Harras: Herr Kehm (zum 1. Male), Parricida: Herr Wendt, Flurschütz: Herr Rens. — Tie Besetzung des Lustspiels „Der Damenkrieg", das Sonntag den 28. Fcbr. iin Kg l. T ch a u s p i e l h a u s in neuer Einstudierung aufgeführt wird, ist die folgende: Autrcwal: Frau Bastch Leonie: Frau Klein, Flavigneul: Herr Wierth, v. Grig- non: Herr Fischer, v. Monstrichard: Herr Müller. — Die Besetzung der Komödie „D i e s i t t l i ch e F o r d e r u n g" von Hartleben, die im Anschluß daran zum ersten Male aufgeführt wird, ist die folgende: Revera: Frau Körner, Stierwald: Herr Rens, Bertha: Frl. Schendler. K g l. K o n s e r v a t o r i u m. In dem 3. Prüf- vngskonzert, Donnerstag den 23. Februar, abends halb 8 Uhr, in Hammers Hotel, Blasewitzerstraße, gelangen zur Aufführung: Klavierkonzerte von Mozart, Beethoven, Raff; Klarinettenkonzert von Weber, Trio für Klavier, Violine, Violoncello von Gade, Gesänge von Haydn, Schu mann, Tschaikowsky, Saint-Saens. — Eintrittskarten im Konservatorium, Landhansstraße 11, 2. und Nicolaistraße 22. 1. Etage. Neue Ereignisse. — Das hessische Großherzogspaar ist zum Besuch m Braunschweigischen Hofe eingetroffen. — Am Mittwoch findet die Verhandlung der Kom mission über das Tempelhofer Feld statt. — In der Kommission des preußischen Abgeordneten hufes für das Groß-Berliner Zweckverbandsgesetz wurden rrfchicdene -ldänderungsanträge zu dem Entwurf an ge kommen. — In Chrisiianssand find während des Orkans drei Fischerboote gesunken, wobei 11 Mann ertrunken sind. — Russische und britische Truppen sollen in Tibet, vmzösischc Truppen in Jünnan eingerückt sein, allerdings ach unzuverlässigen Schanghaier Berichten. — Die türkischen Kanonenboote haben vor Hodeida knf mit Warfen beladene Segelschiffe beschlagnahmt. — Die chinesische Antwortnote an Rußland ist sehr persöhnlich gehalten, gibt aber keine Verletzungen der Ver möge durch China zu. Die öffentliche Meinung soll über »s russische Vorgehen sehr erregt sein. — Die chinesischen Divisionen in Wutschaug und ^criking sollen für den Marsch an die Grenze gerüstet terden. Nuamchikai und Tuanfangs sollen angeblich zu- pckberufen werden. — Infolge Sturms auf dem Schivarzen Meere ist » Noworossijsk der englische Dampfer „Adriana" ge sendet, 2 Dampfer sind von der Landungsstelle gerissen, Rn russischer gesunken, ein griechischer Dampfer geftran- wobei mehrere Menschenleben zum Opfer fielen. MM, Wissenschaft, Musik, Vorträge und Veranstaltungen. Galerie Arnold. Die lange Reihe von Arbeiten Max Slevogt' s, je im großen Saal des Erdgeschosses gegenwärtig ausge- ellt sind, bringen zur Beurteilung des Künstlers keine men Momente, vielmehr sind die bereits bekannten Ar- kiten (z. B. „Frauenraub", „Rückcnakt" und das Selbst- jldnis vor der Staffelei) den neueren Arbeiten so eng mvandt, daß man von einer Weiterentwicklung bei Sle- M kaum mehr sprechen kann. Er steht in seiner Art zu vlen noch immer zwischen Max Liebermann und Louis ^rinth, vielleicht letzterem noch etwas näher als ersterem, lle seine Bilder, acich die älteren, sehen aus, als wären I eben erst aus der Werkstatt hervorgegangenc geniale lizzen, auf denen ein ausgesprochen koloristisches Talent me ersten starken Eindrücke fixiert hätte, ohne sich dann Vt zur rechten Fertigstellung im Detail zu nehmen. Da- R sind Vorzüge und Mängel Slevogt's gleichermaßen ge- Inzeichnct. Er fesselt uns immer wieder durch seine schwollen Farben, seine rückhaltlose Betonung des rein merischen und die erstaunliche Fernwirkung seiner Bil- I, aber er schafft uns, gerade weil sein großes, echtes Ta- It und koloristisches Vermögen aus jedem Gemälde zu » spricht, immer aufs neue ein Unbehagen darüber, daß Muf Sauberkeit, Feinheit und Akkuratesse der Technik so M verzichtet. Wir bewundern seine pastose Pinselfüh- Dg und beklagen zugleich den groben Farbenauftrag, der Geradezu unmöglich macht, eines der Bilder aus der Me mit Genuß zu betrachten. So wandelt inan durch De Bilderreihe mit einem nassen, einem heiteren Auge D legt sich die Frage vor, ob Slevogt's Arbeiten nicht in Dunst eine recht strenge Beurteilung finden werden, so- D) man das gewaltsame Aufeinandersetzen der Farben Dinsten einer akkurateren Malweise überwunden haben M die F-I.HuttdripmrmredMe»werde»Mru«u.-keirum,dasKgl.llmrgericblvrerdei, tiu die Kgl. 5uperiittendeiUm Dresden II, die Kgl. rolstreiUSmler Dresden, Moritrdurg m «tt sesettutt»« SlLttVttr, rsN-evItt. vorn», wredvttr. NttO«p»N>«. N»««n»ttr. eillittr. -wtlrrig, rcdSrM«. L«»d»ttrv»omi. . (tt-LN un<! coH»I-N»reia«r lül c»;ch«iir. kochwiir. ütti»er Wr«d, SSKI-u. «Ne rörrmlrgemenKle». Vkeräeo-Zoitten im-l veugnim. Beilagen. .Jlluftr. UmrrhalMugsblaU-. .Rach Feierabend-. .Frauea^eaeeespoadnig-. .Hei». ». 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