Volltext Seite (XML)
- ? / votm> k« 1— H«v L— H»E- WOADUMM NI VFL Mch^«M»MW * —74 - k.' r- iZv 'S Angela«, A »nach»» erleleU dt» «Uk>^ > Uhr. 8 » s« r,»« koh di- 6-g«s». PellchMtlMBl^ üelneANtckam lS Pb. di« N-vaxt-iU 50 Pi Für di« Ausnahme au deßimmter Sttu« wird leine Garantt, »bnmeounra AnnahinefirUen: letzte Belle. ! Sichsischr Dorsstltllng -»ElbMpressk lürciieKgl.Hmirbaliptniannrcdaslenvrercke» lllltlacklu.lleurtsckt.«lasKgl.llmtrgerlcdtviertle». -inirs vn»^ Kgi. Zuperinienäenlur vreräen i>, «lie Kgl. Forrtreniämter vreräen. kNontrbutg «a Ir «I< Seatl»a<»> Qnid»e«»i. r»l»e«Iir, v-dMr. w«k»«»r. vlt<Irkp»«sNr. d»ri«n»ia. eillrl», L«id»lir-K»»rtt« UN« e»,„»««-«. ^P-ttLatlonz - vrga» unck Loll«l-Ii»relger Mr vlaremtr, lorchvitr. bochvilr. Wei55er stirrch. öüklau. dir törrmtrgemrincken. Vreräen-Zttieren und Neugnrni. ----- Fernsprecher: ----- «»1 Dresden Rr 809. I Beilagen: .Illustrierte» U«terh»lttmg»hl,tt^ * .Nach Keieradend" * »H«—- «d »arlettWirtschast«' * ^remdeu-^iste». I Druck und Verlag: Elbgau-Buchdruckerei und verlag-anstalt Hermann Beyer A Lo., derautv. Redakteur: Vr. st Biesendahl, Blaiewitz Lelegranon - Adresse Lldganpresi« Blas noch Nr. 3. Sonnabend, den 4. Januar 1908. 70. Jahrg. -ledakttansschlnh» S Uhr MtttaO». Gpnechskurde der ckledaktia» r S—O Uhr Nachmittag». Zuschriften in redaktionellen «vgelegevbeiteu find nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren Nr»klr Erliglliffr. Das 3. große Wintersportfest in Geising ist auf den d2. Januar verlegt worden. Bei einem gestern Morgen erfolgten Straßenbahn-- jujammenftoß auf der Linie Plauenscher Grund—Deuben wurde ein Motorwagen zertrümmert. Die Nationalliberalen haben beschlossen, von der Aufstellung einer Kandidatur im 5. statischen Wahlkreis Dresden-Neustadt und überhaupt von einer Beteiligung an der Wahl abzusehen. Kriegsminister von Einem erhielt das Großkreuz des Roten Adlerordens. Die gestrige Verhandlung im Harden-Prozeß wurde bis heute vormittag 11 Uhr ausgesetzt, da Harden wegen nervöser Erschlaffung nicht erscheinen konnte. Die Untersuchung gegen die Grafen Lynar und Ho henau hat bisher nichts ergeben, was zur Verurteilung führen könnte. Hauptmann von Goeben hatte sich zur Ausführung der anscheinend seit langer Zeit geplanten Mordtat bei einen« Allensteiner Friseur eine schwarze Gesichtsmaske ge kauft und wahrscheinlich auch bei der Ermordung getragen. Die Leiche des Majors von Schönebeck wollte er in die reißende Aller werfen, er sah sich aber daran verhindert. Frau von Schönebeck habe ihn zu der Tat angestiftet. Die Verhandlung gegen Goeben soll bereits in etwa 14 Tagen stattfinden. Der Geheime Medizinalral Prof. Dr. Albert Hofsa in Berlin ist gestorben. Die Bank von England l>at den Diskont von 7 auf 0 Prozent herabgesetzt. Der Ski-Pttdavd Sachsen und sein Skiwettlauf am 1. und 2. Februar 1908 ick Alten berg. Aus Kreisen des Skiverbandes Sachsen schreibt man uns: Ehe ich eingehe auf den Skiverband Sachsen und fei nen Skiwetlauf, ist es vielleicht zweckmäßig, einige kurze Borte über die geschichtliche Entwicklung des Skilaufens in Sachsen zu erwähnen. Vor nunmehr bald 20 Jahren schilderte Nansen in seinem Buche: Auf Schneeschuhen durch Grönland die Schönheit und den hohen gesundheit lichen und kulturellen Wert des Skilaufens mit begeister ten Worten. Herrlicher und treffender sind sie nie wieder gefunden worden. Er nennt den Skilauf mit Stolz den „König aller Sporte", den „Nationalsport" seines Volkes. Der in weiteste Kreise dringende Ausdruck der Begeiste rung Nansens gab vielleicht den ersten Anstoß zu den« Siegeszuge, auf dem dieSchneeschuhe heute in ganz Mittel europa begriffen sind. Wohl hatte man schon lange vor den« Erscheinen des Nansenschen Buches auch in Deutsch land von der Nützlichkeit des nordischen Verkehrsmittels, der langen Gleithölzer, gehört und in unseren Mittelgebir gen Versuche mit ihnen unternommen, doch waren deren Ergebnisse nicht über den engen Kreis der Nächstbeteiligten hinausgedrungen. Erst die Kunde von Nansens Erfolgen rief in Touristen und Sportleuten den Wunsch wach, sich näher mit dem Skilauf zu beschäftigen. Man weiß nicht, wem man das Verdienst zuschreiben soll, die Schneeschuhe zum ersten Male in Deutschland gebraucht zu haben. War es Hauptmann a. D. Vorwerg, der sich für die Einführung der Skier Mitte der siebziger Jahre des IS. Jahrhunderts im Riesengebirge verdient gemacht hatte, war eS jener wackere Arzt im Schwarzwalde, der seinen Kranken auch im Winter, wenn die Wege durch die Schneenot gesperrt waren, Rat und Linderung ihrer Leiden bringen wollte, oder war es gar jener Dresdner, der in einem einer hiesi- gen Leihbibliothek angehörenden Werke durch allerdings anonyme Randbemerkungen der staunenden Mitwelt kund Im Gouvernement Bessarabien ist es zu blutigen Zusammenstößen zwischen der Polizei und Bauern ge kommen. Zwischen dem französischen Senat und der Depu tiertenkammer ist über das gesamte Budget eine Einigung erzielt worden. Nufere Zukuust. Gewiß ist, das neue Jahr, in dem wir nun leben, wird kein leichtes werden, politisch nicht und wirtschaftlich nicht. Das Reich hat seine finanziellen Sorgen, um die dringendsten voranzustellen; die Einzelstaaten haben man cherlei Neuerungen, die man nicht gern länger aufschieben möchte, und Ausgaben zu bedenken; der Handel, Industrie und Gewerbe und ebenso die Landwirtschaft schauen auf eine sinkende Konjunktur, steigenden Produktionsüber schuß und abnehmende Kaufkraft, und an den Industrie- Zentren setzt die Arbeitslosigkeit ein. Es gibt eben ein un vermeidbares Auf und Nieder im wirtschaftlichen Leben, dessen Schroffheiten wohl durch Vorsicht gemildert werden können, besten Eintreten aber nie völlig abgewendet zu werden vermag. Gerade weil wir vor allerlei nicht ganz zu übersehenden Möglichkeiten heute stehen, ist ein Rück blick am Platze, der uns dke erfreuliche Tatsache zeigt, wie auch eine politisch und wirtschaftlich kritische Zeit von einem gesunden Reiche und Volke ohne ernste Erschütterungen überwunden werden kann. Dies Beispiel bietet Deutsch land selbst, das Deutschland von vor zwanzig Jahren, denn diese Zeit ist im neuen Jahre seit jenem Jahre 1888 verstrichen, in dem wir drei Kaiser sahen, wo bald sich eine herbe, allgemeine Krisis geltend machen sollte. Im März 1888 starb Kaiser Wilhelm I., im Juni Kaiser Friedrich, und seit diesen zwanzig Jahren regiert Kaiser Wilhelm II. Wenn heute Aengstliche, die es immer gab und stets geben wird, fragen: „Was will das werden?" — Dann dürfen gibt, daß er bereits Anfang der siebziger Jahre auf den Hangen des Erzgebirges die nordischen Gleithölzer pro biert habe? Wer mag es wissen? Freuen wir uns der Möglichkeit, daß jener Dresdner der. erste Pionier des Schnceschuhlaufens in Deutschland war. Tatsache ist jedoch, daß schon frühzeitig auch bei uns in Sachsen der Skilauf touristisch, und zwar meistens von Alpinisten gepflegt wurde. Mit dem AufsHvung der Touristik überhaupt und der damit verbundenen größeren Verbreitung der touristischen Literatur wird auch das Ski läufen bekannter und verbreiteter. Im Jahre 1896 wurde wohl der erste skisporttreibende Verein in Sachsen ge gründet. Es war der Skiklub Norweger in Annaberg. Mehrere Jahre später bilden sich auch in Dresden die ersten, wenn auch mehr oder minder losen Vereinigungen. Sie bleiben, sportlich betrachtet, in den bescheidensten Grenzen. Im Januar 1906 erfolgte nun von feiten einer dieser Vereinigungen der Ski- und Rodelabteilung des Deutschen und Oesterreichischen Touristenklubs Sektion Dresden des Le. T. K. der Versuch eines Sportfestes. Es war ein Ver such. Trotz der geringen Leistungen aber mag doch man cher Zuschauer am Skilauf Gefallen gefunden haben und für ihn gewonnen worden sein. Der Versuch hatte aber noch weiter das Gute, öffentlich zu zeigen, daß bereits große Kreise auch in unserer Gegend für das Skilaufen sich interessierten. Andere Vereinigungen schloßen sich nun fester zu sammen, um den Skilauf wirklich gründlich zu Pflegen und mit Hingabe zu fördern. Bald tauchte der Gedanke auf, die Kräfte der einzelnen sächsischen Vereine in einem Lan desverbände zusammenzuschließen. Im Jahre 1907 wurde der Gedanke zur Tat, es wurde der Skiverband Sachsen ge bildet, dem heute fast sämtliche schneesporttreibende Ver eine SachsenS angehören. Von den Dresdner Skivereinen sind Mitglieder des Skiverbandes der Akademische Sport-' klub 1906, der Akademische Sportverein, der Dresdner! Sportklub und die Skiabteilung der Sektion Dresden des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. Nach tz 1 wir mit weit größerem Recht auf die aufgeregten Frü^ linys-Monate 1888 verweisen, die für Tausende ganz an dere Sorgen-Monate bildeten, obwohl Fürst Bismarck als erster Reichs-Beamte in ungeschwächter Kraft noch waltete und wirkte. Das Reich war damals noch nicht in reifen Jahren, der dritte Hohenzollern-Kaiser war jung. Und wie ist es nun von 1888 bis 1908 geworden? Man kann das so oft gemißbrauchte Wort: „Man kennt's bald nicht wieder!" auf manche deutsche Verhältnisse anwenden! Wir haben eine sinkende Konjunktur des Augenblicks; aber ver gleichen wir 1908 mit 1888, wie himmelweit stehen wir höher? Wer sich die Mühe gibt, aus seinen eigenen Lebens- Verhältnissen und aus denen seiner Heimatstadt die Tat- achen von vor zwanzig Jahren festzustellen, der wird er- taunt sein. Natürlich, wo Licht ist, da mangelt der Schal en nicht, der neue Zug der Zeit, der Vielen nützte, hat Vielen auch Nachteile gebracht; aber von diesen letzteren sind die meisten doch ausgeglichen, Deutschland steht weit über jener Zeit, die den Abschluß der einstigen Patriarcha- lität bedeutet. So ist es, das Gesamtergebnis betrachtet, in diesem langen und doch wieder nicht langenZeitabschnitt gut uns ergangen, und die Zukunft erschien damals viel ernster und dunkler, wie heute. Daraus ersehen wir, ehr liches Wollen und tüchtiges Können, wie es bei uns doch immer vorwiegend noch gilt, führen zum Ziel. Voran bleiben wir und vorwärts gehen wir, und wenn in kriti scheren Zeiten ungesunde Neubildungen abgestoßen wer den, so ist das keineswegs vom Nachteil. Wir dürfen also getrost in die Zukunft schauen, wenn wir der Gegenwart und ihren Lehren nur mit rechtem Verständnis zu begeg nen wißen. Gilt das für unsere inneren Verhältnisse, gilt es auch für die allgemeine Weltpolitik. Uferlos erscheint die insofern, als in Zukunft Zusammenstöße noch viel selt samerer Natur möglich werden können, als die sind, wel che wir bisher erlebten, z. B. im Kriege zwischen Rußland der Satzungen des Skiverbandes Sachsen hat er den Zweck, den Skilauf im Königreich Sachsen und den angrenzenden böhmischen Gebietsteilen zu pflegen und zu heben. In der Erkenntnis des hohen Werts dieser Absicht hat Se. Majestät König Friedrich August das Protektorat über den Verband zu übernehmen geruht. Der Skiverband Sachsen ist wiederum Mitglied des Deutschen Skioerbandes, dem mehrere Unterverbände mit über 6000 Skiläufern angehören. Der Wert solcher Zusammenschlüsse ist einleuchtend. Tas alte Wort von den vereinten Kräften kommt auch hier zur Geltung. Jeder einzelne skisporttreibende Verein hat die Auf gabe, den Skilauf in opferwilligster Weise zu fördern. Die jenigen Aufgaben nun zu erfüllen, die über die Kräfte der Einzelvereine hinausgehen, die aber trotzdem im Interesse der Allgemeinheit liegen, ist Sache der größeren Verbände. Erschließung ganzer Gebietsteile für den Wintersport, Verbesserung und Verbilligung der Verkehrsverhältniffe, Veranstaltung von Skilehrkursen durch besonders hervor ragende Skiläufer, einheitliche Regelung der Skiwelt kämpfe, Festsetzung der Termine der großen Rennen, Ab haltung von großen Verbandswettläufen und anderes mehr sind derartige Aufgaben. Gerade gut geleitete und gut besetzte großeSchaurennen sind ein vorzügliches Mittel, den Skilauf in jeder Hinsicht zu fördern und in den wei testen Kreisen zu verbreiten. Es müßen zu ihnen die besten Skiläufer aus nah und fern herangezogen werden. Wollte jeder Einzelverein für sich ein Schaurennen veran stalten, so würde dies nur zu einer großen Zersplitterung der Kräfte führen und kein Verein könnte ein würdiges Gesamtbild des Skilaufens bieten. DaS vielleicht noch nicht völlig sachverständige Publikum würde dann von den Leistungen des Skilaufes leicht ein falsches Bild bekommen können, ein Erfolg, der eher die Förderung des Skiläufen- verhinderte als höbe. Von solchen Erwägungen ausgehend, veranstalten die Verbandsvereine Sachsens alljährlich einen großen Ski- Wettlauf, der eine Ueberficht geben soll über die Lage des