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6S. Jahr-. Mittwoch, den 25. September 19V7 Aalb« «ittel. lltheatcr ieü der t ihrer a ) 67-6- 50-61 45-4- 1e früh lm die labama uvents- zeitlich aft i» ! SS d» 2S—34 verua- impsers «am» »ar« Mästet» 32—85, mr hat -Mik )olutio> rannt« r dnrch Iständig Groß- instand evvaß weßler. höfliche ittgebet w die . April raphen- - -K ißlg ge- 2-7», der: 1. 50 -i» -lls A»ßchsr» Ker GriWtte. Von Jahr zu Jahr nimmt das Anwachsen der Groß städte zu. Schon hat sich beinahe ein Fünftel der Bevöl- r Bot- mg, die ißregeln ae voll« r sechs Mch« besitzt räfidat -r-ckü» oCas» ger Mem'ch, wie eine Hopfenstange, schon seit länger als eine Stunde in aller Gemütsruhe aus ihn und saß ritt lings über dem mächtigen Bauch des Rhinozeros, das auf dem Boden ausgestreckt lag. „Guten Tag, Herr Guglielmo," sagte Franz und nahm seine riesige Tonpfeife aus dem Munde. „Sie haben sich verspätet, tws ist wahr, aber es macht nichts! Aber ich habe inzwischen meine Zeit auch nicht verloren, denn, Len- ken Sie nur, was für eine seltene, merkwürdige Entdeck- ung ich gemacht habe." „Nun? Lassen Sie hören —" „Welche denn?" „Na, Sie werden mir vermutlich nicht glauben —" „Je nachdem !" „Nun — es ist erst einen Augenblick her, da hat das Untier genießt!" „Ach, was fällt Ihnen ein! Es ist ja schon vor drei Tagen an Verdauungsstörung gestorben! Es ist so tot wie möglich, das kann ich Ihnen schwören!" „Meinetwegen," erwiderte Franz mit philosophischer Ruhe, klopfte seine Pfeife aus und steckte sie ein. Inner lich war er aber noch keineswegs beruhigt. Nichtsdestowe niger gehorchte er, als Guglielmo Fremillh ihm sagte, er möchte den Kasten mit den Instrumenten holen. Und einen Augenblick später waren alle beide am Werk. Für jetzt handelte es sich nur darum, das riesige Tier abzuhäuten; sie versuchten daher zuerst am Bauch, indem sie am untern Teil den Anfang machten. Aber die außer ordentlich harte Haut gab unter dem Skalpell nicht nach. Der Konservator wollte zunächst ein Loch mit dem Bohrer machen, um alsdann gewisse haarscharfe Lanzetten brau chen zü können. Er hatte sich wieder ans W-rk gemacht und schon drang der Bohrer nach Wunsch in die ungemein wider standsfähige Haut ein, als urplötzlich das riesige Untier zu niesen begann, schnaubte und garstig grunzte, sich befreite, sich aus dem Boden herumwälzte und mit einem Male auf seinen vier Beinen stand, wohl noch etwas wie verblüfft, aber sonst furchtbar und wild genug anzuschauen. „Was hab' ich Ihnen gesagt! Was hab' ich Ihnen gesagt," heulte Franz; er sprang auf seine Füße, ergriff SS—»1, . ältere 8«ährte Je»»-» Ernßiisk. In Gegenwart des Kaisers wurde gestern in Memel Has Natwnaldenkmal eingeweiht. Im Befinde^ des Großherzogs von Baden ist bisher eine Besserung nicht eingetreten. Gestern wurde in Berlin der 14. Internationale Kon greß für Hygiene und Demographie im Beisein des Kron prinzen eröffnet. Einer unverbürgten Meldung zufolge soll der Reichs- schahsekretär Freiherr von Stengel seinen Abschied nehmen. Das russisch-englische Abkommen ist nunmehr in Petersburg ratifiziert worden. Zum japanischen Botschafter in Berlin wurde nicht Aimaro Sato, der zweite, sondern Äeiroku Tsuzuki, der 1. Delegierte beim Haager Kongreß, ernannt. In Aegypten haben sich die Nationalisten eine Or ganisation mit dem Hauptprogrammpunkt der Autonomie des Landes geschaffen. Sultan Abdul Asis ist am Montag-Morgen in Ra- hat eingetroffen. General Drude hat einen neuen Kampf mit den ma rokkanischen Stämmen geführt und beim Rückzug große Verluste erlitten. Staatssekretär Dernburg ist auf der Rückreise vom Viktoria-Nyanza in Mombassia wieder eingetroffen und hat von dort seine Reise nach Tanga fortgesetzt. M M 4 ' Roggr» es-»« ach mW» und örtlichen Wurzeln seien die Bewohner zum größten Teil losgelöst. Roscher erinnert weiter daran, daß in Paris während der ersten Revolution bis zu Robespierre die an sässige Bewohnerschaft abnahm, die nichtansäffige aber zu nahm. Er fürchtet bei Überreifen Nationen eine Beschleu nigung der Altersschwäche und des Verfalls durch das Nebergewicht der Großstädte. Nun ist es ja richtig, daß sich in den großen Städten die Nachteile per Bevölkerungsanhäufung in der Form der Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot ganz besonders fühlbar machen und zu sozialen Problemen anwachsen. Anderer seits macht sich in der Tat der Mangel an tüchtigen Arbei tern im landwirtschaftlichen Getriebe gerade durch diesen Zug nach der Stadt in erhöhtem Maße fühlbar. Man kann sagen, daß der Landwirtschaft in der Tat mehr Kräfte ent zogen werden, als die städtische Industrie bedarf. Der Grund aber liegt denn doch hauptsächlich an den wenig befriedigenden Verhältnissen, unter denen der länd liche Arbeiter lebt. Im Gegensatz aber zu Roscher möchten wir es gerade als erfreulich betrachten, daß der alte Zwang der Verhält nisse und der Verkehrsmöglichkeiten gewichen ist und daß unter unfern modernen Rechts- und Kulturverhältniffen das Aufsuchen der günstigeren Lebensbedingungen so außer ordentlich erleichtert wird. Roscher vergißt ganz, daß ge rade durch die erleichterte Uebersiedlungsmöglichkeit eine engere Mischung des städtischen und ländlichen Elements eintritt. Selbst die Vereinheitlichung des Volkscharakters wirb durch das Zusammenkommen von Angehörigen ver schiedener Stämme gefördert. Früher war dies ganz an ders. Auf dem Lande blieb immer dieselbe Rasse und in der Stadt blieb die Bürgerschaft gewissermaßen stationär. Durch den Zuzug der Landbevölkerung und fremder Stam mesangehörigen in die Großstadt wird dieser immer wieder frisches Blut zugeführt. Mag auch der Einzelne im Da seinslotto eine Niete ziehen, im allgemeinen können wir die düstere und engherzige Anschauung von Roscher nicht tei «edartwuSschdch, » Uh» BUtt»,,. G^rchstimde der »ehaktim, r S—« Uhr Krjchristnr tu redaktionellen «vaelrgevbeiten find nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren kerung des Reiches in den großen Städten von über 100 000 Einwohnern zusammengedrängt, hervorgerufen im wesent lichen durch die moderne Industrie und durch den modernen Verkehr. Graf Posadowsky nannte im Jahre 1S05 im Reichstage die Konzentrierung der Arbeitermassen an ein zelnen industriellen Punkten, ihre Loslösung von der hei mischen Scholle und ihre Einführung in vollkommen neue Verhältnisse, die Schatten der industriellen Entwickelung Deutschlands. Andererseits ist nicht zu verkennen, daß die Ursachen der gewaltigen Vermehrung, sofern sie auf dem Zuzug vom Lande in die Großstadt beruhen, in erster Linie auf die günstigere wirtschaftliche und soziale Lage der groß- und kleingewerblichen Arbeiterklassen in der Stadt zurückzufüh ren sind. An und für sich ist die Lage der landwirtschaft lichen Bevölkerung auf dem Lande eine weit beschränktere und abhängigere und hat durch die kritische Lage des land wirtschaftlichen Gewerbes in letzter Zeit noch ganz bedeu tend .zugenommen. Schon in früheren Zeiten hat der Zug nach der Stadt bemerkenswerte Verschiebungen in der großstädtischen Be völkerung zur Folge gehabt, die sich namentlich in Fällen, wo die städtische und ländliche Bevölkerung konfessionelle oder nationale Verschiedenheiten zeigte, deutlich erkennen lassen. So sind z. B. große evangelische Städte, die in mitten einer wtholisch gebliebenen Bevölkerung liegen, durch die Zuwanderung allmählich katholisch geworden, wie z. B. Augsburg, Regensburg, Straßburg, Ulm u. a. Tief greifende Verschiebungen infolge Zuwanderung haben na mentlich auch die deutschen Städte in Böhmen und Mäh ren, die inmitten tschechischer Bevölkerung liegen, aufzuwei sen, von denen z. B. Pilsen und Proßnitz durch den Zu zug bereits tschechisch geworden sind. Aber in der Gegenwart hat der Zug zur Stadt auch noch bedenkliche Rückwirkungen sozialer Art gezeitigt. Der berühmte Nationalökonom Roscher vergleicht in seiner „Nationalökonomik des Handels und Gewerbefleißes" die Großstädte mit den Kolonien. Von ihren alten häuslichen kden S-ch«-« -och-ttt-S- ** «a,e1aeu-»unah»« «folgt 6» mittags I4lhr. <> n 1«r«t' top die PrttlzeM 20 Netue tzlnzelg« 15 Pf., b.. RrNamkittte 50 Pf. Fsr die »ufoah«« «u bestimmter Stell, wird ketur Oarankir übrruomwen. Annahmestelle«: letzte Sette. Lr-imllt Ker toistnslrrs. Rovellette dou Lari» Dadooe. Einzig autorisierte Uebersetzuug auS dem Italienischen »an L r. Larl Vleseudaht. Er schritt langsam und in Gedanken versunken durch die in Blüte stehenden Alleen und durchquerte den großen Park am Flußufer, ohne eine Spur von Entzücken über diesen herrlichen Frühlingstag und seine herzerfreuend hei tere Vereinigung von Sonne, Leben und Duft zu em pfinden. Der arme Guglielmo Fremilly! Er hatte nunmehr jede Hoffnung auf eine frohe Zukunft verloren, weil ihm den Tag zuvor erst die blonde und bildschöne Giorgetta Faldi abgeschrieben und für immer Lebewohl gesagt hatte. Und in der Tat, wie hätte sie, ein schwaches und nach giebiges Kind, wie sie es war, jeden Tag, jede Stunde gegen den festen und rücksichtslosen Willen ihres Vaters und ge gen die bittern und heftigen Vorwürfe ihrer Stiefmutter kämpfen können? Und er war auch wirklich allzu arm —! Sein bescheidenes Gehalt als Naturalist oder Konservator, der am Zoologischen Museum die Tiere auSzustopfen hatte, war nur eine recht unbedeutende Einnahme und für ihre einzige Tochter hatten die Faldis eine reichte Heirat im Sinn, die ihre offenkundige Eitelkeit befriedigte. Wahrlich, wenn es ihm nicht um seine arme Mutter gewesen wäre, er wäre ganz dazu imstande gewesen, allen Untieren des Museums einen Fußtritt angedeihen zu las en und fort, weit fort, wer weiß wohin zu wandern, koste s, was es wolle, sein Glück zu suchen, ach, um nur noch die Öffnung zu haben, eines schönen Tages seine ungebetene iorgetta zu heiraten ! Und sollte man es glauben, daß sein Vater, der vor inem Sohne, ganze dreißig Jahre lang, ebenfalls Konser- tor am Museum gewesen war, ansehnlich reich gestorben ! Aber er hatte weder ein Testament hinterlassen, noch rgend eine Spur von Geld, während doch die schönen Tau- Lire-Scheine von einer ansehnlichen Erbschaft förmlich s Haus geregnet waren. Aber keiner wußte oder konnte erstehen, wie sie verschwunden sein sollten! Gewiß, Das ließ sich leider nicht ableugnen, daß Papa Jsidoro ziemlich stark verrückt gewesen war. Unter seinen sonstigen mancherlei Narrheiten hatte er auch die besessen, einem alten Mandrill namens Albion, einem großen häß lichen Äffen, der dann späler an galoppierender Schwind sucht gestorben war, eine an Verehrung grenzende Zuneig ung zu widmen, eine Zuneigung, die bei weitem größer war, als die Liebe, die er für seine eigene Familie fühlte. Aber für so wahnsinnig, daß er hätte ein Vermögen ver schwinden lassen und dadurch seine Frau und feinen Sohn unglücklich gemacht hätte, würde ihn doch niemand gehalten haben. Und indem sich der junge Dtann in Gedanken in jene Zeit — es waren drei Jahre — Zurückversetzte, ge dachte er auch wieder daran, wie auch der Mandrill, nach seiner Einbalsamierung durch seinen Vater, plötzlich ver schwunden war, man wußte nicht wie, noch wohin, trotzdem ihn das Museum für seine Glasschränke hatte in Anspruch nehmen wollen. Er stieß einen tiefen Seufzer aus und beschleunigte seine Schrille. An diesem Tage gab es nämlich eine hoch wichtige Arbeit im Museum: nichts Geringeres, als die Einbalsamierung eines Rhinozeros! — Vor drei Tagen war in einem großen, seit kurzem angelangten Tierpark, der Menagerie Bonnesvaal, an Ver dauungsstörung Tom, das herrliche Rhinozeros, die Haupt attraktion der Menagerie, verschieden und die sterblichen Ueberreste des gewaltigen Dickhäuters waren sogleich vom Zoologncken Museum erworben worden, das äußerst stolz war, schließlich ein Exemplar dieser Familie, nach dem es so lange vergebens getrachtet hatte, zu besitzen. Bei dem Gedanken an die neue Arbeit, die seiner harrte, fühlte Guglielmo Fremillh die Instinkte des Kon- sxrvators wieder in sich erwachen. Er beschleunigte seinen Schritt, vergaß beinahe seine Sorgen und traf am Museum ein, als es schon acht Uhr war. Als er in den ungemein geräumigen Saal eintrat, in dem die Ausstopfungen vor sich zu gehen pflegten, im Erdgeschoß des rechten Flügels des großen Gebäudes, war tete sein Assistent Franz, ein magerer, dürrer, lanocheini- j Sächsische sWUM- DscheitlW M ObWprch Änt« kIz 11 M liie ttgl. Hmtrdaupnnaimrcbssl« Vrer<l«-Mrts<tt u. k«rks<tt, ckas llgl. Hmrgettc-t vrerck«, /ZMISVI«»» M He Ngl. Zuperinlenckenlur vresäen II, äie figf. rorsttenlLmler Vres<Ien, Motilrbulg M, <i, voma, wir»»««». MKitlposNa, k—m»nr. emrUr, v«—»» uns ko,»«»»,<«. mut IS» pochviU. lvrirrn kimd. VSKUu. Si< li«rnilrgr«ri»S»,. ldnSr»-«ii«»n uns lkugrunu. -myprecher------ II Vellage«: .JN»strierte« Unterhalt»»,* N»ch »et«»he»h- * .H«-- «d E^rt«»trtsch«ft" » II «»1 »Md« Rr. SOS. 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