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Srilagk m SgchWr« klscheitilog ««i> ßlbgauprekk 6S. Jahrtz Rr. 20«. en .r>e»l». um v»t« ern?" in bejahendem Sinne, mit einem Gelöbnis der' Einwohner in Fez geblieben. rde 1. .Srpr L.L für Dama undHenev. f v«a. uog bittet tttonen^ affe Nr. 4 r Ett. 110 nn; «rmiffionv «müli«» edrvtt«, l»r Ltt °8 rkirw«, 1»Ilnr« k« >«svll i> uüiU» Lacktrsr. Ue Sott, braun. Mittwoch, den 4. September 1907 - -- . . . <R«ch Schlich der Ned«ktio« el»,etrosfe».) Wilhelmshaven, 3. September. Die Kaiser yacht „Hohenzollern" ist bei regnerischem Wetter nach 9 Uhr morgens auf der Hohe von Schillig eingetroffen. Die Flotte lag in Doppelkiellinie verankert. Wilhelmshaven, 3. September. Der Kaiser ist heute morgen 7 Uhr hier eingetroffen und hat sich sofort an Bord der ,^Hohenzollern" begeben, die um 8 Uhr bei starkem Südwestwind zur Flottenparade in See ging. Paris, 3. September. Einer Blättermeldung aus Tanger zufolge haben sich alle Bergstämme mit Raisuli vereinigt, dessen Macht dadurch erheblich verstärkt ist. London, 3. September. „Daily Telegraph" mel det aus Tanger: Die scherisische Mahallah Buchta ben Bagdadi lagert IfH Tagereisen von Tetuan. Die Gerüchte von Kämpfen mit Rajjuli sind unbegründet. General Drude errichtet ein permanentes Lager vor Casablanca. Man befürchtet, daß die jetzt bald einsetzenden Stürme die Kriegsschiffe zjwlngen werden, ihre Ankerplätze zu verlas sen. Aus Larasch wird demselben Blatte gemeldet, die Frau des deutschen Arztes Dr. Cohen sei mit drei Töch tern und zwei Söhnen als letzte europäische Familie auS Fez dort angekommen. Der Arzt selbst sei auf Bitten der Treue für Kaiser und Reich, König und Vaterland schlie ßend. Dem ausgebvachten Hoch folgte die Sachsenhymne. Frau Kaufmann Branchmann erfreute alsdann durch ihre glockenreine Stimme mit dem Liede „An der Weser" von Pressel. Dem allgemeinen Gesänge „Deutschland, Deutsch land über alles" folgte der Vortrag deS Herrn Kantor Polster-Limbach „Deutschland zur See". Mit dem allge- meinen Gesänge des bekannten Flottenliedes wurde der Vortrag beendet. Frau Branckmann erfreute weiter durch das Lied „Es war einmal" von P. Lincke. Der Vorsitzende ließ das deutsche Heer nach einer ausgezeichneten, gleich namigen Dichtung von Liliencron leben. Mit einer Auf forderung für die Sache des deutschen Flottenvereins, die ja in der hiesigen Ortsgruppe eine Pflegstätte hat, zu wir ken und mit dem herzlichsten Danke an alle diejenigen, die zum Gelingen des schönen AbettdS beigetrvgen hatten, fand die Sedanfeier ihren Abschluß. — Am heutigen 2. Sep tember ertönte morgens Weckruf der Stadtkapelle durch die Straßen der Stadt. 11 bis 12 Uhr konzertierte dieselbe auf dem Marktplatze. Der Militärverein legte am Krie gerdenkmal einen Lorbeerkranz nieder. Die öffentlichen und verschiedene Privatgebäude sind geflaggt. Die Schulen haben an diesem nationalsten aller Nationaltage planmä ßigen Unterricht. 11. Kompagnie des sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 106 in Straßburg wurde auS Anlaß seines 25jährigen Feffdwebeljubiläums von Sr. Majestät dem König folgen des Glückwunschtelegramm übersandt: „Ich spreche dem Feldwebel Schönheider zu seinem seltenen Dienstjubiläum meine herzliMen Glück- und Segenswünsche aus. Möge es dem Jubilar mit Gottes Hilfe vergönnt sein, noch lange Treffliches, wie bisher, im Dienste M leisten. Friedrich August." Im Offizierskasino erhielt der nun 35 Jahre beim Militär dienende Jubilar unter Ansprache ein Kö- nigsbild überreicht. Kirtzergortzitz. —* Der hiesige Turnverein e. V. (Mitglied der Deutschen Turuerschaft) hielt am Sonntag in seinem eigenen Grundstücke und in Schumanns Gasthof hier, ein in allen Teilen gut gelungenes Herbstfest ab. An dem Feste beteiligten sich die Mitglieder, sowie die Damenabteilung und Zöglinge, auch für Unterhaltung der Kinder war ge sorgt. —* Am Sonntag Abend gegen halb Ü Uhr entstand auf der hiesigen Kammerguts-Flur ein Strohfeimen brand. Es wird Brandstiftung vermutet, und zwar von einer Person, welche einige Tage vorher in dieser Feime nächtigend angetroffen worden ist. Kurz nach erlangter Kenntnis waren auch schon mehrere Feuerwehrleute der Wehr Niedergorbitz auf dem Brandplatze erschienen, welche die Absperrung der mehrere hundert Köpfe zählenden Menge vornahm und dafür sorgte, daß das Feuer auf sei nen Herd beschränkt blieb. D-«be». —* Was ein Häkchen werden will! Ein Schulknckbe von hier war von einem Gutsbesitzer in Nieder- häslich zu einer kurzen Handreichung aufgefordert worden und mit aufs Feld gefahren. Der Knabe kehrte dann in die Wohnung des Gutsbesitzers zurück und stahl dort einen Geldbetrag, welchen er in Näschereien und sonstigen Be lustigungen verjubelte. KesselSdors. —* D i e S e d a n f e i e r des hiesigen K. S. Militär- Vereins nahm am 1. September im Gasthof zur Krone sei ner Bedeutung entsprechenden schönen Verlauf. Nach Er ledigung geschäftlicher Vereinsangelegenheiten war es ins besondere der Vortrag des Herrn Kam. Lehrer Lunze-Ober- hermsdorf über „Tilsit und Sedan", welcher die Zuhörer fesselte. Ein Hoch auf das Deutsche Reich, seinen Kaiser und unseren Landesfürsten König Friedrich August, mit dem darauffolgenden allgemeinen Gesang „Deutschland über Alles" schloß dieses fesselnde geschichtliche Bild. Die Begründung des stellvertretenden Vorsitzenden Frühauf- Unkersdorf: „Warum feiert man Sedan?", fand ungeteil ten Beifall. Heitere Vorträge des Herrn Keßler, Mitglied des benachbarten Zauckerodaer Militär-Vereins, der als Gast hier weilte, sowie ein gebotener Freitrunk trugen fer ner zur Erhöhung der Feststimmung bei und dürfte die zahlreich erschienen Vereins-Kameraden, von denen insbe sondere die Veteranen aus dem großen Kriege fast vollzäh lig erschienen waren, allenthalben befriedigt haben. WilSdr»ss. —* Flottenvereinsgründung. Auf Ein ladung des Militärvereinsvorfitzenden Kantor Hientzsch war für vergangenen Donnerstag nach dem Hotel Adler eine Versammlung zur Gründung einer Ortsgruppe Wils druff des Deutschen Flottenvereins einberufen worden. Dieser Einladung waren verschiedene Herren gefolgt und nach einer mit Begeisterung aufgenommenen u. einem Hoch auf den Kaiser endenden Ansprache wurde die Gründung der Ortsgruppe Wilsdruff ausgesprochen. Zurzeit ge hören ihr 35 Mitglieder an. Als Vorsitzender wird Kan tor Hientzsch, als Stellvertreter Dr. möd. Bafteky, als Schatzmeister Eisenbahnbureauassistent Scherber, als Stell vertreter Fabrikant Albert Müller, als Schriftführer Ge schäftsführer Beyrich, als Stellvertreter Redakteur Fried rich und als Bücherwart Fabrikant Richard Bretschneider gewählt. Kantor Polster-Limbach übernimmt als Vor standsmitglied die Stelle eines Vertrauensmannes. Als Mindestjahresbeitrag wird 1 Mark festgesetzt, daß auch Minderbemittelte der Ortsgruppe beitreten können. Die Ausarbeitung eines Statuts soll nächste Aufgabe des Ge samtvorstandes sein. Die Hauptversammlungen will man im Hotel Löwe und im Hotel Adler abhalten, Standquar tier ist Hotel Adler. Es sollen in den Orten der Umgegend Werbeversammlungen gehalten werden. Wegen Abhaltung von Vorträgen wird der Vorsitzende mit dem Landesaus schußvorsitzenden in Verbindung treten. —* Sedanfeier. Am gestrigen Sonntag fand im Hotel Adler eine würdige Sedanfeier statt. Dieselbe war von 70 Damen und Herren besucht. Die hiesigen Be hörden waren durch den Vertreter des Kajjxrl. Postamts, Herrn Postmeister Vogel, und der Schulbehörde, Herrn Schuldirektor Thomas, vertreten. Die Feier fand in dem mit der Militärvereinsfahne geschmückten Saale statt. Der Vorsitzende begrüßte zunächst die Erschienenen. Hierauf erfreute Frl. Seidel durch den sehr gelungenen Vortrag der Dichtung Sedan v. Bohne. In markigen Worten wies darauf der Vorsitzende auf, die Bedeutung des Tages hin und beantwortete die Frage „Sollen wir noch Sedan sei- Mk Tkitpimit. Berlin, 3. Sept. Der Kaiser ist gestern abend 10.45 Uhr nach Wilhelmshaven abgereist. Dortmund, 3. Sept. Wie die „Dortm. Ztg." meldet, wurde am Sonnabend in Lünen die Leiche des seit einigen Tage^i vermißten Bergmanns Fritz Hense aus Lanstrop aus der Lippe gezogen. Die Leiche wies zahl reiche Blutspuren auf. Nach dem ärztlichen Gutachten ist Hense gewaltsam in den Fluß gestoßen worden. Der Po lizei gelang es, als Mörder einen Bergmann zu ermitteln und fchtzunehmen. Antwerpen, 3. Sept. Die bewaffneten Angriffe gegen die englischen Arbeitswilligen nehmen, doch gelang es bisher der Polizei, die Angreifer durch^Revolverschüss.' zurückzutreiben. London, 3. Sept. In Casablanca werden zwei weitere Bataillone Schützen erwartet. Im Zollhause von Mazaqan lagern zwei Millionen Patronen, die der marok kanischen Regierung gehören. Muley Hafid, zu dem die Bevölkerung der Stadt hält, verlangt ihre Auslieferung. Die Franzosen möchten, um dies zu verhindern, die Patro nen an Bord eines Kriegsschiffes schaffen. Man befürchtet aber, daß ein solcher Versuch zu Feindseligkeiten mit der Bevölkerung führen würde. Petersburg, 3. Sept. Hier verlautet, der Mi nister des Aeußeren Iswolski werde von Karlsbad nach Marienbad reisen, um eine Unterredung mit König Eduard zu haben. Sodann werde er durch den Frhrn. v. Aehren- tbal dem Kaiser Franz Josef vorgestellt werden und sich dann weiter nach Biarritz begeben. Odessa, 3. Sept. Um den Tod des bei dem Ent- laden einer bei einer Haussuchung gefundenen Bombe ver unglückten Offiziers und dreier Polizeileute zu rächen, or ganisierte der Verband russischer Leute vorgestern einen Pogrom, der noch andauert. Die Raufbolde laufen, auf die Juden schießend, durch alle Straßen. Drei Juden wur den getötet, gegen 60 schwer verwundet. Die Polizei ist untätig. Es wurde kein einziger Raufbold verhaftet. Es herrscht große Panik. SanFranzisko,3. Sept. Bei einem von den hiesigen Gewerkschaften veranstalteten Umzuge wurde die Straßenbahn, die den Zug durchbrach, von den Teilneh mern angegriffen. Die Bahnbeamten schossen mit Revol vern. Zwei Personen wurden verletzt. Zur Wiederher stellung der Ruhe wurde Polizei und Feuerwehr aufge boten. I Sichßschk Achrichtnl. ^Fortsetzung au» dem Hauptttatte.) «-schwitz. —a. Sch ul fest. H. Nach der Ankunft im Etablisse- I „ent „Weißer Adler" wurden die Kinder in den Sälen I zunächst mit Kaffee und Kuchen bewirtet und dann im I Klarten Vogel- und Stern-Schießen veranstaltet, wobei I hübsche Gesöhenke zu gewinnen waren. Von halb 5 Uhr ab arrangierten dann die Herren Lehrer mit ihren Klassen Spiele und Reigen, wozu die fleißige Kapelle des Train- l bataillons muntere Konzertstücke spielte. Gegen 7 Uhr trat die vergnügte Kindevschar wieder an, um ein schlichtes Abendbrot (alttieutsche Würstel und Semmel) einzuneh men) wozu je ein Glas Braunbier gespendet wurde. Viel Heiterkeit erregte auch die von einem bekannten, sich be- socherer Beliebtheit erfreuenden Herrn geleitete Angel bude, wo man für einen Nickel sich allerlei Delikatessen hin ter dem Vorhang hervorangeln konnte. Bei den Spielen stellten sich eine große Anzahl hiesiger Turner als Ordner in den Dienss der guten Sache und machten sich in dankens werter Weise nützlich. Halb acht Uhr ordnete sich dann der Zug zur Heimkehr und die Hunderte von Lampions in den Händen der Kinder gewährten mit Eintritt der Dunkelheit einen reizenden Anblick. Der lange Zug bewegte sich mit Musik durch die Bautznerstraße nach der Weißer Hirsch straße und den Loschwitzer Grund, wo nickt weniger als 14 tannenreisgeschmückte Ehrenpforten errichtet und alle Häuser illuminiert waren. Wie leuchteten die Augen der Kinder auf diesem Heimweg, denn so etwas hatten sie in Loschwih doch noch nicht gesehen, und Heller Jubel brauste auf, wenn ununterbrochen sich neue prächtige Lichteffekte ffchaeiaten. Die Kinder trugen jedes ein Gläscken. wel ches ihnen als „Andenken an das Schultest 1907" aeiven- det worden war. Auf dem Körnerplatze angekommen, hielt der verdiente Leiter der Schule, Herr Direktor Dr. Kretzsch- mar, eine herzliche Ansprache an die ihn umringende Kin- deffckar und verabschiedete sich von seinen Schützlingen mit dem Wunsche, daß unser idyllischer Ort weiter blühen und qckeihen möge. Der verehrte Redner schloß mit einem jubelnd aufgenommenen Hoch auf das traute, liebe Losch- witz. Dann löste sich der Zug auf und die Kinder kehrten beim — allen aber wird das schöne Fest eine angenehme Erinnerung für das ganze Leben bleiben. —* Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Mo nat August 267 Einzahlungen im Betrage von 34 168 M. 30 Pfq. geleistet, dagegen erfolgten 88 Rückzahlungen im Betrage von 17 806 Mk. 72 Pfg. LaabeW«ft. —* Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Mo nate August d. I. 38 620,63 Mark in 220 Posten einge zahlt, dagegen 13 348,92 Mark in 89 Posten zurückgezahlt. Lende«. —* Kirchliches. Nächsten Donnerstag den 5. September vormittags 9 Uhr soll in der hiesigen Himmel- sährtskirche Wochenkommunion abgehalten werden. Kleinzschachwitz. —* In der Nacht zum Montag gegen Vs? Uhr früh wurden die Einwohner durch Feueralarm aus dem Schlafe geweckt. Eine große rote Feuevwolke stand über SZorbitz und konnte man in dieser Richtung auch Helle Flammen auflodern sehen. Es brannte in Gommern eine mit Getreide voll gefüllte Scheune, von Herrn Otto erpach- tet, nieder. Das Feuer war weit sichtbar und gewährte einen schauerlich-schönen Anblick. Erschienen waren ca. 12 Wehren der näheren Umgebung, als erste fremde Feuer- wchr gab die Wehr von Sporbitz Wasser. Die neben der Scheune liegenden Gebäude waren sehr gefährdet, daher hatten die Wehren einen schweren Stand. Gegen 4 Uhr war das Feuer bereits soweit gedämpft, daß weitere Gefahr ausgeschlossen war. Es konnten die treuen Helfer in der »Not wieder ihren heimatlichen Orten zusteuern. SchSnseltz. —* Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Mo- Inat August 137 Einzahlungen mit 13 570,58 Mark und 60 Rückzahlungen mit 11 770,36 Mark geleistet. Der Barbe istand belief sich am Ende des Monats auf 32 916,79 Mark. —* Der Geflügelzüchterverein hielt am üihewlatzl vonntage im Oberen Gasthofe seine Monatsversammlung ib. Um die Arbeiten der Ausstellung zu fördern, finden » »». >urch von dem hiesigen und dem Weißiger Verein gebildete »er, uys- Ausschüsse besondere Sitzungen statt. Jeder Verein wird tußerdem eine Garantiesumme aufbringen. Der Ver- ißnerffr. 51 ammlung lagen verschiedene Beschlüsse der Ausstellungs ommission über die Prämiirung. die Lotterie, die 2000 !ose enthalten soll, u. a. m. vor. Klotzsche. —ch. Der Pädagogische Zweiqverein k l o tz s ch e - L a u s a hält am Mittwoch im hiesigen Bahn- t, (auptst geböte! eine Konferenz ab, in welcher Herr Lehrer Lo- enz-Löbtau über „Schwedisches, deutsches, militärisches mrnen" sprechen wird. Hierauf wird über Angelegen riten des „Sächsischen Pestalozziverein" beraten werden. LStzttui. —* Königstelegramm. Dem zurzeit hier esuchsweise aufhältlichen Feldwebel Schönheider von d»r