Volltext Seite (XML)
Freitag, he« »». A«g«ft. 1754. Ludwig XVI., König von Frankreich, geb. 1802. Corona Schröter, Sängerin, gest., Weimar. 1813. Sieg Bülows über die Franzosen bei Großbeeren. 1836. Marie Henriette, Königin von Belgien, geb. 1840. Gabriel Max, Maler, geb., Prag. 1866. Friede zu Prag zwischen Preußen und Oesterreich. 1V02. H. v. Siemiradzki, pol. Maler, gest., Strzalkow. ».lMsche »«»sch«. Deutsches Reich. -i- Der Kaiser traf gestern vormittag gegen 11 Uhr mit der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen im Au tomobil von Schloß Friedrichshof kommend in der Saal burg bei Homburg ein. — In Begleitung des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen besichtigte der Kaiser das Saalburg-Museum sowie das neuerrichtete Quä- storium und die dort befindliche Bibliothek. Nach eingehen der Besichtigung des Prätoriums sowie der Umwallung des Kastells und der um diese neuerbauten Porta Prätoria und nach einem Besuche des Miträums begab sich der Kaiser um 1^4 Uhr nach Schloß Homubrg zum Frühstück. Danach wurde die neuerbaute Erlöser-Kirche besichtigt. Hierauf ge ruhte der Kaiser beim Regierungspräsidenten von Meister in besten Homburger Villa sich zum Tee einzufinden. Cambon beim Reichskanzler. Der französische Botschafter Cambon wird, wie wir schon an an derer Stelle gemeldet, in Norderney dem Reichskanzler einen Besuch abstatten. Er leistet damit einer Anregung des Fürsten Bülow Folge. Der Reichskanzler hatte schon Mitte Juli den französischen Botschafter wissen lasten, daß er sich sehr freuen würde, wenn er ihn in Norderney begrü ßen könnte. Die Ausführung dieses Besuches verzögerte sich dann infolge des Zahnleidens des Reichskanzlers und wegen der verschiedenen dienstlichen Reisen, die den Fürsten Bülow in letzter Zeit von Norderney fernhieltcn. — Die „N. Fr. Pr." berichtet aus Paris, die bevorstehende Zu sammenkunft Cambons mit Bülow in Norderney bezwecke die Herbeiführung eines gegenseitigen deutsch-französischen Entgegenkommens in bczug^auf Marokko und die Bagdad bahn. -s-NocheinmaldiePolenfrageunddie Monarchenbcgegnungen. Die polnischen Blätter halten, wie offiös erneut beklagt wird, natürlich an der falschen Behauptung fest, daß es sich bei der Monarchenzu sammenkunft in Swinemünde hauptsächlich um die Polen frage gehandelt habe, und daß Deutschland auf Rußland einen Druck ausübe, damit gegen die russischen Polen die Zügel straffer angezogen würden. Das ist der alte 'Schwin del, ohne den es nun einmal die Polenprcssc nicht tut. Es wäre darüber auch kein Wort zu verlieren, wenn nicht leider ein deutsches Blatt bei Wiedergabe solcher polnischen Tendenzlügen bemerkt hätte, cs glaube gut unterrichtet zu sein mit der Annahme, daß allerdings die Polenfrage einen nicht unerheblichen Raum in den Tagen von Swinemünde eingenommen habe. Dieser Annahme ist die bestimmte Er klärung entgegenzustellen, daß in Swinemünde von der sogenannten Polenfrage mit keinem Wort die Rede gewesen ist. Und in Wilhelmshöhe auch nicht; und, wie Wohl ohne Indiskretion hinzugefügt werden kann, in Ischl desgleichen. -s- Eine allpolnische Demonstration gegen den Deutschen Tag in Bromberg. An demselben Sonntag, als in Bromberg der Deutsche Tag abgehalten wurde, veranstalteten die Polen in der Nachbar stadt Hohensalza eine polnische Demonstrationsversamm lung, die von über 1000 Polen aller Stände, Geistlichen, Edelleuten, Bauern und Bürgern besucht war. Auch der Die zweite Butze. Original-Roman von Dietrich Theben. 18) (Nachdruck verboten.) „Ich Weiß, von wem!" zischelte Löhr impulsiv weiter. „Dann sprechen Sie." „Von dem jungen Kruse! Ich habe ihn nicht ge sehen, und ich weiß es nicht bestimmt. Aber er hat gedroht, er —" Herbrinck unterbrach ihn. „Bewahren Sie Ihren Verdacht einstweilen als Ge heimnis, Löhr, und warten Sie auf mich. Wir wollen die Fährte sofort aufnehmen. Aber kein Gerede, bis wir einen gewissen Grund haben." Graf Luckner versammelte die Leute um sich. „Das ist Brandstiftung!" sagte er mit hallender Stimme. „Die geholfen haben, die Gefahr zu überwinden, die haben sie nicht hervorgerufen. Aber ich setze eine Be lohnung von hundert Talern dem aus, der mir den oder die Verbrecher nachweist!" Kein Wort des Dankes! Aber er hatte doch die ihn umgebenden Menschen in einer Stunde der Not kennen ge lernt und gesehen, wie sie tüchtig und entschlossen zu ihm standen. Das ließ eine Art widerwilliger Schätzung in ihm aufkvmmen, während die Leute es wieder wohltuend empfanden, daß der stolze und eigensüchtige Schloßherr un ter ihnen den Verbrecher nicht vermutete. Sie hatten unter seiner Willkür alle schon zu leiden gehabt und ihm still oder laut gegrollt : aber an einen ähn lichen feigen Schurkenstreich hätte wohl nicht einer von ihnen gedacht. Wo und wer aber war der Täter? SSchfisch, Dorfzewmg und MSgauprest« Reichstagsabgeordnete Dr. von Krzyminski wohnte ihr bei. Die Versammlung leitete der bekannte Polenagitator Groß- mann. Aus den umfangreichen Verhandlungen, die meh rere Stunden dauerten und von zwei Beamten der Posener politischen Polizei überwacht wurden, ist insbesondere die Rede des Vogts Burzynski hervorzuheben, der in recht radi kalen Worten gegen die „Ostmarkianer" und den Deutschen Tag zu Felde zog, den er eine Orgie der hakatistischen Falschheit nannte. Schließlich wurde einstimmig folgende Resolution angenommen: „Die am 18. August in 'Hohen salza versammelten Polen protestieren angesichts Gottes und angesichts der ganzen Kulturwelt gegen die Bestrebun- gen unserer Feinde, die uns gewaltsam von dem Grund und Boden unserer Väter, auf dem bereits seit tausend Jahren unsere Vorfahren lebten und starben und auf dem wir und unsere Nachkommen leben und als Polen sterben wollen, ausschließen und enteignen wollen. Unsere gewalt same Enteignung würde aber das frevelhafteste Verbrechen und die Niodertretung der allerheiligsten Menschenrechte, die sich nur die wildesten Barbaren sn den längst dahin gegangenen Zeiten haben zu schulden kommen lassen, sein. Wir erklären feierlichst, daß wir das Enteignungsrecht von der väterlichen Scholle als einen im 20. Jahrhundert un erhörten Gewaltakt und als ein an uns verübtes und zu Gott um Rache schreiendes Verbrechen ansehen müßten. Wir fordern hiermit das polnische Volk auf, daß es gegen das Enteignungsprojekt von der väterlichen Scholle aller orts Volksversammlungen einberufe und auf ihnen in einer gehörigen Weise die grausamen verbrecherischen Be strebungen der preußischen Polenfresser brandmarke. Diei'e Prote^imme und der Schmerzcnslaut des volnischen Vol kes möge überall dort, wo noch menschliche Herzen schlagen, die sich vor Gewalttaten und Gesetzwidrigkeiten ekeln, hin dringen." Die Resolution wurde mit nicht endcnwollen- den Zurufen „Wir lasten uns nicht" ausgenommen. Uebri- gens äußert sich auch das führende Organ des Polentums über den Deutschen Tag in unglaublichen Worten. Der Bruchteil der deutschen Gesellschaft, der sich zum Hakatis- mus bekenne, habe die allerletzten Grenzen des moralischen Verfalls erreicht, er 'habe sogar das Gefühl des Verbrechens verloren. Dann kommen Wendungen von rücksichtsloser Brutalität, moralischer Verwilderung, Verkommenheit u. a. m. „Die Orgien des hakatistischen Zynismus werden nicht ungestraft hingchen," heißt es gegen Schluß des Ar tikels. Ob wohl diese polnischen Hetzer gar nicht einsehcn, daß sie auf diesem Wege ihrer Sache immer mehr schaden? Von der Frechheit gar nicht zu reden, über eine Tagung mit solchem Straßenjunqenton bcrzufallcn, von deren Be strebungen sie wissen, daß sic die Billigung des Kaisers und )er preußischen Regierung haben. Von unsere« Kolonie«. -j-DernburginAfrika. Aus Muansa wird telegraphiert, daß der Dampfer „Clement Hill", nach fünf tägiger Reise über den Viktoria-See mit Staatssekretär Dernburg und seiner Begleitung an Bord, glücklich einge troffen ist. Von hier soll heute der Marsch nach Tabora an getreten werden. Erfreulicherweise wird in der Meldung davon gesprochen, daß wahrscheinlich eine neuerliche Aen- derung des Reiseplans zu erwarten ist, nach der die Rück kehr von Tabora nach Muansa und von dort über Mom- basta nach Dar-es-Salam erfolgen soll. Es würde so Zeit für Usambara und den Süden gewonnen werven. Wäh rend der Fahrt nach Muansa wurde Entebbe als .Haupt stadt des englischen Protektorats Uganda angelaufen und die deutsche Station Bukoba besichtigt. Der Staatssekretär empfing in Bukoba die Sultane der stark bevölkerten und unter Hauptmann von Thimmer in erfreulicher Weise sich entwickelnden Umgebung dieser Station, die mit großem Gefolge anrückten, und gab ferner einer Einladung des 6 Stunden von Bukoba ansässigen Sultans Kahini Folge. Der Name Kruse wurde in mehr als einer Gruppe auch der diskutierenden Leute geheimnisvoll geraunt, aber der verschlossene, kernige norddeutsche Menschenschlag be währte seine ihn ehrende Besonnenheil, und schließlich wollte sich zu dem offenen Verdachte doch keiner bekannt haben. „Hest du dat von den'n seggt?" fragte Suhr einen Knecht. „Nee, ick ni." „Oder du?" wandte er sich an einen anderen. „Nee, ick ok ni." „Hürt heww ick dat awer." „Mögli wier dat woll," murrte einer auS dem Hin tergründe. „Behaupt hemm wüll ick awer nichts." „Vokeen denn von de —?" fragte ein anderer. „De Ol —?" „Ach, de ni." „Denn de Jung?" „Dat weet ick ni." „De harr leewer sien Snut hol'n söll'n. Rüm gift' het he nog." „Wat hett he denn seggt?" „Frag up Neerad, dar kannst du dat hürn. Ick weet dat ni mihr so akrat." „Wenn he dat bahn hett, de Gräunsnut, denn sülln se em ock man wedder inbäuten, " sagte einer gereizt. „Jo, wenn " kam wieder der vorsichtige Vor ¬ behalt. „Wenn dar en Uhl säten hett, denn — iS dat en Uhl west. So klauk sind wi ok . . ." Siebentes Kapitel. Für die beiden Komtessen war das Ereignis, das sie auS ihrer Nachtruhe aufstörte, gleich ungewohnt, die Wir- Freitag, de» 2L. August i«)7. Der Entschluß DernburgS, die für ihn unnötig anstren gende und wenig^lehrreiche Landreise von Tabora nach Mo- rogoro und Dar-eS^Salam aufzuaeben und die ihm noch zur Verfügung stehende Zeit zu Studien in dem hochent wickelten Norden und <uü)eren aussichtsvollen, mehr in Küstennahe, namentlich im Süden liegenden Gebieten, zu verwenden, wird sicherlich von allen kolonialen Praktikern mit Freuden begrüßt werden. Und der Staatssekretär wird diesen Entschluß sicherlich nicht bereuen, denn gerade er mit seinen hervorragenden praktischen Fähigkeiten wird in jenen entwickelten Gebieten ohne Zweifel die wertvollsten Anregungen für die weitere Erschließung des Landes em- pfangen und selbst geben können. Deutsch - englische Grenzfragen in Südwestafrika. Im englischen Unterhause wünschte vorgestern ein Mitglied Auskunft über die von der Kap- regierung in Verfolg der Verhandlungen mit der deutschen Regierung bezüglich der Grenzen von Damaraland und Betschuanaland unternommenen Schritte. Unterstaats sekretär Churchill erwiderte, es würden mit der deutschen Regierung wegen der Grenze von Betschuanaland keine Verhandlungen geführt. Gewisse Fragen wären wegen Auslegung des Artikels 3 des englisch-deutschen Ueberesm kontmens vom Jahre 1890 aufgetaucht, so weit dieser sich auf den Oranjefluß erstreckt. Die englische Regierung habe mehrere Vorschläge zur Erledigung dieser Fragen gemacht, die gegenwärtig von der deutschen Regierunb erwogen wür den. Inzwischen würde die Kapregierung m dieser Ange legenheit keine Schritte tun. Beunruhigende Gerüchte über die Ovambos werden von der ,^Weserzeitung" verbreitet: „Hiobspostcn kommen nie allein. Von privater Seite, von deutschen Missionaren, liegen Nachrichten über eine dro hende Bewegung der Ovambos vor. An amtlicher Stelle ist wiederum nichts bekannt. Aber das peinliche Gefühl steigt immer mehr auf, als ob man hier reichlich post festum über den wahren Stand der Lage etwas erfährt. Die Ovambos haben bereits während des ersten Teiles des süd afrikanischen Feldzuges wenig Hehl aus ihrer Abneigung gegen die deutschen „Eroberer" gemacht. Wenn sie sich ruhig verhielten, war es wohl mehr die Furcht, die bestellten Acker und die Viehzucht gegen ein unruhiges und unge wisses Kriegsleben eintauschen zu müssen. Seßhafte Völ ker greifen zum Schwerte nicht so schnell wie jene nomadi sierenden Stämme der Hereros usw. Welche Ursachen der heutigen plötzlich erwachten Belvegung zugrunde liegen, läßt nch, solange genauere Meldungen nicht vorliegen, schwer erkennen. Aber die Frage nach der Entstehung wird durch die Sorge um die weitere Entwickelung in den Hin tergrund gedrängt." Mit diesen unbestimmten Angaben läßt sich eigentlich nichts anfangen und es scheint uns doch recht unwahrscheinlich^ daß uns die Ovambos gerade jetzt, nachdem wir mit den HcreroS fertig geworden sind, Schwie rigkeiten machen sollten, um so mestr, als während des süd westafrikanischen Aufstandes die Ovambos besonders vor sichtig, behandelt worden sind. Immerhin wäre es in Rück sicht auf die Beunruhigung, die durch die Morenga-Sache kservorgerufcn wird, wünschenswert, daß sich die Regierung über jene Gerüchte äußert. ^7 Neue Po st an st alt in Deutsch -Süd- westafrika. In Kalkfeld, an der Otavibahn zwischen Omaruru und Otjiwarongo gelegen, wurde eine Postanstalt errichtet, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Aus gabe von gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefsenduu- gen erstreckt. Vom Ausland. Es bestätigt sich, daß Muley Hafid, der Bruder des Sultans von Marokko, sich in Marakesch zum Sultan hat ausrufen lassen. Er hat alle Beziehungen zum Hose in Fez, der des Verrats beschuldigt wird, abgebrochen. Ei ner seiner ersten Entschlüsse war, mit 6000 Mann gegen kung aber sehr verschieden. Komteß Eveline stand mit ver störtem Antlitz am Fenster, rang die Hände und erging sich in Anklagen gegen die Leute, die der Verwalter so we nig zu beherrschen verstehe, daß sie ihnen den roten Hahn auch noch auf das Dach des Schlosses setzen würden. „Aber ich will es Papa sagen, daß er sich endlich von dieser Bevormundung frei macht. Kann er alles selbst nicht ebensogut? Was ist da überhaupt viel zu verstehen? Das geht fast ganz von selbst. Und wenn schon eine Hilfs kraft da sein muß — Papa kann ja nicht überall selbst hin laufen — kann das nicht eine andere sein? Eine, die we niger Ansprüche macht und doch das Gleiche leistet?" Komteß Helene, die an einem zweiten Fenster lehnte, verhielt sich schweigend. Sie hatte nie ein Feuer in un mittelbarer Nähe gesehen, höchstens ein paarmal den roten Schein fern am Horizont, wenn während eines Gewitters irgendwo ein Blitz zündend niedergegangen war. Das er greifende Schauspiel verfehlte seinen Eindruck auch auf sie nicht; aber die anfängliche Beängstigung wich doch sehr bald dem Vertrauen, daß man des Elementes Herr werden würde. Von einem der Hausmädchen hatte sie gehört, daß Herr von Herbrinck der erste auf dem Platze gewesen war, Sturm geläutet und dann die Leitung der Löscharbeit über nommen hatte. Die Wachsamkeit des erprobten Mannes erfüllte sie mit Stolz und Bewunderung, und sein ener gisches Eingreifen mit der freudigen Zuversicht, daß unter seinen Händen alles gut ablaufen würde. Die Bemerkungen der Schwester hörte sie, ohne ihnen eine Beachtung zu schenken. Sogar ein Lächeln stahl sich um ihre Lippen, als ihr in den offenen Sinn kam, wie der Vater die Vorstellungen der „Großen" aufnehmen würde. Nur die Sorge beunruhigte sie vorübergehend, ob Fr Caftrbla Truppe, Men b« zügkich, griffe d eine für Mren. Angriff Stellun Rabat ! Aufstell Ccrsabla i konische: -Bei wie „F einem ! langt h schen weniger des AL der Tr Haupts kein B 4 giert Staats folge d ist. H. überzeu Er sah andere, laume, belgisch bemüh! sänftigl I reger 2 I König I sische ll I ein Tel I Marter I nig vor I raus hi I dem M I dadurck I von W I in Kar I chen re I ner-Vo »Am 'S fische gen in von br menter naher 2 ungen Einfüh zogen i führun Korres! Bemerl biger Ä halten, gibt, u deutliä wählt der zu l Herr t I lassen I könnte I und do I wich, 5 mehr e ! bracht > 4 Töilett > Vaters c ' von H täuscht gemesß stellt Den ?! Schloß unsanf kannst nommi ei Herbri < immer I lunken I kein F I aufbau ! wenn i I auch h I nich